Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, March 16, 1841, Image 2

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    gesonderten Gefühlen beherrsck)t werden sollten.
ES war daher schicklich, einen Schiedsrichter
zu bestimmen, von welchem man, vermöge sei
ner Stcllung und Art von AnitS»Einsetzung,
mehr Unabhängigkeit und Freiheit erwarten
dürfte. Ein solcher war durch das Ereeutiv-
Departement, wie es dit Constitution bestirnt,
gewährt. Eine, zu dem hohen Amte erwählte
Person, deren Eolistitucnten in allen Theilen,
Staaten und Unterabtheilungen der Union
wohnen, muß sich durch die feierlichsten Verträ
ge für verbunden halten, die Rechte Aller und
jeden Theils, gross oder klein, gegen Ungerech
tigkeit und Unterdrückung der Uebrigen zu be
wahren, zu schützen und zu vertheidigen.
Ich betrachte daher die von der Constitution
der e.recutivcn Gewalt der Ver. Staaten über
tragene Veto-Gewalt bloß als eine conscxvativc
Gcwalt, dic nur gcbraucht werden soll, l) dje
Constitution gegen Verletzung zu schützen; e
benso das Volk gegen die Wirkungen überciliger
Gesetzgebung, wo sein Wohl unbeachtet gelassen
oder nicht verstanden wurde; üj die Wirkun
goii von Verbindungen zu verhüten, wodurch
die Rechte der Minderheit verletzt werden. In
Bezug auf den zweiten dicscr Gcgenständc dars
ich bemerken, daß ich eS für das Recht u. Pri
vilegium des Volks halte, über die streitigen
Punkte dcr Constitution, entstehend aus der
allgemeinen Macht-Uebeitragung an den Con
greß, zur Ausführung dec ausdrücklich gegebe
nen Gewalten, zu entscheiden. Und ich gl«übe
mit Hr». Madison, „daß wiederholte Anerken
nungen unter veränderten Umständen, in Be
schlüssen dcr gesetzgebenden, c/ccutiv«n und ge
richtlichen Zweige der Regierung, begleitet von
den Angabe» in verschiedenen Arten der Zu
stimmung des allgemeinen Willens dcr Nation,
dcm Presidcnte» l»»lä»gliche Autorität gewäh
ren, solche bestrittene Punkte sür entschieden zu
halten.
Mehr als ein halbes Jahrhundert ist nun seit
der Annahme unserer jetzigen Regierungsform
verflossen. Es würde ein Gegenstand höherer
Wünsche sei», als die bloße Befriedigung der
Neugierde spekulativer Sta.usmänner, wenn
ihr genauer Stand vergewissert, eine klareDar
stellung der Operationen jedes ihrer Departe
ments, der Gewalten, wclchc jedes derselbe» be
gehrt und ausübt, der Collisionen die zwischen
ihnen, oder zwischen derjenigen Regierung und
denen der Staatcn, oder irgend einer derselben,
statt gefunden haben, gegeben werden könnte.
Wir könnten alsdann unsern jetzigen Zustand,
nach fünfzigjähriger Probe unseres Systems,
mit dcm Anfange jener Operationen verglei
chen, und zur Gewißheit bringen, ob die Vor
berlagungen ter Patrioten, die-dessen Annahme
widerstrebten, oder die vertraiiiingsi'olle» Hoff
nungen seiner Begünstiger erfüllt wordcn sind.
Dic grosse Befürchtung ersterer scheint gewesen
zu sein, daß die vorbehaltenen Gewalten der
Staaten von denen der Föderal-Regierung ab
sorbirt, und eine feste Gewalt begründet wer
den würde, die den Staaten bloß den Schatten
jener unabhängigen Handlung lassen würden,
für welche sie so eisrig gestritten, und aus deren
Erhaltung sie sich, als die letzte Hoffnung der
Freiheit, verliessen.
Ohne es zu läiigne», dass das Ncsiilta'.v e!-
chciii sie mit so vicler Bcsorgiiiß c»tgcgc»sa
hc», sich z» vcrwil klichc» drobct, so ist cs doch
qcwiss, daß sic nicht dic Art und Wcise seiner
Erfüllung dcutlich fahr». Dic allgemeine Me>
.cheruug hat sich kciiies der vorbehalten»'»
Rechte dcr verschiedene» Staate» bemächtigl.
