Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, January 11, 1842, Image 2

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    Die Spruche des Unterrichts ist die
deutsche, doch werden die Zöglinge
anch mit der englischen Sprache,
als der herrschenden deö Landes, deren
Kenntniß bei den obwaltenden Verhältnis
sen dem künftigen Bürger unumgänglich
nothwendig ist, theoretisch und praktisch
bekannt Die Lehrstunden wer
den durch einen von Seiten des Direktori
ums ertheilten Lehrplan, bestimmt, so wie
von demselben über das Fortschreiten der
Anstalt halbjährliche Berichte verösfent
licht, und die Prüfungen der Schüler be
stimmt, und zuvor dem Publikum ange
zeigt werden.
Das ansehnliche Seminargebäude, wel
ches schon vor mehreren Jahren von der
deutschen Convention in dein freundlichen,
W Meilen von Pittsburg, an den Ufern
des Ohio, in Beaver Caunty Pa. gelege
nen Philippsburg zu diesem Zwecke an
gekauft wurde, bietet hinläuglichen Raum
für die nöthigen Lehrzimmer, so wie die
Wohnung der Lehrer, und auswärtiger
Schüler, und mit der Annehmlichkeit der
Gegend verbindet sich ein der Gesundheit
und der Ausbildung des jugendlichen Kör
pers günstiges Klima.
Jünglinge, welche sich dem Lehrfach
widmen wollen, werden, wenn sie das Se
minarium nach Erwerbung der nöthigen
Vorkenntnisse besuchen, unentgeld -
lich für ihren Beruf gebildet. Das Ho
norar. welches die Schüler der Realschule
zu zahlen haben, wird so billig als wür
gend einer ähnlichen Anstalt der Ver. St.
sein. Für Kost, Logis und Wäsche haben
auswärtige Schüler V I 50 bis 8 1
wöchentlich zu zahlen.—ln beiden Anstal
ten werden zu jeder Zeit Zöglinge aufge
nommen werden.
Nähere Auskunft wird das unterzeich
nete Direktorium mündlich oder auf p o r
l- o 112 r e i e unter der Addresse: M r. (5.
Weiter 6 h a u s e n, Pittsburg,
Pa. eingesandte Anfragen schriftlich mit
Vergnügen ertheilen.
Indem wir somit die Eröffnung des
deutsch-englischen Lehrsemi
nars in Verbindungmit einer höhern Bür
gerschule zur Kunde unserer deutschen Mit
bürger bringen, glauben wir die Hoffnung
aussprechen zu dürfen, daß Alle, welche
das Gefühl deutscher Abstammung in sich
tragen, die der Wunsch belebt, daß die
Sprache ihrer Väter auch hier auf Kin
der und Enkel mit der herrschendenSpra
che des Landes übergehen möge; welche
die Neberzeugung haben, daß, wie einst der
berühmte Pestalozzi sprach, ohne ge
nugrhuenden Anbau die Menschheit ver
wildere wie die Erde; deren Wille es ist,
in einer guten Erziehung ihren Kindern
ein heiliges Erbtheil zu verleihen, was nur
durch Errichtung guter Lehr- und Erzieh
ungsanstalten, und bessere Bildung unse
rer Volkslehrer möglich ist—diese Anstalt
alö eine allen Deutschen der Union gemein
schaftliche Angelegenheit betrachten möch
ten. Ja, sie sei Euch, Ihr deutschen Mit
bürger, ein Gemeingut, dem Ihr Eure
Hülfe, Eure Kräfte nicht entziehet, damit
nicht der Keim schon welke, ehe die Blüthe
erscheint, um sie zur Frucht zu entwickeln.
