Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, August 31, 1841, Image 2

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Eignungen und dem blühenden Zustande, de»
ren sich dieser Staat jetzt so sehr zu erfreuen
hat. Auch paßt es sich sel)r tu der Tugend u.
dem Fleiß des Pennsylvamschen Volks. Die
örtlichen Vortheile dieses StaatS sind groß;
die Quellen deS Ackerbaues sind unerschöpflich
—und der Mineral-Reichthum steht keinem in
irgend einem Staate unserer Union nach. Die
ses System nimmt alle Kräfte des fleissigen
Volks in Anspruch, setzt alle in Bewegung,' ü
berschüttet aber auch alle Bürger mit seinen st
genSreichen Ausflüssen, so daß es nicht fehlen
kann, daß das Volk mit mannigfachen Genüs
sen, mit Reichthum und Unabhängigkeit, im
liehen Grade gesegnet wird.
Pennsylvanien hat dieses System stet», als
von grosser National-Wichtigkeit, betrachtet;
nicht allein für segensreich und wohlthätig für
sich allein, sondern als segensreich für jeden
Theil dieses sich weit ausdehnenden Landes.
Wenn Pennsylvanien darum bittet, daß seine
Interssen und seine Arbeit geschützt werden
möchte, so wünscht es zugleich, daß derselbe
Schutz allen Interessen und aller Arbeit in je
dem anderen Staate unserer Union gewährt
werden möge. Die Grundsätze Pennsylvani
«nö waren in dieser Sache stets höchst liberal.
Sben dieses, daß ein solcher allgemeine Schutz
allen Interessen dieses Landes gewährt wird,
eben dieses ist die Ursache, daß die unermeßli
chen Wohlthaten, welche aus diesem System
entspriessen, ganz realisirt werden können.
Diese allgemeine Ausdehnung ist es, welche
demselben einen National-Ckarakter und
eine Nalonal-IVichtgb'eit verleihet. Diese
Ausdehnung ist es, welche den einen Theil des
Landes in Stand setzet, den andern mit denje
nigen Artikeln zu versehen, welche er gebraust
und nicht selbst erzeugen kann, und so wird der
eine Theil Wohlthäter des andern, und es ent
steht ein innere» Handel, welcher süe Alle
nothwendig, nützlich und wohlthäthig ist.
Ich halte eS für eine Sache von der größten
Bedeutung und Wichtigkeit, dass unsere' Neue
rung ein System annehme, wodurch wir in den
Stand gesetzt werden, durch unsere eigene Ar-,
beit, durch unsere eigenen Mittel und Hülfs
quellen alle diejenigen Sachen unS zu verschas-1
fen, welche für unsere Lebens-Bedürfnisse, un
sere Lebens-Genüsse und unsere Unabhängkeit
zur Zeit des Friedens, so wie zu unserer Sicher
heit und Vertheidigung, zur Zeit des Krieges, i
nothwendig sind. Wir können uns nicht mit!
Wahrheit frei und unabhängig nennen,wen
wir genöthigt sind, stets unsere Blicke aus
fremde Regierungen hinzurichten, um uns die
jenigen Dinge zu verleihen, welche wir täglich
zum Unterhalt und Genuß sür uns selbst und
unsere Familien gebrauchen. Dieser Stand der
Abhängigkeit muß stetS einen nachtheiligen
Einfluß ausunsere Freiheit haben;—er ist durch
aus unvereinbar mit unserer Regierungsform,
und mit den Sitten und dem Patriotismus
unseres Volks. Und noch viel weniger können
wir uns frei und unabhängig nennen, weü wir
gezwungen sind, auf unsere Leinde unsere
Blicke zu richten wegen unsere Vertheidig,ings
mittel und Kriegsbesestigungen. Nein, mein
Hcrr, ich wiederhole es, wiederhole es nachdrück
lich : nimmer sind wir frei und unabhängig, so
lange wir unterhalten, gekleidet und bewaffnet
werden, nach dem Willen unseres Leindes.
Die Zeit ist da, wo wir diese Abhängigkeit ab
schütteln müssen, die ärger ist, als Colonial-
Abhängigkeit.
