Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, August 25, 1840, Image 1

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    Z 5 cavi n s, .Venn. Gedruckt und herausgegeben von Arut> l d Puwell e, iu der Sud 6ren Strasse, Ecke der Cberry Alley.B ehm' 6 ÜLirlbsbauS Hof^^iiM^
Jahrgang I.
Beding UN g e N.-Der Klber.lle Mobnclttrr erscheint jeden Dienstag auf einem grossen Superial-Bogen mit schönen Lettern gedruckt. Der Lubseriptions-Preis ist Ei n Tl,a l e r des wrlcher in I.albiäbriaer
nnen Momit welden'da.^
«tadt wird d.e Zeitung Portofrei geschickt, weitere Ver.endungen geschehen durch d.e Po,t oder Träger, auf Kosten der Unterschreiber. und p ? st 112 r N eingesandt
Anzeige-
Eo eben hat die Presse verlassen und ist in
der Druckerei dieser Zeitung, einzeln und in
grösserer Zahl zu haben, ein sür die betreffen
den Handwerker und Künstler höchst nützliches
Werk, betitelt:
Der
praktische und erfahrene
Rathgeber,
112 ü r
Künstler und Professionisten,
oder ein
auS langjähriger Erfahrung geschöpftes
Neze ptbu ch
für Chemiste», Kn»sit ischler,Möbelscbreiner,
Hewehrschafter und Büchsenmacher, Lackirer
Kutschen-nud Chal>cnsabr>ka»tc>!,Vcraolder,
Knnstdrechsier, Kammacher, Blcchschmicdc
und n ehrere andere Gewerbtreibeudt, nebst
gründlichen Aiiwclsu»geu über die
Behandlung und Anwendung
der gegebenen Rezepte.
A«S dtm Englischen, mit Benupiiiig der be
sten in und ausländischen Werte
bearbeitet.
Allen solchen Peisoneu, welcbe Geschäfte
treiben die oben im Litel des Blichet? ange
führt sind, erlauben wir uns den "Prakti
schen Rathgeber" als ein höchst nützliches
Buch zu empfehlen, weil sie nicht allein viele
Kosten für die Fertigung ihrer Arbeiten er
sparen, sondern gleichzeitig ane denselben vie
l le Winke sür die Verschöncriiiig ihrer Arbei
ten erlerne».
Der Preis des Werkcbens ist so gering
alt- möglich gestellt, um auch dem weniver be
mittelten Handwerkern eine Gelegenheit zn
geben sich dasselbe aiiznschaffe».
Für Buchhändler und Andere, welcbe im
Grossen zu kaufenwünschen, setzen wir folgen
de Preise fest -
100 Exemplare i» guten Pappband Gst>. 0«
50 ~ ~ ~ ~ 30,00
LZ ~ ~ ~ ~ 15.00
12 ~ „ „ „ 7. S 0
gegen Einsendung des Betrags bei der Bestel
lung—Verseudungskosten, Port» und beglei
chen, werde» ausserdem berechnet.
6Ä"Unsere Herren College« und Andere
die »och G.ibscriptions-tisten für das Werk
chen in Besitz haben, stind höstieb ersucht uns
dieselben sobald wie möglich einzusenden und
uns gleichzeitig zu benachrichtigen, wohin sie
ihre Exemplare geschickt zu haben wünschen.
mit denen wir wechseln, sind
höflich ersucht, das Obige einige Male in rh
re Spalten anfzunehmen, wodurch sie
Gegendiensten verpfiichtc».
Neueö Assortiment von
Frühjahrs und Commcr Waaren,
Sehr wshlseil.
Der Unters-briebkiie ist so eben von Phila
delphia zurückgekehrt, mit einem wohl ausge
wählten Aisortement
Trockne Waaren,
Spezereien, Harte Waaren, Queens-
Waaren, Ceder-Waaren, :c. !e. ?c.
nebst einer grosse» Quantität Gyps,Salz uud
Fische. Man hält ebenfalls auf Hand ei
nen vorzüglichen Artikel von
grossen scharfberg Kohlen,
rothasche Kohlen für Schmiede, weiss- und
rothasche Nuß Kohlen z»m Kalkbrennen,
welche alle sehr niedrig verkanft werden für
Baargeld oder in Tgjisch für Landesprodukte.
