Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, July 06, 1841, Image 2

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    DerZUderale »eovaevter
Reading, den 6. Juli, 184 l.
Demokratisch republikanische Ernennung
für Guvernör:
John Banks.
Unser N»otto :
"Em Termin und Staat-Reform!"
Ein anderes Anerbieten.
Um unserem Blatte einen grössern Umlauf
zu verschaffen und dem gemäß mehr Gutes für
die gute Sache zu wirken, erbieten wir uns Un»
terschreiber für dasselbe anzunehmen, für den
Preis von
itents. für
von jetzt bis zur nächsten Oktober-Wahl, oder
zehn Exemplare für 2 Thaler, wenn sie in ei
nem Pack bestellt werden. Vorausbezah
lung ist jedoch hierbei als unerläßliche Bedin-
gung festgesetzt.
—
unsere Zeitung gewöhnlich Montags
schon zur Presse geht, so mußten wir auch ge
stern Morgen schon einen Theil davon abdruk
ken, um mit der Versendung nicht zu spät zu
kommen, weßhalb die Verhandlungen von ge
stern nicht aufgenommen werden konnten.
die editorielle Bemerkung im '«Geist
der Zeit," wegen der Schweinigellei, wollen j
wir nichts erwiedern, sondern nur bemerken,!
daß es die Readinger Drucker noch nicht zu ih-i
rcr Praris gemacht haben mit Treck zu
dein, und wenn unsere Herren College» in Kutz-!
taun mit sellem Artikel Geschäfte machen wol-!
len, mögen sie unserntwegen die erste Tscbänz!
haben. Was doch die föderalistischen Drucker
für hungrige Spekulanten sein müssen!
Alletirmlg der miutmimilichen Mör
der in Bern Tannschip.
Die beiden Männer, die wegen des
in Bern Taunschip veübten Mordes von Eon-!
Rad Ehrist, verdächtig sind, wurden am vorigen!
Donnerstage hier eingebracht und nach einer!
Untersuchung vor Wm. Betz, Esq. für weites
reS Verhör im hiesigen Eauntigesängniß unter
gebracht. Sie wurden zu Hyotsville, 14 Mei
len oberhalb Dayton, Ohio, arrmrt. (den Ort
wo einer derselben wohnte) am 22sten Juni,
durch Eapt. Renno und Daniel Bentz.
Zol>n F. Goman, einer der Arrerirten, ist
etwa 25 Zahr alt, auS der Provinz Elsaß ge
bürtig, wurde aber nahe bei Landau in Rhein,
bayern, erzogen und ist seit ungefähr ncunlah»
ren in diesem Lande. Er wohnte früher in
Bernville bei seinem Onkel, wo er sich im April
1838 verheirathete und dann nach Ohio zog,
wo seine Frau jetzi noch wohnt.
Im letzten Juni kam er nach Bernville zu
rück, um eine Summe Geld zu empfangen die
ihm sein Onkel schuldig war. Da er jedoch das
Geld nicht so schnell bekommen konnte, blieb er'
bis den 10. Juni und ging dann, in Gesellt
schaft von Reinhard, nach Ohio. Er war nur!
wenig Tage z» Hause, als er arretirt wurde. I
Nichola»! Meinhard, der andere, ist aus"
Nicderkirchen, nahe bei Neustadt in Rheinbay
ern, und kam am 16 April 1840 in diesemLan»
de an. Er war ungefähr ein Jahr in Bern
rille, und eine kurze Zeit bei dem Verstorbenen.
Er ist 22 Zahr alt. j
Der allgemeine Wunsch, die obengenannten
Personen verhaftet zu sehen, ist nun erfüllt —
und ob sie an der Thal schuldig oder unschuldig
sind —werden die weitern Verhandlungen des
Gerichts zeigen; der Friedensrichter wird jedoch
hinlänglichen Verdacht gefunden haben sich ih
rer vorläufig zu versichern. Uebrigens sollte Kei
ner den Gerüchten Glauben schenken, die we
gen diesen Fall zahlreich in Umlauf sind. Wer
wenig weiß, sagt oft viel und gewöhnlich auch
mehr wie wahr ist. Der Dank des Publikums
gebührt den beiden Herren, welche mit grossen
Kosten eine weite Reise unternahmen, um die
beiden Männer den Armen der Gerechtigkeit zu
überliefern.
