Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, April 27, 1841, Image 2

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    DerÄlderalt Veovarliter
Reading, den 27. April, 184 l.
Demokratisch republikanische Ernennung
für Guvernör:
John Banks.
Ein Anerbieten.
Um unserem Blatte einen Umlauf
zu vtrfchaffen und dem gemäß mehr Gutes für
di« gute Sache zu wirken, erbieten wir uns Un--
terschr«iber für dasselbe anzunehmen, für den
Preis von
KQ tse»ts. für
von jetzt bis zur nächsten Oktober-Wal,l, oder
zehn Exemplare für Thaler, »venu sie in ei
nem Pack bestellt werden. Vorauabezab
tong ist jedoch hierbei als unerläßliche Bedin
gung festgesetzt.
Herrn P. Von Nieda, vom Haus« der Re
presentanten, unsern Dank für übersandte Pa
piere.
Pennsylvauische Gesetzgebung.
Unser« Leser sind wohl daran gewöhnt zu
hören, daß in der Gesetzgebung nichts Wichti
ges abgemacht wurde, und werden daher auch
heute nicht erwarten zu hören, daß dieser Kör
per alle nöthigen Gesetzt passirt und der Gou
rernör sie unterzeichnet hab«. W«r könnte so
«twas wohl e,wartenwäre auch das Erste
geschehen, so müßte doch das Letzte durch ein
Wunder möglich gemacht werden. Hätte der
Gouvernör zu Anfang der Sitzungen gleich ge
sagt wie er handeln wollte, so hätte viel Geld >
«rspart werden können; die Gesetzgeber hätten!
dann entweder gleich zu Hause gehen, oder wis-!
senkönnen daß sie sich nach der Controlle Sr.
Veto.Erellenz zu sügen hätten. Unsere Gesetz
gebung hätte auf die Art daS Bild einer
kehrten Welt" vorstellen können; die Bills wä
ren dann, statt im Reprejentantenkause, in der
«reeutive» Kammer entstanden. Die Zeit daß
di« Gesetzgebung sitzt wird nun hoffentlich ili«
rem Ende nah« sein, und wir werden nicht lan
gt mehr nöthig haben unsere Leser mit dem
Thuen des Gouvernörs zu verdriesse».
Verschieden« Lokofoko Blätter tadeln die Ge
setzgebung mit dem langsamen Fortgänge der
Geschäfte —wir für unsern Theil glauben, daß
nur «in kleiner Theil der Schuld diesen Herren
aufgebürdet werden kann, aber der Gouvernör
war der rechte Stein des Anstosses, der jeder
guten MaaSregel im Wege stand.
Der Tag zur Vertagung der Gesetigebung,
welcher auf heute bestimmt war, ist aufge
schoben, weil der Gesetzgebung noch wichtige,
wenn nicht die wichtigsten Geschäfte vorliegen.
Die "Revenue und Hülfsbill,'' wovon wir vo
rig« Woche Erwähnung machten, ist im Hause
passirt und macht ini Senat langsame Fort
schritte, es ist jedoch zu erwarten das sie mit
Abänderungen passiren wird. Die Passirung
dieser Bill ist das Nothwendigste waS gesche
hen muß, weil noch gar keine Vorkehrungen
für die Bezahlung der Interessen und Fortftt
zung der öffentlichen Werke getroffen sind. Es
heißt nun, daß die Gesetzgebung so lange sitzen
werde biS die wichtigsten Bills passirt sind und
der GcuvernörGclegcnheit haben wird entweder
dieselben zu unterzeichnen oder zu verwerfen. —
Im Fall er das Letzte thut, wird ein Versuch
gemacht werden, dieselben »,ne Porters Ein
willigung durchzusetzen; geht dies nicht, so ist
weiter nichts mehr zu thun aIS Alles beim Al
ten zu lassen.
Der vierzehnte Mai.