Lasset jene Flamme der Begeisterung, die
einst so mächtig wehte für die Errichtung
einer solchen BildungSschule, wieder em
porsteigen im deutschen Gemüthe, und nun
mer sinken! Unsere Kraft vereine sich,
denn verbunden werden auch die Schwa
chen mächtig, damit ein Denkmal dent
schen Strcbcns einst dastehe, ehrwürdig
noch den spätesten Enkeln. — Wir wenden
uns zugleich mit Vertrauen an die Her
ausgeber deutscher Zeitungen mit der Bit
te, daß auch sie ihre Kräfte darbieten möch
te zur Hebung einer Anstalt, deren Ziel
Veredelung der Volksbildung sein soll, u.
daß sie diesem Zwecke freudig die von ih
nen rcdigirten Blätter öffnen möchten. —
An Euch auch, Ihr Lehrer der Religion,
Verkündiger des göttlichen Wortes, rich
ten wir dl? dringende Aufforderung, wel
chem kirchlichen Glauben Ihr auch ange
höret, im Geiste christlicher Liebe die Rech
te Euch zu reichen, zum Schutz einer An
stalt, die eine vervollkommnete menschliche
Bildung zum Zweck hat. Die Lehre des
Christenthums fordert dieses von Euch
durch ihren göttlichen Stifter, der einst
die Kindheit segnete, und ihrem reinen
Gemüthe die Seligkeit des Himmels ver
hieß. Gesegneter wird Euer Wirken wer
den, weniger taube Ohren Eure Rede fin
den, dem Einflüsse höherer Erkenntniß wer
den Eure Gemeinden sich eröffnen, und der
von Euren Händen ausgestreuten Saat
wird die Erndte nicht mangeln, wenn der
Unterricht der Jugend nicht mehr vernach
lässigt wird, gute Schulen mit Eueren
Kirchen in Verbindung gebracht sind, und
treue Lehrer denselben vorstehen.
Mit dem aufrichtigsten Vertrauen, wel
cheS wir in die edle Gesinnung unserer
Mitbürger für die wohlthätigen Zwecke
der erwähnten Lehr-Jnstitute setzen, ver
binden wir die feste Versicherung, daß
wir als daS von der letzten Convention er
wählte, und durch den von der Regierung
Pennsylvaniens verliehenen Freibrief au
torisirte Direktorium mit aller unS zu Ge
bote stehenden Kraft uns bestreben werden,
jene Lehranstalten immer mehr zur Voll
kommenheit hinzuführen, und, des öffent
lichen Vertrauens sich würdiger zu machen.
Allen aber, die da Gutes wollen, rufen
wir die Worte des unsterblichen Schillerzu:
"Wirke Gutes, du uährst der Mensch
heit göttliche Pflanze,
"Bilde Schönes, du streust Keime der
göttlichen aus!"
Das Direktorium des deutsch englischen
Lehrseminars, und der damit verbundenen
höhern Bürgerschule zu Philipps
bürg, Beaver Eaunky, Pennsylvanien.
E hr. Schmidt . President.
E. Weitershausen, Secretair.
F. LeGoullon,
E. S ch m a h Ihausen,
H. Abel.
Philippburg und Pittsburg,
den I7cen November, 1841.
Der Niveral e Veovnchter
Rcading, den 11. Januar, 1842.
<tt?"Nachrichten von Harrisburg sagen, daß
die Stadt mit Fremden überfüllt ist, unter de
nen sich eine bedeutende Anzahl Aemterjäger
und sogenannte er befinden. Wenn die
Gelegenheit so günstig ist, wie vor zwei lah
ren, so machen die Letztern gewiß gute Geschäf
te. Wunder ob Georg Händy und seine Ge
nossen auch dabei sind?
yt>"Unscre Court war während voriger Wo
che eilig beschäftigt die verschiedenen Criminal-
Fälle zu schlichten, die der Court zur Entschei
dung vorlagen. Das Verhör der Falschmün
zer und andere Klagen beschäftigte die Grand-
Jury die drei ersten Tage. Am Mittwoch sand
fie ein Bill von Schuldig gegen Oschman, der
bekanntlich der Ermordung von Conrad Christ
angesagt ist. Das Zeugenverhör begann am
Donnerstag Morgen, da aber die Verhandlun
gen, Zeugnisse ic. denjenigen ziemlich gleich lau
ten, die jüngst gegen Reinhard gebracht wur>
den, so ist eS nicht der Mühe werth etwas da
von einzurücken bis der Prozeß beendigt ist.
psttöville und Pl,iladtlpl>ia tLisen
bahn. —Dieses wichtige und großartige Werk
ist jetzt vollendet und gestern wurde die Fahrt
mit zwei ungewöhnlich langen Karrenzügen für
die ganze Strecke feierlich eröffnet. Die Gesell
schaft gab gestern und heute freie Passage zwi
schen beiden Städten für viele Personen, und
beinahe zwei Tausend Menschen, auS den
verschiedenen Städten längs der Linie, nahmen
Theil an der Festlichkeit. Nächste Woche wol
len wir dieselbe näher beschreiben.