In so wcit als ei» offener Kampf gegangen
fei» mag, haben die Slaats-Authoi itäre» >l -
ihre Neckte genugfam behanptct. Uufer Sy
st«», bietet dem zufällige» Beobachter keine»
Auschet» von Zwietracht zwischen de» verschie
dene» Gliedcr'i, welche es bilden, dar. Selbst
dcr Zutritt viclcr »euer brachte tciiic Störung
hervor Sie b.wegen sich in ihren betrc ffendctt
Bahnen, in völligem Einklänge mit dem Cen
tralhaiipte nnd nilreinandcr nutcr sich Al
lein, cs ist dennoch cia »iitcrwnhlciidcs Stre
be» vorhanden, wodurch, wen» es nicht zeieig
gehemmt wird, die ärgste» Besorgnisse iinsr
rer antiföderalistischen Patrioten wcrden ver«
wirklieht werden. Und nieht bloß die Staats
Authoritäte» werde» durch den grossen Zu
wachs an Macht im excentive» Dcparremeiit
der allgemeinen Regicrnng in den Scharren
gestellt werden, sonder» a»ch der Charakter
einer Regierung, wenn nicht deren Bezeich
nung, werd.en wesentlich vo» Grund aus ver
ändert werden.
Dieser Zustand der Dinge ist zum Theil
durch Ursachen entstanden, die i» der Cousti
tlitioi» liege», uild zum Theil durch d,e siets
fehleudt» Ncigung politischer Gcwalt znr i
Selbstvergrösscrnng. Indcm der Prcsidcnl
zum alleinige» Anstkeilcr aller Begüiisti-!
giiiigsrechte der Regiei inig gemacht ist, sche
uen die Verfasser der Coustiliicion uicbl be-!
werkt zii haben, in welch kurzer Zeit sie ein
qcwaltigcs Werkzeug werden,wurde die freien i
Unternehmungen der Staatsregt.r»»ge» z»
beaufsichtigen. Anfangs von geringer Wich
tigkeit, war sie schon n»ter Hrn. leffcrfon's
Administration fo mächtig g, wordcn, dafj sic
grosse Unruhen im Gcmürhe >c»es Patrioten
erregte, durch deu starken Elnstnsi.. welchcn sie
l» dcr Bcherrfchnwi dcr ungehindcrtcnWahl
frciheit ausübe» köiiute. Konnte,: fcbon da
mals die Wirkungen ihres Ei»sl»sses so gxoß
te,», wie viel grösser mus; in jetziger Zejt die
Gcfabr sciu, vcrvicrfachl in ihrcin 'Belaufe
u. vollstäudigcr uuter der Concrcste des Wil
lens der excentiven Gewalt, als ihre Ausle
gung gestattctc, oder der »achsichtige Coaeak--
tcr aller frnhcrn Presidenten z« mache» er
iailbre? Aber es ist nicht nnr die Ausdehnung
dcs Btgünstiguttgsrcchts allem, daß d cxccil
tive Departement gefährlich wurde, sondern
auch dex Gebrauch, dcn es von der Amrsgc
walt machcii kouutc die ganze» Einkiiiiftc des
Landes nntcr seine Beaufsichtigung zn bri»
gc». hat es dcm Pxcsii ciitc»
zur Pstichc gcmacht, darauf zu scheu, das; die
Gcsetze vollzogcn werden nnd sie maehc ihn
zum t)berh>fehlsh.chcr der Laiid- nnd See
macht dcr Ver. Staaten. Wcn» die Mei
iiniia dcr bessern Schi iftstellcr über jcnc Art
gemischter Regieruna, welciic mau in Enrop.,
Mona r ch > e, im Gegensatz von Desp o
tisin us, nennt, richtig ist, so brauchte ec.
