Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, November 05, 1839, Image 2

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    Ner Niveral? ZZesvarMer.
Hitzing,- de» 5. Norembr. IB3S.
Eine Bande gewissenloser Schurken s-cheint
."jetzt unser Land zu durchziehen, und die zerstö
rende Flamme -überall anzufachen. Kaum
nst noch eine einzige der grössern Städte der
'Union von ihren Werken frei geblieben und
überall find die deiulichsten Spuren des zer
''störenden Elements zurück geblieben. Ausser
-dem hohen W.rtbvon Eigenthum das zerstön
wurde, sind wahrscheinlich taufende von ar
«men Menschen die alle ibre Habe verloren Ha
chen und den, größten Elend abgesetzt sind
Daß dieses das Werk von Mordbrennern ist,
ist gar nicht zu bezweifeln, und es wäre zu
wünschen, daß dergleichen Seburken ertappt
und in pslcheres D.uartier gebracht würden.
Einige Leute wollen sogar meinen, das; Mord
brenner von England inportirt und sie Werk
zeuge dortiger Kaufleute wäre», um die ame
Manischen Fabrieien zu zerstören; dies ist
nb>r sehr zu bezweifeln.
Die "kürzlich statt gehaben Fnier in den
grossen Städten, sollten den Bewohnern der
kleinere eine Warnung fein, und sie antreiben
' ihr Eigenthumzeitig versichern zu lassen, da
init ste im Unglücksfalle wenigstens ihr Geld
retten und nicht ihre Nachlässigkeit zu beklagen
haben.
Die Nachricht von dem Tode des General
Jackson, Er-Presideuten der Ver, Staaten, die
i« tinigen Philadelphia Blättern angezeigt
wurde, hat sich nicht bestätigt.
Alle Banken in 'Neuyork bezahlen noch jetzt
Hartgeld für ihre Noten und scheinen auch
nicht willens zu sein damit aufzuhören.
Iu Boston wurden kürzlich inelirere Ver
sammlungen gehalten und Berathungen über
- die Daukangelegtuheiten gekalleiv; doch blieb
es noch nnmer bei dtin Beschlusse, daß die
Banken ihre Hartgeld-Zahlungen n i ch t ein
stellen sollten.
'Kleine Noten. In Philadelphia,
'-und dessen Nachbarschaft eirkuliren viel kleine
aus den Staaten Neu Jersey nnd
Delaware, und selbst höher im lassen
schon einigt davon blicken. Die Philadel
schier scheinen gegen diese Art Geld nichts ein
zuwenden, doch sind unsere Bauern nicht recht
ganz damit zufrieden. Wie mögen sich die
Banken jener. Staaten freuen, wenn sie in
Pennfylvanien so guten für ihr Fabri
kat finden.
Der Bürgern,.'ister von Baltimore hat sich
Atweigelt eine Bill zu unterzeichnen, die in
beiden Zweiger. deS Sl idtrachS passirt war u.
die Ausgabe kleiuer 'Noten von 50 Tent bi s zu
L Thaler zum Zweck hatte.
Militärischer Bestich.
Am Montage der vorigen Woche machte ein
Trupp Reiter von NorriLtaun einen Besuch
in der Stadt^'s.'ding; mehrere der Berts
-Caunty Freiwilligen empsing.'n die Fremdlin
ge und paracirten dann in der Stadt und
unsere Stad war in dei beiden ersten Wochen
- tagen ein Tummelplatz kriegerischer Beweguu
gin, die zur Zeit des Friedens das Auge «r.
doch möchten wir nicht wünschen der
gleichen Bewegungen in feindlicher Absicht in
unserer Stodt ni sehe».
Die „Demokratie Preß" giebt die Anzahl
-der Häuser und den Werth des Eigenthums an
!was während dein letzten Monat zerstört wur
de, wie folgt z
Keuersbrünste in den Ver. Staaten wäh
rend Sem Monat October.
