Der lecha patriot. (Allentaun, Pa.) 1848-1859, October 20, 1858, Page 3, Image 3

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    Lecha Patriot.
Schreckliches l.l»gl»i^.
Anrichten Sonntag vergnügte sich Hr. I a m e «
> rorto r, von Jronton, Nord-Wheithall Tjp.,
ech» Caunty. mit Vogelschießen, und al- er eben v
nm Schnß abfeuerte, zersprang sei» Gewehr und
erstllumieltc ihm, traurig zu sagen, seine linke Hand
»seine schreckliche Weise, so viel so, daß alle sei
e Finger umhergeschleudert worden sind. Erwur
e in möglichster Eile nach dem Äemenhause ge
rächt, und zugleich für ärztliche Hülfe gesandt. "
>elche ihn bei ihrer Aakunst unter den Einfluß "
on Cloroform brachten, und das verstümmelte "
Ylied aiiiputirlen. Die Amputation wurde auf
lue glückliche und geschickte Weise, durch die Dok-
oren C. G. und Ä. I. Martin, im Beisein von
en Doktoren C. H , T. H. und D. I. Martin
wllzogen, und der Patient befand sich nach unsern
etzten Berichten, so wohl als es sich unter solchen
lmständen erwarten läßt. Herr Proctor ist ein
Länder, und kann zwischen 25 und 30 Jahren s
»ltsein. n
Glück und l.lnglü<s.
Am Abend dc» 15ten October» nahmen sich ge-
viße Herren in den Kopf, ebenfalls über den Sieg
»er Grundsätze über einen P a r t h e i-
Namen zu frohlocken, und in dcr Abwcscnhcit
kiner Kanone, wurde ein Block geladen und los-
lebrannt. Die» geschah unweit dem „Ce'.Ure-
Hause," in Süd-Wheithall. gehalten von Josiah z
Strauß. Der Schnß hatte aber mehr Wirkung
il» man erw.retet hatte, denn ein Stück des Blocks
13? Pfund schwer, flog etwa 170 Fuß in die Hö-
>e. «nd bei dem Herabfalle» traf es den Sch-d
lam Wirthshause, schlug ein Loch durch das Dach,
>erlplitter«e einige Sparren, fiel dann zwischen
zwei Buggie« d»rch, zerbrach einige Spriegel und
kine Nabe an einem derselben, beschädigte die Zwi
schenwand. nnd siel nur eine ganz kurze Strccke von
den Herren lilgh man Beisel und M o
se» Scherer zu Boden. Doch sie kamen e
glücklicher Weise unbeschädigt davon.
t's Cau»ly.
Die Mehrhe t de« Maj, S ch w a r tz. ,'iber
JehuGlaney Jones, Buchanans Küchen-
diener, in Berk» Caunty. ist l!> Stimmen.—Die
Retnrn-Richier hielten eine geheime Sitzung hinter
verschloßene» Thüren und hielten «ine Unterredung
deßweg.n ob sie einen gewißc» Distrikt in Rea-
ding annehme» wollten oder nicht, wo alsdann
von Außen gedroht wurde, tie Thüre aufzuspren-
gen und die Glocke für eine Stadt-Versammlung
geleitet wurde.—Die Richter öffneten sodann die
Thüren und gaben Schivartz. dem e» gehörte, das
Certifieat -Eine saubere Sirvschast sind doch die
Loko» —Aus obigen lö Mchrheit, au» beinahe
15,000 Stimmen, kann man auch nun wieder d
einen jeden guten Republikaner dieses frisch in fei- i>
nei» Andenke» erhalten. ;
Hurral' für dr n Vvcften !
Auch ist die Wahl in Ohio, Indiana und Jo
wa sehr günstig ausgefallen. Im Staat Odio
dal'k» die R.rublikanee Z Congreßgliedcr. in In- t
John W. Ryan. Esq., der Republik.»
nische Candida» sür Tongreß im ersten Distrikt
diese» Staats hat die erste,. Schritte gethan um s
de» Sly des T B Florenee streitig z» machen. — 112
Man füblt versichert daß Rvan den Sitz erhalten n
wird, indem die Betrügereien von dcr Art sind, l
so daH sie ein jeder gar leicht sehen kann. «
Alles gellten i
Auf dem Lande des Hrn. GesrgeFrei,
Lecha Caunty, ist in dieser .z
.Republikanisch,°r Z veig und soll am letzten Wahl-
tag sich einige Zoll gestreckt haben.
