Der lecha patriot. (Allentaun, Pa.) 1848-1859, October 27, 1858, Page 2, Image 2

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    Lech« Patriot.
Allen!.',»!,, Pa., !<».
Kscksprüii.qe und AumblWereien.
Niemand kann den letzten hiesigen
'„Demokrat" lesen, ohne sich in dcr That
höchstens zu crsNiuncn. —Es war einmal
eine Zeit in welcher der Editor jcncs
Blattes sich für cincn Anti-Lccompton-
Man» ausgab, aber dann plötzlich ganz
stille geworden ist, und willig war irgend
einen Mann zn unterstützen, der nur auf
dem Loko Foko Tickct stand—nnd sogar
noch Männer wie Roberts, die gänz
lich „Mnm" waren. —Nun nach der
Wahl gibt er wieder vor Anti-Leeomp
ton zn sein. Es ist eine solche Laufbahn
doch gewiß eine grundsatzlose nnd ver
ächtliche, und muß das Zutrauen aller
Redlichdenkenden von ihm abwende».—
Eben so sind seine Bemerkungen in Be
zug auf cincn Tarifs. Er gibt sich nun
anch wieder für, eine» Tariffma»» aus—
war aber bei der soeben abgehaltenen
Wahl doch willig für Freihändler zn
kämpfen nnd z« stimmen. Ferner ver
sichert er, dic Republikaner seien die Au
toren des jetzigen Tariffs, und zn den
Loko FokoS müße man für eine Verän
dernng Hinblicken. Nun—in nur ganz
kurzen Worten —es ist schändlich gelo
,z e Ii daß dic Rcpnblikaner dcn jctzigcn
Tariff cmgcsctzt habcn, dcnn weiß
daß sie keine solche Gttvalt hatten, und
auf der andern Seite hatten unsereGcg
ner eine große Mehrheit in der letzten
Sitzung des Eongreßes, sie wußten daß
die Zeiten hart waren, und dennoch, —
und sie haben doch die ganze Gewalt in
Händen gehabt—gcschah durch sie nichts
um nnscril armen Arbeitern Bcschästi
gung nnd Brod zu geben, sondern die
Arbeiter Englands scheinen ihnen naher
am Herzen gclcgen zn habcn. Herr De
mokrat, solche von dir vorgebrachten
Hnmbuggereien, Bockspringe, Verdreh
ungen und Unwahrheiten gchcu bei den
Stimmgeber» dieses Eani.tys und des
Staats nicht mehr hinunter —wie die
letzte Wahl auch dcurlich bcnnchen hat
—die Stimmgeber habcn die Lvko Fo
ko Parthei kcnncn gelernt, indem sie be
reits zn oft bctrogcn wordcu sind, und
wenn in dcr nächstcn Sitzung des Eon
gresseS, in dcm unsere Gegner noch eine
große Mehrheit iu beiden Zweigen ha
den, nichts geschieht, um uns Erleichte
rung zu verschaffe», so wird dic soge
nannte demokratische Parthei im ganzen
Norden bald zu den Dingen gehören, dic
riumal waren aber nicht mchr sind.
Wie sie gclogcu haben.
Bekanntlich wurdcn die Stimmgeber,
und ganz besonders in ciiirm hirsigcii
Loko Foko Blatte, vor der Wahl ber»ch
lrt, das; in W i l m o t's Distrikt „ri
tte Schraube los" sci; daß man dort
das Republikanische Volks -- Wahltickel
nicht unterstützen wcrdc, nnd somit wnr
de dcn Frcihändlcrn Hoffnnng grgcbcn,
daß das Buchana» Staatstickct erwählt
wrrdrn würde. Die Sache verhielt sich,
wie man aus dcn Wahlbcrichtcn rrschcn
wird, aber'ganz anders. „Eine Schrau
be los." Ja es war eine Schraube los,
aber mit dcrsclbcn sind zwischc» <M><>
und 7UUI) Mehrheit für uuse r Staats
ticket aufgeschraubt worden. Somit er
siebt man anch hier wieder, wie schänd
lich sic ihre Freunde auch in Bezng auf
diese Sachc gehumbugt und belogen ha
den. Schämt euch ihr grobe Aigner!
per AepMiküner.