Die Empfehlung unseres neuen Presidenten,
den !4ren Mai als «inen Tag der Trauer mit
Fast«n und Beten zu seiern, findet allgemeinen
Beifall im ganzen Lande. ES ist erfreulich zu
sehen daß eine Nation durch ihr« Regenten die
Heimsuchung durch die Hand der göttlichen Vor«
sehMng erkennt und eine Stellung annimmt die
einem christlichen Volke gebührt. Wcnn ohne
Seinen Willen nichts geschehen kann, so kön
nen wir auch nicht dem Glauben Raum geben,
der Ted uuserec beliebten Ober Magistrats
Persott ein blosser Zufall ist; nur müssen viel
mehr darin erkenne, daß dieser Trauerfall von
der Hand einer Alles leitenden Vorsehung her
beigeführt wurde und eine verdiente Züchtigung
für National-Vergchungeu ist. Ursachen für
die vielen unergrüüblichen VersliHungeu der
Vorsehung sollten wir nicht suchen.. D>e B>Äi
guug ker Verfügungen des Bel>errsil>er6
Nationen, ergibt sich aus der Haltung eines
Tages zur allgemeinen Demüthigung und Got
teöverehrung, durch sas ganze Volk dieses gros
se» Landes, eS wird nicht allein Zeden an die
Dankbarkeit erinnern, welche er dem göttlichen
Wks«» für empfangene Wohlthaten schuldig
ist, sondern auch zu gleich der ganzen Gemeine
«in lebhafteres Bild geben von d«m Zusammen
hang« menschlicher Regierungen mit der göttli
chen Regierung, und daß wir unsere Abhängig
st von derselben, als Individuen sowohl als
Nationen, nie vergessen sollten. I
Wir hören, daß verschieden« unserer kiesigen
Verein« b«fchloss«n haben, sich am obengenann»
ten Tage in ei,» Prozession zu vereinigen, und
wir zweifeln nicht daß sich eine grosse Zahl der
Bürger, von dieser Stadt und aus dem Lande,
sich derselben anschliessen werden. Ueberhaupt
erwarten wir, daß der Tag als ein rechter Na
tional-Sabbath gehalten und alle weltlichen
Beschäftigungen an denselben unterbleiben wer
den. Von dem Patriotismus unserer Bürger
ist zu erwarten, daß sie gegen die Bürger ande
rer Landstädte nicht zurückbleiben und auch den
hohen Verstorbenen den letzten Tribut der Ehre
geben werden.
Hinrichtung. —Dieser Der
brecher wurde am Freitag vor acht Tagen, vor
dem Gesängnisse in Neu Braunschweig hinge,
richtet. So wie er während den ganzen ge
richtlichen Verhandlungen sich höchst gleichgül
tig bewiesen, zeigte er auch noch in den letzten
Stunden seines Lebens die größte Gleichgültig
keit. Als am Morgen deS Hinrichtungtages
der Scheriff, G»'fangenwärter, ein Geistlicher
und ein anderer Herr in seine Zelle traten, um
ihn zu seinem letzte» Gange abzuholen, fanden
sie ihn ganz gelassen, bei guter Laune. Der
Wärter lößte die Fesseln an seinen Füssen und
als er darauf die an den Händen ebenfalls
abnehmen wollte erinnerte ihn Robinson selbst,
daß er den unrechten Schlüssel habe. Er bar
dann ihn so lange frei zu lassen daß er den An
wesenden die Hand zum Abschied geben könne,
was ihm bewilligt wnrde. Er dankt« d.m
Gesängnißwärter besonders für die gute Be
handlung und väterliche Güte, die er gegen ihn
bewiese». Das weisse Kleid wurde ihm dann
angethan, die Kappe ausgesetzt und die Hände
an den Leib gebunden, worauf er zum Schaffot
geführt wurde. Auf der Plattform angekom
men, wurde sogleich der Strick um seinen Hals
gelegt, aIS er aber herunter stürzte glitt der
Strick über seine Ohren, weil aus unverzeil,si
cher Nachlässigkeit des S»l>etiffs die Schlinge
nicht gut gemacht war, und der Deliguent siel
aus den Boden. Er stand fast ohne Hülfe wie
der auf und sagte für slch: "Gott, habeßarm
herzigkeit mit meiner Seele." Zum zweiten
mal wurde die traurige Procedur vorgenommen
und Robinson in die Ewigkeit geschleudert. Die
ganze Trauerscene soll jedoch nicht länger als 5
Minuten gedauert haben. Der todte Körper
wurde in einen Sarg gelegt u. seinen Freunden
" zur Beerdigung übergeben.