weiter nichts mehr, als die Hinznfüqunq der l
Gewalt über dje öffentliche» Gelder, um un
serer Regierung einen Charak- j
ter ausznpräge». Es konuue mir in derThat
seltsam vor, daß Jemand noch zweifeln follce,
daß die ausschjießliche Cvntrole, die der Pre
sident über dießeamceu.wclcdc du öff'ciltllchen
Gelder in Verwahrung haben, und durch die
Gewalt, sle ob mit oder ohne Ursache vom
Amte zu entferne», im Wesentlichen den
scbatz feiner Verfüg»,ig unterwirft. Der
erste römische Kaiser der den Versuch machte,
sich des geheiligten Schatzes z» bemächtigen,
brachte de» Beamte», dcm die Verwahrung
des Schatzes übertragen war, dadurch zum
Schweige», daß er riiie bctttttuu.gsvollk An
spielung auf sei» Schwert machte. Kür die
Auswahl politischer Werkzeuge zur Besor
gung der öffentliche» Gelder, würde die Hiu
wtisiiug des Presidenten auf ihre Amrscinset
znn.q ein eben fo wirksames Mittel fein, als
das von Cäsar sür den römischen Ritter. Die
grosse Schwierigkeit, einen zweckmässigen
Plan für die sichere u»d richtige Bewahrung
und Verivendnng der öffciktlickcn Eiiiküuflc
zu machen, .>st mir nicht unbekannt, auch kcii
ne icd die Wichtigkeit, welche Männer von
grossen Fähigkeiten nnd Patriotismus anf d,e
sogenannte Trennung des Schatzes von den
Baiik-Jnstitlitioucn gelegt habe». Es ist nicbt
die Trennung, worüber man sich beklagt, son
dern die heillose Vereinigung des Schatzes
mit dem cxecutivcn Departement, welch? so
weit verbreitete Unruhe erregt hat. Gegen
diese Gefahr unscrcr republikanischen Insti
tutionell, uud diejenige des Eiusuisscs, welche
der exccmivkit Gewalt nutcelst der Aödcralbe
auitei! verliehen ist, erbiete ich mich, alle in
meiner Mache stehenden Hülfsmittel anzu
wenden.
Ohue Zweifel war .es ei» grosser Jrrthnm
der Verfasser unserer Constitution, de» Be
anitcu des Schatzdepaxtements nicht gänzlich
unabhängig von der excentiven G<walt ge
macht zu haben. Er sollte wcniastcns auf
Begehren des popnlarc» Zweiges Glsetz
gebiiug absetzbar sei». Icd habe nur vorge
nommen, niemals den Gclatz-Sekretär zn cnt
lassen, ohne alle eine solche Entlassung betref
fende» Umständc beide» Häusern des Kongres
ses uutziitheilen. Der Eiustuß der exceutiveu
Gewalt in der Bcherrsthuug der unbcschxänk
te» Wahlsreiheit niittclst ter .E>u»usch»»g
der öffentliche» Beamtcn kann dnrcb Eriieuc
> iing des von Hrn. veröffeutlichtc»
Verbots, welcbes dere» «L>umiüh»ug iiiWah
! lcu ui't mehr als bloiscr Eingabe ihrer eige
! u n Stimmen untersagt, wirksam gehemmt
! werde», irzid ihre cigene Unabhängigkeit ka»»
durch vollkon,mcue Sieherstelluiig ihres Am
! tes i» Ausubuiig dieses heilige» Rechtes vo»
! Ficimäniier», »»ter der Eüigebuug ihres ci-
acnc» »übesaugeueu Urtheils gesickert werde».
Nie ftll mit »iciuem Willen ein Beamter des
j Volks, der für seine Dienste ans dessen Ta
s>ben bezahlt wird, das beugsame Werkzeug
der excentiven Gewalt werde».
Es gibt feinen Theil der in die Hände der
cxecutivcn Gewalt gestellte» Mittel, welcher mit
grösser», Erfolge zu heillosen Zwecken gebraucht
werden könnte, alc>die der öffentlichen
Presse. Die Marime, welche, unsere Vorfah
ren tcni Mutecrlandeentlehnten, daß "die Preß
freiheit das grosse Bollwerk ter bürgerlichen und
Rcligionsfrciheit" sei, ist eines der schätzbarsten
Vermächtnisse, die si>' uns hinterlassen haben.
' Auch haben wch sowohl aus iinser» eigenen Er
fahrungen als den.» anderer Nationen gelernt,
daß goldene Fesseln, von wem und uuter
? welchem Vorwande sie auch angelegt weiden
eben so verderblich sind als die eisernen Bande
des Despotismus. Die für die Bedürfnisse der
l Regierung gebrauchten Pressen sollten me ver
wendet werden, »m de» Lchuldigen der Stra
fe zu entliehen oder Verbrechen zu beschönigen.
Eine anständige und männliche Untersuchung
der Verhandlungen der Regierung sollte nicht
blos geduldet, sondern befördert werden.
