Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, April 21, 1840, Image 2

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    Das CreditsiAm zu zerstören und alle l
Preise herunterzubringen, ausgenommen
die Gehalteder öffentlichen Beamten,nach
dem Werth von Gold und Silber.
Allgem. Ztg.
c>
Dcu t s che Handwerker und
Arbeiter !—Wollt Ihr Euren jetzi
gen Arbeitslohn, der schon gering genug
ist, noch um 50 Prozent zum Gold- und
Silberwerth heruntergesetzt haben, so
bleibt „sogenannte Demokraten" und
stimmt für die LokofokoS ; wolltJhr aber
wieder zu Eurem frühern Wohlstande ge
langen, und den Werth Eurer Arbeit, wie
eö die Verhältnisse dcS Landes mit sich
bringen, bezahlt haben, so stimmt für
Harrison und demokratische Wigtik
!et.
Leset nochmals die Versprechungen >eö
Regierungsblattes, deö „Globe" in Was
hington. und fragt Euch selbst, wie weit
sie eingetrossen- „Zwölf Monate, nach
dem Martin Van Bnren sein Amt als
President angetretci» haben wird, werden
Gold uud Silber die einzigen Münzen für
das Volk sein." (Globe.)
So lauteten damals die Prellereien.
WaS hat nun aber die Erfahrung ge
lehrt ? Während der versprochenen zwölf
Monate stellten alle Banken im Lande
ihre Zahlungen ein. und die Regierung,
nachdem sie die öffentlichen Kassen geleert
und die grossen Einkünfte vergeudet hat,
zahlt ihre eigene Schulden wir unei-cköS
baren Postnoten ! Dieß sind Thatsachen,
durch die Geschichte belegt. Während die
Regierung von Gold und Silber spricht,
hat sie selbst das ganze Land mit unein
löSbsren Papicrgclde überschwemmt,stellt
ihre Postnoten auf 10 Thl. auS, setzt sie
in (Zirkulation und gibt neue Untcrschatz-
auö, welche sechs Prozent
Zinsen tragen, um die früheren Schulden
damit zu bezahlen. Und auch hierin, wie
in allen ihren Versprechungen, beweiset
sich die Van Büren-Partei als falsch und
rrenlot-. ib.
Der Ball ist in Bewegung und läßi
sich in seinem Laufe nicht aufhalten
Herr Kynney, Ex Gnvernör von Indi
ana, einer der einflußreichsten und
schiedensten Freunde deö Hack
ner Addresse, mit feiner eigenhändigen
Unterschrift versehen, zu Gunsten des
Generals Harrison und gegen die Unter
schatzamt-RegierungSbank, eine MaaSre
gel König MartinS, aufgetreten. Er sagt
in seiner Addresse: „das Unterschatzamt-
System wäre seit hundert Aahren in
Spanien in voller Thätigkeit gewesen,
nnd habe nichts als ei: e Monarchie und
Aristokratie zu wege gebracht, ib.
0
Ungeheure stärke der Loko Fokos in
Airginien ! Nichts ist lächerlicher als das
beständige Prahlen der „Aemterhalter/'
daß sie den kleinen Van ohne alle Schwie
rigkeit wieder erwählen könne». Der
~Richmond Inquirer," das Blatt,be! wel
chem alle Loko Fokos in Virginieii schwö
ren, enthält folgenden, von der Verzweif
lung diktirten Aufruf an dir Wähler :
„Wir befinden unS in der Mitte einer
Krise. Jeder Loko Foko Demokrat muß
sich jcht umthun ~odcr die Sache der De
mokratic ist auf ewig verloren !"
Ist daö die würdige, ruhige Haltung
der Lokofoko Demokraten,von welcher un?
die Parteiblätter so viel zu erzählen ha
ben ? Oder sind die Virginier, wie sich
die hohen StaatSbeaniten hier spottweise
auszudrücken pflegen, wirklich d e n k e n
d e Pol.tikcr, welche e i n se h cn, wo
der eigentliche Van BureniSmuS hinaus
lauft Penns. Deutsche.
Eine Lekofrko Unwahrheit festgena
gclt.
