Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, February 11, 1840, Image 1

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    c«lVi l! g, (Mrncst u«d vou 'A r>i o l P u eile, in oer tiachste Tlmr unterkall' Ke»da ll s' »>xe!
Jahrgang 1.
tdl ngu nge N.-Der Alder.lle ZZeotmcirtk'!' erscheint jeden Dienstag auf einem grossen m t scbcnen Lettern Der ist sinTh a l t r de» Zabrc-, mr'.cher in haldiabriarr Voraniche.
Zahlung erbeten wird. Wer im Laufe de-5 I.Uircs nickt bezahlt, werten St Si> angerechnet. Für kürzere Zeit.,ls v Monat wird kein Umerschr.cher.u'geuommen. und etwaige Aussündigungen werden nur dann angenommen, wen» sie
einen Monat vor Ablauf deS Lubscriptions-TerminS geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden danidar angenommen und für den gewöhnlichen Preis eingerückt. Untcischrcibern in l'iesiaer
Setadt wird die Aeimng portofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, auf Kosten der Unterschreiber. eft uad Mittheilunge» müssen p o stf r r j eingesandt werden.
HicHterslelle.
Die Prettumcrano» oder das verlor
nc Pa.adie»?.
„Na, Fridt, bist Du na h zufrieden,
Daß Dir der liebe Gott zum Weib
Sin junget Echneckebtn hat beschieden? —
Nicht wahr, das isi ein Zcit»ertrtib?"
Fragt den eintretenden Klienten,
Dem er den Zeitvertreib verschafft,
Der größte der RtchtSconsulentcn.
„Zufrieden blos '6 klingt fabelhaft,
Und ist do<n wahr —ich bin i>» Himmel
Und siker' mich um'i Weltgetuinniel.
Die Zeit—ne, sehr Er, die geht hin,
Man »rc>ß nicht >vie 's sind schon I Wochen,
Daß wir auf ewig uns versprochen.
Und noch sind u»ir e i n Hei z und Sinn.
Kurz, ich und ni.ine Anne Liese,
Wir leben, wie im Paradiese
Daß ör, durch deiner Feder Macht, —
Obgleich d e Eltern anders wcllten
Zusammen endlich unt gebracht
Ne, dafür möcht ich )hu vermelden.
Drum ist's ja wohl auch an der Zeit,
Zu bringen uns're Lchuldigkeit.
?ta, wie die Arbeit, so der Lohn."
Damit bezahlt dem Advokaten
Die rüuir'ge Liquidat'en
Hius Z-ned' in!?!cht!g,n Dukaten,
llud »e.u dann noch, siumm. wie ein Fisch,
Ein auf den schreibt'tisch.
Ter Advök.ir an solche Tpexte
Giwöhnr —sie sprach fast täglich en—
Und spricht: „It as soll den» daö noch sein
Ihr zahltet so schon raijonabtl !—"
nun feurt Fried', mit Reverenz,
Versmahl nicht lleine Accidenz l
ist nur ein Wenig f/r den Schnabel,
Und konimt von weiner junzen «Zrau.
Die rechnet s» zanz zenau,
Läßt Ihm t>ei melden tausend Grässe
Und schickt —ein Läctchen .s'as.lnüffe.«
Die Eabe mit: o!—s» !<'—erkennt
Ganz n oeten der Necbt.^consulcnt;
Denn Ännr Liesenj tausend Erusie
Und's kleine Haselnüsie
N itärlich ju>d kaani Dank s >re.th.
Dech Dank ans ,<j>i«d'au h nicht begehrt.
Kaum ist « verklungen 'K Deppc!n-ors :
So!—so! —schleicht auch der Gebcr fo' t
Und streicht sictz, bei dem Krahsüßm»chen, '
Auf dem Parbet die Stiefeln ab,
Dem Advokaten nicht zum Lachen,
Daß er soul, Lrtr.idnuk noch gab.