Bei einer and<rn Gelegenheit habe ich euch
einigermaßen meine Meinung erklärt, wegen
Unschicklichkeit der erecutlven Einmischung in
die Gesetzgebung des Eongrcsscs. Daß der Ar
tikel in d<r E'mstitulion, welcher es dem Presi
denten zur Pflicht macht Belehrungen mitzu
theilen und ihn antorlsirt Maßregeln zu emp
sehlen, nicht bestimmt war ihn zur gesetzgeben
den Quelle zu machen, und besonders, daß man
nie wegen Finanz-Entwürfe auf ihn sehen soll
te. Es würde, in der That, fremd.utig schei
nen, daß die Eonstilutution einem Zweige der
Gesetzgebung strenge verboten hätte sich in das
Entstehen solcher Bills zu Mischen, und daß es
als reiht zu betrachten sei daß einem ganz ver
schiedenen Departement des Gouvernements er
laubt sei.« sollte so zu thu». Einige unserer .be
sten politischen Maximen sind von ihrem elter
lichen Platze gezogen. Es find jedoch andere
die nicht wohl in unserm Lystun eingesührt
werden könmn, ohae einzelne Unschicklichkeit u.
Böses zu erzeugen. Und dies halte ich ft.r Eins, l
Kein Unterschied in welchem der beiden Häuser
des Parlaments.eme Bill ihren Ursprung ha
ben mag, noch wer sie .eingebracht, ob er ei»
Minister oder ein Mitglied der Opposition ist,
ob durch die Bestimmung des Gesetzes oder von j
constitutionellem Princip, man erwartet daß sie!
»ach den, Willen des Souveräns eingerichtet so
wird sie dein Parlement zur Berathung uud!
Genehmigung vorgelegt. Nun, der ganz ent--
gegcngesetzte Fall ist liier, nicht allein uz Be
treff d?r Grundsätze, sondern den durch die L>on-!
stitnnon vorgeschriebenen Formen. Der Grund I
sah schreibt gewiß den einzigen durch die Hon- .
stitntion bcj'cchticktcn Kcrscr (den gesetzgcben»!
den Korper) die Gewalt zu besetze zu machen,
und selbst die Form derselben zeigt daß dicVer
süjzung denselben zugeschrieben werden sollte,
Der «enat hat, in Betrcss der Revnü Bills,
das Recht Verbesserungen vorzuschlagen; und
so hat die Executive, durch die ihr verliehene
Gewalt sie mit ihren Einwendungen an das
H.ZUS der Repräsentanten zurückzuschicken. Es
ist ebenso in ihrer Gewalt, Verbesserungen in
den bestehenden Revenü-Gesetze» vorzuschlagen,
Angabc ihrer Beobachtungen über de»»
heilbringende oder verderblicke Operationen. A
ber die delikate Pflicht Pläne für die Revenu
zu entwerfen, sollte bleiben wo sie dic Eonflitu-
tion hingestellt hat —für die unmittelbaren Re
prefentantcn des Volks. Ausgleichen Grün«
l den sollte die Art zur Ausbewabrung der öffent
lichen Schatzkammer durch sie vorgeschrieben
werden j und je weiter cntscrnt sle von der ere»
cutiven Kontrolle gehalten werden mag, desto
bcilsamer ist cS, desto mehr republikanischen
Grundsätzen gemäß.
Verbunden mit diesem Subjekte ist der Eha
rakier des Geldumlaufs: Die Idcc dcnselben
ausschließlich meraUij h zu machen, wie gut die
Absichtauch sein mag, scheint mir mit mehr
verderblichen Folgen schwanger zu sein als ir
gend ein anderer Plan, dcr jc in Vorschlaggc
bracht wurdc, dcr keine Beziehung auf die per
sönlichen Rechte eincs Bürgcrs hat. Wenn
ein Plan erzcugr wcrdc» kann, dcr aus cinmal
jene Veränderung der Umstände hemmen könn
te, wodurch Tauscndc unscrer dürftigen Mit
bürger, durch Fleiß, Sparsamkeit und Unter
nehmung, sich zum Wohlstand erhoben, so ist
es dicscr Einzige. Wenn irgendeine Maßregel
bess-. berechnet war, wie eine andere, um
jcncn Staud der Dinge hervorzubringen der so
vicl von allcn wahrcn Patrioten bedauert wur
de, durch welchen die Reichn täglich ihre Gü
ter vermehren und die Armen tieser in Armuth
sinken, so ist es der eines ausschließlich metalle
nen Geldumlaufs. Oder, wenn ein Verfahren
da ist, durch welches der Ebarakler des Landes
für Grosmuth und Edclkeit dcr Gefühle zerstört
werden mag, durch dic gross? Vennehrung und
notbwendigc Duldung von Wucher, ist es ein
ausschließlich mctallischcr Geldumlauf.
