Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, May 11, 1841, Image 2

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Der ZUVeralt ZLcodnfhtcr
Reading, den 11. Mai, 1841.
Demokratisch republikanische Eruemmng
für Guvernör:
John Banks.
Gentral Ktaals Eommittec
George Ford, jiin. jancaslcr.
Henry Montgomern, Harrisburg.
T. G. Smith, Philadelphia.
Harmar Denuy, Pittsburg.
William M. Watts, Erie.
John G. MileS, Huuliiigdon.
John Taggart, Rorthumberlaud.
Charles Troxell, Reading.
Jacob Weygand, Easto».
William Z Hnghes, Philadel. Cauntn.
Gin anderes Anerbieten.
Um unserem Blatte einen grösser» Umlauf
zu verschaffen und dem gemäß mehr Gutes für
die gute Sache zu wirken, erbieten wir uns Un»
terschreiber für dasselbe anzunehmen, für den
Preis von
All ctento. für Jeden,
von jetzt bis zur nächsten Oktober-Wahl, oder
zekn Exemplare für Z Thaler, wenn sie in ei
nem Pack bestellt werden. Vorausbezah
lung ist jedoch hierbei als unerläßliche Bedin
gung festgesetzt.
W» ,<»« »»
in einer andern Spalte besinnlichen
Briese erhielten wir als Mittheilungen, welche
wir ersucht wurden in unser Blatt emzurücken.
Wir geben dieselben ohne weitere Bemerkungen,
unsere Leser werde sie durchsehen und selbst be«
urtheilen.
Bescl)reib-ung der Prozessiont-Ord
nung für nächsten Freitag, findet sich in einer
andern Spalte. Die Einrichtungs-Committee
hat es zweckmässiger gehalten den Tag durch
religiöse Handlungen zu feiern, statt durch Pa
raden ic. wie es zuerst beabsichtigt war. Wir
hoffen daß recht Viele unserer Freunde, beson
ders aus dem Lande, sich einfinden werden, um
den Feierlichkeiten beizuwohnen.
Alexander kam gestern vor acht
Tagen mit dem Dampfboot« von Albany in
Neu Hork an, unter Verwahrung des Sche
riffS von Niagara Caunty. Hr. I. L. Wood,
Distrikts Anwalt von Niagara Caunty, war
bei der Partie, eben so waren auch Willis Hall,
General Anwalt, und Hr. Spencer und Brad
ly, McLeodS Rcchtsbeistände, in der Stadt.
McLeod kam dorthin unter Aabeaü
Sisenbahn Unfall.—Am Samstage den
Isien DieseS, stürzte der Passagierkarren zwi-
Philadelphia und Manayung von der NorriS«
taun Eisenbahn, indem das Embankment, ver
muthlich vom vielen Regen, eingesunken war
und die Schienen auswichen. Ein Herr hatte
bei dem Unfälle einen Arm gebrochen und eine
Lädy war am Kopfe verwundet. Der Schade
wurde bald wieder ausgebessert und die Kar
ren haben seitdem ihren regelmässigen Gang
fortgesetzt.
Gesetzgebung hat sich endlich am vo
rigen Dienstag Abend vertagt, nachdem sie zu
vor die wichtigsten Geschäfte eiligst schnell ab
machten, und es scheint fast als wären die Ge
schäfte zu letzt mit Dampf betrieben worden.
Die und Hülfs-Bill," welche seit
den zwei letzten Wochen der Hauptgegenstand
aller Debaten und DiSeusionen war, hatte ein
sonderbares Schicksal zu untergehen, bis sie ge
setzliche Kraft bekam. Die Bill wurde, nach
ihrer Pafsirung in beiden Häusern, dem Gou
vernör zur Unterschrift übersandt, der sie aber
bald, wie schon viele ihrer Schwestern, mit dem
Veto zurücksandte. Im Senat wurde noch
malt über die Bill gestimmt und sie passirtmit
einer konstitutionellen Mehrheit, Ja's 17
Nein'S 6 ; sie wurde nun an daS Haus gesandt
und unterging dort eine ähnliche Operation, a
ber nicht mit so gutem Erfolg wie im Senat,
lndem keine hinlängliche Mehrheit von Stimen
erlangt werden konnte. Einige Verbesserungen
wurden darauf an der Bill gemacht, aber auch
beim zweiten Versuche konnte keine constitutio
nelle Mehrheit für dieselbe erhalten werden.