KS"Es macht uns besonderes Vergnügen
unsern Lesern sage» zu können daß die traurige
j Nachricht von dem Feuer zu Nord Bend, wel
> che wir vorige Woche mittheilen, nur soweit ge
i gründet ist, daß ein Tbcil von der Wohnung
! unseres letzten Presidenten vom Feuer zerstört
wurde. Durch d>e besonders thätige Hülfe der
Nachbarn und besondern der «irischen Arbeiter
am Canal, wurde das Hauptgebäude vor den
Flammen geschützt. Vom Hausgeräth wurde
nichts beschädigt und im Ganze» soll der Ver.
Lust nur unbcträglich sein.
tLii» Zeichen. —Bei der letzten Frühjahrs-
Wahl haben die Whigs zum erstenmal alle Be
amten der Stadt Huntingdon erwäblt. Man
wird sich erinnern, daß dies Porters eigene
Hcimath ist. Sie müssen ihn dort zielicl, gut
kennen.
Gen. Harrifon. —Die Committee in Cin
einnati ersuchte den Richter Burnet eine Lobre
de auf den letzten Presidenten zu halten. Er
lehnte es ab, sagend: "Ich kann es nicht u»-
ternehmen; ich könnte nicht sprechen. Ich ha
be Harrison sechs und vierzig Jahr« gekannt;
«vir waren die ganze ?eit Brüder; unsere Her
zen waren miteinander verbunden und ich wür
de von schmerzlicher Erinnerung überwältiget
werden bei dem Versucht von ihm zu spreche».
Er ist der Letzte von der kleinen Gesellschaft die
diese Stadt gründeten. Ich steh», nun allein,
ganz allein—und ich kann nicht von meinem
Freunde sprechen--ich kann eS nicht." Die
männlichen Thränen flössen bei dieser Erklä
rung über seine Wangen, und das Schluchzen,
wns von Junge» u»d Alte» gehört wurde,
die vo» beiden Parteie» gegenwärtig waren»
gaben den gerührten Beifall zu erkennen, wel
chen Alle empfanden. Die Seen« soll rührend
gewesen sein; alle Anwesenden wurden davon
angegriffen.
Anstellungen dnrü) den Presidenten.
Xobert", vo» Montgomery
Caunti), zum Zolleinnehmer sür den Hafen
von Philadelphia.
Tvafhi»gt>?n Tyson, zum Surveyor
deS Hafens vo» Pbiladelphia.
Sadger, zum Naval-Beamten sür
de» Hafen von Philadelphia.
Zoseph Zvitner, von Cumberland Eaunty,
zum Schatzmeister der Ver. Staaten Münze
in Philadelphia.
"lsas? (Dtis, zum Marschall des östlichen
Distrikts von Pennsylvanien.
'Walter Lorrvard', zum ersten Comptrol
ler der Ver. Staaten Schatzkammer.
Hr. Uaylor, Harrisons Schwiegersohn,zum
Postmeister in Cineinnati.
zum Registrirer des
amts zu Dubuqut.
Die Leichen Prozession.
Di« Bürger von Philadelphia Stadt und
Caunty, haben dem verstrvbenen Presidenten
die letzt« Ehre gezollt durch ein« feierliche Leichen
Prozession, die am letzten Dienstag« gehalten
wurde. So wie das Ereigniß böchst traurig
ist welches die Prozession veranlaßte, so war
diese auch höchst feierlich und der Gelegenheit
angemessen; die unzählbare Menge von Men
schen, welche derselben beiwohnten, giebt den
deutlichsten Beweis wie tief si« d«n grossenVtr
lust durch den Tod unseres Ober-Magistrats
empfinden, der, wenn gleich tod, doch unsterb
lich fortleben wird, in der Geschichte unseres
Landes sowohl als in den Herzen feiner wahr
haft patriotisch gesinnten Landsleute. Wir ge
ben nachstehend eine kurze Beschreibung von der
der Prozession wie wir sie in einer Pbiladelphi
er Zeitung finden:
tLrste Abtheilung:
Militärische Eskorte.