Der Schreiber dcs „ NtpublikancrS"
hat in scincr lctztcu ?k>v. dic Beamten
dcr Lecha Eauntt) Ackcrbau (Hcscllschaft
von allcr Schuld frcjgesproche», daß uns
die Prcmininlistc dcr diesjährige» Ans
stellnng nicht gleichzeitig mit den andern
Herausgebern von Zeitungen, für Pub
likation eingehäudigt worden ist, und
nimmt die Schuld auf sich selbst. Ei»
altes Sprichwort sagt: „Wenn man den
Hund trifft, bellt er." Nun, wir ha
ben gcsagt daß dics cntwcdcr aus politi
schcin Grfühl, otcr ans Gcfühlcn drs
Brodncids gcschehcn sei—und wer nun
srincn Artikel lesen will, dcr kann auch
nicht vcrfchlcn deutlich daraus zu erse
hen, daß wir vollkommen recht hatten.
Ä. Dotter refignirt.
Richter W. A. Porter hat am lt>.
Dctober, nachdem er sah daß er so sebr
weit bei der Wahl geboten worden ist,
sein Richteramt niedergelegt. Es sind
dies doch ganz kleine Grundbeeren, sich
dermaßen über eine Niederlage zu erzür
nen, nin einen solchen Schritt zn thun.
Aber eü wird auch gewiß deßwegen nie
mand Thräne» vergieß daß er resig
nirt bat.
Wie sie beirogeu haben.
Einige Tage vor der Wahl brachte
dcr „Philadclphia Tcmokrat" cinc au
geblich von dem Ncpiibiilaner W ilson
in Indiana gehaltene, von den schmäl)
lichsten Beleidigungen gegen die Adop
tivbürger wimmclndc Ncdc. Ticsclbc
wurde außerdcin in Tausenden von Sc
pcratabdrückcn in englischer nnd deut
scher Sprache in dcr ganzen Stadt ver
breitet.
Wir haben sofort auf Grund dcr
Anssagrn hicfigcr glaubwürdigcr Bür
ger die ganze Rcde für eine Fälschung
erklärt. Jetzt finden wir nachträglich
noch in den Indiana Freien Blätter»
folgendes Zeugniß von Bürgern von
Salem, Indiana, wodurch dies bestätigt
ist und als das bezeichnet wird, was es
ist: ein infamer verlogener Wahltrick.
„Die unterzeichneten Bürger von Sa
lem haben im Waschington Demokrat
vom Il>. d. Vi. einen Artikel gesehen,
der cin Theil dcr Rcdc scin soll, die im
Sept. 1855 von John M. Wilson hier
gchalten wnrde. Sie betrachten es des
halb als ihre Pflicht, daß besagter AnS
zug von Anfang zu Ende eine schamlosc
Lüge ist, daß John M. Wilson sich nic
solchrr Ausdrücke bedicnte und daß dic
Worte, die ihm in jenem Artikel in den
Mund gelcgt wurdcn, nie über seine Lip
pen kamen.
B. F. Huston, W. K. Benllry,
. E. V. Hagan, E. E. Zornman,
L. Stansbury, I, B> Glovcr,
L. S. Hopkins, Wm. Thompson,
D. Knight, M. M. Birdsong,
Robert Strain, W. H. Monfon,
James Courson, B. Lee."
schändliche Lüge hatte man
auch in unserer Umgegend verbreitet. —
Werden nun diejenigen Personen die sich
dics habcn zu Schulden kommen laßen,
das Obige ihren Lesern auch vorlegcn?
Wollcn schcn. —Es ist doch ganz ab
scheulich wie diese Herren durch den lctz
tcn Wahlkampf gelogen habcn, und doch
hat alles dics sic nicht rettcn köimen.
P i e ll r s li ch t.
Es ist wirklich amusircnd zuzuschrii
wie uiiscrc Gegner suchcn sich uutcr ein
andcr wcgcn ihrcr ncnlichrn Niedrrlagr
zn trösten, und welche Ursachen sic für
dieselbe angcbcn. Ju dicscm Caunty
behaupten sie, ihre Freunde seien nicht
zur Wahl gegangen und seien zu Hause
geblieben. Dies ist wahrlich lächerlich,
denn es wurde auf dcr Buchanan nnd
Freihandels Scite alles mögliche gethan
um ihre Stimmgeber zur Wahl zu brin
gen, hingegen wurde aus unserer Seite
wcniger in Hinsicht von Organisation
gethan als je zuvor —und daher ist es
doch gar deutlich, daß dic im Eauntv zn
rückgcblicbenen Stimmgcber mcisten
thcils zn uuscrcrParthci gehören. Un
sere Gegner sollten darauf rechnen, daß
gegenwärtig wenigstens 5M> bis KW
Zrländer wcnigcr in dicscm Caunty be
schäftigt sind als früher, dic alle mit ih
rcr Parthei gestimmt habcn, und sollten
auch nicht veraeßen sich daran zu erin
nern, daß die alten Whigs, dic für Buch
anan gcstimmt habcn, wicdcr alle zn
uns znrück gckehrt sind. Betrachten sie
diese Thatsache» im rechten Lichte, so
werden sie dan» aus dem Rcsnltatc
dcntlich erblicken, daß keine Loko Foko
Mehrheit mehr in klein Lecha ist, sondern
daß im Grgrnthcil ciiic Mchrhcit von
cinigcn hnndert Stimmen für die Re
publikanische Parthei, für einen beschü
ttenden Tarifs, und für keine weitere
Verbreitung der Sclaverei sich darin be
findet.