Endlich am Dienstag Morgen passirte dieselbe,
nämlich bei der dritten Abstimmung, mit KL
gegen 28 Stimme», wie folgt:
Ja'S-die Herren Andrews, Banks, Bard,
Bell, Boal. Brunner, Chrisman,Church,Clark,
Eorrey, Cottright, Cor, Cummins, Darsie,Dill
werth, Douglas, Dunlap, Eyre, Fauö, Fore
man, Funk, Futhey, Gamble, Gillis, Gratz,
Hanna, Higgins, Hinchman, Holeman, Hör
ton, lohnsto» »on Armstrong, Kennedy, Kerr,
Kieffer, Law, Letherma», Livingston, Lusk,
May, M'Clure, M'Curdy, MiddleSwarth,
MileS, Montgomery, Müsse» Myer, Pearson,
Pennell, Pumroy, Rusch, S kinner, Emith,
Smyser, Snively, Snyder, Sprott, Steele,
TituS, Don Nieda, Wcaver, WnM, Crabb,
Lprecher, «2.
Nein' S—die Herren Anderson,Apple,Barr,!
Bonsall, Brodhead, von Northampton, Crout-!
sillat, Ebunch, Fetton Flannery, Flenniken,
Flick, Fogel, Garretson, HciaS, Hahn, H)ill,
lohnston, von Westmorelanb, KuH, L«idy,M'-
Cully, M'Kinn»), Moore, Painter, Penmman,
'pollock, Scott, Wilkinson, 28.
Man wird bemerken daß zwölf Herren von
der Lokosoko Partey endlich den Muth hatten
ihre Parteilichkeit bei Seite z« legen und für
das allgemeine Beste zu stimmen; davon war
jedoch keiner von Berks Caunty. Im Se
nat hatten sich mehrere LokosokoS absichtlich
entfernt, weil sie nicht den Muth hatten gegen
ihre eigene Einsicht zu stimmen und au» Ursa
chen doch nicht öffentlich demselben gemäß han
deln wellten.
Eine Bill passirte beide Häuser, welche den
Gouvernör autorisirt sich an dießanken zu wen«
den, für die nöthige Summe zur Bezahlung der
Interessen die am ersten August fällig werden,
im Fall alle andern dazu bestimmten Mittel
ihren Zweck verfehlen sollten.
Alle übrigen nöthigen Geschäfte sollen abge
macht worden sein.
Unsere Leser werden froh sein, daß die Gesetz«
gebung aufgebrochen ist, weil dadurch viel Geld
erspart und zugleich dem Gouvernör die Gele
genheit benommen wiid uns nut mehr Veto» zu
plagen.
Convention der Gesct?äf»aleute. —Fast
in allen Blättern lesen wir Empfehlungen für
eine Convention der GeschätSleute von Penn
sylvanien, die aus den 25sten dieses zu Harris
burg gehalten werden soll. Berathungen über
Staats- und N.itional-Angelegenheitcn sollten
der Hauptgegenstand sür die Berathung der
Convention sein. Schickliche Maasregeln znr
Verbesserung der gegenwärtigen Verhältnisse in
jedem Zweige der Geschäfte, sollten angenom
men werden, zum Besten von Allen, ohne Un
terschied der Partei. Eine Convention der Art
würde sicher nicht ohne Nutzen sein. Der ge
genwärtige traurige Zustand der Geschäfte be
! darf einer heilsamen Verbesserung die, nach un
ferer Meinung, bewirkt werden könnte durch
die Annahme solcher M.iasregeln welche ver
nünftige Männer, für das Wohl des Ganzen
nützlich erachten; es wäre daher zu wünschen,
daß eine volle Representaiion aller Caunties im
Staate bei der Convention gegenwärtig sein
möge. Wir wisse» nicht ob viele Delegaten in
andern Caunties ernannt sind, in Berks ist a«
bcr noch nichts von de? Art geschehen und da
die Zeit nur noch so kurz ist, sollten sie Dele
gaten bald ernannt werden.
