Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, March 16, 1841, Image 1

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Ne aV iN S. Z)c»N?. Gedruckt und berausqcqeben von ArnoldPu w e ll e, in der End Kren Strasse, Ecke der Cberrn Aliens c b in' 6
2, ganse Ä ummer 80.
,-k ? ZHcollNclrtcr erscheint jeden Dienstag auf einem grossen «Uperial-Bogen mit schönen Lettern gedruckt. Der Subseriptions-Preis ist Ei n Tha l e r des lahrc, welcher in halbjähriger Vorausbe,
enisn i' c u?> .ausc de>> Jahres nickt bezahlt, werden Hl 50 angerechnet. Für kürzere Zeit als «i Monar wird kein Unterschreibe«- angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann angenommen, wenn sie
V geschehen und gleichzeitig alle Ruckstande abbezahlt werden. Bekanntmachungen werten dankbar angenommen und für den gewöhnlichen Preis eingerückt. Unrerschreibern ,n hiesiaer
<.caor n iro die Mitling portofrei geschickt, wcitere Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, auf Kosten dcr Unt-rschreiber. und Mittheilungen müssen postfrei eingesandt werten.
Schcriffs Versteigerungen
von liegendem Eigenthum,
Kraft mehrer schriftlicher Befehle von Le
vari Facias und Venoitioiu Erponas, an den
Gcheriff gerichtet, wird derselbe anf öff iilll
cher Vendue verkaufen:
Montags, den sssien Mär;, um I Uhr
Nachmittags, au dem Gasthause von Samu
el Beard, m dcr Stadt Neading, das folgen
de liegende Eigenthnin, nämlich:
Ein backsteinerneS StohrhanS, Schmiede-
Werkstatt nnd andere Rebengebaude »ndnörd
liche Hälfte einer Griindlotte, gelegen auf
der Westseite der Brückenstrafse, ln Rcadi'ig,
begrenzt und beschriebe» wie folgt:
Anfangend an dcr nordöstlichen Ecke dcrcr
sagcen Griindlotte, von dort füdwärds, längs
dcr Brückcnstrasse bis zu cincm in der Mitte
derselben Lotte befindliche» Punkte; vondort
westwärts, längs der Zwisckenlinic, welche
dies Eigenthum von John Kissingers nnd I.
Frills Eigeiithttitt scheidet, bis zn»i Schnyl
kill Tanal; von dort aufwärts, längs dem
Canal, bis zn einer Alle») und von dort öst
lich, längs der Allen, bis zum Aiifangsplar«
ze.—Letzthin das Eigenthum von Lcvi Hic,
stcr und JameS Mav Jones.
Ferner, zur selben Zeit und Ort- Eine ge
wisse Wohnuug und halbe Griindlottc, gelc
g. n in der Stadt Readinq, stossend an Lotte
von Beniikvillt Keim, eine 2»Fnß Allen nnd
Mühllotte, frontirend an die Peiinstrasse;
enthaltend s,c> Fuß Front und S7U Fuß in
der Tief, ; auf derselben ist errichtet e>» ein
stöckigt backsteluerneS Hans, ein Fi äm Stall
nnd andere Nebengebäude Ebenfalls eine
halbe Gruiidlottc, gelegen in der Sradt Re
ading, stossend au letzt erwähnte Lotte, eine
20 Fuß Allen, an Eigenthum des veestorbe
iieu John Bickel nnd die Pennstrassc fronti
rend ; auf demselben ist errichtet eine Dampf
mühle sammt dcr Maschinerie und Zubehör
zu ersagcer Mühle, und Främ Office; enthal
tend vi» Fuß in dcr Fronte nnd J.'O in dcr
Tiefe.—Ebenfalls eine gewisse Wohnung und
Strich Land, gelegen in Ereter Tannschip,
Berks Caiinti), stossend an Land von Daniel
Bischoss, Joseph Giiitcr. John Lincoln und
Joseph Hill, enthaltend vierzehn Acker Land.
