Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, May 12, 1840, Image 1

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    "lVillig zu loben und ohne Furcht;« tadeln."
c Aln g, Penlk, Gcdruckr und bcrausgestebcn von Arnold Puwell e, in der Süd Kccn Strasse, Ecke der Eherry Alley,B eh m' s Wirlbsbaus Hof stestenübcr.
Jahrgang I.
Beding ung e n. Der A.lbkrklle ZZrobsclrter einem grossen Superial-Bogen mit schönen Lettern gedruckt. Der Subseriptions-Preis ist Li n Tha l e r des Zahrö, wrlcher in halbjähriger Vorausbe«
,a»luw> -rd-ttn wird W„ >m «auf. d.« z-hr-« mch! b-M,. w-rdm »l so -og.r-chn-', Nr «.„r. Z->, M s M-.W. wir« k-i» Un'.rschnib» -,w»i», AuM..dk.uug->> w-r°-u NU. d>»,» -uz,»«MW,». W.NN st.
geschehn, und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar anqenonimen und für den gewöhnlichen Preis eingerückt. Untertreiben, in hiesiger
w.rd Z-ttunz P-rwfr," mschck,, W.rf.udung.n g-sch-1,.n durch «» Post »drr 5-Sg-r, »uf «oft.» d-r U>,„rschr<ib,r lv'»ri-st und m,°ss" p°stf r - l -iug-f.n«, .«.d-n, '
AttsgewaMe MicHlersletle.
Die Liebeswoche.
Bor kurzem sah ich mit Entzückt!,
Ein holdeö Mädcben vor mir stehn.
O, dacht' ich, wie mnß es beglücken,
Mit ihr zum Traualtar zn gehn
Doch ach ! nicht immer trägt das Siegel
Der Tugenden ein schön Gesicht,
Wie öftere trügt der schönste Spiegel,
Drum trank' anch ich der Schönheit nicht.
Allein e6 zog unwiderstehlich
Mich zn ihr hin mit Allgewalt,
! Ich fühlte mich so froh, so sclig,
Sah ich die liebliche Gestalt.
Vertrauend meinen günst'gen Sternen,
Drängt' ich mich näher zn ihr hin,
Die Holde mutzt' ich kennen lernen.
Und bald givg eiue Woche hin.
»' Am Mon t a g sah ich sie verborgen,
Sie war im netten Negligee,
Ach, reizend wie ein FrühlingSmorgen,
Und weih wie frisch gcfall'ncr Schnee.
Ist auch ihr Herz so schön und rein,
Dann möcht' ich wohl das Mädchen frei'n.
Am Dien stZa g konnt' ich sie erblicken.
Wlk sie der Armuth wohlgethan.
O welch' ein Glück ist's, zu beglücken,
I Mit inn'rer Freude sah ich's an.
Die Nothbedrängte gern erfrcut,
' Solch Mädcl"» hatt ich gern gcfrci't.
5 Ich hörte —ein verliebter Tauber—
Am Mittwoch ihrer Harfe Ton,
Und ihrer Stimme holder Zauber
> Versetzt m>ch nach dem Himmel schon.
Ich trabte ganz verliebt »ach Haus,
Denn wie ein Engel sah sie aus.
Um meine Wünsche ganz zn krönen,
Ward ich am Donnerstag gewahr,
Daß sie bei allem ander» Schönen,
Auch - eine gute Wirthin war.
? Solch Mädche» hätt' ich wohl gemocht,
Die »ine gute Suppe kocht.
' Am Freitag ging es nur betrübter;
Zwar schwamm mein Herz in Seligkeit,
Denn immer mehr ward ich verliebter,
. Und hätte lieber gleich zefrei't
/ Allem der Zweifel fand sich ein :
Wird solch eui Engel dich wohl frei'»»? -
Der Samstag war ein Tag der Freude;
Sie lächelte mich freundlich an.
Schon sah ich mich im Bräut'gamskleide—
Was doch ein einz'gkr Blick nicht kann !
Be»m Abschied drückt' sie mir die Hand,
Und froh bin ich davon gerannt.—
Am Sonntag fasste ich Courage,
Hent, dacht' ich» soll's entschieden sein !
Doch wär'6 die schrecklichste Blomage,
Hört' ich die Schreckens-Antwort: Nein!
> Ich Glücklicher! sie sagte: Ja !
Der Bränt'gam rnfr Viktoria !
Zur Unterhaltung und Belehrung.
Der vermeinte Selbstmörder.