Lasset unS diejenigen Artikel, welche zu allen
Zeiten höchst nothwendig sind, lasset sie unö
selbst produziren; wir haben die Mittel dazu;
alleS waS noth thut, ist eine weise Gesetzgebung
von unserer Seite. Das Volk wird ohne Fehl
daS Seine thun an diesem grossen Werke. Bus
wir dieses vollendet haben, werden wir von der
Gesetzgebung fremder Regierungen, von dem
blossen Willen fremde»' Mächte abhängig sein.
Hinsichtlich unserer Lebensbedürfnisse werden
stets Unterbrechungen statt finden, und wir sind
der Gefahr ausgesetzt, daß sie unS nach der
Grille und dem Eigensinn eines fremden DeS>
poten, gänzlich abgeschnitten werden.
Wer möchte Luft haben, alle Genüsse eines!
ewilisirten Lebens zu gemessen, unter solchen un-!
gewissen und prekären Umständen? So!
lange ein solcher Zustand dauert, werden unse-j
re Bürger stete Verluste durch Schwankungen
im Handel und durch auswärtige Eonvulsio
nen, zu befürchten haben.
Lasset unS daher die Arbeit und den Fleiß
unleres eigenen Landes in unserm Bereich ha
ben und halten, frei von der Controle fremden
Einflusses und fremder Gesetzgebung. Dann
aber auch erst dann, sind wir in Wirklichkeit
das, waS wir sein wollen, ein freies und un
abhängiges Volk.
Daß ich nun hier die Meinung meiner Eon
stituenten und die Meinung des ' Pennsylvani,
schen Volkes überhaupt, ausgesprochen habe,
daran zweifle ich durchaus nicht. Daß dieses
die Meinung Aller ist, dieses ist hinlänglich be
stätigt durch die Botschaften unserer Staats-
Erecutive, durch die Beschlüsse unserer Gesetzge
bung, durch unsere Staatö-Eonvention, durch
unsere City-, Taun- und Eaunty-Mietings.—
Es ist die Meinung des Volks, als durch die
ausgesprochen. Und so sage ich denn,
daß aus alle diesen Ursachen nur von eine»'
Meinung die Rede sein kann—und diese ist,
Peusylvanien nicht zugeben kann, von dem
Schutzsystem abzugehn und solches zu verlassen.
auch immerhin die Verschiedenheit
r.i« ° M""ung in diesem Staate gewesen
sn"> ,sicht von Männern und Maß
>,nk k haben aufgehört
I allgemeiner Huldigung
ml.e i " sind Alle einig. Fest
muß ich daher be> der Meinn.,/,
dieses System einen wesentlichen
aus da- Glück und d.e W°M^?^u/habe
st'tuenten und des Staats, von welchem ich
komm«, so wie überhaupt auf da» Glück tin.s
jtden TIMS unseres Landes.
Aber man sagt uns, daß dieses System un
gerechte, ungleiche und drückende Lasten auf ei
nen gewisse,, Theil des Volks in unserem Lande
wälze. Wenn dieS wahr ist, so muß es abge
ändert iverden. So sehr auch meine Costitu
«nten dieses System achten, so würden sie doch
in keinem Falle dabei beharren, wenn dieS der
Kall sein sollte Sie wünschen keinen Vorteil
zu ziehen durch Unterdrückung Anderer. So
lautet nicht ihre Sittenlehre, so spricht sich das
System ihrer StaatS-Oekonomie nicht aus. A
ber, mein Herr, erlauben Sie mir, daß ich diese
Beschuldigung erst einer gehörigen Prüfung un
terwerfe nnd derselben nicht blindlings und ge
radezu Gehör und Zustimmung gebe. Es ist oft
weit leichter, eine Beschuldigung vorzubringen,
als selche gehörig zu unterstützen- Ich war
hier gegenwärtig, während zwei Discusfionen
über diesen Gegenstand gehalten wurden. Alle
Docuniente, welche uns überliefert wurden, ha
be ich sorgfältig untersucht. Auch habe ich den
DiScufsionen mit Aufmerksamkeit zugehört
und jeht, nach allen, diesen, sage und behaupte
ich, daß keine einzige Thatsache beigebracht wor
den, welche diese Beschuldigung im Geringsten
begründet, und daß kein einziger Beweis gelie
fert worden für die Richtigkeit und Wahrheit
dieser Beschuldigung; sondern im Gegentheil,
es ist ganz klar erwiesen, und liegt ganz hell u
mit der größten Bestimmtheit vor Augen, daß
die Beschuldigung durchaus ungegründet ist.
