ZKeaÄing. Denn. Gedruckt mW kerausMet'eii voll Arnold Pu,ve ll 112, iu der Pentt'Skrasse, uächste Thür Uiirerhalh KeII d a l! ö' Hotel. Jahrgang I. Bedingung- n.-Der ZUberale Veovackter ersckcint jeden Dienstag auf einem grossen mit fckoiicii Settern gekruekt. Der ist Sin Thaler de» Zlahrs, wrlchtr in halt'jähriger DörauSl't. Zahlung erbeten ivird. ?i)er im Saufe deS AahreS nicht bezahlt, werden Hl angerecknet. in kürzeie s>eit als L >v>rd kein Unterschreibe? angenommen, Und etwaige Aufkündigungen >Vttken ntir a!igen?mmen, wenn sie einen Monat vor Ablauf des Subscriptions-TerminS geickelien und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmackungen werden dankbar angenoniiiie» und für den gewöhnlicken Preis eingerückt. Untekschreibetn in hiesiger Etadt wird die Zeitung portofrei geschickt, weitere Sersendnrlgen geschehen durch die Post od>i Tläger, aus Kosten der Unterichreiber. Briese uad .V? tthe lu izett müssen postfrei eingejan werden. Michlersletle. Philoiophische Betrachtungen eines Scl'aafkopfs. Will auch einmal philosophiren, Gehört ja wohl dazu nicht viel, Und darum will ich's keck probiren, Der Mensch kann Alles, was er will. Kurisse Dinge giebtS hienieden, Denkt man so recht darüber nach. G icbtS Krieg, so lebt man nicht im Frieden, Und wer da schlaft, der ist nicht wach. Und der Betrunkene ist nicht nüchtern, Der Ltumme spricht auch nicht ein Wort' Den Kecken sielst man niemals schüchtern, Und weilt man hier, ist man nicht derl. Bin ich mit schwarzem Rock bekleidet, L o hab' ich keinen weissen an, Und wer den Armen je beneidet, War selten wohl ein reicher Mann. Wer nie die Tugend hat geliebet, Der ist und bleibt ein Bösewicht, Der Hund die Kaye selten liebet, Der Blinde kennt die Farbe nicht. DaS Geld—dieS leidet keinen Zweifel, Verleiht uns Weisheit und Genie, Mem'S fehlt, der ist ein armer Teufel, Das lehrt u»6 die Philosophie. Der Trinker läßt daS Wasser stehen, Gebranntes? ja, das ist ihm lieb; Nie wird der Lahme grade gehen, Und wer gestohlen, ist ein Dieb. Der Taube hat, ihr könnt <6 glauben, Noch nie ein leise» Wort gehört ; Dem Zu bSsind sauer oft die Traube», Und durchging nie ein Droschke npserd. Schön ist kein häßliches (Gesichte, Und keinr breite Nase spitz ; Auch ist in manewm Smngtdul'te Nur klares Wasser, doch kein Witz. Zn Deutschland heißt man—Woklgeberen, 7ln Frankreich leider nur-Musjeh; Den Esel kennt man an den Ohre», Im BruminstaU schreit Wey! Der fährt im Der Philosoph ?—-der Wer hungert, der ist leer Der Doktor ist ein Im Juli pflegt der niebt zu Der grade nicht im Fieber l egt; Pfandleihcrö Her; ist mebt zu rühren, Wenn er um Znist» unS betrügt. Der Reiche darf unS grev begegnen, Dies ist sein Privilegium, ; Und ohn« Hut, da w rd .', seirun Leichnam, auö christlicher Demuth, ttntcr dem Hochgerichte zu bi> graben.— Im Jahre 1810 starb zu London Ver .Banquier DevayneS, und hinterließ ein Änderbares, merkwürdiges Testament, in Wachem er seiner Witt re, welche eine gedorne afrikanische Prinzessin sein soll, !2U() Pfund hatte. Uebrigens vermachte Nthr ZOO Flaschen Wein zu ihrer künf tigen Hochzeitsfeier. Endlich verordnete er, daß man ihm im Sarge unter jeden Arm eine Flasche AreSwein geben sollte, den er in grosser Quantität und von vor züglicher Güte besaß. Eine in London wohnende reiche Jü din, weiche im Jahre t7SI starb, machte in ihrem Testamente die Verordnung,daß ihr Leichnam nach leru-sakem gebracht und dort beerdigt werden sollte. Zwölf ge setzte Männer der Mischen Nation soll ten die Leiche dahin begleiten und daS B«- gräbniß nach der Vorschrift besorgen. Für diese Mühwaltung sollte ein jeder 40V Pfund Sterling erhalten. Bnch stäblich wurde auch dieser letzte Wille in ErpW>»ng gebracht.