Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, April 26, 1842, Image 2

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    Der RUVersle Vcodarhter
Reading, den 2«. April, Z 892.
A3"Wir haben in den beiden letzten Wochen
einige Nachrichten erhalten, daß Leser des <Be
obachters' ihren Wohnort verändert und dabei
schändlich vergessen haben die rückständige Sub»
scription zu bezahlen. Da wir Ursache haben
zu glauben, daß sie uns darum betrügen wol
len, so werden wir nächstens ihre Namen be»
kannt machen. Wer einen Drucker betrügt,
wird eben so leicht auch andere Leute betrügen,
und um dies zu verhüten werden wir unser
Bestes thun, die Welt mit solchen gewissenlosen
Menschen bekannt zu macwn, damit Andere
nicht auch durch sie geprellt werden.
Viele unserer Herren College» werden über
ähnliche Uebel zu klagen haben und wir machen
den Vorschlag, daß sie ähnliche Maßregeln er,
greifen mochten. Das editorielle Corps vermag
Viel—und wenn Alle vereint wirken, wird
man bald die Leute kennen, die sich kein Ge
wissen daraus machen den Drucker zu be
trügen.
«?"Für den Werth der Banknoten sehe man
die Liste auf der letzten Seile; dieselbe ist sorg
fältig correglrt und genau nach den spätesten
Nachrichten von Philadelphia eingerichtet. Im
Uebrigen ist keine Veränderung im Bankwesen
vorgefallen.
Die Noten von folgenden Banken sind etwas
,m Werthe gestiegen und standen gestern in
Philadelphia zu folgenden Disconto.
Ver. Staaten Bank 50 Prozent.
Girard " 5,0 "
Pennsylvania I2H "
Penn Taunschip 15 "
Noten der Northamplon Bank, sowohl klei
ne wie grosse, werden hier nur von wenig Leu
ten genommen; Allenrauner Zeitungen berich
ten jedoch, daß die Bank zum Theil Silber für
ihre Noten bezahlt.
einer andern Spalte finden unsere
Leser den Schluß von den in der letzten Sit
zung der Gesetzgebung passirlen Akten und Be
schlüsse. Wir möchten dieselben unsern Lesern
zur Durchsicht empfehlen, nicht wegen ihrer
Wichtigkeit, sondern nur zur Beurlheilung ih
res Werthes. SS ist die aufgehäufle WeiSheit
einer Lokofoko Gesetzgebung und vernünftige
vorurheilssreie Leute meinen, daß der Preis,
den diese Akten kosten, wenigstens um S 0 Pro
zent zu hoch sei. Wenn Pennsylvanien sich
auS der traurigen Lage erheben soll, worin es
durch unrernünstige Gesetzgebung gestürzt wur
de, so dürfen die LokoS keine Mehrheit in der
Gesetzgebung haben.
D>e Address« der demokratischen Mitglieder
des Representantenhauses von Pennsylvanien,
empfehlen wir unsern Lesern zur aufmerksamen
Durchsicht. Diese Männer stehen erhaben über
jeden Tadel der aus die letzte Gesetzgebung fal
len mag. Jedem aufrichtigen Republikaner
wird es hinlänglich bekannt sein, daß sie immer
sür das Wohl des Staats strebten und dessen
Ehre und Credit zu erhalten suchten, während
ihre Lokofoko-Collegen Alles unbeachtet liessen
und blindlings dahin arbeiteten, nur die Admi
nistrations-Maßregeln durchzusetzen.
Tod eines tsongreßmannes.—Der Acht
bare Joseph Lawrence, Congrcß-Representant
von Washington Caunty, Pa. starb am vor
letzten Sonntage in seiner Wohnung zu Wa
shington, im Alter von 54 Jahren.
löin Humbug.—Ein Spaßvogel hat dem
Herausgeber der Philadelphia T'meS aufge
bunden, daß in Reading und andern Orten
längs der Schuylkill eine ansteckende pestartige
Krankheit wüthe, mehrere Deutsche Blätter ha,
ben die Story ausgenommen woran glücklicher
weise nichts Wahres ist. Die Leute längs dem
Schuylkill-User erfreuen sich guter Gesundheit
und lachen, wenn die Herren Zeitungsschreiber
sich einen Bären aufbinden lassen.