Heinrich 5.., der Sohn eines
Landgeistlichen, wurde von seinem Vater,
um sich für die Universität auszubilden,
> auf die Schule nach G.. geschickt. Hier
erwarb er sich bald die Liebe und das Zu«
trauen seiner Lehrer und Mitschüler durch
x Fleiß und musterhafte Aufführung. So
verflossen drei Jahre, noch ein Jahr sollte
er hier zubrinngen, und dann die Univer
sität beziehen. Da befiel ihn ein« Krank
heit. die eine Lähmuug der Küsse zurück
ließ und ihm das Gehen beschwerlich mach.
> te. Es war dieS für ihn um so nnange
wer, da der Frühling eintrat, wo die Zög
linge der Anstalt wöchentlich ein Paar
> . mal mit ihren Lehrern einen Spaziergang
in der Umgegend machten. Er konnte
. daran mehrere Wochen kein Theil nehmen.
Zwei seiner Mitschüler, Adolph R.. nnd
, Franz B.bekamen das kalte Fieber,
und sie traf das nämliche LooS, auch sie
l mußten auf die Spaziergänge Verzicht
I leisten.
Der Liberale Äeob achter
Und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeiner Anzeiger. <
! Die drei Kranken lagerten sich gewöhn
lich, wenn die Mitschüler ihre Wanderun
gen angetreten hatten, deS Nachmittags
auf dem hinter dem Schulgebäude besind,
lichen Spielplatze. An einem solchen
Nachmittage schleppte sich Heinrich S . .
mühsam aus seiner kleinen Zelle auf die
sen Platz. Er kam nicht wieder zurück,
und die beiden andern Schüler, welche e
benfalls in der Anstalt geblieben waren,
wollten ihn auf dem Platz noch gesehen
haben, als sie in ihre Zelle zurückgekehrt
waren.
Die Spaziergänger kommen zurück,je
der legt seinen Hut in seiner Zelle ab und
man eilt in das Speisezimm:r. Heinrich
fehlt. Die Eßglocke hat geleutet, und
dann stellt sich Jeder ungerufen regelmäs
sig ein. Mehrere seiner Mitschüler eilen
nach seiner Zelle, auch die Zurückgebliebe
nen.
Beim Eintritt in solche bemerkt Einer
im Dunkeln eine Gestalt, die sich unbeweg
lich an die Wand lehnt. Es kann Nie
mand als Heinrich sein, denkt er: er will
uns äffen.
"Zu Tische! zu Tische!" ruft er und
mehrere Andere. Es erfolgt keine Ant
wort. Ein Paar Jünglinge ergreifen die
Hand des Sprachlosen, aber Sckrecken
überfällt sie, sie ist eiskalt. Mit einem
Schrei des Entsetzens laufen sie davon
und zeigen es dem Lehrer an. Er giebt
ihnen einen Verweis wegen ihrer Furcht
samkeit und geht nun selbst in die Zelle.
Hier findet er die Anzeige bestätigt. Hein
rich S. . ist tod. Er hängt, an einem
Handtuch aufgeknüpft, leblos an der
Wand. Allgemeine Verwirrung und
Entsetzen herrschte in der Schule. Der
Leichnam wird herabgenommen, alle Ret
tnngsmittel werden versucht, aber verge
bens.
Man forscht umsonst nach der Ursache
dieses Selbstmordes. Auf dem Tische
des Jünglings lag zwar eine aufgeschla
gene Bibel, aber die Blätter, die aufge
schlagen waren, enthielten nichts,was ent
fernt auf eine solche That Bezug hatte.
Es wurde eine besondere Kommission nie
dergesetzt, um etwas Näheres über diesen
Vorfall zu ermitteln. Die beiden in der
Anstalt zurückgebliebenen jungen Leute
wurden besonders vernommen. Sie sind
tief erschüttert, können aber mchtS weiter
sagen, als daß sie ihn auf dem Platze ver
lassen, und in ihre Stube zurückgegan--
gen sind. Alles Forschen giebt das Re
sultat, daß Heinrich S . . in einem An
fall von Schwermuth sich selbst erdrosselt
habe.
Es waren viele Jahre verschwunden,
dieses traurige Ereigniß fast ganz auö dem
Gedächtniß derer gekommen, die damals
auf der Schule und davon Augenzeuge
gewesen waren.