Letzthin Eigenthum von Milo H. Ferrv.
Ferner, zur selben Zeit uud Ort: Ein ge
wisses cinstöckigtes Gebäude, gebraucht zu ei
ner Maschinenwcrkstatt, Z' 2 Fuh tief uud 29
Fuß 9 Zoll in der Fronte; gelegen auf der
Westseite der Chestiincstrasse, zwischen der S.
nnd 9ten Strasse in der Stadt Reading.—
Letzthin Eigenthum von W>«. P Smith.
Ferner, zur selben Zeit und Ort: eine ge
wis,e Griindlotte, gelegen in der scen Strasse
,» Reading, enthaltend 50 Fusion der Front
und 23i> Fuß-Tiefe; auf derselbe» ist errich
tet ein Fiäm niid ein backsteinerneS Haus. —
LetzherigeS Vermögen von Sain. B. Stnard.
Ferner, Dienstags den Sssten März, »im I
Uhr Nachmittags, an den» Gasthanse v.'n
Samuel tandiS, in Distrikt Taunschiy,Berks
Caunty, eine gewisse Wohnung und Strich
Land, gelegen in Hereford Tannschip, ersag
cer Caunty, stossend an Land von GeorgHoff
man, Jakob Miller, Peter Gehns und An
derer, enthaltend 26 Acker, mehr oder weni
ger ; ein Theil davon ist Holzland. —Letzthin
das Eigenthum von Jakob Gerts.
Ferner, zur selbe» Zeit uud Ort: Eine ge
wisse Wohnniiq und Strich Land, gclcgc» in
tangschwamm Taniischip, erjagter Cauntv,
stossend an tand von Peter Lang, Wm.Rosch
Jakob Gehret Daniel Frey und anderes,cnt
halccnd 39 Acker, mehr oder weniger. Anf
demselben ist errichtet ein einstöckigteS Block
haus, Blockscheuer, hat überstüssig Wasser
und einen Obstgarten.— LetztherigeS Eigen
thum von Heury Day.
Ferner, zur selben Zeit nnd Ort: Eine ge
wisse Wohnung nnd Strich Land, gelegen in
Earl Taunschip, ersagter Canntst,; stossend
an Land von Eno.h R. Griesemer, Geo.Men
ninger, Samnel Meck nnd Anderer, enthal
tend 50 Acker, mehr oder weniger. Anf dem
selben ist errichtet ei» einstöckigtcs Blockhans
und Scheuer nebst anderen Nebengebäude» ;
auch ist hiuläuglich Wasser vorhanden. Letzt
herigeS Eigenthum von John WeSner.
Ferner, Mittwochs den Listen März, um
! Uhr Nachmittags au dem Gasthanse von
Benjamin Dickinson, in Robeso» Tauusebip,
Berks Caunty: Eine gewisse Wohnung nnd
Strich Land, gelegen in Robeson Tanuschip,
ersagter Cauiit»,. grenzend an Land von Sa
muel Frees, Thomas Wolf, Seifert u. An
derer ; entkalkend I<> Acker, mehr oder weni
ger. Auf demselben befindet sich ein eiustök,
kigtes HauS. welches Theils vou Gteiu und
Theils vou Främ erbauet ist, ein Stall und
hittlänglichtö Wasser. Letzthin das Eigen
thum von Jakob Coleman.
Ferner, kraft eines sehriftlichc» Befehls
von Fieri Faeias nnd darauf anerkannter
Condemnation, Donnerstag, den
um l Übr Nachmittags, am Gasthanse von
teouard Walbo, u, in Bethel Taunsch Berks
Cattnty : Eine gewisse Wohnung nnd St, ich
Land, gelegen iu ersagtem Taunschip u. Eanu
ty, stossend au Land vou Daniel Rapp, Chri
stian Knabb uud an die Strasse welche von
Morgantanu nach Peingroff' führt; enthal
teud ll> Acker, mehr oder weniger. Anf dem-
Der Liberale Beobachter
Und Berks, Montgomert) und Schuylkitl Caumies allgemeiner Anzeiger.
selbe» befindet sich ein zweistöckigtes wetterge
bordeteS Blockhaus, eiue Blockscheiier liebst
andere» Nebengebäude», eine Pumpe mit
gutem Wasser »ahe der HauSthüre und ei»
Obstgarten. Leuchtn das Eigenthum von
Daniel S- Good.
