Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, December 17, 1839, Image 1

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    ZKeaÄing. Denn. Gedruckt mW kerausMet'eii voll Arnold Pu,ve ll 112, iu der Pentt'Skrasse, uächste Thür Uiirerhalh KeII d a l! ö' Hotel.
Jahrgang I.
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Michlersletle.
Philoiophische Betrachtungen eines
Scl'aafkopfs.
Will auch einmal philosophiren,
Gehört ja wohl dazu nicht viel,
Und darum will ich's keck probiren,
Der Mensch kann Alles, was er will.
Kurisse Dinge giebtS hienieden,
Denkt man so recht darüber nach.
G icbtS Krieg, so lebt man nicht im Frieden,
Und wer da schlaft, der ist nicht wach.
Und der Betrunkene ist nicht nüchtern,
Der Ltumme spricht auch nicht ein Wort'
Den Kecken sielst man niemals schüchtern,
Und weilt man hier, ist man nicht derl.
Bin ich mit schwarzem Rock bekleidet,
L o hab' ich keinen weissen an,
Und wer den Armen je beneidet,
War selten wohl ein reicher Mann.
Wer nie die Tugend hat geliebet,
Der ist und bleibt ein Bösewicht,
Der Hund die Kaye selten liebet,
Der Blinde kennt die Farbe nicht.
DaS Geld—dieS leidet keinen Zweifel,
Verleiht uns Weisheit und Genie,
Mem'S fehlt, der ist ein armer Teufel,
Das lehrt u»6 die Philosophie.
Der Trinker läßt daS Wasser stehen,
Gebranntes? ja, das ist ihm lieb;
Nie wird der Lahme grade gehen,
Und wer gestohlen, ist ein Dieb.
Der Taube hat, ihr könnt <6 glauben,
Noch nie ein leise» Wort gehört ;
Dem Zu bSsind sauer oft die Traube»,
Und durchging nie ein Droschke npserd.
Schön ist kein häßliches (Gesichte,
Und keinr breite Nase spitz ;
Auch ist in manewm Smngtdul'te
Nur klares Wasser, doch kein Witz.
Zn Deutschland heißt man—Woklgeberen,
7ln Frankreich leider nur-Musjeh;
Den Esel kennt man an den Ohre»,
Im BruminstaU schreit Wey!
Der fährt im
Der Philosoph ?—-der
Wer hungert, der ist leer
Der Doktor ist ein
Im Juli pflegt der niebt zu
Der grade nicht im Fieber l egt;
Pfandleihcrö Her; ist mebt zu rühren,
Wenn er um Znist» unS betrügt.
Der Reiche darf unS grev begegnen,
Dies ist sein Privilegium, ;
Und ohn« Hut, da w rd <S regnen
Auf unser Kapitolium.
Der Schuster ist be! feinem Leisten
Auch manchmal ein PolitikuS;
Die Trümpfe zählt man nach den meisten,
Und wer sich ärgert, hat Verdruß.
Verliebte sind nur halb vernünftig,
Ein Eh'mann ist kein Junggefell,
Und die Poeten sind nickt zünftig,
Nicht-lunfern nennt man oft Mams.ll.-
Ein Marschall ist kein Rezitator,
Ein Ladendiener ist kein Lord,
Und eine Katze nie ein Kater,
Ein Flohstich, nein, der ist kein Mord.
Das saure Bier, daS schmeckt nicht süsse,
Und Kuchen nicht, wie frische Wurst,
Nie hat der Bogel wohl vier Füsse,
Und ist man tod, so schweigt der Durst.
Der Wetterhahn pflegt nicht zu krähen,
Schaut sich nach keiner Henne um,
Und sollte dies einmal gescwhen,
Dann schrie da» Volk—Mirakulum.
DaS sind nun gar gelehrt« Sachen,
Ei« wollen nicbt mir in den Kopf,
Denn der, ihr sollt nicht drüber lachen,
Gleicht grade einem hohlen Topf.
DD » W? LW Ml kW R»
Und Berks, Montgomery und Schuylkill Cauneies allgemeiner Anzeiger.
Zch sitze dann mit offenem Munde,
OaS Denken macht mir Noth und Pein l
Trum laßt euch, Freunde ! hört die Kunde,
Nie inS P h i l o s o p h i r e n ein.
Zur Unterhaltung li»v Belehrn,!fi.