Ein lahrchen drauf, am selben Tage,
Tritt an denselben Gchreiberisch
HanS Friede, slummer als ein Fifl',
Den gr.ßten Quersaek auf dein Rieten
Er mußte braun und blau ihm dn'icten—
Und knurr—i!N? knurt- „?!u, Friede, sagt
Nur kurz, kann ich was helfen Dir ?
Bringst ein Gevarterbriefcben mir?
„Das nicht nc—'s sind ganz a..dre Euchen,
Die fast verwirrt den Kopf mir machen.
Ich wollte gern—nehm' Er's nicht krumm—
Wir brauchen 's Konsistorium.—
Aus ist'S mit unserm Paradiese
Die Schlange drinn heißt Anne Liest
Nun weis; Er doch wohl, w.is ich will ?
seufzt Fried und horcht, fteckniäu.'chcniii'l,
Was nun der Advokat >rnrd sagen.
„Aha ! Du willst auf Scheidung klagen—"
Ganz recht —und bald möcht' »cn dcni Beest
Ich armer Teufel sein erlös't.
Drum sieht Er, kann Er schnell es machen,
Daß ich frei werde von dem Drachtn,
Bezahl ich Ihn auch raisonabel.
Ctatt Haselnuss' und tauscnd Grnsk,
Die Anne Lies' Zhm einst geschickt,
Und die wehl sywerlich Zlhn erquickt;
Prenumcrir' ich Pferdeniisse.
Damit matt Hans den Ouärsack auf
lind läßt den Nüssen freien Lauf.
Oberst Wilhelm H.McCarty ('M> g) ist b> j
einer eilen Wabl al>> Cengreß « Mitglied
ren dein Vtaare Birginieu erwählt »»ordep, in
die Stelle des E arl F. Mereer, welcher
bat
Und Berks, Montgomerp und Schuylkill allgemeiner Anzeiger.
Z»r U-ilciHaltung uud Belehriina.
Hei'iilucfe nud Mull;.
Ein Offizier vonder columbischen Ma
rine. der Bolivar während deS dreijähri
gen Vertilgmigskrieges in Venezuela und
Neu Granada begleitete, und kürzlich sei
ne Erlunerungen aus dieser Zeit Hei aus
gegeben hat,erzählt unter Anderm folgen
des :
"Wir hatten uns zur Ruhe begeben,
nachdem wir den Abend auf das ange
nehmste bei dem Allalden zugebiacht hat
ten, der ein Mann von freiem, gebildetem
Geiste und liberalen Ansichten war. Von
den beiden unbesetzten Gemächern im
Hause nahm St. Erellenz und, auf fei
nen Wunjch, ich selbst daS eine, Obrist
0 Leary und der Lieutenant Hornandez
daS andere ein. Die Indianer schliefen
ihr.r gewöhnlichen Sitte nach bei dem
Canoe, und wir blieben daher ohne alle
chutzwehe. Nach Mitternacht drangen
die Spanier in oie Stadt, und verlang
ten von den vornehmsten Einwohnern die
Auölieferliiig Bvlivars. Sie gingen auch
zu dem .lkalden, der indessen leugnete,
etwas von seiner Anwesenheit zu wissen,
und sich weigerte, sein HauS offnen und
durchsuche» zu lassen. Da die Spanier
sahen, dajz ihre Beute zu entgehen drohte,
so ergriffen sie daS wirtsamste Mittel, sich
deijeise:i zu versichern, stockten die Stadt
pi^uch.n und besetzten die AuS
gange. Die Häuser w.iren gröftentheils
von Holz, und das Feuer griff deshalb
mit reissender Schnelligkeit um sich.
Schon näherte eS sich dem Hause deS Al>
kcilden, als ich durch ein lauteS anhalten
des Stössen an der Thür geweckt wurde,
öffnete und fand eine Magd draus
sen, die der Älkaloe gesandt hatte,»m unS
von der zu benachrichtigen, und
Jedem von u,iS eine Verkleidung zu brin
igen. <7ie war zuvor bei dem Zimmer
g wejen. daö sie für das deS
Peesideiiten nahm, und er h.'tte mit Eor
-1 nandez das HauS verlassen.