Sie ist oftmals gemacht und eben so oft wider
legt DaS gedachte System wälzt nur nichr
keine Bürden auf diesen sich so sehr beklagenden
Theil unserer Mitbürger, sondern, mein Herr,
es bringt vielmehr Vortheile und Segnungen
auf dieselben, wie dies nach meinein Dünken,
klar bewiesen werden kann. Als Beispiel will
ich den Baumwoll-Zlrtikel hier anführen. Die
jenigen, glaube ich, welche mit der Cultur dieses
Artikels beschäftigt sind, erheben laute und bit
tere Klagen gegen daS gedachte System. Wel
chen Einfluß hat es denn auf den Baumwoll-
Pflanzer? Verringertes die die Forderung die
ses Artikels? Verringert eS den Gebrauch oder
Verbrauch desselben ? Nein, mein Herr, ich ant
worte : Es thut nicht. Die Forderung für
Baumwolle hat sich vermehrt; die Confumth
on derselden hat zugenommen. ES hat dieses
System einen ausgebreiteten und reichenMarkt
für Baumwolle in unserem eigenen Lande er
öffnet. Und dieser Markt dabei», schadet
auch nicht dem auswärtigen Verkauf. So wie
der einheimische Markt schleunig zugenommen
hat, eben so schleunig ist auch der auswärtige
l Verkauf gestiegen. Das ist eine unleugbare
Thatsache. Insoweit nun dieses System die
j Forderung für den gedachten Artikel und den
desselben vermehrt, insoweit muß
! für den Baumwoll-Pflanzer Vertheil daraus
cnlipringen. Dies ist ein richtiger, unwiderleg
- barer Schluß ; und daß das gedachte System
! solche direkte Wirkung hat, dies ist klar bewie
sen ; —ja wahrlich, eS ist ein Punkt der allge
""in zugestanden ist. Und dies ist nicht die ein
zige Art und Weise, wie solches System sich
vcrthe.lhast für den Baumwoll-Pflanzer äus
sert ; >o wie es die Forderung dieses Artikels
> vermehrt, lo gibt es dem Pflanzer die fabri-
I zirtt Wolle wieder zurück zu einem wohlfeilen
Preise, in einer weit besseren Qualität, und in
! jeglicher, allen seinen Bedürfnissen angemessenen
Verfchiedenarligkeit. Und dies hat einen be
! deutenden Einfluß aus auf die Vermehrung der
! Forderung des roben Stoffs.
Wenn ich nun in dem Vorhergefagten nicht
geirrt habe, sondern mein Ausspruch richtig ist,
daß nämlich das fragliche System die For
derung für Baumwolle vermehrt, und die ver
arbeitete wieder zurück gibt zu einem wohl
feilen Preise, und von besserer Qualität, und in
jeglicher denkbaren Verschiedenartigkeil: so muß
es—der Natur der Sache nach für den
Baumwoll-Pflanzer zum Vortheil fein-muß
!ihm, wie sich dies von selbst versteht, zum Nu
t zen gereichen, lind daß dieses System aus sol
> che Art wirket, daß diese Operation desselben
wirklich von dieser Art ist, daran zweifle ich
keinen Augenblick, und es springt, nach meinem
Dünken, so klar in die Augen,' daß es keines
weitern Beweises, keiner weitern Ausleauna
! bedarf.