U!/-President Jackson, sagt der Tennes
see Whig, vom 23. Juni, leidet seit den 2lsten
an einem Anfall von Gallenfieber und Colik. I
Wir hoffen nicht daß es gefährlich fein wird;
es wäre traurig wenn unsere Nation gleichzei
tig den Todt von drei tüchtigen Generälen zu
betrauren hatte.
Gewitter Sturm.—Am vorigen Donner
stag« zog ein schweres Gewitter mit Sturm be
gleitet, über Lancaster Caunty. Nahe bei Co
lumbia wurde -in Mann, Namens CollinS,
vom Blitz getödtet. In der Stadt Lancaster
zersplitterte er einen Baum und im Lande ent
wurzelte der Wind mehrere dicke Bäume.
Am nämlichen Tage fand man in Lancaster,
in einem lange nicht gebrauchten Brunnen, den
Körper eines etwa zwei Tage altgewordenen
männlichen KindeS, welches nach Meinung der
Aerzte etwa IS Wochen darin gelegen haben
mochte. Der Ausspruch der Jury war gemäß
den Umständen. Keine Spur wurde bis jetzt
»om Mtrder gefunden.
CongreF.—Die Geschäfte Beh«a in diesen»
Körper ziemlich langsam voran und seit unsern
Letzten ist noch wenig Wichtige« vorgefallen.
Die Summe von K25,V00 ist der Wittwe
Harrifon durch beide Häuser verwilligt, nach
Abzug von einigen hundert Thalern, die dem
Verstorbenen vorher angerechnet waren.
Die Discussionen wegen Bildung eines FiS
kal-Agenten, in Form einer Bank, nimmt im
mer noch einen grossen Theil der Zeit weg. Die
Demokraten, mit Clay an der Spitze, streiten
für den Plan, und der größte Theil der Föde
ralisten gegen denselben. Der Original-Plan
hat bedeutende Veränderungen erlitten und er
wird noch immer verändert und verbessert.
Vorigen Mittwoch überreichte Hr.Tallmadge
von Neu ?)ork, die Mamoth-Bittschrist für ei
ne National-Bank, die von 15 bis 20 Tausend
Unterschriften hatte und auf eine Rolle gewickelt
war. Hr. T. sagte daß dieselbe durch eine re
spektable Eommittce überbracht wurde und die
Unterzeichner Personen von beiden Parteien wä
ren. Sie wurde auf Vorschlag des Hrn. Clay
auf den Tisch gelegt.
Im Hause war die Vertheilung des Ertrags
von öffentlichen Ländereien unter Berathung,
>vas den größten Theil der Zeit in Anspruch
nahm aber nicht zur Entscheidung kam.
Bittschriften kamen eine Anzahl in beiden
Häusern ein, worunter auch einige von Phila
delphia waren, gegen eine National-Bank.
Em Termin für Gouvernör.
Nichts scheint besser geeignet den Lokosokos
einen Strich durch die Rechnung zu machen,
als der von den Demokraten angenoinene Vor
schlag, daß der Gouvernör nu r sür einen
Termin von drei lahren erwählbar sein soll.
Wer konnte dies auch anders erwarten? Diese
Menschen hassen Alles was demokratisch ist,
und ebenso auch diese Maasregel. Sie nennen
sich zwar Demokraten —doch ist dies nicht viel
mehr wie der leere Name—sie sehen selbst nicht
oder wollen es nicht sehn, daß ihre ganzen Sa
chen längst in den Händen der Föderalisten
sind; sie wählten Föderalisten zu den höchsten
Aemtern und streben jetzt noch mehr zu wäh
len oder sie in Aemtern zu halten. Sie, die
angeblichen Nachfolger Jacksons, wollen sich
nicht dazu verstehen die beste Maasregel des al
ten Hickory auszuführen. Herrliche Demokra
ten ! Lie fürchten daß sie ihren Lieblings-Fö
deralisten, David R. Porter, verlieren, der fo
gern noch drei Jahre Gouvernör bleiben und
noch zwölf taufend Thaler mehr von des Volkes
Gelde in die Tasche stecken möchte. Die Zeit
der Wunder ist längst vorüber und daher auch
schlechte Hoffnung vorhanden daß Porter noch
länger aus Kosten des Volks unterhalten mer»
den wird bis zum Ilten nächsten Januar.
