Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, May 05, 1840, Image 1

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    Der Liberale Beobachter
Und Berks, Montgomery und Schuylktll Caunties allgemeiner Anzeiger.
WeK »in 2, Wenn. Gedruckt und herausgegeben vonArnoid Puweil c, i» der Slid kirn Strasse, Ecke der Cherr» Aller,B e!'m' s Windsiuus-Hof gegenüber.
Jahrgang I.
Bedingunge N.-Der ZUberklle Motmckter erscheint jeden Dienstag auf einem grossen Superial-Bogen mit schönen Lettern gedruckt. Der Lubseriptions-Preis ist Ei n Thalerdes Jahrs, wrlcher in halbjähriger Porausb«.
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AAsgewaehlle MicHtersleü'e.
Der Nagel.
Dem Nag t l, wie der Leser fleht
Gilt, zur Veränderung, die 6 Lied.
Was läßt sich wohl vom Nagel sagen ?
Je nun, laßt seh», wir wollen' 6 wage»,
Ihm ward noch nie ein Lied gebracht,
Jetzt hab' ich eins für ihn gemacht.
Fiel mir vom Nagel gar nicht»; cm,
So müßc ich ganz vernagelt sein;
Doch Manchen wohl der Leser kennet,
Den man mit Recht —v ernagel t nennet.
Vernagelt ist der arme Tropf,
Gewiß, in dcsscn leeren Kopf
Nicht dae gern gße Witzwort dringet,
Dem kein vernünft'ger Schluß gelinget,
Verlacht wird er von aller Welt.
Doch es bedachte oft mit Geld
Die stel6 so gütige Natur
Solch' eine dumme Kreatur.
Denn für Verband muß doch anf Erdcn
Ihm elu Ersatz geleistet werden.
Da wird denn solcher Mann von Holz
Gar anfgcl'lasen oft und stolz;
Man wundert sich u»d ruft: potz Hagtl!
Seht doch, ter Mauu hat einen—N agel;
Vor Stolz kennt er sich selber nicht,
Wenn cr von Tausenden nnr spricht;
Er glaubt dabei, es mache Geld
Allein de» Mann nnr »» der Welt.
Kaum kann er seinen Namen schreiben;
Mag cr bci seinem Nagel bleiben.
In jener giaucn Ricterzeit
Trank man gehörig, fast wie hcnt,
Und man bestand zu seinem Lol'e
Beim Huinpei« stets die Nagel p r o b e.
Die Herr » vertrugt,i'6, waren stark,
Hent wird' 6 ein Nagel zu dem G a r g,
Der, ewig durstig, ewig trinkt,
So lang ihm noch die Flasche blinkt;
Dann sncht cr oft, wenn Schulden dränjVcn.
Den N age l, um sich—a ufzn h ängcn.
Mit dicfem Lied ist' 6 nnn vorbei;
Doch sagt, ist es nicht n a g e l u e „,
Und hat irohl je ein inciischlich Wcsen
Vom Nagel schon cin Lied gelesen?
Der Nagel hält anch manch Edikt,
Das in der Schänke man erblickt.
Das Halten mag gar schwer wohl sein,
Drum Hält'S der Nagel »iir allem.
Gefällt der Spaß Hab' ich, will'S hoffen,
De» Nagel auf den Kopf getroffen-
Zur Unterhaltung und Belehrung.
Der Schmuggler.
An der Grenze von ... . liegt cin
einsames Gebirgsdorf,wo es von Schmug
glern und Betrügern wimmelt. Hier er
eignete sich eine Begebenheit.die den Men
schenfreund mit Grausen erfüllt
„Komm," sprach eines Abends ein Vater
der das Schmugglerhandwerk nicht ohne
Erfolg trieb, zu seiner dreizehnjährigen
Tochter, die eben aus der Consirmations
stunde vom Prediger des Ortes zurück'
kehrte, „wirf Deinen warmen Rock über
und folge mir, es muß diese Nacht noch
etwas Blindes herein." So pflegte er die
Waaren zu nennen, die man durch die
Zollinie stiehlt. „Sag' Deiner Mutter
eine gute Nacht und laß ihre Hand auf
Dein Haupt legen, denn man weiß nicht,
ob der Himmel uns gnädig sein wird.''