Fcuersbiinstt. Häuser. Verlust-
Zn?ieu>)ork, 7 <)<><>
Mobile, V 57,0 I,«NN, »Ott
2 53
Alton, Zll. 1
Newark, N. I. L !1
Neuorleans, 1 '6 2<>,i>o<>
Norfolk, I 2
Aiken, S. C. 1 1«
Pork, Pa. 1 5 5,000
LouiSville, 1 1
West Boylston, 1 2 5,0,000
24 til>o t>1»,0(10
Ein Lalid-D r u ck e r.— Der Heraus»
gebeber des Venango Dtniokrat ist zu dem pas
senden Entschlüsse gekommen, seine Unterschreit
ber nicht mehr mit Speise für den Geist zu
versorgen, bis sie ihm die Speise für den Leib
zukommen lassen. Hört ihm.
~ES wird nächste Woche keine Ztitung her
ausgegeben werden von dieser Druckerei. Wir
Pnd aus Papier, aus Geld, aus Credit, aus
guter Laune und aus dm Ellbogeu, und unse
re bessere Hälfte sagt, ste fei ,n,s Fleisch, a«s
Mehl und aus Gedult. Diese Uebel müssen
geheilt sein, ehe wir wieder ti»t Zeitung her
ausgebtN.
Die Wahlen iu den Ver. Slawen.
Ein.' Hauptsa I).' die das Volk,» befördern
sucht ist, n u rre ch tfcha ffe » t Männer
in Aemter zu ive.blen, im? dieses wohl wissend,
suchen die Parteiführer nie von etwas An
> derm als der Rech t sch äffen he i t ihrer
Eandidaten und deren Tugenden dem Volke
vorzuschwatzen, während der opponirende oder
entgegengesetzte Theil der andern Partei l.vüt
das Gegentheil beweisen sucht. Hierdurch
wird mancber weniger im! der Politik bekannte
Bürger irre geleitet und bewogen sich von den
Wahlen ganz zurückzuziehen. Hierdurch
der sieg.'Nteu Partei Gelegenheit gegeben sich
ihres Sieges mehr zu sichern, wodurch ste end
lich zur A ll e i n h c r r fch enden wird,
was in einer Republik durchaus nicht sein
sollte. Wieweit überhaupt daS jetzt bestehen
de System, nach welchem Eandidaren zur Er
wählung dem Bolke vorgebracht werden, dem
allgemeinen, schon oben genannten Wunsche,
entsprochen, hat die Erfahrung besser gelehrt
wie wir es l,ier beschreiben können.
Da die neue Eounitution das t
weit mehr ausdehnt, wie die alte, so sollte ein
jeder bemühet sein, dieses Recht zu benutzen,
uud nur dadurch, jeder aufmerksam dar
aufist, daß die zu vergebenden Aemter nur sol
chen Personen verliehen werden, denen das
Wol,l der Republik am Herzen l egt, und die
mehr in der Absicht die Rechte des Ganzen za
erhaltn wie aus Selbstinteresse Aemter zu er
langen streben; denn nur auf diese Art
erprobt sich der Nutzen der neuen Constitution
oder zeigen sich deren Nachtheile.
Ein System w.'l hes die freien Volks-Wahlen
nicht beschränkt, wäre sicher das beste und auch
das EniMhlungsivcrtheste. Das einzigste, so
geeignete System, ist das Frciwilligen' oder
l» ntier - System, nach welchem -sich die
Kandidaten, i»i Vertrauen auf ihre perfönliche
Popularität oder auf die Gewogenheit des
Publikums, selbst freiwillig dem Volke zur
Erwählung vorstellen, und nicht wie früher,
durch die Stimmen welliger Delegaten ernannt
werden.