»S»Jn Indiana ist das Loko Foko Staats-
ticket, wie uia» erwartete, mit einer ganz kleinen °
Mehrheit erwählt worden. —Bei vereinigter Ab
stimmung aber haben die Repubtikaner eine Mehr- °
heit in der SiaatS-Gesetzgebung.
<ö?"Dkr Telegraph berichtet daß das Republi
kanische Staatsticket, in Ohio, init etwa 15,000
Mehrheit erwählt sei.
»S'Zn Vuck» Caunty haben unsere Freunde ,
ihren ganzen Wahlzettel, mit Ausnahme des Com- s
mißionerS, erwählt. >
Carbon Caunty haben unsere Freunde
ihren ganze» Wahlzettel erwählt. —So auch in
Schuylkill Caunty.
>W"Benjamin Franklin'« Grab befindet sich in
der Christ-.«irche in Philadelphia, war abcr bisher
ficht offen ist. Ļru'c>lt.
Ļru'c>lt. >
Eine junge Dame im westlichen Theil de« Staats <
New Zloik trat kürzlich aus der römische» Kirche in ' s
die protestantische über. Ihre Freunde redeten ihr >
römischen Kirche geborcn sei, möge sie doch auch «
darin sterben. Sie antwortete: „Das folgt!
nicht. Ich bin auch in Sünden geborcn, aber ich
7 I
»S-In dcr Nacht vom 0. Oct. stürzten neun l
Wagen elnes Vieh-Zuges bei Columbiana, Ohio, i
einen Eisenbahn - Abhang hinunter. Etwa 50
Schafe und Schweine wurden dadurch geivdtrl;
von den auf dem Zuge befindlichen Peisoncn, wur
de glücklicherweise Niemand verletzt.
«S?"T heuresPort o.—l. W. Bigg, zu
Carlvillc, Illinois, wurde vor einiger Zeit >» der
Vereinigten Staaten Distrikt Couit zu sünszig
Thaler Strafe vcruithcilt. weil er, in dcr Absicht,
jbie Pvstvcrwaltung zu b.tiügcn, schon gebrauchte
Poslstamps zum zweiten Male benutzt hatte.
»S'Dfr einzige männliche Nachkomme dc« ame
rikanischcn Verrätheis Benedikt Ainold lebt in Lon
do> al» Predig» dcr EpiScopal - Kirche. Cr ist
ein Enkel Arnold'S ; seine Schwester ist verheira
tet. Beide erben eine große Strecke LandfK i»
Kanada von ihrem Großvater,
San ffranziseo wird folgende Mord
geschichte gemcloet: Ein gewisser John Man»,
alias Biickskin Jack, lebte in Humboldt Co., an
der Grenze der Wildniß mit einer Indianerin,
zwischen deren Liebe und de». Jagen und Erschie
ßen chrir «tamnigtnossen er seine Zeit und Auf
merksamkeit theilte. Eines Tages brachte er wie
der einen Bogen und Köcher heim, die er einem
erschlagenen Feinde abgenommen hatte; seine Ge
lieble erkannte beide Gegenstände als ihrem eige-
neu Bruder Zugehörig, dessen Tod sie zu rächen
beschloß —Sie ließ sich nichts davon merken ; aber
in ter Nacht, als John fest schlief, wand sie sich
aus seinen Arme», bemächtigte sich seine? Bowie
mejsees und versuchte ihm den Hals abzuschneiden.
John erwachte während dieser Procedur, entwand
ihr da« Messer, wobei er sich stark in die Hand
schnitt, und tövtete sie. Er befindet sich un
ter ärmlicher Behandlung und hat Hoffnung ge
heilt zu werden.
«S"Von der ganzen Oberfläche de« Ozean«,
sagt Dr. Dick, steigen in je zwölf Stunden nicht
weniger als ZU Billionen Kubilfuß Wasser empor,
das mehr al« hinreichend ist, alle Flüsse der Erde
mit W.'sser zu versorgen. Tiefe ungeheure Was
sermass.' bildet sich in Wolken und wird über alle
Theile der Erde verbreitet, diese Wolken liefern
Regen, Schnee oder Thau, die das Land bewäs
sern und fruchtbar machen. Sollle der Prozeß
aufhören, möchten wir die Kleidungsstücke waschen,
aber I.chrhundeite würden sie nicht trockenen, denn
Ausdünstung allein bringt diese Wirkung huvor;
schen und animalischen Lebe». Preisn den Herin.
den» „er läßt die Wolken aufgehen vo» der Er
de."
lLi'i jugcndlicl).r N»ordcr.