Die Baltmror« -<Sun" sagt, daß die Univer
sität von Maryland, am Ivten März bei dem
jährlichen Anfange der physischen Faeultär,d«m
Dr. Anthony A. McDonough, von Bernville,
in dieser Caunty, den Ehrentitel aIS "Doktor
der Medizin" verliehen. Hr. D. ist uns und
ohne Zweifel auch vielen unserer Leser bekannt,
sowohl als rechtschaffener Privat Bürger von
untadelhasten moralischen Charakter, so wie
auch als ein geschickter Praktikant im medizini
schen Facl)« ; wir fühlen daher überzeugt daß er
der ihm verliehene Würde mit Ehren vec,
dient hat und stimmen daher mit den folgen
den Bemerkungen eines englische» Blattes ü
berein, welches sagt:
'«Wir bemerken im Lancaster Intelligenzer,
daß die Universität von Maryland den Ehren.
Grad eines Doktors der Medizin dem Doktor
Anthony A. McDonough, zu Bernville, Berks
Caunty, verliehen hat. Die Talente und Fä
higkeiten des Doktors haben ihm einen Titel ge,
sichert der, wie wir wissen,wohlverdient und kei
neSweges mißverliehen ist, indem seine einneh
mende Geschicklichkeit ihm viele Freunde erwor
ben hat, die ihm herzlich Glkck wünschen in alle
seinen Unternehmungen."
Miliz Musterung.—Dieses jährlicheSpiel
vernünftiger Leute, fand gestern vor acht Tagen
statt, mit all seinem Pomp und Annehmlich
keiten. Das Wetter war schön und die Offi
ziere und Miliz-Mänuer hatten stch, obwohl
nicht alle, doch in bedeutender Masse eingefun
den ; erstere« in bunter Uniform jeder Art, mit
grossen und kleinen Säbeln bewaffnet, ein Theil
der letzteren mit fürchterlichen Mordgewehren,
vom Doppclhaken bis zur Vogelslinte versehen,
doch erschienen die meisten bescheiden mit guten
Prügeln, weil sie voraus wußten daß eö nur
zum Spiele«, nicht zum Blutvergiessen galt.
Die ganze Colonne setzte sich unter Tromel«
wirbel und Pseiffenklang in Bewegung und
marschirte unter einem Hagel, nicht von Ku
gel», auch nicht von Blumenkränzen der Schö-I
nen an den Fenstern, sondern nur von alter, j
schuhen, Lumpen zc. welche von losen Buben
überflüssig auf sie geworfen wurden, nach den
Commons. Dort angekommen giengen die ge
wöhnlichen Mancvres, im Stehen, Liege« und
Sitzen vor sich. Nachdem man sich weidlich
herumgetummelt, die Hauptleute ihre respekti
ve» Rollen abgelese» und Alle Pulver gerochen,
schickte sich die ganze Armee zum Rückmarsch
an und gelangte wohlbehalten wieder auf den
Sammelplätzen zurück. Die ganze A ffäre ging
gut und friedlich ab, ohne Verwundete vielwe
niger Todte zu bekommen. Doktor und Chirur
gen mußten daher ohne Verdienst «bgehen.
Diefr «i « Presse beschuldigt u»S der
Illiberalität weil wir, in No. Lll des Beo
bachters, das Motto "recht so" als Über
schrift eineS Artikel» benutzten, unbekümmert
ob diefeS "recht <o" gesetzlich gebilligt werden
könne oder nicht.