Ich» Maucy Jones.
In dem Augenblicke als das Volk
Herrn Glane» Jones feierlich als des
Vertrauens für unwürdig erklärte, hat
ihn der alte Bock mit dem wichtigen A
mte eines Gesandten der. Per. Staaten
in Wien, das jährlich werth ist,
betraut.
Herrn Glanev Jones mag diese Hül-!
fe in der Noth recht angenebm sein, aber
sic beweist wieder einmal wie Hr. Vuch
anan den Willcn des Volks respcktirt.
O Schande, wo ist dein Errbthcu?
Die Demokratische Partbei.
Diejenigen Demokraten welche zu Gunsten ei
nes beschützenden Tariffs sind, oder denselben bei
der demokratischen Parthei suchen, sollten zuweilen
die ~R i ch m o n d S o u t h," ein leitendes süd
liche» Loko Foko Bl.'tt lesen. In einer späten Sirs,
macht der Editor in Bezug darauf folgende Bemer
kungen, die doch gewiß »cht mißverstanden werden
„ wir etwa« von Demokratie
wifien, so wird jene Parti,ei für keinen
Augenblick daran denken, weitere Du°
tieS anf Visen zu legen."
Habt Ihr dies gehört, ihr Tarifflenle ? Hier ist
cS schwarz auf weiß, daß die dcmokratischc Par>
Ihei keinen Augenblick daran denkt unsere Lag« in
Pt7,nsy!vanien, und besonder« die des Arbeiters,
zu verbeßern. Es bleibt uns also durchaus kein
anderer Weg übrig, als die ganze Loko Foko Par
ihei von dem Ruder zu sagen—dann und auch nur
dann erst könnm wir aus »le Beschulung hofft»,
der wir berechtigt sind.
«S'ln Burnside, Pa., starb vor wenigen Ta
gen dir 108 Jahr» alte Frau des Lutwig Schnei
»er. Ihr 112 Jahre alter Gemahl iiderlebt sie
Der materielle Zultand des Landes.
(!lus der N. A. Tribune.)
Von allen Hochöfen In dcr Union ist wenigstens
dic Häific außcr Betrieb und die übrigen sind nur
zum Thcii beschäftigt. Das Nämlichc gilt von
cen Malzweikcn und Maschiiiensabriken ; nicht die
Hälfte ihrer Produktiouskrast ist in Betrieb. I»
den Kohlcngegcnlcn wird, Wik wir hören, dir Noth
untcr dcn Ärbcitcra größer scin, als man si»jt ge>l
glaubt hat. Ii« vorigen Winler haitcn sie wc
»igstcns noch ihrc Ersparnisse, mit denen sic sich
kcincn Hascr und nur gcringcn Vorratl, von Mais,
Uiiscrc Rhcdcrci lic,,t aufs kläglichste darnieder
und wird wahrscheinlich noch tieser herabkomnicn,
mehr und mehr in dic Hände auswärtiger Nhcdcr
iilergeht. Was uiiscrc Fabrikcn und dic Fabri
kc» im Allgrmcinrn betrifft, so wird ihre Lage durch
tcr gckcnnzeichncr!
„Am 17. Scpt. wird In Burlingion Caunt?