Pionire.
Trompeter.
Erster City Trupp.
Fahnen mit schwarzen Flor eingefaßt.
General Major P.nterson und sein Stab.
Deutsches Musikchor.
Lanzier-Garden, zu Fuß.
Brigade General Prevost »ind sein Stab.
Musikchor.
Junior Artilleristen.
Lafa»?t're Artilleristen.
Erste Compagnie deutsche Washington Garde.
Zweit« Comp, deutsche Washington Garde.
Vereinigte Staaten Marinirs.
Washington BlueS.
Zweite Compagnie Staat Fencibleö.
Hibernia Graue.
Montgomery Hibernia Graue.
Musikchor.
Erste Compagnie Staat FencibleS.
National Graue.
Leichte Lasayette Garden.
Union Fencibles.
Musikchor.
Washington Graue.
Philadelphia Graue.
Brigade General Goodwin und Stab.
Washington Cavallerie v. Holmesbuig zu Fuß.
Fahne« mit schwarzen Flor eingefaßt.
Washington Artillerie.
Gouvernörs Garden.
Monro« Garden.
Musikchor.
National Garden.
Bustleton (Pa.) National Blaue.
Pionire.
Deutsches Musikchor.
Eerste Compagnie Washinton Garden.
National Rängers.
Deutsche Jäger.
Mechanische Büchsenschützen.
Zweite Abtbeilung:
Haupt Assistent Marschall John K. Kane.
Leichenbesorger von der Stadt und der Caunty,
angeführt von Georg Ritter, dem Ältesten von
jener Prosession der jetzt in der Stadt wohnt,
der aIS ihr Obermarschall fungirte.
Leichentuchträger. r: Leichentuchträger
Leichentuchträger. A Leichentuchträger.
Leichentuchträger. Leichentuchträger.
Ein schöner Leichenwagen mit reicher Trauer
Decoration, auf den vier Ecken desselben ein
schöner schwarzer Federbusch mit Wnssc» Spit
zen, von acht schönen weisse» Pferden gezogen,
von welchen jede« einen schwarz gekleideten
Führer mit weisser Schärpe hatte. Auf dem
Wagen war ein Sarg vorgestellt, bedeckt mit
schwarzem Samint, garnirt mit Gold, aus wel»
cheni zwei Schwerter kreuzweiv über die iionsti
tution der Ver. Staaten gelegt waren, mit Ci
pressen Kränzen und das Ganze mit frischen
H»azynthen Blumen bestreut, unter welchem
sogleich daS Leichentuch mit Trauerpracht von
den bestimmten Herren umgeben.
Ein gesattelt Pserd von zwei Männer gesübrt.
Di« Amts-Gtistlich«n.
Ein und dreissig Pfarrer, zwei und zwei.
Cit» Corporation.
Mayor und Recorder.
Botschafter der Räthe.
Presidenten der beiden Rathskaminern.
Schreiber und Gebülfsschreiber der Räthe.
Ausgesuchter Ratl>.
Gewöhnlicher Rath.
Aldermänner der Eily.
Committee, ernannt durch ein, Versammlung
der Bürger am kten Dieses.
Repräsentanten auswärtiger Regierungen und
ander« berühmte Fremde.
Richter und Beamten der V. St. Courten.
Richter und Beamte der Supreme Court.
Richter und Beamte der Distrikt Sourt.
Richter und Beamte der Eomuion Pleas Court
Richter u. Beamte der Court der Ge,l.Sitzung.
Beamte des National- und Staat-Gouvernei».
Glieder und Er-Gl>eder deS Congresses.
Glieder der StaatS-Gesetzgebung.