--- Periodische Sprachlosigkeit. ! GsorK Algayer, 1K53 im Wirtember gischrn geboren, hatk das Unglück, zehn Jahre alt, von einem durch einen Gewit terregen reissend gewordenen NH ver schlungen zu werden. Er saß auf einem Pferde und gerieth nm solchem viermal gänzlich unter Wasser. Mit grosser Noth wurde er halktod gerett' t- Er verviel nach diesem Vorfall in ein tntziges Fieber, genaß zwar, aber er behielt immer perio dische Beängstigungen und Neigung zul Schwermuth. Als diese sich verloren, stellte sich bei ihm eine Unfähigkeit zun Reden ein ; anfänglich währte sie nm Augenblicke, sie nahm aber zu, dauerte halbe, dann ganze,, dann mehrere und so- "IVillig zu loben und ohne Furcdr zu tadeln." Dienstag den 17. December, 1839. gar zuletzt dreiundzwanzig stunden. Ueber 15 Jahre konnteer nur von IS bis 1 Uhr >D»ittagS sprechen, und seilt Natur beobachtete diese Zeit so genau,daß, wenn er auch keine Uhr hörte, oder deren Zifferblatt sah, doch Punkt 12 Uhr zu sprechen begann und Punkt ! Uhr auf horte. Ließ man ihn kurz vor 1 Uhr et was lesen, so hielt er um 1 Uhr mitten im Lesen plötzlich inne. Anfänglich war eS ihm, wenn die Periode des Schweigens "intrat, als ob etwas auö dem Unter leib in den Hals emporsteige. In der Folge machte ihm die Annäherung der Redezeit kein Vergnügen,die des Stumm Werdens keinen Echmerz. Nur zweimal in seinem Leben trat eine Veiänderung hierin bei ihm ein; jedes, mal in oem Paroxismus eines hitzigen Fiebers. Kurz vor seinem Tode brachte die Zerrüttung seiner ganzen Natnr auch eine Veränderung in seiner peliodischen Stumchheit hervor. Er war verheiratet. Im Jahr 1720 starb ihm seine geliebte Frau, und die Betrübniß darüber untergrub seine Ge sundheit. Am März desselben Aahr'eö über fiel ihn Seitenstechen mit heftigem Er brechen, und als äkl diesem Tage seine Kinder sich über den Preis einer gek -uf ten Sache stritten, unterbrach er sie zu einer ungewöhnlichen Zeit, um 2 Uhr Nachmittags, und nannte den Preis, wo für er die cLache gekauft hatte. Die Kinder erschraken darüber sehr,denn man hatte ihnen gesagt, wenn des Vaters pe riodisches Schweigen aufhören sollte,Witt- de eß ein Zeichen feines nvhen TodeS sein. Man fragte ihn daher, wie er sich befände. "Sehr müde," war die Ant wort. Als man ungewiß war,ob es sechs oder sieben geschlagen habe, sagte er : "erst sechs." Dann verstummte er und sprach nicht eher wieder zu einer unge wöhnlichen Zeit, als am 8. Marz um I! Uhr, grade um die Stunde, rco er als Knabe in die Wasserflut!) gerathen war. Er lebte noch bis zum 11. März, wieder regelmässig sprachlos, mit Ausnahme der Mittagsstunde; an diesem Tage sprach er aber plötzlich um 5 Uhr des AbendS, behielt auch die Gabe zu sprechen bis in der Nacht zum 12. März, wo er seinen Giest aufgab. ! 0 Vnlin (O. Kanada) 26. Mennonisten Pcrsammllmq. Seit Herausgabe unserer letzten Nnm wer fand die Conferenz, oder "Grosse Versammlung,'' der Mennonisten Pre üiger Skatt, Sie nahm, wie gewöhnlich am zweiten Freitag OctoberS ihren An fang, und endige am folgenden Sonn Sag 5 an welchem Zage von den beiden Lehrern, Samuel Schwarz von der Sto ny Criek, und Daniel Hoch von Clinton, sehr eindrucksvolle Reden gehalten wur den bei einem gedrängt vollen Hause. ES waren, unserm Erachten nach, bei 5 hundert Menschen versammelt. Zu be Dauern war, daß der ehrw- S. Schwerz anfangs so wenig verstaun WÄ'Se; sei 'ne undeutliche Rede kommt, wie wir ver nehmen, von seiner letzten harten .krank heit her, welche ihm seine Aussprache sehr oerdarb. Er war früher immer mit ei ner guten und