Odd Fellows Prozession. Vori
gen Mittwoch fand die Prozession der Jnde«
pendent Odd Fellows dahier statt und ging in
schönster Ordnung vorüber. Eine Deputation
von Philadelphia, von einigen siebenzig Mit,
gliedern des Ordens, kam Morgens mit den
Eisenbahnkarren hier an und durchzog, vereint
mit den hiesigen Brüdern, von guter Musik be,
gleitet, die Hauptstrassen der Stadt nach der
deutsch-resormirten Kirche, um dort eine Rede
des Ehrw. Hrn. I. Newland Masfitt anzuhö
ren. Wir hatten Gelegenheit Zuhörer desVor
trags zu sein, der von der versammelten Men,
aufmerksam angehört wurde. Es ist nie unse
re Sache viel über dergle,chen Reden zu sagen,
besonders wenn sie von einen so vortrefflichen
Redner kommen. Hr. M. sprach wie es der
Gelegenheit anpassend ; erklärte daS Entstehen
des Ordens, sagte daß wohlthun dessen ein
ziger Zweck sei, daß sie aber mit Freimaurerei
durchaus nichts gemein hätten, wie viele Leute
behaupteten. Tr gab daraus eine kurze Stati- >
stik von der Stücke und Vermehrung deS Or
dens in den Ver. Staaten, und schloß mit einer
nachdrücklichen Rede an die eersammeltenMit
glieder des OrdenS.
Readinger Militär-Lager.
Die EinrichrungS-Committee ist fortwährend
bemüht vi« besten Vorkehrungen für das her»
annähende Militärlager zu treffen, und man
kann erwarten daß sie es an nichrS mangeln
lassen, um das Feldlager so brilliant wie mög
lich zu machen. Das Lager beginnt am löten
Mai und dauert bis zum 24sten. Der Gou
vernör wird nebst seinem Stabe gegenwärtig
sein die Truppen zu besichtigen u. am Abend des
Musterungs-Tages wird ein schönes Feuerwerk
abgebrannt werden, was viel zur Belustigung
der Anwesenden beitragen wird. Ein comple
tes Militär-Manöver des ganzen Lagers wird
ausgeführt werden, so weit dies die Gränzen
des Lagergrundes erlauben.
Für die gute Bewirthung der Boluntiers
werden ebenfalls die besten Vorkehrungen ge
troffen und alle Bequemlichkeiten die unsere
Stadt nur darbieten kann, werden für sie be
reit sein. Besuchende haben ebenfalls eine gu
te Bewirthung zu erwarten. Die Truppen
zahl im Lager ist noch ungewiß, wird aber ver
muthlich sehr groß sein, und die ganze Zahl
wird alle übersteigen die früher für einen ähn
lichen Zweck in Pennsylvanien zusammen wa,
ren. Man erwartet ebenfalls von 10 dis 20
Tausend Zuschauer, welchen das Lager, dieMi
litär-Uebungen und das kriegerische Spektakel
viel Vergnügen gewähren wird.
Die Osficire des ersten BatallionS sind W.
H. Keim, Major; C. Feger Jackson, Adju
tant ; Joel Ritter und Wm. A. Huddy,Ouar
tiermeister; Dr. John G. Marschall und Dr.
Thomas C. Bunting, Chirurgen.
tLftrziren.—Nächsten Montag ist der be
stimmte Tag für das Ererziren der Pennsylva
nischen Miliz-Compagnien oder die Ausfüh
rung deß ersten Aktes vom militärischen Possen
spiel. Ein Spaßvogel meint, daß Zeder be
straft werden sollte, der mit einer Feuerwaffe
aus den Platz käme, weil sonst leicht Einer tod
wieder nach Hause gehen könnte.
