Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, November 03, 1840, Image 1

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    Und Berks, Moiltgomcry inid Schnyltill Calnities allgemeiner Ailzeiger.^
Z 5 r vln S, Gedruckt und herausgegeben voll ArUoldPu:v e ll e, iu der Süd kteu Strasse, Ecke der Clwnu AUeu.B e h IN' 6 Mellich.r..
Jahrgang 2.
Bedi ngu n g e N.-Der Usbcr-llc Ijcobnclrtcr erscheint jeden Dienstag auf einem grossen Superial-Bogen mit scl'önen Vettern abdruckt. Der Sut'seriprionö-PreiS ist inTd a l e r des ?.il,rö, N'rl.ber IN h.ilt'jal'nger 2>cr.ni?l'e«
Zahlung erbeten wird. Wer im Vauft des Jahres nicht bezahlt, werden Kl st> angerechnet. Für kürzere Zeit als l! Monat wird lein llnterftbreiber angenommen, und etwaige Auffündigunge» werden nur dann .inaenonimen, wenn sie
emen Mon.n vor ?tblauf des Subseriptions-Ternnns geschehen und gleichzeitig alle abbezahlt werden, weiden dankbar angenommen nnd für ten gewöbnliel'en Preis eingerückt, llnterlchreibern in hiesiger
Stadt wird die Zeitung portofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, auf Kosten der Unterschreiber, riefe und Mittheilungen müssen p ost frei eingesandt werden.
Sehet hier, wenn Ihr wohlfeil kau
fen wollt!! !
Jakob Dictcr/ Sattler
iu der Stadt Kutzt.iuu,
benachrichtiget seine Freunde
und das geehrte Publikum ü
dass er das obige G,-
fch'isc fortwährend betreibt und
zwar gerade von Zabers Wirthshaus und
Heidenreich's und Kiitz'S Stehe gegenüber,
so ausgedehnt, daß er aller Arten Gäulckge
schirr und alle andere iu sein Facb eingreifen
de A'-tckel stets vorräthig hat oder auf Be
stellung anfertigt.
Er ist dankbar für die ihm erzeugte ausge
dehnte Kundschaft, und wird sich in der Fol
ge aneh bestreben dieselbe zu erhalten, nicht
allein dadurch, das; cr seine Pflicht als Ge
schäftsmann erfüllt, sondern daß er seine Ar
tikel danerhaft verftrtigt und sie so wohlfeil
als jemals zuvor verkauft.
Kntztaun, Jnli 28. bv.
Philip Acbcr,
Am Eck der -lten und Penn Strasse.
Hat so eben erhalten,ein groß Assorcment von
Hut und Klumpen
Havanna I
BwMamsch.n >
St. Croix s
Portorico und >
Neu Orleans
Ebenfalls
Boston Svrup
>
Neu Orleans und
Trinidat
Sextembi ers. 2m.
Glas- und Oueenö-Waare
Der Unterschriebene hat so cben erbalcen
eine grosse Answabl vo» Glas, nnd Queens-
Waare, welche rr wohlfeil zum Verkauf an
bietet am alte» Stand von Zieber n Schmitt,
an der Ecke der lten nnd West Prnnflrassc.
Philip Zieber.
September »?. 2m.
P>h,lipZ i e d e r,
Hat so «che» erhalten eine tott
g.-s.ilzene G.ilonie», Schäd, Eod
fisch e und Herrinae.
Ebenfalls Markerelleu in gan
zeii, halben nnd viertel Borrels und StidS,
wel <>e wohlfeil verkauft werden.
Sept.mbcr IZ. ?>n
Taqcdü.her für I^lo
Die Tagebücher des Senat? nnd des Hau
ses der Rtpreseneantc» der Republik Penn
sylvanic» fnr das Jabr und Packete
für SchiildirektorS, sind in der Commissio
„trSamtSflnl'c erhalten worden, welebe an alle
solche abgeliefert wei den sollen, die dazu be
rechtigt sind.
sun»iua, Schbr.