Ein Artikel ist neulich die Runde der Lo
kofoko Zeitungen gegangen, in welchem be
hauptet wird, daß der achtbare, Daniel
Webster mir der größten Verachtung von
Gen. William H. Harrison gesprochen ha--
be; daß als in dem Herrn Webster
der Vorschlag gemacht wurde, daß er auf
daS nämliche Ticket mit Gen. Harrison
gethan weroen sollte, er dieses ablehnte u.
erklärte, daß Gen. Harrison "ein Gegen
stand deö Micleidens für seine Freunde
und der Verachtung und des SpotteS für
seine Feinde sei." In der Absicht, diese
freche Unwahrheit auf das nachdrücklichste
widerlegen zu können, schrieben die Her-
deö Pennsylvania TelegraphS
neulich einen Brief über diesen Gegen-
stand an Herrn Webster. Dieses Schrei
ben beantwortete Herr Webster in einem
Briefe, datirt Washington Eity, den W.
März 1810, in welchem er erklärt, daß
die obige Behauptung gänzlich unwahr
ist. Herr Webster sagt:
schaftliche Verhältnisse haben zwischen Ge
neral Harrison und mir seit manchen Jah
ren bestanden, und es bat sich niemals et
was ereignet, um diese Verhältnisse zu stö
ren. Bei meiner Rückkehr spät im vori
gen December, hörte ich von seiner Er
nennung durch die Harrisburg Eonventi
on, und ich bediente mich der frühesten
Gelegenheit, um öffentlich zu erklären,
daß ich die Ernennung billigte und mich
herzlich mit meinen Mitbürgern vereint
gen würde, um dieselbe zu unterstützen.
General Harrison ist schon lange vor dem
Lande gewesen, im Krieg und im Frieden.
Die Geschichte seines LebenS beweis r, daß
er ein tapfer.r Krieger, ein patriotischer
Bürger und ein ehrlicher Mann ist. Es
ist zu spät, ganz zu spät, für die Ver
leumdung ihren Zweck zu erreichen, weder
gegen seinen militärischen oder bürgerli
chen Ruf. Er ist jetzt auserkohren wor
den durch die allgemeine Stimme derjeni
gen, deren politische Grundsätze mit den
seinigen übereinstimmen, um an die Spit
ze der Eolonne gestallt zu werden und die
Flagge empor zu halten und vorzurücken,
unter welcher man hofft diese Grundsätze
behaupten und vertheidigen zu können.
Ich wünsche nicht nur seiner Ernennung
einen glücklichcn Erfolg, sondern bin auch
gesonnen alles zu thun, waS einem guten
Bürger geziemt, um denselben zu sichern.
Sie mag fehlschlagen; sollte aber dieses
der Fall sein, so glaub.' ich fest, daß die
seö Fehlschlagen dem Lande eine sehr
lange Reihe von politischen Uebeln vor
bedenken würde. Wenn sie aber von
Seiten derjenigen, welche sie gemacht ha
ben, unterstützt wird durch einen ergebe,
nen Geist politischer Pflichc und Vater
landöliebe, so kann sie erfolgreich sein,und
sollte dieselbe erfolgreich sein, so werde ich
jenen glücklichen Erfolg als einen wi-ll
kommenen Boten besserer Zeiten betrach
ten."
0
Während die Hallen
und der Gesetzgebungen anderer Maaten
nur zu häufig der Schauplatz ve»,
sind,
bot turzuch daö von Ohio eiue
Lcene heiterer Art dar. Die Geschge
bung vertagte sich um 1 Uhr, am Ilten
März, damit jedes Mitglied ein Stück
deS grossen KäseS erhalten könnte, wel
che» eine MrS. Langley dem Guvernör
zum Geschenk gemacht hatte. Der unge
heure Käse wurde jetzt in daö Heiligthum
der Gesetzgebung geschasst, jedeö Mitglied
erhielt sein Stück zugetheilt, und um die
angestrengten, von den trockenen Staats
geschalten ermüdeten Geisteskräfte dieser
Würdigen wieder aufzufrischen, ein Faßl
schart Eider" herbeigeholt und angezapft. >
<5O bot denn daö Kapitol einen zuvor nie
gesehenen, aber desto heiterern Anblick
dar; lustige Witze wurden gerissen und
j Demokraten und WigS waren in der
glücklichsten Laune. ' ib.