Vom Constresi.
Der Congreß that während der vorigen Wo
che nicht vielmehr wie nichts. Das HauS ist
bis jetzt noch nicht einig über die Eintheilungs
bill. Der Senat ist mit Erecutiv-Geschästen
beschäftigt. Wegen den Todesfall des Herrn
Lawrence hielten beide Häuser zwei Tage keine
Sitzung. Am 20. und LI. kam daS Verwilli,
guugsgesetz zur Sprache. Am LI. wurde das
Haus einig daß nach dem neuen Eintheilungs
gesetze jede 60,500 Menschen einen Represen
tanten erhallen sollte. Am nämlichen Tage kam
eine Bittschrift von 30 Philadelphier Schnei
dern, für einen Zoll auf importirte Kleider.—
Im Hause kam ein Memorial für denselben
Zweck ein, welches von 9054 Bürgern v. Bal
timore unterzeichnet und etwa 50 <l)ard lang
war. Der President hat die Anleihe-Bill un
terzeichnet.
beispielloser NHord.— Eine der grausam«
sten Mordthaten wurde am 30sten März bei
Tagesanbruch, in Cook Caunty, etwa 0 Meile
von Newport, verübt. Ein Negerknabe, der
Hrn> John Thomas gehörte, bewaffnete sich mit
einer Art und begab sich nach dem Zimmer wo
Thomas mit seiner Frau schlief, überfiel und
verwundete beide auf eine grausame Weise zer«
schnittt der Frau Brüste und Arme, brach den
Arm des Mannes und versetzte beiden mehrere
tödliche Wunden. Darauf steckte er daS HauS
und die Nebengebäude in Brand. Ein naher
Nachbar, der durch daS Geräusch und brennen
de Haus erschreckt wurde, eilte nach demselben,
aIS ihm der Neger begegnete, ihn mit der AN
den Kopf abhieb und den Körper in die bren,
nende Scheuer warf. Zu dieser Zeit hatte sich
eine grosse Anzahl Nachbarn eingefunden und
um das Feuer versammelt, welche der Neger a,
ber alle mit der Art abhielt, bis man eine Flin
te herbei holte und ihn schoß, wodurch er un
fähig wurde fernern Widerstand zu leisten. Er
wurde ergriffen, gebunden und nach Nrwport
inS Gefängniß gebracht. Dieser selbe blutdür
stige Schurke gehörte vor Kurzem einen Hrn.
Wyley von Blount Caunty, und während er
in dessen Dienste war schnitt er einem Mitscla
ven den Kopf ab. Er wurde zu jener Zeit zum
Verhör gebracht aber auf Vorgeben daß er Ver
rückt sei, freigegeben. Hr. Thomas und feine
Frau sind seitdem an ihren Wunden gestorben.
Die Wabl in Rhode Island g'«g
ziemlich ruhig vorüber. Die sich zu Gunsten
der neuen Constitution erklärende Partei hielt
am Montage ihre Wahl für StaatS-Beamte
und gab eine Menge Stimmen ein, ohne auch
nur im Mindesten gestört zu werden. Die Ad
ministrations-Partei hielt ihre Wahl am vo
rigen Mittwoch, unter dem alten Charter ohne
Stöhrung. Diese Letzter« haben ihren Gou
vernör und eine große Mehrheit in den Senat
erwählt. Die Einsetzung der neu erwählten
Beamten geschieht morgen über acht Tage, wo
es sich zeigen wird wer den Platz behauptet.
Die neue Constitutions Partei findet vielFreun«
de in den benachbarten Staaten u. im Congreß.
Einen neuen Rock anpassen. !