Lvilliain Menge!.
' Mohrsville, Juli 14
R. B. Obenunterzeichlicter bezahlt den
höchsten Preis in Baargeld, für Hafer, Rog,
gen und Welschkorn.
So eben erhalten,
Eine Qnautität von gesalzenen Schinken,
Salomen, Schäd, Mackrels No l und 2, Cat>
fischt und Hcrringiho a, Se ,n von
Lieber nnd Smith.
Ecke der 4ten nnd Penn Straßen.
Reading, 14- 5,n.
Zieber und Smith,
haben so eben erhalten: eine Quantität von
Superior jungen Hyson-, Imperial-,
Flintpulver- und Pauchang-Thee.
Reading, Juli 14. Km.
Zieber und Smith,
Haben so eben erhalten:
Hut uud Klumpen
St. Troix und Porto Rio Zucker.
Preim Nen-Orleans
welche fit sehr wohlfeil verkaufen werden, für
Baargeld oder im Anstaufch für Landes-Pro
dnkte.
Reading, Inli !4. 3w.
Und Berks, Montgomcry und SchmMll Cauntics allgemeiner Anzeiger,
Misce! len
Ein Ausländer Namens Hulsemann,
der einige Jahre als Gravör in New Aork
gearbeitet hatte, kaufte die Platten und
sonstige Vorrichtungen die von Bürden,
Edwards und Co. gebraucht wurden, und
fabrizirte Banknoten auf die Cats
kill Bank. Als man Wind davon erhielt
und ihn festnehmen wollte, hatte er sich
aus dem Staube gemacht, und ist wie ver
muthet wird nach Canada geflüchtet, die
genannten Vorrichtungen, Platten:c.wur
den bei einem andern Auslander vorge
funden und in Beschlag genommen, der
aussagte, er habe von Hulsemann den
Auftrag erhalten, sämmtliches nach Cana
da zu schicken. Wie es heißt, hat er eine
bedeutende Menge dieser Noten, die schwer
zu erkennen waren,in Umlauf zu setzen ge
wußt. Weltbürger.
Ein Seiltänzer, der zu der Neu Aork
Amphitheater Gesellschaft gehört, sprang
neulich aus dem dritten Stocke der Eagle
Tavern sin aus einem Hinter
fenster hinaus, und beschädigte sich inner
lich so, daß man an seinem Aufkommen
zweifelt. ib.
Remsen Teller von Bergen in Genesee
Caunty, der ein notorischer Pferde Dieb
war, schnitt sich aus Reue über seine de
gangenen schlechten Thaten die Kehle ab.
Man kann sagen, daß die Menschheit in
Kultur voran schreitet, wenn das Gewissen
einem Pferdedieb die Kehle abschneidet.sib.
In der Chasapcake Bay, unweit Bal
timore, wurde eine 12 Fuß lange und 9
Fuß dicke Seeschlange gefangen. Sie hat
eine Gestalt nie etwas «Änliches
gesehen wuWe, denn'siWffoll ineHp einer
SchilMröt? als einer Schlange gleichen.
Die eigentliche grosse See - Schlange die
die Länge eines Schiffs Mastes haben soll,
ward, seitdem obige eingefangen ist. wie
der in der Nahe der Massachusetts Bay
gesehen.
Cholera in Mississippi. Auf einer
Plantage in Mississippi, worauf sich ISV
Sklaven befanden, brach kürzlich ganz
plötzlich die Cholera aus, und richtete gros
se Verheerungen unter den Schwarzen an,
so daß täglich 1v oder 15 starben. Diese
Neuigkeit verbreitete sich schnell unter den
Nachbarn und keiner hatte das Herz, dem
angesteckten Distrikte zu nahe zu kommen,
aus Furcht vor der Seuche! Jeden Tag
wurde eine lange Reihe von Todtenladen,
die aus rauhen Brettern gemacht waren,
in die Felder gebracht und beerdigt, wäh
rend die Nachbarn das Unglück herzlich be
klagten. Endlich waren die Schwarzen
alle ausgestorben und der ruinirtePflanzer
verkaufte sein Land und ging nach Texas
ab, um die Welt aufs neue zu beginnen.
