Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, January 07, 1840, Image 2

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    porirte Gesellschaften, mit Bürgschaft
des Territoriums, auszugeben, in An-
Lpruch. Der Congreß passirte im Jrhre
It,3L ein Gesetz, daß keine Acte einer
Terrritorial - Gesetzgebung, welche Ban
ken incorporirt, Gesetzeskraft haben solle,
bevor diese Acte durch den Eongreß be
stätigt wird; doch früher' durch die Ge
setzgebung von Florida passirre Beschlüs
se wnrdcn in Gültigkeit gelassen, in de
ren Sinne Bonds von grossem Betrage,
auf Sicherheit des Terrioriunw, «wSge-!
geben werden mögrn. Diese Frage ist!
von grosser Wichtigkeit und riner stren- j
gen BcrücksiHtigung werth.
Das fortwährende Schwanken der
Frage der besten Art und
Weise, öffentlicher Gelder aufzubewahren
und auszugeben, wirkt noch immer sehr ,
nacht heilig auf den Handel des Landes.
Die Zahlungseinstellung imJahrelS37 j
machte die Depositbanken eher zu einer i
Quelle von Verwirrung, als zu einer >
Stütze und machte es zugleich nothwen- -
big, die Regierungsgelder künftig der ?
Verwahrung öffentlicher Beamten zu ü- !
Ergeben.
Der Präsident erwähnt, daft er vor- l
züglich zur Durchführung eines neuen !
PlaneS, wodurch Gelder den
Bank.'n einbogen und Beamten "berge-
bcn werden sollen, eine Ertrasitzung des
Eong!ess'Ä einberufen hatte,da>> aber die
se Maasregcl weder damals noch m eine»
spätern Periode durchgesetzt »oerden tonn
, te- Ajich der'-Bkrsllch'dem Kongreß
Macht zu verleihen, Verwenden of--
fentlicher Gelder zu Privatzwecken als
Verbrechen zu bestrafen, scheiterte, so sehr
man auch dici'eNothwendigkeit eingesehen
und dem Uebel abzuhelfen gewünscht hat.
So ist denn die Aufbewahrung vffencu
cher Gelder noch rmmer ohne Sicherheit,
welches? Exekutive seit mehreren lah
ren her so ernst gewünscht hatte, und in-
dem die Heilung dieses Uebels allein v<>»
der Gesetzgebung abhängt, empfiehlt der
Präsident, mit Gründen gestützt, neuer
dings jenes Gesetz,welches e-fentliche Gel
.der sicher stellt und die Verwendung der
. selben als Felome am
strengsten bestrast. Als Beweis,daß d. of
fentlichen Gelder durch Ervilbeamte weit
sicherer aufbewahrt werden, als durch die
Banken (teren Zerfahren hinlänglich be
kannr), f'-'hrt dcr.Präsident 27 auswär
tige Regierungen an, bei denen die
Staatsgelder durch Beamte mit dem be
sten Erfolge verwaltet werden, wovon
Berichte Zeugen sind, welche der Schatz
kammersekretär von denselben erwirkt hat.
Nachdem der Dräsivent mit tiefem und
staatökundigem Blicke in das mangelhafte
Bankwesen der Ver. St. eindringt, das
Verfahren und alle Folgen auseinander
setzt, welche das freie daß sich bei
vielen Gelegenheiten groß und rveise be
wiesen hat, treffen müsse, vertraut er der
auf bittere Erfahrung gegründeten Ein
ficht der Gesetzgebung, eine gründliche
Reform hoffend und verheißt sein volles
Mitwirken zum Segen der Union.
Der Libanon Demokrat"
vom 2t). December sagt: - "Herr Bal
tasar Orth, ein betriebsamer Bauer von
Libanon Taunschip.hat am !(>ten Decem.
ein Schwein geschlachtet, wrlches 751
Pfund wog. Auf den Rippen maß der>
Speck, ohn: das geringste magere Fleisch
nnit messen,' 9 und einen halben Zoll.!
,«nd Gan; dr.rch daS Seilenstück M und!
'/drei viertel Loll dick. Das ausgelassene
Schmalz wog W0 Pfund. Es war von
der sogenannten Berckschire Art, und nur
-etwas'über Monate alt.''
s>
Am 7ten December ging ein fleissiger
4ind nüchterner Einwohner der
Stadt Pittöburg. NanienS Georg Dar
row, cin Irläüder vcn Geburt, der in ei
ne'. doreigen Eisengiclierei die grölfern!
