Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, August 25, 1840, Image 2

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    u. das« eine neue Zeitung a«fgericht«t würde.
Dies, Vermuthung wird nach um Vieles
dadurch bestärkt, weil Col. tindsay und ande
re Ihrer tente, sowohl in !«58 als in i 859,
durch Lobreden nnd AnStheilnng vou Trink-
Ipnichen, Sie zn einem solchcn kernfesten nud
glelchniäsflgm Demokraten nnd Anti-Bank
manu steniPtlten, dtch gar keiner mehr zu fin
de» ist, und gegen den ein lefferson, Jackson,
Van Buren nnd Benton nur Stümper sind,
und dann bei der VcrfolgunS Geschichte, der
Eollonel die Hauptrolle auch wieder übernoni
men hatte.
In Betrachtung der vorher angeführte»
Thatsache» und Wahrscheinlichkeiten, im Zu
sammenhang mit noch manchen andern, kann
ohne feinere Aufklärung über die Sache zu
erhalten, ich de« geschöpften Verdacht gegen
Sie unmöglich von mir werfen. Ich will
uicht grade vermuthen, daß Sie den Plan
selbst entworfen nnd Ihre teure angestellt ha-1
bei, um denselben auszufnhrer.; allein wcnu
Alles ohne Ihr Vorwissc» und ohue Ihre
Begünstigung geschehen ist, wäre es eruS der
größten Wunder das ich »och je gesehen habe
Sollte ich mich jedoch dennoch irre», so bitte
ich Sie—wen» es möglich zn thnn ,st —mir
die Sache deutlicher zu machen, damit ich!
kein nngerechtes MiStranen gegen ciiienMaii
hegen möge, den ich einst so hoch schätzte und
einem Gefühl von Wohlwollen, vieles geop
fert habe.
Sie sagen in Ihrem Brief "ich hätte zuge
geben daß Sie Grniid gehabt b e r Ihrer zwei
ten Erwähliiiig zu glauben, daß Sie auf mein
volles Vertrauen und meine lliiter>iützu»g
nicht so rechnen konnte», als dieses bei Ihrer
ersten Erwählung der Fall gewesen." Ver
muthlich haben Sie meine Worte iiurichllg
gelesen oder mißverstanden. Wenn ich nicht
irre, sagte ich, "daß seu lhrer
zweiten Erwählnng, Sie Ursache hatten zu
glauben ie." Dies ist weiligstens was ich sa
ge» wollte, denn meinetwegen bekamen Sie
bei Ihrer zweiten Erwählung keine Stimme
weniger, als Sie erhalten hätten, wenn kein
Mißverständnis; zwischen uns vorgefallen wä
re. Da hier ein falscher Grund gelegt ist, so
fällt Alles, was Sie daranfzcbaLt h.,ben, oh
,'.e Beantwortung von selbst zu Boden. Ich
wollte damit so viel sagen,weil es Ihnen selbst
bewußt, daß Sie mc,n Zutrauen mißbraucht,
Sie deswegen geglaubt haben möchten Ursa
che zn haben, daß nachher Sie nicht mehr auf
ein so festes Zutrauen und eine so warme Un
terstütznng von mir rechne» Mimten a!S frü
her.
Ihre Erklärnng "daß Sie sich nie gedeinn«
thlget um eines Mannes Gnnst zn erwerben,"
scheint mir hier ganz überflüsstg gewesen zn
sein, indem ich so was nie von Zhnen oder
von sonst Jemanden begehrte. Und meiner
/'persönlichen Opposition" Trotz zu bieten, ist
auch nttgernfe», nnd klingt etwas übermüthig
und iinsrcnndschafllich. Ich werde, wenn mög
lich, vermeiden, je wiedt, in Opposition zn
Zhnen das politische Feld zn beziehen. Ihre
Kraft nnd Gewandhelt als politischer Anfüh
rer, ist mir nur noch zu dciitüeb ans den merk
würdigen Zeiten, die Mensche» Hcrzen
prüfte»," bekannt—als nämlich Demokratie,
unter der Fahne von Jackson, und Aristokra
tie, unter der Fahne des "Ungeheuers," ge
gen einander z» Felde zogen, nnd es noch zwei
felhaft—ja, sehr zweifelhaft war, wer die O
hcrhand erhalten möchte. Hätte man Sie
nicht als eine mächtige Stütze nnserer Geg
ner betrachtet, so wäre Ihnen vielleicht von
unserer Seite nicht so bereitwillig und so bald
nachher die Hand gereicht werde«, als Sie
nicht um Ausnahme nnd
Gunst bei uns Anspruch machten, besonders
da Vicle i» unsern Nethen betcnkllch die
Köpfe darüber schüttelten.
