Nc aVI n L, Wenn. Gedruckt nnd herausgegeben von ArnoldPu w e ll e, in der Sud wen Strasse, Ecke der Cherrn Allev,N cl,m' 6 geqeliiibcn Jahrgang gcune Mnmmer 89. Bedi ng ungl n. D - Ä.lherall' Ijeolinrlrttr jeden Dienuag auf einem grossen^Uperial-Bogen mit sibönen Lettern gedruckt. Der Subscri'ptions-Preis ist Ei n Thaler des lalirs, welcher in halbjähriger Vorausbe» wud. mi .ause des Jahren bezahlt, werden Hl <i(> angerechnet. ,vur kürzere ?,eir als » Monat wird kein llnterscbrciber angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann angenommen, wenn sie emen Monat deS ge.chehen und gleichzeitig alle Ruckstande abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und für den gewöhnlichen Pre.s eingerückt. Unrerschre.bern .n hiesiger wird die ze.tung portofrei geschickt, weitere Derjendungen geschehen durch die Post oder Trager, aus Kosten der llnterschreiber. und Mittheilungen müssen postfre! eingesandt werden. Der alte Hans. Die Wachtfeuer lodern! bei ihrem Schein Sieht man ruh'n die bärtigen Krieger! Von Hand zu Hand geht der Becher mit Wein Und erfreuet das Herz der Sieger. Nur einer sitzt stumm, ein alter Husar, Der sonst der Fröhlichsten Einer war, Der spricht kein Wort, er verschmäht den Wein, Was mag dem Kauz widerfahren sein / lind der Feldherr reitet in stiller Nacht Durch die G.issen von weissen Gezeiten. Er besichtigt die Posten, besucht die Wacht, lind ihr Jubel begrüsset den Helden. Da trifft den alten Husaren sein Blick, Er hält das schäumende Roß zurück, Er siehet den alten Krieger an lind spricht gar freundlich: —<' Was fehlt dem Mann/" Der stellt sich gerade in Positur Uud salutirt: Halten zu Gnaden! 's ist so zu sagen ne Dummheit nur, Ich schäm' mich fast vor den Kamm'raden! Wir zogen heut über die Alpenhöh', Da versank ich mit meinem Pferd in den Schnee; Ich ward gerettet, das Pferd ist hin, Und das liegt mir nun all weil in dem Sinn ! 's war nur ein Tbier, das weiß ich schon, Da soll man sich nicht geberden! Doch, Herr General, in der ganzen Schwadron, Unter all' den wackern Pferden Ist keins wie mein Hans! so from wie ein Kind, So leicht auf den Füssen, es lief wie der Wind Wenn's Vorwärts hieß, unter Kriegsgeschrei Da war keiner so schnell, wie mein Hans dabei! Durch zwanzig Schlachten trug mich das Thier, Ihm dank ich zwei Mal mein Leben! Und gleich einem Hündlein war es mir So treu und gehorsam ergeben. Auch hab ich oft, wenn im Lager war Noth, Mir Haus getheilet mein letztes Brod; Und sprach ich mitihm, so verstand er mich ganz, Ja, lacht mich nur aus, so war mein Hans ! Oofi, wenn ich am Posten stand in der Nacht, Vom eisigen Sturme durchschauert, Da hab'von vcrgang'ner Gefahr und Schlacht Ich gern mit dem Pferde geplaudert. Und verstanden hat's mich, das scbwör'ich hier, Es kehrte die hellen Augen nach mir, Und nickte so freundlich und klug, als sei Seine Antwort: da war ich ja auch dabei! Und heute, als in den Schnee sank das Thier, Und wir es nicht mehr konnten fassen, Da sah es zurück so schmerzlich nach mir, Als sprach es: Z?u kannst mich verlassen ? Es schnitt mir ins Herz, ich habe geweint, Als wär mir gestorben ein Mensch, ein Freund, Und jetzt noch, jprech ich davon, Gott weiß, Kommt's mir in die alten Augen ganz heiß. Und nicht ohne Rührung schauet der Held Des greisen Kriegers Bewegung; Stets hat ihn ein menschliches Herz beseelt, Und er achtet die menschliche Regung. Dcs Kriegers Thräne ums treue Pscrd Hat in seinen Augen den Mann nicht entehrt, Er tröstet den Alten niit güt'gem Wort, Und wendet sein Roß und will wieder fort. Da schnaubet und keucht es herbei in der Nacht, Und ein lediges Pferd kömmt gesprungen; Der alte Hans ist' 6, wer