Alles eingezogen, nnter Erecukiou qenom
inen und wird verkauft dnrch den Schcriff.
März 9. 2,n. Ars.
Krankkett zn velkreibcu und Gesund
beir zn erbalren ist nun in der Ge
walt eines Jeden, — »>r. Benja
min Lrandretb's Ve.iatabile
U nlversal P l ll e n,
tLingcfiilnt i» de» Vereinigten Staa
te» den I8ec» Mai, I«.?'».
Noch nie ist ein Fall vorgekommen, wo diese
gepnesuen Vegatabilie» Universal Pille» a».!
gewandt win den oh»e.i7ülfc hcrvorzubeiugc»,
und Beharrlichkeit hat i» alte», hartnäckige»
Krankheiten, bewirkt sicher eine Kur, wenn
die Natur nicht durchaus erschöpft ist. Sie >
haben seit ihrer Eiuführung >n diesem Lande!
wenigstens —zwanzig tauscndper
sc»nci, —kurirr, die vor diesem für unheilbar
gehalten wurden. Es sind nnr erst fünflah
re seitdem ich die erste Office für den aus
schliesslichen Verkanf dieser Medizin inNen«
Port eröffnete; doch in dieser Zeit habe ich
iil'kr zivanzig VNillie>nen Scl>acl)teln ver
kauft, und habe nun achtzehn Office» für de»
ausschliesslichen Verkauf derselbe», zum we
nigste» eine in jeder bedeutenden City dieser
Union, zn einem Kostenbeträge von beinahe
vierzig Tansend Thaler jährlich. Und mit
und andern Koste», war
die Summe etwas über ein Huuvert und drei
ßig Tansend Thaler, für das Jahr >8)9; ei
nige Idee mag hieraus gebildet werden, wie
die Medizin geschätzt wird von diesen Zhat--
sacheu ; sie sind in der That der größte Segen
welcher jemals der Menschheit verliehen.
Ich habe Personen gefnude» welche wissen
wollen, wie schnell sie dnrch diese Medizin
knrrii't werden. Es ist uuiuügllch zu sage»—
es beruhet alles auf den Zustand des Blutes
und der Säfte, wornach man darauf rechnen
—daß wenn die Pillen nach den gedruckten
Vorschriften gebraucht werden, welche jeder
Scbachtel beigefügt sind, die Kur viel früher
bewirkt werde» wird wie der Patient ver
muthet. Die vielen laiigwirigc» chrouischc»
Kraiikhelteil die wir täglich sehen, kommen
entweder von Merkur» oder Blntlasse», oder
nicht richtig gebrauchter Abführung i» Fie
ber», Instamatlonen, Erkältungen, Masern
und garstifchc» Krankheiten. Es ist durchaus
nninöglich fnr uns die Gesundheit zu erhal,
teil ohne hinlängliche Abführung. Wir mö
gen dem Uebel Einhalt thun mit Barts und
stärkenden Mitteln, aber wenn es im Körper
ist so m»ßeS hetauskoinint», ehe Gesundheit
genossen werden kann, früher oder später wird
es von selbst ausbrechen und zwar schlimmer
als jemals, wen» diese Methode der Reini
gnng des Körpers zu laiige verschöbe». Kei
en Gefahr k a » n entstehe» d«rch Purgirnng
mit Brandreth's Pillen. Es ist zur Genüge
bewiese», daß diese ausgezeichneten Pillen n.
der menschliche Körper natürlich für einander
passend sind. Dnrch den Gebrauch dieser aus
gezeichneten Medizin können der Inhalt oder
die Uureittigkeiteu des Körpers ganz abge
führt, verändert und erucuert werde» uud das
auf eiilfache Art, die jrdeu Tag Erleichterung
und Frohsinn gibt.