Das Volk hat sich durch seine Repräsentan
ten zu Gunsten der obigen Maasregel auSge
sprechen, eS kann daher kein Zweifel bestehen,
daß die Mehrheit des VolkS sich günstig für
dieselbe erklären wird, da sie mündig genug ist
selbst einzusehn was nützlich ist. Ein Blick
auf die gegenwärtigen Verhältnisse Pennsylva
niens wird hinlänglich sein zu beweisen, daß
der Staat der Anwendung dieser Maasregel
mehr wie jemals bedarf. Kein Staat der U
nion hat so viel Schulden wie Pennsylvanien;
kein anderer seufzt unter einer so drückenden
Last von Taren und wohl keiner hat eine mehr
verschwenderische Regierung.
tLin Zeichen. -Ein Viehtreiber,welcher von
der westlichen Grenze Pennsylvaniens kam und
vorige Woche mit einem Trupp Vieh durch un
ser Caunty trieb, erbot sich sein Vieh für No
ten von Hand zu verkaufen, die den doppelten
Preis zu bezahlen versprechen, aber nur dann
zahlbar sein sollen wenn John BankS zuin Gii«
vernör erwählt wird; wird er aber nicht er
wählt, so können die Käufer das Vieh umsonst
behalten. Die Lokosokos sollen keinen rechten
Muth gehabt haben den Bärgen einzugehn, a
ber das Anerbieten war so frei gemacht daß es
schien als ob der Mann nichts zu refkiren dach
te. Vorigen Sommer soll er ähnliche Eontrak
te gemacht haben, die vortheilhaft aussielen.
Generalmajor Macomb, letzter Befehls
haber der Ver. Staaten Armee, starb am 26.
Juni zu Washington und wurde am 2«. mit
militärischen Ehrenbezeigungen beerdigt,
Gen. Macomb trat als Cornet der Dragoner
in 1799 in Dienst und war in der militärischen
Familie des Gen. Alerander Hamilton. Er
kommandirte in der siegreichen Schlacht bei
Plattsburg, in 1812, erhielt eine goldene Me
dallie vom Congreß, für seine Tapfcrkeir, und
wurde durch President I. Q. Adams als kom
mandirenden General der Ver. Staaten er
nannt, an die stelle von Gen. Brown, der im
Februar 1828 starb. Seit jener Periode erfüll
te Gen. Macomb die Pflichten feines Amtes in
Washington, oder an den Grenzen der Union,
wenn ihn der Dienst dorthin rief.
löin Gcständniß. —Der Harrisburg Re.
Porter, PorterS Hofzeitung, gesteht selbst daß
John BankS ein g u t e r Richter sei. Die Lo
kosokos von diesem Gerichts-Distrikt glaubten
die» immer und ein grosser Theil von ihnen
glaubt e» ohn« Zweifel noch, aber es scheint als
wenn sie sich nicht dazu verstehen können, daß
man auch einen guten Gouvernör aus ihm
machen kann. Welche Thorheit! Wer wollte
nicht glauben daß ein Mann, der al» ein fähi,
ger, thätiger und ehrlicher Richter allgemein be«
kannt ist, nicht auch einen Gouvernör machen
wird wie ihn der Staat bedarf und wie ihn
daß Volk wünscht. Er ist ehrlich und fähig,
die Hauptsachen worauf das Volk bei der Wahl
eineS Gouvernör» denken sollte. An dem jetzi
gen Obermagistrate sucht man vergebens diese
Tugenden; man kannte ihn früher nie als ei
nen guten Advokaten und eben so wenig als ei
nen fähigen Senator, ein Blick auf seine Ad
ministration zeigt uns deutlich daß er auch kein
guter Gouvernör ist.
Nicht todt.—Einige LokoS hatten neulich
in Philadelphia ein Gerücht verbreitet daß der
demokratische Gouvernörs-Eandidat gestorben
sei. Was ein herrlicher Fund dies sein würde
für die LokoS! Wir können jedoch unsern ent
fernten Freunden versichern, daß unser Nach,
bar so gesund ist wie er jemals war. Richter
Sanka ist ein Mann von 4lt Jahren, gerade
im kräftigsten Mannesalter und hat sich durch
mäjstge Lebensart eine kernfeste Gesundheit ge
sichert. Er wird auf den Wunsch der Lnkofo
koS nun just nicht sterben, weil das Volk Viel
von ihm erwartet. Als Richter thut er mehr
Geschäfte wie ein föderalistischer Richter in den
benachbarten Gerichts-Bezirken. Er ist daher
bestimmt daS Staats - Schiff Pennsylvanien
auS dem Moraste zu ziehen, wo es Porter hin
eingesteuert, und er wird es durch seine männ
liche Kraft wieder flott machen.