Sie gingen. Der Wind strich eiskalt um
die Berge, und die Wälder schüttelten
rauschend den winterlichen Puder ab; die
Wolken zogen, mit der Bürde des Nor
dens beladen, tief und schwer über die
kahlen Felsen hin, die mit grauenvoller
Ruhe den dunklen Kopf aus dem weissen
Gewände hervorstreckten. Ueber diese be
schneiten Firste schritten Beide stumm und
einsam, unheimlichen Erscheinungen gleich
einen steilen, von Wanderern unbesuchten
GebirgSpfad hinein, und kletterten wie
Gemsen an einer gähnenden Schlucht hin
wo ein schämendes Wasser sich gegen die
Ueberwältigung des Winters sträubte.
„Greif in meinen Gürtel." sprach der
Schmuggler leise zur Tochter, „und halte
Dich fest, es geht hier nicht zum Besten.
Das Kind zitterte vor Kälte und Angst
und folgte ohne Sprache seinem rauhen
Führer. „Halt Hörst Du nichts? das
waren Menschenstimmen !"
„Nein, nein, Vater! es war der Wind,
der durch die Fichten heult." „So steh
doch und horch,dort erschollen Tritte. Ich
vernehme sie deutlich." „Nein, Vater.das
Eis borst in der Tiefe, und die Wafler
schleudern es gegen die Felsen."
Der Alte, in seinem grauen Kittel ge
hüllt, drückte öas Ohr an die Wand um
zu lauschen, und befahl ihr kreischend :
„Komm !" Immer schrecklicher wurde der
Pfad, immer steiler stiegen die Felsen auf.
„Wenn mir heute Unglück begegnen soll
te, liebe Tochter, so sage der Mutter, sie
möge ja die Kundschaft nicht fallen lassen,
ich habe eS weit gebracht,und könnte nicht
ruhig sterben, wenn ich befürchten müßte,
daß mit meinem Leben der schöne Erwerb
aufhören werde. Du bist nun schon alt
genug, um im Nothfall daran Theil neh«
men zu können."
Er befahl ihr, sich in eine kleine Fel
senhöle zu verbergen. „Du kannst hier
Dein Abendbrod verzehren, denn wir sind
an der Grenze, und da drüben bist Du
mir im Wege. Ich werde pfeifen, wie
die Eule, wenn ich wieder komme, daß soll
D>r das Zeichen sein : merke wohl dar
auf !" mit diesen Worten kletterteer wei
ter, und das halb erstarrte Kind kroch
schluchzend in das schneeige Bett hinein,
um ein Vater Unser zu beten. In schwin.
deliger Tiefe unter ihr brauste eintönig
das Wasser fort, und vor ihr wirbelte der
Wind den Schnee von den Felsen vorü
ber ; keine Menschenbrust athmete in die
ser Wüste, sie war allein mit dem Vater
im Himmel. Sie weinte, und die Thrä
nen des Kindes wurden zu Eisperlen auf
den Wangen; betend klammerte es sich
an den Stein und starrte lauschend in die
Wildniß hinaus.
Nach einer Weile pfiff es schneidend,
wie der Vogel der Nacht, und Tritte lies'
sen sich vernehmen. Der Vater kam,mit
einem Pack belastet, das er hinter sich her
schleppte.
„Hier," sprach er, „zieh, das Ding ist
leicht, Du wirst keine Mühe haben. Es
wirft sein ehrliches Geld ab." Man zog
die Bürde in die Höhle. Der Alte ging
wieder zurück, und das Mädchen duckte
sich hinter das Gepäck nieder und rieb sich
die vor Kälte steifen Glieder, um sich des
Schlafes zu erwähren. Einige Zeit ver
strich, und es pfiff wiede r wie zuvor ; der
Alte kehrte mit einer neuen Last zurück
hieß sie die erste aufnehmen, und trieb sie
vor sich langsam hin.
„Vater, ich höre Hunde schnauben,ver
nimmst Du's nicht?"
„Du irrst, ich stöhne, die Lunge
alt."
„Abermals ist mir,als schnüffle es hin»
ter uns."
„Ziehe Deines Weges, Mädchen, rede
nicht!"
„Es bewegt sich in unserm Rücken.Va
ter, dort unten, siehst Du?"
„Ums Himmels willen,das sind Jäger
Wir sind verloren,wenn wir jene Schlucht
nicht erreichen können."