Brandreth's Pillen sind nicht nur ein Hcil
sondern a»ch ein Vorbeugnngs Mittel. Wen
wir übel fühlen, Schmerzen im Kopf, Rüc
ke» oder in der Seite haben, oder von der
iulndrsten Anstrcilguttg ermüdet werden, dann
sollrcu wir eine Dosis von diesen Pillen neh
men. Dies wird immer gnte Folgen haben,
denn es können keine Schmerzen im Körper
sein ohne die Unreinigkeite», welche dieselben
vcrursachc», nnd nur dadurch daß dieselben
abgetrieben werden, kann Gesnndheit herge
stellt werden.
Alles was ich im Stande war ausznfinden,
entweder durch Erfahrung oder Bücher» hat
in mir die Memnug bestärkt, daß Schmerzen
oder jedes Gefühl im Widerspruch mit Ge
sundheit daraus entsteht, daß die natürlichen
Auswege des Körper unfähig siud die verdor
benen Feuchtigkcilen, die sich im Körper ge
sammelt, so schnell als die Natnr es fordert
ailSjuwerfeu; und »im Gesundheit zu sichern
dürfe» wir mir purgiren bIS Gesuudheit her
gestellt ist. Eine auf Erfahrung gegründete
Praktik bringt dieses Ncsultat hervor, ohne
eine Möglichkeit von schädlichen Folgen. Die
jenigeu welche diese» einfache» Pla» befolg
te» erhielten sich den beste» Zustand der Ge
sundheit, de» ihr K örper gemessen konle. Die
Schwachen wurden stark nnd die Starken
starker. Die ganze Menschheit würde durch
diese Praktik gewinnen, ausser den Aerzten,
und auch sie könnten körperlichen, aber nicht
professionellen Nutze» haben.
Laßt mich tnch nn» zwei Dinge empfehlen,
laßt nicmala zur Ader und gekt nie zn
einem Druggifte» für L>randretl>'« Pil
len. Das erstere schwächt d»e Lebensp, lne,-
pien und raubt dem Körper die Segnungen
der Gesundheit; und das Letztere, Pillen von
"TVillig zu loben und okne Hurckt zu tadeln."
Mjiimoia-s öe» I«. 1841.
einem Dlng-ustcn zu kanftn, Brandreths Pil >
le>, genannt. sichert dem Käufer nichts .u.- ei
ne schändliche Vcrfälfchuiig, gänzlich »»fähig
dic »ülNichcn Rcsultate dcr ächten Medizin
hervorzubringen. Ilm dieses ;>, sichern »»iß
von den ttiittrzeichnkre» Agenken getauft wer.
den. die von mir angestellt sind n»d ein Certi
stkat ihrer Agentschaft haben, welche,? alle
Jahre erneuert wird. Ei» Agent mit einem
solche» Ccrcifikate ist i» jeder Stadt der Ver.
Staate». Diejenige» welche beim Brossen
taufen, müssen sich erinner» das; alle meine
Reisende» eine Vollmacht habe», gehörig be
zeugt, daß es meine Handlung ,st, vor dem
Clerk der Caiinty Neu Verk.
Folgendes ist eiuc Liste von
Agenten in Berks Caunty:
Wer von Leuten im Caiintl? kauft, welche
nicbr iu dieser Liste beuaut sind, wird betröge»
Keim n»d Stichter, Reading; Miller,
Scheisty i«. Smith. Hamburg; M. K. Bo»)er,
Beriivillc; Daniel K. Faust, au der Rcadui
ger Strasse nach Bernville; Samuel Hecblcr,
BaiiiiiSlattn; H. n. D. Boyer, BoyrrStan»;
Heun? Diuglt, FriktcnSblirg; Richard H.
Jones, Uiiioi.ville ; G. Schock, Ncnmans
tan»; W. und T. Vaiiderschlciß, Wooinels,
dorf; Sainuel Moore, Stouchstaii».