Auf das was S»e in Bezug auf den Sitz
im Congreß erwähne», habe ich weiter nicht
viel zu erwiedern. Ich war schon lange der
Meinung, daß die Gelegenheit welche ich da
zn halte, verschwiinden sei, weil ich dieselbe an
Sir verscherzte. Und statt dadnrch mir nnd
der Demokratischen Parchei einen neuen po
litischen Frcnnd festzumachen, wie ich er
wartete, finde ich jctzc schon einen gefährlichen
Feind in ihm. Wahrscheinlich hätte ich die
se Sache nie wieder in Erinnerung gebracht,
wenn es jetzt nicht den Anschein erhalte», als
ob Sie noch mcbt zufrieden mich dari» hin
tergangen zu haben, sondern daß Sie darauf
hin arbeiteten mir nnd den Meinigen auch
noch die Nahrung mit meinem Geschäft zn
verkürzen. Dies wäre mir doch zu viel, als
daß ich es mit Stillschweigen übergehen könn
te, und deswegen habe ich die Zeilen nncer n
27sten vorige» Monacs an S«e gerichtet, nm
auf eine oder die andere Art Gewißheit iu der
Sache zu erlangen.
ES mag ihnen Vergnügen gewähre», jetzt
von Ihrer Höhe herab trotzend zu Mir sagen
zu können, i'weii» Ihre Zeit ver liossen wäre,
ich Sie bereit finden würde mir die Bahn
frei zulassen, nm nicht weiter Neid n»d Groll
zn erwecken," wahrend vielleicht von Ihre»
jeu ten sweilii nicht von ihnen selbst,) alle
mögliche Mittel angewandt werden, um Sie
auf derselben zu « halten. Auch ich habe mein
> Vergnügt», dabti, und wahrscheinlich mehr
Gtmiithöruhe und Friede» mit mir selbst, in
dem ich j>» Ihnen sagen könnte: Sie haben
diese erhabene Stelle nur zu verdankt», und
wenn ich gierig darauf gewesen wäre, Sie die
selbe vielleicht nie erhalten hätten, um Gele
gttiheit zu bekommen mir den Vorwurf z»
machen, ich hege Neid und Groll gegen Sie
wegen derselben. Dabei scheinen Sie anch
der Sache noch den falschen Anscheu, geben
zn wollen, als ob Sie sehr großmüthig gegen
mich lind uneigennützig handelten, wenn Sie
deswegen das Anerbieten machten, die Bah»
zu verlassen.
Schließlich will rch Ihnen nur noch mclden,
daß ich mir keine Aechnnng mache und
nicht erwarte, je wieder unter günstigen Nm
ständen aufgefordert z» werte», als Candidac
für die Stelle anfjntrtten—allein wenn dies!
dennoch der Fall fern sollte, ich nicht handeln
würde wie bei der ersten Gelegenheit, nndeinr j
solche Ehre freiwillig cincm andern zuwendete
von solcher Thorheit bin tch vollkommen
kurirt.
Mit gebührender Achtung, der Ihrige
Icchn Xittcr.
N. G. Zeh kann nicht u»terlassen noch an
zuführen, daß der Znstand der Dinge zwischen
n»6, wie er jetzt dasteht, nur sehr schmerjlielz
ist, u»d ich zur Zeit als wir u>uer einer poli
tischen Fahne Mammen traten, ich nicht er
wartete so was zu erleben. Ich kau» Sie
aufrichtig versichern, daß ich es immer red,
lich mit Ilinen meinte, und ernstlich gesonnen
war das Meuiige dazn beijntragen «in eine»
grosse» Mann helft» ans Ihnen zu machen,
wozu Sie Anlagen zeigten. Allein ich befürch
te Sie haben eine Bahn betreten
NM zu dauernde m Ruhm zn gelange».