hätt' es gedacht, Er hat aus dem Schnee sich gerungen. Nach eilt das Thier schnell dem Regiment, Von Niemand läßt es sich fangen und rennt Seinem Herrn entgegen, und wiehert vor Lust, Und legt seinen Kops an dcs Greises Brust. Der steht und schaut, und weint und lacht. Und weiß kaum, wie ihm geschehen. Doch ein Auge glänzt durch die Sternennacht, Das Aug' kann sein Fühlen verstehen! Und der Feldherr blicket ihn liebreich an : Gute Nacht denn jetzt, du wackrer Mann! Auf dem Slachtfelde draussen, im Waffenglanz Da seh' ich Euch wieder und Euren Hans! Jedes Kleidungsstück ist auszumessen, nur eins nicht der Mantel der christli chen Liebedenn sein Umfang istgren zenloö— Und Berks, Montgomcry und Schuyltiil Camities allgemeiner Anzeiger.'^ Zur Niiterbaltnng und Belehrung. Ein Schwank aus Kyan'6 Leben. (Kyau war bekanntlich Hofnarr des Kurfürsten von Lachsen, und später Commandant der Fe stung Königsstein.) Bei Gelegenheit einer Lustreise hielt sich Kyau in einer Stadt, die ihm gefiel, einige Wochen auf, nnd lebte da herrlich und in Freuden. Doch da er am Ende die Rechnung des GastwirthS empfing, hatte er beinahe erblassen mögen, als er fand, daß sie den dermaligen Bestand seiner Kasse weit überstieg. WaS mar zu thun? Er bat den Wirth, ihm auf kurze Zeit zu kreditiren- „Waö 5" sagte der, „krediti' ren? ich kreditire mein Lebtage keinem Menschen einen Heller mehr, keinem Äö nig, keinem Fürsten, keinen, Bischof und keinem Superintendenten Elias! (dem Hausknecht zurufend,) schließ mal das Thor zu."—Notabene die Pferde standen bereits im Hofe gesattelt. Nun gut, so bleib ich, bis mein Wechsel kommt, sagte Kyau, mit der ihm eigenen Gegenwart des Geistes,und befahl seinem Reitknecht, die Pferde wieder in den Stall zu ziehen. Nach einer kurzen Ueberlegung wie diesem Hausarreste an; besten zn ent kommen sei, wurde mit dein schlauen Ja kob, der sichs allezeit angelegen sein ließ, sich seines Herrn würdig zu zeigen, ein Kärtchen gemischt. Des Abends legte sich unser Ritter bei guter Zeit zu Bette. Indessen schmauchte sein Knappe mit dem Wirthe noch ein vertrautes Pfeif chen, und erählte demselben verschiedene schauerliche Hexen- u. Gespenstergeschich ten ; sprach endlich (nachdem er vorher sorg faltig die Thür verriegelt, und sich in al len Winkeln nach Horchern umgesehen hat te) mit geheimnißvollem Gesicht: „Unter uns gesagt, Herr Wirth, Er hat nicht wohl gethan, meinem Herrn die kleine Gefällig« keit abzuschlagen. Es ist doch . . /Stille, stille, da hab ich meinen Kopf für mich. Ich lasse Niemand ohne Bezah« lung aus dem Hause." „Da handelt Er nun wohl als ein ver nünftiger Mann. Aber wenn man mit so einem Schlage von Menschen zuthun hat.. „Nun, lst denn SeinHerrkein Mensch wie andere „Wollte Gott . . .! —Es liesse sich gar viel davon sagen, wenn man nur. Hier kratzte sich Jakob unter der Mütze. „Na, na ! was ist denn ? Red' Er doch." Der Reitknecht sah sich nochmals schüch tern um, als ob er fürchte behorcht zu wer den. „Ach bester Mann," sprach er dann lei se, „was bin ich ein unglücklicher Kerl! Jeden Abend, wenn ich mich zu Bette le ge, dank' ich dem Himmel für die Beschüt» zung meines Lebens ; denn ich bin keinen Augenblick versichert, daß mir mein Herr nicht den Hals umdreht." „Gott bewahre! Ist er so ein Wüthe rich ? Wer sah ihm das an!" ~Er gibt sich für einen Offizier aus! aber — wenn er nur nicht bei der Garde steht, die, Gott sei bei uns! der Schwar ze kommandirt. Ich habe Dinge von ihm gesehen, noch stehen mir alle Haare zu Berge." Dem Wirth ward dabei gar übel zu Muthe; Jakob nahm aber davon keine Notiz, und fuhr fort: „Wie manchen Gastwirt!) (denn diesen ehrlichen Leuten ist er vollends