In den mcyrsten EauMieS ditses Siaaks,
und eben so in andern Staaten, haben sich
bereits freiwillige Eandidaten dem Voli'e zur
Erwähking vorbestellt, und besondere- war
dieses bei der letzten Wahl in Berks Eaunty
der Fall. Daß dieses ntue System nicht im,
mer mit einem siegreichen Erfolg gekrönt irur
de, ist einzig der Ursache zuzuschreiben, daß das
Volk nichtgehörig davon unterrichtet war, um
dessen Nutzen einzusehen.
Es ist voraus zu sehen, daß ein Mann, der
sich im Selbstvertrauen aus die Erwählung zu
einem Amte hoffend, dem Volke vorstellt, Fä- i
higkeit mit Rechlschaffenbcit verbunden besitzt,!
um erwählt werden zu könne»; und besitzt er
diese Eigenschaften nicht, so wird das Vcll' ü
ber ihn dadurch entscheiden: das; er nicht
erwählt wird, denn es ist bekannt, daß ein ge
schickter braver Mann mehr Freunde hat alsder
weniger geschickte Aemterjäger von Prosesston,
der die mchrste Zeit nur aus Selbstintcresse
handelt.
Eben so ist es voraus zu sehen, daß tin, von
den Delegaten als Eandidat aufgenommener
Mann, sich weniger um die Unterstüi/ung deo
Ganzen bemüht; denn die politische Verwand
fchaft sichert ihm, herkömmlicher Weise, eine
grosse Stimmen, und ist ein Mann
einmal aus dem Wahlzettel der herrschenden
Partei, so ist seine Erwählung ausser Zweifel,
denn die Auswahl ist immer nur zwischen
Diesen oder Jene m und ein D r i t t e r
kann sicher voraus sehen, daß er nicht erwählt
wird. Daher kommt es denn oft, daß Män
ner erwählt werden, die als freiwillige Candi
daten nie dazu gekommen wäre. Und mag
nun ein solcher Mann Fähigkeiten besitzen o
der nicht, so ist er dech einm.U erwählt, und
damit Punktum.
Mancher wird hier sagen, daß das Freiwil
ligen System die Jagd nach Aemtern ver,
grössere und die Auswahl im Stimmt» schwie
riger mache. Wir geben Ersteres zu, aber dae
Letztere kann nicht sein. Wenn wirklich vie,-
oder sünf Eandidaten für ei-n einiges Amt
auftreten wöchtei», so wird jeder Sttmnigeber
wenigstens Einen gut kennen, und findet er
ihn tüchtig und seiner Unterstützung werth, so
kann er mit dem Vertrauen für ihn stinimen,
daß er einen tüchtigen Mann für ein Amt un
terstützt habe.
Mehrere unserer Herren College» haben sich
bereits, wenn auch nicht ganz entschieden, doch
günstig für das obige System erklärt, daher
hoffen wir mit der Empfehlung desselben nicht,
zur uurechttn Zeit zu kommen und den Beifall
mehrerer dieser Herren zu erhalten.
Schließlich bemerken wir noch, daß ts kei
neswegs unsere AbsiclU ist, obiges System zu.
Gunsten einer oder der andern Partei zu einp
fehlen, sondern wir suchen cs nur darum zur
Sprache zu bringen, weil wir es ä cht d e mo
krat i s ch und unse-rer republikanischen Ver
fassung mehr schicklich und nützlich halten, wie
das bis h'tzt bestandene.
Hrn. Panlln'6 Luftrejsc.
Brief des »uftfchisfers an den Herausgeber
des „PublikLedger," datirt den 11. Scrobcr.