M-Voelle anfertige.ziemlich spät über den
vah? der Hope Hactory über den Eanal i
führenden höh"" Steg. Nicht bekannt
wildem suilech.'en Zustande desselben/
stürzte er, sia> an das gebrechliche Ge
länder lehnend, in de», suS dem er
erst am andern Tag tod hervor gebracht
wurde- Er hinterlaßt eine Wittwe, und
vier kleine Kindcr.
Der Baumeister dcr n.uen «Zie
che bei Oschatz hat einen grossen Ei w
fall gehabt. Ter ziemlich vollendete Kinb«
ttzurm ist in cinen einzigen Steinhaufen zu
sammengestürzt. So etwas fallt nicht allen
Leuten ein!
Ser Alvtrale FrolmNite»-,
Rcading, den 7. Januare 18 40.
Demokratische Gegcnfreiniaurer Eruennung
für President,
TVillm. Ztzarrtkon,
von OK so.
Für Bice President,
Der achlb. John T y l o;r.
von
Aon einer Mehrheit unserer geehrten Leser
«ufgtfoi'dcrr, finden wir imK veranlaßt die
n: ntcr beiden Candid.iten, Genei »-.l Wil
liam Heinrich Garrison und Johann
Tvlor, die durch die Convention zu
den höchsten Ehrenstellen ernannt sind» an den
Kopf unserer Editor Eolumnie zu setzen. Wir
iverren zwar nicbt gesonnen, unter irgend einen
besondern politische, Theil an
den künftigen Wahlstreite zu nehmen, allein
die Mehrheit regirt immer in einem.rcpul'li
l-'ainschen Lande und bewog auch uns so zu
li.indeln wie wir thun, zudem sind wir über
zeigt, daß wir mit einer solchen Ernennung
6hre einlegen, wenn wir sie unsern Lesern zur
cr n st! i.bc nUnte r str, tz!.ing e nipsth len.
In C.ninly besteht, ausser dem ?eo
da ! rer kerne tcutsibe Zeitung die der obigen
Ernennung günstig ist, und da dieselbe viele
.Vleunte n> deii>,ei!.'en h>n, so sollte ste bil«
i!g einen Worrredner haben.
Wir hoffen, daf, wir durch diese kleine An
rede, die wir unserm ersten schritte auf daö
politische Feld wohl »erstanden
werden, und geben nm noch die Versicherung,
daß wir noch immer Liberal in Vertheidi
digiing diestr angenomineiren'Grundsätze blei
ben und me von der Wahrheit abweichen wer
ten ; daß, sollten wir veranlaßt werden, uns
von tenielve>n wieder zurückzuziehen, der LchriN
in uasei' früheres Verhältniß nicht zu groß ist.
Auf der ersten Seite dieser Zeitung fiStc.!
der Leser die Presidenten 'L>«tschast im Äuszu
ge, in welchen je roch alles Wesentliche enthal
ten ist. hätten die Voeschaft ganz einge
rückt, wenn sie nicht so sehr lang und über vie.
le Gegenstände zu weit ausgedehnt wäre; und
so glauben wir ist sie verständlicher für Jeder
mann, besonders eiacn der nicht »iel Zeit
zum Lesen hat.
Heute. Dienstag, versammelt sich unsere
(Gesetzgebung zu Harriöburg; man erwartet,
daß kein« Lchwierigkciten die Organisation
, derselben verhindern werde», und wir können
daher in einigen Tagen die jährliche Botschaft
dev Gkvernörs erwarten.
Di< Börger von Reading werden am Bten !
dieses den Aahrtag dcr denkwiitdigen Schlacht
bei Neu Orleans in durch eine gute
> Mahlzeit anständig feiern.
Der achtbare Daniel Liebster ist mit seiner
Familie vorletzten Frettag von England in
! Neuyork angekommen, und hat im A fror Hause
Logis genomnitn.
Zwischen '>t'cri?iitaun und
Montgomeri) Caunti), ist der Schnee auf eini
gen stellen 5 biS ti Fuß ticf.
nnser Blatt gewöhnlich Montags
Nackmittags schon zur Presse geht, so konnten
die Verhandlungen dcr Gestern Abend gehalte
nen Versammlung heute nicht aufgenommen
werden.