Vorletzten Donnerstag genehmigte und
bestätigte der Senat der N. Y. Gesetzge
bung den Vertrag mit den Seneca-Indi
anern, demzufolge sie nach dem fernen
Westen auswandern, die SenccaS erhal
ten über 5,000,000 Acker Land (320
Acker für jede Seele ihres Stammes)und
ungefähr HlOO,OOO. Die Entfernung
dieser Indianer auS dcr Nachbarschaft
Buffalos, wo sie sich lange alö eine ver
wcrfene Menschenrace herumtrieben, muß
den Werth des Grundeigentums dieser
Stadt steigern, da die von den Senecas
abgctreteuen Ländereien sehr bald von ei
ner betriebsamen Bevölkerung angebaut
werden dursten. ib.
Selbstmord.—Die „Jork Gazette"
sägt„Am verwichenen Donnerstag
Morgen fand man in Windfor Taunfchip,
in diesem (sauntv, Hrn. Johann Ber>
schinger an einem Aepfelbaum, seiner
Wohnung gegenüber, hängen. Ein oder
zwei Zage vorher war der Verstorbene
noch in der Stadt, und verrichtete Ge
schäfte wie gewöhnlich. Man glaubt,daß
sein Verstand, wegen einer eingebildeten
Schwierigkeit in Bezug auf seine Geld
angelegenheiten, in Verwirrung gerathen
sein Hannos. Gazette.
0
Der Gettysburg „Eompiler" vom 7ten
April m.'ldet, daß am verwichenen Don
ncrstag Hr.!Gintling, ein Deutscher, von
Franklin Teuinschip, nachdem er ein herz-
haft,6 Krühstück genossen hatte, in sein
Feld ging um Hafer zu säen. Einige
Zeit darauf dedurfte ein Knabe, welcher
in den, Felde mit Eggen beschäftiget war,
seine Hülfe; er rief ihm zu, erhielt aber
keine Antwort, und als der Knabe nach
dem Platze ging, wo er in einem Fenöeck
saß. fand er ihn tod ! und den Sack
auf der Schulter. ib.
In Baltimore stürzte am2osten März
eiu dreistöckiges beinahe fertiges backstei
nerneö WohnhauS,am Eck der Bond und
Pitt Strassen, mit einem furchtbaren Ge-!
krach zusammen. Glücklicherweise waren
die Arbeiter noch nicht gekommen, da es
erst 0 Uhr Morgens ivar. Das Hans
war das Eigenthum des Hrn. ScheUy.
ib.
V
Kühneö Verfahre n. — Zwei
und dreissig Aerzte von St. ElairöviUe,
und der dortigen Nachbarschaft, im Staa
te Louisiana, haben gedrohet einem jeden
ärztlichen Beistand zu versagen, welcher
das jetzl vor der Gesetzgebung jeiieö Staa
leS sich befindende Bill unterstützen soll
te, daö üuf die Ausgrabung voi. todten
Körpern, um dieselben zu zergliedern,
Zuchthausstrafe seht.
Tennesse e. —Vor einigen Tagen
kam Tm. I. Eampbell, der Harrison
Esndidat für Erwähler vom -Iteu Di
strikt von Tennessee und Go. W. Rice,
der Loko Foko Kandidat,bei einem öffent
lichen Halten von Reden zusammen; daS
Uebergewicht gegen den armen Rice war
schrecklich. Den nächsten Tag schrieb er
einen Brief an den Athen Courier, wor
in er seinen Namen von dem Erwahler
zettcl zurückzieht, auS dem Grunde, weil
er nicht die nothwendigen Dokumente be
sitze, um die Regierung ;u vertheidigen !
Hart Seider. Eine ältliche
Wittwe, die eine Anforderung an die Re
gierung hatte wegen Dienste, die ihr ver
storbener Mann geleistet hatee, rief bei
Van auMem Geissen Hause an.
D?e
anderW^M
> allein da ihr Aufent-
Kopfweh vor und frug zugleich
die Dame, ob sie kein Mittel dagegen »vis
sc ? —„O ja," erwiederte sie, „mein armer
theurer Wann war oft mit dieser Plage
heimgesucht, und was ihn jedesmal davon
befreite, war, daß er harten Sei ?
d e r trank."
0
N o r d ö st l i ch c G r e n z e n.
„Zu deinen Zelten. O Israel !"