Da ich mich in guter Gesundheit und ho
hem Muthe nach meiner letzten Luftreisc be
sindt, so eile iä>7 Sie mit den Besonderheiten
derselben bekannt zu machen. Gestern Nach
mittag, einigt Minuten nach 4 Uhr, stieg ich
von Fairmount auf, begleitet von Miß El'za
Justice vou dieser City. Zur Zeit als die
Anker vom getrenM wurden, blies der
Wind frisch von Süd-Ost, wodurch wir unsere
Nichiung gerade nach der Schuylt'ill zu nah
men, für ungefähr 2 Meilen weit. An die
fem Punkte drehete sich der Wind gerade ent
gegengesetzter Richtung, und wir kamen zurück
und passtrteu über den innern Theil der Stadt
Bald jedoch änderte der Wind abermals nach
Süden, so daß der Ballen einen völligen
machte; wodurch uns erlaubt wurde, eine
völlige Uebersicht der Stadt zu gemessen, wei
tes in solchem „Zustande ein ausgebreitetes
Gemälde darstellt. Während dieser Zeit zeigte
Miß Justicie die größte llncrfchrockenkeit und
Geistesgegenwart; nicht für einen Augenblick
gab sie mir Gelegenheit zn glauben, daß sie im
mindesten Grade ängstig sei Da dies ihre er
ste Reise der Art war, so wurde ich angenelmi
getäuscht, sie kaltblütig uud iu völligee Geistes'
gegenwart zu finden. Die einzige Bewegung
welche ich an ihr bemerkte während der Neife,
war die Bewunderung der Aufsichten, weicht
sich ihren Augen darboten. Unsere größte
Höhe war ohngefähr 1 Meile, in welcher Er°
höhung ich eine unangenehme Empfindung
in meinem Kopfe, begleitet mit einem Saufen
in ten Ohren, verspürte; allein als ich meine
Begleiterin deshalb fragte, versicherte sie, kein'
solche Symptome zu ver>rüren. Wir pasfir
len über die League Insel in der Delaware»
ohngefähr ü Meilen unterhalb der Stadt.
Ich fand daß der Ballon sich berabfenkte, und
b.rkd daraufwar der Karren blosohngefehr 20
Fuß von der Wasserfläche entfernt. Ich war 112
sodann cimn Eisenhaken herars, welcher durch
eine Person in einem Nachen aufgefangen
wurde, und der Karreu wurde niedergtzogen,
bis zur Oberfläche de«! Waffers. In dies, m
Augenblicke kam dasDampf-Färryboot Phi
ladelphia zur Hülfe an uns heran, und Miß I.
wurde von denselben aufgenommen, ohne Scha
den und ohne däß sie im Blindesten erschrocken
war. Während der ganzen Reise war die
Temperatur der Luft sehr angenehm. Nach
denndie Lädy in das Dmupsboot war, wurd<
der Karren an einem Nacken festgemackt und
der Ballon diente uni? als Segel, in welcher
Lage wir glücklich Smith's Insel erreichten,
allwo ich sich«- landete, nachdem ich von der
Erde ohngefähr ein und eine viertel Stunde
abwesend war.
W. P a u l i n.
Die nächste Gesetzgebung wird sich ohne
Zweifel durch die allgemeine Stimme des
Volks aufgefordert finden, solche in ihrer Ge
walt stehende Maasregeln zu ergrei en, wel
che dazu beitragen mögen, die jetz'ge Noth zu
erleichtern, und durch eine bessert und strenge
re Einrichtung deS Banksystems daS Publi
kum gegen mancherlei Mißbräuche zn schützen,
die ohne alle Widerrede in der Verwaltung
dieser Anstalten eingerissen sind.
Vaterlands Wächter.
Die Ueberzeugung, daß unsere Geldangele
genheiten und unsere kaufmännischen Geschäf
te niemals in einem gefunden Zustande sein
und auf sicherm Fusft stehen können, bis der
Tarifs auf die Einfuhr ausländischer Waarew
so hoch angesetzt wird, daß Alles was wirfelbst
machen 'können, mit ähnlichen Artikeln vow
Europa gleichen Stand halten kann, gewinnt
sehr schnell Grund in den nördlichen und mitt
leren Staaten. Was wirken wirklichen Be
dürfnissen sowohl als Lurus-Artileln jährlich
verbrauchen? und nicht selbst verfertigen oder
ziehen können, kaufen wir in Europa; u. wenn
vir diese gemachten Schulden nicht mit den
»berflüsflgcn Produkten unseres Landes bezab'
len können, so müssen wir unser Gold u Sil'
ber dafür fortschicken. Schon seit vielen lah
ren besteht dieser Zustand der Dinge, uxd soll
te er noch länger forddauern, so wird zuletzt
älle klingende Münze aus dein Lande gehen.