Tominissionersamt, )
Reading, Sept. 22. 5
Soebeu erhalte 11,
starten Rio, Alt-Java, Laguira,
und gerösteten Kaffee, welche alle
wohlfeil verkauft werden bei
Philip Zieber,
Ecke der 4 ten und Penn Straffe, Neaduig
September IZ. 5m
Laces(Spitze u )
Eine schöne Lot von Zwirn nnd Bobbinet
Spiptn, Eiufaßnng und Einsatz, so eben er
halten am Eck der 4ttn und Pcnnstrasse bei
Edward D. Schmitt.
September 11. üm.
Grocc r i e n.
Philip Zieber.
Am alten Stand vo» Zieber nnd Schmitt,
Ecke der 4ten und Penn-Straffe.
Hat so eben erhalten ein grosses und wohl
aiisgesuchtes Assortement von
(H r o c e r i e n,
Worauf er Käufer besonders anfmerksam zu
wachen wünscht, da dieselben wohlfeil ver
kauft werden sollen, imGroffe n ». K lje i
n e n. für Baargeld oder in Tansch für Lan
deS-Prodnkte.
Reading, September 15, >BlO. 2m.
ZOIIX l!
lier vi' 6tU h I'vnn ist, t;vt,
l>eooul!ie>' t 7.
nvatt) cluirv at ot'liev.
Zur lluterhaltuu q und Belehruuq.
Der Vär uud die Vraurweilifl^sche.
Ceylon, die schöne grosse Insel an der
Südspitze Indiens, ist ein wunderbares
Land. Einige behaupt-m, es sei einst daS
Paradies der Erde gewesen, und man zeigt
daselbst noch auf dem Gipfel eines Berges
den Fußtritt AdamS, welchen er zum ewi
gen Andenken in den Boden eingedruckt
hatte, als ihn der Engel mit flammenden
Schwert zwang, diesen Ort der Glückse
ligkeit zu verlassen. Die Grosse dieses
unseres allgemeinen Vaters muß sehr an
sehnlich gewesen sein—denn die Länge be
sagter Fußspur beträgt nicht weniger, als
7 Fuß heutiges Maaß. Auch die Gräber
der beiden dort neben einander bestattet
sein sollenden Brüder K a i n uud Abel
zeugen für die respektable Grösse der er
iten Judividuen des Menschengeschlechts ;
sie messen nämlich, eins fünfzig, das ande
re sechzig Fuß in die Länge—doch, das ist
es nicht, was wir nzählen wollten.
Ein euglischerOfsizier, der sich inDienst
geschäften von PuntoGalo nach dein Po
sten von Hambantotte zu begeben hatte,
und zu dem Zwecke seiue Dienerschaft da
hin zu Lande vorausschickte, schiffte sich in
der Bay von Bellingham auf einem klei
nen Fahrzeuge ein, welches von den Ein.