Wir hören v<>n Banqor, dasi Befehle
zu Hoult?n empfangen wären, um ein
Regiment W.St. Truppen aufzunehmen,
j und zu Woodstock wird einßegiment brit
bischer Tmppen erwartet. Die Anzahl
der V. St. Truppen zu Houlton ist! 50-
Die ganze Macht von Maine zu Fort
Fairsield ist 36, an Fisch-Reoier zer
streut:>k), iin Ganzen i)l) Mann. Die
Brittischen haben 12 Stück Kanonen, die
Amerikaner t Unbrauchbare.
Die Brittische Macht besteht alldort in»
Ganzen aus Mann-
Die amerikanische aus 2li> Mann-
0
W a sse n und Kriegs- Mrin i -
t i o n.
Die folgende Tabelle zeigt die HülfS
quellen der Ver. Staaten an Waffen und
Kriegsmunicion : ES sind jetzt in den Ar
senalen 000 Ge»vehre, fertig für den
Gebrauch, nicht gerechnet >!)«), welche
zwischen den unterschiedlichenStaaten,von
der Regierung ausgetheilt wurden ; NOOl)
schwere Kanonen, eine unermeßli
che Anzahl Kugeln und alle Arten Uten
silien. dazu gehörig. Auch ist ein hin
länglicher Vorrath vorhanden, um
Pistolen und Schwerdter des MonatS zu
verfertigen. Schießpulver befindet sich
12,000 Bärrelö aus Hand, und Materi
alien für IOVO Bärrels mehr.
Die Damen in Paris habenden letzten!
Nachrichten von dorther zufolge,eine ganz!
neue Mode angefangen, welche allgemein
herrschend ist—sie tragen nemlich Sp a
zierftöcke! wie die Herren. Die
selben sind ungemein zierlichgemacht : ei
nige von Elfenbein, einige von Ebenholz,
einige von ostindischem Rohr, und mit
dei, schönsten goldenenArabeSkcn verziert.
Die Knöpfe sind Gold, prächtig gearbei
tct, und mitunter mit Edelsteinen beseht
0
Der Nlvcrale Leovaehter,
den 2t. April,
Demokratische Volks Ernennung
für President,
Clen Willm. Mi. Azarrison,
vk»n C-l»lo.
Für Vice President,
Der achtb. I o l) n Tnle r.
von x.^.x?3s>.
"Die Segnungen tausender von Weiber und
Kinder die gerettet von den Skalpiermcssern
barbarischer Wilden, und von den noch mehr
barbarische» Prokror, >ul,e:> auf Harrison
und seiner br.iven Ärniee."—« imon
ders Botschaft an die Gesetzgebung, am 10.
December IsOZ.
"Wir haben das breite Panier der Freiheit
und Konstitutionan der Spitze, bezeichnet mit
den glanzenden Worten: - min für
President-Tic der öffentli
che!! Zici)eri>elt der of
fentlichen Gelder —und das allgemeine
de>> l"
WohliUttgö legung.
Die Druckerei deö 'liberalen Beobachters"
ist in die Süd <>te Strasse, (lcke der Cherry
Allcy, Hrn. B e h m' 6 W>> thshaus-Hos ge
genüber, verlegt worden. Indem wir dieses
den Lesern desselben so wie den geehrten Publi
kum überhaupt anzeigen, benachrichtigen wir
unsere Freunde, daß wir jetzt bester wie früher
zur Fertigung aller Zlrten von Druckerarbeiten
m deutscher und englischer Sprache eingerichtet
sind, und bitten um deren fernere Gewogenheit
und gütigen Zuspruch.
>.— Eine Versamm
lung der Mitglieder wird, wie es bestimmt
wurde, auf Morgen den 2Ssten Die
ses, um 8 Uhr am Gast Hause von Samuel
Beard Statt findcu.
Bemühungen der Freuudc McEl
»vec's, um diesen Saufaus in s'ci»em'Gipe
;» erhalten, verfehlten Zweck; am vo-
ging Vorschlag hei der
Ä?iedererwägung verloren.
N"'? Au einer a"dcru Spalts »nsrre
! ieser einige Berichte über den Aufgang von
> Wahlen in vcrschleoent» Staaten, welche ei
! ncn erfreulithen Fortgang der Sache des
! Volk'.- zeigen. Täglich laufe» mehr erfikuli»
! che Berichte anfalle» Tbcilc» der Union ein,
nnd et> wnd bald fclbst auf Seite der iokoso,
kos nicht mehr bezweifelt werde», daß Harri
l so» im nächsten Herbste siege» wird.