N 1., cin immenser gcrichtlichcr Zwangsverkauf
stattfinde». Dic großartige» Spinnercicn, Fa
brikcn, Baumwolldruckcrcicn, sammt dem ganzcn
Dorsc Schrcvcville, 2 Mcilcn von Mount-Holly
wuidcn wegen Hypothckschulrcn vcrsteigert. Das
Verkaufsobjckt bcsteht aus einem elegantem herr
schaftliche» Hause und 20 Wohnhäusern, sammt
dcr Wasserkraft, dcs Rancocas und cincr Mcngc
gchcurcS Kapital gesteckt worden ist. Die Eigen
thümer waren beide todt, als die Krisis herein
brach. Dbschon sie seit lahren das beste Baum
wollengarn im Lande fabrizirt, hattcn sie fuicht
stabe zu Mount Holly bctricbcn, abcr untcr dcn
entmuthigcntste» Ve-Hältnisscu. Schlimmer als
alles Das, cs ist auch keine Hoffnung vorhanden,
daß dicse Fabrikanlagen in dcn Bcsttz von Leuten
übcrgchcn werden, die ten Muth haben, sie wic
dcr in Bclricb zu setzen, so lange uusere einheimi
sche Industrie von dem Fluch des sogcnannlen
Freihandels bclastct ist"
. Die Biindcskasse geht mit schnellen Schritten
dem Bankerott entgegen, denn ihrc AuSgabcn bc
tragcn fast 2 Millionen in der Woche und dic
Einnahmen werden schwerlich T7OVMO übcrstei
grn.
Was thut nun die Regierung inmiiien aller dic
ser Zustände ? Der Präsident mischt seine Kartei,
Handel sich so hartnäckig weigert, wicdcr ansziile.
ben. Was dagegen das Land und Volk betrifft,
so sind sic so rubig, wie ein Sommrrmvrgen, d. h,
sic machen es wie Micamiee, warten geduldig ab
ob sich nicht zufällig ~Etwas finden" wird.
Dcr Äopf eine« Anabe» vom Rumpf
getrennt.
Eine Cincinnaii Zcitung berichtet, daß als am
Freitag vor acht Tagen cin Wagcnzug aus tzxr
cincn Knaben, Namens Jones, überfuhr, welcher
sich mit seinen Eltern gezankt, sich daraus von sei
ner Heimath entfernt haue und im Lande umher
streifte. Sein Kopf wurde ihm durch die Räder
völlig vom Rumpf getrennt. AI« dcr Wagcnzug
heran gefahren kam, krümmte sich dcr Knabe zwi
schcn zwei Schwellen dcr Eiscnbahn nicdcr, so daß
der Ingenieur ihn nicht gewahrte, bis dic Loko
motive ihn beinahe erreicht hatte. Jou.S erhob
dann seinen Kopf, legte ihn aber sogleich nieder,
mit feinem Hals auf die Schiene der Eisenbahn,
warschtinlich, daß er sür dcn Zweck dort angehal
ten hatte und cjngcschlascn war, oder er lcgte sich
dort nicdcr mit dcr überlegten Absicht, Selbstmord
zu begehen.
Ueberfall von Räubern.
AuS den letzten Nachrichten von Mexiko gel t
hervor, daß die amerikanischen Jngcniurc, welche
det haben. Auf ihrem Rückwege nach Ncu-Zork,
als sie in einer Postkutsche zwischen Mexiko und
Vera Cruz fuhren, wurden sic in der Nähe der
Stadt Accatchinko, am löten September, von ei
ncr Räuberbande angefallen. In der Postkutsche
befanden sich Col. Talcott und Sohn, M. E. Ly
pelbüchsen reichlich versehen hatten. Kaum mach,
ten die Räuber ihr Erscheinen und hatten die Post
kutsche zum Stillstand gebracht, da erhielten sie
eine volle Ladung aus zwölf Büchsen, was zur
Folge hatte, das, drei todt niederstürzten, andere
verwundet wurden, und die ganze Bande sich nach
allen Richtungen hin zerstreute. Einer der Räu
ber wurde von den Amerikanern eingesangen, und
man hatte anfangs die Absicht, Ihn an den näch
sten Baum aufzuhängen, allein auf Fürsprache von
Coi. Talcott ließ man ihn lausen. Die von den
Räubern erbeutctcn Waffen wurdcn dem nächsten
Alcade oder Stadtmayor abgeliefert.
lK)-.,Ten Cents Jimmy" auf der Auction. —
Kürzlich wurde die in Kupfer gestochene staatsweise
Vifagc Buchanan'S in einem Nnctionsslohr zur
Versteigerung auSgcbotcn. Ein witziger Junge
bot laut "zehn Cents!" und der Aciionär rief
unter allgemeinen Gelächter : "Zehn Cents ! Blos
zehn Cents geboten auf ten Präsidenten der Verei
nigten Staaten ! Das ist gewiß eine sehr wolfeile
Executive!"
Reavinger Ingenieure für Srasilien.
