Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, December 24, 1839, Image 2

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    von Neuport erhielt eine gefährlicheWun
de. Endlich wurden die Chartisten mit
dem Verlüjt 230 Gefangenen in die
Flucht getrieben.
In Spanien ist die Lage der Dinge,
noch dieselbe. ESpattero und Cabrera
chatten ihre Schwerdter noch nicht mit
einander gemessen, indessen erwartet man
bald eine entscheidende Schlacht.
In der Lombarde«) haben durch schwe
le und anhaltende Regengüsse furchtbare
Überschwemmungen statt gefunden.
Die 'Affairen zwischen der Türkei und
Egypten sind noch immer unentschieden.
In dem armenischen .Quartier>zu Con
"stantinopel brach am 15. Oktober Feuer
auS, welches nicht eher geloscht «Verden
könnte bis Hä'nser in Asche lagen.
Das vornehmste Theater in der Stadt
Cal-usta.n'i'. Ostindien, ist in der Nacht
von« Elsten Mai durch Feuer zerstört
worden. Hanov. Gaz.
0
General W. H- Ha r ris on.
Wer ist er? Was war er ?
Was wird er werden ?
Genera! Harrison erhielt, als er 19
Jahre alt war, eine Commission von Ge
neral Washington. Im Zuly des
.Jahrs >792 erhielt cr den Dank des
neral Wayn c, in einer Schlacht mit
den Indianern, und wurde als scin Aid
de-cämp ernannt!
In wurde e. von General Was
chington-als des Nord-Westli
chen Territoriums ernannt!
Als er 25 Jahre alt war, wurde er in!
den Congreß gewählt.
Nachher wurde ?r von Thomas Jef
ferson zumGur.'Ulör von Indiana er'
uaiu.t!
In I schlug er die Truppen der
Indianer unt.i Tecumseh, und gewann!
den Sieg bei T i p p e c a «I 0 e!
In wurde er als General-Major
von dem patriotisch! ?« iNadison ernannt !
In demselben Jahre schlug er die Britti
schen in mehreren Gefechten-v.nd ge
wann den Sieg von F 0 r-t Meigö!
Im September marschirte cr mit seiner
patriotischen Arme? nach Kanada und er
oberte M alden ! überraschte Ke Brit
tischen Truppen auf deren Flucht, und an
dem denkwürdigen sten October l8!2
gewann er den gloreichen Sieg von dce
Tha «n e ö!—Nach dem Kriege
<r «vieder als Ncpresentant in d?n Con
greß gewählt.
In «vnrde cr als Vereinigter
Staaten Senator erwählt!
In «vurde er als Gesandter nach
Süd-Amerika ernannt.
Nach diesem, folgend dem Beispiel des
unsterblichen Washington, zog er sich auf
seine Bauerei, in dem Thal des Ohio,zu.
rück, und hat seitdem das geringe r.ber
unabhängige Gesch.lst eines Bauern be
trieben.
In I8:!5i wurde er ernannt als Can
didat für die höchste Ehren stelle, die das
Volk zu vergeben hat ; und erhielt die
höchste volkümässigc Stimme, welche un
ter ähnlichen Umstanden gegeben
-wurde.
Im December 1839 «vnrde er wieder
für dasselbe Amt durch eine der größtes
und talentvollsten Conventionen vorge
-schlagen, die jemals, in diesem Lande sich
versammelt hatte; und
In 1810 wird das Amerikanische Volk
jhn in seinen Schutz nehmen.
Lecha Patriot.
Traurig.—Am letzten Samstag Mor
gen frühe, fand man Hrn. Getter
von dieser Stadt, besinnungslos in der
Wasserstrasse liegend. —Als man ihn nach
Hause brachte, fand man ein«>n. A-'rief in
erner sewrr Taschen- worin er anführte,
daß er eine Dosis Morphine »ahm, um
seinem Leben ein Ende zn lmachen. —Er
starb am Abend desselben TageS,
te sein Atlrr auf ungefehr 27 Jahre. E?
hinterließ eine Wittwe und drei 'Kinder.