Umsonst versuchte ich Seine Erellenz
zum Bewußtsein zu bringen. Er war
von der Anstrengung unserer Fahrt im
Bocte erschöpft, in einem so festen Schlaf
gesunken, daß eS zweifelhaft fchien, ob ich
ihn selbst nur auS dem Hause bringen
wurde. Zwanzig Minuten waren erfor
derlich, ehe ich ihn auö seiner Hangematte
brachte, und selbst, '.ichdem ich ihn auf
das Heftigste gerüttUt hatte, kennte er
kaum oie Gefahr begreifen, in der er sich
befand. Endlich gelang es mir mit Hül
fe der Dienerin, ihn in die Kleider eurer
i Indianern zu steekrii. Aber in dem Au
! g nbuck, wo d.e Magd auf mein Gebot
vce Thür öffnete, um unS auS dem Hau
se zu führen,brach ein Strom von Rauch,
dem bald die Flamme foigt.', in das Ge
mach. Der ganze untere Theil deS Ge
ba»ves war bereits vom Feuer ergriffen,
und kein anderer AuSweg übrig, als auS
dem Fenster zu springen, was wir thaten,
nachdem wir zuvor unser Gepäck hinaus
geworfen halten, so daß wir auf dasselbe
sielen.
Dir ganzeStadt war indessen in Brands
und mehrere der Strassen, die sehr eng
waren, eine Feuermasse, wo die Klamme
von einer Seite zur andern
se allein liessen die Spanier unbesetzt.und
eS blieb unö »ichtö Anderes übrig,als unS
in daS Feuer zu stürzen. Der President
war im Begriff' dies zu thun,alS »vir uns
eines BrunnenS in der Nähe erinnerten ;
wir tränkten daher uesere Kleider mit
Wasser, und liefen dann in möglichster
Eile durch die Flammen, und obgleich u->«
!?ee Gesichter lehr verbrannt »raren, und
unsere Augenbraunen versengt wurden,
so gelang es uns doch, das Boot zu er
reichen, welche» wenige Schutte vom U
fer entfernt lag. und ten Obristen am
Lo.d hatte, der biS auf den letzten Au
genblick unb erwarten wollte- Sie rüder
! ten ank Ufer und wir sprangen hinein.
z« lobe«, und shne Z'.l radeln."
Dienstag dm 11. Februar IBW.
Unsere Bewegungen waren dem Feinde I
nicht entgangen, der einen Reitertrupp
'/.I unserer Verfolgung entsendet hartes
Dieser mußt? aber, des FeuerS wegen, die!
halbe Stadt umreiten. i?nd kam daher zn !
spat. Die Reiter stürzten sich ins Was-!
ser b!5 an die Brust ihrer Pferde,und Ei-1
ner sch-vamm dem Eanoe nach, während!
die andern hielten, und unS eine Ladung!
auS ihren Karabinern gaben. Mehrere!
Kugeln trafen das C rnoe; einige unse !
rer Indianer wurden verwundet, doch nur
ein Einziger getödtet. Bolivsr hatte die
Vorsicht gebraucht- sich stach a'if den Bo-
den zu legen, und war daher ausser Ge
fahr.— . !
0
Ter Persische Wein-Ersiuder. ,
lemsheed, ver Erbauer von Persepolis
war ein grosser Liebhaber von Weintrau
ben, urd suchte die gesammelten in der
vorgerückten Jahreszeit so spät als mög<
lich aufzubewahren. Er ließ sie deshalb
in Gefasse thun, um sie auf solche Weise
an einem kühlen Orte frisch zu erhalten.