Der Harrisburger «Vaterland» Wächter"
enthielt eine Erzählung aus dem Neu Pork Hx,
rald, von dem Anpassen eines neuen Rockes,die
mit der bekannten TTTVV Lbaler Ge
schichte in genauer Verbindung steht. Wir
geben sie zur Belustigung unserer Leser, welche
ohne Zweifel leicht einsehen werden, wi« ganz
unschuldig der Gouvernör bei dem Handel ist.
"Man erzählt sich eine schöne Geschichte we»
gen der Meinung der 09,000 Thaler des Hrn.
SolmS, dem Presidenten der Moyamensing
Bank. Es wird erzählt, daß dieser Herr einen
Rock in Philadelphia, bei dem Schneider des
Gouvernörs machen ließ, und denselben hinauf
zum Gouvernör nahm.—Dieser sollj denselben
angezogen haben, um zu sehen, wie er passe.—
Während der Gouvernör den Rock an hatte u.
denselben wegen seiner Schönheit lobte, rief Hr.
Colins aus: «Hr. Gouvernör, stecken Sie ein
mal Ihre Hand in die Tasche. Sehen Sie
wie lies sie ist l" Der Gouvernör that dies;
was er aber darin gefunden hat, konnte nicht
ermittelt werden, weil sonst Niemand dabei
war."
Man sagt, daß einige Tage nach dieser Ver
handlung der Gouvernör jene berüchtigte Bot
schaft an die Gesetzgebung sandte, worin er sie
dringend ersuchte nicht so hart gegen die Ban
ken zu verfahren.
DaS "Indianer Geschwätz/'welches Hr.
Brodhead mit dem Gouvernör gehabt hatte,
soll auch zu dieser Zeit statt gefunden haben.
Wir würden uns auch nicht weigern, einen
neuen Rock anzupassen, besonders wenn solche
99 Ursachen in der Tasche wären.
Anstvärtifte Berichte.
Durch das Packetschiff Scheridan, welches
am Sonntag vor acht Tagen in Neu York an
kam, wurden Nachrichten von Liverpool bis
zum I6ten März erhalten.
Nachrichten von Bombay melden, daß die in
Indien stationirte brittische Macht, zwischen
Cabool und lagdaliSk in Affghanistan geschla
gen wurde und 0000 dabei umkamen, worun
ter ein Regiment europäischer Infanterie war.
Das Gefecht war mit den Eingebornen zu An
fang Januar. Der auswärtige Minister zu
Affghanistan wurde am WeihnachtStage ermor.
det und sein Kopf, nach türkischer Sitte, in den
Strassen zur Schau herumgetragen. Englische
Truppen von Unter-Indien rückten gegen Ca
bool zusammen, um die Niederlage der Armee
und den gegen alle NationS-Gesetze verübten
Mord des Gesandten zu rächen. Von London
wurden, aIS diese Nachricht ankam, 12,000
Truppen nach Bombay beordert.
Sir Robert Peel hat im brittischen Parla
ment die Auflegung eines neuen TaxeS von bei
nahe 3 Prozent auf alles Eigenthum und Ein
künfte in Großbrittannien vorgeschlagen, um
den Mangel von beinahe in der
Schatzkammer aufzumachen. Alle Einkü >fte,
die K 750 nicht übersteigen, bleiben frei von der
Taxirung. Der Geldmarkt war in London
leicht und daS Geld ziemlich häufig.
Das Dampfboot Brittannia kam am Mitt
woch in Boston an und brachte Nachrichten
von England bis zum 4ten April, die nichts be
sonders Wichtiges enthalten, als daß sie die
Niederlage der Engländer in Indien bestätigen.
Die englischen Truppen zogen sich nach Zella,
lahat zusammen, unter dem Befehle des Gene
rals Sir Robert Sale. Der berüchtigte Akh
bar Khan ist Anführer der Rebellen.
Kapitel von Neuigkeiten.
tLine stille tühe.—Ein Taubstummer und
eine Taubstumme wurden kürzlich in Neu Or
leans zusammen getraut. Die werden sicher
sich im Ehestände nicht zanken.