UMrandern Pflichte» von einem delikaten
Charakter welche der Prcsidcnt aufgcfordcrt ist
zu üben, ist dic Aufsicht über die Territorial-
Regierungen der Ver. Staaten. Jene dersel
ben welche geeignet sind Mitglieder unserer
grossen politischen Familie zu wcrden, sind be
lohnt durch ihre schnellen Fortschritte von Un
iiiündigkcit zur Mannbarkeit, sür dic theil
weise und zeitige Erlangung ihrer politischen
Rechte. Es ist allein in dieseinDistrikt, woanie
rik. Bürger zu finden sind, die bei cincin bestirn
ten politischen System,die wichtige»Privilegien
entbehren müssen, ohne einige belebende Hoff
nung sür die Zukunft. Ihr einziger Trost un
ter solchen Zustande von Entbehrung ist, daß
cinc höhere Macht übcr ihr Lager wachct —daß
ihre Leiden Ruhe und Sicherheit in sich halten.
Sind wohl einige von ihren Landsleuren dic sie
größern Opfern unterwerfen wollen, zu fernerer
Demüthigung als die welche unvcrmutlich nö
thig ist um dcn Zweck zu erreiche» wosür sie
vo» ihren Mitbürgern getrennt sind ? Sind ih
.re Rechte allein ungesichert zu lassen, durch Ge
such jener grossen Principien auf welche alle un
sere Konstitutionen gcgründct sind ?—Britische
Redner und Staatsmänner haben uns gesagt,
daß bemi Beginn des Revolutionskriegcs, die
einsaitigsten Menschen in England vo» ihren
"amerikanischen Unterthanen" sprachen. Gibt
cs in der That in einem unscrer Staaten Bür
ger, die von iln e>! l.!>nerrl)anen im Distrikt
Eolumbia träumten? Solche Träume sollen
unter meiner Verwaltung niemals vcrw.rüichl
werden.
Das Volk des Distrikts Columbia bildet kei
ne Unterthanen dcs Volkcs der Staatcn, son
dern sreic amcrikamschc Bürgcr. Sie wäre»
in lctzterm Verhältnisse als die Lonstitution ge
macht wurde, keine Worte in die>seui Insir»-
»lent sind geeignet ihnen diesen Ebaraktcr zu
nchmen. Wenn irgend Etwas in de» grosien
Principien von unveräusserlichem Rccht i>t, daß
so nachdrücklich in unscrer Unabhaiigigkcilser
klärung ausgedrückt wurde, konnte sie weder
ilire Freiheiten ausgeben und sich zu hl»tei rl'a
neu, oder in andern Worten, sich zu Sklaven
ihrer frühern Mitbürger machen, noch konnten
die Ver. Staaten solche Aufgabe anncbmen.
Wenn dics wahr ist, und es kann kaum durch
jemand gcläugml we.rde», der einen richtigen
Begriff von semcm cigeucn Rccbtc als amerika
nischer Bürger hat, daß dic Billigung an den
Eongreß ausschließliche Genchtsbarkcit übcr dcn
Distrikt Eolumbia zn üben, in so weit cs das
ganze Volk der Ver. Staaten angeht, nur aus
gclegt werden kann, als daß sie dem Eongreß
die Gewalt dcr Eontrolle crlaubt, welche nö
thig ist um cinc sreic und sichere Ausfuhrung
de.r Fimkrione» zu gewähren die durch die Kon
stitution dein General-Gouvernement zugeschrie
ben sind. In allen andern Beziehungen sollte
dic Gesetzgebung desCongrcsses angewandt wer
den sür ihr besonderes Verhältniß nnd Bedürf
nisse, und sollte übcreinstiiiiiuend mit ihrer gut
übcrlcgten Meinung von ihren eigenen Interes
sen sein.
Ich habe von der Nothwendigkeitgcsprschen,
alle respcktivcn Departement des Gouvernc
mcnts sowohl als andere Antoritätcn unscrcs
VandeS in ihrem schicklichen Gleise zu halte».