Darum ist ts hohe Zeit, daß der Congreß sich
ins Mittel legt, denn von den Gesetzgebungen
der einzelnen Staaten können wir in diesem
Zalle keim Hülfe erwarten. Sie mögen wol,!
Erleichterung verschaffen, aber wirkliche Ret
tung aus der Gefahr kann man nur von
Maafregeln hoffen, die von der Gefetzgebun
dcrgcfammtcn Nation ausgeben. ib.
tt
R < ichthu m.—D>< Ncuyork "Sonne"
sagt, daß das rtin, Vtrmögcn des in jener
Stadt wohnenden Hrn. Johann Jakob
?l st or, eines gebornen Deutschen, sich zu
s i'l nfze h n Millionen Thaler be
lauft. Die? sind die Früchte eines vitrzijjäh
rigen Fleisses, und des guten Glücks. Das
"Signal,"ein in Neuyork kürzlich trfchicncncs
Blatt, versichett wiederholt, daß Astorin
seinen, Testamente 5,50,1>00 Thl für eine ös
föntlicht Bibliothek in der Stat t NeuPork
ausgesetzt hat, und daß Hr. EogSwcll n.ul, Eu
ropa gegangen ist, uni dein 'Austragt des Hrn.
Asior zufolge, nach und nach die Werke anzu
kaufen, welche für eine solche Bibliothek zweck
mässig sind.
0
Der Neu '?)ork "T»urier"von igten Octo»
ber sagt"ohne Zweifel wird da 6 Publikum
mir Verwunderung verbehmen, daß die Herrn
Ruiz und Montkz, von der Insel Euba, welche
ani Bord des spanischen Schooners Amistead
von ihren Sklaven überwältigt, und, nachdem
sie die größten Qualen ausgestanden hatten,von
einem Ver. Staaten Kriegsschiff besrit wurden
jetz in dem Gefängniß dieser Stadt eingekerkert
find. Dennoch ist es eine Thatsache? daß sie
gestern auf zwei Vorladungs-Befehle, einer
von der Eouit von Common Pleak, der andere
von der Supreme Court, veihaftet wurden, in
dem Anklagt gegen sie gebracht wurde von Bu--
lah, ein Afrikaner von dem Mendi Stamm
und Singweh, ein ?ifrikan.r von demselben
Stamm, daß sie diese Personen "eingekerkert,
geschlagen, verwundet hätten." Der verlangte
Schadenersatz ist auf ütivt» gestellt, und
die Herren Ruez und Montez sitzen jetzt im hie
sigen Gefängniß."
Die Klage über Mangel an Hartgeld wird
immer lauter und dringender und nies deutet
darauf hin, daß wir am Vorabend einer Cnsi>
stehen. Ohne einen bedeutenden Verlust zu
opfern, kann man keine Banknote mehr in
Speeie oerwandeln., Die Banken und Geld
mäckler lachen sich ins Fäustchen und machen
sich lustig über die Duinmbeit des Volks, daß
sich um seine« schwer ve>d einen Lohn zum
Theil betrügen läßt. Allein diese Wucherer
mögen auf ihrer Huth fein ; denn, wie AlleS
auf der Erde seine Grcujtn hat, so ist dies auch
mit der Geduld des Volks der Fall und wunr
dern sollte es uns gar nicht, wenn wir eS in
Masse erheben sähen und ein für alle Mal dem
Unwesen steuerte. D. N. Ztg.