Verloren. —Das Packetschiff LouiS Phi
lipp, welches gewöhnlich zwischen Neu York u.
Havre fuhr, lief mit halber Ladung und 100
Passagieren bei Long Eiland auf den Strand.
Menschen und Ladung wurden gerettet aber
das Schiff ging verloren. Es war vier Jahre
alt und kostete H 70,000 z Versichert T 50,000.
lLine kräftige tLrinnerung.—Ein Pre
diger und Kirchenvorsteher sprachen von der
Sittenlosigkeit des KirchenwärterS. „Ich weiß
nur einen Weg ihn an sein letztes Ende zu er
innern," sagte der Prediger, „und dieser ist,
wenn ich ihm die Todtengkocke ziehen lasse.« —
„Ja sicher genug," antwortete der Vorsteher,
~er hat dann immer den strick vor dem Ge
sichte."
lüin habsüchtiger Lehrer.—Ein Schul
meister zu Cornwall, der seine Schule bekannt
macht, sagt - „Jeder Kostgänger muß versehen
sein mit einer Bibel und einem Gebetbuch, ei
nem Messer und Gabel nebst drei Handtüchern
und einem silbernen Eßlöffel; alle dies, ausge
nommen die Bücher, bleibt das Eigenthum des
Lehrers, wenn der Schüler aus der Schule ent
lassen wird."
Talente im Tischtuche.—Ein Herr stell
te einst seinen Sohn dem Ehrw. Rowland Hill
vor, als einen hoffnungsvollen Jüngling, der
wahrscheinlich der Universität Ehre machen
würde, wovon er ein Mitglied war. "Aber er
ist scheu und träge; und ich fürchte er verbirgt
seine Talente im Tischtuch," fügte der Vater
hinzu. Eine Weile nachher war der Vater
begierig des Ehrwürdigen Meinung zu hören
und fragte wegen seinen Sohn. "Ich habe das
Tischtuch auf allen Ecken geschüttelt," sagte
Rowland Hill, "an allen Ecken aber nichts ist
in demselben."
In London ist man jetzt eifrig bemüht die
Durchgrabung der Landenge von Panama zu
bewirken, welche Süd« und Nord-Amerika zu
sammen verbindet, um dadurch das stille Meer
mit dem atlantischen Ocean zu verbinden.
Menschlichkeit. Durch eine Akte der
letzten Gesetzgebung von Neu Jersey erhalten
die zum Zuchthaus« verurtheilten Verbrecher
keine Schläge mehr.
Linschen.—Ein Kerl Namens A. Bernard,
der ein grosser Schurke war, wurde vor Kur
zem in Owen Caunty, Kentucky, gelynscht, in
Gegenwart der Bürger von Neu Liberty.
Tod eines Grossen. —Wa-pal-10, ein be
rühmter Indianer Häuptling vom Fox-Stam,
starb am ISten März.
(Aus dem Vaterlands«Wächter.)
An das Volk von Pennsylvanien.
Die Unterzeichneten, Mitglieder des HauseS
der Representanten des Staats Pennsylvanien,
halten es für ihre Pflicht, das Volk dieser Re
publik in Bezug auf einen Gegenstand zu ad
dressiren, welcher deren Vortheil und Ehre tief
berührt.
Als die Gesetzgebung beschloß daS ausgedehw
te System der Staatswerke zu begründen, das
mit bedeutenden Kosten fortgesetzt wurde, so
sah sie voraus, daß sie sich hauptsächlich auf
Anleihen zur Vollendung des Werkes, verlassen
müsse.
Um den Capitalien Zutrauen einzuflößen
und um sie zu veranlassen dein Staate ilirGeld
zu lehnen, wurde durch die Akte vom 1. April
1820, betitelt "Eine Akte um eineH Fond für
die Staatswcrke zu schaffen" ein Fond sür die
Bezahlung der Interessen jenes Geldes gestiftet.