nicht grün) hat mein Un hold nicht schon in jene Welt befördert! So hielt er sich, zum Exempel, vor einem Jahre auch etwas lange in einem Gastho fe auf, und wollte bei seiner Abreise die Zeche im Eontobuche stehen lassen. Er hatte damals alle Taschen voll Geld, und er that eS blos, um des Wirthes Höflich keit auf die Probe zu stellen. Dock der war ein Grobian, und machte es uns eben so, wie Er. Herr Wirth! Das bekam ihm sehr übel; denn am andern Morgen lag er mausetvdt im Belle und die Zunge hing "TVillig zu lc>l'tn und slme Furcht zu tadeln." Mitttsiaz öen 18. 18-N. ihm zum Munde heraus." Jakobs Zu- Hörer biß die Zähne zusammen. „Mein Herr warf eine Handvoll Dukaten auf die Leiche, nnd wir sprengten von dannen." Hier holte der Wirth tief Athem. Ja kob aber fuhr fort: „Zuweilen hat er wirklich kein Geld, wie daS auch wohl hier der Fall sein mag; aber ehe man sich des sen versieht» kommt ein Rabe durchs Fen ster geflogen, oder ein kohlpechschwarzer Kater setzt sich auf seine Achsel, und dann ist er wieder auf einmal wieder so reich, ja wohl noch reicher als der Großsultan. Wem er aber mit solchem Gelde bezahlt, der kommt erst garstig an, denkt einer, er hat Geld, so findet er Kohlen und Schlak ken, ach. und daS ist noch das Wenigste- Wer nur einen Groschen alödann von ihm annimmt, der verliert auf der Stelle sein männliches Vermögen.—Diese Nacht wird er gewiß einen seiner schwarzen Zahlmei ster kommen lassen, denn schon hab' ich ge hört, daß er Morgen seine Rechnung be. richtigen will; ich rathe Ihm aber, als ein wahrer, guter Freund, nehm' Er das Teu felSgeld nicht an." „Gott in deinem Himmel, steh' mir bei! rief der Wirth. „Ich verlange kein Geld, wollte, daS Ungethüm wär' schon fünfzig Meilen weit weg- Hör Er, bester Freund, thu' Er mir den einzigen Gefallen, wcck' Er ihn, sag' Er ihm" —„Ei, da käm' Er mir schön ! Nein, Herr! Mein Genick ist mir viel zu lieb; denn daS bräch' er wie einen Pfeifenstiel, wenn ich ihm d'rein kä me, wenn just der Rabe oder die Katze ihn umflattert." Aber einen guten Rath will ich Ihm ge ben. Leg' Er sich jetzt ganz ruhig in sein Betr. und Morgen, wenn die Rechnung wieder zur Sprache kommt, sei Er hübsch höflich. Merk' Er sich daS und schlaf' Er nun wohl! Jakob wollte sich nun nach seiner Kam mer begeben, allein der Wirth, den die Furcht auf dem Stuhle wie angenagelt hielt, versprach ihm einen harten Thaler und Wein so viel er trinken wolle, wenn er diese Nacht bei ihm bliebe. Der Schalksknecht ließ sich endlich er weichen, unter der Bedingung, daß dieses doppelte Versprechen auf der Stelle er füllt würde. Die Unterhaltung ward nun beim Gla se fortgesetzt, der Wirth benahm sich dabei ganz erträglich. Kaum fing aber der Mor gen an zu grauen, so trieb und drängteer den Reitknecht, seine Pferde zu füttern, da mit der furchtbare Gast, den er im vollen Ernst für ein leibhaftes Stück vom Teu fel hielt, sobald als möglich von danuen ziehen könne. Bald nachher donnerte Ky au's Stimme die Treppe hinab : „Hehda, Jakob! Laß mal den Schlingel von Wirth 'rauf kommen, er soll seln Geld haben!" Der Wirth, dem das Wort Schlingel gar heßlich durch die Ohren fuhr, schnitt immer ein Gesicht jämmerlicher als das andere, voll schrecklicher Ungewißheit hin auf zu gehen. Jakob sah's, nahm ihn beim Arm, und bugsirte ihn so die Treppe hinauf bis an die Thür- Hier fiel der ar me Schlucker, sobald er seinen Gast er blickte, auf die Kniee. „Allergnädigste Excellenz!" stotterte er „haben Sie Gnade mit meiner Grobheit, ich verlange kein Geld, will auch all' mein Lebtage solchen grossen Herren keine Be zahlung mehr abfordern, und mich alle und jederzeit an der Gnade, die Sie meiner e lenden