Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, December 29, 1840, Image 1

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    M e A Ä i n A, Gedruckt ilnd bcrausge;iebett vou A r nold 'j> u >v e ll e, iu der Su 6teil Crrnsse, Ecke der Cberrv e k ->>' t' . ~-s
Jahrgang S.
Bedingung? n.-Der N.shfrnlr zZfob-lclittv erscheint jeden Dienstag auf tincm grossen >superial-Bogen >N>t s.bönen Lettern gedruckt. Der iw Ein Thaler deS Zahr?, wrlcher in halbjähriger
zahlung erbeten wird. Wer im Lause deS Jahres nicht bezahlt, werden KI SV angerechnet. Für kürzere Zeit als K Mon.it wird kein Unterschreiber angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann angenommen, ne
eine» Monat vor '/tblauf des Subser'ptions-Termins geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werten dankbar angenommen und für den gewöhnlichen PreiH eingerückt. Unterschreiben! in hiesiger
Etadt wird die Zeitung portofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch tie Post oder Träger, auf Kosten der Unterschreiber. und Mittheilungen müssen p ost 112 r r i eingelandt werden.
Vors cd l a g
v o n I. Mener 5,
zn Misstintau», Inniata Eaunti), 'Pelin a,
für die Herausgabe eines Buches betitelt:
Geistlicher Lustgarten
Frommer Geele « :
Da-? ist : Heilsame Anweisungen und Regel»
zu eine!» gottseeligeu teheu, wie auch
schöne Gebete u»d Gesänge anfalle
Woche» nnd Festtage und in
allerlei Auligk» zu branegeheu.
Saniint einem nothwendigen Bericht von dem
Gebrauch des heiligen Abendmahl».
V o v r e d e.
Dieses nützliche Gebelbneh soll nun znm
zweilc»m«le in Amerika herausgegeben wer
den. Wer aber der eigentliche Autor davon
w«r, ist «ns nicht bekannt, weil es hier zn
Lande sehr rar ist und das Titrlblatt aus
demjenigen aensten war, von welchen der Ab«
druck der ersten Auflage genommen wurde.—
Aber dies macht keinen Unterschied; des vor
trefflichen JuhaltS willen ist es die Unter»
sti'iyung aller frommen und gläubiarn Seelen
werth. Es besteht in vier Theilen, nämlich:
1. Heilsame Siegeln :e.
2. Allerlei schöne anserlcsene Gebete und
geistliche Lieder -c.
S. «Schi»? Gebete auf Fest-Lage :e.
4. Eine kurze und uorhwendiae Vorberei
z» des Herrn Abendmahl :c.
Vc d i n a»n a e » zn r zweite»»-
nie r > k « » i s ch e n A u st a g e.
Dieses Werk wird ungefähr Äl e> oder S2K
kNonal mo. leiten enthalten, auf schinee
Papier gedruckt und sauber bearbnrrt werden
Der Y>ns eines Eremplars. dauerhaft in
Leder i.ebundt»? wild 75 Ernt und mit Pa
picrdecke und ledernen Ecken und Rücken KZj
Cent fein, welches den Unlerschreibei n über
liefert werden wird und denn Abliefern be
zahlt werden muß.
Wer sechs Unterschreiber sammelt nnd für
die Bezahln»» bnrgl, e, h»ir ra<: siebente E
rcmplar für seine D!ühe —Ebenfalls erhal
ten reisende Aqenten für dieses Wert fünf und
zwanzig Prc;e»t für ihre
Das Werk wird zum Dr»-? befördert so
b.,ld als sich eine hinläinliebe Anjahl Iliiter- z
sebrciber einfindet, nm die Koste» davon zu
bestreiten.
Mlfstintaml, November 13il?.
Uuterschreiber für obiges Buch werden
in dieser Druckerei angenommei!.
Proclamati o n.