Was wrrdcll die Banken jhlln ?
Diese Frage wurde seit einigen Tagen oft
an uns gerichtet, u«d wir müssen gestehen, wir
wisten «icht aaf welche Ärt wir sie am richtig
sten beantworten sollen Neunzig Tage find
seit dcr Zahlungseinstellung der am
7tcn Januar verflossen, mithin ist die gesetzlich
für eine Zahlungseinst-ctkung erla»bte Zeit ver°
strichen, doch sind noch wenig Anzeichen für
das Wiederbeginnen derselben vorhanden, unl
l wenn unstue Gesetzgebung si.b nicht kräftig ins
Miiteb leg», w können wir vielleicht iwch lange
! auf bessere Zeiten warten
! Räch der Pottöv lle "Freil>eitis Presse" hat
ein deuisiher Geologe. Hr. ot b, von Potts
! ville, aus dein Lande des Hrn. H inner schütz, i»
cülfaß Taunschix, Berks Etahlcrz
> gefunden, was sich bei dcr 'Prüfung als villig
guteS Stahl bewiesen. Wir wünschen daß sich
diese wichtig Entdeckung ferner bestätigen mö
ge, was für die Ver., Staaten grossen Nuyen
bringe» würde.
Tax. —ES wird vow Vielen rxrmiubct» daß
' unsere nächste Gesetzgebung sich genöthigt sehen
wird, cincn StaatS-Tax zu legen, und daß sie
denselben lcqen wird, um einen Theil unserer
Hta.nsschnld oder sonstige Anforderungen zu
berichtigt n.
— Der Eemeinde Rath
der <-t.>tr Pitt»burg hat so gut alt beschlossen,
kleine Noten, zum Belauf von Y5,0,000, aus
zugeben. Dies gicbt schlechte Hoffnung für
! das Wiederbeginnen der Spccizahlungcn.
Bluthunde.
Mehrere der vorzüglichsten englischen Blät
ter sprcchcn laut ihren Unwillen darüber aus,
daß die Ver. Staaten Regierung einen Agen
ten nach Luba geschickt hat, um eine Anzahl
Blut hn n d e zu kaufen, die zur
bungder armen Florida Indianer gebraucht
werden sollen. Wir zweifeln nicht an dcr Wahr
heil des Berichtes und stimmen den Worten
unserer Kollegen bei, daß es die schändlichste
That ist, die je in den Der. Staaten gegen die
rothen Männer in Dorschlag gebracht wurde-
Sonderbar scheint eS, daß eine Anzahl von
mehr »US 17 Millionen Menschen, die in den
Vcr. Staaten sind, zur Vertreibung von un
gefehr 2500 halbnackter Indianer ein Regi
ment Bestien nöldig sei, und ce
wäre für die Ehre'unserer Nation zu wün,
schen, daß der Agent nie zurückkehre, damit
dicse<.Sckande nicht auf dieselbe geladen wer
den möge.
VH-Derärrdcrtc Banknoten. - Zwei thaler
Noten von der Farmers Bank vom Staate
Delaware, zehu thaler Noten verändert,
zahlbar zu Wilmington, und datirr April 4.
uinerzcichnct I. Torbcrt, Eassicr, und I. H.
Bayard, President, su.d im Umlauf. Sie sol
len wohlgccignct sein dcn Unwissenden zu täu
schen.
Ertrank. Der NorriSj-mn Rcgistcr
vom 25. v, M. sagt, alt am vorigen Samstage
nahe bei dieser Etadt sich inehrereKnaben
mit Schlittschuhlaufen auf dcr Schuylkill be'
lustigtcn, brach Isaak SandS, 14 Zahrc alt'
brach und crtrank. Obgleich alles ange
wandt wurde um den Körper zu finden, wur
de derselbe doch crst ,a»i folgenden Tage ent
deckt. Dies mag eine Warnung für Knaben
sein bcsoNHlrS für solche, die sich zu früh auf's
EiS iragcn.
ln wurde,wie daS "Volks
Blatt" sagt, ein Kcrl, Namens Johann
Rose, vor den Mayor gebracht, weil er
falsche Bantnoten auszugeben versucht
hatte. Man fand bei ihm 175 Thaler
werth solche» Stoffes, nemlich: eine lt>y
Thl. Note auf die MerchantS und Plan
ters Vank, drei 20 Thl. Noten auf die
Bank von PittSburg, Thl. Noten
auf die Bank von Zänesville, und eine 5>
Thl. Rote auf die Merchants und M?-
chanis Bank von Wheeling- Mit Aus
nah»nederauf die PittSbnrger Bank sind
diese Noten sehr gut nachgemacht, und
auf gutes Papier gedruckt.