Das Reich des Schreckens erneuert.
In der Stadt Lancaster haben sich kürzlich
verschiedene Fälle ereignet die deutlich an das
Reich des Schreckens unter des ältern Adams
Administration erinnern. Unter inehr andern
Fällen wollen wir hier nur cinen anführen :
Hr. Jshn Wood, ein ehrwürdiger alter In
! valid, der unter Gen. Harrison am Fluß Nai
! sin gefochten, und seit dem viele Witerwärtig
> keiten erduldete, hatte in einer Zeitung einige
Artikel zum Lobe seines alten Commandörs be
kannt gemacht. Als am vorletzten Samstage
dieser nämliche alte Mann auf der Strasse ar.
Beitete, kam ein Mann zu ihm, angeblich ein
Fremder, und fragte höflich den Weg nach ei
i nein gewissen Platze. Er be'.rog endlich den Al,
ten ihn bis zur gesuchten Stelle zu begleiten.
Dort angekommen fand er eine Menge junger
Naufer von der Van Buren Partei versamelt;
der Fremde verschwand und diese umringten
den alten Mann, zeigten ihm was er in der
Zeitung geschrieben, nannten ihn einen Lügner,
Verläumder, Schurken ze. nnd behandelten ihn
auf das Schändlichste ; wären nicht einige ver
nünftige Leute dazu gekommen die den Alten
in Schutz nahmen, und wäre der Skandal
nicht am hellen Tage vorgefallen, so würde der
Alte wohl kaum nm den Leben davon gekom
men sein.
Erinnern solche Thaten nicht lebhast an die
' Schreckens Zeit von 'S9?
j Gnv. Porler als Electiomrer.
Guverncr Porter, unsere ehrenwehrte Ober-
Magistratsperson, treibt sich jetzt in Ohio her
um und electionirt aus allen Krästeu für sei-
nen klein Meister Martin. Ein Schreiber von
Canton sagt: "Guvernör Porter war gestern
>hier; am vorigen Freitage hielt er eine Rede
in Massilon und am Samstage in Dover.
Gestern kam er auf seiner Rückreise hier durch,
von acht oder zehn Aemterhaltern begleitet. In
diesem Staate ist kein Zweifel auf einiger Sei
> te; selbst die Aemterhalter geben auf; aber sie
erwarten, wie Porter sagt, von 15- bis 20 tau
send Mehrheit in Pennsylvanien.
Was sagen unsere Lokofokos in Peunsylva
nicn zu dieser Geschichte? Während sie sich
darüber ärgern, daß ein ehrlicher Handwerker
von Ohio in Pennsylvanien dem Volke die
Wahrheit sagt, läßt sich der schon halb verstos
sene Gnvernör von Pennsylvanien nach Ohio
importiren; hält dort Reden und lügt den dor
tigen Lokofokos vor daß ihr verdorbener Kram
bei uns am Steigen sei. Dies scheint uns als
ein Kniff, den der pfiffige David gebraucht um
die Gunst seines GebieterS wieder zu erschlei
chen, die er während dem letzten Winter verlo
ren. Wir können jedoch unsern Freunden in
Ohio versichern, daß er die IVahi keit nicht
sagt; Lokofokoismus ist bei uns jetzt schon unter
Par und der kgste October wird zeigen wie
tief er gesunken ist.
' Wahlen in Missouri und Illinois
sind wahrscheinlich zu Gunsten der Lokofokos
ausgefallen; die Mehrheiten werden jedoch so
verringert heraus kommen, daß wir bei der Pre
sidentenwahl den Sieg erwarten.
VH-Dit Wahl sür Congreßmitglicdcr und
Staats-Gcsetzgebung in Rhode Island, findet
heute Statt.
Ein Lokofoko Zeitungsdrucker hat sich viel
Mühe gegeben» die Zahl der Ueberläuser von
der Whig Partei auszufinden, und hat endlich
ganze eilf gefunden.