Ein Hund schlug an und drohte schon
den Alten zu packen, als er, ohne Ret
tung am Felsen hängend, sein Pack gegen
die Bestie schleuderte, daß sie heulend mit
dem Schnee hinuntertaumelte. „Gieb
her !<' schrie er, und ergriff die leichtere
Last seines KindeS, faßte dieses fest an
der Hand und zog es mit beschleunigten
Schritten den schmalen Felsweg fort. A»
"LVillig zu loben und ohne Furcht zu tadeln."
Dienstag den 5. Mai 1840.
ber die Angst lähmte die schwachen Glie
der, und wie eine Todte schleppte sie der
bedrängte Vater fort; das Verderben
meldete sich immer näber hinter ihnen,
Stimmen riefen: Halt! und wieder
Halt ! und als keine Antwort erfolgte,
donnerte ein Büchsenknall hundertfältig
durch das schweigende Gebirge. Die Ku
gel schlug zu ihren Füssen an den Felsen
an.
„Barmherziger Gott !<' schrie das Kind
„ich kann nicht weiter, laß mich hier mein
Vater, sie werden mich nicht morden.^
„Aber verrathen wirst Du mich
Kind!"
„Nein, nein, nein ! laß mich hier und
rette Dich."
„Verrathen wirst Du mich,und Deinen
Vater den Strick um den Hals legen.
Komm ! Komm !" Er zog sie verzweif
lungSvoll vom Boden auf und schleppte
sie nebst seiner Bürde um ein Felsenriff
herum. Aber umsonst. Die Schützen
stürmten herauf nnd herab,wie die Gem--
senjäger, und die Angst stieg von Minute
zu Minute. DaS Kind war wie leblos
an ihm niedergesunken, und alle Anstren
gung des beängstigten Vaters, es auszu
richten, vergeblich. Noch einmal schrie
es : Halt ! und immer näher und näher
schritt der Vollstrecker des Gesetzes. An
einem Augenblick hing das Leben, ein Au
genblick konnte retten und vernichten-
Er stürzte sich nieder auf seine Tochter,
riß sie laut schreiend in die Arme und —
„Nun, so helfe mir Gott in der letzten
Noth !" und stieß das Kind stumm in
den Abgrund hinab.daß es wie ein Schnee
ball hinuntertanzte und zerschmettert tief
unten in die Fluthen rollte.
Die Jäger standen vernichtet vor dieser
gräßlichen That und liessen ihre Büchsen
vor Schreck aus den Armen fallen. Der
Alte rettete sich und sein Pack, und hat
den Weg noch oft gemacht.
Schrecklich. —Unlängst fielen in ei
ner Woche in einem der nördlichen Caun
lies von Mississiippi vierzig Hochzei
ten vor. Ein dortiger Zeitungsschreiber
meint, daß wahrscheinlich der schwere Geld--
druck die Menschen zu diesem letzten ver
zweifelten Schritte getrieben habe.
0
Ein alter Herr von 8-t lahren führte
ein junges etwa 16jähriges Mädchen als
Braut zum Altare. Der Prediger sag
te zu ihm : „Der Taufstein ist am ande
ren Ende der Kirche." „Was soll ich mit
dem Taufsteinerwiederte veralte Herr.
„Ich bitte um Verzeihung," versetzte der
witzige Geistliche, „ich glaubte Sie wären
gekommen das Kind taufen zu lassen."
Lankaster, den Liften April.
Ei» gewisser Martin, welcher sich für
einen Prediger ausgab, und unter diesem
angenommenen Charakter mehrere freche
Schwindeleien beging, wnrde neulich in
Washington City verhört und in das dor
tige Zuchthaus verurtheilt, woselbst er
schon zwei Versuche gemacht hat sich zu
entleiben, dadurch daß er sich in seiner
Zelle zu erhängen suchte,wurde ober jedes
mal von dem Aufseher oder seiner Wache
daran verhindert-
A u fl a u 112 und Blutvergies
s e n.
Der St. Louis..Republikan" vom 6.
April meldet die Besondernheitcn eines
blutigen Kampfes, welcher am Isten die
ses MonatS zu Bellevue, im lowa Ter
ritorium, statt fand. Der Scheriff des
Caunties ging um einen Gerichtsbefehl
gegen einen Wilhelm W. Braun zu voll
ziehen, welcher ein in schlechtem Rufe ste
hendes Wirthshaus hielt,in welchem Pfer
dediebe und Falschmünzer sich aufhielten.