Als so verschiedene Tage verstrichen wa
ren, glaubten einige Herren, es könne nicht
alles recht sein—sie liessen einige Todten
laden herausnehmen und öffnen, und sie
he sie waren leer! kein Schwarzer war
darin zu finden. Ein paar Wochen dar
auf kam die Nachricht aus Texas, daß der
"unglückliche Herr" dort eine herrliche
Plantage gekauft habe, und mit seinen
150 Negern den Baumwollenbau betrei'
be! Die Creditoren des Herrn sahen ein'
andex verlegen an, und die Nachbarn lach»
ten sich die Faust voll!
Alltntaun den !9ten August.
Fcu er.—Am letzten Sonntag Abend
brannte das StohrhauS und Stall des
Hrn. Settler, in Hanover Taunschip,
am Canal, einige Meilen von hier, bis
auf den Grund nieder- Das Feuer ent»
stand i« dem Stall, und da der Stshr
nahe dabei war, fieng derselbe Feuer und
wurde mit allem Inhalte ein Raub der
Flammen. Der Verlust des Hrn. Sett
ler ist sehr bedeutend, indem er sein Alles
verlor. Lech. Patriot.
"N?illig zu loben und oline Furcht zu tadeln."
Dienstag den 25. August 18-10
Correspondenz zwischen den Achtb. Gco.
M- Keim und Hrn. John Ritter.
Reading, Juli) 11, 1840.
Dem Achtb. Beorge M. Keim.
Mein Herr —Da der Tag zum Aufbruch!
des Congresses jetzt festgesetzt ist, so wollte ich
Sie blos von meinem jetzigen Entschluß, bald
nach Ihrer Heimkehr unsere Correspondenz be
kannt zu machen, vorlaufig unterrichten. Ob
waltende Umstände scheinen diese Bekanntma
chung zu fordern, indem wir in Hinsicht der po
liti>chen Verhältnisse zwischen uns, in einem
ganz falschen Lichte vor dem Publikum stehen.
Es konnte der demokratischen Partei vielleicht
von Nutzen sein zu wissen was wir verschiedent
lich in der Hinsicht von einander denken, damit
dieselbe in Zukunft ein wachsameres Auge aus
! unsere Schritte halten möchte.
Die Veröffentlichung dieser Correspondenz
wird der demokratischen Sache im Allgemeinen
hoffentlich weiter keinen Schaden bringen. Wen
ich so was hätte glauben können, würde ich
den Entschluß nie dazu gefaßt haben. Ich er
warte wenigstens nicht, daß dadurch die gute
Sache eine einzige Stimme verlieren wird.
Mit gehöriger Achtung verbleibe ich d. Ihrige
lohn Xitter.
Reading, Januar L 7, 184 V.
Dem Achtb. George M. Keim.
Mein Herr —Sie werden es entschuldi
gen, daß unter obwaltenden Umständen ich es
für nothwendig halte und mir die Freiheit neh
me, folgende Zeilen an Sie zu richten:
Ein mir so sehr kränkender Gedanke hat sieh
meinem Gemüthe bemächtigt, daß nämlich die
Verfolgung, welche verflossenen Sommer gegen
mich und den Readinger Adler angefangen und
mit so vieler Bitterkeit unterhalten worden,
wenn nicht auf Ihre Rechnung unternommen,
doch Ihren Beifall H.Ute. Diesen Gedanken
gerne werden, oder mehr
der . deSwe
wünschte ich von IHMen selbst in Bezug auf
diesen Gegenstand zu hören.
Ich gebe zu, daß seit Ihrer zweiten Erwäh
lung S>e Ursache hatten zu glauben, daß Sie
nicht mehr so fest auf mein volles Zutrauen und
die nämliche warme Unterstützung von mir
rechnen könnten, wie früher; allein ich zweifle
doch ob Sie durch die Umstände zu rechtferti
gen wären, den vernichienden Dolch so im Ge
heim gegen mich und den Adler zu führen, wie
es den Anschein hat daß Sie getha» und viel
leicht noch thun.
Ich hoffe jedoch Sie werden im Stande sein
durch etne baldige Antwort, diesen Verdacht
von meinem Gemüthe zu entfernen.
Mit gebührender Hochachtung der Ihrige,
Ioh" Littel.
A«
Mein Herr.