Belohnung des Ve» diensie,». Hugh
Lindsey, Obrist in der Pennsylvanischen Miliz,
Regiments-Commandör ?c. ic. >c. hat für
wisse Bravours in der Schlacht bei Bernville
im letzten September, den hohen Posten als
Thürsteher des Hauses der Repräsentanten in
Harrisurg zur Belohnung erhalten. Ein glück
licher Mensch, der Colone» ! Erst drückte ihm
Porter ein Stückchen Papier mit einem X in
die Hand und nun bekömmt er noch ein ein
trägliches Amt. So gehts wer Eppes ist, der
hat immer Tschenz Eppes mehr zu werden.
Die besondere Wahl, welche kürzlich in Bed
ford, Somerset und Cambria Caunties gehal
ten wurde, für ein Mitglied des Congresses, re
sultirte in der Erwählung von Col. Rüssel, des
demokratischen Candidaten. Wegen Kürze der
Zeit, unangenehmen Wetter und andern Hin
dernissen war die Stimmenzahl ungewöhnlich
klein; in Somtlset Caunty wurden nur 1008
Stimmen eingegeben. Russel'S Mehrheit ist
daher nur 77. Hr. Rüssel war gestern vor 8
Tagen schon in Washington und nahm seinen
Sitz im Congreß ein.
Schinplafkers.—Die Bürger von Carlisle
hielten unlängst eine Versammlung und sollen
zu dem Entschluß gekommen sein ein« Auflage
Schinplasters herauszugeben. Die dortigen Lo
kosokos scheinen weder Vertrauen in Porter und
seine Loko Gesetzgeber zu setzen, noch deren stren
ge Anti-Schinplastcr-Besehle zu befürchten.
Wir habe» jetzt ziemlich nasse Witterung u.
schlüpfrige Wege, aber keine Schlittenbahn.
Pennsylvanische Gesetzgebung.
Um 12. Uhr am Dienstag Mittag organisir
ten sich beide Häuser. Nach Ablesung der N
amen ergab es sich daß der Senatvollstädig war;
im Hause fehlte ein Mitglied, Hr. Royer, von
Somerset Caunty, der wegen Krankheit noch
nicht erschienen ist. DaS HauS schritt zur Wahl
eines Sprechers wobei Hr. Snowden 03 und
Hr. Lightner 33 Stimmen erhielten ; 3 waren
zerstreut. Mehrere Beschlüsse passirten, wor
unter auch einer war der bestimmte, daß kein
Mitglied Crstra-Lohn erhalten sollte.
Der Senat stimmte zehnmal für Sprecher,
ohne einen zu erwählen.
Am Mittwoch Morgen gelang es dem Senat
bei der dritten Abstimmung einen Sprecher zu
erwählen; Hr. Strohm, von Lancaster, erhielt
17 Stimmen und ist demnach erwählt. Es ist
daher nun nicht mehr zu bezweifeln, daß die
Whigs im Senat die Mehrheit haben.
DieVtrhandlungen imHause waren wenig in
teressant. Hr. Stevens sagte, daß er eine Ver
änderung der Constitution vorschlagen würde,
die Staatsschuld aufK4o,oUV,ovozn beschrän
ken. Hr. Ryan sprach von Abschaffung der
Todesstrafe. Hr. Gamble wollte eine besonde
re Committee ernannt haben, um ein Bill ein
zubringen für die Bezahlung der durch die letzte
Sitzung autorisirten Anleihe, und ebenfalls das
Wiederbeginnen der Hartgeld-Zahlungen durch
die Banken zu befördern.
