Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, February 01, 1842, Image 2

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    l Lcodaf^er
Reading, den l. Februar, 1842.
Grausamer Mord.
Unsere Stadt wurde am vorletzten Montag
Abend in bedeutende Aufregung versetzt, durch
die Nachricht, daß der Körper eines Frauen
zimmers nahe bei der Stadt gesunden worden,
die anscheinend ermordet sei. Der Körper wur
de bald hereingebracht und im Stadthause nie
dergelegt, worauf eine Corones'Jury berufen
wurde, die aber wegen obwaltenden Umstän
den ihre Besichtigung bis zum nächsten Mor
gen verschob, wo nach Abhörung mehrerer Zeu
gen folgendes Resultat heraus kam.
Der Körper wurde um 4 Uhr Nachmittags
von einigen Männern gefunden, die von ihrer
Arbeit heimkehrten, in einem Felde nahe Rie
fer's Mühle, und nicht weit von einem Wege
der mit dem Turnpeik paralell läuft. Nahe bei
der Ermordeten lag ihr zerrissener Hut u. Sei
tenkämme mit Haaren ie. Auf ihrem Gesichte
waren Zeichen von Schlägen oder Stößen und
an ihrem Halse Haren die Eindrücke von einem
Daumen und drei Fingern deutlich sichtbar. —
Es war sehr schwierig ihren Körper zu crkenen,
und Anfangs hat man ihn für den einer Jr
länderin Namens Smith gehalten, die ober
halb der Stadt an der Eisenbahn wohnt, da a,
ber diese zufällig in der Stadt war, fand man
bald den Irrthum aus. Der Körper wurde
dann als der einer Jrländerin erkannt, die am
Samstage mit dem Eisenbahn Karren vonPhi«
ladelphia hier ankam, in Gesellschaft eines Jr
länders der sich ihr Mann nannte, und beide
nahmen in Hrn. Greth's Gasthause Logis, sa
gend daß sie von Neu Pork kämen. Sonntag
Nachmittag gingen sie spazieren und wurden
zusammen an der Harrisburger Brücke gesehen,
wo sie am Flusse herauf gingen.
Etwa zwei Stunden hernach kam der Mann
nach dem Gasthause zurück und erkundigte sich
nach seiner Frau, sagend daß er sie verloren ha
be. Später forderte er den Schlüssel zu dem
Zimmer das er mit seiner Frau bewohnt hatte
und als man ihm sagte seine Frau habe densel
ben mitgenommen, verließ er daS Haus. Das
Zimmer war während der Nacht geöffnet, der
Koffer erbrochen und ohne Zweifel das Geld
daraus gestohlen. Der Thürschlüssel wurde am
Montage im Hause gesunden. Der Mörder
mußte den todten Körper später wieder besucht
und den Schlüssel geholt haben. Der Schlüssel
zum Koffer wurde bei der Frau gesunden. Der
Mörder verließ um 9 Uhr am Montag Mor
gen die Stadt und wurde angeblich später zu
Mohrsville gesehen.
Der Name und Wohnort der Ermordeten ist
bis jetzt unbekannt. Sie war von mittler Grös
se, starkem Körper, etwa 30 oder 35 Jahr alt,
hatte beinahe schwarzes Haar. Sie trug ein
hellblumigeS Kleid, seinen schwarzen Merino-
Mantel, schwarze baumwollene Strümpfe,Mo
roceo Schuhe zc. Ihr Koffer war auswendig
mit den Buchstaben gezeichnet und voll
schöner weiblicher Kleidungsstücke,in ein linnen
Tafchentuch war mit unvergänglicher Dinte der
Name 'ijLugine Ntartineau," No. 11, ge
schrieben. Keine weitere Kenntzeichen wurden
an den Kleidungsstücken gesunden. Nebst dem
Koffer war eine Bonnet-Schachtel mit weissen
Sattinet-Bonnet und eine andere Schachtel mit
einem grünen Parasol und schwarzen baum
wollenen Regenschirin.
Mehrere Individuen wurden, als des Mor
des verdächtig, arretirt aber in Ermangelung
von Beweis wieder freigelassen.