Montags darauf »vurde cr auf dem hie,
sigen Gottesacker beerdigt.wobei der e>)rw
Hr. Duds predigt.', Allent«un. Ztg.
machtsfest. —Dieser denkwürdige
Jahrestag wird Morgen sein. Kinder
freien sich gewöhnlich auf die Gaben die
ihnen an diesem Tage von den Händen
guter Eltern gespendet «Verden. Aeltere
Leute erinnern sich g'wöhnlich an die fr«
Hern Juoend Freuden, And auf diese Ars
wird es eins der fröhligsten Feste f»r
Menschen jedes Alters die dasselbe im
frohen Famllienzirkel feiern, wenn aÄil
dasjenige besitzen waS dazu nöthig ist um
froh zu sei».
Der Niverale ZScovaehtcr,
Reading, den 42. December. 18.^9.
(c)' Morgen, am Christtagt, werden keine
Gefthäste in dieser DruNerci gethan.
Vorgestern und gestern Morgen hatten wir
starkes Schneegestöber, wodurch die Eisenbalm-
Karren gestern Morgen verbindert waren zu
gehe». Der Schnee ist an manchen Orten I
Fuß lies, und wird eine gute Lchlitenbahn ma
chen.
lche Personen, welche
tions»Listen sür diese Zeitung in Händen ha
ben, sind hiermit höflich ersu hr, uns bei erster
Gelegenheit eine Abschrist vrn den darauf ge
sammelten Namen zu übersenden; vielleicht
haben sie bei der nächsten Gelegenheit.
Mit Der S>«>«i7nlung von Subscribenten be
lieben sie aber noch serner fortzufah e«.
Unsere eigenen Aügelegenl'.citen.
Wir iMen dcn „Liberalen Beobachte:" nun
bereits sechzehn Wochen herausgegeben, und
jeder geehrten Gönner wird unserer
Versicherung glauben, wenn wir sagcn, daß
unser Anfang ziemlich M ü he v 01l war; ja
wir hallen mit mehr Widerwärtigkeiten zu
kämpfen als wir p.rmuthct hatten. Die An
zabl unserer Unurschreiber ist lange nicht sc
groß wie man sie »»iL versprochen hatte, da
sich dieselbe seit unserm Anfange bedeutend ver
mebttt, so sind wir keineswegs entmuthigt,
sondern entschlossen in guter Hoffnung sortzn
arbe t.n, nur haben «vir eine Bitte an unsere
geN'rlcn Unterschreiber, die wir gcn-iß ungern
ausrichten, es ist die Erfüllung der Beding»»
gen didjer Zeitung. Kaum ein Zehi'theil der
llnterschreiber ist bis jetzt denselben nachgekom
men, und diesen wenigen sind wir besonders
tankbar sür ihre Pünktlichkeit, alle Ucbrigen
erinnern daß die nächsie
Gelegenheit darbietet, wo sie sich entweder be>
uns selbst cin Nesät holen oder-durch einen
Nachbar inilbringcn lasse« tonnen.
Gesetzgebung von Pennsylvanien
>viri> sich am 7tcn Januar, heute über zwei
Wochen, versammeln.
General Williani H.i.N) Harrison n»ird im
nächsten Februar K 7 Jahre alt.
Der Cougreß.
Dieser Körpee hatte viele Schwierigkeiten
bei seiner diesjährigen Organisation, wegen
Ursachen »»or.'iber »vir silx'u vorige Woche ge
sprochen haben.
A« vtrletztt» Samstage kamen sie endlich
zu dem Besi>>lttsse, einen Sprecher deS Repre
sentantenhauses zu wählen, ehe die Whigmit
glieder von 'lteu Jersey ein Recht zu stimmen
hatten. Sechsmal wurde ballottirt aber kei
ner der zur Wabl steheiUen Kandidaten erhielt
die erfM'-'rliche Stiir.menz.chl (l 17) und eine
Vertagung fand stall ehe die Wahl beendigt
war.
nvrp? das Haus um IT Uhr
Mittags, zur Ordnung gerufen und die am
Samstag unvollendeten Geschäfte fortgesetzt.
Racb s,i»aligkn Ballottiren, als» Kim Ilten
BaMt, erhielt der «club. Robert M. T.
H u nle r, Stimincn, oder
2 Stimmen mehr als alle übrigen Kandidaten,
und war demnach richtig envählt. Dieß war
der sicherste Schritt zur Ordnung für das
Haus, die bis dahin noch immer fehlte.