Wer D-llirrale ZSrolmchler,
Reading, den 25. August, 1840.
Demokratische Volks Ernennung
für President,
VenTVMin.Morrison,
von Gkko.
Für Vice President,
Der achlb. John Tyler.
don
"Wir wollten nicht unter einem Zaghaften
oder Berräther dienen—sondern unter einem
(Harrison) der sich selbst bewies als klug, vor
sichtig und brav.
Richard N 7. 'sotinson,
gegenwärtig Vice President der Ver. Staaten.
"Die Segnungen faulender von Weiber und
Kinder die gerettet von den Skalpiermessern
barbarischer Wilden, und von den noch mehr
barbarischen Proktor, ,ul,c,i a»f Garrison
und seiner braven Armee." Simon Schnei
ders Botschaft an die Gesetzgebung, am 10.
December 1813.
Aua Col. N- M JoIMWNS. den jetzi
gen "Vice-Presidenten" Rede, gekal
ten im seng,esi de» ?ten März 1831.
Während des Amerikanischen Krieges war
Vvilliam H. Harrisoi, Vom Staat Ohio,
länger i» wirklichiu Diensten wi inrged ei»
anderer General, war in mehr Schlachten
wie ir-rend ein Anderer.und bat nei emale
eine Schlacht verloren, ist nie besiegt
worden.
Ein Anerbieten.
Um unsern Freunden Gelegenheit zu geben,
unser Blatt weiter zu verbreiten, machen wir
hiermit bekannt, daß wir bis Presidentenwahl
Snbseribenten für den Beobachter annehmen
für den geringen Preis von
JA Cent, einzeln,
oser I Thaler für 10 CopieS,wenn sie in einen
Pack bestellt werden. Vorausbezahlung ist
aber dabei als unerlä liche Bedingung festge
setzt.
u» ««»» »»>
der ersten Seite dieses Blattes be
ginnt ein Theil der Streitcorrespondenz zwi
schen den Achcb. Georg M. Keim, unsern Re
presentanten im Congreß, und Hrn. John Rit
ter. Wir empfehlen dieselbe einstweilen zur
genauen Durchsicht; in unserm Nächsten wer
den wir den Rest derselben im Auszüge geben.
did VersammlunaLH. iw
bürg und SchuinachersviM wo der Grob-
Ichniitt von Oh-o Reden hielt, alle zahlreich be
sucht wurden. DieS ist ein gutes Zeichen in
"All Berks," wenn dessen Bürgen auch endlich
der Wahrheit ein williges Ohr leihen.
Herr Bär hat unser Caunty jetzt verlassen
und vertheidigt min die Volks Sache in andern
Gegenden. An» vorigen Mittwoch addressirte
>er eine grosse Versammlung in Orivigoburg und
eine Committee von 3u Grobschniiedcn begleite
te ihn von dort nach Pettsville z bei der dorti
gen Versammlung waren die Beamten lauter
Grobschmiede. Auf Freitag hatten einige Berg-
leute den Ohio Schmitt cingeladcn, sie bei ei
! ner Versammlung in Minersville zu addressi
ren, waS er zu thuen einwilligte. Die Ver
sammlung fand am Freitage Statt. Bis zur
Wahl wird dieser Schmitt den Van Buren
ziemlich weich gehämmert haben.
lLin Zeichen. —In den letzten Tagen der
vorigen Woche verkaufte ein Pferde Händler,
von Bedsord Caunty, in dieser Stad 2 Pferde
unter folgenden Bedingungen: IVenn Gen.
Harrison »umpresidenten errväklt ivirv
muß der Räufer hundert Thaler für je
de,» bezahlen —blcil't aber Van
se> bekommt er beide umsonst. Der Mann
wußte sicher woher der Wind bläst.
Wahl Nachrichten.
Wir haben zu wenig Raum um die guten
Wahl Nachrichten weitläufig mitzutheilen. So
viel ist gewiß, daß die Harrison Demokraten in
folgenden Staaten siegreich waren z
Aentuek'y—so weit wir wissen, mit einer
Mehrheit von 17,754.