Um II Uhr am Donnerstag Morgen wurde
die Botschaft des Gouvernörs erhalten und ge
lesen. Die übrigen Verhandlungen waren von
keiner Wichtigkeit.
Im Senat wurde beschlossen von der Gou«
vernörs-Botschaft 5000 Exemplare in engli
scher und 250 V in deutscher Sprache zu drucken
Im Hause wurde beschlossen, 5000 englische
und 1000 deutsche Exemplare zu drucken.
Eine Botschaft vom Gouvernör wurde emp
fangen, worin die Bill von der letzten Sitzung,
welche den Gouvernör autorisirt Klage gegen
den frühern Staatöschatzmeister einzubringen,
wegen unrechtmässig ausbezahltes Geld an O
vid F. Johnson und I. M. Porter, auf Order
des Gouvernörs, mit dem Executive» Veto be
legt. Sie wurde gelesen und auf den Tisch ge
legt.
Im Senat wurden am Donnerstag Morgen
folgende Beamten erwählt:
Schreiber —Geo. W. Hammersly,
Gehülssschreiber —I. K. Zeilin,
Stabträger—«Samuel T. Williams,
Thürsteher —Joseph B. Wade.
Die Wahl der Drucker wurde zu der Zeit
vorgenommen.
Das HauS wählte als Drucker des englischen
Tagebuchs—Henlock und Bratton,
Drucker deS deutschen Tagebuchs-Hütter
und Bigler.
Drucker der Bills—Lescure und McKinley.
Vom 27steu Cougreß.
NichtS von besonderer Wichtigkeit kam vor. Ei
nige unbedeutende Bills passirten und die Ein
reichung von Memorialen und Bittschriften und
darauf folgende Zänkereien nahmen fast die
ganze Zeit in Anspruch, Im Hause entstand
vorige Woche dreimal Streit, zwischen Herren
Arnold von Tennessee, und Prosfit von India»
na, wobei beide sast handgreiflich wurden. Die
Herren Stanley von N. Carolina, u. Smith,
ein neues Mitglied von Virginien, zankten stch
ebenfalls in ziemlich harten Ausdrücken. Vor
fälle der Art werden leider nur zu häusig in der
Halle deS Congresses.
Es wird vermuthet, daß mit Nächstem ein
Bill im Reprefentantenhause passiren wird,um
das Bankrottgesetz von letzter Sitzung zu wi
derrufen. Der neue Finanzplan soll ein ähn
liches Schicksal zu erwarten haben.
Speziezahlungen.—Wer die Botschaften
der Gouvernöre von Maryland, Ohio und
Pennsylvanien lies't,hat gewiß Ursache zu glau
ben, daß der Tag nicht mehr fern ist wo die
Banken das Land mit Gold und Silber über
schütten werden.—Dem ist aber, glauben wir,
nicht so. Wir wissen zwar nicht was es in
andern Staaten geben mag, glauben aber daß
im unsrigen die goldne Sündfluth noch nicht
so nahe ist. Die Banken von Pennsylvanien
stehen, mit wenigen Ausnahmen, eben so gut
wie die eines jeden andern Staates, ob sie aber
so viel edles Metall besitzen, uin einen Sturm
auszuhalten der wahrscheinlich auf den grossen
Mangel von hartem Gelde folgen würde, dar
an zweifeln wir.
Gouv. Porter empfiehlt in scinerßotschaft der
Gesetzgebung dringend an, einen baldigen Tag
zu bestimmen, wo die Banken gezwungen sein
sollen die Epezie-Zahlungen wieder zu begin
nen, und meint daß der erste Juni ein schickli
cher Tag dazu sei. Sollte er dies aber in Ernst
so haben wollen? schwerlich. —Porter selbst ist
zu viel bei Erhaltung der Banken interessirt o»
! der, wie gewöhnlich gesagt wird, ein zu arger
Bankmann, daß er so etwas thun könnte; er
handelt in dieser Hinsicht wie viele seiner Loko-
Brüder—die viel schreien aber nur durch den
Schein zu blenden suchen. —Wir wissen ausEr
fahrung wie Porter's Befehle ausgeführt wur
den und wer jetzt glaubt daß eS ihm oder seinen
Lokofoko Gesetzgebern Ernst ist was sie sagen,
muß einen starken Glaben haben.