Als der Schah nach einiger Zeit einö
dieser (Besässe öffnen liest,hatten die Trau
ben und der Saft' den er koste
te, war so stark, scharf und beissend' daß
er ihn für Gift hielt. Er befahl nun,
auf sämmtliche Tasser einen Zettel mit
den Worten ~Gifl" zu kleben,und so blie
ben sie eine geraume Zeit in der Nähe
seiner Gemächer an einem abgesonderten
Orte stehen.
Eine seine Favoritinnen litt an hefti
gem Kopfweh. Der Schmerz nahm so
überhand, und wurde so unerträglich, dab
sie sich den Tod wünschte. Zufällig trat
sie, von Angst getrieben urr herlaufend,!»
das Gemach, wo die mit Trauben gefüll
ten Gefässe standen; sie laS daö Wort
..Gift'" niid um ihrem Schmerz mit dem
Leben rasch ein Ende zu machen, trank sie
aus einem solchen Gefässe mit langenZü
! gen.
Der Wein. —denn eL war Wein gewor
den—bemächtigte sich der Sinne der Trin
kerin ; sie versank in eine» tiefen Schlaf.
Beim Ervachen fühlte sie sich heiter und
leicht,und sie gebrauchte diese Kur fo lan
ge» bis der ganze Vorrath zu Ende war.
Der machte endlich die Entdeckung
von der Ausleerung dieser Gefasse. Er
wollte wissen, ivo daS Gift geblieben sei.
—Die Favoritin gestand ihm» daß sie eö
nach und nach getrunken,und welche Wir
kung sie davon verspürt habe. Sogleich
befahl der neuen We n zu machen,
der nun vom ganzen Hefe getrunken wur
de. Das nette Getränk wurde damals in
Persien „das wohlschmeckende
G i ft" genannt, und fuhtt do>t auch
ltoch jetzt diesen Aamen.
für luricS,
chivorue.)
Vor etlichen Tagen wurde ein Mann
aus dem hiesigen Staats Zuchthaus? ent
lassen, der schon seit zwanzig Monaten
unschuldig in demselben eingeschlos
sen war. Der Leidende, dessen Name
Parfons ist, hielt Stohr in Elevelvnd, u
machte ziemlich gute Geschäfte. —Einem
andern Kaufmann in jener Stadt wur
den 1,70 U Thaler gestohlen.—Parfons
wurde beschuldigt den Diebstahl began
gen zu haben. Er wurde verhört, ver
urtheilt und nach dem Zuchthaus
gesandt. Ohnläligft wurde Jemand,
dessen Namen wir nicht wissen, wegen ei
neö Verbrechens verhaftet, und dieser
gestand unter Eid, daß er der Dieb sei,
der daS Geld gestohlen habe, für welches
ParsonS im Zuchthause sei. Dieser Nach
richt zufolge erhielt Parsont eine Begna
digung vom Guvernör, und kehrte nach
Cleveland zurück , was aber seine Gefüh
le während seiner Gefangenschaft waren
und jetzt sind, laßt sich leichter denken als
beschreiben, seiner Unschuld bewußt,
mußte er im Kei ker für daS Verbrechen
eines ander» leiden, ohne die geringste
Hoffnung zu haben, daß seine Unschuld!
jc an den Tag kommen wurde, und daß er
deswegen seine übrigen Tage in Schande!
und Schmach würde durchschleppen müs> j
jen. —Und wenn er eine Gattin hat, o,der j
Gefühle det. Herzeleids, die jene wird ge
litten haben ! Der (Gedanke, sie daS
Unglück hatte, ihr Herz einem Dieb zu
geben, dessen Tl)at Schimpf nnd Schau
de auf sie und vielleicht auf ihre theuren!