Der muthmaßliche Mörder ist unter mittler
Grösse, etwas gesetzt, langem Gesicht, dunklen
Augen,, niedergeschlagenen Blick, spricht lang
sam und trug einen blau-tuchenen Rock, blaue
Hosen, schwarz seidene Weste, schwarze Hals
binde, schwarzen und schlechte Stie
feln. Auf seine Verhaftung ist eine Belohnung
von 100 Thalern gesetzt.
Falschmünzer verhaftet. —Ein gewisser
William Greger wurde vorletzte Woche in
Philadelphia arretirt und nach dem hiesigen
Gefängniß gesandt, weil er einer von der Ban
de Falschmünzer sein soll, von welcher schon ei
nige Zeit ein Theil im hiesigen Gefängniß sitzt.
tLrtrunken.—Gestern vor acht Tagen er
trank «in Mann Namen» John Gehret, von
Elsaß Taunschip, oberhalb Kissingens Damm,
in der Schuylkill, etwa eine Meile oberhalb
dieser Stadt.
TVtchsel in porter s Cabinet.—Gouv.
Porter ist wie eS scheint gesonnen, das demo
kratische Princip von "Wechsel in Aemtern" in
Ausführung zu bringen. Sein Staatssekre
tär, Franeis R. Shunk, war wegen einer Un
«inigkeit zwischen ihm und dem Gouvernör, ge
drungen sein Amt niederzulegen, ebenso sein
Deputirter. An die Stelle des Sekretärs Er
nannte der Gouvernör d«n Achtb. Anson p.
parson, und dieser ernannt« den hinlänglich
bekannten E. W. Hütter, frühern Herausgeber
des Republikaners,' in Allen«
taun, ,c. le. zu seinem Deputirten. Der Achtb.
Calphin Blythe ist, an die Stelle von Parson,
zum Presidentrichter des 12ten Gerichtsbezirks
ernannt worden. Mehr andere neue Erneüun
gen werden noch folgen.
Ein Wechsel der Canal CommissionerS hat
ebenfalls stattgefunden; John B. Butler, von
Allegheny, Levi Reynolds, von Misflin, und
Georg M. Hollenback, von Luzern Caunty, sind
als Canal Commissioners für das lausende
Jahr ernannt.
Verkauf der Staatswerte.
Die Idee, die öffentlichen Werke Pennsyl
sylvaniens mit guter Manier los zu werden,
ffndet immer mehr Freunde. Der Gouvernör
empfahl selbst in seiner letzten Botschaft den
theilweifen Verkauf derselben, und es ist nicht
unwahrscheinlich, daß die gegenwärtige Gesetz
gebung in dieser Hinsicht etwas unternehmen
werde, da es der Wunsch des Volkes zu sein
scheint, eine Last abzuwälzen die drückend ist
und mit jedem Jahre schwerer wird.
Der Zustand der öffentlichen Werke unseres
Staats gibt wenig Hoffnung daß sie jemals
einträglich werden, was die Freunde derselben
schon seit «ehrer,n Jahren versprochen. Ihre
Erbauung brachte den Staat in eine Schul
denlast und ihre Vollendung erfordert neueOp
fer, welche die Schuld ungeheuer machen wür
den, wovon die zu zahlenden Interessen allein
eine Tare vom Volke fordern würden die schon
zu schwer zu bezahlen wäre. Welchen Nutzen
würde aber der Staat dabei haben '/ Wahr
scheinlich gar keinen. Ein Heer von Aemter-
Haltern müßte er auf denselben erhalten; müß
te manchen Schaden'leiden, der durch schlechte
Arbeiten gewissenloser Contraktoren entsteht u.
die einkommenden Zölle würden kaum hinrei
chend sein die Repraturkosten und den Gehalt
der Beamten zu bezahlen. Es würde daher,
wie gesagt, am besten sein sie dem Staate vom
Halse zu schaffen, was durch den Verkauf der,
selben am leichtesten bewirkt werden konnte. —
Die einzige Schwierigkeit die hierbei vorkäme,
wäre daß sie vielleicht unterm Preise verkauft
würden, wo dann der Staat gezwungen sein
würde das Fehlende zu ersetzen, und dieses zu
verhüten, würde es am zweckmässigsten sein sie
auf gewisse Jahre zu verpachten. Der Staat
würde dabei sicher am besten ausmachen, da er
auf diese Art soviel daraus lösen könnte wie die
Interessen der Staatsschuld betragen und da
bei noch immer Eigenthümer der Werke bliebe.