Nachdem der achtbare Tlsbn
Peeftvent der vcrschitdc»enCoilrten vonTont
mon Pleas, des dritte» Gcriebtsbezirks be
st, heut aus de» CanntieS Berks, Norlbamp
rou nnd techa, >» Pennsuvanlen. und Nieh
ter der »nterschiedlichen Coiil te» von O»er
nnd Terminer, der vierteliähriaen Sitzungen
und allqem iner Gef.in.inili Erledianna. l»
gedachte» Cannties, unv Matthias S. Rei
chard und William AddamS, Esg's., Richter
der Co»i teil von Oizer und Terminer, der
vierteijähriaen Gitziingen n. allaemriner Ge
fängniß Erledigung, für die Richtn»,, von
Hanpt- und andern Verbrechen in aedachrem
Ciuintli Berks, ihrem Befehl an mich ansge,
stellt haben, dacirt Reading. den Noob.
.4.- N- worin sie eine Court vonCom
niou Pleas der allaemeineu vierteljähriaen
Sitziinaen, Oner und Terminer und allgemei
«er Gefängniß Erlediaunq anberaiinien, wel
che gehalten werden soll zn Reading, für die
tzaunci) Berks, auf de» eiste»
im näct?<?en Januar den 4ten des
erjagten Monats sein wird,) lind welche zwei
Wochen dauern soll —
So wird hiermit Nacbricht ertheilt an den
Coroner, die Friedensrichter und Constabel
der gedachten Cauntv Berks : dass sie sich zn
ersagter Zeit, n», ill Übr Voiinittaqs. mit
ihren Verzeichnisse». Registraturen, Uiirer
suchunge» nnd Eraminatioiie» und alle» a»>
der» Erii»ter»ngei» ci»zusii>dc» habett,iu» sol
che Dinge zu thu», die ihren Aemter» zn
thu» obliege».—Desgleichen Diejenigen wel
che verbunden sind gegen die Gefangenen die
in dem Gefängnisse der Cannni Berks sind,
oder dann sein möge», gerichtlich z» verfah
ren, so wie es recht sei» mag.
Heiin-ict) 2>i„kly. Lcheriff.
Ccheriffs Amt, Reading, Z
Dec. 1,1840. 5 4m.
«Gott erhalte die Apublik
Die Zeugen und Jurors, welche ans er
jagte Court vorgeladen find, werden ersncbt,
Pünktlichkeit z» beobachte» : im Fall ihres
Ausbleibens werden sie i» Gemälzheit des
Gesetzes daz» gezwungen. Diese Anzeige wird
auf besonder,i Befehl der Court bekaunt qe
»nacht, daher all, Diejenigen, welche es an
geht, sich darnach zu richten haben.
* Die Friedensrichter durchaus derTaiix
ty si»d ehrerbielhigst ersucht Bericht vou Re
csgnizanees und Anklagen an eine» der pro
srquireuden Anwälde, Peter Filbert und I.
Pringle Jones, Esqs. einige Taqe vor der
Court zu m >ch«n, so dag V>ll» ziibereitet
Und Bcrt's, und Seluwlkill Canitties allgemeiner Anzeigers
werden mögen, für das Handeln der Gr»i>d
Jurv »ud Parteien Zeuge» «ud bciwoyncu»
oe Jury keine Zeit verliere».
Wmh der Baiiknottu
iu Peuusylvauien.
Bank »»n Aileghany, zu Betfeid, Unzirngbr.
Beaver, zu Baever, ds.
Swatara, zu Harrisburg, geschloffn.
Washington, zu Washington, ungang.
Chamberöburg zu Ehambertburg. H
Ehester EaunN) zu Westchcsler, par
Delaware Eaunti)* zu Ehester, par
Germantauu zu Germantaun, pa.r
Gettisbun»* zu Äew»burg,
Lewibtaun zu Lewisrauu, p«e
Middleraun zu Widdletiun, par
Moutgomei i) Co/ zu Norristaun, par
Northumberland zu par
9iorth Aiiierika*zu Pbil'a, par
??orrhern L berriee» zu Phi'a,
Pennsylvania* zu Phil'a, par
Penn zu Ph l'a, par
Pittöbrg, zu Pittcburg,
Bank dcr Ler.St' zu Ph latelphja, pa,-
do. do. Zweig* zu Pilteburg, p'r
da. ds. do. zu Eric, par
do. do. de. zu Beaver, par
do do do zu Neu Brigthan par
Berks Cannty Bank zu Reading, t. Acrk.