Braun und seine Bande bewaffneten sich,
und feuerten auf den Scheriff und seine
Posse, als dieselben in das Haus dringe»
wollten, tödteten einen, und verwundeten
mehrere andere. Der Scheriff und seine
Partei erwiederten das Feuer, und nach
einem hartnäckigen und blutigen Gefech
te, während welchem die Stimme der Frau
unaufhörlich vernommen werden konnte,
wie sie die Bande ihres Gatten zum
Kampf anfeuerte, wurde Braun nieder
geschossen ; die vordere Tln'ire wurde ein
gebrochen, und die Bande zu Gefangenen
gemacht, ausgenommen zwei oder drei,
welche währenddem Gefecht entwischt wa
ren. Zwei Bürger (Herr Palmer und
Herr Banghan) wurden in dem Gefecht
getödtet, und einer (Hr. Brint) tödtlich
verwundet. Von der Diebesbande wur
den zehn zu Gefangenen gemacht, welche
am nämlichen Abend von einem Friedens
richter verhört werden sollten.
Grosse Wasserflut h. —Eine
grosse Wasserflut!) auf dem Pochassetbrook
Fluß sßhode ereignete sich am
l3ten April, welche den Hauptdamm bei
dem Manufaktur' Dorf des Herrn Sim
mons wegriß, dann vier andere Dämme
zerstörte, und in ihrem Lauf zwei Wohn
häuser, einen Stohr, und zwei andere
Gebäude einstürzte, indem das Wasser in
einer Höhe von elf Fuß gegen dieselbe
losdrang. Die zwei Wohnhäuser wur
den zertrümmert, und aus fünf
ertranken achtzehn Personen, und neun
wurden gerettet. Viele der Verunglück
ten waren Kinder nnd Weibspersonen, de
ren Leichname nachher gefunden worden
sind. Das schmerzliche Gefühl, welches
durch diesen jammervollen Auftritt ver
ursacht wurde,war über alle Beschreibung.
Volksf.
0
Das „Village Record" meldet, daß
wiederum zwei Gebäude auf der pennsyl
vanischen Eisenbahn niedergebrannt sind,
beinahe im Gesicht der früher zerstörten.
Ein steinernes Gebäude, unweit dem
Paoli Wirthshaus, wurde am 7ten April
durch abfliegendeFunken von der Locomo
tive zerstört, und am nächsten Tage ge
rieth das Spring Haus Wnthshaus, eins
der ältesten Standplätze an der Strasse,
etwa 3 Meilen weiter hinunter, auf die
nämliche Art in Brand, und wurde gänz
lich in Asche gelegt.
Am Bten April hielt der Coroner in der
Stadt Neuyork eine Todtenschau über die
Leichname von Ruth Erogen und
ihrem Säugling, welche in der Cisterne
im Hof des Hauses ihres Schwagers,wo
selbst sie wohnte, ertrunken gefunden wvr
den. Miß Crogen war geboren in Mas
fachusetts, uud wurde vor einiger Zeit mit
einem Mann, Namens Winant, be
kannt, welcher sie verführte, und von dem
man später erfuhr, daß er verheirathet sey.
DaS arme Mädchen wurde tiefsinnig,
und obgleich ihre Anverwandten alles
versuchten sie zu beruhigen, war doch Al
les vergebens, wie der Erfolg zeigte. Ihr
Ehrgefühl konnte die ihr zugefügte Scha
nde nicht ertragen, und sie gab sich uud ih
rem Kinde den Tod. Die Familie klagt
den Schurken Winant als ihren Mörder
an.
0
Ein Schatz entdeckt. Eine
Moskau Zeitung meldet, daß unweit dem
Dorfe Woihtowaka, in Rußland, man in
einer Fuchshöhle einen Schatz von 600,
000 Rubel entdeckt habe, bestehend auS
Münzen von Iwan dem 4ten, und ver
schiedenen Andern der frühern Czars.
Die ganzeSumme wurde nach St.Peters
bürg an den Kaiser geschickt, allein der
Kaiser ließ den Werth derselben an den
Eigner des Landes, Hrn. Kocbyntsof,
auszahlen.