fliessenden Rede begabt- Da e5 der anerkannten Bescheidenheit ver Mennonisten nicht zusagt gerühn i zu werden, so enthalten wir uns aller ferneren Lobeserhebungen, indem wir kei nem von ihnen Anstoß geben möchten; wir lassen uns jedoch nicht wehren,unsern Lesern folgende Anokwcte mitzutheilen, welche so ganz den Charakter dieses bie 'dern Christenvolks ausspricht, und welche verdient allgemein bekannt, beachtet und befokgkzs werden. Sie wurde vom Bi schof der evangelischen Gemeinschaft— Johannes S?yderr—in seiner letztenPre v!gt aUhier,in Berlin, erzählt und lau tet wie folgt: In der Schweiz leben bekanntlich vie le Mennonisten, Und wohnen meistens vereinzelt a:!f ihren Bauereien, wie eZ hier uni? in Pennsylvanien der Fall i«t, und zeichen sich dort, wie hierdurch ihr friedliches Betragen vortheilhaft auS; weshalb sie den Boshaften oft ein Dsrn im Auge sind, indem sie ihr eigen böses Thun durch deren guten Wandel bestraft fühlen. EinSmals machte sich eine solche muth willig- Aotte auf, und zog in der Stille der Nachr auf die Vauerei eines Menno nisten und machten sich emsig, aber stille, daran, das Ziegeldach seiner Scheuer ab zudicken. Der Bauer wachte aber doch darüber auf, stand auf, trat an das Zen ker,schaute hinaus und erblickte mit Ver wunderung was d.aussen vorfiel. Er sagte aber kein Wort zu den bösen Men icyen. sondern «.'eckte seine Fraü und b?- fahl ihr eilendS aufzustehen und Essen aufzutragen, denn sie hätten Arbeitleute bekommen; und erzählte sodunn der er staunten Frau, was geschahe. Die Frau that wie ihr befohlen war, und nachdem der Tisch gehörig bedeck? war, mit Allem was Küche und Keller in der Eile erlaub ten, gieng der Bauer hinaus, und lud sei ne freiwilligen Arbeiter ein, ins HauS zu kommen und sich mit Speise «. Trank zu stärken, worauf sie dann ihre Arbeit fortsetzen und vollenden könnten. War der Bauer zuerst erstaunt über de»en Vornehmen, so waren Diese eö nun noch mehr über solche unerwartet. Einladung. Änd weigerten sich lange sein Begehren zu erfüllen / aber eö half Al les nichts, denn der Bauer nöthigte bis sie nachgaben, inS HauS giengen und as sen und tranken, auf das freundschaft lichste bewirthet von dem Bauer und sei ner Fraü. Nachdem sie damit fertig waren, begaben sie sich wieder an die Ar beit, a ber—nicht um das Dach vollend? abzudecken, sondern um wieder zuzudek ken iraS sie bereits geöffnet hatten ! So überwand der christliche Menno nist das L ö s e mit Gure m, und er füllte den Befehl seines Herrn : So dei nen hungert, so speise ihn, dürstet ihn, so tränke ihn, so wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln- Museum. 0 Tte Überquelle. Es ist eöer was in Klörida eine kleine Wasserfläche, die bei den Weissen undJn dianern unter dein Namen bekannt war. Vorder Dürre dieses lah res ist noch nie vertrocknet gewesen, u.- wurde öon allen Geschöpfen der benachbarten Gegend als unerschöpflich betrachtet. Sie erhielt ihren poetischen Namen unwillkührlich durch den bezau-i bernden Anblick, den sie dem Auge ge währte. Gelegen in Tiefe des dich iten Wäldes und umgürtet von den ver» schlungenen Zweigen der Lebenkeiche und anderer ewig grüner Gewächs«,.lag dieseö Wasscrbasin in cvä'.rr Form, etwa sech zig Yards im Durchmesser. Glänzend' weisser Sand zoa sich vom Rande bis zum Mittelpunkte vertiefend und klar wie Crystall hinab, wo die Quelle so ge waltig aufschoß, daß sie das Wasser eini ge Faden über die Fläche emMtrieb, und vaS Basin mit Wasser von köstlicher Reinheit und Frische füllte. Sdvch sm? diamantenes Transparent sah man Fische ven verschiedener Kormund Farbe, die nie an einer Angel bissen und! von den