Carliele ditto* zu E.uUsle, par
ö.ntre ditto zu Velefonte, geschloßen
C'iry B>lnr zu P ttsburg, Ungangba:
Columbia Brücken Gesellschaft. Eslumhia, x»r
Commecial Bank,* zu Plnl'a, p>u
Doyleötaun ditto zu Dopleötauv, par
EaKoii d'.tto' zu Easton, par
Eric ditto zu Eric, z
ditto zu Pittöburg, I
Exchange Zweig zu Hotidaysburg, p.,r
Faruierö Bauk v. Buckö z. Bristol, par
Farinerö u. Droverö zu Wayneoburg, Z
Farmers ditto von Laneafter«' zu i!ancasrer
Farmers ditto, von Reading* zu Rea. par
Farmerö u. Meehanics ditto zu Phil'a, par
Farmerö und ditto ditto zu P ttebiirg, gebe,
und ditto do. zu Fayeite öo.gebr.
F«riners»nd do. zu Grencastle gebroch.
Franklin ditto zu Washington» z
Ä rard ditte (Stephen)* in Phil'a, gcschlcss.
GiMrd ditto-f in Phil'a, par
Harrixlburg d ito zu pe,r
Harnioni) Institute zu a)armo»v, ungang.
Hone?'dale Bank zu Honeödale,
Hnntingdon d>tto zu Huntington, ung«ng.
Zumata ditto zu Lewisigun, ungang.
Kens nglon do. in Ph'l'a, par
Lankastcr do. zu Lanlaster, par
Lebanon do. zn Lebano», par
Lumberman'ö do. zu Warrett, gebrechen
Maunf. u. Mechanieö in Phil'a, par
Marrietta u. Susqueh. Trading Co. ungb.
Merchantö u. Manuf. Banlf P tiüburg,
MechanicS Bank in Phil'a. par
Miners Bank von Pottsville, par
Northern ditto von Pa. zu Dun dass, ui'»ch.
Moaongohcla ditto von Braunsville, z
Monmensing Bank-j- in Phil'a, par
Northumbl. U-Colb.Bk. zu Milton, ungb.
N. Wefteru Bk. v.Pa. z.Meadeville, qeschl.
Neu Salem do. ;u Favette (Lannty, belrüg.
Nortbampton Bank zn par
N. H. Delaw. Brucken Co. zu N.H. gesebl.
Aqricul. n. Mannf. Bk. zn (sarliöle, gebr.
Philadelpl'ia zu Pluladelphia, par
Richards sMark) itt Philadelphia, gebroch.
Schuylkill Bank' in Phil'a, bis s«
Silver ?ake Bank zn Montrose, geschloss.
Southwark ditto in Phil'a, par
Towanda do. zu Towauda, i
Union do. zu Uniontann, gebroch
Westerii do. in Philadelphia, par
Westmorelcind do. zu Krcensbnrq, geschlo.
Wilkesbarre Brucken Co. zu Wils, ungang
Wyoming Bank zu Wilkeöbarre, par
Pork ditto* zu Pork,
Noughogann Bank zu Perryopvlis, ungang.
die mit einen * bezeichneten
Banken sind falsche Noten im Umlauf.
Deposit-Banken sind mit ei
nem t gezeichnet.;
Eine Ohio Zeitung erzählt, daß ein ge
wisser Herr Hill von Coitsville, in Trum
bull Caunty, beim Graben eines Brun
nens von 5!) Fuß Tiefe ein Getöse hörte,
bei den, er nicht unterscheiden konnte, ob es
von Oben oder von Unten komme. Als
er daher wiever mit einem brennendenLicht
hineinsteigen wollte um nachzusehen, und
etwa 20 Kuß tief gekommen war, entzün
dete sich das Kohlenstoffgaß plötzlich mit
einer lauten Explosion. Die Flammen
stiegen 30 Fuß über die Oberfläche nnd
Hr. Hill, welcher hinabgestürzt war, wur
de schrecklich verbrannt, jedoch noch lebend
herausgezogen. Er starb nach 2 Tagen.
"billig 5« loi'tlr und ok>iie Furcht tadeln."
Dienstag den 2.'). December 18-M.
D e o lah r e s A b s ch i e L-.
T'es Jahres letzte Stunde
Errcnt mit ernstem Schladt
Tnnkr, Brüter, in der Runde,
Und wünscht ihin Gegen na>h.