Kinder brachte, muß beinuhe hinlänglich'
gewesen sein der Besitzerin eines zarten >
(Äefuhls das Grab zu offnen. Da aber
seine Unschuld jetzt klar am Tage liegt,
wird er ihr doppelt werth fein, denn ihre
Liebe gegen ihn wurde durch Mitleid für
feine veiden verstärkt. —Wird wohl sein
Verkläger ihn bei der Hand nehmen, um
ihm soweit als möglich, für sein ihm zu
gefügtes Unrecht Genugrhung zu leisten ?
werden die Gefühle der Geschwor-!
nen sein, die »hn in seiner Unschuld ver
urtheilten ? und endlich, wird der Staat,
wenn ihm derselbe keine weitere Genug
thung für feine Leiden zukommen laßt,
ihm nicht den vollen Werth für die Ar
beit bezahlen, die der Leidende während
20 Monaten leisten mußte? —Der L taat
! hatte k-'in legales Recht ihn zu verurtheu
und folglich hatte er kein Recht An
, fpruch auf seine Dienste ju machen, und
deswegen fordert die Gerechtigkcits Liebe,
daß Etwas für diesen Mann,von Seiten
des StaalS, gethan werden sollte.
! Es giebt vielleicht Personen, die der
! Meinnng sein werden, daß der Name deS
! unschuldig Leidenden nicht öffentlich be
kannt gemacht werden sollte, um seine
! Schuld zu verbergen. Wir sind nicht
. dieser Meinung. Herr ParsonS wurde
durch die öffentliche Presse, in den Ge
' richtsverhandlungen als ein Verbrecher
I gebrandmarkt, und es ist jetzt die Pflicht
! derselben, seine Unschuld zu proclamiren,
damit sein Fall zur Warnung dienen mö
ge. Ohio StaatSzeirung.
Harrt so» in Aculuckv.
Die „Korntrackers" haben auf die von
der HarriSburger National Convention
geinachten Ernennungen edel und herrlich
geantwortet. Im Senst der Gesetzge
l ung ron Kentucky wurde am 2ten ver
flvssentN MonatS folgender Beschluß an
g.bot'n und ohne Widerspruch bewilligt
.-Beschlösset:, daß der Guvernör vom
Staate Kentucky hiermit ersucht wird,
zum Andenken an den gloreichen Sieg,
der von den braven amerikanischen Ofsi
zieren nnd Srldaten bei Neuorleans am
Bten Januar ZB>s erfechten wurde, eine
Natwnal - Sal?e am Bten dieses Mo
natS abf.uern zu lassen."
Am Aten wurde vom Senater BaUin
ger die folgende Verbesserung angeboten :
das die Kanone, welche
am !stea Oktober !v!3, m der Schlacht
an der Themse, von General William
Henrn Harrison, und seinen braven
Waffengefährten den Briltischen abge
nommen wurde, ganz aUein vom Guver
nör gebraucht werde, um die National
Salve abzufeuern."
Einer von den Senatoren stellte die
ärage auf, ob auch ein solches Artillerie
Stuck in Frankforr war e, uud wenn es
der Fall sei. ob es in brauchbarem Zu
stand sich befa.ide. Herr Bsllinger er
wieder» : eü sei ein solches Artillerie.
Stuck gegenwärtig in Frank fort; eS wä
re von den Amerikanern nnter General
GateS den Brittischen unter General
Buigoyne in 1777 abgenommen worden;
als Hull seine Kriegsmacht in 1812 an
die Bnttischen übergab, sei es nieder in
die Hände der Letztern gefallen, und am
!sltnOctober 18IN. in der Schlacht an
der Tbemse. von den Amerikanern unter
General Harrison wieder errobert wor
den cS wäre gegenwärtig in vortreffli^
chem Stande, und er zweifle nicht,eSwür«
de im nächsten November so sein."
Ein anderer Senator sagte, er winde
für die Verbesserung stimmen, denn er
lei selbst in ter Schlacht an der Themse
unter General Harrison gewesen, und
habe die K.iuone errobern helfen. Die
Verbesserung wurde mit 21 ?aS gegen l?