0
Im Easton vom 30.
December lesen wir folgenden empören
den BorfallAm letzten Freitag Nach
mittag versuchte einUngeheuer,in mensch
licher Gestalt, eine junge respektable, erst
seit kur'zcm verheirat!)'te Trau, unweit
dieser Stadt, in einem Felde nahe bei ih
rer Wohnung, zu nothzüchtigen. Ihrer
! Beschreibung nach war dieser Unmiensch
ein Deutscher, Namens Stump, wohn»
haft am äussersten Ende der Stadt Ea
ston. Noch am nemlichen Abend wurde
er verhaftet,vor den Friedensrichter Heck«
man verhört,und in das Eaunty Gefäng«
niß gesteckt, um bei der nächsten lenner
Eourt sein Verhör zu erhalten.
0
In Paris strömen jetzt die Neugieri»
gen himsenweise zu einem colosalen Kohl
köpf, der zehn Fuß Höhe und b 2 Fuü'
im Umfange hat und bei dem Gärtner
Billandeau zu sehen ist. Gr wuchs
Stunden von Paris; seine Blätter hat
ten als er aus dem Boden genommen
»vurde, FuKLänge.nnd sein Gewicht
betrug über 1000 Pfund. Es ist ein ei
gener Bericht über dieses Phänomen an!
die Ackerbaugeftllschaft erstattet worden,
und der Minister des Handels und des
Ackerbaues hat sich einigen Samen davon
oerschafft' um die Verbreitung dieser
Species zu verbreiten.
Allgemeine Ztg.
Indianer Leichname. —Als man vor
einigen Tagen unweit derßaccoon Creek,
in Glocester Cauntn, im Staate Neujer
sei, nach Mergel grub, entdeckte man die
Gerippe von drei Indianern ; einige der
Knochen waren noch gut erhalten. Ne
. bcn denselben l-.qcn zwei Goldmünzen,
mit der Jahreszahl l666,sechs Ringe und
drei Pellenschnüre.
<»
In Philadelphia sind
Zwölf hundert und neun und achtzig Häv
sergebau worden, nemlich :—ln der ei
gentlichen Eiry, .'jS3 ; Spring Garden,
-^()7; Moyamesing 163; Kensington,
!3 l; Sou-Hwark 9.); Taunschip,
V 6 ; Passeyunk, 47 —Zusammen, I2BV.
l.
Schauderhafte Schandthat.--Vor ei
nigen Wochen kam die Neu Uorkcr Po
lizei, in Verbindung mit dem Untersu
chungsrichter und dem Kriminalgerichte,
einem schauderhaften Verbrechen auf die
Spur, und zog die Betheiligten zur Un
tersuchung ein. Tie unerhörte Schlech
tigkeit. gänzliche moralische Verdorben
heit, welche dieS Verbrechen vor so vielen
andern auszeichnet, muß zu den ernstesten
und Betrachtungen die
traurige Veranlassung geben.
Ellen Gallagher, eine 18'
jährige, durch Schönheit anSgezeichnete
Irländerin, nemlich, stand seit sieben bis
acht Monare im Dienste eines Wilhelm
DaviS, No. 21, Peckslip; Litzterer mach
te anfangs mehrere erfolglose Versuche
auf die Unschuld des Mädchens ; endlich
unterlag sie den wiederholten Stürmen,
und fühlte sich bald in Verhältnisse vcr
setzt, deren Vorhandensein leider! schon
zu mancher gräßlichen Frevelthat verlei
tete. Das Mädchen entdeckte ihrem Ver
führer ihre Umstände. Sie wurde hier
auf von diesem in dem Haus eines Eng
länders, NamenS (slark, Duanestrassr,
Nr. 158, untergebracht, und der Obhut
eines Weibes übergeben, das sich des letz
teren Frau nannte. Bald nach ihrer
Ankunft in diesem Hause besuchte sie ein
Doktor, Namens Thomas C. Gage,
wohnhaft Pearlstrasse, Nr. und ein
Anderer, der neben dem (sarlton Haus,
Ecke von dem breiten Weg und dcr Leon
hardstrasse seine Office hat; Letzterer
kam in Marks Haus öfters zum Besuch,
und war ihm von Davis der Zustand des
Mädchens anvertraut; er war beauftragt
die Frucht abzutreiben.