Rlage gegen die frükern Beamten der
Ver. Staaten Sank.—Am letzten Donner
stag Morgen brachte Austin Montgomery,Esq.
beim Recorder Vaur von Philadelphia Klage
gegen Nikolaus Biddle, Samuel Zaudon, Tho
mas Dunlap, John Andrews und JosephCow
perthwait, sie mit einer Verschwörung beschul
digend, in der Absicht die Beamten der Bank
zu hintergehen und zu betrügen. Die Klage
wurde angenommen und um 3 Uhr Nachmit
tags erschienen die Herren Biddle, landon und
Dunlap und leisteten Jeder Hl 0,000 Bürg
schaft, nächsten Donnerstag Nachmittag vor
der Court von Common Pleas in Philadelphia
zu erscheinen.
Die Kontinental-Arm Folgen
de zeigt die Macht die jeder der dreizehn Staa
ten zu der regulären Armee lieferte in 1775 bis
1783. -Neu Hampshire 12,497 ; Massachu
setts 07,907 ; Rhode Island 5,908 ; Connec
ticut 31,939 ; Neu Pork 17,761 ; Neu Jersey
10,726; Pennsylvanien 25,078; Delaware
3,380 ; Maryland 13,912 ; Virginien 20,078
Nord Carolina 7,203 ; Süd Carolina 0,417;
Georgien 2,079: zusammen 231,791. Die
ganze Zahl der Continental-Truppen war, ge
mäß geschichtlicher Angabe 231,971 ; Miliz
56,103.
Die Botschaft dea Gslwernöra kam
uns am Freitag Mittag zur Hand. Es ist ein
Document von ungewöhnlicher Länge und von
einem flüchtigen Ueberblick sehen wir, daß sie
mehrere lobenswerthc Empfehlungen enthält.
Da wir beim Empfang derselben schon mehrere
Artikel für unser heutiges Blatt zubereitet hat
ten, weßhalb wir heute nichts davon einzurük
ken konnten, werden aber nächste Woche die
selbe unsern Lesern ganz oder wenigstens im
Auszuge vorlegen, wo sie die beste Gelegen
heit haben werden sie zu lesen und darüber ur
theilen zu können. Zur Befriedigung Solcher,
die den Hauptinhalt zu wissen wünschen, ent
lehnen wir Folgendes aus der "Alten und neu
en Welt" :
Zuerst spricht der Gouvernör von den
Schulden des Staats und berechnet diesel
ben auf 36,426,5:! i) Thalr. und 78 Cent.
Die Hauptschwierigkeit besteht darin, daß
die Zinsen auf die Schuld, welche etwa
1,800,(100 Thl. jährlich betragen, nicht be
zahlt werden können- weil die gewöhnlichen
Einnahmen im Jahre sich nur auf 91t,-
000 Thl. belaufen. Die im Januar fal
ligen Zinsen, meint er, können bezahlt wer
den. — Er beklagt sich über die Caunty
Eommissioners, die über die Betreibung
der Taxen nicht gehörig berichten und
schlägt vor, sie wegen ihrer Saumseligkeit
zu bestrafen. Er spricht sich ferner dafür
aus, daß der Staat seinen Verpflichtun
gen nachkommen und nicht bankerott ma
chen möge und nicht nur seine großenGläu
biger, sondern auch die Werkleute bezahle,
die an den Bauten gearbeitet haben- Aber
da viele der öffentlichen Bauten die Z>n
sen ihrer Erbauungskosten nicht aufbrin
gen, so trägt er darauf an, einige derselben
zu veräussern, namentlich die Columbia
Eisenbahn und die Delaware Division des
Pennsylvania Eanals.