tLill mißlungener Griff. —Gouv. Porter
hat wieder einen Versuch gemacht in des Vol
kes Schatzkammer zu greiffen und dieselbe zu
plündern. Diesmal mißlang aber der Versuch,
weil ein ehrlicher Demokrat aIS Wächter über
den Schatz angestellt war. Hr. Gilmore wei
gerte sich gerade weg eine Anweisung zu bezah
len, die der Gouvernör ausgestellt hatte zuGun
sten von F. W. Hughes, deputirten Anwalt
von Schuylkill Caunty. Er sagte daß es ge
gen daß Gesetz sei und daß Porter kein Recht
habe auf die Art Geld auS dem Schatze zu zie
hen. Sr. Erellenz geriethen hierüber so inWuth
daß sie im Zorn eine Klage gegen Hrn. Gilmo
re bei der Supreme Court anhäng machten,
wovon das Verhör vorige Woche vorkam.
Porter mochte es vielleicht etwas spanisch
vorkommen, daß der Schatzmeister ein Veto
auf feine Anweisung legte. Mag er immer ein
schiefe» Gesicht machen, er kann daraus erken
nen wie das Volk fühlt wenn er sein Veto
gegen dessen Willen anwendet.
Wieder ein Pardon.
Ein Gäulsdieb durch Gouvernör Porter
begnadigt!
Schon wieder hat David R. Porter (und
zwar zum Losten Male) sein Begnadigungs
recht mißbraucht, an einem Kerl in Westmore
land Caunty, der ein Pserd gestohlen hatte!
Er wurde vor einiger Zeit in das Gefängniß v.
Westmoreland Caunty gesteckt, und da er eine
angesehene Familien Freundschaft hatte, wur
de er auf Bürgschaft feiner Haft entlassen. —
Noch e h e das Verhör statt fand, l'am
ein Pardon von Gouvernör Porter für das
begangene Verbrechen!!!
Dies ist der Weg, Bürger von Pennsylvani
en, wie eure Gesetze verspottet und verachtet
werden durch einen Gouvernör der bereits mehr
Verbrecher von ihrer Strafe entlassen hat, als
feit 12 Jahren geschah, unter denen sich die
ruchlosesten Mörder und Schurken befinden !
Bald werden die Zuchthäuser geleert werden
und kein ehrlicher Mann mehr sicher auf der
Strasse noch in seiner Wohnung sein. Wollt
ihr, konnt ihr für einen Mann stimmen der
Räuber und Mörder unterstützt und forthilft ?
Vaterl. Wächter.
Mancher mag sich wundern was Porter mit
den vielen PardonS bezwecken will. Wir glau
ben das Geheimniß entdeckt zu haben. Porter
beabsichtigt wahrscheinlich droben am Salzflus
se ein neues Rom zu gründen, wozu er derglei
chen Stoff, wie weiland Romulus, zu benutzen
denkt. Zwanzig sind schon ziemlich viel und
wer weiß wie viel er noch bis zur Wahl
machen wird. Das wird eine herrliche Sipp
schaft geben.
Verschwendung.—Aus dem Report der
Untersuchungs-Commiltee ersehen wir daß in
einem einzigen Jahre, durch die verschwenderi
sche Gewohnheit, die von Gouvernör Porter u.
den Canal-LomniissionerS angenommen wurde,
eine grosse Summe von des Volkes Gelde ver
schwendet oder unrechtmässig auobe
zahlt wurde! Dies ist die Ursache warum die
Einnahmen von den vollendeten Linien der öf
fentlichen Werke die Kosten der Reparaturen!
und Aussicht kaun, übersteigen, und wie VNil
lionen ausgegeben worden, c>hne auch
nur eine N?eiletanal zu vollenden.
Die Neu Orleans Piraten-Geschichte, welche
in diesem und mehreren andern Blättern er
wähnt wurde, hat sich als ein leerer Humbug
aufgeklärt. Die Ursache, warum die Menschen
daS Schiff verlassen hatten, war ein starker
Leck in demselben, und die Blutflecken waren
von zufälliger Verwundung einer Hand des
Steuermannes. Passagiere und Mannschaft
sind wieder zum Vorschein gekommen.