Die Bedingungen der Verpachtung wären von
der Gesetzgebung zu bestimmen und könnten so
eingerichtet werden, daß dem Staate sein Geld
gesichert wäre und das Volk nicht durch die
welche die Werke pachten, monopolisirt oder
gedrückt werden könnte.
Neue Zeitung.—Wir erhielten die erste
Nummer einer neuen deutschen Zeitung, beti
telt : "Der Union Demokrat," die von den He
rren Seebold und Haus in Neu Berlin, gedruckt
und herausgegeben wird. Wir wünschen den
i Herren Glück in ihrem Unternehmen.
Die vor einigen Wochen aus der National-
Gallerie in Washington gestohlenen Kleinodien,
wurden vor Kurzem wieder erhalten, nachdem
die Belohnung auf 81500 erhöhet worden war.
Man sagt, daß ein Schreiben von Baltimore
erhalten wurde, dessen Schreiber die gestohlnen
Sachen zu liefern versprach, falls die Belohnung
um H5OO erhöht würde. ES scheint demnach,
daß eS in unsern Seestädten Menschen gibt die
das Handwerk als Diebshehler treiben, und so
lange Onkel Säm nicht mehr zu bezahlen ver
spricht, wie die Diebe, das Gestohlene nicht wie
der ausliefern.
Ter Harrisburg «Vaterlands Wächter" ist
der Meinung, daß mit Nächstem ein totales
Ausfegen von Porter's Cabinet statt finden
wird, und sagt: «daß ein guter Cabinetmacher
verlangt wird, der aber einen Leimkessel mit
bringen niuß, damit seine Arbeit stecken bleibt.'
Glauben Sie nicht, daß es vogelleim sein
müßte?
Die National-Schuld. —Unser Nachbar
vom <Adler' hat endlich die wunderbare Ent
deckung gemacht, daß wir eine NationalSchuld
haben und ersuchte uns in der vorletzten Woche
zu sagen, auf welchen Grund wir früher be
haupteten, daß die National-Schuld bei Van
Buren's Amtsentlassung 40 Millionen Thaler
betrug. Wir würden diese Frage ohne den ge
ringsten Anstand beantworten, aber wir ken
nen einen ZeitungS-Drucker, der zu Van Bu
ren's Zeiten seinen zahlreichen Lesern weiß mach
te, daß keine National-Schuld vorhanden
sei—und sobald unS der /Adler' erklärt, auf
welchen Grund dieS geschah, wollen wir ihn
die Antwort auf feine Frage nicht schuldig blei
ben.
Berks Caunty enthält, gemäß einer amt
lichen Angabe vom letzten Assessment, 13,509
tarbare Einwohner. Nach dem Assessment un
ter der Akte von 1841, beträgt der Werth deS
liegenden Eigenthums K 20,679,857 ; der des
tarbaren persönlichen Eigenthums und Gelder
auf Interessen H 1,983,359. j
Sank gebrochen.—Tie Girard Bank in
Philadelphia hat vorige Woche den Geist auf
gegeben; das heißt sie ist gebrochen und Jeder
wird daher wohl thun, wenn er ihre Noten gar
nicht nicht nimmt. Das Versprechen der Bank,
am Freitage und Samstage ihre Note» einzu
lösen, war nur ein leerer Humbug, von irgend
einem Witzling erdacht um die andrängende
Volksmenge zu beschwichtigen.
Es verdient hier bemerkt zu werden, daß die
Girard Bank eine von Zackson's Deposit-Ban
ken war, und ebenso daß sie vorigen Ssmmer
der «Readinger Adler' für lLine der Sesken
erklärte. Was wird er jetzt davon sagen?