Edward D. Mühlenberg, Esq., von Reading,
hat für die Errichtung von einem Theil der Don
Pedro Riegelbahn in Brasilien contrahirt und
wird ehester Tage, begleitet von Charles L. Mc
Lenegan, vormal« Sekretär und Schatzmeister der
Reading Steam Forge Company, und John S.
Hiester, Sohn von F. A. M. Hiester, Esq., »ach
Rio dc Janeiro abgeh».
Geliciratket muß sein.
Eine komische Heirathsgeschichtc soll sich in Ncu-
Icrscy zugetragen habcn: Die schön» Catharina
Maria May sollte an dcn licbrnswllrdigcn Än
drcw E. Busch, von Powoouph, Bergen Co., vcr
hcirathet werdcn. Dcr Hochzeitstag war da, dic
Gäiik im Hausc dcr Braut vcrsammclt und dicse,
wie der Pfarrer, standen bcrcit, um das ~Ia" und
W»n ~Segen" zu sprcchcn. Nur Andrcw schltc
noch, dcm Glücklichcn schicn kclnc Stunde ge
schlagcn zu habcn, dcnn dic Gcsrllschaft hattc bc
rciis eine Stunde gewartct, als man cndlich An
drew auf der Straße im vollcn Hochzcitskostllmc
erblickte. Er kam aus das Haus zu und wollte
cbt» rintrclc», als der Brautvater Ihm mit dcn
Worten entgcgcntrat: „Sic wcrdcn die Güte ha
bcn, nirink Tochter nicht zu hciralhen," woraus
Andrew sich empfahl und betrübt dcn Hcimwcg
aniratt. Die im Hause bcsindliche Gcscllschasi
setzt? sich indeß zu Tischc nicdcr, und als dic ge
nossenen Getränke die fröhliche Stimmung und den
Muth in dcr Brust höher stimmten, waren alle
Anwcsenden der Meinung, i,aß die auf das Hei-
IVill L>uchanan nicht abdanken?
nals so entschieden ausgesprochen wurde, so fällt es
spekt vor dem Willen des Volkes hat, wie Bucha
nan gar nicht ein, das zu thun, was selbst in einer
bei. —(Freie Preße.
Baker, ein Bauer von Lowell. Law
riethen, der damit endigte, daß Elrod von Baker
de. Die That geschah in der Nähe von Edin
burg. Baker stellte sich selbst beim nächsten Frie
densrichter und wurde cingcsteckt. Er behauptet in
Nothwehr gehandelt zu haben.
Unfall auf der Illinois Central
tLisenbahn.
Vorigen Montag früh passiete auf dicser Eiscn
gcn, wuiidcrbarcr Wcisc wurdcn aber nur zwei'und
zwar eine ernstlich verletzt.
Seltsamer Selbstmordversuch.
wieder hergestellt werdcn kann.
Buffa l o, l 5 Okt. Das Banquierbaus
der Herren Brown und Kcep wurde letzte Nacht
tile Bank in New Hartford (neue Noten,) AOllll
Psund in Notcn von Canada Banken, SllitlO in
Noten von westlichen Banken und ?iiil»<l in No-
Totalwerth dcS gestoblcnen Geldes ist LililUt).
Der füiisre Ehemann gestorben.
Wir belichteten kürzlich, daß in Neu - Orleans
einigen Tagen am gelben Fieber gestorben sei.—
In dcr That, eine merkwürdige Fatalität, die wohl
Jeden abschrecken mag, sich der Wittwe zum sech
sten Mann anzubieten.
tLine desperate Rur.
Ein Mann, wohnhaft in Petersburg, Vir. litt
vorletzte Woche äußerst heftige Schmerzen an einer
zweiten Amputation unterwerfen müssen.
Mormonen. Pläne.
Der San Antonio Herald enthalt ein Schrei«
geld von «2IMMU als einen Theil des Kauf
schiiling erhalten habe, der zu S2,tltlU,t)o<l aeeor
dirt ist. Ein schönes Geschäft!
Pastor erwählt.
Wie wir aus dem Montgomery Ledger ersehen,
hat die dcutsch-rcformirte Gemeinde im Schwamm,
Neu Hanover Taunschip, den Ehrw. Henry L.
Hartman, von Mercer Cauntv, zu ihrem Pastor
erwählt, an die Stelle des Ehrw. A. Hoffman,
welcher vor einiger Zeit KränkiichkciiS halber ab
dankte.