Jene Akte verordnet, daß "Von und nach dem
ersten Tag im December, sollen die Divi
denden,welche den, Staate aus dem von
ihm geeigneten Straßen- Canal- und
erwachsen mögen, und die
Aölle, welche an besagten Canälen oder
irgend welchen Theilen davon einge
nommen werden,wenn sie vollendet sind,
nebst allen reinen tLinkünften aus Hin
terlassenschaften, von Zeit zu Zeit an die
Commissioners besagten Fonds bezahlt werden,
und alle solche Summen sollen den be
sagten Commissioners verbleiben, daß
dieselben damit die Interessen aller An
leihen bezahlen oder diese auskaufen uud
das Capital derselben bezahlen können,
welche zur Bestreitung der Vollendung
besagten Canaleo und zur Führung des
Fonds gemacht worden sein mögen, und
diese Gelder sind hiermit einzeln und
alle für diesen Zwec? angelobt.
Der nächste Abschnitt schreibt vor, daß wenn
mehr Geld in dem besagten Fond vorhanden
sein soll, aIS nothwendig ist alle Verbindlichkei
ten zu erfüllen, so soll es die Pflicht der besag
ten Commissioners sein, dasselbe in den Stock
der Vereinigten Staaten Anleihe oder sonst si
cher zu verwenden.
Durch die Akte vom Lösten März 1834 wur
de eine Taxe zum Besten des Staates auf per
sönliches Eigenthum gelegt, und der siebente
Abschnitt dieser Akte verordnet, daß der aus
dieser Tare in den Staatsschatz bezahlte Betrag
den Commissioners des Fonds übergeben wer
de» soll, und für die Bezahlung der Interessen
jenes Fonds verwendet werden soll.
Die Akte von demselben Tage, welche eine
Tare auf Grundeigenthum legt, verordnet de
ren Verwendung zu demselben Zweck
Durch die Akte vom Ilten Juni 1810, be«
titelt "Eine Akte um zusätzliche Einkünfte zu
schaffen, welche zur Bezahlung der Interessen
und zum Löschen der Staatsschuld verwendet
werden sollen" ist bestimmt, daß alle Gelder
welche in diesen Fond einbezahlt werden, zur
Bezahlung dieses Zweckes verwendet und das
übrige Geld dem Gesetze gemäß ausgegeben
werden soll.
Aus die Heiligkeit dieses Versprechens ver
trauend, lehnten viele Personen in diesem Lan
de und in Europa das zur Anlegung d.Staats
werke nothwendige Geld. Bis vor ohngesähr
vier Jahren war das Treuwort des Staates so
hoch geschätzt, und dessen Credit so in Ehren
gehalten, daß man für 100 Thaler Certificate
die Summe von 114 Thalern bezahlte. Seit
der Verwaltung de? gegenwärtigen Administra
tion sanken diese Papiere so reissend im Wer
the, bis diese Stocks nun für 33 Thaler verkauft
werden, die ursprünglich 100 und 114 Thaler
wer-h waren. Und wir befürchten mit Recht,
daß diese Papiere zu Folge der Handlungswei
se der herrschenden Partei in der Gesetzgebung
bald ganz werthlos werden müssen.
Am Isten April 1842 brachte der Vorsitzer
der Committee für Mittel und Wege (Herr
Gamble) folgenden wörtlichen Beschluß ein:
Beschlossen, daß wenn während des gegen»
wärtigen Jahres irgend ein Mangel an Geld
zur Bestreitung der nothwendigen StaatsauS
gaben vorhanden sein soll, der Staatsschatzmei
ster hiermit ermächtigt ist, von irgend wel
chem, durch frühere Geseke auch ander
weitig zu verwenden bestimmten Gelde
die folgenden Gummen auszuzahlen.