Nlittel für die Au,Gehrung.—Eine Zei
tung von Philadelphia sagt, daß das Emath-
IMN der Luft auS Ställen worin Kühe stehen,
bat sickerst« Mittel für die Auszehrung sein
soll. Al? Grund hierzu wird angegeben, daß
Milchmädchen oder Frauen nie die Auszeh»
rung bekommen. Diese verderbliche Krankheit
herrscht gewöhnlich mehr in Städten wie auf
dem Lande, daher mag das obige Mittel zweck
mässig sein ; wenigstens ist es wohlfeil.
(Aufgeschobene Mittheilung.)
Herr Puwelle!
Die Bemerkung in Ihrer
Zeitung vom Isten Dieses, wegen dem
Traum, den ich Ihnen mitgetheilt habe,
und den Cie in ihrer Zeitung vom 18ten
letzten Mai bekanntgemacht haben, bin ich
erstaunt zu hören, daß sich ein gewisser
Daniel Kohler getroffen glaubt, obschon
seine Erklärung zweideutig ist, nämlich,
einmal glaubt er getroffen zu sein, und zum
andern sagt er, die Beschuldigungen ivä
ren falsch und ungegründet, so sehe ich es
doch als meine Pflicht an, ein Wort davon
zu sag.'n.
Kur 6 Erste versichere ich dem Hrn. Äoh,
ler, daß es wirklich ein Traum war, ich a
ber gewiß nicht vorsätzlich von Hrn. Kol)
ler träumen konnte, weil ich diesen Herrn
gar nicht kenne, sondern es war ein Traum
wie alle andern Träume sind aber weil
er mir so auffallend war, habe ich ihn be
kannt gemacht.
Zweitens, glaubte ich dadurch Niemand
zu beleidigen, wenn ich denselben in der
Zeitung bekannt machte, weil wir in einem
Zeitalter leben, wo auf Träume nicht ge
achtet wird, ich ließ mir's daher nicht
entfernt einfallen daß ein Daniel da wäre,
ihn aufzulegen.
Ferner glaubte ich es der Genvinheit
schuldig zu sein, weil dieselbe durch das
Absterben Harrison's in Trauer begrif
fen war, und Jeder der sein Vaterland
liebt und dessen Wohlstand wünscht, sich
freuen würde zn hören, daß die Staaten
oder die Bürger derselben sich zum Herrn
wendeten um Schutz und Beistand.—
Wie wenig dachte ich, daß mir ein Ehrist
feind werden konnte, wenn ich im Trau
me einen Prediger gesehen habe gegen Ty
ler's Anordnung eifern da uns doch die
Prediger fast alle Sonntage von der Kan
zel verkündigen, daß Gott es wäre der
Alles regierte und sogar die Haare auf
dem Haupte gezählt wären und ohne sei
nen Willen kein Sperling vom Dach fal
le. Wie wenig dachte ich daran, daß ein
christlicher Prediger sich gemeint glaube,
daß er es wäre, der die Befehle des O
berhaupts der größten Nation der Erde
als bloße Parteisache ansehe und nur dar
über lache Ich für mein Theil glaube.
Wer die Anordnungen der Obrigkeit ver
achtet, der glaubt vhnmöglich daß es der
Herr ist der Alles thut.
Ferner, dachte ich auch gewiß nicht dar
an, daß meine Mitmenschen, noch viel we
niger Mitchristen, beinahe so aufmerksam
auf einen Traum wären als die Brüder
Joseph's, indem sie ihn verkauften, weil er
von ihnen träumte, und eS doch zu ihrem
Glücke gereichte.
Obschon ich nichkS auf Träume Halle,
so glaubte ich es doch meinen Mitbürgern
schuldig zn sein, auS Pflicht gegen mein
Saterland.
Juni 6, 1841.
Mittheilung war von folgender
Anmerkung begleitet -
"N. B. Obiges halte ich für hinlänglich den
"Herrn Kohler zu befriedigen. ES steht Ahnen
"frei Gebrauch davon zu machen, entweder öf
fentlich oder privatim."