Erittiiert euch, keine Pillen verkauft als
Brandreth's, sind ä>ht, ausgenommen von
obigen Agenten.— Philadelpia Office, No. «.
Nord Bte Strasse. —L» L>raiidreth, M. D.
Januar, LL. >B^l.
Verübter Mord.— In der Nacht vom
22sten Febr. wurde unfern Economy, an
der Beaver Strasse, ein Weisser von einem
Neger ermordet. Die nähern Umstände,
wie wir sie sammeln konnten, sind folgen
de: Der Unglückliche fuhr mit einem zwei
spännigen Wagen in Begleitung eines
Negers, welcher sich zu ihm gesetzt hatte,
die Beaverstrasse hinunter. Ungefähr um
9 Uhr Abends kamen sie an Piles Wirths
haus und des folgenden Morgens fuhr der
Neger mit Wagen und Pferden nachPittS
bürg zurück. Kurz nachdem der Wagen
Hrn. Piles Wirthshaus verlassen hatte,
sah man etwas vom Wagen geworfenes
blutiges Stroh. Bald darauf kam die
Nachricht, daß man einen Ermordeten nicht
weit von Economy auf der Strasse gefun
den habe. Der Neger passirte um etwa
II Uhr die Allegheny Brücke. Es wa
ren braune Pferde und der Neger wird als
klein und untersetzt beschrieben und trug
eine Kappe.
Nachdem wir Obiges geschrieben hatten,
erfuhren wir, daß der Wagen und die Pfer
de gefunden worden, und daß man ebenfalls
den Neger todt aus demAllegheny gezogen,
worein er sich wahrscheinlich aus Furcht
vor Entdeckung gestürzt. (Freih. Freund.
Weiblicher Eigensinn.
„Mann," sagte eine Frau zu Newport,
bei Bristol, zu ihrem Gemahl, „heute ist
fashicnable Bazar zum Besten der neuen
Kirche; ich will hingehen, weil alle Ladies
hingehen." --- „Du sollst nicht hingehen,"
erwiederte der Mann, „Ich will, koste
es was es wolle; ja ich hacke mir äugen
blicklich den Finger mit dem Hackebeil hier
ab, wenn ich nicht hingehen darf." Ge
sagt gethan. Kaum hatte der Mann
„nein" geblickt oder gesagt, als auch schon
der abgehackte Finger zu seinen Füßen lag
—und nach einer Widerrede sogleich der
zweite, ja, die Wüthende ruft auS:
„Nun soll's an die Hand gehen ?" In
der That fiel das Beil wiederholtermalen
auf die Hand, und durchschnitt die Seh
nen, ohne übrigens den Knochen zu ver
letzen. Sogleich wurde ein Wunudarzt
herbeigeholt, und die Doppelamputation
der abgehackten Finger vorgenommen;
kaum war aber der Verband angelegt, so
rief die Eigensmnheldinn aus : ich werde
lieber zum zweitenmal thun, was ich so e
ben gethan habe, ehe ich leide, daß man
meinen vernünftiger! und billigen Neigun
gen Zwang anthue." ib.
Brittische Streitmacht in Canada.—
An brittischen regulären Truppen befin
den sich gegenwärtig in Canada 2v,(11X)
Mann. Da aber zu jedem Regiment 2
Flankencompagnien Miliz kommen, die in
beständiger Bereitschaft sein müssen, so
beträgt die Gesammtmacht L6MO Mann,
die in einem Augenblick marschfertig ist.(ib
?lntlitt s - N e d e
von
Vrtkivcnt Morrison.
(Fortsetzung.)