Distrikt Attorny der Ver. Staaten.
General Attorn» des Staats Pennsylvanien.
Glieder des Gerichtshofes.
Aerzte.
Cit» Beamte.
von Girard» Vermächtniß.
Corporationei» benachbarter Distrikte und ihr«
Magistrate.
Ossijire und Soldaten der Revolution.
Ofsijire vom letzten Kriege.
Neun nnd dreissig Ofsizire von der Armee und
Seemacht, und vom Marine Corps.
Ofsizire der Pennsylvania Miliz aus Dienst.
Verein von Cineinnati.
Trusties und Facultät von der Universität, von
medizinischen und andern Collegien.
Trusties von Girards Collegium.
Beamte des amerikanisch-philosophischen Ver
eins, von der historischen Gesellschaft und
der Akademie natürlicherWissenschaf
ten, Pritipal und Professoren
der Hoch-Schulen.
GesundheitS Board. ,
Vorsteher der Armen. >
Direktor«» d«r öffentlichen Schulen.
Beamte des Pbiladelphi., Lese-VereinS. vom '
mereantil Lese-Verein und dem Athenäum. l
Trusties von den Gaswerken.
TrustieS von Will'S Hospital.
Bürger von Tennessee und andern Staaten.
Sine Partie Polizei.
Dritte Abtheilung:
Das Feuer Departement.
Haupt Marschall Thomas W. Dufsield, junr.
und seine Adjutanten.
Neun und fünfzig Feutreompagnien mit ihren
Fahnen und Mus'.kchören.
Vierte Abtheilung:
Lese-Vereine.
Haupt Assistent Marschall und GeHülsen.
Divisions Marschälle.
Neun und zwanzig Lese-Vereine und Institute,
mir passenden Fahnen und Musik.
Fünfte Abtheilung:
Wol>lthätigk<!ts Gesellschaften.
Haupt Assistent Marschall und Gehülfen.
Division» Marschälle.
Sieben Wohltätigkeit» Gesellschaften mit ihren
Fahnen.
Sechste Abtheilung :
Massigkeit» Gesellschaften.
Haupt Assistent Marschall und Gehülfen.
Divisions Marschälle.
Siebe »zehn Mässigkeits Gesellschaften mit ih
ren Fahnen.
Sicbe,ite Abtheilung:
>s?aupt Assistent Marschall und Gehülfen.
Oddsellows Loschen, dreissig an der Zahl, mit
il>ren Fahnen u. s. w.
Achte Abtheilung:
Haupt Assistent Marschall T- D. Grover.
Gehülss Marschälle.
- Gerber Gesellen Verein.
Elnscher Widerrufs Verein.
Piotestantische EpiSeopal Akademie.
Jugend Harrison Association.
Moyamensing Schul-Vyceum.
Neu Marktstrasse öffentliche Schulen.
Schullehrer.
Neunte Abtheilung:
Haupt Assistent Marschall C. W. Gibbons.
Gehulss Marschälle.
Bürger.
2)oUe Zahl der Prozession.
MiUitär 1059
Literarische Vereine .... 174 U
Wohlthätigkeit» Gesellschaften . 42«
MässigkeitS Gesellschaften . . S47V
Andere Gesellschaften u Schuld» 828
Odd Fellows Loschen ....
Feuer Männer N2BS
Bürger 40t»
Verschiedene Personen . . . ?20
Zusammen 11137
Ohne diese waren eine grosse Menge Bürger,
die nicht gezählt werden konnte«, und daher
hier nicht angegeben sind. Augenzcugen ver
sichern, daß von 15 bis 20 tausend Menschen
gegeiiwärtig waren.
itoul lhaus verbrannt.—Das Eourthaus
in Oregon City, Ogle Cauut»), Illinois, wurde
am Listen April durch Feuer zerstört. Man
vermuthet daß eS daS Werk der Mitgenossen
von sechs Falschmünzer war die im dortigen
Cauntygefängniß aufbewahrt werden, um auf
die Art zu entkommen, da das Gefängniß nur
etwa 30 bis 40 Fuß vom Courthaus« entfernt
ist und dalier leicht halte mit in Brand gera
then können.