Schenke erwiesen, begnügen lassen-" Kyau konnte sich mit aller Anstrengung des Lachens kaum enthalten. „Nein, nein, rief er: „komm' Er nur näher- Herr Gro bian, Er soll Sein Geld haben." „Ach! um Gotteswillen. Kein Geld! Ich verlange kein Geld Leben Sie wohl, reisen Sie glücklich!" Dies sagend eilte er die Treppe hinunter, verbarg sich in den geheimsten Winkel seines Hauses, und kam auch nicht eher wieder zum Vorschein, bis Weib und Kind und Knecht ihn überzeugt hatten, daß der Gesandte Belzebubs schon weit über die Gemarkung sei. Auch ließ sich's der Tropf nicht ausre den, daß er sich in den Stricken des Pfer defüßlers befunden, bis er nach einigen Wochen seine Bezahlung erhielt, in lauter guten (sonventionS!orten, die zwar etwas über die Gebühr legirt waren, doch aber weder zu Kohlen noch zu Schlacken wer den wollten, wodurch erdenn zugleich ei ner andern grossen Sorge überhoben ward. Napoleon und sein Cadinets Sekretär. Im Jahre 1805 hatte Napoleon zwei Sekretäre in seinem Eabinet, die freie Woh nung, Kost, Licht :c. hatten, und ausser dem jeder jährlich 8000 Frankeil Gehalt erhielten. Trotz dem kamen die Herren nicht aus. Einer besonders, P., hatte so viel Schulden gemacht, und seine Gläubi ger waren so zudringlich, daß er ohne Zwei fel seinen Abschied erhalten hätte, wäre es dem Kaiser zu Ohren gekommen. Nach dem der junge P. lange über Mittel nach gedacht hatte, aus seiner schlimmen Lage zu kommen, ging er jeden Tag schon früh um 5 Uhr in das Labinet deS Kaisers, über zeugt, daß ihn dahin kein Gläubiger ver folge. Da ihn dort zu dieser Stunde Niemand hören konnte, so pfiff er die Me lovie eines damals beliebten Liedes. Eines Morgens nun hatte Napoleon schon sehr früh allein in seinem Cabinet gearbeitet, und er trat heraus, um in das Bad zu ge hen, als er im Nebencabinet pfeifen hörte. Er kehrte sogleich um. „Potz! Schon hier?" sagte er zufrieden zu P. „Das ist exemplarisch. Wie viel Gehalt bekom men Sie?" „Achttausend Francs, Sire, und wenn ich die Ehre habe, Ew. Majestät auf den Reisen zu folgen, so giebt man mir noch eine Gratification." „In Ihrem Alter ist das viel. Ausser dem haben Sie, wenn ich nicht irre, freie Wohnung ?c. ? „Allerdings, Sire." „Dann wundere ich mich nicht mehr, daß Sie singen und pfeifen, denn Sie müssen sehr glücklich sein." Napoleon rieb sich bei diesen Worten die Hände; P. schloß daraus, der Kaiser sei gerade bei guter Lau ne und es biete sich ihm eine günstige Ge legenheit dar, aus seiner Verlegenheit zu kommen. Er nahm sich also vor, Alles zu gestehen. „Ach Sire, ich sollte es wohl sein und doch bin ich eü nicht." „Und warum nicht? „Sire, erstens weil mir zu vielEnglän-- der auf den Fersen sind, und dann habe ich meinen fast blinden Vater, meine Mut ter und meine unverheirathete Schwester zu unterhalten." „Da thun Sie nur, was ein guter Sohn thun muß. Aber was wollen Sie mit den Engländern sagen? Giebt es Engländer hier? Haben Sie zufällig auch diese Leu te zu ernähren?" „Nein; sie haben mir Geld geliehen, als ich keins hatte, und ich konnte es ihnen noch nicht zurückzahlen. Alle Schuldner nennen gegenwärtig ihre Gläubiger Eng länder." „Genug, genug, ich verstehe... . Ah, Sie haben Gläubiger! Bei Ihrem Ge halte machen Sie Schulden ? Ich mag in meiner Nähe nicht einen Menschen dulden, der zu deni Golde der Engländer seine Zu flucht neimmt, wenn er mit dem, was ich ihm gebe ehrenvoll leben kann. Binnen einer Stunde werden Sie Ihre Entlassung erhalten." Darauf nahm der Kaiser seineTabatie re von dem Schreibepulle, warf dem jun gen P. einen scharfen Blick zu,ging in sein Schlafzimmer zurück und ließ den Sekre tär in solcher Verzweiflung, daß derselbe bereits