Dies ist eine mühsame Sache in einigenFallen,
da dic Gewalten auf welche sie respekliv An
spruch machen, oft nicht sehr durch erhabene Li
nien bezeichnet sind, Schädlich, jedoch, in >h
rer Tendenz, wie Berührungen dieser Art sein
.mögen, solche die zwischen den respcktivcn Gc
meinden cntstchcn, welche sür gewisse Zwecke ei
ne Nation Hilden, sind viel mehr schädlich ; den
keine solche 'Nation kann lange bestehen ohne die
sorgsältige Vertilgung solider Gesühle von Ver
trauen und Affektion, welche die zärtlichenßan
de der Vereinigung zwischen freien n»d verbun
denen Staaten ausmachen. Stark wie die
Bande des Interesses sind, wurden sie doch ost
als kraftlos besundeu. Männer, geblendet durch
ihre Leidenschaft, baben bekanntlich Maßregeln
für ihr Land angenommen die im gcradcn Wi
derspruch mit aller angerathencn Vorsicht sind.
Dic Vcrändcrung muß daher darin bestehen,
eine schlccl te Leidenschaft zu zerstören o. zu un
lerdi ücken durch die Erschaffung und Pflege ei
ner guten : und dies scheint der Eckstein zu sein,
auf welche» unsere amerikanischen politische»
Baumeistcr dcn Bau useres Gouvernements ge
gründet haben.
(Schluß folgt.)
Dcr Missouri Fluß soll gegenwärtig so nie
driges Wasser haben wie sich dic ältcstcn Leute
nicht erinuer» können. Er beginnt langsam zu
steigen und verspricht bald gute Schiffsiihrt.
Der Niveralt ZZfolinrNter
Reading, den I<i. März, IBtl.
Demokratisch republikanische Ernennung
für Guvcrnör:
John Banks.
Ein Anerbiete n.
Um unscrcm Blatte einen grössern Umlauf
zu verschaffen und dem gemäß mehr Gutes für
die gute Sache zu wirken, erbieten wir uns' Un-.
tersilweibcx für dasselbe anzunehmen, für den
Preis von
Lent,'. für TlcScn,
von jeHt bi? zur nächsten Oktober-Wahl, oder
zehn Exemplare für Thaler, wenn sie in ei
nen« Pack bestellt weiden. Voraulchezeik
lung ist jedoch hierbei als unerläßliche Bedin
gung festgesetzt.
wir in der unmittlbarcn Nachbar
schaft des demokratischen Gouvernörs-Candida
ten wobncn, so schmeicheln wir uns mit der
Hoffnung, daß unser Beobachter für die nächst
künftige Zeit, in mancher Hinsicht, nützlich und
interessant sein wird. Wir erwarten, daß un
sere Freunde diese Gelegenheit benutzen und
sich besonders Mühe geben werden unsere Liste
zu vermehren.
einen grössern Raum für die Rede
des Presidenten zu gewinnen, haben wir mehr
unterhaltende Artikel und Neuigkeiten bis aus
nächste Woche verschoben. Durch Hülfe der
Uebersetzung des Pcnnsylvanischcn Deutschen,
sind wir im Stande heute unsern Lesern mehr
wie die Hälfte dieses wichtigen Documcnts vor
zulegen ;>vir werden dcnSchlziß desselben nä>l -
sie Woel e geben.
der erste April herannahet, wo ge
wöhnlich bei vielen Leuten ein Wohnungswech
sel statt findet, so ersuchen wir Solche unserer
Leser, welche ihren Wohnort verändern wollen,
uns gefälligst davon zu benachrichtigen wenn sie
ihre Zeitungen aus andere Plätze gesandt zu
haben wünschen, damit wix sie nöthigen Abän
derungen treffen möge».
Nächsten Freitag, den Wsten Dieses,
finden die gewöhnlichen Frühjahrswahlen in
säniiiitlul en Taunschips, Boronghs u. Wards
an den bestimmten Plätzen statt, zur Erwäh
lung der verschiedenen Beamten, für das näch
ste I ' Hr.
Die Gouverners Erneuunng-
Der Würfel ist endlich gefallen und der
Achtbare ist als Candidat für
das hohe Amt eines G.onvcrnörs von Pennsyl
vanien, durch die demokratische Convention aus
genommen worden und die nächste Wahl wird
zeigen wie Hie Bürger dieser grossen Republik
solche Ernennung billigten.