Hr. Hunter, ist ein Subträsury 'Whig und
sämmtliche Wh'gmitglieder so wie mehrere der
Opponenten von Nord Carolina und andern
südlichenEtaattn, stimmten für seine Erwäh
lung. Nach den« der Sprecher erwählt war,
vertagte sich das Haus.
Da die Whigs seit langen lahren nicht das
Glückchatten den Lprecherstuhl dmch einen ih
rer Freunde besetzt zu sehen, so ist dieses ein
Triuiirps sik sie, der viel Aussehen durch 5-e
ganze lln on erregt, und sicher manches Fesi
zur Folge haben ivird, i'csoirders da der Sieg!
ganz-uv.l-rn'.n-lel war, indem die Whigs im
H.«use die Minorität waren.
Im Senat'iVvrde am W-vntag? eine Bot
schaft des Presidenten erhalten Verschi.dcne
<Lo»«mitt«?n von den Zweigen der Geschäfte
wurden gewählt. .
Dienstag Margen nahm der Sprecher
scinen Sih ein. Nachdem er in eincr schick
che» seinen Dank für das ihm geschenktes
Zutrauen und abgestattet hatte,
schnitt das Haus zu Geschäfte». Der erste>
Vorschlag war» daß die fünf Whigmitglieder
von Neu Jersey eingeschworen werden sollten,
worüber lange Debatten entstanden die ersi
mir »er Vertagung des HauseS cndigten.
I Mißlungener versuch. — Hr. Inders»!!,
' von Philadelphia, versuchte sich einen Sitz in«
Kongreß zu verschaffen der gleichzeitig von Hrn
Naylor behauptet wnrde. Als der Beschluß
vor daS Haus kam, daß Hr. N. nicht zu ei
nen« Sitz berechtigt sei, stinimten 156 vernei
nend und nicht einer bejacr.d, und Hr. I.
mußte unbefriedigt abz'cheu. Alle angewand»
ten Mittel >v.ncn vergeblich, selbst die Prokla
uiatrvn von Euocrnor Porler fruebtele nicht?,
da ihn« seine eigenen Freunde im Stich liess.»«.
Ein Schr:iber von Washingthn beschuldigt
Lol. Venton, daß er eine Anweisung (Eheek)
von Sltlüt) Kpecic, den für Meilengeld erhielt,
an cine» Broker sür Kl 10» Lumpen vonnivbt
zahlenden Banken verauste, nnt denen er nun
sein« Auögaben bestreite. Sollte der Hold«
in a u n sich so vergessen können?
sind ein zwei, und drei Thalernoten
von der alten gebrochenen State Zaui-' c>f
Trents«» im linUauf. Nehmt sie nicht!
KZ»Venn man einem ledigen Frauenzimer
nur im Geringsten vermuthen läßt, baß man
sie für älter halt, wie sie zu sein wünscht,
so wird sie in der Regel ausgebr.uht, und sängt
an zu schimpfen ; —eben so gieng eö den Libcra»
lcn Beobochter mit der "Stimme deS Volks,"
die er eine alte B « s e titulirt hatte, (wor
über doch Leute bös werden können).
Wir waren zwar nicht gesonnen, weitere
Debatten mit der "stimme" zu halten, da
wir Überhaupt anfangs gar nicht vermutheten,
daß unsere Aeusserungen gegen dieselbe eine sol
che Ausnahme sin den, und noch weniger, daß
sie sich sosehr darüber ereifern würde; allein
sie schimpfte wie eine jede gekränkte
und in ihrer letzten Epistel zeigt sie besonders
ihre Gesinnung und drückt daö Lieget auf ihre
frühern St-chelein, was aber im Grunde ge
nommen, nur einzig ihren eigenen Charakter
näher bezeichnet.