Als die Konstitution zuerst aus den Händen
der Convention hervorging, welche sie bildete,
staunten Mehrere der eifrigsten Republikaner
über die Ausdehnung der Gewalt, welche der
Bundesregierung und besonders dem erecutiven
Zweige derselben zugestanden war. Sie fanden
Züge in Vielem Vertrag, die chnen mit den rich
tigen Begriffen von Demokratie und Republik
nicht im Einklang zu stehen schienen. Da ih
nen überdeni die Tendenz aller Gewalt sich
selbst zu vergrössern nicht unbekannt war, wel
che besonders bedenklich zu sein scheint, wenn
sie von einem Einzelnen in Ausübung gebracht
wird, so fehlte es nicht an Propheten, welche
den baldigen Uebergang der Regierung in eine
thatsächliche Monarchie weissagten. So wenig
es mir auch geziemen möchte zu sagen, daß die
le aus den Besorgnissen treuer Patrioten ent
sprungene Perkündigung bereits in Erfüllung
gegangen sei, so muß ich dennoch mein Dafür
halten, daß in den getroffenen Maßregeln so
wohl als geäusserten Gesinnungen mancher In
dividuen unserer Zeit und unseres Landes eine
Tendenz dieser Art ersichtlich ist, aussprechen,
und die Versicherung meines festen Entschlusses
erneuern, Alles waS in meiner Gewalt steht
aufbieten zu wollen, um der Regierung ihre
vorige Kraft und Gesundheit wieder zu geben.
Ich will nun in möglichster Kürze meineAn
sicht von der Quelle der Uebel, über welche so
allgemein geklagt worden ist, und den Heilmit
teln, welche dagegen angewcndet werden könn
ten, darlegen. Einige jener Uebel haben ihren
Grund unläugbar in der Constitution selbst;
andere liegen, nach meiner Meinungen derun
richtigen Erklärung ihrer Bestimmungen. Die
Wiedcrerwählbarkeit eineö Presidenten der V.
Staaten zu diesem Amte für den nächstsolgen-
Tcrmi» gehört zu den zuerst erwähnten Uebeln.
Der Scharfblick leffersons entdeckte und be
klagte schon dieses Uebel, und vom ihm an bis
auf die gegenwärtige Zeit sind mancherlei, ob
gleich erfolglose Versuche gemacht worden durch
das Verbesserungsrecht der Staaten diesen
Fehlgriff zu cnlsernen.
Da indessen ein President der Ver. Staaten
wenigstens aus eine Weise die Beseitigung die,
ses Uebels miterzielen kann, so möchte es als
unzweckmässig und anstoßgehend erscheinen,
wenn ich mich über die n.üh theil igen Folgen
dieses verunglückten Zuges in dein grossen
Gemälde unserer Constitution, dem Meister
stücke unserer Weisen jener Periode, verbreiten
wollte. Im Allgemeinen mag jedoch die Be
merkung nicht unangemessen sein, daß in Re
publiken jeder Regierung zur Gewaltanmaßung
entgegengearbeitet werden muß, daher die län
gere Bekleidung hoher 'Aemter von schwerer
Verantwortlichleit durch eine und dieselbe Per
son möglichst vermieden werden sollte. Selbst
die edelsten Gemüther, erfüllt mir dem feurig
sten Patriotismus, können durch die Lockungen,
welche eine Fortdauer und ein Zuwachs der
Gewalt, d>e in ihren Händen ist, hervorbringt,
in eine Versuchnng geführt werden, welche zu
überwinden ihrr Kräfte übersteigen möchte.
Hat der Ehrgeiz einmal Wurzel geschlagen, so
greift er unwiderstehlich um sich und nichtS ver
mag ihm Grenzen zu setzen z er ist dann gleich
einem nicht zuzerstörenden Wurm, der im In
nern seines ScblachiopferS zehrend aus dessen
Wachsthum immer neue Kraft gewinnt und
bei dessen Abnahme zunimmt, bis das Werk der
Zerstörung vollbracht ist.