Wir habe« schon bei einer frühern Gelegen
heit erklärt, daß wir Richter Banks den Vor
zng vor andern achtbaren Herren gaben, daher
macht es uns >vun um so mehr Vergnügen un
sere Wahl durch die Convention bestätigt zu
sehn. Die Ernennung war, so zu sagen, kin
ftim in ig und nichts ereignete sich was zu Un
cinigkeit und Zwietracht ui den dcmokratisihcn
Reihen führen könnte. Unsere Freunde werden
es fi.l) nun angelegen sein lassen, sür einen
Mann vereint zu wirken, wie sie bei der letzten
Wahl mil dein.besten Erfolg gethan haben.
Wir denken vorläufig:
Johann Banks daß ist der Mann,
Der D.— R.— Porter bieten kann.
Vvasliington.—Tie gemachte,, Er
mingen der C.ibineis-Bcamren des neuen Pre
sidenten, so wie wir sle vor zwei Wochen ange
zeigt haben,sind durch denScnar bestätigt wor
den. Für andere Aemter find noch fast keine
Ernennungen gemacht, ausser in Fällen wo die
Bestallungen abgelaufen und wo durch Abdan
kung oder Tod Vacanzen entstanden. Wa
shington soll noch mit Erwartenden angefüllt
sein und der President alle Hände voll nnt den!
ersten Geschäften zu tlmn haben.
Der Senat ist noch in Sitzung, um deiw
Presidenten mit Rath beizustehen und andere!
Geschäfte abzumachen. Vor wenigen Tagen
kam es zu einer Debatie zwischen Hrn. Claw
und Hrn. King, wegen einen Vorschlag des er
ster», die alten Lokosoko Drucker des Congresses,
zu entlasse», worauf letzterer feine Freunde ver-
theidigte um ihnen noch eimal die Laibe
Fische zu sichern. Unmanierliche Worte wur
den auf beiden Seiten gebraucht u»d am Ende,
der Debatte schrieb King eine
welche von Clay angenommen wurde. Die
Folge davon war, daß King am nämlichen A
bend arrelirt und für die Poliz.i gebracht aber
gegen Bürgschaft freigelassen wurde;
Clay war nicht zu finden. Wir haben aber
erfahren,daß der S treit durcl,Vermittlung von
Frcund n entschieden sei. Der Vorschlag des
Hrn. Clay passirte am vorigen Mittwoch und
die beiden Lokosoko Trucker, Blair und Rives,
wurden abgeschafft.
Inspeklers Wahlen.
Harriscm Demokraten, versäumt näch
sten Freita.z oie Wahl nicht! Inspektors
und Wal)lrichter müssen aewählr werden,
die bei der nächsten Octoder Wahl.zu die
nen haden, wir können daher unsern
Freunden nicht zuviel Vorsicht auempfeh'
len, sich ehrliche Männer für diese Aemter
auszusuchen, bei der Wahl Alles
recht gehen mag. Merket auf, daß unse
re (Aegner euch nicht zuvorkommen.
Nachbar vom "Adler" übersandte
uns in seinem letzten Blatte ein hübsches Eom
pliment, wegen einem Artikel im vorletzten Be
obachter, die Erklärung des Neu Pork "Arnes
rikan" betreffend, wegen einer llational»
San!-', in welche,» er uns eines „grossen Mi
stäks" beschuldigt—er sagt nämlich :
"Unser Nachbar vom «Beobachter," hat in
seinem letzten Blatt mit eine», Paragraphen
einen großen Mistäk gemacht. . Es erhellt dar
aus daß in Hinsicht amerikanischer Politik es
noch Sackdunkel bei ihm ist —oder glaubt er
vielleicht, es wäre so bey seinen Lesern ? zc."
Nur gemach, Hr. "Adler!" verkennen Sie
uns und unsere Leser nicht. Wir geben gern
zu daß Erfahrung eine gute Lehre, besonders in
amerikanischer Politik ist, nach Ihrer Art, und
ebenso daß Sie einen grösiern Schatz davon ge
sammelt haben, wie wir natürlicher Weise ha
ben können. Wir glaubten in der That nicht»
daß Sie mit dem "Amcrik'an" in so intimer
Bekanntschaft ständen, Freundschaft) hätten
wir bald gesagt, denn uns fällt eben ein alteS
Sprichwort ein.