Der Gouvernör geht sodann zu dem Ca
pital von den Banken über und räth an,
vor allen daß in voriger Sitzung gegebene
Bankgesetz aufzuheben, den Banken unge
säumt einen Tag zu bestimmen, an wel
chem dieselben wieder anfangen müssen,
Baar Geld zu zahlen, und schlägt vor,den
nächsten ! Juni dazu festzusetzen oder et
was früher oder später, auf jeden Fall a
der einen bestimmten Tag. Er hält es
für besser, daß sich auf einmal entscheide,
welche Banken zahlungsunfähig sind, als
den todtähnlichen Schlaf noch länger fort
zusetzen. Die Nachsicht, die man ihnen
bisher gestattete, habe ihnen Zett gegeben,
sich aus den sie umringenden Schwierig
keiten loszuwickeln. Wenn sie daher jetzt
nicht zahlen könnten, so würden sie nie da
zu im Stande sein. Er wiederholt seinen
schon dreimal gegebenen Rath, die Bank-
Aktien (Bank-Stocks), welche der Staat
besitzt, zu verkaufen und empfiehlt, keinen
Bankfreibrief zu erneuern, weil man den
wahren Stand der Angelegenheiten einer
Bank nicht eher kennen lerne, bis sie ihre
Geschäfte beendigt habe.
Der Gouvernör rügt sodann einige
Mängel in der legt
der Gesetzgebung an's Herz, sür die Sch
ulen und namentlich für die Einführung
guter Schulbücher zu sorgen, vertheidigt
die Vetogewalt, räth, die Organisation
von Miliz-Eompagnien zu befordern, em
pfiehlt, den Ohiostuß von den Hindernis
sen in seinem Fahrwasser zu befreien und
eine National-Stückgießerei, so wie ewe
Anstalt zum Ausbessern von Schiffen
(Dry Dock) in Philadelphia anzulegen
und Manufakturen und Fabriken zu be
fördern.
Schließlich dringt er darauf, alle Miß
bräuche in der Regierung und in der Ver
ausgabung öffentlicher Gelder zu untersu
chen und abzustellen und verspricht, dabei
nach Möglichkeit mitzuwirken.
Der Lancaster <'Examincx und Herald" ent
hält über den Wiederanfang der Hartgeldzah«
lungen folgende wahre Bemerkungen :
Geschrei für ein fofortcS Wiederbegin
nen der Hartgeld-Zahlungen wird unter den
Lokofokos so gemein durch den ganzen Staat,
daß man beinahe glauben sollte daß durch
gegenwärtig« Sitzung wirklich waS gethan wer
den wird. Aber es ist der Weg den die Porter
Zeitungen haben, dieS Kuckuksgeschrei zu einer
gewissen Zahrszeit zu erheben, und die welche
mit ihren Tricks bekannt stnd setzen nur wenig
Vertrauen auf ihre Drohungen, die Speziezahs
lungen von den Banken zu erzwingen.
Die Wahrheit ist, Gouv. Porter und seine
Mannschaft würden schon längst ?as Schiff
des Staats in den Morast gejagt haben, hät
ten nicht die Banken ihre Hülfe in der Stun
de der Noth geliehen; und noch sind zu viele
Klippen vor, um zu versuchen sich ohne deren
Hülfe in den Sturm zu wagen, Sie zwingen
zu bezahlen hieße ihnen alle Kräfte rauben, den
Bedürfnissen der Republik zu begegnen und der
Gouvernör ist ein zu gedrehter Politiker daß er
ein solches Verfahren gut heissen wird. Seine
Partei-Anführer mögen sich amüsiren wenn sie
dem Volke von Hartgeldzahlungen vorplaudern
wenn nicht ihre Gegner die Sache in Hand
nehmen, wird es enden wie es anfing, in eitlen
Versprechungen. Wir haben Ursache zu glau
ben, daß die Opposition gesonnen ist die Sache
in der gegenwärtigen Sitzung anzutreiben, und
wir erwarten das Resultat mit nicht wenig
Interesse.
Ettlnahlnen und Ausgabe»
in der Schatzkammer deS Staats Pennsylva
nien, für das Jahr welches mit dem 30sten
November, 1841, endigte.
tLinnaKmen.