Vier amerikanische Schooner mit fal
schen Papieren versehen, werden nach ei
nem Schreiben aus Havanna vom 24.
Sept. daselbst ausgerüstet, um auf den
Sklavenhandel nach Afrika auszugehen.
Alle sind von amerikanischen Eapitainen
kommandirt. Wahrlich eS ist eine Schan
de, die amerikanische Flagge auf diese
Ars zu entehren,und noch dazu von Män
nern die sich Amerikaner nennen !
Consul Trist in Havanna,der Helfers
helfer zu diesem schandlichen Stlavenhan
del, hat vom Präsidenten Van Buren,
auf ein diesem von vielen hiesigen Kuf
leuten und Schisssrhedern überreichtes
Gesuch, Befehl erhalten,zurückzukommen,
um sich über die gegen ihn vorgebrachten
Anklagen zu vertheidigen.
Allgem. Ztg.
0
Eine Frau wurde am vorigen Sonna
bend auf der Eisenbahn zwischen Tren
ton uud Brunswick in dem Wagen von
einem gesunden und muntern Knaben ent
bunden, wodurch viele der anwesenden
Damen in nichc gerin e Verlegenheit ge
setzt wurden. ib.
0
Nach einem Schreiben aus Montevideo
vom 13. Aug. ist das franzosische KriegS j
schiff Active, welches zu dem Blokadege !
schivader von BueneS Ayres gehörte, bei
Lobos gescheitert. Tie Mannschaft wur
de glücklich gerettet. ib.
0
Ein Weg um wehifcil zu lebe».
Am I,'Zten September wurde ein ge
wisser Herr, Namens Jakob Ochs,
in das hiesige Gefängniß gesteckt, aus die!
Anklage, eine kleine Summe Geld gestoh-!
len zu haben. —Am Dieses nahm!
er die Freiheit und brach in Gesellschaft,
init einem Neger auö dem Gefängniß,um
frische Luft einzuhauchen, und beide ma
chen sich sodann aus dem Staube, ohne
zuerst den Gefängniswärter zu benach
richtigen daß sie eine Thüre erbrochen hat
ten. —Sobald der Scheriss von dem Aus
flug dieser Flüchtlinge gewahr wurde,setz
te er ihnen nach, konnte ihnen aber nicht
auf die Spur kommen. Alles in Bezug
auf ihr Aufenthalt blieb in Dunkelheit,
bis am letzten Samstag, den 26sten Die
ses, als Hr. Ochs wieder,gleich eines halb
verhungerten Vogels, in seinem Käsig
zurückkehrte, wofür er als Ursache angab:
er könne sich nicht ernähren ausser
halb dem Gefängniß. — Wer kann daS
bieten?
N. B. Er benachrichtigte den Schl
uss, daß er seinen krollk öpfigen Gesell
schafter detrunken in Snusstaun, gegen
über Easton, zurückließ.
Una Ich. R epM,
Diebstahl i>n Grossen.
Durch die thätige Bemühung deö(son> -
ftabels Hughes von dieser Stadt wurde
vorletzte Woche ein Kerl, Namens Jo
seph Buzzard, verhaftet, auf welchem der
Verdacht seit einiger Zeit gernhet hak,saß!
er >l'ch unt dem Pferdeställen abqebe. Die-
Thatsachen, welche seit seiner Verhaftung
an das Licht gekommen sind, beweisen,daß
er es sich zum Geschäft gemacht hat zu
stehlen wo und was er nur immer konnte.