Es ist zwar nicht zu beweisen daß ein Gesetz
«ristirr, welche« im betreffenden Falle cntschei
den kann, weil die Verfasser unserer Gesetze nie
erwarteten daß es in unsern Tagen noch Men
schen geben würde die unser» beliebteste« Mit
bürger noch nach den, Tode zu lästern versuch
ten ; der Patron verdiente aber doch einen Ver
weis sür sein loses Maul, und daß' dieser so
handreiflich wurde, wird es künftig eine gute
Lehre sür ihn sein sich in öffentlichen Gesellschaf
ten anständig zu betragen. Wäre der Fall im
entgegensetzten politischen Verhältnisse vorge
kommen, so würde der Großsprecher ins Wasser
statt nun ans Land erpedirt worden sein und
leicht möglich würde daü '-die freie Presse,' im
AuSdruck ihres Selbstgefühls, ungeachtet ihrer
Neutralität, dasselbe Motto benutzt haben.
!So billig wie es ist, wenn neutrale Editoren
j fast ausschließlich einer Partei das Wort re
den, eben so billig wird «S auch sein, wenn li
berale, in gewissen Fällen, die Liberalität
ein wenig aus die Eeite schieben, besonders wen
sie gleichzeitig eine politische Partei zu vertheidi
gen haben. Doch nichts sür ungut; wir hiel
ten es sür kollegial, ObigeS als eine Erklärung
unserer Meinung, zu erwiedern.
Der Mai.
Xeligiöse V>orl'ebrungtn von den verei
nen und bürgern der Stadt Zveading.
Die Gencral-Committee, bestehend auSCom
mittecen der verschiedenen Vereine und Militär
Compagnien der Stadt Reading, ernannt Vor
kehrungen zu treffen sür den 14te»Mai, macht
folgenden Bericht:
Da der Tag welcher durch den Presidenten
der Ver. Staaten als Fast- und Ber»Tag be
stimmt ist, durch die ganze Nation als «in sol
cher gehalten werden sollte, wird es schicklich er
achtet daß alle Ceremonien des Tages von durch
aus religiösem Charakter sein sollten, da solche
allein schicklich sür die Gelegenheit sind.
Die verschiedenen Vereine, Militär-Compag
nien :c. wollen sich in der unten vorgeschriebe
nen Ordnung versammeln, am I4ten Dieses,
uni 1 Uhr Nachmirtags, und inProzession »ach
der Lutherischen Kirche in dieser Stadt gehe»,
wo Predigt und Gottesdienst gchalen werden
soll. Die Linie wird sich in der Pennstr.rsse bil
den, der rechte Flügel a» der lten Ltissse, in
folgender Orduung -
Cavallerie.
Artillerie
deichte Infanterie.
Revolution« Soldaten.
Offiziere und Soldaten des letzten Krieges.
Die Geistlichkeit.
Richter und Beamte der Court v>)n Common
Pleas u. s. w.
Haupt Burgeß, Assistent und
Z ittersrifcht vereine.
William Penn Institut.
Reading Cabinct.
Sr»estts vereine.
Washington Benesieial Verein.
Franklin Beneficial Verein.
Jackson Beneficial Verein.
Berks Caunty Bencßeial Verein.
Verein von Cordnannmcher Gesellen.
Unabhängige Order voa Odd Fellows.
Bürger und Frrnid«.
Der Gang der Prozession ist wie folgt be
stimmt —Die Pennstrasse herunter bis zuritten
von dort nach der Franklin, s) raus bis zur s,ten
dann wieder nach der Penn, herauf bis zur 8-
ten, herunter bis zur sten, die s>te herauf zur
Washington und diese herauf bis zur Kircbe.
Die Prozession sott in einer doppelten Reihe
sormirt werden und um Punkt halb nach 1 Uhr
abgehen.
Der Achtb. Georg M. Keim, wird als O
ber Marschall agieren, mit der Autorität zwei
Gehülfen zu ernenne».
Die Predigt wird durch den Ehrw. R. U.