Der genannte Doktor begann nun in
Gegenwart und mit Hülfe deS Weibes,
welches sich ElarkS Gattin nannte, seine
scheußlichen Operationen» während Davis
sich in einem Nebengemach befand. Das
Mädchen wurde nun ihrer Frucht entle
vigt, und Davis, dcr sofort herbeieilte,
nahm daS Kind (ob lebend oder nicht ist
noch nicht bekannt) wickelte eö in eine
Zeitung, ging fort, und warf es in den
Rwer.
Das Mädchen wurde nach ihrer Wie
derhersteilung von ihrem früheren Dienst
Herrn und Verführer vernachlässigt, und
gerieth dadurch in Schulden. A lk6 Fle
hen um Unterstützung ihrer Seits war
bei Davis fruchtlos, jr, als das Mädchen
selbst, dessen Ruhe und Glück er auf im
mer durch feine viehische Lust, und durch
seine moralische Verdorbenheit zertrüm
mert hatte, ihn um Hülfe in ihrer unge
heuren Noth ansprach, ging er so weit,
ihr nicht nur jede Gabe zu verweigern,
sondern schlug sie auch zu Boden.
Hierdurch aufs Aeusserste gebracht, ih
re eigene ganz auS den Ar»
gen lassend,eilte die Unglückliche zu einem
Advokaten, und entdeckte diesem den gan
zen Verlauf der furchtbaren That;
ser seiner Pflicht getreu, machte sofort die
behusige Anzeige bei der betreffenden Eri
minalbehörde, und so wurden die elenden j
Verbrecher am letzt vergangenen Freitage!
zur Rechenschaft gtzogen. Davis und
Doktor Thomas C.Gage wurden sogleich
zu gefänglicher Haft gebracht, Ellen Gal
lagher einer Wiltws zur Warrung über
geben, und jenes sich für ClarkS Gattin
ausgebende Weib privatim über die
Schandthat vernommen^
Buffalo, December 21. 1839.
Im Laufe voriger Woche haben sich
englische Truppen jenseits Black Rock
konzenti irt, in der Meinung, die Patrio
ten winden hier ihre Operationen begin
nen. Es haben sich jedoch keine sehen
lassen, und es ist eine ziemlich schwere
Aufgabe, hier lemcurd Glauben zu ma
cheu, daß sie sobald wieder Feindftligkei
ten gegen Kanada beginnen. Eine Ab
theilung der Ver. Staaten Truppen zu
Rochester »vuvdc aw die Mündung des
Genesecflusses beordert, um allenfallsige
Zurüstungen dieser Art an jenem Orte
zu verhindern. Weltbürger.
Entdeckung, einer Diebsbande. —Die
hiesige deutsche Bevölkerung wurde an
.letzten Dienstvg Morgen rn keine gering.
Verlegenheit gesetzt, durch die Entdek
s kung tiner Diebsbande, die aus Indivi
duen ihres VolkstammeS besteht. Mit
tiefer Betrübniß ergreifen wir die Feder,
um die Entehrung unseres VolkstammeS
zu veröffentlichen. Vielleicht hat »S je
doch die gute Wirkung, ähnlich denken
der Individuen von ihrem eingeschlagenen
schlechten Wege auf einen bessern zurück
zubringen, und ihnen das alte deutsche
Sprichwort zu Gemüthe zu führen :
"Ehrlich währt am längsten." Es ist
dieses wieder ein Wink für Eltern, ihren '
Kindern die Folgen von Faulheit m.t>'
Trägheit zu erläutern, und ihnen ein»
möglichst gute moralische Erziehung AU
Theil werden zu lassen. DaS Her;
blutet einem ordentlichen Deutschen vor
Schaan,, wenn er sieht, wie einige Jndi.