Die beiden damals zurückgebliebenen
Fieberkranken Adolph R.. und Franz
8.. hatten ihre Studien auf der Uni
versität längst beendigt, wo sie sich der
Rechtsgelahrtheit widmeten, waren exa
minirt und Beide in D. angestellt wor
den. Es war auffallend, daß sie sich, die
doch früber Schulfreunde waren, geflis
sentlich mieden, dahingegen mit einem
Paar andern Schulkameraden, mit denen
sie früher eben nicht in freundschaftlichem
Vernehmen gestanden, Umgang hatten.
Ein einträglicher Nebenposten war er
ledigt worden. Diese beiden jungen Man«
ner bewarben sich darum, und es gelang
Franz 8.. durch seine Connextionen sei
nem Mitbewerber den Rang abzulaufen.
Adolph R.. darüber höchst entrüstet,zu
mal, da er erfuhr, daß Franz 8.. ihn
als einen gefährlichen Menschen geschil
dert hatte, traf seinen Verläumder einige
Tage darauf zufällig an einem dritten
Orte. Er wünschte ihm höhnisch Glück
zu dem Rebenposten und fügte hinzu «
Sie hätten aber besser gethan, kein Wort
»on mir zu sagen. Trotzig erwiederte
Dienstag den 12, Mai »840.
Aanz B. .: Was hab' ich denn gesagt?
Nichts als die Wahrheit! —Herr! wenn
ich sprechen wollte, rief Adolph R . ..sei
ner nicht mehr mächtig t so müßten Sie
daS Maul auf immer halten. Sie Mör
der !
Mörder? fragte ein Dritter, der die
sen Streit mit beiwohnte,und ei» Schul
kamarad von beiden gewesen war. Be«
denken Sie, was Sie sprechen.—Er kann
es nicht läugnen, fuhr Adolpf R. noch
immer ausser sich vor Zorn, fort l er soll
sich nur an Heiurich S . . erinnern.
Adolph R.. ward auf einmal still,und
den ehemaligen Schulkamarad der beiden
Entzweiten, um allen weitern Scrupel
zu verhüten, nahm Adolph R. unter den
Arm, zog ihn bei Seite, suchte ihn zu be
sänftigen und da er ihn höchst aufgeregt
fand, überredete er ihn, sich zu entfernen.
Er brachte ihn selbst in seine Wohnung
zurück.
Adolph R.. hatte dieser Vorfall so an
gegriffen, daß er ein heftiges Fieber be
kam; es war ein Gallenfieber, uud der
Arzt zweifelte an seiner Genesung. Man
hielt es für Pflicht,dem Kranken dies auf
eine gute Art zu verstehen zu geben, da
mit er seine Angelegenheiten noch reguli
ren könne. Er vernahm diese Nachricht
mit einem Schauder, der die Anwesenden
erschreckte, und verlangte nach einer Wei
le einen Geistlichen, und auch den Schul
kameraden zu sprechen, der Zeuge seines
Streites mit Franz 8.. gewesen war.
Seinem Verlangen wurde genügt.
Der Geistliche und der Schulfreund er
schienen Er verlangte, mit Beiden allein
zu sein. Als man auch hierin seinen
Wunsch erfüllt hatte, sagte er zu dem
Geistlichen und dem Schulkameraden :
"Eine schwere Last drückt mein Ge
wissen. Zch habe ein Verbrechen auf mich
geladen, daß ich vor dem Augenblick zit
tre, wo ich diese Welt verlassen soll, denn
vor dem Richterstuhl Gottes kann ich kei
ne Gnade finden. Bin ich zwar kein
Mörder, so habe ich doch Theil an einem
Morde und ihn so lange verschwiegen.—
Sie werden Sich erinnern," sagteer nun
zu dem Schulkameraden: "daß man
Heinrich S-. in G.. allgemein für einen
Selbstmörder hielt. Das ist er nicht-
Franz 8.. hat ihn aufgeknüpft. Als
Heinrich sich an dem Nachmittage,der der
letzte seines Lebens war, auf den Spiel
platz begeben hatte, um frische Luft zu
schöpfen, waren wir e.uch da. Da mach»
te Kranz 8.. mir den Borschlag, auf
Heinrichs Zimmer uns zu schleichen: er
habe eben vom Hause einen Vorrath von
Lebensmitteln und Geld bekommen, und
uns davon etwas zuzueignen. Anfäng«
lich zeigte ich meine Abneigung ;er wußte
mich, zu leichtsinnig, um an die bösen
Folgen einer schlechten That zu denken,
endlich doch zu überreden, mit ihm zu ge
hen. Wir waren eben beschäftigt, den
aufgebrochenen Koffer auszuräumen, als
Heinrich in das Zimmer trat.—Wie vom
Blitz getroffen standen wir da. Wir ja»
hen uns als Diebe entdeckt, und die un«
ausbleibliche Folge »ar, daß wir mit
Schimpf und Schande ans der Anstalt
geflossen werden mußten. Franz 8.. er
holte sich zuerst von seinem Schrecken.