Es erhellet,das; er sieben Pferde von eben
so viel vermiedenen Personen, dreizehn
Ltück Rindvieh, vierzig Stück Schaafe
und einen Stander mit Butter gestohlen
hat. In einem Stall in der Umgebung
der Stadt, welchen er gemiethet zu
ben scheint, um ihm als allgemeiner Ber
wahrungSort seiner Beute zu dienen,wur
den einige dieser Artikel gefunden, so wie
auch bei vierzig Hühner, ein Zaum,, eür
Sack mit den Buchstaben E?. TD- be
zeichnet, nebst noch andern Artikeln. Die
ses beweißt, daß Buzzard ein recht gieri
ger Raubvogel sein muß.
Wolksfrennd.
o
Mehr als erwartet.
Kürzlich begegnete ein Strassenräuber
einem Krämer ohmveirSyracuse N.Aork
und forderte ihm seine Baarschaft ab.
Nachdem er sein Taschenbuch empfangen
hatte,fragte er: dies alles?" 'Nein,'
erwiederte der Krämer. "Wohlan denn,
heraus damit, und sei hurtig." Der Krä
mer reichte mit der Hand in seinen Bu
sen, zog eine Pistole hervor und schoß da- !
mit den Räuber durch das Herz. Er
wurde nachher erkannt als ein alter Ver
brecher, welcher eben auö dem Zuchthause
entlassen worden war.
0
Merkwürdiger Fall.
Ein junges Mädchen, welches in ei
nem Hinterhause der German Strasse,
zwischen der tte n und sten Strasse in
Philadelphia wohnt, und Mitglied der
Methodistenkirche in der 4ten Strasse na-.
he Archist, erhob sich am 25sten Septem«
der plötzlich von ihrem Bette und begann
zu beten. Ihre heiligen Uebungen im
Verein mit der Aufregung ihres from
men Geistes setzte sie in solche Verzückun
gen, daß sie endlich in einen todtahnlichen
Zustand verfiel, in dem sie nun schon seit
v Tagen liegt, unzugänglich für Alles,
was um sie herum sich ereignet. Wäh
rend dieser langen Zeit hat sie durchaus
keine Nahrung genossen mit Ausnahme
von Suppe, welche die Ihrigen durch die
geschlossenen Zähne ihr eingiessen vermoch
ten, Dieser lange Todtenzustand schemt
keinen nachteiligen Einfluß auf ihre Ge«
sundheit zu haben, sie athmet regelmässig
ihre Bewegungen sind gleich denen einer>
sestschlafendcn Person, lhre Wangen und
Lippen haben eine gesunde Rothe, die
ganze Lage, der sonderbare Anblick, ge
wahrt eine höchst interessanteßeobachtung.
Die einzige Bewegung, welche man wah
vend dieser langen Zelt an ihr wahrge
nommen hat, ist, daß sie ihren Kopf bis
weilen von der einen zur andern Seite
logt und die Augen wild unter den ge
schlossenen un herrollt. Ob
gleich schon so lange in diesem Zustande,
sind dennoch keine Anzeichen vorhanden,
welche drrauf schliessen, daß sie dem Er
wachen nahe sei. Nur gestern vernahmen
die um sie Befindlichen ein leises Wispern
daS ihren Bruder zu betreffen schien ; 5 ,
oder (i Aerzte besuchen sie, welche jedoch
nicht im Stande waren, irgend etwas Be
stimmtes in Bezug aus ihren Zustand zu
behaupten. Die "Gläubigen" besuchen
sie täglich und schreiben diesen Zustand
einer höheren Empfangniß zu, warten
mit Ungeduld auf den Augenblick, wo die
Jnspirirte erwachen und merkwürdige
Mittheilungen über ihre GottesunterHal
tung machen soll. Der Name des Mäd
chens ist Nanei Simpson.
Philad. Zeitung.
Ein Kärrner in Boston, der einen wi
derspänstigen Gaul hatie, welcher nichr
vorwärtsgehen wollte, schlug ganz un
barmherzig auf ihn los. Ein Herr kam
vorbei und rief ihm zu, er sclle doch auf
hören den Gaul so schändlich zuzurichten.
"Was soll ich ansangen ?" sagte der