Indiana.-Returns von 75 CauntieS ge
ben Bigger (Whig) 80KZ Mehrheit; von zehn
Caunties fehlen noch die Berichte. Die Gesetz
gebung steht: Senat 14 WhigS 2 Lokofokos;
im Haus 77 Whigs 23 LokofokoS.'
Nord Carolina. Whig Mehrheit für
Guvernir 10,337. Von 17 Caunties fehlen die
Berichte noch, die aber daS Resultat nur wenig
verändern werden.
Alabama. Vollständige Berichte fehlen!
noch. Nach den letzten Nachrichten steht die
Gesetzgebung: Senat Whigs 13, LokoS 20;
im Hause 46 Whigs, 4S Lokofokos. DieS war
ein unerwarteter Gewinn für die Whigs, und
der Staat wird ohne Zweifel sicher für Harri
son gehen.
Dies ist genug für «ine Woche.
unserer Leser welche vielleicht
nicht hinlänglich mit der moralischen Stellung
der Van Buren Partei bekannt sind, empfeh«
len wir besonders folgendes Beispiel von
Lokofoko Moralität.
Am 4ten July, kurz vorher ehe die Lokofo
kos in Indiana ausgepeitscht wurden, hielten
sie ein grosses Saufgelag, bei welchem sie recht
ihren Witz und noch besser ihre Moralität se
hen liessen. Wir geben unsern Lesern unten
zwei Trinksprüche, den Ertrakt ihres Witzes.
Wir geben sie wörtlich um unsere Leser mit der
Wahrheit bekannt zu machen, furchten aber
fast von ihnen getadelt zu werden; aber es ist
lei d e r die Wahrheit. Leset:
1. Gesundkelt zu General Hrrai
son.—Mögen seine Tage wenige im
Laude sein, und sein Weib eine Witt
we und seine Kinder mutterlos und
alle ihre Nachkommen, und mögen sie
nl die Wüste Verstössen werden, daß
sie ibr Brod betteln müssen für alle
Tage ihres Lebens.
2. Gesundheit zu General Harri
son, Hüll, Burr und ihre Mütter,
und ihre Nachkommen, mögen sie ge
stopft werden mit Hölle und Ver
dammmß. mit Donnerkeilen verdickl
llnd ein Blitzstrahl zum Vermischen,
und ein Erdbeben es ihre gottverdam
ten Aeblen herunter zu stosseu.
Diese Trinksrüche wurden vom Presidenten
gelesen und mit donnernden Hurrahs ausge
nommen durch die ehrlichen Lokos, die noch
Witz genug hatten die darin enthalteneSchänd
lichkeit zu verstehen. Die, welche noch ohne Bei»
stand aufstehen konnten, meinten diese Toaste
müßten stehend getrunken werden. D>eS war
aber unmöglich für diese Seiderhasser. Sie
blieben in ihrem Schlamme liegen.
Leser werdeu sich erinnern, daß
diese Männer Mitglieder derselben P.irrei sind,
für deren Unterstützung Amos Kendall an die
Prediger den tLvangeliumo und Lckrer
der Nloral appelirte. Wahrlich, schöneP o
ben von Moral! Man wird ihreS Gleichen
schwerlich unter Heiden und Türken antreffen.
Diese nämliche Partei würde sich sicher nichts
daraus mache», wenn sie auf die Trümmer
von Moral, Religion, Christenthum und der
Rechte eines freien Volkes den Thron Martin
des Ersten gründen könnten. Das Obige ist
nnr einer von den vielen Fällen bei welchen die
Lokofokos ihre Liebe für Moral und Tugend
zeigen. Wir glauben unsere werden hin
länglich gMig daran habeg/' >Md mancher ehr-
»ok<Mo mit Mächten bru
talen College« er verbunden ist. »
Die stebeude Armee.