Für die regelmässigen Ausgaben
der Regierung H 310,000
Für Collektoren, Schleusenwär
ter !c. 70,000
Für Ausbesserungen und neue Ar«
beit an den Staatswesen und
für andere Posten 1,080,000
Dieser Beschluß entzieht demnach von dem
heilig verpfändeten Schuldentilgungsfond die
nothwendigen Gelder.
Gegen einen solchen schrecklichen Vorschlag
ausgebebracht, machte Hr. Stevens im Hause
den Vorschlag, daß man die Worte "auch an
derweitig zu verwenden bestimmten Gelder"
ausstreichen und dafür "nicht anderweitig zu
verwenden bestimmten Gelder" einsetzen möge.
Nach einer langen Debatte verwarf das HauS
den Vorschlag des Hrn. Stevens, indem alle
Demokraten und WhigS (von Philadelphia,)
dafür und alle Lokos dagegen stimmten. Nur
zwei Lokos stimmten für die Veränderung, de
ren Namen wir hier anführen wollen, damit
sie nicht durch die Nachwelt gebrandmarkt wer
den. Deren Namen sind Capt- T. M. Scott,
von Philadelphia Caunty, und Emmor Elton,
von Ehester Caunty.
An, folgenden Tage wurde der Beschluß jum
zweitenmale gelesen und die Ueberschreibung
zur dritten Verlesung durch dieftlbe Stimmen«
zahl verordnet.
Die Anführer der Locofoko Partei sagten, si«
wüßten zwar, daß das Geld zu anderen Zwec
ken bestimmt sei, aber Nothwendigkeit zwin
ge sie zu einem solchen Schritte. Sie riefen all»
Locos an, bei der Partei zu stehen und für die
Maßregel zu stimmen, die eine Adminiftra
tions-Maßregel sei.
Wir hielten eS für unserer Pflicht diese ei»,
fache Darstellung dem Volke vorzulegen, damit
wenn einst der Name Pennsylvaniens mit
Schimpf und Unehre ob seines gebrochenenWor«
tes genannt wird, unsere Namen wenigstens
aIS gleich schuldig genannt werden. Wir sind
diese Pflicht mehr denn 200,000 BürgernPeii»
sylvaniens schuldig, die gleiche Ansichten mit
uns über diesen Gegenstand haben.
Und hiermit sagen wir uns feierlich von allen
Folgen dieser gesetzwidrigen Handlung IoS.
P. Von Nieda, T. Stevens,
Benj. Musser» E. Joy Morris,
W. F. Boone, Benj. Pennel,
M. T Kennedy, C. Kieffer,
I. A. Vanvalzah, Jesse Moore,
William Roß, CharleS Trego,
I. H. M'Crum, W. K. Correg,
Geo. L. Fauß, John Rush,
James Banks, H. Andrews,
Sam. M. Lane, I. Foreman,
John Cummins, I. Ferguson,
James B. Beers, I. D. Dunlap,
I. Lightner, S. C> Lee,
G. Sharswood, Sam. H. Clark,
I. Brunner, A. Sniveley.
Pennsylvanische Gesetzgebung.
Titel der Akten,
passirt in der Sitzung von 184 S.
s Beschluß
51. Akte, um der Susquehanna und
Wamford Turnpike Straßen Compagnie zu
erlauben, Zoll für eine von besagter Compag
nie über den Fluß Clarion geschlagene Brüc
ke cinznnehmen. und zu andern Zwecke».
SÄ. Eine Akte, den Verkauf von gewissen
Grundclgcnthul» verordnend, dass von gewis
sen beutsch-prcsbiteria»ischc„ Klrchcn inPer«
ry Caunty besessen wirb.
S 5. Eule Akte, um den President und die
Verwalter der Kcnsington und Oxford Turn
peik Straßen Compagnie zn incorponren.
54. Eine Akte, um Richard A.Morgan zu
aucorisircn, gewisse Gelder zu empfangen.
55. Eine Akte, um den Heirathsvertrag
zwischen Charles R. Talley und Elisabeth
Talley aufzuheben.