?u jenem grauen Zabreft
Entstiegt es, welche nsaren r
Es bra>hte und Kummer viel»
Und führt uns näher an daS Ziel.
Im steten Wessel kreiset
Die flügelschnelle Zeil,
Gie blühet, altert, greifet
Und wird Vergessenheit;
Kaum stammeln tunk'le Schriften
'Auf ihren morsten Grüften;
lind Schönheit, Reichthum. Ehr' u. Macht
Sinkt mit der Zeit in öde Nacht.
Sind wir noch alle lebend,
Wer heute vor dem Jahr
In Lebensfnlle strebend
Mit Freuden fröhlich war?
Ach, Mancher ist geschieden,
Und liegt, und schlaft in Frieden!
Klingt an, und wünschet Buh' hinab
In unf'rer Freunde stilles Grab.
Wer weiß wie Mancher modert
Ums Jahr, versenkt itt'S Grab!
Unangemeldet fordert
Der Tod den Menschen ab;
Trotz lauem Frühlingswetter
Weh'n oft verwelkte Blätter!
Wer von uns Nachbleibt wünscht dem Freund
Zm stillen Grabe Ruh', und weint.
Der gute Mann nur schliesset
Die Auge» ruhig zu;
Mit frabem Traum versüsset
Ihm Gorr des Grabes Ruh'.
Er schlummert kurzen Schlummer,
Nach dieses Lebens Kummer;
Dann weckt ihn Gott, von Glanz erhellt,
Zur Wonne einer bess.rn Welt.
'Ali«, Brüder, sroheS Muthe?,
Auch wenn UN'.' Trennung droht;
Wer gut ist, findet Gutes,
Im Leben und im Tod!
Dort sammeln wir uns wieder,
Und singen Wonnelieder!
Kbngt an und: Gutsein immerdar,
Sei unser Wunsch zum n>ucn Jahr!
Zur Unterhaltung und V.letu »nc,.
Cm Mädchcu tu
Ter Philadelphia Lcdgcr vom ISten
November erzählt folgende Geschichte:
"Seil einigen Tagen herrscht im untern
Theile von Philadelphia eine nicht ui.de
deutende Aufregung, in Folge eines Um.
standeö, der den Liebhabern deS Merkwur
digen und Aberglaubens Stoff zu vielfäl
tigen Betrachtungen liefert- Wie es heißt,
lag ein junges Mädchen von 18 Jahren,
daü am Eck der Ehurch undßeckleßStras
se, in Southwark wohnt, von Freitag A
bend bis Montag Morgen in einem Zusta
nde der Entzückung das Mädchen war
früher eifrig der Religion zugethan, ist a
ber unglücklicher Weise wieder davon ab
gekommen. Vor Kurzem ward ihr aber
die Sache ernst-die ganze vorhergehende
Woche besuchte sie religiöse Versammlun
gen und war immerfort mit Beten beschäf
tigt. um wieder den Standpunkt zu erlan
gen den sie früher inne hatte. Am Frei
tag Abend bezeugte sie ihre Zufriedenheit
mit ihrem Zustande und gab vor, sie habe
nun die Beruhigung gefunden, nach der sie
mir so grosser Sehnsucht gestrebt habe
An jenem Abend siel sie in einen Zustand
gänzlicher Gefühllosigkeit und gab bis am
Montag Morgen kein Zeichen des LebenS
von sich —nur dann und wann gab sie ei
nen Laut von sich —einige hielten es für
einen Traum und andere behaupteten, sie
spreche mit Geschöpfen, die nicht dieser
Welt angehören.—Am Sonntag war ih
re Wohnung fast überlaufen von Leuten,
die neugierig waren die Sache mit anzu-
sehen, oder die Aeusserungen
anjnhören, vie ernst, und wundervoll von
der Sache redeten."
In Massachusetts hat sich vor Kurzem
eine neue Sekte gebildet, die den Namen
"Eome outistS" sdie an
genommen haben. Einige Hauptzüge ih
rer religiösen Ansichten sind: I, Sich an
keine regelmässige Geistliche anzuschlössen.
Jeder soll sein eigener Priester sein. 2,
Opposition gegen alle regelmässig organi
sirten Kirchen. Jeder soll eine Äirche für
sür sich selbst bilden. U, Nichtachtung des
Sonntags; alle Tage sollen sich gleich sein.