?lppropoö Mademoiselle» Sie sind ein
Genie; nur Schade daß Eie nicht emem an
dern Geschlecht angehören, Sie würde» einem
schwarzen Rocke sicher kein: Schande inaeben,
nur »uiissen wir bedauern, daß Ihre erste Kn'-
-wahl etwas alterthümlich und wenig witzig ist.
schlagen T>< in der Folge Ihr Namenregisier
besser nach, und um Lie für dies« mißlungene
T>«ufe zu entschädigen, geben-wir Ihnen den
Rath sich künftig "Lordcli«»" zu nennen und
'liicmand wird Ihnen Aergeret juinuthen al<
Ihr Name anzejgt, eine alte Base wollen Sie
nun doch nicht gerne sein
Die National Convention.
Unserm Versprechen gemäß geben wir heute
in gedrängter einen Aufzug von den
Verband laugen dieser grossen und wichtigen
Versammlung, bestehend aus respektablen und
einsicktsollen Männern, auS fast allen Theilen
der Union.
Die mchrsten Staaten waren reprerttirt.und
ostliche besonders zahlreich/ so daß zwei hun
dert und vierunSfnnszig Delegaten anwesend
waren. Am dritten Tage der Eitznng geschah
die Ernennung von General Hen
rs Harriscm, von Ohio, als Kandidat sür
das Presidenten-Amt beider zukünftigen Presi
dentenwahl. Die Stimmen standen:
Gen. William H. Harriso» 148 Stimmen.
Achtb. Henry Clav W «
Scott 16 -
Da General Willi.uii Heiwy Harrison eine
Mehrheit aller eingegebenen Stimmen erhal
ten hatte, so wurde er sür den gehörig ausge
wählten Kandidaten erklärt, und ein Beschluß
wurde von der Convention einmütig passirt,
d>,ajz er dem Volke der Vereinigten Staaten zur
Unterstützung bei der Presidenten Wahl in
IB4<l anempf.hlen werde.
Als die Convention sich cm 4ten Tage il>rer
Vertagung gemäß wieder versammelt hatte,
wurde Job«« Tylor, gewesener Gtwernör von
Virginien, cinwüthig als Kandidat für das
Viee-Presidenten-Amt ernannt.
Die besten Gefühle herrschten in der Cottvenr
; und oschon Clay viele Freunde
in.derselben hatte, stimmten dieselben, nachdem
die Mehrheit sich für General Harrison erklärt
hatte, der Ernennung herzlich bei, und erklär,
tcn ihren festen Entschluß dieselbe auS alle,,
frästen zu unterstützeu.
Hr. Banks, ein DeleH.n von Kentucky, hielt
am letzten Tage eine Rede, worin cr die Zufrie
denheit semer College» wegen der Ernennung
erklärte, und las gleichzeitig ein Schreiben von
dem achtb. Henry Clay vor, wori» er die Con
vention zur Einigkeit ermahnte, was mit lau
tem Applaus angcnomin.n wurde. Hierauf
vertagte sich die Convention.
TVinter, —Dieser rauhe Pattvn hat sich
jetzt bei unö eingesiellt und besonders ließ er
während der vvrigen Woche seine Strenge füh.
le». Die Kälte war vorige Woche so gtoß
wie sie je in dieser lahrszeit zu werden pflegt,
und wäre etwas Schn« anf der Erde, so wä
re »er Winter vollkommen.
Harriöburg, Dec. 18.
Am vorigen Mittwech Morgen, den 4
d. M. entstand ungefehr 4 Meilen un
ter Horneburg ein Bruch in dem Canal,
welcher uugef. hr 20 Kuß von der Harris
bürg und Lancaster Eisenbahn fortriß.
Durch die un.'rmüblichen Anstrengungen
der Superintendenten der Eisenbahn
wurde der Schaden alsbald wieder aus.ze
bessert, so daß die Transportation von
Waaren über die Eisenbahn im Gering
sten nicht gehindert werde» wird.
Staats Ztg.
l.
Unglücksfa U—Wir hören das
unterschiedliche Perssnen, zur Familie de 6
Hrn. Thomas, in Heidelberg Taunschip
gehörend, ain vorletzten Donnerstage o
der Freitage, als sie an einer Dreschma
schine beschäftigt waren, verunglückten.
Die Maschine zersprang als sie in voller
Operation war, die Bestandtheile flogen
in jede Richtung and beinahe jede Per
son wurde beschädigt, die sich in deren
Nähe befand. Die Dreschmaschine er
fordert bei ihrer AussteUu-ig und wäh
rend der Operation gehörige Aufsicht.