Daß die Auflage von Abgaben auf impo»-
tirte Artikel gewissermaßen'und in einigenFäl
len den Preis erhöhet, dies ist unbezweiselhast
wahr. Dies, denke ich, werden wir zuni Bei
spiel finden beim Thee und 'Aaffee. Bei die
sen Artikeln ist die Abgabe, geiiau genommen,
eine Abgabe, die auf den Consumentcn ge
legt ist. Diese Artikel sind nicht das Erzeug
niß unsere»» Landes; unsere Arbeit steht mit
ihnen nicht in der geringsten Verbindung. Al
les, was wir davon genießen und verbrauchen,
kommt von draussen. Hinsichtlich dieser Ar
tikel findet keine Nntl'kwei bring starr, wie
dieses mit den einheimischen der Fall ist. Ei
ne Abgabe, ans diese Artikel gelegt, ist eine
Last für das Volk—und eben deßlialb, mein
Herr, muß ich mich gegen diese Bill offen er
klären. Diele Ariikel werden in meinem Di
strikte, in jeder Familie gebraucht, sowohl von
den Armen, als von den Reichen. Gehen wir
ins Land, so finden wir Thee und Kaffee ein
mal, wenn nicht zwei oder dreimal aus den Ti
schen der Armen sowohl, wie auf denen der
Reichen. Warum denn—frage ich wollen
wir Abgaben legen auf diese Artikel? Es ist
eine Abgabe, welche auf den Arme» gelegt ist,
ohne daß sie irgend einen, Theile des VolksNut
zen bringt. Nein, mein Herr, auf diese Ar
tikel sollte feine Abgabe gelegt werden. Mag
der Arme eben so wohl den Genuß derselben ha
ben, wie der Reiche. Eine Abgabe darauf wird
die besten Artikel von unserem Markt halten.
Mein Wunsch ist, daß die besten Artikel einge
führt werden, und daß es den Armen, welche
arbeiten, sowohl möglich gemacht werde diesel
ben zu gemessen, als den Reichen, die nicht ar
beiten.
Wenn der rohe Stoff mit Nutzen in unserem
Lande gezeugt wird; wenn unser Boden und
Elima der Produktion derselben entspricht—
und wenn wir diesen rohen Stoff mit Nutzen
verarbeiten können; dann—behaupteich—
bewirkt die Auflage von Abgaben nicht noth
wendige Erhöhung des Preises für den Consu
menten, —und dies aus den augenscheinlichsten
Gründen. Durch die Auflage von Abgabe ist
ein Schuh gewährt, welcher zur Anwendung
von Capital und Geschicklichkeit anreizet, und
Mittel und Wege ersinnen läßt, daS Maschi
nenwesen zu verbessern und Arbeit zu ersparen;
—da» Genie wird hervorgerufen, um in der
Tachc aufgereizter Mitbcwerbung daß Seine
zu thun, und so wird der Artikel mit den mög
lichst geringfienßosten fabrieirt; derlNarkt
für den Artikel wird bedeutend zum Steigt»
gebracht, djeS hat nun immer Einfluß auf den
Preis;- das Resultat ist, daß der Artikel,
mit den möglichst geringsten Kosten producirt
wird —und die vermehrte Zufuhr des Markts
nöthigt beide, den einheimischen und den frem
den Fabrikanten, mit dem möglichst geringen
Profit zu verkaufen -und so wird natürlicher
Weise der Preis niederer für den Konsu
menten.
Solchergestalt, mein Herr, wirket dieses Sy
stem, von solcher Art ist die Operation desselben.
Unter den Akten von IBL4 und 1828, waren
die Preise nicht erhöhet, nein, im Gegentheil,
sie waren verringert: daß dies wahr ist, davon
haben wir den deutlichsten und klarsten Be
weis. In dem angeführten Falle, da folgt es
nicht, daß irgend Jemand Schaden und Ver
lust erleidet—aber es liegt klar am Tage, daß
der Eonsument keinen Schaden leidet. Wenn
überhaupt von einem Schaden die Rede sein
darf, so muß solcher nothwendig von dem ein
heimischen oder fremden Fabrikanten getra
gen werden—und höchstwahrscheinlich von jedein
zum Theil. Ich halte es daher für klar erwie
sen, und für vollständig und zur Genüge aus
gemachr, baß dieses schützende System, aufkei
mn Theil des Volks, ungerechte, ungleiche und
drückende Lasten und Beschwerden bringt. Daß
es dies thue, das ist eine Behauptung, welcher
ich geradezu widerspreche; dieS isteineLeh
re, gegen welche ich hiermit aufs Feierlichste
protejkire. Ich kann daher keinesfalls von
diesem System abgehen—darf dasselbe nicht
aufgeben, nicht auf die Bitten, vielweniger auf
die Drohungen, irgend eines Theils meiner
Landsleute.