Die Ausnahme des fraglichen Artikels gc,
schal) auf den Grund, weil wir in mehreren
unserer Wechselblätter ähnliche Bemerkungen
fanden, wovon sich der ~Adler" selbst leicht ü«
berzeugen kann. Wir haben später erfahren
daß der „American" eine Art von einem so
genannten WecdseU'alg ist, die sich gewöhn,
lich auf die Seite drehen, wo sie die L'roct'en
erwarten ; es könnte demnach noch zu erklären
sein : aus welcher Seite er »var und aus wel
cher er jetzt ilk. Die Behauptungen des „Ad
lers" und die Beweise welche er seinerseits in
diesem Falle vorbringt, sind in mancher Hin
sicht unzulänglich; namentlich bezeichnet ein
Aemterjäger, welcher jetzt aus den Händen des
neuen Presidenten ein Aenitchen zu erhaschen
sucht, nicht immer einen Harrison-Mann, wo
von wir einige Beispiele in diesir Stadt und
noch vielmehr im Eaunty haben.
Was das tischt in amerikanischer Politik
betrifft, sind wir wirklich froh daß uns unsere
Leser einen grössern Theil davon zu besitzen zu
trauen, wie dcr Hr. "Adler" zu thun scheint,
weil sie aus Erfahrung wissen daß 'lVabrlieit
bei uns eben sowohl, wie bei ilnu, wohnt.
Putzen Sie in Zukunft Ihre Brille, Herr
"Adler," und sehen nick.r die Fliege für
einen an, weil Beide eincAehns
l lichkeit haben; Sie geben sich sonst Blößen die
man bei Ihnen nicht suchen sollte und welche
! uns leicht bewegen könnten, auch eine» Griff in
! die Vergangenheit zu thun, wo wir leicht Heide
Hände voll bekommen möchten. Falls Sic
uns keiner grössern zu beschuldigen
wissen, so stecken Sie Ihre Feder nur geduldig
wieder Hinte, s Ohr, wir gedenken des alten
Sprchworts: "!>angemachen gilt nicht."
Halten Sic das nuht auch sür zweckmässig ?
j)ortero tLI Nennung. —Es gewährt eini
gen Spaß zu sehen, wie die ächten Anti-Bank?
Föderalisten die Pille verschlucken die ihnen mit
der Porters Ernennung für die Wiedcrerwäh
lung zum Gouvernör dargeboten wurde. Sie
tbuen Alle als ob sie sich über die Ernennung
freuen und machen gute Mienen zum bösen
Spiele. Selbst di c welche Seine Ercllenz
als „Einen von den Banken gekauften
erklärten, fügen sich nun willig in das Joch
und versprechen, daß sie »,ihre Schulder ans
Rad legen und aus Leibeskräften mitschicken
wolle»". Das ist Lokosoko Politik, "mit dem
grossen Hause.l gehcn und wcü auch Alles zum
ih'hr."
Die Veto Gewalt, —Es ist fast allen Bür
gern bekannt, daß die Vcto-Gewalt dem Gou
vernör nur darum verliehen ist um sie zum Be
sten des Volks auszuüben; sie wurde deßhalb
warscheinlich auch von den frühern Ober-Ma
gistratspersonen unserer Republik nur so wenig
benutzt. Diese Männer suchten immer mit der
der Gesetzgebung wo möglich im Einklang zu
wirken, wodurch das Volk heilsame Gesetze er
hielt und in nianchcr Hinsicht Kosten crspart
wurden. Hr. Porter scheint dies aber nicht zu
wissen oder nicht wissen zu wollen, dennerspielt
mit der ihm verliehenen Gewalt wie das Kind
mit dem Feuerbrande; Vetos folgen bei ihm
Hageldicht aufeinander u. sobald wie die Geset
zgebung irgend ein nützliches Gesetz passirr so ist
auch schon zu erwarten, daß er dasselbe nicht
billigen wird. Kein Wunder ist cS daher wen
die Gesetzgebung nicht viel zu Wege bringen
kann. Das Volk von Pennsylvanien wird wohl
thun, das gefährliche Spielzeug aus PorterS
Händen zu nehmen, was auch ohne Z»veifel ge
schehen wird.
Das Wetter ist bei uns ziemlich unfreundlich
und dcr Herr März läßt uns recht seine un>
frcuntlichen Tücke sehn.