Von allen Plänen die der kleine Ränkeschmie
der Martin Van Buren, während seiner Admi
nistration auf die Beine brachte, ist keiner so
schädlich wie der f»r Errichtung einer stehenden
Armee von 200,000 Mann. Alle übrigen Plä-
ne, die Verschwendung für die Pracht des weis
sen Hauses, die Aemterhalter Bank ,c. sind
nur Sonntagskinder gegen den Plan von einer
stehenden Armee. Die Gefahr welche daraus
entsteht für die weitere Dauer unserer Freiheit
kann nicht zu oft für das Volk gebracht wer
den damit jeder Bürger das Gefährliche dessel
ben einsehe. Wir werden unsern Lesern nach
und nach einige Artikel aui? der Bill mittheilen
wie sie vom Kriegssekretär vorgeschlagen und
durch den Presidenten den, Congreß dringend
empfohlen wurde.
Der erste Artikel besagter Akte lautet:
1. Das jeder und alle freie korperfähi
ge weisse Bürger, von den respektiven
Staaten, in denselben wohnend, der in den
Alter von 20 bis 46 Jahre ist oder sein
mag (mit Ausnahme der hierin späterem
gegebenen) soll allgemein und besonders
inrolliert sein in der Miliz durch den (sa
pilän oder kommandirenden Offizier der
Compagnie in deren Bezirk solcher Bür»
ger wohnt; und daß es allezeit die Pflicht
alle solcher Capitäne sein soll, jeden Bür
ger wie gesagt einzuschreiben, und eben so
alle Solche die von Zeit zu Zeit daS Alter
von 31 Jahren erreichen ; und daß er oh'
ne Verzug solchen Bürger von der Ein
schreibung benachrichtigen soll, durcheinen
nichtbestallten Offizier der Compagnie,
durch welchen solche Nachricht zu bewei
sen : "daß jeder so eingeschriebene Bürger
sich innerhalb drei Monat nach diesem
mit einer guten Musquete versehen soll,
hinlänglich um eine Kugel von 18 auf ein
ein Pfund zu schiessen; gutes Bajonett
und Tragriemen; 2 übrige Flintensteine
und Patrontasche, die 24 Patronen faßt,
jede mit einer zur Musquete passenden
Kugel u. Schrot versehen und hinlänglich
Pulver; oder mit einer guten Büchse,
Knappsack, Schrotsack und Pulvnhorn
oder Flasche, mit Pulver und Kugeln für
24 Schüssewomit sie versehen sein sol-
len wenn sie zum Exerzieren oder sonst in
Dienst berufen werden ,c.
Dies ist also der erste Theil von Markin'»
Lieblingsgesetz, nach welchem sich der Kern un
ser,r Bürger ilun zu Gefallen selbst equipiren
soll, um ihn in seinen Plänen z« unterstützen.
Dieser Spaß würde Jeden beinahe "hundert
Thaler ' kosten, und was bekommt er dafür ?
Er wird gewaltsam von seinen Freunden oder
seiner Familie entrissen—dagegen h.tt er die
Erlaubniß während seiner Dienstzeit Schulden
zu mache», die er jedoch nachher bezahlen muß.
Dies sind Schönheiten der Freiheit, die Van
Buren für das "liebe Volk" der Ver. Staaten
bestimmt hat. Nächstens mehr davon.
wahrhcitliebende Nachbar von
<!llt Berks,' der durchaus nichts verdrehen will,
erzählte seinen Lesern mit allem Anschein von
Wahrheit, daß die Van Buren Convention i»
Laneaster aus Handwerkern und Arbei
ter,, bestand. Wir wußten vorher, daß die
Convention nur ein Zusammenströmen der
Aemterhalter sein würde; und zum Bewei« daß
wir in unserer Meinung nicht geirrt haben ent»
lehnen wir auS einer Harrisburger Zeitung die
folgende Liste von
Handwerkern und Arbeitern:
Als den ersten setzen wir den Staats-Sekre»
tär F. R. Shunk, welcher sein Brod und But»
rer jährlich zu dem Werthe von P2SOO erhält.