«V'Cin unlängst von Europa zurückgekehrter
Kaufmann wurde kürzlich gefragt: „Was wacht
denn der Modcnteusel in Paris?" ~Er schneidet
Steife und wundert sich, daß es so viele Narren
auf der Welt gibt," war die Antwort.
Sonderbarer Diebstahl.
und in eine unbekannte Gegend getrieben.
Schafzucht in »talifsrnicn.
t.tttX) Stück Schafe, in gutem Stande, von
den Sandwich Inseln importirt, kamen kürzlich in
Ealifornien an. Innerhalb zwölf Monaten sind
Pfund Wolle von Califoriurn ausge
führt worden. i
Drei Manne» i» einem S,Minen ersiietr.
Etwa zehn Meilen von Chicago bei den Wil
low Springs a» der Chicago- und Tt, Louis Ei»
scnbahu, erstickten drei Männer in cincni Beunncn
an gisiigcm Gast. Dcr Brunnen wurde gcrct
nigt und cin Mann In cincm Eimcr an cmcr Win
de hinabgelassen. Namen nannte dcr Bericht
nicht. Chc dcr Eimer den Grund errclchtc, fiel
der Mann heraus; man glaubte, er sei zufällig
herausgestürzt und habe sich wehe gethan; cs licß
sich darum cin Zweiter zu seinem Beistand» hinab.
Auch dicser ficl, wic dcr crste, besinnungslos aus
dcm Eimcr. Jetzt schloß man aus giftiges Gas.
Nun wagte sich cin Driitcr hlnab, er wolltc die
«ache untcrfuchcn. Er bcsahl dcn Obcnstehcn
dcn, ihn langsam hinabzulassen; cr wollc dann
ein Zeichen gcbcn, wenn es Zeit sci, daß man her-
Man ließ ihn hinab, cr gab aber kein
Zeichen, sondern fiel wie die beidc» Anderen aus
dem Eimer, als cr dcn Punkt erreicht hatte, wo sie
verunglückt waren.
(Au? dem Spanischen übersetzt.)
Die l.l>-Einwokner von l.lnrer-
Californion. und die von
diesen hinterlassenen
Denkmäler.
Von Clavijero.
Dic Wilden, welche die Missionäre ursprüng
lich vorfanden, hatten kcine Ueberlieferungen.—
Sic wußten nichts, als daß ihre Vorfahren aus
dem Norden gekommen, vertrieben von anderen
kriegerischen Stammen, Dieselben sind hübsch ge
baute, gesunde, starke Leute. Die unter ihnen herr
schenden Krankheiten hinterlassen an ihrem Kör-l
per keine Spuren, mit Ausnahme der BlaNern,
unzweckmäßiger Nahrung herrühren. Syphilis ist
noch nicht unler ihnen aufgetreten, da sic noch zu
weilig mit der anglosächstschen Rare und deren
entstellen Nase nnd Ohren, durch Schmucksachen,
die sie hineinstecken. Die Indianer im Innern
haben eine hellbraune Hautfarbe, die an dcr Küste
sind dunkler.
Diesc Stämme sind noch sehr roh, mit austerst
beschränkten Begriffen, träge, und dabei wechselnd
und rasch auffahrend in ihren Leidenjchaslen, und
spielen gern.
Dagegen findet man andcre, unter dcn India
nern gewöhnliche Laster, nicht bei ihnen. Sie trin
ken nicht, stchlcn sich untce einander ihre kleinen
eines Stammes sindet nie statt, nnd sie beschränken
ihre Feindschaft auf die Stämme mit tencii sie in
Unsriedcn leben. Dabei sind sie starrköpfig und
haitnäckig, doch gelehrig, und leicht zum Guten
zu lenke». Sie wäre«, als das Land entdrckl
Künsten dcs civilisincn Lebens. Auf der ganzen
Halbinsel war nichts, was einer Wohnung auch
nur ähnlich sah, kein irdenes Gesäß, keine MctaU
arbeit, kcme Weberei !c. Die Indianer lebten
Eine Art, um beim Essen den Genuß zu ver
längern, habe» sie, die fast unglaublich klingt.—
Sie binden ein Stück hartes, an der Sonne ge
machen, lassen köinlen.) Wird in dieser Weise
von einer Gesellschaft gegessen, so geschieht es mit
mehr Ceremonie. B bis li> Peisonen setzen sich
in einen Kreis. Erst schluckt der Eine, zieht es
heraus, und giebt es dem Andern, und sofort. —
brannt. Infekten und Saamen essen sie geiöstet
und gemahlen. Zum Getränk haben sie nichts
als Wasser.