Ihren Brief vom 2?sten Januar habe ich
erhalten, und erlaube mir auf die darin enthal
tene Fragen gerade so zu antworten,als ich es in
Reading,vor meiner Abreise hierher,gethan habe.
Sie behaupten, daß die Verfolgungen,welche
im letzten Sommer gegen Sie und gegen den
Readinger Adler Statt fanden, einen sehr un
angenehmen Eindruck auflhr Gemüth gemacht
haben, uud daß', wenn sie auch nicht auf meine
Kosten betrieben wurden, wenigstens meinem
Beifall hatten. Darauf kann ich bloß erwiedern
daß ich keine Verfolgung irgend einer Art ge
gen Sie vorigen Sommer weder veranlaßt,!
noch an einer solchen Antheil genommen habe.
Was Hrn. Keßler anbetrifft, wenn er als
Teilnehmer am Readinger Adler betrachtet
werden sollte, so kann ich nur sagen, daß ich aus
Selbstvertheidigung die wider mich gerichteten
Verfolgungen mißbilligt habe. Sie geben zu,
daß ich Grund halte bei meiner zweiten Erwäh
lung zu glauben, daß ich auf Ihr volles Ver
trauen und auf Ihre Unterstützung nicht so
rechnen konnte ols dieses bei meiner ersten Er
wählung der Fall gewesen ist. Darin irren Sie
sich, denn indem ich immer bereit war, Ihre
Ansprüche den meinigcn vorzuziehen, wenn Sie
mir Ihr Verlangen in den Congress zu komen,
gehörigerweise vor der Caunty Versammlung
eröffnet hätten; so waren Sie durch die Re
geln der demokratischen Partei verpflichtet mei
ne Ernennung, nachdem sie durch die Versain
lung der Delegaten gemacht worden war, zu
unterstützen.
Ich demüthigte mich nie um irgend eines
MaüesGunst zu erwerben,». waslhre persön
liche Unterstützung »der Opposition betrifft, so
bin ich überzeugt daß sollte Gelegenheit gegeben
werden die eine oder die andere zu erhalten, die
lelbstständigen Wähler von Berks Caunty im
mer Vernunft genug haben werden, für sich
selbst zu denken und zu handeln, vhneVorschris
ten von irgend einem Jemanden zu brauchen.
Es ist eine grosse Ebre, aber zugleich auch ei
ne grosie Pflicht ein Kongreß Mitglied zu sein.
So lange ich es sein werde, werde ich die Rech
te der Demokratie vertheidigen, und sollte dabei
mein Leben zum Opfer werde», so wie es sick
einen, getreuen Diener deS Volks, daß ihm an
vertraut ist, geziemt. Wenn dagegen meine Zeit
Verstössen sein wird, so werden Sie mich bereit
finden, Ihnen die Bahn frei zu lassen; wo ich
dann in die Reihen meiner Mitbürger, ohne
Neid oder Groll zu erwecken, fortfahre» werde
meinen Antheil in den Diensten für die grosse
Sache des Volks und Van Bürens, gegen alle
'Verbindungen von Bank-Verderbmß, britischen
Monopolisten und föderalistischen Aristokraten
gewissenhaft zu verrichten. Letzteres ist ein Ge
fühl, in welchem Sie mir gewiß übereinstim
men werden.
Mir gebührender Hochachtung der Ihrige :c.
George M. ?!eiin.
Washington, den Isten Februar, 1840.
Reading, Februar 15, 18-10.
Dein Achtl'. George Nl. Reim.
Mein Herr —Ihr Brief vom Isten Die
ses, ist mir zu Händen gekommen. Weder der
Inhalt noch der Tan desselben, trägt jedoch lei
j der etwas dazu bei, den in Frage stehendenVer
l dacht von meinem Gemüthe zu entfernen. Va
Sie sich vielleicht vieler Umstände nicht mehr
! erinnern mögen, auf die ich meinen Verdacht
> gründe, so will ich.folgenden kurzen Ueberblick
! von den Vorgängen liefern und urtheilen lassen,
! ob hinlängliche Ursache vorhanden ist oder nicht
um solchen Verdacht zu rechtfertigen.