Sonderdare Lesben l'egrahnisse und
Test.unnllc.
Ein Mailänder hatte sich dem Spiele
so leidenschaftlich ergeben, daß er sein
ganzeö Vermögen demselben aufopferte.
Nicht) blieb ihm, als ein Meierhof, auf
welchem er aber auch nicht ruh'g leben
konnte. Einzeln verspielte er die dazu
gehörigen Grundstücke, die Ziegeln und
Balken deS Hauses, wurde bettelarm,und
verfiel in die tiefste Schwermuth. In
derselben machte er ein «Testament, und
da er über nicht» mehr zu gebieten, nichts
mehr der Welt zu hinterlassen hatte, diS
ponirle er über seinen Körper, und be
fahl, man sollte demselben die Haut ab
ziehen, und mit derselben ein Bretspiel
säuberlich überziehen ; seine Knochen a
ber sollte man zu W irfe n verarbeiten,
und dieselben an Spieler verschenken.
Wir zweifeln sehr an der Erfüllung
dieses sonderbaren letzten Willens, und
wissen nicht zu bestimmen,ob der ungluck
liche verzweifelnde Spieler durch sein Ge
schenk Lust oder Abscheu gegen ein
Spiel habe erwecken wollen, welches ihm
Alles, was sein war, gekostet hatte.
FranzeSko Sales, der in Padua die
Rechte studirte und in seinem achtzehnten
Jahr« in ein hitziges Fieber siel. ver
machte seinen Leichnam der Anatomie,um
den Aerzten, die ehemals so etwas theuer
erkaufen mußten, einen Dienst zu erwei
sen.
Ein im Jahre IL3O verstorbener O
brist verordnete, daß beb feinem Leichen
begräbnisse sich alle seine lustigen Freun
de versammeln und dasselbe mit einem
grossen Gastmale feiern sollten.
Der traLburger Bischof Arbogast
befahl im Jahre in seinem Testa
ment>.', seirun Leichnam, auö christlicher
Demuth, ttntcr dem Hochgerichte zu bi>
graben.—
Im Jahre 1810 starb zu London Ver
.Banquier DevayneS, und hinterließ ein
Änderbares, merkwürdiges Testament, in
Wachem er seiner Witt re, welche eine
gedorne afrikanische Prinzessin sein soll,
!2U() Pfund
hatte. Uebrigens vermachte
Nthr ZOO Flaschen Wein zu ihrer künf
tigen Hochzeitsfeier. Endlich verordnete
er, daß man ihm im Sarge unter jeden
Arm eine Flasche AreSwein geben sollte,
den er in grosser Quantität und von vor
züglicher Güte besaß.
Eine in London wohnende reiche Jü
din, weiche im Jahre t7SI starb, machte
in ihrem Testamente die Verordnung,daß
ihr Leichnam nach leru-sakem gebracht und
dort beerdigt werden sollte. Zwölf ge
setzte Männer der Mischen Nation soll
ten die Leiche dahin begleiten und daS B«-
gräbniß nach der Vorschrift besorgen.
Für diese Mühwaltung sollte ein jeder
40V Pfund Sterling erhalten. Bnch
stäblich wurde auch dieser letzte Wille in
ErpW>»ng gebracht.---
Periodische Sprachlosigkeit.
! GsorK Algayer, 1K53 im Wirtember
gischrn geboren, hatk das Unglück, zehn
Jahre alt, von einem durch einen Gewit
terregen reissend gewordenen NH ver
schlungen zu werden. Er saß auf einem
Pferde und gerieth nm solchem viermal
gänzlich unter Wasser. Mit grosser Noth
wurde er halktod gerett' t- Er verviel
nach diesem Vorfall in ein tntziges Fieber,
genaß zwar, aber er behielt immer perio
dische Beängstigungen und Neigung zul
Schwermuth. Als diese sich verloren,
stellte sich bei ihm eine Unfähigkeit zun
Reden ein ; anfänglich währte sie nm
Augenblicke, sie nahm aber zu, dauerte
halbe, dann ganze,, dann mehrere und so-
"IVillig zu loben und ohne Furcdr zu tadeln."
Dienstag den 17. December, 1839.
gar zuletzt dreiundzwanzig stunden.