Cie halten Versammlungen zu Eeutre
ville, Laj'e Eod und Lyun. Ihr Zweck
! scheint zu sein, gegen das Predigen zu pre
digen, sowie gegen die Organisuung der
Kirchen, und gegen das Sabbathhalcen.
Der Pitsb'.irger "ZreiheitSsreund" vom
Ilten Dec., meldet folgendes:—Am letz,
ten Samstag wurde der Thierarzt, Herr
Reden dach, dahier von einem Pferde auf
die Gegend seineö Magens geschlagen, in
Folge dessen er aM letzten Montage starb.
Hr. Georg Napp zu Economy, Beaver
Caunty, Pa., setzt eine Belohnung von 50
Thalern, auf die Entdeckung der Diebe,
welche Mitte vorigen Monats sein Wor
rathShauS erbrachen, und Waaren daraus
entwendeten.
Am Mittwoch den2ssten Nov. trat ein
. unbekannter Mann mit zwei Bouteilleu
! Whisky ia die Hütte eines farbigeu Man
nes, Namens EHarles Scott, woselbst sich
noch mehrere Farbige Personen befanden.
Nachdem er eine Bouteille zum Trinken
herumgereicht, nahm er Scott mit sich
nach einem nahen Brunnen, wo er ihm die
andere Bouteille gab. Scott trank mit
seinen Leuten diese Bouteille aus, worauf
sie ttebelkeit, Erbrechen und Durchfall be
kamen. Am Sanistag kam derselbe Manu
nach Scotts Wohnung, allein erkannt und
verfolgt machte er sich aus dem Staube.
Plötzlich wurde Scott deö AbendS mit um
lO Uhr durch das Fenster mit einer Ku
gel vom Stuhl am Eamin heruntergeschos
sen. Die Kugel drang in sein linkes Au
ge und zerschmetterte fast den ganzen
Kopf. ib.
Die Marlbro Gazette vom Isten Dec.
erzählt folgende furchtbare Begebenheit:
"Am letzten Samstage sden W.
ereignete sich eine höchst traurige Begeben
heit in der Nachbarschaft Bladeneburg's
diesem Caunty. Wir hören, daß seit län
gerer Zeit ein Streit zwischen einem gewis
sen Clement T. Hilleary und einem jun
gen Manne Namens Albert Margruder
stattgefunden, und daß sie sich am Sam
stag in der Kirche in der Nähe von Hille
ary's Hause getroffen, wo sich der Streit
erneuerte. Auf gegenseitige Drohung
gieng Hilleary nach Haus, holte ein Ge
wehr und schoß wenige Schritt von Marg
ruder demselben 3 Schrot in den Kopf,die
übrigen drangen durch den Hut. Nach
dieser That befahl Hilleary einem feiner
Neger, den Unglücklichen zu halten und>
mit dem Kolben seines Gewehrs schlug er
denselben so lange auf den Kopf, bis er
ihm deu Schädel eingeschlagen und das
Gehirn verspritzt hatte. Hilleary war
seither in der ganzen Nachbarschaft geach
tet und hat viele sehr achtbare Verwand
ten in der Gegend. Er wurde verhaftet,
aber zu Bürgschaft von l>ooo Thal, zuge
lassen, weil MilderungSgründe vorlägen!"
Flucht aus dem Gefängniß.
Zwei Gefangene, H.Cooper und Gard
ner W. Harrington, verliessen am IBten
letzten October daS Zuchthaus von Baton
Rouge. Die Art auf welche sie ihre Flucht
bewirkten, zeigt was Menschen unterneh
men, um ihre Freiheit zu erlangen.