Aber, Herr Sprecher, ich bin ganz dagegen,
daß die Gesetzgebung irgend etwas in dieser Sa
che thue zur gegenwärtigen Zeit. Ihrem
Ausspruche werde ich pflichrmässig submittiren,
werde mich demselben gehorsamst unterwerfen,
mit gütiger Nachsicht der Eommittee. Zn der
letzten Sitzung des Congresses, mein Herr,wur
de diese Sache uns zweimal zur Beachtung vor
gelegt, und nahm sodann unsere Thätigkeit in
Anspruch. Sie wurde dann von zwei Corkit
teen dieses Hauses vollständig und genau ge
prüpft, und gehörig ausgearbeitete Berichte
wurden abgestattet. Aus jedem Theile des Lan
des sandte das Volk seine Bittschriften u. Vor
stellungen. Alle die verschiedenartigen Inte
ressen des Landes wurden dann vollständig und
mit gehöriger Geduld angehört. Die Bedürf
nisse und Wünsche des Volks wurden uns aufs
Vollständigste und Bestimmteste, bekannt ge
macht. Aus jedem Congreffional-Distrikt in
der Union hörte man Stimmen laut werden,
und man gab allen Gehör. Es ist wahrschein
lich, feit der Organisation unserer Regierung,
noch in keinem Falle, der Wille des Volks, sei
nen Rcpresentanten sosehr kund geworden und
so vollständig zu Ohren gekommen, als bei die
ser Gelegenheit. Dasselbe Licht, welches wir
jetzt haben, hatten wir schon damals. Es wur
de sodann die Sache einer genauen Untersu
chung unterworfen, in der Breite und Länge.
Die Ansprüche unserer südlichen Brüder erho
ben sich dann auf eine höchst gebieterische
Art und Weise—und unsere Thätigkeit wurde
in Anspruch genommen, als eine Sache der
Verwilligung und des Vergleichs. Man bat
uns, als Brüder eines und desselben grossen
Staaten-VereinS. Erlauben Sie mir, mein
Herr, zu sagen, daß dieses, bei unsern Delibe
rationen, von bedeutendein Gewicht war.
Wenn dieser Geist der Eintracht und des Ver
gleichs, welcher auf solche Weise hervorgerufen
wurde, gefehlt hätte - so hätte die gedachte Bill
sich nie und nimmermehr den Weg durch
dieses Haus, mit der Stimme bahnen können,
welche sie dann erhielt. Es war ganz bestimmt
und unzweideutig eine Bill des vergleich"
und der verivilliguiig. Als solche" wurde
sie erbeten—als solche wurde sie uns ausge
drängt—als solche passirte sie und als solche
wurde sie vom Volk- genehmigt. Dieses Ge
fühl erlosch nicht im Hause — Nein, es begleitete
die B>ll bis zu ihrer ganzlichen Vollendung.
(Fortsetzung folgt.)
Jeuel'M'llnst U!!i) Unlust von Men-!
schenlel'en.
In der Stadt Syracuse, im Staat Neu-
Vork, ereignete sich in der vorigen Freitags
Nacht (de» 20. August) eine Feuersdrunst,
welche mit einem äusserst traurigen Ve»
luste von Menschenleben begleitet war.