geborenen Dhoney genannt wird. Er that
es, um dießeise zu Lande zu vermeiden,die
sehr langweilig ist, indem auf der ganzen
Küstenstrecke von Tangalle bis nach Bat
ticalvo man mit Ausnahme Hcunbantot
tes nichts als eine"weite Wildniß antrifft,
wo sandige Thäler mit Wäldern und hoch
grasigen Ebenen abwechseln, und wo die
Bevölkerung so dünn gesäet ist. daß das
Land vollkommen den Elephanten, Büf
feln, wilden Ebern, Leoparden und grim
migen Bären anzugehören scheint Man
bemerkt nur immer in einer Entfernung
von 1-2 bis 16 Meilen kleine Hütten, wor
in Fußbolen der Negierung wohnen, uin
die Depeschen der letztern von einer Eta
tion zur andern zu befördern. Indeß
lassen wir den Helden unserer Erzählung
selbst reden:
"In der Ueberzeugung," berichtet der
selbe, "daß mich der günstig wehende Wind
mit nächstem Tagesanbruch an den Ort
meiner Bestimmung bringen würde, nahm
ich keinen Mundvorrath mit, eine Bouce
ille Brantwein ausgenommen, die man
mir zufällig mitgab, und die, wie man se
hen wird, mir einen unerwartet grossen
Dienst geleistet hat. Man kann sich mei
nen Verdruß denken, als ich beim Tages
anbruch zwischen fünf und sechs Uhr wahr
nahm. daß wir der Stelle, wo ich halten
wollte, um eine ziemliche Strecke vorüber
gesegelt waren. Auf der Stelle, wo wir
uns befanden, war eS unmöglich, zu lan
den, da der Südwind mit Wuth gegen die
Küste brandete. Aber der Steuermann
unseres Fahrzeugs, der sich weiter nach
TricoMali begab, sagte zu mir : Alles waö
cr zu meinen Gunsten thun könne sei,
mich an einer Erdzunge, Namens Potania
auszusetzen, welche Stelle ungefähr acht
undvierzig Meilen weit von dem Frühstück
entlegen war, welches mich zu Hambantot
te erwartete. Das war nun gewiß sehr
ärgerlich für Jemand, der einen so vor
trefflichen Appetit hatte wie ich. der seit
gestern keinen Bisftn über die Lippen ge
bracht, und der sich nun mitten in einer
menschenleeren Oede befand. Indeß ich
war damals voll Kraft und Gesundheit,
und mein Feldzug gegen die Kandier hat
te mich an Fasten und Mühseligkeiten ge
wohnt. Ueberdies hoffte ich, auf dem
Gestade einige jener zerstreuten Boten
hütten zu finden, und war gewiß, daß die
guten Leute darin ihren Earre und ihren
Reis mit mir zu theilen keinen Anstand
nehmen würden.
Ein kleiner Kahn, in dem ich ausstieg,
brachte mich ans Ufer, ein armer indi
scher Hausirkrämer, welcher sich mit einem
"TVillig zu loben und c>l'»ie Furcht zu tadclu."
Dienstag de» 3. November l 8-tO,
kleinen Waareupäckchen nach Trincomali
begab, bot sich an, mir zu folgen, und mich
zu einer kleinen Kabane zu geleiten, wo,
wie er sagte, die Fußboten wohnten, die
mir gerne zu Wegweisern und Trägern
meines Mantelsackes dienen würden. Wir
waren eben an's Land gestiegen, als die
Leute in dem Kahne sich mit aller Ruder
kcaft vom Gestade verräthc'.isch entfern
ten.
Sobald der arme Hcuisirer dessen ge
wahr ward, fiel er vor mir auf die Knie
nieder und bat mich, ihn zu dein Kahn zu
rnckkehren zu lassen, und mich soweit zu
entfernen, als nöthig war, um die Matro
sen zu vermögen, ihn darin wieder aufzu
nehmen, indem er mir betheuerte, daß sich
seine ganze Habe auf dem Dhoney befän
de, und er ein zu Grunde gerichteter Mensch
sei. wenn er sich nicht wieder einschiffe.
Ich willigte aus diesen Gründen ein, und
war froh, als ich den Kahn zu seiner Auf
nahme zurückkehren sah. Inzwischen dau
ettk eS nicht lange, daß ich ganz dasSchlm
nie meiner Lage zu fühlen anfieng. Der
Hunger begann mich immer heftiger zu
quälen, und ich wußte nicht, welcher Pfad
einzuschlagen sei, um zur nächsten mensch
lichen Wohnung zu gelangen.