Sobald dies als wahr anerkannt wird, mnß
cs von als Marim d. Staatsweis
heit festgesetzt werden, die Dienstzeit jener höh
ern Staatsbeamten zu beschränken, denen sie
die Sorge für dic Verhältnisse mit dem Aus,
lande,für d. Handhabung d. Gesetze.die Befehle
der Armee und Seemacht anvcrtaut hat, we
nigstens in so weit zu beschränken, daß diese
Beamten nicht in Versuchung kommen; daß
sie nur verantwortliche Aaenten, nicht Befehls
haber, nicht die Herren, sondern nur die Diener
des Gemeinwesens sind. So lange keine Ver
besserung der Constitution diesen wichtigen
Punk regulirt, muß die Volksstimme dein Miß
brauch und der Gefahr vorzubauen fucl-en Ich
für meinen Theil erneue mein Versprechen,nicht
sür einen zweiten Termin gewählt werden zu
wollen.
Liegt aber in der Nichtbeschränktheit d.Dienst
zeit der ereeutiven Beamten ein Mißgriff, wel
cher der Constitution zugeschrieben werden muß,
so ist die aus der Mißdeutung dieses Doku
ments, in Bezug auf übertragene Gewalt, er
wachsendeGefcchr nicht minder beherzigenswert!).
Die gedachte Urkunde stillt, so weit ich solche
kenne, den Presidenten der Ver. Staaten kei
neswegs ,'ls einen Beamten dar, welcher befugt
sei, sich in gesetzgebende Angelegenheiten zu mi
schen ; das Empsehlungsrecht theilt er mit jedem
Bürger, und obgleich seine Recommendation
von mehreren, Gewicht als eine von andern In
dividuen ausgegangene sein mag, so hängt doch
die Entscheidung von ihm so wenig wie von je
nen ab. Die Konstitution sagt: „Alle gesetz
gebende Gewalt ist dem Congreß übertragen."
keine Mißdeutung oder Sprachverdreh
ung zuzulassen scheint.
28.
Man möchte sagen, die Constitution har der
erecutiven Gewalt die Autorität gegeben, die
Verfügungen des gesetzgebenden Körpers durch
Vorenthaltung der Genehmigung des Beschlösse,
nen zu annullieen. Eine ähnliche Besugniß
steht auch der lustizgeivalt, in Folge einer bei
nahe gleichen konstitutionellen Berechtigung zu;
und dennoch denkt Niemand daran, das Justiz,
departement als einen Theil der Gesetzgebung
z» betrachten. Indessen besteht in dcr That ei»
Unterschied zwischen beiden Befugnissen. Dic
vollziehende Gewalt kann ihre Zustimmung zu
den Gesetzesvorschlägen des Congresses verwei
gern, ohne einen Grund dafür aus der Nicht,
Constitutionalität der verworfenen Bill anzu«
führen, während die Justizbehörde sich auf die»
ses Docuniknt als regulirende Autorität berufen
muß, wenn sie ihr Verweigerungsrecht ausüben
will. Ihre Entscheidung indessen ist vollgültig
und unwiderruflich, während die dcr erecutiven
Gewalt durch dic Stimmen von zwei Dritttbei
lcn beider Häuser des Congresses entkräftet und
annullirt wird. Die Besugniß dcr Cassation
der Beschlüsse des Congresses durch die eccutive
Gewalt, die in diesem Falle von einem Einzel,
nen ausgeübt wird, scheint im Widerspruch mit
unserm System zu stehen, während sie in der
That, wenn sie mit Schonung und im Geiste
der Constitution angewcndet wird, ein treffli
ches Schutzmittel zu Bewahrung hoher Natio
nal-Interessen sein kann. Bei der Gründung
unserer Constitution scheinen die Staats-Gesetz
gedungen dieser Maßregel des Veto-S>)stcms
nicht sehr gewogen gewesen zu sein. Sie fand
nur in zwei Staaten statt, in deren einem die
erecutive Gewalt aus mehrern Gliedern bestand.