Ueber 15 Jahre konnteer nur von IS
bis 1 Uhr >D»ittagS sprechen, und seilt
Natur beobachtete diese Zeit so genau,daß,
wenn er auch keine Uhr hörte, oder deren
Zifferblatt sah, doch Punkt 12 Uhr zu
sprechen begann und Punkt ! Uhr auf
horte. Ließ man ihn kurz vor 1 Uhr et
was lesen, so hielt er um 1 Uhr mitten
im Lesen plötzlich inne. Anfänglich war
eS ihm, wenn die Periode des Schweigens
"intrat, als ob etwas auö dem Unter
leib in den Hals emporsteige. In der
Folge machte ihm die Annäherung der
Redezeit kein Vergnügen,die des Stumm
Werdens keinen Echmerz.
Nur zweimal in seinem Leben trat eine
Veiänderung hierin bei ihm ein; jedes,
mal in oem Paroxismus eines hitzigen
Fiebers. Kurz vor seinem Tode brachte
die Zerrüttung seiner ganzen Natnr auch
eine Veränderung in seiner peliodischen
Stumchheit hervor.
Er war verheiratet. Im Jahr 1720
starb ihm seine geliebte Frau, und die
Betrübniß darüber untergrub seine Ge
sundheit.
Am März desselben Aahr'eö über
fiel ihn Seitenstechen mit heftigem Er
brechen, und als äkl diesem Tage seine
Kinder sich über den Preis einer gek -uf
ten Sache stritten, unterbrach er sie zu
einer ungewöhnlichen Zeit, um 2 Uhr
Nachmittags, und nannte den Preis, wo
für er die cLache gekauft hatte. Die
Kinder erschraken darüber sehr,denn man
hatte ihnen gesagt, wenn des Vaters pe
riodisches Schweigen aufhören sollte,Witt-
de eß ein Zeichen feines nvhen TodeS
sein. Man fragte ihn daher, wie er sich
befände. "Sehr müde," war die Ant
wort. Als man ungewiß war,ob es sechs
oder sieben geschlagen habe, sagte er :
"erst sechs." Dann verstummte er und
sprach nicht eher wieder zu einer unge
wöhnlichen Zeit, als am 8. Marz um I!
Uhr, grade um die Stunde, rco er als
Knabe in die Wasserflut!) gerathen war.
Er lebte noch bis zum 11. März, wieder
regelmässig sprachlos, mit Ausnahme der
Mittagsstunde; an diesem Tage sprach
er aber plötzlich um 5 Uhr des AbendS,
behielt auch die Gabe zu sprechen bis in
der Nacht zum 12. März, wo er seinen
Giest aufgab.
! 0
Vnlin (O. Kanada) 26.
Mennonisten Pcrsammllmq.
Seit Herausgabe unserer letzten Nnm
wer fand die Conferenz, oder "Grosse
Versammlung,'' der Mennonisten Pre
üiger Skatt, Sie nahm, wie gewöhnlich
am zweiten Freitag OctoberS ihren An
fang, und endige am folgenden Sonn
Sag 5 an welchem Zage von den beiden
Lehrern, Samuel Schwarz von der Sto
ny Criek, und Daniel Hoch von Clinton,
sehr eindrucksvolle Reden gehalten wur
den bei einem gedrängt vollen Hause.
ES waren, unserm Erachten nach, bei 5
hundert Menschen versammelt. Zu be
Dauern war, daß der ehrw- S. Schwerz
anfangs so wenig verstaun WÄ'Se; sei
'ne undeutliche Rede kommt, wie wir ver
nehmen, von seiner letzten harten .krank
heit her, welche ihm seine Aussprache sehr
oerdarb. Er war früher immer mit ei
ner guten und fliessenden Rede begabt-
Da e5 der anerkannten Bescheidenheit
ver Mennonisten nicht zusagt gerühn i
zu werden, so enthalten wir uns aller
ferneren Lobeserhebungen, indem wir kei
nem von ihnen Anstoß geben möchten;
wir lassen uns jedoch nicht wehren,unsern
Lesern folgende Anokwcte mitzutheilen,
welche so ganz den Charakter dieses bie
'dern Christenvolks ausspricht, und welche
verdient allgemein bekannt, beachtet und
befokgkzs werden. Sie wurde vom Bi
schof der evangelischen Gemeinschaft—
Johannes S?yderr—in seiner letztenPre
v!gt aUhier,in Berlin, erzählt und lau
tet wie folgt:
In der Schweiz leben bekanntlich vie
le Mennonisten, Und wohnen meistens
vereinzelt a:!f ihren Bauereien, wie eZ
hier uni? in Pennsylvanien der Fall i«t,
und zeichen sich dort, wie hierdurch ihr
friedliches Betragen vortheilhaft auS;
weshalb sie den Boshaften oft ein Dsrn
im Auge sind, indem sie ihr eigen böses
Thun durch deren guten Wandel bestraft
fühlen.