Urkunde der Vereinigten Staaten.—
Teil Annahme der Föderal-Constitution oder
Existenz unseres Staatenbundes waren zehn
Presidenten, fünf von Virginien, zwei vonMas
sachuselts, einer von Tenuessee, einer von Neu
Pork und einer von Ohio. Zehn Vice Presi
denten, vier von Neu Pork, zwei von Virgini
en, zwei von Massachusetts, einer von SüdCa
rolina und einer vonKentucky.
Sekretäre, fünf von Virginien, drei von Massa
chusetts, einer von Maryland, einer von Ken
tucky, einer von Neu Pork, einer von Louisia
na, einer von Delaware und einer von Georgia.
Fünfzehn Schatzamtsekretäre, sechs von Penn
sylvanien, einer von Neu York, einer von Mas.
sachusetts, einer von Virginien, einer von Ge
orgia, einer von Tennessee, einer von Delawa
re, einer von Maryland, einer von Neu Hamp
shire und einer von Ohio. Neunzehn Kriegs
sekretäre, fünf von Massachusetts, drei v. Neu
Pork, zwei von Ohio, zwei von Tennessee, zwei
von Süd Carolina, einer von Virginien, einer
von Kentucky, einer von Georgia, einer von
Connecticut und einer von Maryland. Fünf
zehn Sekretäre des Seewesens, drei von Mas
sachusetts, drei von Neu Jersey, zwei von Ma
ryland, zwei von Nord Carolina, einer v. Süd
Carolina, einer von Virginien, einer vonPenn»
sylvanien, einer von Neu Hampshire und einer
von Neu V°rk. General-Postmeister, drei
von Kentucky, zwei von Ohio, zwei von Neu
Pork, zwei von Massachusetts, einer von Con
necticut und einer von Georgia. Sechs Ober-
Richter der Supreme Court, zwei von Neu
Pork, einer von Massachusetts, einer von Con
necticut, einer von Virginien und einer von
Maryland. Sechzehn General-Advokaten,drei
von Pennsylvanien, drei von Virginien, drei
von Maryland, zwei von Kentucky, einer von
Massachusetts, einer von Neu Pork, einer von
Georgia, einer von Delaware und einer von
Süd Carolina.
Äom 27sten Congreß.
Jan. Li. Im Senat kam eine Menge Pe
titionen ein und ungefähr 100 Memoriale das
Bankrottgesetz betreffend. Hr. King legte ei
nen Beschluß der Gesetzgebung von Alabama
vor, um Texas mit in den Staatenbund aus
zunehmen. Die weitern Verhandlungen betra
fen die Schatzamtnoten Bill.
Im Hause entstand ein Streit wegen Ein
reichung einer Petition durch Hrn. Adams, von
Bürgern von Massachusetts, für eine Verän
derung des Naturalisations'Gesetzes, so daß es
auch ausländischen farbigen Personen erlaubt
sein sollte Bürger der Ver. Staaten zu werden
und das Haus vertagte sich in Consusion, ehe
daS Zanken ein Ende nahm.
Jan. 22. Im Senat waren die Verhand
lungen fast wie gestern.
Im Hause wurden die Geschäfte von gestern
beendigt. Ein Bericht von der Eintheilungs-
Committee wurde dann gelesen, wonach jeden
68000 Einwohnern für die nächsten zehn lah
re ein Rcpresentant im Congreß erlaubt wer
den soll. Ein Vorschlag die Eintheilungsbill
in Committee des Ganzen auszunehmen, wur
de angenommen.
Jan. 24. Der Senat war früh mitZuschau
ern angefüllt, weil heute der Tag war zum D
ebattiren über Hrn. Clay's Beschlüsse, die auch
gleich nach dem Annehmen von Petitionen,e.
auskamen. Hr. C. sprach etwa ein und eine
halbe Stunde in Vertheidigung derselben, ihm
folgte Hr. Preston in Opposition und jprach ei
ne Weile. Hr. Buchanan sagte, daß er auch
etwas über diesen Gegenstand zu sagen habe,
um aber dem Bankrottgesetze Raum zu geben,
wollte er es bis Donnerstag verschieben.
Im Hause war heute wieder eine Scene von
Unordnung und Aufruhr, in Folge einer Peti
tion von Haverhill, Massachusetts, bittend für
eine Theilung der Union. Hr. Hopkins schlug
vor, die Petition in Gegenwart des Hauses zu
verbrennen, Hr. Adams wollte sie angenommen
wissen, viel andere Herren mischten sich mit ein
und die Consusion war allgemein. Das Haus
vertagte sich ehe die Ordnung hergestellt war.