Morgan gehalten werden, und ein einleitungS
Gebet, in Deutsch, durch den Ehrw. Jakob
Miller, D. D. Die übrige Geistlichkeit von
den verschiedenen religiösen Benennungen dieser
Stadt, ist hierdurch eingeladen beizuwohnen u.
in den Diensten dcs Tages behülflich zu sein.
Die und Bürger von Rea
ding, »ie litterarischen Vereine, Millitär-Com
pagnicn Bürger der Caunty und solche Fremde
als in der Stadt sein mögen, die stch der Pro
zession anschliessen wollen, sind höflichst dazu
cingclade».
Alle Personen in der Prozession sollen einen
Flor uni den linken Armt tragen.
Nach dem Gottesdienste wird die Prozession
sich nach der Pennstrasse zurück ziehen und dort
auflösen.
Jeder Verein hat seinen eigenen Marschall
zu ernennen und alle Personen in der Prozess,
on sollen zu Fuß sein.
Die Gallerie der Kirche soll für die Dame»
zurück gehalten werden.
Ctilsu,'. —Dem letzten Census gemäß besteht
die Bevölkerung vom Staat Neu Pork aus
2,42«,9Ll Einwohnern; von Pennsylvanien
aus 8,724,022 ; von Ohio aus 1,510,t«7 ; von
Virginien aus 1,239,797. Die übrigenStaa«
ten reichen nicht zu einer Million.—Die ganze
Bevölkerung beträgt über 17,100,572.
(Eingesandt für den Liberalen Beobachter.)
April?», 1841.
Hrn. Ritter und Co.
In Ihrer Zeitung unter
Dato vom 29st«n April 1841, sagen Sie:
Was für Grundsätze wird der neue Pre
sivent befolgen?
President Tyler hat eine Address« an das
Volk der Ver. Staaten ergehen lassen, in wel
cher er die Grundsätze, nach denen er das Amt
zu führen gesonnen ist, darlegen will. Unglück
licher Weise aber können weder Jene die ihn
erwählt, noch seine Gegner deutlich daraus wahr
nehme» was eigentlich jetzt seine Gesinnungen
über die Hauptfragen sind, wegen welchen sich
beide Parteien fcl'on Jahrelang gestritten ha
ben. Die Gegenstände von National Bank,
Tarifs, öffentliche Verbesserungen durch denCon
greß, Verlheilung der Einkünfte vom öffentli
che» Lande ie., werden darin gar nicht berührt;
jedoch erklärt er sich bestimmt gegen «ine "Na
tional Schuld," welches eine der Hauptsachen
war, was Webster und Clay unter Gen. Har
rison hervorzubringen gedachten, um die Errich
tung einer "National Bank" dadurch zu be
günstigen.
TVaa ein Humbug! rvaa ein Humbug l!
Daß Hr. Tyler srüber zur Demokratischen
Partei gehörte und zu allen Zeiten und unter
allen Umständen diesen Maasregeln entgegen
war, und daß heftig und unbegrenzt, ist wohl
bekannt; dennoch aber wollen manche d. Freun
de dieser Maasregeln behaupten er würde sol
che jetzt unterstützen und begünstigen. Man
che gehen gar so weil und wollen glauben er
würde eine "National Sank" billigen. Für
so schlecht und grundsatzlos wollen wir jedoch
den Hrn. Tyler noch nicht ansehen, bis wir
durch seine Handlunge» dazu geuöthiget wer
den. Ohne sich im grossen Maße zu entehren
kann er nie die Errichtung einer Nationalßank
billigen, denn man höre nur waS er früher von
einer solchen Anstalt gesagt hat.