Wie bekannt, bestellte Col. Lindsay ein de
mokratisches Erndtesest auf den letzten 27sten
Juli, ohne vorher kund werden zu lassen, daß
man dabei weiter etwas zur Absicht habe, als
den Tag wie gewöhnlich zu feiern. Es zeigte
sich aber daß dort der Grund zu der öffentlichen
Verfolgung gegen mich gelegt wurde, u, wahr
scheinlich ursprünglich dazu beabsichtigt gewe
fen ist. Jakob Hoffman, Esq. und ein Sehn
meines alten Freundes William Schöner, tra
ten mit Col. Lindsa,) selbst, als Redner dabei
auf. Ihre Reden waren aber nicht berechnet
um die bisherige Eintracht und folglich? Kraft
der demokratischen Partei von <Alt Berks' aus
recht zu erhalten, oder dieselbe für den wichti
gen Kampf in 1840, noch zu verstärken, wie sie
hätten sein sollen, sondern vielmehr nm Uneinig
keit und Streit in ihren Reihen zu stiften
Der Readinger Adler und gewisse Männer, oh
ne sie zu nennen, die das Caunty schon lange
regiert haben sollten, wurden getadelt-Sie,
im Gegentheil, sehr höflich schriftlich zu dem
Feste eingeladen, und nebst dem Ihnen noch ein
schmeichelhafter Lobspruch passirt und Hr.
Mnhlenberg aber ganz dabei vergessen!
!lus was für Beweggründe konnten d. drei
Herren (welche die Hauptrolle zu spielen und
Alles dabei zu verwalten schienen) wohl gehan
delt haben ? War der Adler der demokratischen
Sache weniger getreu alö Sie / War er kein
so früher u.-.d redlicher Kämpfer nnter derFah,
> ne von Jackson gegen eine National Bank als
Sie es waren ? Oder hatte er sich schon damals
gegen das Volunteer System erklärt, welches
man vorgab dort einführen zu wollen, und Sie
sich öffentlich daf ü r ausgesprochen? Nicht
eins von diesen war der Fall. Und doch wur
den Sie von diesen Leuten fortwährend als der
unvergleichlichste Demokrat geschildert und be
sonders wegen ihrer festen Lvidersehiiel)-
k'eir gegen eine National 25a,,l-
und gelobt und der Readinger Adler getadelt.
Nie hatte ich einen dieser drei Herren Ursa
che gegeben Feindschaft gegen mich zu hegen—
im Gegentheil war der Vater des Hrn. Schö
ner, so zu sagen, das politische Kind des -Ad
lers,' und als Solche» suchte er immer,und nie
vergebens, Schutz und Unterstützung unter sei
nen Flügeln— und das noch so spät als bei der
Amrsaurtheilung unter Guv. Porter. Folglich
hatte ich keine Ursache zu glauben, daß man
sich von dort her, ohne verborgenen Trieb, in ei
ne Verbindung einlassen würde, die zur Absicht
habe diesem nämlichen <Adler' den Hals zu bre
chen. Deswegen konnte ich mich nie überzeu
gen, daß diese Männer aus eigenem Antrieb
handelten, sondern daß eine verborgene Hand
mit im Spiele sein müsse. Und wegen folgen.
den und noch manchen antern Umständen, in
Verbindung mit dem Vorhergehenden, fiel mein
Verdacht auf Sie, als diese verborgene Hand.
Zur Zeit als Hr. Mühlenberg seinen Sitz im
Congreß niederlegte, waren wir als Mitglieder
der Reform Convention in Philadelphia bei
sammen. Kurze Zeit vor dem Aufbruch d.Con«
vention, wurde mir der Antrag gemacht mei
nen Namen als Candidat für die erledigteStel
le herzugeben. Gleich darauf —wahrscheinlich
so bald Sie dieses ers.chren —redeten Sie mich,
mie unerwartet und plötzlich, ungefähr auf fol
gende Art an : "Wollen SieCandidat für Con
greß werden'/ wenn Sie wollen, dann will ich
mit meinen beuten, die ich dort in Reading ha
be, (meinerwar der Ausdruck,) Alles
für Sie thun was ich kann—dann bin ich der
Meinung, daß Sie am ersten dazu berechtigt
sind ; nach Itinen aber, denke ich, wäre mein
Anspruch vor allen andern ter nächste. Ich per»
lang« von Ilmen weiter nichts als JhrZutrau
en." Ick gab aber keine bestimmte Antwort.