L. Cour.
Ex-Präsident 2«ckson stattete am 18.
November zn Naschville, dem Regie>
rungSsitz von Tennessee, einen Besuch ab,
rso ihm Viele ihre freundschaftliche Auf-
Wartung machten- Seine Gesundheit
soll ziemlich gut sein.
0
Gerechtigkeit-—Dr.Dyott spuhlt Garn
ini östlichen Zuchthaus PennsylvanienS,
und Doktor Chauncey macht Schuhe in
demselben Institute.
()
Der Montreal Courier drückt unum»
wunden seine Meiuung dahin aus, daß
Kanada nicht lange mehr brittisch blei
ben wird und das den Einwohnern nur
die Wahl übrig bleibt, entweder Uankees
oder Franzosen zu werden.
Mehr Schleichhandel. — Das Schiff
Noble kam neulich von Livorno in Neu
Vork an. und hatte eine grosse Quantität!
MoruS-MulticauliS Baume geladen,au i
genscheinlich in der Absicht dem
Geschäfte in diesem Lande behilflich zu
sein, denn als die Arbeiter diese Bäume
aus dem Schiffsraum herauf zogen, gin
gen einige der Bündel auseinander., und
mehrere Pfnnd gute italienische Nähseide
rollten heraus. Als die andern Bündel
hierauf geöffnet wurden, fand man die
selben eben so reichlich versehen. Der
Zoll auf Nähseide belauft sich auf4Thl.
das Pfund.
Kendall, General Postmei
ster, hat wie folgt entschieden :
Postmeister mag einem Zeitungö
Drucker Geld zur Abzahlung seiner Sub
scriptio» für-eine dritte Person überscu
den und den Brief frautiren wenn er
ihn selbst schreibt."
Also können unsere Subscribenten uns
Geld durch ihre Postmeister frei über
senden wenn sie wollen-
v
Feue r. —Arn 4ten dieses, Abends,
wurde die Scheuer deS Hrn. Charles
Smith- in Plymouth Taunschip, Mont
gomery Caunty, sammt einem prächtigen
Pferde, durch Fouer zerstört. Bor un
gefehr neun Woche« wnrde das Wohn
haus auf derselben Bauerei durch Feuer
zerstört, und nach einer Untersuchung der
Umstände erhellet es daß beide Fälle
Werke von Mordbrenner waren. Eine
Belohnung von fünf hundert Thälern
wird für die Verhaftung der Thär,r an
geboten.
A n st ö s si g—Die Spanier in Neu
orleanö feierten Sonntags den Allsten
Oktober die Vertreibung des Don Car
los aus Spanien durch Kanonenschüsse,
Musik und militärische Paraden. "Laug
lebe Königin Maria!' war ihr enthusi
astischeS Geschrei. "Bei der nächsten
Wahl (bemerkt hierzu der N. O. Pica
yune) werden höchst wahrscheinlich die
selben loyalen, Königinnen liebenden
Spanier die Rechte amerikanischer Bür
ger ausüben, und für diese oder jene der
politischen Parteien stimme.«. —Vor eini
gen Jahren, als einige amerikanische
Bürger in Madrid den 4ten Juli feier
ten und einige amerikanische National
lieder sangen, wurden sie von den Behör
den indie Calabusa geworfen, in welchem
schmutzigen und ekelhaften Gefängnisse
sie die ganze Nacht bleiben mußten. A
ber diese Spanier dürfen auf freiem Bo
den de» Frieden «nd die Ruhe der Bür
gerschaft stören, und amerikanische Zei
tungen sind unter ausländischem Cinflus« .
se verworfcn genug, dieses Betragen z«
rechtfertigen und zu billigen."
Spanier handelten unbesonnen; eben so
unbesonne« würde e6 aber von hiesigen
Behörden sei», gegen so etwas einjuschrei«
ten.
Die Nachrichten von Florida lauten
noch immer traurig, indem Mordthaten
daselbst an der Tageoordnnng sind, sobald
die Indianer, welche sich ullenthalben
versteckt halten, eine Gelegenheit dazu be.
kommen. Capitän Lcarle, Gehülfs.