Kurz, die Indianer, die man bei der Entdeck
ung vorfand, unterschieden sich nichts vom Thier.
Gangene» Volkes, das eivilisirter war.
Die Jesuiten habcn in dcn Bergen zwischen dem
27. und 28. Brcitengrade, mehrere große, in den
Diese Bilder stellten offenbar Menschen eines
früheren zu Grunde gegangenen Volkes dar. —
Dieses bestand nach der Sage unter den India
nern, aus Riesen, die vom Norden gekommen.
Für diese Sage hat man natürlich keine Bele
ge, doch hat man zu verschiedenen Malen mensch
liche Gebeine ausgegraben, die einer sehr großen
Rare angehörten. So fand Peter Jose Rotea,
Missionär zu Kadakaamang, in der ?iähe der jetzi
gen Mission San loaquin, »in solches Riesen-
Skelett, von dem nur einzelne Knochen, durch den
Siegen weggewaschen worden waren. Eine Rippe,
war zwei Fuß lang, und aus den Schädel-Resten,
und de» übrigen Knochen schloß er, daß der Mann,
dem dieses Skelett augehört, l! Fuß lang gewe.
fen.
Derselbe Missionar, hat auch die bereits erwähn
ten Höhlen untersucht. Die eine war slt Fuß
lang, und !5 Fuß breit, und hoch, von der Gestalt
einer Arche. Der Eingang war offen, und gab
Helle genug, um die erwähnten Gemälde sehen zu
können. Es waren Männer und Frauen, mit
Kleidern, wie sie bei den Merikaneen üblich waren,
aber barfuß. Die Männer hatten die Arme ge
öffnet, etwas in die Höhe gehoben, da« Haar ei
ner der Frauen hing aufgelöst herab, und sic trug
einen Fedcrbusch auf dem Kopf. Auch Thiere,
einbrimische und fremde waren abgebildet.
Die Stämme, die man jetzt noch findet, sind
r e Perieues, die Guiaeuras und dic Cochimies.»-
Oie Perieues wohnen im südlichen Theil der Halb
insel, vom Eap San Lucas, bis zum Breite
grad, sowie auf den benachbarten Inseln Earral«
vo/Espiritu Santo und San Jose. Die Guia
euras leben zwischen dem und 26. Breitegra»
ve, von wo bis zum die CochimieS aus dem
Festland, und einigen kleinen Inseln wohnen.
Jeder dieser Stämme hat eine eigene Sprach»,
und nördlich bis zum Colorado, wohnen wieder
andcre Stämme. Die Peruca Sprache ist erlo
schen, und die wenigen, die von diesem Stamm
Lauretanos, von dein Dors Lorctio, in dessen Nä
he sie wohnten. Dic Stämme der UchitaS und
Horas sind ausgestorben, die Lauretano« spreche»
nur noch spanisch, während die übrigen Slämme
ihre Sprache beibehalten. Obgleich viele Eochi
mics spanisch sprcchcn, so haben ihre vier Slämme,
roch ihre 4 Sprachen beibehalten, die so verschie
den von einander sind, daß sie kaum Verwandt
schaft zu haben scheinen. Die verbreitest« ist die
Üochimie Sprache. Dicse ist sehr schwierig, Vol
um 2l> Hände und Füße. Bei dieser Zahl hört
die Eochimi-Arilhinetik auf. Die, welche spanisch
gelernt, zählen wie wir.
Die Kleidung der Indianer steht mit ihren Ge
wohnheiten im Einklang. Die Männer gingen
nahmen, wurdcn von ihren Lindsieuten so lang
verhöhnt, bis sie sie wicdcr ablegten. Selbst die
Hausdiener dcr Missionäre, gingen dcn Tag über
mit ihre» Lai.dslcuten nackt, und zogen erst, wenn
sic <u ihren Hcrrcn kamrn, Kleider an. Nur mit
Mü!>e brachten sie dic Missionäre zuletzt dahin, die
Lentcn zu bedecken. Die Frauen dagegen sind
schr sillsam, und bckleiden sich. Am besten klei
de» sich die Welber dcr Pericucs. Sie tragen ei
nen Uebcrwurs. der von den Schultern bis zum
Unterleib geht, und dann einen Unterrock, der vom
Leib bis zum Knic rcicht. Diesc Kleider bestehen
aus einer Anzahl kleiner, lose hängender Schnur
re, von Palmbast gemacht, die mit Bändern um
Nicke» und Leib befestigt werdcn. Die Gviaeu
ras Frauen tragen nur einen Unterrock, aus den
Fasern des rothcn Grases gemacht. Die Frauen
der Cvchiinies tragen einen Ueberwurf, aus den
Fasern dieses rothen Grafts, dcr Hinte» mit eincm
Nehfell besetzt ist. Die, welche weiter nöidlich
wohnen, tragen noch Ucbcrwürse von Oltee oder
Hasenfell. Die Frauen, wachen so sehr über die
Tugend ihrcr Töchter, daß sic diese von ihrer Ge
burt an, in cinc Ait Hcmdcn einnährn.