lamcs Snyder, Schreiber, jährl. K SOO
James B. Ruple, do. do. 800
William Betz, do. do. KOO
H W. Scott, mes. do. SOO
G. R. C?py, A. G. de. 2000
H. Beader, KOO
Lakob Brooin, do. 800
V. Cverhard, dv. 600
W. Q. Wallaee, do. 800
Z. Dimmock, Schreiber, do. b(jo
C. Snulh, do. 800
George Stroop, do. 80»
H. Ä. Kerr, do. 800
A. Rcbinson, do. 600
S. Brenizer, do. 600
W. G. Dumars, Messenger,
Sallade, Gen. Landmesser, 1400
D. Small, Depulirter do. 1000
T. I Siehrrr, Schreib, do 600
L. Sallate, do. LOO
D. W. H>)de, Schreiber, 800
Robert Förster, do. 800
Ovid F. Johnson, General Anwalt, 2600
David Pool, Deput. do. 200
Jakob Seiler ,Clerk vom Repref. Haust 1500
Heinrich Bühler, Clerk deS Senats, 15U0
Zohn Stahl, Stabträger im Senat, VOO
A. Krause, do. im Hause, 600
D.Krausetsein m>nderj.Sohn)Borhe im H. 2öt>
I. Jack, Geiülfö Thürsteher im R. H. 400
Rose, Aufseher von öffentl. Plätzen, 6S<>
James Huver, Staats-Bibliothekar, BSl>
T. Wilson, Sek. B. C. Com. von Pa. 1200
Charlys Schlatts, Znqinör, do. 2000
A. B. Warford, do. do. 2000
T. Z. Power, de. am W>se. Fütterer, 1500
C. Zones, Gehülfe, do. 7bo
Walker,'Tartsehman», do. 250
S.Cameron,Winnebago C. vermuthlich 20000
O. Barret, engl. Drucker vem RH. 10000
Z. B. Vr.itton, do. do. >
W. H. Henlock, do. do. j
Valentin Huinmel, deutscher do.
Zakob Baab, do. do. j
Samuel Bigler, do. do.
C.W. Hütter, do. do. Z
H. Springman, Binder ze. der Gefttzg. 2000
C.F.Münch, do. do. und
deputirrer V. St. Mai schall, 4000
Z. C. Cantine, do. 10. 2000
Orville do. do. 200 S
H. C. Hickok, Prothon von Nicholsens Court.
Jonathan Cnandler, öffenticker'Norar,
W. Bostick, Zollelnnehmers Clerk, 3)S
ZameS Peaeock, Postin. in HarriSburg,
John Corson, Schreiber, do. S 0»
B. Stees, Postm. Kauphin P. O. S>)o
John C. M'Alister, Wegmeister v. Penn»
sylvania Can.il und Aufseher ain LLis»
eoniseo Fütterer, 2SOO
Archibald M' Alister, sein ?whn,
Z. C. M'Alister, do.
Richard M'Alister, do.
Zames M'Alister, do.
Jakob FesSler, Aufseher über Reparatu
ren am Pennsylvania Canal, 500
Zakob Fletcher, do. Slio
John M'Kiisick, Schleusen-Wärter, SSV
Mitchell Baskins, do. L6V
Michael Bauer, do. SSO
Zohn Beady do. 360
Georg Sloan, do. Z6o
Georg Unger, do. ZSIZ
White, Zolleinnehmer zu TlerSFärry S<X)
E. S. Kendigh, Postmeist. zu Middleton, 4SO
Robert Wilson, Postmeist. zu HighSpire, ISO
I B. LyonS.Wegineister am Pa. Canal,l2oo
Zohn Heener, Zolleinnehmer, do. 7SO
Diese sind die Handwerker und Arbeiter der
Lokofoko Partei, die auf Kosten deS Volks ihr
Brod und Butter essen. Zu den obigen könn«
te man noch einige fünfzig Advokaten zählen
und dann die grosse Zahl von Zollhaus u. Post
AmtS-Beamten und Schreiber, die in Schaa
ken von Philadelphia auf den öffentlichen Wer
ke» frei herausgebracht wurden, so kann sich
Zeder leicht einen Begriff machen aus welchem
Stoff die Convention zusammengesetzt war.
Einige Langfinger von Profession, die sich eben
falls unter den guten Demokraten befanden,
wollen wir weiter unbeachtet lassen.
machen unsere Leser aufmerksam
auf die Concert Anzeige de» "Männer-Thor»"
von Philadelphia, in einer andern Spalte.—
Freunde von gutem Gesang und Musik werden
wohl thuen beizuwohneu.