EinSmals machte sich eine solche muth
willig- Aotte auf, und zog in der Stille
der Nachr auf die Vauerei eines Menno
nisten und machten sich emsig, aber stille,
daran, das Ziegeldach seiner Scheuer ab
zudicken. Der Bauer wachte aber doch
darüber auf, stand auf, trat an das Zen
ker,schaute hinaus und erblickte mit Ver
wunderung was d.aussen vorfiel. Er
sagte aber kein Wort zu den bösen Men
icyen. sondern «.'eckte seine Fraü und b?-
fahl ihr eilendS aufzustehen und Essen
aufzutragen, denn sie hätten Arbeitleute
bekommen; und erzählte sodunn der er
staunten Frau, was geschahe. Die Frau
that wie ihr befohlen war, und nachdem
der Tisch gehörig bedeck? war, mit Allem
was Küche und Keller in der Eile erlaub
ten, gieng der Bauer hinaus, und lud sei
ne freiwilligen Arbeiter ein, ins HauS
zu kommen und sich mit Speise «. Trank
zu stärken, worauf sie dann ihre Arbeit
fortsetzen und vollenden könnten.
War der Bauer zuerst erstaunt über
de»en Vornehmen, so waren Diese eö
nun noch mehr über solche unerwartet.
Einladung. Änd weigerten sich lange sein
Begehren zu erfüllen / aber eö half Al
les nichts, denn der Bauer nöthigte bis
sie nachgaben, inS HauS giengen und as
sen und tranken, auf das freundschaft
lichste bewirthet von dem Bauer und sei
ner Fraü. Nachdem sie damit fertig
waren, begaben sie sich wieder an die Ar
beit, a ber—nicht um das Dach vollend?
abzudecken, sondern um wieder zuzudek
ken iraS sie bereits geöffnet hatten !
So überwand der christliche Menno
nist das L ö s e mit Gure m, und er
füllte den Befehl seines Herrn : So dei
nen hungert, so speise ihn, dürstet
ihn, so tränke ihn, so wirst du feurige
Kohlen auf sein Haupt sammeln-
Museum.
0
Tte Überquelle.
Es ist eöer was in Klörida eine kleine
Wasserfläche, die bei den Weissen undJn
dianern unter dein Namen
bekannt war. Vorder Dürre dieses lah
res ist noch nie vertrocknet gewesen, u.-
wurde öon allen Geschöpfen der
benachbarten Gegend als unerschöpflich
betrachtet. Sie erhielt ihren poetischen
Namen unwillkührlich durch den bezau-i
bernden Anblick, den sie dem Auge ge
währte. Gelegen in Tiefe des dich
iten Wäldes und umgürtet von den ver»
schlungenen Zweigen der Lebenkeiche und
anderer ewig grüner Gewächs«,.lag dieseö
Wasscrbasin in cvä'.rr Form, etwa sech
zig Yards im Durchmesser. Glänzend'
weisser Sand zoa sich vom Rande bis
zum Mittelpunkte vertiefend und klar
wie Crystall hinab, wo die Quelle so ge
waltig aufschoß, daß sie das Wasser eini
ge Faden über die Fläche emMtrieb, und
vaS Basin mit Wasser von köstlicher
Reinheit und Frische füllte. Sdvch sm?
diamantenes Transparent sah man Fische
ven verschiedener Kormund
Farbe, die nie an einer Angel bissen und!
von den Indianern für bezauberte oder
selige Geister gehalten, wurden. Uuter-l
dem Hauche eines wepifchfir GmumN's
konnte sich die glühendste Phäntasicselbst'
i«n Lande der Blumen keinen herrlicheren
Paradiesgenuli denken, als ein erfrischen
ixs Bad in dieser O.uelle. Vielleicht
war dies die O.ttfll? der Verjüngeru!?ig>
bei deren Aufsuchung die alten romanti«
' schen Spanier jene Unsterblichkeit im To«
'de fanden, die sie in diesem Lebe« zu ge
! messen gehofft Hilten- Das Wasserbau
' sin .?ar hinreichend groß Und tief, um ei>4
kleines Boot zu tragen, worin die Besu
chenden üb?r den kleinen, von >er Welt
! abgeschlossenen See hinschaökeln konnten.