I» der Sapreme-Court von Neu ist vor
die Zehnte Avenue der Statt Neu Ilaik gieng.—
Der Knabe hatte sich mit bösen Gesellschaftern aus
miithivillige Streicht eingelassen, wobei sie gegen
dc» alten Herrn stießen. Ein Streit eisolgte dar
auf, welche, damit cndete, daß dieser ohne Anrei-
Vung erstochen wurde. Der Gouvernör des
Staats ist angegangen worden, de» Knaben ,u
begnadigen, aber er hat diese» verweigert. Un
serer ausgelass.nen Amerikanischen Jugend mag
dieser Fall zur Warnung dienen.
Häuptling der Menomonee In
dianer. drssen Tod vor einiger Zeit (von Wiscon
sin) gemeldet wurde, fiel als ein Opfer des Whis
kv's. Er und feine beiden Söhne hatten sich das
beliebte..Feuerwasser'' von einem jener Indianer-
Händler. die den armen Rothbäuten das Fell über
die Ohren ziehen, zu verschaffen gewußt. Alle
drei tranken davon »ach Herzenslust so lange, bis
sie total besoffen waren. Der alte Oschkosch war
in diesem Zusiandr ei» arger Keakehler, und sina
denn auch diesmal eine Prügelei mit seinen Sök
tan» machte er ihnen große Versprechungen, wenn
sie sogleich aussögen—Beide thaten, als hörten
sie auf seine Verheißung. Er, außer sich vor
F eude. bereitete ein glänzendes Mahl, und lies:
sie kostbar bewiithen. Nach geendeter Mahlzeit
fragte er sie- wo sie nun ihre» Wohnsitz nehmen
würden ? Einer vo» ihnen entgegnete - „Der, der
links wohnt zieht nach rechts; der, der rechts
wohnt nach links hin !"
Verhaftung u'rgcn postraub.
Newton F. Jones, deputirter Postmeister zu
Anua, Union Eaunt?, Ne»-?>ork, wurde am Dien
klage, ausgedehnte Plünderungen der Post began
gen zu habe». Ein Sack »01l Briefe und Um
schläge wurde vor dein Eommissioner als Beweis
vorgezeigt, wovon viele zeigten, daß Geld und
werthvolle Artikel zu einem beträchtlichen Belaus
aus deuselben waren entwendet worden. In Er
niangelung von SIV.UUO Bürgschaft, wurde Jo
nes in das Gefängniß eingesetzt, um sein Verhör
vor Gericht abzuwarten.
lkinigrantc» Zxciscn.
Da» Reisen nach dem fernen Westen über dir
Pennsylvania - Eisenbahn ist noch immer im Zu
sonen mit 45.070 Psund llebeisracht, befördert
Von dieser Zahl hntten !>l4 Tickets von Rew
Pork nach St. Louis, Chicago, St. Paul, Kan
sails nach solchen entfernten Punkten bestimmt
Seit dem l. Januar sind 13,0!<i> Passagiere über
die Pennsylvania Eisenbahn gereist, davon li),4?ti
! über PittSburg hinaus.
ju>ti.z i» Texas
Der Mörder des Herrn Grant von Texas,
letzthin von Orange Caunty, N. Carolina, und
! Schwiegersohn des letztherigen Professors Mitscheli.
ist entddeckt worden u»v es hat sich erwiesen, daß
Waschingion Garner es war, der Sohn eines
reichen aber sehr gefürchteten Nachbars des Herrn
Grant. Garner wurde in das Gefängniß einge
fetzt, aber etwa zwei hundert aufgebrachte Bürger
! versammelten sich, erbrachen das Gefängniß nah
nicn den Mörder heraus und schössen ihn zu «tück
! en.
tLinc gute Schule.
ln Worcester, Mass., besindet sich eine Erzie-
hnngsanslalt für Mädchen» in welcher nebst gründ
liche,» Unterricht in Sprachen >c. auch Hausivirth
sch.ist gelehrt und praktisch geübt wird. J.d.