Es war ungefähr vier Uhr Nachmittag,
Meinen kleinen Mantelsack ln der einen
Hand, in der andern meine halbvolle
Brantweinflafche, schritt ich auf gut Glück
vorwärts, eine der Boten Hutten aufzusu
chen. Nachdem ich eine Stunde vergeblich
gesucht, glaubte ich bei der rasch sinkenden
Sonne gerathen, mich gegen West, nach
der Station zu wenden, wo sich ein
indisches Karavanserai befindet, und von
dem ich ungefähr Meilen entfernt zu
sein glaubte. Nicht ohne Mühe gelang
es mir endlich, den Pfad aufzufinden ; bis
dahin ging Alles gut. Ich schütt rüstig
fürbaß—da gewählte ich beim Sonnenu
ntergang eine Heerde Elephanten, dicht an
dem Weg-.', den ich vorbei mußte- Sie be
fanden sich in einer Art von Gebüsch, so
daß ich von ihnen nur den Rücken sehen
konnte, das Uebrige von ihnen verbarg
der Busch. Diese Thiere flößten mir kei
ne Furcht ein; dcnn, wenn man schon be
hauptet, daß sie zuweilen die Menschen
angreifen, so war mir der Fall bei meinen
vielen Jagden auf sie niemals vorgekom
men-
Derjenige indeß, dein ich am nächsten
gekommen war, bemerkte mich bald, und
stieß jenes Zorngebrüll aus,welches ten al
ten Elephantenjägern sehr wohl bekannt
ist. Ich schrie ihn an in. Vorübergehen;
aber, statt daß er, wie ich erwartete, da
von gelaufen wäre, fing er alsobald an.
mich zu verfolgen. Da erkannte ich mei
nc Gefahr, und lief was ich konnte, im
mer meinen Weg verfolgend- Als ich mich
umsah, erblickte ich den Elephanten kaum
ein paar Klafter weiter hinter mir. In
meiner Angst nicht wissend, wie ihm zu
entrinnen, warf ich ihm meinen Mantel
sack an den Kopf. Der Einfall war guch
der Elephant hielt still, um zu untersu
chen, was ihm an den Kopf geflogen war.
Unterdessen gewann ich einen Vorsprung,
und als ich ungefähr an sechzig Klafter
vorwärts war, wendete ich mich um, nach
zusehen, was mein Elephant beginne. In
dem 'Augenblick war lch so ganz frei von
aller Furcht geworden, daß mir daS Aben
theuer ganz lustig vorkam. Zch war kei
neöwegs geneigt, meinen Mantelsack so
leicht aufzugeben,und machte cinigeSchrit«
te zurück, das Thier zum zweitenmal?an
schreiend. Das brachte meinen Gegner
neuerdings auf, und er rannte abermals
auf mich zu. Schon war er mir bei 15
bis 20 Schritte nah am Leibe, und ich
schien ohne Rettung verloren —da lag mir
plötzlich ein steiler Hügel neben dem Weg,
welchen ich hastig hinanlief, und an dessen
einer Seite ich dann leise hinabschlich,
während der Elephant immer gerade vor
sich hinrannte. Er bemerkte indeß bald.
daß ich ihm entwischt war, und aus dem
G.'büsch, wo ich mich versteckt hielt, sah
ich deutlich, wie er sich unruhig und ver
drießlich nach allen Seiten umsah, wie um
meine Spur auszuspähen. Nachdem er
sich jedoch überzeugt, seine Mühe sei ver
gebens, verließ er den Pfad und begab sich
wieder nach dem Gebüsch, aus dem ihn
mein Nahe» hervorgelockt hatte-
Sobald ich ihn aus den Avgen veUoren,
verließ ich weinen Bei steck, um meinen
Weg fortzusetzen. Kau n daß ich einige
Schritt vorwärts gethan, bemerkte ich in
der Dämmerung zwei Thiere, die auf mich
zuzukommen und ungefähr hundert Klaf
ter weit von mir entfernt zu sein schienen.
Ich hielt sie Anfangs für ein paar wilde
Büffel, die auf der Insel sehr häufig zu
finden sind ; bald aber erkannte ich sie für
ein paar ungeheure Bären an. Mich seit
wärts zu schlagen war unmöglich, da der
Wald, der den Pfad begrenzte, voll Dor
nengesträuche, undurchdringlich war für
einen Menschen; l ückwärts zu eilen wäre
vergeblich aewesen, denn ich befand mich
höchstens "0 Schritt weit von den Bären.