Das Feuer brach um ungefehr 10 Uhr des
Nachts aus in einer Schreiuer.LLerkstatt,
auf der westlichen Seite des Oswego Ka
nals, ungefehr 100 Schritte von dessen
Vereinigung mit dem Erie Kanal. We
gen der brennbaren Materialien, woraus
das Gebäude bestand, dehnte sich das Feu
er schnell aus und brachte eine grosse Men
ge Bürger und Fremde zusammen, auch
fanden sich die Feuerleute schnell auf der
Stelle ein. Ein Faß Schießpulver befand
sich in dein Gebäude, welches Niemanden,
ausser dem Eigenthümer, bekannt war.
Dasselbe wurde entzündet und flog mit
furchtbar zerstörender Gewalt auf, wo
durch nicht weniger als dreissig Personen
auf der Stelle getodtet und 40 bis 50 an
dere verwundet wurden. Biele derselben
wurden durch die Erplosion in den Kanal
geworfen und das Wasser wurde nachher
von den Bürgern aus demselben abgelas
sen, um die Leichname finden zu können.
Ein Wagen wurde auf dem Riegelwege
nach der Stadt Anburn abgeschickt, um
Aerzte herbeizuholen die Verwundeten zu
bedienen. BolkS Fr'd.
Gen. Scott ist nach der nordöstlichen Gren
ze abgereist, um Unruhen dort zu beseitigen.
DerDtderale Veodachter
Reading, den ZI. August, 1841.
Demokratisch republikanische Ernennung
für Gouvernör:
John Banks.
Unser Motto :
' Ein Termin und Staat-Nefonn!''
Sontra!
George Ford, ju». taneaster.
Henri) Monrqomerl?, Harrieburg.
T. S. Sinirh, Philadelphia.
Harmar Denny, PittSbnrg.
Wllllam M. WattS, E> ie.
John G. Mlles, Huntingdon.
John Taggart, Northumberlaud.
John S. Richards, Reading.
Jacob Weygand, Easton.
William F Philadel. Caunty.
Reading Juni L.
Eorrespondirende Committee
von Berks Caunty.
David F. Gordon, Reading.
Horatio Trcrler, Langschwamm.
James L. Morris, Morgantaun.
John K. Fischer, Reading.
Henry RhoadS, do.
EHarles I. Faber, Kutztaun.
James H. Van Rced, Heidelberg.
Dr. Francis Palm, Oley.
William D. HaineS, Preißtaun.
IW ,<»,
Address« der demokratischen Cen
tral-Staats - Committec, an die Freimänner
von Pennsylvanien, konnten wir wegen Man
gel an Raum, bis jetzt noch nicht einrücken.—
Sie soll, so bald wie möglich, erscheinen.
Nede desAchtt'.John Banks.
Einen Theil dieses Dokuments snach Ueber
fttzung des "Lechs findet der Leser
in den vorhergehenden Columwnen. Diese
Rede ist ein Dokument von ungemeiner Wich
tigkeit und sollte aufmerksam gelesen werden,
um sie recht zu verstehen. Die Tariff-Frage
erregt gegenwärtig, mehr wie zu einer andern
Zeit, die allgemeine Aufmerksamkeit und ist ei
ne der Hauptfragen, welche bei der nächsten all-!
gemeinen Wahl zu entscheiden sind. Die Red«
des Hrn. Banks liefert eine Vortreffliche
lehrung über das Tariff-System, zeigt dessen
gute und schlechte Seiten und ist besonders da
zu geeignet jene Aufklärung über den Gegen
stand zu geben, die dem Freimanne nie fehlen
sollte, ehe er am Stimmkasten feine Entschei
dung gibt. Wir empfehlen daher die gedachte
Rede, in diesen und den folgenden Blättern,
Allen zur genauen Durchsicht.
schlechte»' ?iunde. —Ter Post
meister zu Port Clinton, Schuylkill Co., hat
uus benachrichtigt, daß Hr. Samuel
let, welcher seine Zeitung an das dortige Post
amt geschickt erhielt, dieselbe nicht mehr abholt.
Hr. B. wird sich erinnern, daß er unö für 2
Jahre die Subfcription schuldig ist und uns mit
nächster Post den Betrag schicken, wenn wir
ihn für einen ehrlichen Mann halten sollen.
allen Gegenden deS Staats erhall
ten wir fortwährend die erfreulichsten Berichte,
von Versammlungen der Freunde von John
Banks; unsere Freunde sind überall thätig u.
wachsam, obwohl sie nicht viel sagen.