Hu Tode ve»brannt. —Sine ältliche Da»
me, Namens Martba Wood, brannte am 2ten
Dieses, in Wcstmoreland, Neu Hampshire, in
ihrem eigenen Hause zu Tode. Sie mußte ein
oder zweimal die Stube perlassen und ging ein
mal zu viel zurück, in der Absicht Hausgeräth
zu retten.
—Savannah Zeitungen be»
richten, daß die Pflanzers Bank in Georgia, in
jener Stadt, um Hü 7,000 beraubt wurde, wel
che in Noten der Bank bestanden von verschie
denen Benennungen, l'.niptsächlich in Hs>o und
Ä2O Noten Das >o» aus den Gewölben
der Ba»k gestohlen fem. Aus die Entdeckung
der Diebe sind gesell.
Aarte Heiken.—Mad. ,va>inv ölßler, die
berül'inte deutsche Tänzerin, batte am dritten
April ihre Bennesit-Vorstellung aus dein St.
Cbarles Tbeater zu Neu Orleans. DaS Haus
war üb»rsülll und tti»> P.isonen sollen gegen
wärtig gewesen sein, welche s>>n"v nntßosen
überdeckten und ibr kostbare Geschenke von E
delsteinen machten, welches den Betrag der
Hinnahme auf H6OOO bis HI OOOO brachte.
Ihre ganze Einnabme, während sie am dorti
gen Theater angestellt war, mag sich etwa aus
H2OOOO belaufen. Sie bat gewiß keine Ursa
che sich über die harten Seiten in Neuorleans
zu beklagen, ausgenommen sie machte zu viel
hartes Geld bekommen haben.
Grosse» Feuer.—Da» Städtchen Wilming
ton, in Lyeoming Launt», P>'' "in
tag vor acht Tagen durch eine zerstörend« Feu
erSbrunst hei»igesucht. Das Feuer brach in
den Ställen aus, die mit Hall'S Hotel verbun
den waren und all« Anstrengungen die Flamen
vom Hotel abzuhalten waren vergebens. In
Zeit von drei Minuten, nachdem daS Feuer
entdeckt war, stand das Dach des Hotels in hel
len Flammen und ehe das Hausgeräth fortge
bracht werden konnte, krachte es zusammen, die
Leute mußten es aufgeben und nur versuchen
dat weitere Fortschreiten deS Feuer zu hindern
und die gegenüberstehenden Häuser zu retten.
Der Gtohr und das WohnhauS deS Hrn. Ja
kob Grafus brannten nieder, eben so mehrere
Etäll« und die Gerberei des Hrn. Updegraff.
Drei schöne Pferde kamen in den Flammen
um. Hall hatt« fein Eigenthum zu i» tausend
und Grafus daS seinige zu 0 tausend Thaler
versichert.
Vereinigte Staaten und tLngland.
Das Dampschiff Columbia kam am!o. April
in Boston an. Dasselbe hatte Liverpool am 4.
verlassen und die Nachrichten die es von Eng«
land mitgebracht, stärken uns mehr in der Ver«
»lutbung, daß kein Krieg mit England zu be
fürchten ist. Harrisons Antritt6-R«de und e«
benso Dokumente vom brittischen Minister in
Washington, waren schon mit dem letzten P.l
ketlchiffe dort angekommen und Beides hatt« in
Bezug auf di« Streitigkeiten zwischen beiden
Nationen, den besten Effekt hervorgebracht. Di«
Britten fangen an die Sache mit Vernunft zu
betrachten, und finden eS wahrscheinlich zweck
mässiger daheim bei ihren Rum und Grog Glä«
sern zu bleiben, aIS sich in Amerika mit den
Pänkies herumzubalgen und todschlagen oder
schiessen zu lassen.