56. Eine Akte ergänzend zn einer Akte,bc»
titelt, Akte, um die verschiedenen auf
das allgemeine Volksschul-Snste», bezügli
che» Akten zu verändern und übereinstimend
zu niacben, und zu andern Zwecken.
57. Eine Akte, um die Bürger von Littlc
Beaver Tauuschip, Beaver Caunty, zu anto
risiren, zwe, zusätzliche StraßcwObcrausseher
zu erwählen, nnd zu andern Zwecken.
58. Eine Akte, um den Mameu vonJamee
Smith Otis, ,n der Stadt Philadelphia, zu
wechseln, nnd für andere Zwecke.
59. Eine Akte, um die Trustieg der crsien
unabhängigen Christkirche, gewöhnlich Uni
versalistcu genannt, die sich in ihrem öffentli«
che» GotlkShause, in tombart Straße in der
Stadt Philadelphia versammeln, zu autorisi
ren, all' ihr Grundeigeiithuin der besagten
Corporation zu übertragen und deren Namen
zu wechseln.
60. Eine Akte, zur Unterstützung der Kin
der von David Long und zu anderen Zwe
cken.
61. Eine Akte, um einen neuen GerichtS
distrikt ans dcn Cauiities Huntinqdo», Cent,
re, Miffliu, Clearfield, ttino» nnd Clinton
zu bilden.
62 Eine Akte, um de» Präsidenten und
die Verwalter der Doyleötau» und Darbo
rough Turnpeikstrassen Compagnie zu iukor
poriren, und zu andere» Zwecken.
6s. Eine Akte, um John Prall zu auto
risiren, gewisses Grimdeigeurhum in Bucks
Caunty zu verkaufen und zu übertrage».
64. Eine Akte, nm den Gouverneur zu au
torisireu, die Harrisburg nnd Pine Drove
Eisenbahn Compagnie zu «ncorporiren.
65. Eine Akte, um Jakob Mike u»d Henry
C. Butte, überlebende Administratoren von
dem verstorbenen Christ,»,, Miksch zu auto
risiren, gewisses Grnndeigeiithum zu verkau
fen und zu übertrage».
66. Eine Akte, um die südliche gegenseiti
ge VersicheruugS-Companie, in taucaster
Caunty zu iucorporireu.
67. Eine Akte, um die gegenseitige wohl
thätige Gesellschaft von Bucks Caunty gegen
geuerverluste zu sichern, und zu anderen Zwe
cke».
68. Eine Akte, um die Zustimmung dieser .
Republik zu der Akte, der Gesetzgebung von
Nen Jersey, betitelt,"Eine Akte, nm die Car
pentersville Delaware Brücken Compagnie
zu incorporiren,' zu geben.
69. Eine Akte, um Charles Smith zu au
torisireu, einem Luerdamm über Dunning
Criek, in Bedford Caunty, zu errichten, und
zu anderen Zwecken.
70. Eine Akte, um William Linn, Trustie
der minderjährigen Kinder von Robert und
An» Stockt»» zu autorisircn, gewisses Grund«
eigcnthum zu übertragen und zn verkaufen,
und zu anderen Zwecken.
71. Eine Akte, um den Gouverneur zu au
torisircn, die Clifford und Carbondale Turn«
pcik und Straße» Compagnie zu iukorporiren
und nm eine Staatsstraße von der Virginia
StaatSgränze in Fayette Caunty, «ach Cen
treville in SoMrset Cannty auszulegen und
für andere Zwecke.
72. Eine Akte, um Tommisstoners anzu
stellen, um den Theil der Grenzlinie nmzu«
messen und abzustecken, der Bristol Taun«
schip iu Philadelphia Cauuty von Chelten
ham Tannschip in Montgomery Caunty
trennt uud zu anderen Zwecke».
73. Eine Akte, um die Bauk von Pennsyl
vanien in den Stand zu setzen, eine Ueber»
schreibiing zur Bezahluug ihrer Schulden z»