Sein falsches Ehrgefühl sagte ihm, er
müsse daS äusserste wagen, um dieser Be»
schimpsung «ndAusstossung vorzubeugen.
In seiner Seele entstand der fürchterli«
che Gedanke,sich dieser Strafe durch einen
Mord zu entziehen. Wie ein Rasender
siel er über den Unglücklichen her und
warf ihn,mich zum Beistand auffordernd,
zu Boden. Zitternd legte ich nun auch
Hand an, denn mein Schicksal hing jetzt
an dem meines Schulgenossen. Ein Hand
tuch wurde herabgerissen, Franz schlug es
um den HalS des Flehenden, bit er unter
heftigen Kouvulsionen verschied. Da
man kein Lebenszeichen mehr an ihm be
merkte, knüpfte Franz mit meiner Hülfe
den entseelten Körper mit dem Handtu
chs an einen Nagel auf, und wir gingen
in unser Zim«er zurück, und liessen jetzt
alles was im Koffer lag, unberührt, denn
dies hätte unsereThat verrathen können."
Nach diesem Bekenntniß fühlte sich der
Kranke etwas ruhiger, obschon der Geist
liche ihm keinesweges, aus falschem Mit
leid. unhaltbare Trostgründe sagte. Er
stellte ihm vielmehr vor t er müsse diese
Anzeige auch den Gerichten machen, und
sich der gesetzlichen Strafe unterwerfen.
Der Kranke bat ihn, dies, bei seiner
Schwäche in seinem Namen zu thun. Es
geschah. Adolph R-. wurde noch auf
dem Todbette gerichtlich vernommen, und
starb gleich darauf. Es wurde nun eine
Untersuchung wider seinen Schulkamera
den eingeleitet. Ob er gleich anfänglich
die Sache abläugnen wollte, so gelang es
dem geschickten Jnquirenten,ihn zum Ge
ständniß der Wahrheit zu bringen. Nach
beendigter Untersuchung wurden die Ak»
ten zum Spruch vorgelegt; einstimmig
erkannte man ihm den Tod durch das
Schwert zu. Der Landesfürst begna<
digte aber den Verbrecher in der Art, daß
er zu lebenslänglicher Festungsstrafe ver
urtheilt wurde.
Er lebte aber nur etwa anderthalb
Jahr, und starb unter vielen Qualen, oh
ne die Hoffnung, jenseits des Grabes
Ruhe zu finden zur Warnung, daß mit
dem ersten Sci.utte zu einer bösen Thar
auch die andern schon geschehen sind, und
als ein Beispiel,wie die strafende Gerech
tigkeit Gottes ein noch so verborgen ver
übtes. lang verschwiegenes Verbrechen an
den Tag bringt-
Der Schatz.
Auf dem Kirchhofe zn Prenzlau spielte
vor etwa hundert Jahren ein kleines
Mägdlein. Da trat sie sich einen Split
ter tief in den Fuß und sank weinend an
einem Grabe nieder; daS Blut rieselte auf
den Boden. Zufällig griff sie mit der
Hand nach der Stelle und faßte eine
Menge klingender Münzen. Sie sah hin
und erblickte ein grosses Gefäß voll Geld,
welches an dem Orte, wohin das Blut ge
flössen war, aus der Erde zu steigen schien.
Sie griff auch mit der andern Hand hin
ein und rief, die Hände empor haltend,
ihren Gespielinnen zu: Seht! seht! was
ich gefunden habe! —Da hörte sie einen
Dumpfen Klang, als wenn etwas in gros,
se Tiefe sänke und verlor plötzlich auf ei
nige Augenblicke die Besinnung. Als sie
wieder zu sich kam, war der Schatz ver
schwunden; doch hielt sie noch die alten
Münzen in der Hand. Man hat auf
dem Platze tief nachgegraben, aber nichts
entdecken können.
Zwei Natur-Phänomen.