Daa Dampfschiff tLrie.—Fast alle Zei
tungen sind mit Beschreibungen angefüllt von
dem Unglücke mit dem Dampfboote Erie; un
sere Leser finden eine ausführliche Beschreibung
jenes Unglücks, nebst den Namen der verun
glückten Personen, auf der ersten Seite d. B.
25e> nviller Kläger. D>c Freiwilligen-
Compagnien, etwa zwölf an der Zahl, von die-,
fer und den benachbarten CauntieS, welche vo
rige Woche bei Bernville campirten, trafen kein
erwünschtes Wetter. Diel von den Annehm
lichkeiten eines Feldlagers ging dadurch verlo
ren und Unannehmlichkeiten traten an deren
Stelle die für Manchen unerträglich waren u.
vielleicht Krankheiten verursachen werden. Der
Besuch des Gouvernörs mag vielleicht für Eini>
ge eine kleine Entschädigung sein.
Florida. Alle Nachrichten von diesem
Theile unseres Landes, stimmen fortwährend
darin überein, daß der Krieg sich schnell seinem
Ende nahet. Indianische Häuptlinge und Kri
eger kommen fast täglich freiwillig ein, oder sie
! lassen sich ohne Gegenwehr einfangen. Colo
ne! Worth,Befehlshaber der Der Staaten Trup-
pen in Florida, versichert in einem Briefe, daß
der Krieg in längstens I Monat beendet sein
wird. Glück dazu; eS ist hohe Zeit.
tLlectionire» —Die beiden Goiiveruörs-
Candidaten von Maryland, lassen sichs ange
legen sein, eifrig zu elkttioniren, und werde»
in dieser Hinsicht einander nichts vorzuwer
fen haben. Wie der „Baltimore Correspon
dcnt" sagt, haben sie Oerter und Zeit bestimt
wo und wann sie zusammen treffen, und dies
össlinlich anzeigen lassen.
Neues von Washington.
An die Stell, der, durch President Tyler
ermordeten Fiecalbank Bill, ist eine andere I
durch Hrn. Sergeant im Haust eingebracht, i
betreffend die Errichtung einer „FiSeal-Cor
poratio» der Ver. Staaten," welche nachher
wohl Bankbill getauft werde» wird. Wir
hatten «och kciue Gelegeuheit die Bill zn le
sen, soviel wir aber davon erfahren habe»,ist
sie frei von jene« Klauseln, welche den Presi
denten bewogen, die Fiscalbank-Bill mit sei
nem Veto zu belege». Ihr Hauptinhalt ist
soweit wir erfahre» konnten, wie folgt:
Die Corporation soll die „Fiseal-Torpo
ratio» der Ver. Staate»«' genannt werden u.
ein Capital von St Million Thaler haben,
mit der Erlaubuiß, dasselbe um 14 Million
zu vermehre». Von diesem Capital sollen
die Ver. St. 7 Mtll. eignen und 14 von In«
dividueu »»terschriebeu werden. Die Corpo
ration oder Bank soll kei»e Zweigbäuke h»,
ben, doch soll der Schatzamt-Sekretär auto
risirt sein, Agentschaften in einigem Staate
zu bilden, wie er es für gut halten oder die
Mutterbank es verordnen mag.
Die Bill ist ohne merkliche Veränderung,
gestern vor 8 Tage» im Hause der Represen
tauten, mit einer Mehrheit von 2t Stirnen,
passtrt, und wurde am Dienstage an den Se
nat gesandt, wo sie einer besondern Cominit
tee von fünf übergeben wurde.
Vorigen Donnerstag passirte die Land-Bill
im Senat, mit L 7 gegen ZZ Stimmen; sie
bedarf nnn nnr noch die Unterschrift desPre
sidentki, um Gesetz zu werden.