Nun Hr. Ritter und Co., mag auch Hr.Ty
ler vorhin gesagt haben was er will, er ist jetzt
der President der Vereinigten Staaten aber
nicht der Diktator oder Gesetzgeber. Der Eon
greß representin das Volk der Ver. Staaten
und wenn die Mehrheit der Volksrepresentan
te„ im Kongreß gewissenhaft glaubt, daß die
Mehrheit ihrer Constituenten eine "'National
Bank " -c. oder ein ähnliches Gesetz, dem von
Ihnen so hoch gelobten Schatzamt ungeachtet,
vorziehen, sollte denn President Tyler gleich an
sangen, so wie Jackson u»d Porter, Vetos zu
sabrizire», (weil Hr. Ritter und M -
... und Solche die sie blind geinacht haben,
nicht damit zufrieden sind) oder sollte er zum
Voraus sagen was der Congreß thun soll /
wenn das Volk auf solche Art in Zukunft von
einem Manne, auf monarchische und constitu
rionswidrige Weise regiert sein wollte, so wür
de es den Litblings-Candidaten der Herren
bitter und Co., Hrn. Dan Suren, erwählt
liaben. Doch ich hoffe die Zeit ist gekommen,
wo das Volk representirt und nicbt beherrscht
sein will. Das von Ihnen so innig geliebte
Schatzamt ist allerdings mit Recht vom Volke
und ebenso durch President Tyler, deutlich ge
nug verworfen worden, so daß Sie eS nicht
mißversteh» können. Wenn die Herren Her
ausgeber des "Readinger Adlers" dein Congreß
nun nicht überlassen «vollen ein anderes Mittel
5» empfehlen, welches nach dessen Gutdü»ke»
dem Wohle des Volks förderlich wäre, so soll
ten diese Scheinheiligen doch so gnädig sein und
einen Plan, vor der Ertra-Sitzung des Kon
gresses, sabrizire», daß derselbe dein Congreß
vorgelegt werde» konnte.
Das Vorhergehende sind die Ansichten des
Autors von folgendem Privat-Schreiben, an
die Herausgeber des Readinger Adlers, datirt
den Listen März :
Herren John Ritter und Co.
Meine Herren —In Ihrer Zeitung vom
llZten Dieses sagen Sie:
"Memoriale an die (Gesetzgebung sind ge
druett zu haben, worin dieselbe gebeten wird den
Banken ihre Zahlungsverweigerung nicht ge«
setzlich zu machen, oder ihnen zu erlauben No
ten unter Hö auszugeben. Wer nicht zu sehen
wünscht daß der <Ztaat mit einer Fluth Schin
plasters überschwemmt wird, die weit mehr
Unheil anrichten würde als die Wasserflut!) im
letzten Januar, sollte dieselben unterschreiben ;
bei den Taunschip Wahlen aus nächsten Frei
tag, würde sich Gelegenheit darbieten dieselben
unterzeichnet zu erhalten, die dann ohn« Verzug
nach Harrisburg befördert werden sollten."
TVaa ein Humbug! wenn die Auti Bank
Partei, welche Lie so eifrig vertheidigen, ernst
lich gesonnen wäre obigen Humbug auszusüli
ren, warum proklamirt sie nicht die Charter al
ler Banken, die Einlösung verweigern, verfal
len ? oder ist das Gesetz so mangelbafr daß es
fernere Ausgaben billigt und die Gemeinheit
verbunden dieselben zu nebmen und auszugeben,
wir sie es befehlen werden ? oder haben sich die
Besitzer derselben selbst zu Helsen durch Klagen
gegen die Banken und Abwartung des Ver
hörs, für jede Note die unter solchen Umstän
den ausgegeben ? Li« Gemeinheit leidet jetzt
wenigstens wegen Mangel an Wirken durch
ihre Representanten; das Volk will ein Heil
mittel, oder laß das Gesetz in Kraft treten und
dann laß daS Resultat so heuchlerisch
ini obigen Humbug dargestellt wird) auf ein
mal die Republik heimsuchen, auf Verantwort
lichkeit der Partei; und laß uns alle die lange
versprochenen Segnungen eines ausschließlich
metallischen Geldumlaufs lernen und genicssen.