Das Dampsschiff Präsident war nach einer
L4tägig«n Abwesenheit von Neu Pork, nicht in
Liverpool angekommen, als die Columbia ab
fuhr, und man befürchte allgemein daß densel
ben ein Unglück zugestossen sei.
tördbeben zu Aininerapoora.—Diese
Stadt soll sast ganz durch ein Erdbeben zerstört
sein,welches sich in der Naht vom 23, März er
eignete ; 30<Z Menschen kamen dabei ums Le
ben. Der Stoß' dauerte ungesähr zwei oder
drei Minuten und erstreckte sich von Nord nach
Süden. Die Städte Ava und Tragain sollen
ebenfalls zerstört fein, nebst vielen benachbarten
Dörfern.
In England solle-i sechzelm Dampf-Kriegs
schiffe im Bau begriffen sein; 0 von der ersten
und 10 von der zweiten Grösse. Man weiß
noch nicht wo sie gebraucht werden sollen.
Harrison'ö Wittwe.
Ein Brief von Cincinnati sagt Frau
Harrison, die jetzige Wittwe des verstor
benen Presidenten Harrison, kam amMor
gen desselben Tages, da die Nachricht von
seinem Tode eintraf, in Eincinnati an,
auf ihrer Reise nach Washington. Ihr
Verlust ist in der That groß, allein sie
trägt denselben mit grösserer Fassung, als
man bei ihren schwachen Gesundheitsum
ständen hätte erwarten können, die mei»
sten Mitglieder ihrer Familie befinden sich
, bei ihr um sie zu beruhigen, und zu trö'
s sten—und wenn daS Mitgefühl einer gan«
- zen Nation etwas dazu beitragen kann,so
i mögen wir die Hoffnung hegen, daß ihr
Verlust nicht ganz unersetzlich sein werde.
> Won der westlichen Gränze.— Der St.
t Louis Republican enthält einen Brief von
' Fort Leavenworth, der von einer höchst
! feigen und blutigen Niedermetzlung einer
s Anzahl Pawnees Indianer durch KansaS
l Indianer Nachricht gibt. Die feigen Kan-
sas, tjs an der Zahl, benutzten die Abwe
senheir der Pawnees Krieger von ihrer
Niederlassung und ermordeten auf eine
' grausame Weise U Weiber und Kinder,
die sie darin fanden. Sine Frau suchte
. ihr Leben theuer zu verkaufen. Sie sprang
- auf einem der Kansas Krieger gleich einem
» Tiger, umschlang seinen Hals und würde
ihn so erwürgt haben, wenn ihre Arme
, nicht von ihrem Körper abgehauen worden
wären. Die zu Gefangenen gemachten
Pawnees wurden von einem amerikani
schen Detachement des Forts Leavenwortl)
erreicht und nach Bellevieu gebracht. Der
Madisonian bemerkt, dieser Vorfall werde
wahrscheinlich das Signal zu einem bluti
gen Kriege zwischen den PawneeS und
Kansas sein.
Der Korrespondent einer französische»
Zeitung meldet aus Algier folgenden son
derbaren Volfall„Auf der letzten Ex
pedition des Marschalls plünderten die
Truppen ein arabisches Lager, da einer un
serer (shasseurö an einem der Zelte einen
grossen Sack liegen sah. Dhne sich zu
vor um den Inhalt desselben zu beküm
mern, band er den Sack auf sein Pferd
fest. Es dauerte nicht lange als er zu
seinem nicht geringen Erstaunen eineMen
schenstimme vernahm, die auS dem Sack
zu kommen schien, worauf der Soldat so
gleich abstieg und eine Untersuchung an»
stellte. Als er den Sack öffnete, fand er
ein schönes Frauenzimmer von etwa 16 bis
1? Jahren darin, und ein Felleisen mit et
wa 10,000 Franken. Es scheint daß die
junge Frau die Gattin eines Arabers war,
welcher sie nebst seinem Gelde, als seine
zwei größten Schätze, in den Sack gepackt,
aber in dem allgemeinen Schrecken verges
sen hatte beide mitzunehmen. Der Sol
dat setzte seine lebende Beute auf einen der
Gepäckwagen, und theilte das Geld mit
seinen Cameraden."