viduen, die gesunden Körpers und befäh
igt, sich auf ehrliche Weise zu ernähren,
den guten Namen des ganzen Volkftam
meS durch ihre Liederlichkeit aufs
setzen. Jeder hiesige Deutsche weiß, daß
wenn ein Äerbeechen dieser Art von einem
ihrer Landsleute begangen wird,die Mas
se der Eingebornen den ganzen Bclks
stamm dafür und obwohl dicS
ein grosses Unrecht ist, so gibt es doch
kein anderes Mittel dagegen, als ausge
zeichnet guteS Betragen und stete Wach
samkeit über Individuen, die im Verdacht
sind, daß sie sich auf unredliche Weise er
nähren.
So viel man bis jetzt bestehk'Sie
se Bande aus folgenden Individuen:
Georg, Jakob und Michael Böckle, drei
Brüter, und Karl, Philippine und Eli
sabeth Reuman, ebenfalls Geschwister.
In dem Hause deS erstern fand man un
term Stubendoden Waaren aller Art,
als : Stubenofrn, Ellenwaren, Stiefeln,
Kappen, Tücher, Mäntel, Stöcke, Seil
werke, Strumpfwaren, Httte, und Ei
senwaaren von allen Gattungen, nebst
Brod, Mehl, Wildpret, Geflügel, Blei,
Zucker, Frauenhandschuh, Papier, Ge
schmeide und eine Masse anderer Gegen
stände. Im Hause der letztern fand
man besonders Kleidungsstücke, Ellen'
w..aren u. dgl., welche in einer hohlen
Zwischenwand re» steckt waren. Als die
Eonstabel in dieses Haus eintraten, ent
deckten sie Reste von verbrannten werth
vollen S toffcn, als Gros de NableS und
andern Seidenzeugen.
Die Brüder Böckle und die Schwe
stern Neumann wurden augenblicklich
verhaftet. Karl Neumann hatte sich
versteckt, wurde aber schon am Dienstag
Abend von einigen Deutschen aufgefun
den und dem Gelichte überliefert. Die
mannlichen Arrestanten wurden dem De
tentionöhauS bis nach geendigter Unter
suchung übergeben, die Mädchen aber,
gegen die bis jetzt keine gründlichen Be
weise vorliegen, gegen Bürgschaft entlast
sen.
Aus wältige Beriet le.
P r e u sse ». —Posen "5.
die Umstände,welche die Zurückkunst und
die Entführung unseres geachreten Erz
bisch css begleiteten, von den preussische»
Zeitungen sehr entstellt worden sind, so
will ich sie Ihnen in ihrer ganzen Genau»
igkeit mittheilen.
Tage vor der Ankunft des
Erzdischofs sprach man in Posen von.
seiner Zurücktunft. Die Einwohner hat
t?n ihm einen Triumphbogen errichtet
Die Pferde sollten ausgespannt und der.
Wagen durch Menschenarme zu seinem«
Palaste gebracht worden. Diese Vorke>>'
rungen wurden jedoch nicht aufgeführt,
da der Herr Erzbischef schon Mittwoch
Morgens ankam,und man ihn erst Nach
mittags erwartete. Nach dem er, vor der
Ehatedrale abgestiegen, sang er- das"Te
Deum.'' Abends wurde die Stadt
minirt- Samstags hat er die Messe gele«
sen und SomttagS wollte er sirmen. Um
zwei Uhr Morgens wurde aber sein Pa
last mit Truppen,umringtman sprengte
den Thouveg so wieauch die andern Thü
ren ein, und drang bis in sein Schlaf
zimmer. Der Hcrr Erzbisäwf verlangte
allein gelassen zu werden, um sich anzie?
hen zu können. Er stand auf, kleidete
sich an und begann sein Morgengzbet.
Als kurz darauf der Polizeil-lrekcor ein
trat. setzte sich der Erzbifchof-aufein Ka>
napee und erklärte, daß er nur der Ge
walt weichen würde. Der Polizeidirktor
nahm ihn hierauf an dem einen und der
Husaren-Oberst an dem andern Arm und
schleppten ihn aus dem Palaste.
"Während dieses vorging, lag AlleS
im festen Schlafe; nur die Schwester
des ErzbischofS ist aufgewacht. Vom
Schrecken ergriffen, siel sie denen zuFüs.