Neins bewilligt, und der verbesserte Be
schluß mit 17 JaS geg-n 8 N.-inö ange,
nommen. Ein Schreiber aus Frankfort
spricht über diese Sache mit Begeisterung.
—Hört ihn :
„So wurde der verbesserte Beschluß zu
Ehren Generals William Henry Hacri
son und seiner braven Waffenbrüder an
genommen.—Der Name Harrison wird
zu einem zaübervollen Machtspruch, wel
cher die Herzen aller guten Whigs vcrei»
nigen wird, und noch mehr als das: rie»
le Einflulireiä'»? Männer von der letzten
Jackson Partei waren kalte Van
Burenleute' dabei aber niemals Freunde
des Herrn Elay ; diese werden sich mit
schneller Bereitwilligkeit unter der Fahne
vernünftiger Freiheit sammeln,wann die
selbe von dem armen aber mit reinem
Herzen begabten Manne vo-, Nord Bend
gehalten wird. Ich spreche nicht bloS avS
Antrieb der Einbildung—es giebt genug
Thatsachen, welche diese Behauptungen
rechtfertigen, und die Zeit wird eS lehren,
daß sie richtig waren.
',Die Van Buren Leute wissen es wohl
und bei ihren schwachen Anstrengungen.
oaS grosse Heer der freien Männer un
ter sich zu zertheilen, werden sie genug zu
thu» haben,ihre eigenen Leute in Reih «nd
Glied zu halten. Die Bessergesinnten
werden sie beim ersten Angriff verlassen,
denn die Liebe zur Freiheit glüht in je
dem Busen. und mit jedem Tage steht die
Ueberzeugung fester, daß eine Fahne, die
ein Cincinnatu« neuerer Zeit in
den Händen hält» keine andere sein k«nn
als dasPanier der edlen Frei»
h e i t/'
Es wurden im Hause ter Representan«
ten mehrere Versuche gemacht den Be
schluß abzuändern, aber sie schlugen fehl,
und der Beschlnb wurde mit einer Mehr,
heit bewilligt.
Dies ist eine» jener Ereignisse, welch«
sehr richtig den Strohm der öffentlichen
Gesinnung bezeichnen. Kentucky S erste
Wahl wurde nicht genehmigt,und dennoch
steht eS jetzt so standhaft wie in 1826 un
ter der Fahne des ergrauten Helden von
der Themse und Tippekanoe.
y
Die ZeititNgL Ol'llcker m cmer
ftadl.
Dieser ist ein solcher, der Zeitungen
liest, Allerlei auswählt und Artikel ül>er
mancherlei Gegenstände schreibt, Buchsta
ben seht, Probe liest, an der Presse arbei«
tet, Zeitungen zusammen legt und auch
manchmal wegträgt —er druckt Jobs,
bringt Botschaft, kackt Holz, schafft im
harten, hütet Kinder, macht Geschäfte
ab mit allen seinen Kunden die anrufen,
empfängt raufend Beschuldigun
gen für Dinge woran er nicht schuld
war, kriegt nur wenig Geld, hat kaum
Zeit sich satt zu essen oder einen ruhigen
Schlaf zu gemessen ; mag sich glücklich
schaden wenn nicht grundsatzlose Dema
gogen ihn anfallen und mißhandeln, oder
niedrige AmtSjäger oder sogenannte „Po
litiker von Profession" ihn verfolgen»,
zu rniniren suchen, wenn er nicht nach ih
rer Pfeife tanzen will. Ein Mann der
dies Alles thut und leidet, und noch ein
mal so viel als hier angegeben ist, mag
wohl als ein sehr geschäftiges »nd gedul
diges Tkier betrachtet werden; und da
er die Arbeiten so vieler v.rschii'dener Per
sonen verrichtet, so sollte er ein unzlibe
zw.'ifeltes Recht haben, wenn er von sich
selbst spricht, immer in der Mehrzahl zu
sprechen und zu sagen : „Wir."--
HarriSb. St. Ztg.
No. W.