Donnerstags, de» SSsten Februar >B2«,
vertagte sich die AnjenemAbend
noch aicnqei, Sie mit Dr- Donagan ab nnt>
langten Frettaa Morqens, und ich Mittags
hier an, nnd den nächsten Tag sollte durch die
Tannschip Delegaten /wovon Sie Einer wa
ren) die Eriieuuuiig für Congress gemacht
werden. Kaum war ich zu Hause, so erhielt
ich einen Besuch von einer Committcc, die
mir sagte sie sei von Ihnen geschickt um mir
zu sagen, das,' wenn ich Candidat zu sei» wü«
schte, Sie nächsten Tag in die Versammlung
treten und meine Erncu»ung vertheidigen
wollten; wenn ich aber Ihne» (wegen gewis
sen Ursachen) diese Gelegenheit liesse, wollte»
Sie steh zn einiger andern Zeit zurück ziehen,
und mir die Gelegenheit lassen. Ich hielt
mriucu Namen dann zurück, und Sie wurde»
ernannt nnd erwählt. Ehe Sie nach Wa
shington abreise»»«, wurden Sie nochmale
besondere an Ihr Versprechen erinnert—als
Sie auf das feierlichste versichert haben sol«
le», Wort zn halten.
Nach diesem liesse» Sie jedoch kein Wort
mehr von der Sache zn mir verlauten, bis
einige Zeit vor Ihn'r zweiten Ernennung
verlautet wurde, dass auch mein Name als
Candidat für Congress vor die Delegaten kom
men sollte. Dann schiften Sie mir wieder
eine Committee, von der ich zn meinem Er
staunen zum Erstenmale erfuhr, dass Sie das
Zutrauen, welches ich so unbedingt in Sie
gesetzt, missbraneht und mich vollkommen ü
berlistct hatten. Ich sahe jetzt ein, daß als ich
den Sommer über bemüht war die demokra
tische Sache durch die Wahl von Gnv.Por
ter im Allgemeinen zu befördern, ohne meine
eigene Sache zu berühren, Sie im Stille»
beschäftigt gewesen, sich eine Macht zu orga
nisircn, nm auf jeden Fall Ihre abermalige
Erneunung zu sichern.
Dieses führte zu einer sogleichen privacUn
terredung zwischen nns, ,n welcher Sie mir
unter Auderem sagten, dass es zu spät fürSie
sei zurück zu treten—uud bchanptcttn ich hät
te Sie, nnd Sie nicht mich deswegen früher
anreden sollen ! Doch wären Sie willens auf
der Stelle eine Amtsniederleguug zu unter
zeichnen, die am Ende der dann uächstenSit
zuug in Kraft treten sollte. Ich liess mich dar
anf nicht ein—verweigerte jedoch meinen Na
men vor die Delegaten ko nmen zu lassen.
Sie wurden ernaut und abermals erwählt.
Zn Ende Oktober oder A»f,ngs N0v.185«
bald nach Ihrer zweiten Erwählung, hatte»
wir wieder eiue privat Uuterreduug, während
welcher Sie mich fragten, ob es verstaude»
wäre, dass Sie Ihreu Sitz jetzt am Ende der
tommendeu Gitznng niederlegen sollten, da
ich mich auflhr Anerbieten vor der Ernen
nung nicht eiugelasseu hätte? Ich erwiederte,
dass meinetwegen Sie es uicht zu thun schul
dig wären. Dann wünschten Siez» wissen,od
ich noch willens sei Candidat zn werden. Dar
auf «nlwortete ich mit Ja, wenn von meinen
grtundttt es wieder begehrten. Da diese Er
! klärunq von mir das anf Ihr Ehrenwort ge
gebene Versprechen—stch dann zurück zu zie
he»—in Kraft behielt, so wurde ich durch
das verflossenen Sommer so feindseligeVer
fahren gegen mich, zu dem Glauben ver
leitet, dass dies geschehen möchte, um Ihnen
Gelegenheit zu gebe» diesmal dies Hinderniß
dadurch zu überwinde», dass mein Stand i»
der demokratischen Partei untergraben, das
Volt gegen den Readinger Adler aufgehetzt
No 51