Anleihen H 3,704,911 9«
Canal- u. Eisenbahn-Zölle 1,055,394 KV
Auctionö-Erlaubiiißscheine 12,600 <lO
Auctions-Taren 77,022 15
Dividende auf Banksiock 118,091 50
Dividende ausßrücken- u. Schiff
fahrts-Ltock 30,355 72
Tar auf Bank-Dividende 96,021 01
Tax auf Writs :c. 28,571 62
Tax auf gewisse Aemter 6,410 00
Tax auf Corporatioiis-Stock,per
Akte vom l 1. Juni 1840 37,333 92
Tax auf liegendes und bcwegli,
ches Vermögen, perAkte vom
Ilten Juni 1840 33,292 77
Wirthshaus-Erlaubnißscheine 48,225 29
Stohr-Erlaubnißscheine 72,091 72
Kränier-Erlaubnißscheinc 567 00
Mäckler-Erlaubnißscheine 5,088 50
Tar auf Nel'en-Erl'schasten 23,591 43
Colonial-Urkunden 531 68
Land- und Landamts-Sporteln 23,859 85
Prämien aus Bank-Freibriese 714 28
Heimfallungen 336 64
Pamphlet-Gesetze 223 32
Miliz- und Ercmpt-Ltrafgelter 446 58
Lporteln im StaatS-Deparlement 825 66
Alte Schulden und unterschied
liche Einnahmen 1,930 68
55,360,7 82 LZ
Bilanz in der Schatzkainer am
30. November 1840 625,256 17
K 6,006,038 40
Ausgabe».
Commissäre des innern Verbesse
rung-Fonts 83,135,65 g 20
Schi ffa h rts-Gesell scha sten,T »rn«
peiks, Brücken ic. 115,20 V 66
Regierungs-Ausgaben 305,879 32
Miliz-Ausgaben 33,031 71
Pensionen und Bewilligungen 42,407 34
Erziehung 345,330 13
Blinden Institut, TaubstumenAn
stalt und Waisen-Asyl 20,435 92
Oestliches Zuchthaus 1 6,<X)4 58
Westliches Zuchthaus 7,967 (XI
ZufluchtShaus 5,000 00
Interessen auf Anleihen, nicht zu
Canälen u Eisenbabnen gehörend 64,250 00
Anleihe perAkte v. 2. April 1821 674,91 S 13
Geologische Messung 12,674 93
StaatS Bibliothek 2,525 42
Nicholson Court und Commissioners 3,126 36
Prämium auf Seide 4,418 55
Schadenersatz für Verluste durch
Funken von Locomotiven 7,779 42
Reparatur der Delaware Abthei
lung des Canals, und Contxak
tors zc. unter besondern Akten
der Assembly 68,085 38
West CHefter Eisenbahn, perAkte
vom 16. April 1838 5,057 51
Reform Convention 1,493 30
Fortbringung von Verbrechern u.
Flüchtlingen 1,579 II
Heimfallungen 779 74
Unterschiedliche Ausgaben 15,513 54
54,896,106 16
Bilanz in der schatzkainer am
30. November 1841 1,109,932 24
86,006,028 40
Höchst unnatürliche tLrmordung ei
ner Frau durch ikrcn VNann.—Ein höchst
barbarischer Mann in der Orange Strasse in
Neu Pork, Namens Thomas Tappan, ein ge
borner Irländer, ermordete am Neujahrsmor
gen seine Frau Elisabeth, etwa 35 Jahr alt,
aus eine brutale Weise. Sie bewohnt«» «in
Oberstübchen und waren beide von unmässigen
Charakter. Während dem Morgen entstand
zwischen beiden ein Streit, weil sie einen Ei
mer voll Wasser holen wollte, worin er zuwie«
der war. Er schlug ihr mit der Faust ins Ge
sicht, worauf sie auö der Stube zu entkommen
suchte. Dann verschloß «r die Thüre und be
gann sie mit einem Stuhle zu schlagen, den er
über ihrem Kopfe zerbrach, worauf er einenße«
senstiel nahm und diesen ebenfalls auf ihr«m