Es war demnach in unserer Gewalt nachße
lieben damit zu verfahren ; und, um selbst ge
gen einen politischen Feind großmüthig zu sein,
wählten wir das Letztere; mit welchem Dank
der iL hi würdige unsere gute Absicht belohn
te, ist unsern Lesern bereits bekannt. Da wir
in der Mittheilung wohl eine Ironie aber
durchaus keine Verläumdung entdecken konn
ten, so haben wir auch von Erstem Gebrauch
gemacht; dabei beabsichtigen wir jedoch nicht
den Ehrwürdigen zu schaden, sondern nur
unS selbst zu rechtfertigen, und der wür
dige mag sich selbst die Schuld zuschreiben, daß
wir so gegen ihn verfahren.
Eigentlich hätten wir es vorher wissen kön
nen was der LLHt würdige thun würde, denn
gewisse geistliche Herren verbinden sich gern
mit geistigen Wesen—lnstinkt verleugnet sich
nie—weil sie besser wie andere Adamskinder
mit solchen Dingern umzugehen wissen. Aber
wir '.'ertranken zu viel auf daS äussere Ansehn,
ohne zu bedenken daß etwas von ähnlicher Far
be darunter stecken könnte. Nichtsdestoweni
ger haben wir nicht zu bereuen einen. Feinde
GuteS gethan zu haben—denn als einen Sol
chen können wir den iLkrwürdigen nur be
trachten. —Nach richtiger Angabe der Thatsa
chen, überlassen wir es nun dem Urtheile eines
redlich denkenden Publikums, und besonders
den Gliedern der respektiven Gemeinden de?
Ehrwürdigen, zu entscheiden, ob wir oder
der tLhrwürdige, alias stille Privat-L>ür
ge», ihren Tadel verdienen.
Obiges schon aufgesetzt war,
erhielten >vir den "Geist der Zeit," der unsere
Vermuthung bestätigt und deutlich zu verstehen
gibt, daß der Eli» würdige ihm einen Brief
zeigte den wir an ihn geschrieben. Ob nun der
tLhrwüitige selbst unsere Handschrift nicht
lesen kann oder einen der Herren vom /'Geist"
zu seinem Privat-Sekretär ernannt hat, haben
wir noch zu «tfahren, gewiß war eS aber ein
frecher Sritch des Vertrauens von Seiten
des Ehrwürdigen, einem Andern zu vertrau
en was wir, wenn er es wünschte, geheim zu
halten willig waren.
lLin neuer President. —Der National,
Intelligenzer meldet, daß am Samstag vor 8
Tagen ein Mann in Washington ankam der
allem Anschein nach verrückt ist, (wahrschein
lich derselbe wovon wir vor wenigen Wochen
meldeten) welcher President der Ver. Staaten
zu sein behauptet. Der Aufseher des weissen
Hauses, dem diese Anforderung so unerwartet
als lächerlich vorkam, wollte ihn nicht einlassen
und probirte ihn mit Hülfe eineS Andern fort
zubringen ; er wurde zudringlich und wollt« Ge
walt brauchen, so daß es Nothwendig wurde
einen Constabel zu holen, der den großdenken«
den Aspiranren vor einen Friedensrichter brach
te, welcher nach dem Verhör denselben inS Ge
fängniß schickte. Der Mann sagte, daß er Jo
hann Heinrich Haupt, von Dirginien sei. Er
ist ein Deutscher und besteht darauf daß er der
wahre President der Ver. Staaten sei und den
gegenwärtigen Amtsinhaber in wenigen Tagen
austreibe, mit Hülfe einer zahlreichen Armee.
Schiff LVilliam 2S>rau». —Ein Seeman
von jenem unglücklichen schiffe ist in Boston
angekommen, und hat in der "Morgen Post"
eine Erzählung publizirt von dem unmenschli
chen Betragen des teuermannes und einem
Theil der Mannschaft, die im langen Boote
waren. Er spricht höchst lobenswert» von Ca»
pitän Harris, als einem fähigen erfahrenen
Befehlshaber, von edlem großmüthigen Geiste
beseelt. Eben vor der Trennung der Böte fand
eine Unterredung zwischen dem Capitän und
Steuermann statt, die er nicht verstand, doch
hörte er dem Capitän sagen : "ich will solche
Reden nicht hören." Der Steuermann sagte
dann deutlich —wir müssen Loose werfen—wir
können nicht alle leben—einige müssen sterben,
daS Boot ist so leck. Der Capitän remonstrir
te nochmals gegen den Steuermann und ersuch
te ihm alles wäs in seiner Macht sei anzuwen
den, ehe er solche Maasregeln gebrauchte.