Die übrigen Verhandlungen des Congres
ses sind von weuig Interesse. Wir erwar
ten eine baldige Vertagung desselben.
Wahl-Neuigkeiten.
In Tciinessee wurde Hr.Jones, Demokrat,
- zum Gouvernör erwählt, mit ungefähr svNl)
Mehrheit, über Gonv. Polk, tokofoko. In
der Gesetzgebung haben die Demokraten eine
Mehrheit von zwei, bei vereinter Stimme.
l Dies sichert zwci Ver. Staaten Senatoren
für die Demokraten.
I» Illinois sind zwei Whigs und ein Lo
- kofoko für deu Cougreß erwählt; von der
, Gesttzgkbuttg fehle» die Berichte noch.
Poner am El «.'Moniten
Gonv. Porter hat wieder eine Gelegenheit
gefunden, in unserm Alt-Berks zu eleetioni«
reu, die er, wie wir hören, nicht uubeuutzt
gelassen. Gr. Exellcnz traf an, Freitag Mor
gen im Militär Lager bei Bernville ein nnd
soll sich besonders fleissl», mit Händeschütteln
beschäftiget habe», in der Hoffnung Stimm
damit zu iRWen. Sr. Exelleiiz gcruheten
auch Col. Lindsev'S Puppciisckoh mit eigenen
Auge« zu besichtigen z—für diese hohe Gnade
wird der Coloncll auch für seine Exellcnz
stimme» —versteht sich!
Lancafter Caunty.
Unsere Nachbarn iu alt demokratisch tan,
easter habe» bereits alle nöthige» Vorkch»
rilttgen für die nächste Wahl getroffen, uud
es macht uns besondere!? Bcranügeii die '-al
te Garde" wieder unter Waffen zu sehn, die
jederzeit mit dem schönsten Erfolg grkrint
wurde Bei ihrer Delegaten Toiiveiltion ha
ben sie folgendes Asscmblv-Tickct formirt:
Chrillian Kieffer, Joseph McTlure, Phi
lip Von Neida, Jakob Foreman, Hugh An«
! drcwv', Benjamin Pennell.
Grundsätze verleugnen sich nie.—Alle
tokrfoko Blätter, welche wir öffnen, enthal
te» Lobeserhebungen auf President Tyler,
! wegen seinem Veto auf die Fisealbank-Bill.
Dies ist ganz >» der Ordnung und gerade was
man erwarten konnte. Die LokofokoS hän
gen fest an den '«alten föderalistischen Mass»
regeln," wovon die besonders eine ist, welche
'<viel Gewalt in die Hand eines Mannes
legt," deßwegen ihre Freude über das Veto.
Porters Ernrnunng ist ein Streich der eben
so dieselbe Maßregeln ankizusühre« beabsich
tigt, erkennt man daraus uicbr gleich die Fö
deralisten an ihren Grundsätzeu, wie den V
ogel an seinen Federn?
Sp^zie.—Verschiedene Blätter berichten,
daß die verschriene Ver. Staaten Bank die
vorletzte Woche wieder 2 Million Thaler
hartes Geld erhalte» habe.
Daß die Note» der Bank noch immer im
Preise falle» und die Stocks bis auf SIS
im Preise gesunken sind, klingt sonderbar
hi rmit überei», doch behauptet man daß es
die Schuld sei, weil Porter die Bank in sei
ne» Schutz geiiommt». Leicht möglich.
China.—Die letzten Nachrichten von die
sem Lande gehe» bis zum lste» Mai und kan
te» nichts weniger wie erfreulich für dicEng»
läuder. Der Kayser vou China ist durchaus
kriegerisch gestuut und hat durch Proklama
tionen erklärt, daß er die Engländer aus sei
uem Lande und aus England vertreiben wolle.
Seine Armee erhält täglich »euei, Zuwachs.
Er mag znfricde» se,n, wenn er sei» Vorha
bei, nur halb durchsetzt. Obwohl er euie Ar
mee von einer Million Soldaten aufbringen
kann, wird es ihn doch schwer fallen die Eng
länder wieder von den Posten zn treiben de»
sie rlttgcnomme» haben.