Sie und Ihre Partei wissen recht gut (ob
wohl Sie anders sagen) daß wenn das Gesetz,
welches die Banken zwingt ihN Noten einzulö
sen, in Kraft gesetzt wird, dieses nicht allein die
Lokosoko Partei ausrotten sonder» auch ü
ber die Republik allgemeinen Ruin verbreiten
würde, ausgenommen unter der unabhängigen
reichen Klasse. Ich sage» daß einige Partei die
ein Gesetz passirt und nicht Muth hat dasselbe
>n W'rkung zu setzen, oder die Offenheit dessen
Unpäßlichkeit oder Unrichtigkeit zu bekennen,
nicht die Unterstützung eineS aufgeklärten und
freien Volkes verdient. WaS Ihre Prophezei»
hung betrifft, »on dem Unheil daß durch kleine
Noten entstehen wird, würde es nicht besser sein
dieselben von unsern eigenen Banken zu haben
als jene anderer Staaten oder gar keine. Es
ist erwiesen, daß du Anti Bank Partei nicht
willig ist ihre eigenen Maasregeln auszuführen,
demungeachtet sind sie unwillig für die Annah
me eines nöthigen Substituts, schreien demnach
über eine nutzlose, verwirrte und verschwenderi
sche Sitzung, welche die schon jetzt angeheure
Schuld der Republik vermehrt, in der Hoffnung
ihre Gegner würden, auf eigene Verantwort
lichkeit, eine weitere Zahlungseinstellung billi
gen—welches ohne Zweifel die einzig« Alterna
tive ist und einstimmig angenommen werden
sollt«, ohne Berücksichtigung einer Partei, um
einem ungerecht gedrückten Volke temporäre
Hülse zu verschaffen—um ein allgemein heuch
lerisches Geschrei gegen ilxe Gegner zu bewirken
und das Volt in den Glauben' zu Humbuggen
ihre Gegner wären Bankleute ,c. Deswegen,
so lange -purteigeist nicht sinkt und beid« Par
teien sich vereinigen zur Annahme heilsamer
Maasregeln, ohne Berücksichtigung d«S Par«
teigeistes, so zärtlich pflegen) um
ihren Constituenten zu ist daK Volk ver
bunden seine Representanten für Nichtsthun
zu bezahlen, weil sie sich nüt Parteisachen auf
halten und dabei die traurige Lage ihrer Consti
tuenten unbeachtet lassen, welches Unglück zum
grössern Theile heuchlerischen, grundsatzlosen,
Aemter erjagende» Editoren und selbst interes
sirten Politikern zuzuschreiben ist.
D»e Hauptfrage an unserer National Re
gierung ist ganz gleich den llnaniiehniliebkei«
ten in Pcnnsylvanicn, cs ist Bant odcr Un
ter-Schatzamt. Ich habe unbedingte Ursa
che zu glauben, dass das Unter-Schatzamt nie
mehr friedlich in den Wer. Staate» u, volle
Operation zu gehen geduldet wird, (obwohl
so hoch empfohlen durch zwei und zwanzig
Monarchen, ihrem Adel und die edlen tords
der letztregitrenden Parte, in Washington
und, zu meinem Erstaunen, noch immer so
beharrlich vertheidigt durch Sie selbst) so
wcniq wie das be» der letzte» Sitz,mg der Ge
setzgebung passirte Gefetz morgen in Kraft
treten wird, welches die Freibriefe aller nicht
zahlende,, Banken verwirkt erklärt. Ich wie
derhole es, das Unter-Schatzamt » ,rd fried
lich nie mehr qeduldet werden, und sollte ein
Berslich gemacht werden, dasselbe mit Gewalt
durchzusetzen, so sehe ich ,»,t vertrauender
Hoffnung voraus, daß eiue gewisse Vermitt
lung vom Himmel das tand nnd die Consti
tution schützen wird in dem Augenblicke wo
verwegene Männer stch gegen Männer erhe
ben für Bliitvergicisen, znr Befriesigung per
Parreiraehe i,»p Gründuug einer Menarehie
auf den Trümmern der Freiheit und Const».