Beim Einbruch der unterredere sich
der Steuermann mit einigen Matrosen, wegen
Erleichterung des Bootes. Ich war nicht na
he bei zu der Zeit. Zuletzt sagte er zu mir und
einem Mann neben mir: "Ich denke ihr habt
keine Einwendung uns zu Helsen das Boot zu
erleichtern." Ich fragte ihn wie er das thun
wollte, und während ich sprach hörte ich etwas
über Bord plumpen und die ganze Gesellschaft
war in Aufruhr —daS Werk deS TodeS hatte
begonnen. Ich und der andere Mann prore«
stirten gegen solche kaltblütige Handlungen unv
sagten, wenn wir sterben sollen laßt unS nach
der Ordnung sterben laßt unS loosen. Wohl,
sagte der Steuermann, man wird euch nächst
über Boord werfen. Ich zog daraus mein Mes
ser heraus und schwur, wer Hand an mich leg«
te sollte mein Schicksal theilen. Er rief dann
einen langen Xeger, der mich über Bord wer
fen sollte, als dieser aber mein Messer sah, ent
sernte er sich und leistete den Andern Hülfe. —
Mein Gefährte hielt sich nahe bei mir, wäh«
rend der ganzen herzze»reissenden Scene, ent»
schlössen sich selbst aus das Aeusserste zu verthei»
digen.
Ein alter Mann, ein Isländer, fiel aus sein«
Kniee, als man ihn über Bord werfen wellte,
und bat sein Leben zu schonen, er wollte ihnen
alles geben was er hätte. Er warf dann eini
ge Souveräns heraus und bot sie der Mann
schaft, aber sie wurden aus die Seite geschoben
und er selbst über Bord geworsen. Ein etwa
18jähriger Knabe bat um Zeit zu beten, sie
wurde ihm erlaubt und als er sertig war sagte
er, ich bin bereit aber ich will nubt daß ihr
mich über Bord werft, und darauf sprang er
in die See.
Die unglücklichen Passagiere leisteten keinen
Widerstand; Gebete und Vorstellungen waren
das einzige was sie hören liesse». O, schont
mich! schont mich > schrien einige, selbst wenn
sie schon halb über Bord waren. Ich will die«
se Schmerzensscene zu beschreiben versuchen —
sie könnte steinerne Herzen erweichen. In allen
glaube ich wurden sechzehn über Bord gewor
fen.
Schinplasttrk haben in der Stadt Lanca
ster wirklich ihre Erscheinung gemacht. Di«
einzige City in der Union,
mit einem ausschließlichen Lokosoko Rath, gibt
werthlose Schinplaster aus. O ihr argen Lo
kos! Wann wollt ihr aushörcn dem Volke Lü«
gen vorzuschatzen?
Anders besonnen. '«Mag ich dich net
von der Singschule heem nehme, Ester, sagte
ein Pänkiebube zu einem rothbackigten Mad»
chen, werauf er schon lange verliete Aug«n ge»
worsen hatte.«'
"Desmol kannst dus net kumme, loneh; —
ich bin schon enkätscht."
"Well, Esther, desniol Host du'n guten Bär
gen gemißt; ich hab meine Säcke gestoppt voll
von Süßkuchen und MolasseS-Känty.'
"Nau. loneh, du weißt ich gleich dich, du
magst mich dann heem nehme."
Starb. -
—am 9len Juni, in Bern Taunschip, Magda
lena Koch, Gattin ,'on Jacob Koch, im Alter
von 33 lahren, 2 Monaten und 26 Tagen, an
der Wassersucht.
—am 14ten Juni, in Ruscombmanor Taun,
schip, Johannes Schmehl, in hinein Alter von
77 lahren, 6 Monaten und 21 Tagen,
—am 2lsten Juni, im Berks Caunty Armen-
Hause, John Mellor, in den 70er Jahren sei«
nes Alters. Der Verstorbene kam von Eng«
land, und war der Mann, der vor etwa 41 o«
der 42 Jahren, die erste Wollkartmaschine in
unser Caunty brachte.
—am 21. Juni, in Richmond Taunschip, Ruf
fina Fuß, ihres Alters 20 Zahr, 3 M u. Z T.