Wenn auch dic Männcr nackt gchcn. unterschei
den sich doch die vcijchicdenkn Slommen, durch
vcrschicdcnc Arte» von Schmuck, Tic Pcrieue«
tragen langes, init Perlcn und Federn geschmück
tes Haar, das in der Entfernung, wie eine Perücke
häuse im Haar, die bei ersten Anblick wie Perlea
aussehen. Die Weiber dieses Stammes lassen
ihr Haar lang über die Schultern herabfallen, und
verschiedener Größe, an Schnüren gerciht.
Geräthschaslkn haben diese Indianer so wenig,
daß ei» Knabe tic ganze fahrende Habe einer Fa-
Korb, ein 6tock, um Feuer zu machen wie dir»
auch bei den übrigen Intiancin üblich ist, ei» spi
tzer Knochen, der als Ahle dient, eine oder zwei
Netze, in den?» dic Wciber ihrc Kinder aus der
Schultcrn tragcn, unv in dcncn dic Männcr Mez
chcn, plaUgctrucktcn Zweigen so dicht geflochten,
taß sie kein Wasser durchlaßcn. Dic Körbe der
Pericucs sind oval, aus cincr Ait Dauben, ähn
lich wie die Faßdauben gemacht, die von einer Art
klcincn 4 —5 fingerdicke Palme gcwvnnen. und mit
biegsamen Zweigcn zusammengehalten werden.—
tic Samen darin zu rcinigcn, die geröjiet als Nah
rungsmittel dienen. Man röstct sic, indem man
sic auf glühende Kohlen wirft, und rasch umrührt.
Die Indianer am Colorado haben ähnlich«
Korbe, wie die CochimieS, aber größer, in die sie
ihre Effekten thun, wenn sic über die Flüsse schwim
men, und die sie dann vor sich hcrdrückcn.
Die Netze werden aus dcn Fascrn dcr Zweige
der Mczcal von dcn Weibern geflochten, die auch
die Körbe ausbessern, die die Männcr vcrsertigen.
Die Weibcr hclscn den Männern beim Emsam
dcr Mittel Die Sehnen sind 4 5 Fuß lang,
von Rehskhnen gemacht. Die Pfeile sind 24 Fuß
lang. Sie bestchen aus zwei Stücken, die mit
Har, zusammengeklebt, und mit feinen Rehsehnen
»mwickell find. Die Spitze, die das dritte StüH
bildet, ist scharf, und von hartem Holz. Am an«
deren Ende sind drei Adlerfedern befestigt. Mit
diesen Pfeilen werten meist Vögel oder kleine Thie
re geschossen. Im Kriege befestigt man Spitzen
von Feuerstein daran.
Die Rehe werdcn in einer eigenthümlichen Wei
se erlegt. Ein Indianer nimmt einen, zu diese«
Zwecke hergerichteten Rehkopf, und bedeckt damit
sein Haupt. Er versteckt sich darauf im Busch,
über den der Rchkopf bcständig hcrvorsirht. Die
Rehe nähern sich, und werden leicht von anderll
Indianern, die in der Nähe auf dce Lauer liegen,
erlcgt. Hasen fängt man mit dem Lasso, und
mit Nctzcn. Die CochimicS benutzcn fcrncr zum
Hascnfang klcinc gckrümmte, etwa I j Fuß lange
Stöcke. Dicse werfen sie mit solcher Gewandt
heit den Hasen zwischen die Beine, daß sie diesel
ben brechen. Es ist merkwürdig, mit welcher
Schnelligkeit diese Indianer die Spur wilder Thie
re erkennen, und derselben folgen. Auch Mcn-
Spur jedes Einzelnen aus ihrem Stamme, wenn
dieser baarsuß gegangen. Ebenso kennen sic die
Pseiie sedes Mitgliedes ihres Stamme« so leicht «
wie wir eine Handschrift von dcr andern unter
scheiden.