Jan. 25. Der Senat beschäftigte sich heute
wieder mit dem Bankrottgesetz; zahlreiche Pe
titionen gegen dessen Widerruf wurden eingege
ben und als die Frage für den Widerruf vor
war, vertagte sich der Senat.
Im Hause zankte man sich wieder wegen
der Petition von gestern.
Jan. 26. Der Senat beschäftigte sich wie
gestern.
Im Haus« wurde ein Versuch gemacht die
Schatzamtnoten Bill vorzubringen, waS aber
nicht gelang. Hr. Wise sprach lange in Op
position zu Hrn. Adams.
Jan. 27. Der Senat beschäftigte sich wie
der mit dem Bankrottgesetz, ohne wegen Wider
ruf zu entscheiden«
Im Hause zankten sich der Sprecher und
mehrere Mitglieder. Es ging darauf wieder
an das alte Geschäft von gestern und man en,
dete damit, Hrn. Adams einen Verweis zu ge
ben wegen Einreichung der Bittschrift für eine
Theilung der Union.
Pennsylvanische Gesetzgebung.
Freitag, Jan. 21. Im Hause wurde die
ganze Zeit mir der Discussion über den Vor
schlag des Hrn. Stevens hingebracht, der woll
te, daß die Constitution des Staates so geän
dert werden solle, daß die Staatsschuld nicht
40 Millionen übersteigen dürfe. Eine heftige
Debatte entspann sich über diese Frage, da die
Lokos sich im allgemeinen diesem Vorschlag aus
dem vorgeschützten Grunde widersetzten, daß sie
glaubten, hinter dem Beschlusse liege noch etwaS
anderes verborgen. Nach langem Streite wur
de endlich die Frage aufgeschoben und dasHaus
vertagte sich.
Im Senat wurde an diesem Tage wiederum
über die Bestätigung der Ernennung von Mol
ton C. Rodgers gestritten.
Hr. Ewing machte den Vorschlag, daß der
Senat, anstatt um 11 Uhr, für die Zukunft
schon um 10 Uhr zusammenkomme und daß die
Ordnung verworfen werde, wornach der Se
nat sich mit Schlag 1 Uhr vertagen solle Der
erste Vorschlag wurde angenommen, als aber
über den zweiten Vorschlag (sich nicht um 1
Uhr zu vertagen) abgestimmt wurde, erklärten
die meisten Senatoren, daß sie um 1 Uhr zu
Mittag essen wollten, und stimmten demnach
gegen den Vorschlag.
Der Senat vertagte sich wieder, ohne die Er
neuung von Richter Rodgers bestätigt zu haben.
Samstag Jan. 22. Im Hause wurde der
Antrag des Hrn. StevenS, der gestern die Ge
setzgebung beschäftigt hatte, nochmals discutirt,
aber auch heute wurde die Entscheidung der
Frage wieder aufgeschoben und das Haus ver
tagte stch, nachdem es verschiedene Berichte an
gehört und Localbills passirt hatte.
Im Senat schickte der General-Auditor eine
Uebersicht der, zufolge des Gesetzes vom vorigen
Jahre, erhobenen Taren.
Ein Vorschlag wurde von Hrn. Sullivan
eingebracht, die Finanzcommittee zu beauftra
gen, über die Art und Weise zu berichten,wie d,
nothwendigen Druckerarbeiten der Gesetzgebung
am wohlfeilsten vollzogen werden können.
Auf Antrag des Hrn. Ewing wurde der Be
richt einer besondern Committee überwiesen.
Der Senat passirte sodann in Committee
des Ganzen die Bill No. 36, betitelt eine Akte
zur Inkorporation der Lancaster Gas-Compag
nie.
Gleichfalls passirte der Senat eine Akte be
züglich der Erhebung der Caunty Taren in
Lancaster Caunty.