! Bor einigen Wochen fanden t'iliige Ofsi'
! ziere der Ver. St. Armee bei einem Bs-
suche diesen lieblichen Pl«tz seiner Schön
! heil und aller seiner grünenden Frische
j beraubt. Der Oilbersand war trocken,
! wie in der Wüste; die spielenden Fische
j und das Wasser waren verschwunden,und
! unter den benachbarten Bäumen lageni
! dicht umhergcstreM die bleichenden Ske«
! lette und faulenden Leichen von Pferden,
! Rehen/ wilden Kühen und vielerlei ande
! rer Thiere, die vor Dltrst Umgefallen wa
! ren.—Das trockene Basin sah einiger
massen dem Krater eines Vulkans ähn
lich-und obgleich nicht ein Tropfen Feuch
tigkeit zu spüren war, sah man doch im
Sande die kochende Bewegung der Quel«
le abgedrückt.' Wenn der Fuß oder ein
Stock in die Erd? geflossen Wörde, sprang
das GaS in genau hörbaren Blasen anf.
Ruinen iü Mittel - Amerra. —Die
Ueberreste der Stadt Palenqne in Qua
temale veranlassen zur Vermuthung, daß
die Bevölkerung dieser Stadt zur Zeit ih
reS Flors nicht weniger atS z>wei Millio
nen Menschen betragen haben mußte.
Die RuineN dehnen sich auf einer Ober
fläche von 20 Meilen aus, und bestehen
in Brücken, Wasserbehälter, Palästen,
Tempel !e. welche alle von hatten Stei.
nen. Besonder» merkMrdig ist, daß
diese Ueberreffe des Alterthums den Eu«
ropäern dw zum Jahre 17 >0 Unbekannt
blieben, und sie damals erst von einigen
Spaniern entdeckt wurden. Eine Lon
doner Zeitung vom Jahre IBZI enthält
einen Brief von einem sp»Wffchen Com
mandanten eines anstossenden Distrikts,
worin einige Nachrichten über deren Un
tersuchung angegeben sind.- Nach ihm
sind die Ruinen reichlich mit Bildern von
Mensches und Thieren vor? e?habner Ar
beit und G?mÄde» versehen, worunter
manch? von kolösaler Gröse. Auch fand
er Charaktere, welche er als Laute oder
als ein Laut»Alphabet betrachtete, von
welchem man sonst in keinem Theile Ame
rikas eine Epur fand. Kkeltb.
Das neue Dampffchiss President. —
Dieses schöne Schiff, welches zu
se für die Brittische und Amerikani*
sche DampsWlffahrkö Gesellschaft ge
baut wird, ist fast beendet, und wird noch
im Laufe dieses Monats vom Stapel ge'
lassen werden- Es ist bedeutend grösser
alu die Brittisch Queen. Die ganz, Län
ge beträgt 2L7 Fuß, daS Standbild deS
Schisscö mir eingerechnet; die Breite 41
Kuß< die Schaufelräder mit eingerechnet
6? Fuß?di« Tiefe deS Raumes ist 31
Fuß 6 Zoll, und di» Tonrwnzahk- beträgt
ÄSVV Tonnen- Es wird zwei Dampf
maschienen, j'rde von SM Aferdekraft ha
be,.
Kcndani inid Ehrgefühl.
Als der Intendant Berrhier iu dec
Französischen Revolution von dem Volke
ermordet worden war, riß ihm ein Dra
goner das Herz auS dem Leibe nnd brach
te es in den Saal des Rathauses.—Sei
ne Kameraden c?klärteii ihm,daß er durch
diese barbadische Handlung das ganze
Corptz beschimpft, und sich unwürdig ge
macht habe, länger zu leben ; er
sich also der Reihe nachmit ihnen schla
gen, biö die Welt von einem Ungeheuer,
wie er, gereinigt sei.----Erschlug sich, nnd
noch- an- demselben Abend crsto«
chen.-
No. 15.