Schülerin muß ihre Wäsche selbst waschen, bügeln
und ausbeßcrn, das Ziinnier reinigen und die Kü
che besorgen. Der Nutzen dieser allseitigen AuS
! bildiing liegt klar am Tage. Man erhalt dadurch
nicbt allein Ladies süe den Parlor, sondern auch
praktische Haussrauen, die ebensowohl an. Wasch
zuber, als am Piano z» gebrauchen sind.
Zur Aiw,tcUu»>z
gehören alle Thieren, alle Bodenerzeugniße. alle
Fabrikate, Sammlungen, Kunst- und loissenschast
zuzahlen, so erweitert sich unser Blick in die natio
> nal demokratische Staatsökoiiomic sehr christlich
> UNd tviffenschastlich.
Der kicl'ter ein vkrbreeber.
Ich war vor vielen Jahren Staatsanwalt in
einem der westlichen Staaten, wo die Art des An
siedlers die einzige Musik bildete.
Der Richter, welcher die Bezirke in Canntie»
»in die Stadt S, mit uns bereiste, war in seiner
Jugend ein Pferdehändler gewesen und hatte viel
Menschenkenntnis! und Takt erlangt, was ihm bei
Bildung derStaatSconstitution gewesen, und hat
te sich durch seine guten Rednergaben und schnelles
Fassungsvermögen bei den Debatten hervorge
than. Ich mochte ihn nicht, denn trotz aller Leut
seligkeit hielt ich ihn für einen gewissenlosen, schlau
en Heuchler, weßha>b ich» wenn nicht Geschäfte
uns zusammenführten, seine Gesellschaft mied.
Ich hegte Verdacht, daß er ein Schurke wäre,
denn er war oft parteiisch in feinen Straferkennt
nißen - er legte geringe Geldstrafen auf wann er
hatte den Uebelthäter in« Staatsgefängniß sperre»
sollen, und strafte mit schwerer Gefangenschaft,
wann eine leichte Buße dem Gesetze genügt hätte ;
allein ich konnte k.inen geivißen Hallpunkt gegen
ihn entdecken, und die Leute hielten ihn für einen
Mann von großer Einsicht und Charakterfestig
keit.
Eine« Nachmittag« erreichte ich ermüdet das
Wirthshaus im Doise W. und ging bald auf
C. gewöhnlich i»»e hatte.
Ich dachte, daß er seine Instruktionen an die
Grand Jury nienioriite, als ich eine fremde Stim
,,Bündel" ist ein stehender Ausdruck bei Falsch.
ick stand lese aus, horchte und guckte durch eitten
Riß in dcr Brcttenvand Richtcr E. saß mit ei
nem versehnitzt aussehenden Mann, der einen Un
sens von neuen Banknoten beschäftigt ohne ein
'Wort zu sprechen. Ich sah sie das Geld in drei
Haufen theilen, von denen der Richter den einen,
und fein Gesellschafter den andern in die Tasche
steckte, dann de» dritten in zwei Theile theilte, sei
ne Stiefel auszog, in jeden einen derselben stcclle
und dann sie wieder anzog.
Dcr Rechter sagte, „Seid sorgfältig, daß Ihr
Fenster faß und das letzte Blatt vo» Cinciniiati in
der Hand hatte. Ich setzte mich in seine Nähe
und bemerkte, daß fein Auge sich nicht bewegte,
kannte allein ich konnte keinen Blick von ihm er
langen. Darauf beschloß lch zu sehen, wie der
Richter sich betrüge. Als ich a» die Thüre klopf
te, sagte er freundlich ..herein," und bewillkommte
mich auf herzliche Weise. S.in ganzes Wesen
war unbefangen und nicht« verrirth feine Schuld
Wir unterhielten uns, bis die Schelle uns zum
Nachtessen rief. Bei Tische saß der Schwarzbär
tige ihm gegenüber, und beide thaten, al« wenn
meinen Verdacht bestärken, und ich beschloß mich,
wenn möglich, mit Beweismitteln zu versehen,
wkßhalb ich zuerst mit dem Essen fertig war und
kam weiter nichts Beinerkenswerthes vor.
Am nächsten Tage fand ich auf dem GcrichiS
oerzeichniß den Fall eines Menschen, der vor eini
unter Bürgschaft für sein Erscheinen stand. „Was
bedeutet dies? fragte ich den Clerk. „Ich habe
diese Untersuchung nicht angeordnet» und habe keine
Zeugen hier."