DeS Sprecher legte dem Senat eine Mitthei
lung des Gouvernörs vor, worin derselbe dem
Senat anzeigte, daß er A. Parson, bisherigen
Presidentrichter des zwölften Gerichtsbezirks zu
seinem Staatssekretär ernannt habe.
Eine Akte passirte den Senat, betitelt eine
Akte, den Caunty Schatzmeister von Bucks
Caunty jährlich zu erwählen.
Hr. Headley machte den Antrag, daß die
Rechtscommittee von der weitern Verbindlichkeit
einer Berichtserstattung über den Aufschub der
Gerichtsbarkeit der Nicholson Court in gewissen
Fällen zu berichten, überhoben sei, und daß der
Senat in seiner heutigen Sitzung die Gerichts
barkeit jener Court bis zum ersten Februar
verschieben möge.
Der Sprecher legte dem Senat eine Bot
schaft vom Gouvernör vor, worin derselbe die
Anzeige machte, daß er Calvin Blythe zum
Presidentrichter des I2ten GerichtsbezirkeS an
die Stelle von A. V. Parson ernenne, der das
Amt als Staatssekretär angenommen habe.
Noch ehe der Senat in Bezug der Aufschie
bung der Gerichtsbarkeit der Nicholson-Courtzu
Ende kommen konnte, vertagte er sich. —(V.W-
Jan. 24. Der Sprecher des Senats legte ei,
nen Bericht vor, den Bau des Girard Collegi«
ums betreffend.
Die Bill, die Verhandlungen der Nicholson«
Court einzustellen, passirte u, wurde dem Hau
se zur Zustimmung übersandt, wo sie auch die
dritte Lesung passirte.
Die Bill des Hrn. Fleming, welche Vorkeh
rungen für die Ernennung der Canal-Comissi
oners trifft, so daß alle Jahr Einer ernannt
werde für drei Jahr zu dienen, passirte inCom
niittee des Ganzen mit einer Verbesserung des
Hrn. Plumer, daß das Volk jährlich einenCom
missioner auf obige Art wählen soll.
Eine Anzahl Bittschriften wurden erhalten
und ein paar unbedeutende Bills pafsirten.
Im Hause wurde über viele Dinge gespro
chen. Eine Mittheilung von der Erie Bank
wurde erhalten, velche vorschlägt Noten auszu
zugeben nach Art derjenigen unter der Akte der
Assembly, die zur Vollendung der Erie-Strecke
des Pennsylvania CanalS zu verwenden wären
Eine Unzahl Bittschriften für neue Caunties
it. wurden erhalten.
Zwei Vorschläge wurden gemacht, Gesetze zu
passiren, wodurch Spezial-Bürgen für Schuld»
ner für die Schuld selbst verantwortlich gemacht
werden sollen.
Ein Bill für die Gründung einer Caunty,
aus Theilen von Beaver, Butler und Mereer,
genannt „Lawrence," wurde zur dritten Lesung
abzuschreiben beordert.
Ein Beschluß passirte und wurde zur Zustim
mui'.g an den Senat gesandt, die Constitution
so zu verändern, daß die Gesetzgebung keine G
ewalt haben soll die Zahlungs-Einstellung der
Banken zu billigen und daß sie in solchem Falle
ihre Freibriefe verlieren sollen.
Ein Bill, unsere Representanten im Congreß
zu instruiren für die Erbauung eines DryDocks
in Philadelphia zu wirken, kam auf, wurde 3
mal verlesen und passirte.
Jan. 35. Im Hause wurden zahlreiche Pe
tionen für neue Caunties eingereicht von fol
genden Namen: Madifon, Wyoming, Blair,
Caroll, Lykens, Lawrence, Putnam zc. Die
meisten der Petionen liegen auf dem Cärpet,
wo sie wahrscheinlich bleiben werden.
Die Verhandlungen des Hauses betrafen die
Staatsschuld, die Gründung neuer CauntieS,
Nicholson Court und mehr andere minder wich
tige Gegenstände.
Im Senat wurde ein Memoria! von 100
Advokaten in Philadelphia eingereicht, bittend
die Ernennung von Rogers, al6 Richter der
Supreme Court, zu bestätigen. Der Senat
bestätigte dieselbe mit 30 gegen 3 Stimmen.