So wie sie mich gewähl ten, stiessen sie zum
Zeichen ihres Grimmes ein kurzes Gebrüll
näherten sich, der Grossere, al
lein Anschein nach, das Männchen, seiner
ganzen Länge nach voraus. Ich fuhr fort,
sie mit festen Blicken zu betrachten, und
meine Unheweglichkeit schien sie für einen
Augenblick zu velbluffen. Sie waren nur
eben einige Schritte von mir entfernt.
Von ihrem Erstaunen über mein anschei
nend kaiteS Blut zu sich gekommen, mach
ten sie einen Satz, um mir naher zu kom
men, und ich entkam ihnen nur, indem ich
so weit zurücksprang. Ein neuer Sprung
brachte uns noch näher zusammen, und
beim dritten befand ich imch unfehlbar
unter den Tatzen der Ungeheuer. Alle ü
berstandenen Gefahren meiner langen,zun,
Theil in Indien zurückgelegen militäri
schen Laufbahn, schützte mich in diesem
Augenblick—ich gesteh vor einem
lebhaften Anfall des Entsetzens. Ich er
innere nach vollkommen, einen durchdiia"
genden Schrei auSgestossen zu haben, der
weit umher in der Gegend erschallen muß
te. Inzwischen, ohne die Gegenwart des
Geistes zu verlieren —als ich sah, daß der
mir am nächsten gekommene Bär sich auf
die Hinterfusse erhebe, um mich mir feinen
Gatzen zn umarmen —versetzte ich ihn: mit
der Brantiveinflasche einen gewaltigen
Schlag auf die Schnauze, daß die Bou
teilte dabei ln Stücke gieng, brauch' ich
nicht erst zu sagen. Ob jedoch der Schlag
auf die Nase des Bärcn, wo diese Thiere,
wie man sagt, am empfindlichsten sind,
denselben ausser Fassung gebracht, oder ob
lhiu der Brantwein in die Augen gespritzt
war— ich weiß es nicht; gewiß ist es aber,
daß er nach empfangenen Schlag Kehrum
machte und sammr seiner Gefährtin nach
dem Walde Reißaus nahm. Dies letztere
Thier hatte keinen aktiven Theil an dem
.Kampf genommen, sondern begnügte sich,
das andere auS der Entfernung mittelst
öfter» dumpfen Gebrülls zur Tapferkeit
anzufeuern.
Alles das war dic Geschichte zwei bis
dreier Minuten, und vermuthlich, weil,
mein Kampf mit den Bären nicht länger
gedauert, hatte ich meine Geistesgegenwart
behalten. Uebrigens gesteh' lch, daß ich
an den Boden gebannt blieb, wie cinMei
lenzeiger, bis daß die beiden Ungethüme
verschwunden waren. Als sie mir aber
endlich aus dem Gesicht gekommen, begann
ich zu rennen, was ichkonnte, uud nachdem
ich eine Stunde Wegs mit der größten Hast
zurückgelegt, erreichte ich eine schöne offene
Ebene, die ich für die von Aalle nahm.
Da fiel ich vor Erschöpfung zu Boden, wo
ich eine halbe Stunde lang ausgestreckt
liegen blieb. Dan« schritt ich weiter, und
erreichte nach mancherlei Irrwegen die ge
suchte Station, von wo ich am andern Ta
ge, halb todt vor Ermüdung, Hunger und
Hitze, in Pallitoxanie ankam. Man kann
sich meinen Zustand vorstellen, wenn man
bedenkt, daß ich seit dreinndfünfzig Stun
den nichts zu mir genommen halte. In
Pallitopanie versah mich der einzige dort
besinnliche Europäer, ein braver Korporal
vom 19cen Regiment, mit einem frischen
Bad, einer Portion (Üarre und einer Fla-'
sche Brantwein,zur Entschädigung für die,
welche ich im Kampfe mit dem Bären ein
gebüßt. Am nächsten Morgen begleitete
er mich, d'.e Flinte auf dem Nucken, bis
nach Hambantotte, wo ich meine Bagage
und meine Domestiken sowohl, als bei mei
nem Freunde, dem Salzeinnehmer, Erho
lung von den überstanden?« Mül)en und
Gefahren vorfand.