ein Federmesser ergriff, um sich um zubringen, als glücklicher Weise Jemand eintrat. ES war sein Eollege, der ihn bald wieder beruhigte. Nach einer halbenStun- AAanscnbe Ätnmmcr 37. de aber erschien der Adjutant des Kaisers und brachte ein Schreiben an P. Dieser nahm es mit Thränen in den Augen und gab eS seinem Freunde, der daS Siegel erbrach und las: „Ich wollte Sie aus meinem Cabinete entlassen, denn Sie haben es verdient; aber ich dachte an Ihren blinden Vater, an Ih re Mutter, an Ihre junge Schwester und verzeihe Ihnen um jener Willen. Da auch diese von Ihrem ungehörigen Benehmen besonders leiden müssen, so schicke ich Ih nen mit einem Urlaube für heute eine Anweisung auf 12.000 Franken, die Este« ve Ihnen sogleich zu bezahlen den Auf trag hat. Befreien sie sich mir dieser Summe von allen Engländern, die Sie quelen, und richtenSie sich ein, damit Sie nicht wieder in ihre Klauen fallen, den dann würde ich Ihnen nicht noch einmal beistehen. Uebrigens arbeiten Sie wie bis her fort und ich werde Alles vergessen. Napoleo n". Ein englischer Sonderling. Einer der merkwürdigsten Sonderlinge in einem Lande, wo es an Sonderlingen eben nicht fehlt, war der Major Hook, der vor einigen Jahren in Hac Gammon, in seinem 75. Lebensjahre, gestorben ist. DaS Schloß, welches er bewohnte, zeichne te sich durch sein düsteres, vernachlässigtes Aeussere aus; das Innere war aber noch düsterer. Einer seiner Verwandten hatte ihm eine bedeutende Summe vermacht, die er so lange beziehen sollte, bis sich seine Frau unter der Erde be si nde. Um dies Vermächtniß nach dem Tode sei ner theuern Hälfte nicht zu verlieren, ließ sie der Major in ein Zimmer stellen, wo der Leichnam der Verstorbenen, gehörig einbalsamirt, in einen Glassarg eingeschlos sen wurde, unter dem sich eine dünne Erd schicht befand. So erhielt er sie 30 Jah re lang, und der zärtliche Gatte besuchte sie oft, ohne Zweifel aus Eifersucht, ließ aber Niemanden in dies Heiligthum der Ehe eindringen. Baltimore den 17ten April. Klage deS I. Field gegen G. Wigard, wegenScha« denersatz von 12 Thalern, eine Kuh be treffend, vor den Friedensrichter Schaf« fer: Aus der Klage geht hervor, daß die Kuh dcs Field vor einiger Zeit sich in den Stall des Wigard verlaufen, und letzterer es ver absäumt hatte, selbiges durch die Zeitung bekannt zu machen, und da nach Aufruf des Field in der Zeitung, der Wigard die Kuh zurückgegeben, so verlangte der Field 12 Thaler für die sieben Tage, welche Wi gard sein Eigenthum zurückbehalten. Nach Anhörung der Klagepunkte wurde Wigard verurthellt H 12 an den Kläger zu zahlen. Ein besonderer kniffiger Fall, wie man nachher auöfand, passirte bei der Geschich te. Ein Mann, Namens P. McCoon, welcher wohl mit Wigard befreundet, hat te diesem den Rath gegeben, die Kuh nicht anzuzeigen, sondern er, McEoon, würde bald den Eigner auffinden, welchen Rath ersterer auch befolgte. Von da gieng er dann zum Field, und rieth demselben, den Verlust seiner Kuh durch die Zeitung an zuzeigen, nebst Versprechung einer Beloh nung von 5 Thalern für denjenigen, wel cher den Aufenthaltsort der Kuh anzeige. Field that dieses, und am andern Tage geht McCoon hin, sagt ihm, wo sich die Kuh befinde, und erhält 5 Thaler ausbe zahlt. Wir glauben die Freundschaft Wigard'S gegen McCoon wird demzufolge einen har ten Bruch erfahren haben, da sie ihm bei dieser Gelegenheit 12 Thaler, und sieben Tage Kuhfutter kostete, wofür dieser 5 Thaler gezogen. (Balt. Correspdt. Morello-Kirschen.--Es ist bekannt, daß die Bäume dieser Art Kirschen, fig so voll schwarzer Knoten werden, daß sie hiernach bald absterben. Solches zu
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