Die Zellen im untern Stock haben der
Feuchtigkeit wegen, Gewölbe von Backstei
nen unter dem Planken-Floor. Die Ver
brecher machten mit einer feinen Säge ei-
No, 17.
ne Oeffnung auf der dunkelsten Stelle der
Zelle in den Floor, welchen schnitt kaum
daS schärfste Auge hätte entdecken können,
besonders da sie immer etwas Sand dar«
auf gestreut hielten. Durch diese Oesf
uung stiegen sie deS Nachts hinunter und
durchbrachen eine 3 Fuß dicke Backstein
mauer, welche ihre Zellen trennte dann
durch eine andere Mauev »N tine andere
Zelle, um Raum für die Backsteine und
Erde zu gewinnen, die sie auS einer Aus
grabung zu nehmen gedachten. Diese Aus
grabung ist ungefehr I t Fußlang und in
einer Tiefe von N Fuß unter der Ober
fläche. Um diesen unterirdischen Gang
zu machen, durchbrachen sie zuerst eine Ä
Fuß dicke Mc.uer,dann das Fundament ei
ner auöwendigen Mauer M Fusi oick,hier
durch gewannen sie die OessnUng durch
welche sie in den grossen Zuchthaushof ge
langten, Von to'.r stiegen sie, vermittelst
des DacheS eines Arbeits Echeds, >'»»- de»
Garten. » <
Dies? Arbeit niUÜ den Gefangenen we
nigstens Monate Zeit gekostet haben, in
dem die Werkzeuge, die mau iu der Aus
grabung fand, auS weiter Nichts bestände»
als drei kleineu Strichen Eisen, wovon
zwei alte Meißel von Z Zoll Breite sind.
Einer der Entflohenen ist seitdem wie
der eingefangen und zurück gebracht wor
den. Zwei Kerls, die schon früher auS
demselben Zuchthause entflohen waren,
heißt es, stünden au der Spitze einer
berbande, die ihr Wesen ungefehr LvMei»
len von Mobile, an dem grossen Postwege
treiben.
Dem lourual of Commerce zufolge
wurde vor Kurzem einem Manne NamenS
John Taylor vor dem Admiralitätögerich»
te zu Barbadoes der Prozeß gemacht, weil
er angeklagt war einige schwarze Eivwoh»
ner der Insel Barbadoes iu Texas als
Sclaven verkauft zu haben. Er wurde
schuldig befunden und zu l tjährigerTranS»
portation verurtheilt. Im Laufe der Un
tersuchung kamen folgende Thatsachen an'S
Glicht: Eapitaiii Taylor landete mit einem
englischen Schisse im Jahr 1ö37 in Bar«
badoeS, micthcte dort sechs schwarze Ma
trosen und segelte mit ihnen nach Halifax
in Nova Scotia. Bon der schiffte er nach
TeraS und verkaufte sie dorr heimlicher
Weife alö Sclaven an einige Plantagen
besitzer. Nachdem die Zeit, auf welche sie
sich vermiethet hatten, verflossen war,
wandte sich einer derselben an den Eonsul
der Vereinig. Staaten und sprach ihn um
Schutz und Hülfe an. Dieser schickte ihn
in einem amerikanischen Schiffe nach Neu
Uork, dessen Eapitain ihn dem englischen
Consul daselbst überlieferte, der ihn nach
Barbadoes schickte.
Sein Schicksal erregte, als es dort be
kannt wurde, allgemeines Mitgefühl.
Capt. Taylor wurde einbezogen und vor
läufig verurtheilt Pfd.Ster. Scha
denersatz für die Zeit, daß die Leute in
Texas als Sclaven gedient hatten, zu be
zahlen. Die Regierung schickte sogleich
ein Schiff nach Texas, um die übrigen
Fünf aufzusuchen und zurückzubringen.
Dieses landete iu Galveston; die vermein
ren Sclaven wurden aufgefunden, ausge«
liefert und nach BarbadoeS zurückgebracht-
Die Plantagenbesitzer in Texas, welche
die Sclaven gekauft hatten, wurden von
der dortigen Regierung zur Verantwor
tung gezogen. Die Gesetze zur Verhinde
rung des EinschwärzenS der Sclaven sind
dort sehr strenge. Nur Sclavcnbesitzer
dürfen solche einführen, welche daselbst
ihren Wohnsitz aufzuschlagen gedenken,
und die öffentliche Meinung unterstützt daS
Verfahren der Regierung in Fällen wie
vorliegende, wo man Neger von einem eng
lischen Schiffe einschmuggelte, denn hoch«
stens ein Drittheil der Einwohner von
Texas hält Sclaven.
Bor 8 Jahren waren in Calhoun Eaun>
ty, Michigan, vierzehn Stimmen
den; in diesem Jahre 24,000.