Die Ernennung von Joseph Engle, als Ge
hülssrichter von Delaware Caunty, wurde auch
heute bestätiget.
Jan. 26. Im Senat gab Hr. GibbonS ein
Bill ein, betreffend die Aufmunterung einhei
mischer Manufakturen betreffend.
Die Ernennung von Jacob Srosh, zum
Gehulfsrichter von Laiicastcr Cauuly, wurde
bestätiget. Der Beschluss vom Hause, die
Erbauung eines Dry Docks an der Philadtl
phia Navy Pard betreffend, wurde an die
Senatoren der City und Caunty übergeben.
Hr. Bigler von der Toininittee über inne
re Verbesserungen, berichtete Hrii.Flcining'S
Bill mit Veränderungen, die Anstellung der
Canal CommissioiierS betreffend, die zur zwei
ten Lesung aiifgenoininen wurde.
Hr. Cochran schlug dan vor die ganze Bill
auszustreichen und ciiiSnbstitnt auzuiiehmei,
welches er anbot, wonach der Gouvernör dln
President der Board ernennen und das Volt
die beiden Andern wählen soll.
Der wichtigste Gegenstand worüber heule
im Hanse verhandelt wurde, war der Bericht
von der Committee welche die Bill zur Auf
hebung der Todesstrafe unter Berathung hat
te. Der Bericht lautete uugüusiig für den
Gegenstand und Hr. Sharswood nahm da
her die Gelegenheit wahr die Minderheit ge
schickt zu vertheidigen.
Der Vorschlag ein neues Caunty zu bil
den aus Theile» von Schuyltill, Northum
berland und Dauphin Cauuties, genannt Ly
keuS, erhielt das Endurtheil, das heißt, er
wurde mit 69 gegen 19 Stimmen verworfen.
Jan. 27. Im Hause schlug Hr. jjghlucr
vor, die GerichtS-Committee zu instruire»,
die Ueberausgabku vou kleinen Noten der
Towanda und Erie Bank zu legalistren.
Hr. Hahn bot eineneu Beschluß an,um die
Bank-Committee zu instruire», bis Mitt
woch Bericht zu erstatte», wann die Banken
wieder Speeie bezahlen solle».
Fünf Bills vo» wenig Wichtigkeit, passir
te» und wurde» an de» Senat gesandt.
Ii» Senat bot Hr Twing mehrere Be
schlüsse an, das Bankwesen betreffend, wovon
einer die Banken zwinge ihre Noten sofort
wieder in hartem Gelde einzulösen.
Hr. E. sprach eine Weile zu Gunsien der
Beschlüsse, eben so Hr Snllivan.
Hr. McLanaha» sprach in Opposition zu
deuselbeu. u»v ihm folgte Hr. Spackinan zu
ihren Gunsten. Hr. S. sprach bis sich der
Senat vertagte.
Hr. Fleming hatte ein Bill eingegeben,die
Ernennung eines Staats Druckers betreffend
der für immer die Arbeiten der Gesetzgebung
thu» soll, welche auf den Tisch gelegt wurde.
Der Bauer ltlld der Hirische.
Zwischen einem wohlhabenden amerikani
schen Landmann, Hrn. G. und einem Jrlän
der, entspann sich neulich folgendes Gespräch,
als G. vor der Thür seines Hauses stand :
Eirischer —Gott grüß euch; habt ihr keene
Arbeit für mich ?
G. Pack dich fort; ich will nie wieder Einen
in Arbeit nehmen aus eurem Lande.
E. Warum, Werthster? wir sind doch sicher
gute Arbeiter? Gott segne euch ; gebt mir 'en
Tschob.
G. Nein, mein Freund, ich thu es nicht; —
denn der letzte Jrländer den ich in Arbeit hat
te, starbin meinen Diensten nnd ich wurde ge.
zwungen ihn auf meine Kosten begraben zu
lassen.
E. Ah, mein Werther, wenns für sell ist, so
habt ihr bei mir nichts zu fürchten, denn ich
kann euch ein Certificat bringen, "daß ich noch
nie gestorben bin, wenn ich bei einem Meister
in Arbeit war."
Da war weiter keine Ausrede. Der arm«
Päd bekam Arbeit.