tntioil. Auf einen so bedaiierenswürdigkn
Grad ist der Parteigeist in unsern, Lande ge
stiegen, daß Gründe oder Gerechtigkeit keinen
Raum mehr finde» in „nsern gesetzgebenden
Hallen. Ich will nicht sagen, ob die Bant
der Ver. Staaten constitutio,,eil, nützlich oder
schädlich für das Publik»»» war, dies ,st die
Frage nicht, aber »ch behaupte daß vas Veto
von President Jackson ein Vergehen gegen
die Consiitucio» liiid ein frecher Mißbrauch
der Gewalt war, bei Berncksichti.uing des un
bestimmte» Grundes, welcher durch daeVolk
kaum gerechtfertigt wurde, (vielweniger dem
Presidenten erlaubt vorzuschreiben) von sei
nen Representantr». Die Ursachen, welche
die Aufhebung der Bank schicklich machen
sollten, waren ganz widersprecht»» i„ stch
selbst, welches waren die Ursachen? Es ward
behauptet der Reicbthnm der Bank se, Ge
walt, daß diese Gewalt dae Volk beherrschen
würde; und wiederum, daß es kein sicherer
Ailfhrwahru»gc'ort sei, die Änslalc könne ban
krott werden zc. Die erste U, fache würde zu
behaupten scheinen, daß dem reiche» Manne
nicht erlaubt sei» sollte stch seiner Meinung
zu erfreuen,wegen politische» Frage» was die
Partei angeht, unv die zweite Ursache ist, daß
der öffentliche Schatz sicherer fein würde »n
Beutel solcher Beamte» unter der direkten
Controle ver Executive», wie u, einer per
manente» Anlialt, welche do.b sicher nicht so
leicht mit dem Geldbeutel der Nation durch
gehe» konnte wie ein Unter Scbatzkämmerer
oder seine Lieblinge. Die Hanptiirsaebe für
das Veto entstand aus einem Gefühle von
Rache gegeu die Anstalt, weil sieh ihre Agen
ten nicht einstlminig z»r Unterstützung bei der
herannahenden Presidenten Wahl verstehen
wollte».
Ich crwarte daß eine General - Reform
statt finden wird, wcnlasteiiS durch die gan
zen Ver. Staate», wen» nicht durch die gan
ze civilistrte Welt, und wenn das Gewissen
gefallener Mäniiti nicht durch die täglichen
Waruunqt» geweckt wird, wird es die Rache
Gottes wreken —Gott läßt stch «icbt spotten.
—Meine weiter» Bemerknngei» in Betress
Ihrer Publikationen, werde» hauptsächlich
von Ihrem künftigen ConrS abhängen. Ick
wünsche nicht verstanden z» werden, daß ich
einige Controle verlange über Ihre politi
schen Menningen, aber ich werde anlworten
auf einige Verläumdnng die irrig gegen mei
ne Vorstellungen erscheinen mag. Ich bin
ein Privat-Bürger (ein Bauer) ~»d wünsche
nie eine politische Stelle zu fülle», für Ehre
oder Gewinn ; ich kann deßhalb ten, Interesse
in Parteigefühle,i haben; ich erwarte keinen
Vorzug oder Selbstiuteresse vo» einiger Par
tei. Ich fühle mich aufgefordert die Rechte
der Constitution nnd des freien Mannes zn
schützen und zu vertheidigen, welche so sehr
durch die Representanten des Voltes verun
glimpft worden stud.
tLin Sauer.
Bericht« von der neulichen Wahl in Kentuk«
ky, zeigen einen bedeutenden Gewinn auf der
Whig-Seite, über die letzt« Oktoberwahl.
DaS Dampfschiff Brittannia ist am vorigen
Mittwoch von Liverpool in Boston angekomen.
Man erwartet daß eS wichtige Neuigkeiten von
England mitgebracht habe, wegen der Krieg»-
frage und dem Schicksale des Dampfschiffe»
President.