Man erzählte sich in einer Gesellschaft,
daß neulich eine Hündin drei junge Hun
de und zwei junge Katzen zur Welt ge>
bracht habe. Ueber dieses NaturPhäno
men erstaunte Alles und manche meinten,
man müsse die naturhistorischen Gesell
schaften davon in Kentniß setzen. End
lich sagte ein Ungar lachend: "Ei, was
ist da Verwunderliches daran? kenneich
doch eine Frau, die ist Müllerin, und hat
zwei Kinder, die sind rauchfangkehrer."
Die geschiedene Kaiserin
Als Josephine nach ibrer Scheidung die
Tuillerien verlassen mußte, hatte sich eine
grosse Menge Volks eingefunden, um sie
nochmals zu sehen. Ein Paar Regimen
ter, die eben auf dem Caroussel-Platz exer
cierten, empfing sogleich den Befehl, daß
Volk aufeinander zu treibe« und verlies
sen dann selbst den Platz. Die Kaiserin,
die vor wenig Stunden noch den Thron
und die Mittherrschaft über Millionen ge
theilt hatte, fuhr jetzt, mit einer Kam
merfrau, die einen Papageienkäfig auf dem
Schooß hatte, und mit einem kleinen Hun
de, den sie auf dem Arme hielt, kaum mit
dem Prunk einer angesehenen Bürgerfrau,
die ihren Haushalt verläßt, durch die men
schenleeren Strassen.
0
Königliche Genügsamkeit
im Trinken.
Der König von Spanien Carl der 4te
war ein sehr starker Esser, trank aber
keinen Wein, sondern nur Wasser bei Ti
sche. Er wußte indessen sich aus diesem
einfachen Getränke dennoch grosse Verän
derungen zu bereiten. Es wurden ihm
nämlich immer drei grosse Gefässe vorge
setzt, das eine mit.Quellwasser, das
re mit Eiswasser und das dritte mit ko
chendem Wasser. Aus diesen drei Sorten
mischte er sich nun täglich ein anderes Ge
tränk und behauptete den größten Genuß
von diesen Abwechselungen zu haben.
0
Belohnung der Erzieherin
nen des Königs von Rom.
Madame de Montesquieu em»
pfing an ihrem Namenstage aus den Hän«
den des kleinen Königs von Rom, dessen
Erzieherin sie war, eine Bonbonniere, die
anscheinend mit kleinen Confitüren auS
klarem Zucker gefüllt war. Bei näherer
Besichtigung zeigte es sich indessen, daß
zwischen dem Zuckerwerke eine Menge un
gefaßter Brillanten, von einem sehr an
sehnlichen Werthe, befindlich waren. Eben
so mußte der kleine Prinz ihr und der
Herzogin von Montebello, als sie ihres
Amtes entledigt wurden, eine Lage feines
Briefpapier überreichen, in welchem für je
de eine Zusicherung von 20(10 Napole
onsd'or auf Lebenszeit versteckt war.
Das Gemein-Schulen System.
Folgende Tabelle zeigt die Cauntieö in
Pennsylvanien, die das Schulsystem an»
genommen und welche es nicht angenom
men haben.
Eaunties > Ganze Zahl > Angenom. > Nicht an
j der Dist'te j men > genMen
Adams 18 15 3
Allegheny 30 zy g
Armstrong l 7 17 0
Beaver 21 21 0
Bedford 24 21 z
Berks 35 8 27
Bradford 31 21 g
Burks 21 IL ig
Butler 14 14 y
Cambria 9 K 0
Centre 17 15 2
Ehester 4ü 42 z
Elearfield 20 19 z
Columbia 17 16 i
Crawford 27 27 (>
Eumberland 18 18 0
Dauphin 18 12 6
Delaware 21 21 a
Erie 2» 23 0
Fayette 19 19 0
Franklin 16 Ig 0
Greene 25 12 3
Huntingdon 24 25 0
Indiana 13 13 0
Jefferson 12 12 0
Juniata 0 9 o
Lancaster 20 2S 0
Lebanon 10 I 9
Lecha 14 6 8
Luzerne 35 34 !
Lvcoming 37 34 3
M'Kean 9 9 0
Mercer 17 17 0
Mifflin 10 10 0
Monroe 10 10 0
Montgomery 82 11 21
Rortbampton2o 20 0
Northumberl-14 9 5
Perry 15 14 1
Pike 0 6g
Potter 16 13 ' 3
Schuylkill 19 8 N
Somerset 18 12 6
Susquehanna23 23 0
Tioga 22 «2 0
Union 16 II 5
Venang» 20 20 0
Warren 1» 15 0
Washington 28 28 0
Wayne 17 16 I
Westmoreland2l 2t 0
York 31 17 14
1050 887 163
No, 3«.