Quartiermeistrr der Armee, rriscte am
'lösten November mit dem Postfelleisen«
Wagen von St. Augustin nach Picolata
ab. Cin junger Pole, Namens G.Pos
senancky, geboren zu Storchennest, im
Äroßherzogthum Posen, welcher auf dem
Wege nach der Black Creek w»r, folgte
ihm zu Pferde. An dem sechs Meilen
Posten angelangt, wurde auf den Polen
gefeuert, wahrend zur nemlichen Zeit
Capitän Scarle eine Kugel in die Hüfte
empfing. Ter Fuhrmann trieb seine
Pferde an, und der Pole ritt eine kurze
Strecke vor auS, siel aber sodann er
schöpft vom Pferde. Capitan Scarle
nahm ihn in den Wagn«, und sie erreich
ten das Fort an dem elf Meilen Posten,
woselbst ein Theil von Capitän MicklerS
Compagnie in Garnison steht, wo der
Pole kurz darauf verschied, und man ei- ,
nen Erpressen nach St. Augustin sandte,
um ärztlichen Beistand für den Capitän >
Searle zu holen. i
Kurz nachdem der j
gen St. Augustin verlassen hatte, fuhr '
Hr. Philip Weadnnn senr. in Begleitung
seines 1 Ijährigen Sohnes, in einem offe !
nen Wagen auö der Stadt, nebst Hrn H. !
GroveS der zu Pferde war, in der Ab« I
ficht seinen früheren Wohnort zu besu
chen, von dem ihm die Indianer vor etwa
zwei Monaten vertrieben hatten. Als sie
den Anfang deS MorasteS erreicht hatten,
nur 4 Meilen von Et. Augustino, feu
erten die Indianer auf Hrn. Weadman,
und zwei Kugeln trafen seine Brust 5 fein
Sohn wurde durch einen Schuß in den
Kopf verwundet, der ihm das Gehirn
bloS legte, und erhielt auch mehrere Sti
che mit einem Messer. In diesem 'Au
genblick kam der obengenannte Erpreß im
Gesicht, und die Indianer nahmen die
Flucht. Hr. Groves, welcher gerade et
was voraus geritten war, rettete sein Le»
ben. Der verstümmelte Knabe, und die
sterblichen Ueberreste seines Naters wur
den zur Stadt gebracht. Am nächsten
Tage wurde Hr. Weadman, der eine sehr
zahlreiche Familie hinterläßt, beerdigt,
und auch Hr. Possenanckn- Letzterer,weil
er Israelit war, den Gebräuchen der he»
bräischen Kirche gemäß.
s>
Mehr Lynching—-Die Southern Sun
(MissH vom 19- Nov. giebt folgende
fürchterliche Nachricht von einem Ver
brechen, das in jenem Staat besangen
werden:
Cook und Carter, welche in dem Ge
fängniß von Scott Csunty als Mörder >
fassen,sind mit Gewalt aus dem Gefäng.
niß durch einige der Bürger von dem
Caunty genommen und gehängt worden «
Mau wird sich erinnern,daß sie ihre Flucht
aus dem Gefängniß bewirkten und wie
der eingeholt wurden Sie wurden »ach
Rankin Caunty gebrecht vor zwei oder
drei Wochen zum Verhör gebracht, und
wegen Mangel an Zeugniß zurückgeschickt.
Das Volk hat das Gesetz in seine eigene
Hand genommen, uxd sie ohne Verhör
hingerichtet.
0
Englische Zeitungen unterhalten sich
! mit einer Schauergeschichte (deren Wahr
! heit wir jedoch nicht verbürgen können),
welche sich in Stettin, e'nem kleinen
Dorfe im Departement Oherrhein juge«
tragen haben soll. Dieses Nachtstück
dreht sich um einen Vater- und doppel
ten Brudermord- Die Mörderin heißt
Anne Marie Böglin, junges Mäd
chen von sehr reizendem Aeussern und
»och keine achtzehn luhre alt. Es scheint,
daß dieses unnauiriiche Unzeheuer von
Zugend auf dem Trunk? ergeben gewesen'
ist und jede Gelegenheit benützte und
selbst Diebereien nicht scheute, um sich
berauschender Getränke zu verschaffen.
Ihr Vater war schwach genug, sie die
serhalb ungezüchtigt zu lisscn, bis endlich