Ich kann nicht füglich Messen, ohne ei
nige Bemerkungen über die Brantwein
flasche, der ich mein Heil verdankte. Sie
ward mir gewissermaßen von einem Lands
mann trotz meines Wiederstrebens aufge
drungen, in dem Augenblick, als ich mich
am Bord der Dhoney einschiffte. Aus
Mangel eineS Pfropfenzieherö hatte ich den
Hals der Bouteille e.itzw igebrochen, um
damit einer seekranken Soldatenfrau zu
Hülfe zu kommen, die von diesem Mittel
Liuderung erwartete. Ein ganz besonde
rer Zufall war, daß ich die Bouteille in der
Hand behielt, als ich meinen Mantelsack
nach dem Elephanten schleuderte. Seit
dem denk ich immer, daß ich eö der Vorse
hung zu verdanken habe, mittelst so man»
chen glücklichen Umstandes allen den Ge
fahren dieser Reise glücklich entronnen zu
sein."
Das Jahr 153>) begann bekanntlich mit
einem Freitage, den manche Leute für ei
nen Unglüstag halten. Ein Engländer,
der zu diesen geHorte, und in dem neuen
Jahre nichts als Unglück ahnte, entschloß
sich kurz und nahn» sich das Leben, um den
gefluchteten unglücklichen Ereignissen bei
Zeiten aus dem Wege zu gehen.—
Die mnthmaßliche Tiefe des Oceans be.
trägt zwei deutsche, ungefähr 9 eng-
Meilen, und beinahe der dreissigste
Theil dieser Löafscrmasse besteht aus rei
nem Kochsalze. Wenn die Gewässer der
Meere abgedampft würden, so würde eine
Salzlage auf dem Grunde übrig bleibeil
an 70«) Fuß Dicke —eine Masse, hinrei
chend, alles gegenwärtige feste, trockne
Land mit Salz zu einer Höhe von zwei
taufend Fuß zu bedecken.
Der Schah von Persien schickte vor ei
nigen lahren seinen Enkel, den Prinzen
Ehosrew Mirza nach St. Petersburg, um
sich wegen der Ermordung des russischen
Gesandten zu Teheran, Grieboyed off,
bei dem russischen Hofe zu entschuldigen.
Auf seiner Zurückreise kam dieser Prinj
durch Moskwa und verliebte sich da in
drei junge schöne Russinnen welche cr
auf der Stelle als Gemahlinnen verlangte,
um sie mit sich in sein Vaterland zu neh
men. Nicht ohne viele Mühe konnte man
! ihn dahin bringen, sich zu überzeugen, daß
die christlichen Gebräuche sein Ansuchen
nicht erlaubten.
Austern, die auf Bäumen wach
se,,. Nach dem Bericht des Dr. Brom»
nie ist das wirklich der Fall auf der gros
sen Insel Borneo unter'm Aequator im
ostiudischen Archipel. Borneo umfaßt ei
nen Flächenraum von N,295 Quaderat
ineilen. Drei-, sechs- bis achttausend Fuss
hohe Gebirge durchziehen daS Innere der
Insel, während die niederen Meeresküsten
fortwährend grossen Überschwemmungen
ausgesetzt sind, und in manchen Gegenden
rothe und weisse Manglebäume zu Zeiten
der Flut meilenweit? unterseeische Wälder
bilden, von denen die Eingebornen bei nie
derem Wasserstande Austern, wie Früchte
;ur Nahrung, pflücken.
Zu Mauromp in Irland fallen zwei
Kaninchen zur Welt gekommen sein, deren
Körper ganz mit schwarzen Federn bedeckt
sind.
Ro. 9,