Indianern für bezauberte oder selige Geister gehalten, wurden. Uuter-l dem Hauche eines wepifchfir GmumN's konnte sich die glühendste Phäntasicselbst' i«n Lande der Blumen keinen herrlicheren Paradiesgenuli denken, als ein erfrischen ixs Bad in dieser O.uelle. Vielleicht war dies die O.ttfll? der Verjüngeru!?ig> bei deren Aufsuchung die alten romanti« ' schen Spanier jene Unsterblichkeit im To« 'de fanden, die sie in diesem Lebe« zu ge ! messen gehofft Hilten- Das Wasserbau ' sin .?ar hinreichend groß Und tief, um ei>4 kleines Boot zu tragen, worin die Besu chenden üb?r den kleinen, von >er Welt ! abgeschlossenen See hinschaökeln konnten. ! Bor einigen Wochen fanden t'iliige Ofsi' ! ziere der Ver. St. Armee bei einem Bs- suche diesen lieblichen Pl«tz seiner Schön ! heil und aller seiner grünenden Frische j beraubt. Der Oilbersand war trocken, ! wie in der Wüste; die spielenden Fische j und das Wasser waren verschwunden,und ! unter den benachbarten Bäumen lageni ! dicht umhergcstreM die bleichenden Ske« ! lette und faulenden Leichen von Pferden, ! Rehen/ wilden Kühen und vielerlei ande ! rer Thiere, die vor Dltrst Umgefallen wa ! ren.—Das trockene Basin sah einiger massen dem Krater eines Vulkans ähn lich-und obgleich nicht ein Tropfen Feuch tigkeit zu spüren war, sah man doch im Sande die kochende Bewegung der Quel« le abgedrückt.' Wenn der Fuß oder ein Stock in die Erd? geflossen Wörde, sprang das GaS in genau hörbaren Blasen anf. Ruinen iü Mittel - Amerra. —Die Ueberreste der Stadt Palenqne in Qua temale veranlassen zur Vermuthung, daß die Bevölkerung dieser Stadt zur Zeit ih reS Flors nicht weniger atS z>wei Millio nen Menschen betragen haben mußte. Die RuineN dehnen sich auf einer Ober fläche von 20 Meilen aus, und bestehen in Brücken, Wasserbehälter, Palästen, Tempel !e. welche alle von hatten Stei. nen. Besonder» merkMrdig ist, daß diese Ueberreffe des Alterthums den Eu« ropäern dw zum Jahre 17 >0 Unbekannt blieben, und sie damals erst von einigen Spaniern entdeckt wurden. Eine Lon doner Zeitung vom Jahre IBZI enthält einen Brief von einem sp»Wffchen Com mandanten eines anstossenden Distrikts, worin einige Nachrichten über deren Un tersuchung angegeben sind.- Nach ihm sind die Ruinen reichlich mit Bildern von Mensches und Thieren vor? e?habner Ar beit und G?mÄde» versehen, worunter manch? von kolösaler Gröse. Auch fand er Charaktere, welche er als Laute oder als ein Laut»Alphabet betrachtete, von welchem man sonst in keinem Theile Ame rikas eine Epur fand. Kkeltb. Das neue Dampffchiss President. — Dieses schöne Schiff, welches zu se für die Brittische und Amerikani* sche DampsWlffahrkö Gesellschaft ge baut wird, ist fast beendet, und wird noch im Laufe dieses Monats vom Stapel ge' lassen werden- Es ist bedeutend grösser alu die Brittisch Queen. Die ganz, Län ge beträgt 2L7 Fuß, daS Standbild deS Schisscö mir eingerechnet; die Breite 41 Kuß< die Schaufelräder mit eingerechnet 6? Fuß?di« Tiefe deS Raumes ist 31 Fuß 6 Zoll, und di» Tonrwnzahk- beträgt ÄSVV Tonnen- Es wird zwei Dampf maschienen, j'rde von SM Aferdekraft ha be,. Kcndani inid Ehrgefühl. Als der Intendant Berrhier iu dec Französischen Revolution von dem Volke ermordet worden war, riß ihm ein Dra goner das Herz auS dem Leibe nnd brach te es in den Saal des Rathauses.—Sei ne Kameraden c?klärteii ihm,daß er durch diese barbadische Handlung das ganze Corptz beschimpft, und sich unwürdig ge macht habe, länger zu leben ; er sich also der Reihe nachmit ihnen schla gen, biö die Welt von einem Ungeheuer, wie er, gereinigt sei.----Erschlug sich, nnd noch- an- demselben Abend crsto« chen.- No. 15.