ÜS' Die Verhandlungen unserer Gesetzge
bung werde» nun im höchsten Grade von al
le» Lol'ofoko Zeitungen geradelt, währeno die
übrige» Blätter »nr massig >» ibrer» ?lus
drnctea gegen diese» nun ausgelöste» Körper
sind. Was die Whig - Blätter vou der Ge>
sctzgebung vermilthetcn «nd ihre» Leser» vor
ansagte», hat sich durch deren Thuen inekr
denn verwirklicht; und deßhalb werden die
se in den Augen des Publikums mehr gcwiii-
uen, wie dietokoforos mit ihrem Anti-Bank!
Geschrei.
spätere Nachrichten von Harrisbnrg
melden daß häujige nnd lange Discnsloiie»
wegen der Improveinent-Bill vorgefallen—
daß dieselbe spät am Mittwoch Abend im Se
nat passirte, aber im Hanse verloren ging.
Eine später im Hause entworfene Bill hatte
im Senat dasselbe Schicksal. Am Donner
stag wnrde eine Conimict.e a» den Guvernör
gesandt, ihi» zu fragen, ob er noch Geschäf
te für die Ginnng habe Die 'Antwort war
daß er eine Mittheilung zu machen habe,
welche im Schreibe» sei. Der
tar übergab dann eine Proklamation, welcl e
die Gesetzgebung auf den nächsten Tag u:
Sitzung verlangte. S» begaiin am Freitage
eine neue Sitziuig. Einige der Glieder spre
che» voil einer Vertagung von 2 Wochen,al
lein es ist ;>i vermuthen, daß bald eine Im
provement-Bill passtrt werde, und die
setzgeber deun en d! ich z» Hanse gehen
werden.
)?crd»cl)ung der Hr. De
wis, von Massachusetts, sagte in einer Rede
im Cougreß, wo er in Erwiederung ans eine
Rede von James Biichanan, ven der arbei
tenden Klasse spricht, "er möchte ohne Belei
digung sage», Arbeit sei eine Bequemlichkeit
die, wie Kaufmannsgüter gekauft nnd ver'
kanft werde." Die tokofokos aber suchen
diesen Ausdruck zn verdrehen, und sagen daß
er gesagt habe, ~die Arbeiter feie» eine Waa
re, die man wie and ie Kanfmanns-Güter
im Markte kaufe» könnte." Wer sieht hier
nicht e>» was die Absicht solcher schändlichen
Verdrehungen ist.
Der Congrrß —Bruder Jonathan, ti«e
in Re»» Port gedruckte Vänkee Acicunq sagt:
"man plaudert viel von Vertagung desCon
gresses, aber wir horchen nicht auf solches
Geschwätztes gibt noch so viele unzeschehe
ne Dinge dort daß »och au keine Vertagung
zu denke» ist. Es sind »och so viele Geschäf
te »„gethan; so viele Rede« ung» halten ; so
viele Esel die noch nicht gcschrien und es ist
«och keiii ordentliches Gezänk vorgekoininen,
und alle diese Diuge müssen erst abgemacht
sein, ehe wir ans eine Vertagung des Eon'
gresses denken können.
In fast allen Lokofoko Zeitungen liest man
jetzt die härtesten Bcschuldignugeii über ei
nen gewissen Hrn. Lafak', ein Mitglied der
Asseinbly vom Staat Ren Port. Hr. t.
wurde im letzte» Herbste d»reh die Lokofotos
der Stadt Re» Dort erwählt u,,d »>lr glaub
teu er würde Wunder thu» mit Bankett und
Geldumlauf; bcfoiiders schnitt es, daß man
de» Deutschen in Reu Vort wie gewöhulich,
mehr versprochen hatte, wie wirtlich gelei
stet werden konnte. Im Ansänge der Sit
zung hielt Hr. L. eine Rede, in welcher er
die Rechte nnd den Charakter aller Einge
wanderten vertheidigte, uud darauf wurde er
in alle» iokofoko-Blälteru mit Lobeserhebun
gen überhäuft und, uoch hesouders weil er
ein „Deutscher" sc». Wie Hr. spa
ter vielleicht einsah, daß er den Ball nicht
im Laufe hemmen konnte, stimmte er gegen
die und hierauf siel es
seineu Eonstitueuten erst ein, daß er ein ge»
borner Böhmen sei. Alles wird nun gegen
diesen Mann von den Dentfchen angewandt,
»m »hr Galle recht über ih» auszuschütten.