0
Wichtig für Gätner Der
Boston "Cultivator" sagt, daß ein Herr
in jener Nachbarschaft (ein Wnkie) eine
Methode entoeckt habe, um Hühner vom
Gartenscharren zu verhindern. Der Plan
! 'st zwei der Zehen an einem Fuß zusam
-1 men zu binden. Das Huhn kann mit dem
gebundenen Fuß nicht scharren, und auch
nicht auf demselben allein stehen, um m:t
dem Andern scharren zu können.
Abolitions - Ernennung für President
und Vice.Presivent—Am Mittwoch, den
Isten April, versammelte sich eine Con
vention von Delegaten, welche die politi»
sehen Abolitionisten der Ver. Staaten re
presentirten, in der Stadt Albany,um Er
nennung für die nächste Presidentenwahl
zu machen. Von sechs Staaten waren
121 Delegaten zugegen. Nach einer Be
rathung wurde mit 48 gegen 27 Stimmen
entschieden, daß es nothwendig sei cin Tik
ket zu formiren. lameö G. Bi r -
n e y, von Neu Uork,wurde als Candidat
für das Presidenten - Amt ernannt, und
Thomas Carle, von Philadelphia,
als Candidat für Vice President.
Aus dem Charleston Courier, einem
warmen Ban Buren Blatt, entlehnen
wir folgendes :
Zeichen der Zeit- Die Vorzeichen der
Niederlage von Van Buren und die Vor
zeichen des Erfolgs des Generals Harri
son folgen sich Schlag auf Schlag.
Eine Anti Van Buren Versammlung
von Staatsrechtsrrännern fand zu Mil»
ledgeville, Georgia, am?. dieses Monats
statt, wobei beschlossen wurde, den Gene«
ral Harrison und Johann Tyler nach
Kräften zu unterstützen.
..In der That." setzt der Van Buren
Charleston Courier hinzu, „die Hand*
schrist steht auf der Wand, und wird der
Belschaz » a r im weisse»
Hause sich nicht bei Zeiten warnen
lassen, seine finanziellenSpässe
aufgeben, und dem Ruin des Landes end
lich Einmal vorbeugen ? Wir hoffen eS
wenigstens."
So sprechen setz die Freunde des Pre
sidenten. —Was weiter ?
Pennsylv. Deutsche.
Der Globe in dem
Resultate der Neu Tlork Wahlen schrieb
der Globe, daß die Lokofokos wenigstens
2500 Majorität rechnen; nach der
Bekanntmachung aber sagte er : „Wir
freuen uns von ganzen Herzen über das
günstige Resultat." Als ob er sich nicht
umTausend Stimmen verechnet hät
te ! ib.
Kurzer Auszug aus dem Briefe eineS
Van Buren Postmeisters in Ohio an ei
nen seiner Freunde in Albany:
„Es thut mir leid. Ihnen berichten zu
müssen, daß die Harrison - Männer alle
unsere Caunty Beamten erwählt.
Cauntv von Georg« ist im verflossenen
Winter getheilt worden und ich befinde
mich jetzt in Lake Caunty. Letzten Herbst
haben wir den Staats-Senator erwählt;
aber seitdem ist eine grosse Veränderung
mit uns vorgegangen. Die Stimmen in
dieser Stadt (Madison) sind 302 für
Harrison und nur 112 für Van Buren.
Im verflossenen Jahre ging es anders.
Der ganze Staat ist für Harrison. Un»
ter 110 Personen, die wir hier angestellt,
haben, sind nur drei für Van Buren,
und selbst die finden genug an ihm aus
zusetzen !" ib.
Der Zolleinnehmer Herr Hoyt schickte
am Nachmittage der hiesigen Stadtwahl
einen Erpressen nach Washington, mit der
Nachricht daß die Stadt mit 30UV Stim
men Mehrheit für die Lokos gegangen
wäre.
Auf diese Mehrheit rechneten dieselben
so fest,daß sie fünfzig Wetten um HlOOO
dafür anboten. Ihre Berechnung hat
ten die Lokos auf folgende Gründe basirt.
Im vorigen Jahre hatten wir IVVO Ma«
jorität, dieses Jahr haben wir 2000 Per.
sonen naturalisirt, welche unset Ticket
stimmen werden, dazu gerechnet 7 —Mt)
Matrosen von den beiden angekommenen
Kriegsschiffen und 1000 Stimmen wel-
No. 35.