Wenn wir die Beweggründe untersuchen wol»
len, welche die rein politische und aufgeklärte
Versammlung, die die Constitution entwarf,
zur Annahme einer Bestimmung antrieb, die so
augenscheinlich dem leitenden demokratischen
Grundsatz zuwider läuft, daß die Mehrheit re,
gieren sollte, so müssen wir die Idee verwerfen,
daß sie daraus Nutzen für den gewöhnlichen
Gang der Gesetzgebung erwariete. Sie kannte
zu wohl den hohen Grad der Intelligenz, wel«
cher unter dem Volke vorhanden war, und de»
aufgeklärten Charakter der Staats-Gcfetzgebu»
gen, um nicht das vollkommenste Vertrauen zu
hegen, daß die beiden von ihnen erwählten Kör,
per würdige Representanten solcher Constituen,
ten sein, und folglich keinen Beistand erfordern
würden, um Maßregeln, welche die Umstände
des Landes erheischen möchten, zu erdenken und
zur Reife zu bringen. Es ist absurd, anzuneh
men, daß man nur einen Augenblick den Ge,
danken hegen konnte, daß der, in der Haupt,
stadt, in dem Mittelpunkte des Landes, ange
stellte President die Bedurfnisse und Wünsche
des Volkes besser verstehen sollte, als dessen eige
ne unmittelbare Representanten, die einenTheil
des Jahres in seiner Mitte zubrachten, mit ihn»
lebten, oft mit ihm arbeiteten, und mit ihm
durch das dreifache Band, das Interesse, der
Pflicht und Affeltion verbunden sind. Deni
Congresse beizustehen, ihn in seinen gewöhnli
chen Geschäften zu conlrollircn, konnte also,
nach inenien Begriffen, nicht dcr Beweggrund
! zur Verleihung der Gewalt zum Vcro an den
sein. Dieses Argument erlangt
> noch mehr Stärke durch die Thatsache, daß sol
che Gewalt nie von den ersten sech» Presidenten
gebraucht worden ist, und zwei von ihnen wa
ren Mitglieder der Convention, wo einer von
ihnen den Vorsitz sührte, und der andere einen
grössern Antheil an den Ausarbeitungen jeneS
erhabenen Körpers hatte, als irgend eine ande
re Person. Allein wenn Bills von keinem je
ner Presidenten an den Congreß zurückgegeben
wurden, auf den Grund, daß sie nicht anwend
bar, oder nicht so wohl den Bedürfnissen des
Volkes angemessen wären, als sie es hätten sei»
können, so wurde das Veto ausgeübt in Hin
sicht auf den Mangel der Constirurionsbestim
mungen, oder weil Irrthümer durch zu hastige
Beschlüsse begangen worden wären.
Noch gibt es einen andernGrund zzir Annah
me des Veto-Grundsatzes, welcher wahrschein,
lich mehr Anlaß gab, ihn dcr Convention zu
empfehlen, als irgend ein anderer. Ich beziehe
mich auf die Sicherheit, welche er der gerechten
und billigen Handlung der Gesetzgebung für
alle Theile der Union gewährt. Es mußte wohl
der Convention, in einem so weitläufigen Lan,
de, eine so grosse Verschiedenheit an Boden und
Clima umfassentd, und folglich auch an Pro
dukten, welche aus denselben Ursachen immer
einen grossen Unterschied in der Volkszahl in
seinen verschiedenen Theilen zeigt, und eine
Mannigfaltigkeit in den Beschäftigungen des
Volks hervorruft« vorschweben, das die Gesetz
gebung der Mehrheit nicht immer dic Rechte
und Interessen der Minderheit berücksichtigen
mochte und daß Gesetze dieses Charakters ge,
macht werden könnten, unter der ausdrücklichen
Gewährleistung dcr Worte der Constitution,
und also nicht innerhalb der Conipetenz der ge
richtlichen Autorität, sie für null und nichtig
zu erklären. Daß, wie aufgeklärt und patrio
tisch sie auch die Mitglieder des Congresses,
nach vergangnen Erfahrungen voraussetzen, u.
wie reichlich sie auch die liberalen Gefühl« de»
Volks im Allgemeinen theilen möchten, so konn
te man doch nicht möglicher Weis« erwarten»
> daß die solchergestalt konstitutionirten Körper
nicht bisweilen von örtlichen Interessen und ab«