Bei tiuer Versammliing in Bussalo wurde
fogar beschlossen, daß, „weil Lasat den Judas
Ischai ior gespielter sich aucl; hängen sollte."
I» wie weit solche Beschln>fe in Ren >!)ork
jchicklich sein mögen, wissen wir nicht, doch
ist es gewis; gut daß sie in Pennsvlvanien
nicht pajsirt, und uoeh besser, daß sie uicht
ausgeführt werten —sollst würde»» wir bald
viel gehängte Lokofokoo uud selbst einen ge
hängten ftheu.
Die letzte Nummer vou „Alt Berts" ent
hält unter Ander» folgendes Klagelied, wel
ches wir nicht umhin könne» nnsern Lesern
vorzulegen:
"Wenn dem Volt noch etwas au seiner
Freiheit nnd au seimn! Vermöger. gelegen
ist, dann ist ee- wahrl»eh hohe d.',»,
llmoejen, Schulde» auf Schulden zu häufen
auf eine oder die andere Art Einhalt gethan
wird zc." (Wolf hat das Schilldenmachcn
! bcgonlltn, feine getreuen Schüler habe» es
i fortgesetzt und so lange niisere Staats-Admi-
nicht ii, edrlichcrc kömmt
! wird es nicht aufhören )
Keruer heijzt es : "Wie sehr vielen Dant
. ist das Volk der Ver. Staaten dem glorrei
che» Jackson, sowohl als seinen standhaften
(aristokratischen) Nachfolger, dkl» gegcüwär
!tlgen Prcstdente» >Xönig) Van Bure» sebnl
!dig. Dcr Eine dieser verdienstvollen ('!>) P.,-
l triolen, erlöste die V>r. St. Regierung von
seiner tingehelier» Schuld und der Andere
strenget alle Kräfte an eiue Rückkehr dersel
be» zu verhüten ; (besser gesagt, sie durch daß
l!uter>chatzam.'-System wieder hiueiuzubri«-
geu) während die Harriso» Leute im Ton
greß, alles Mögliehe ans ihrer Seite thun
um die Regierung aufs Neue mit eiuerSchnl
teiil »>! zu beladen, damit man diefelbt auch
so zu den Füssen der Bauken bringt, wo
jetzt das arme Peunsylvanikn liegt. :c. (Die
Harrisou teuce im Cougreß siud bemühet, d,e
Administration der Ver. Staaten in ehrliche
Hände zu bringen, den Fabrikante» n. Hand
werter sc,uen Verdienst zu sicher» uud alle
Verhältnisse »»jnes Landes >v»eder a»»f jenen
blühenden Standpunkt zn briügen, auf wel
chein sie standen ehe Jacksons Ezperiincnte
beganiic». Durch die Erwähluug Harrisous
wird dies hoffentlich erlangt werden, und die
>'e Erwähiiing ist wahrscheinliche,- wie „Alt
Berts" glaubt.)
Rrieg.—Wir ossnrn gegenwärtig fast
keine einzige Zeitniig, in welcher uicht »iiith,
maaßlichr Meiuungeu über »ufere streitigen
Verhältnisse n»c Grosbrtta»iije„ .»thalten
siud. Mehrere sprechen sich dahiu ans, dass
ver Krieg uiivetmeidlich sei, während andere
auf die friedliche» Gestunuiigen beider Nati
onen rechnen, uud alle Gefahr des Krieges
weit hllianS schieben. Allen Zurnstungen
nach zn urtheilen, scheint jedoch der Krieg so
ganz sern »»cht mehr z» sei», »ud wen» wir
bedeute« iv,e viele Beleidigungen sich die
Britten gegen die aincrikauischc Nation zn
Schulden tomine» liessen, so wäre eine Er
klärung des Krieges nicht »»gerecht. Wie
steht es jetzt aber nm unsere Verthcjdigungs«
mittel ? Vieles Geld ist für Fcstniigswerke
verwendet, aber das mrhl ste davo» hat sicher
gilteu Ra»ln ii» den Taschen de» totofoko«
Aeuite» Halter gefulide», uud beim Ausbruche
ei,»es Krieges würde es sich wahrscheinlich
fiu»en, daß uusere Grelizen i» wehrlose» Zu»
slaude siud.