».Richter C. setzte beim letzten Termin diese
Untersuchung mit Ihrer Zustimmung auf den heu
tigen Tag fest, erwiederte der Clerk.
„Mit meiner Zustimmung?"
~J', hier ist sie." Der Clerk zeigte nur ein
Ztiick Papier worauf in meiner Handschrift ge
schriebe» stand : „Thut, wie dcr Rechter wünscht."
wurde eröffnet. Der erste Fall war der obenge
nannte, und ich stand auf und verlangte seine Ver
schiebung. weil ich nicht vorbereitet wäre.
Ein Fremder unter den Advokaten stand auf
und beantragtr, daß, wenn dcr Fall nicht zur Ver
handlung käme, sein Client dcr Bürgschaft cntho
bcn werde; er habe den weiten Weg vo» Cincin
iiati hierher gemacht, unter der festen Zusicherung
daß die Sache vorkommen sollte. Ich machte na>
türlich wohlgegründete Einwendungen, woraus
mein Gegner antwortete, und der Richter zu meinem
Erstaunen sein Gesuch gewährte und die Bürg
schaft aufhob. Die andern Advokaten lächelten,
a's sie meinen Unwillen bemerkten. Der Cincin
naticr Anwalt war kein anderer aIS der Schwarz
bärtige.
In diesem Augenblick kündigte der Clerk an,
daß die Grand Jury vollständig versammelt sei.
ivoranf er in seiner angenchmrn beredten Sprache
dieselbe anredete und mit ihren Pflichten bekannt
machte.
O du henchlerischcr, ungcrcchter Richter! sprach
ich bei mir selbst.
Wie die Grand Jury sich zurückzog, folgte ich
ihr offiziell und als der Vormann mich fragte.
tcr ,» unlcrsnchcn, sprangen alle auf und sahen
, lich : ~Hület Eüch. daß Ibr nicht zu weit geht."
Als Antwort enWte ich die mir vorgckomme
te. den sch.varzbärtigea Anwalt zu rufen und zu
sagte > „Ich höre, Sie wollen unch als Zeuge»
z verhören k"
„Und als Verbreche, !" rief ich lcidcnschastlich
nnd sagte zu dem noch an der Thür stehenden
>ionstabel: „Zieht ihm die Stiesel aus !"
Bei diesen Worten svrang der Unbekannte nach
dem Fenster, aber der dandscste Constabel ergriff
ihn nnd hielt, ihn zurück; und pickten ihn au»
zwei der Geschworenen, und im Augenblick flogen
vir Stiefel von feinen Füßen und zwei Rollen
Banknoten auf den Boden. Er zitterte an allen
Gliedern, als ich ihn, zurief: „Schurke, selbst
Ihr Freund C. kann Sie nicht retten !" wurde
er leichenblaß.
„Ist e« gute« oder schlecht?« Geld?" fragte
„Bin ich Zeuge oder Verklagter?" polterte er.
mich ansehend.
„Zeuge, wenn Sie alles sagen, wa« Sie von
Richter E, wissen, der wahrscheinlich auch ein gro
ßer Schurke ist."
„Ich weiß nicht« von Richter C., da ich ihn
heute zum erstenmal sah."
„Lügncr," schrie ich ihm entgegen, ir einer aint
lichen Würde ganz vergessend ; „gestern Nachmit
tag zählten und theilten sie Geld mit ihm, unt
strcklen diesen Bündel vor seinen Augen in die
Stiefel."
Er sah daß alles ans legend eine Weise verra
then worden war, und bebte wie ein Espenlaub,
so daß er sich setzen mußte. Nach einer kleinen
Pause sagte er: „Ich will Zeugniß geben, de,
Richter trägt mehr Schuld als ich.
Wir geben blos Ue Hauptpunkte seine« Zeug
nisfcs; lange vorher, ehe der Richter nach dem
wklt«>»,wrtgten Falschmüinerbande, die ungeheuer
viel falsches Geld in Cireuiation setzte in enger
Verbindung gewesen. Die die Hauptansühier
waren die Fabrikanten und Banquiers, von denen
Zwischenhändler da« Geld kauften und zu sl>
Prozent Disconto an die Unterhändler abfetzten.
letzte Fälschung entd ckt war, wurde eine neue ge
macht. Der Richter als solcher konnte gegen die
Cl.iße der Unterhändler die von den Gänge» und
dör an j.nem Tage stattfinden sollte, gehörte zur
Klaße ler Zwischenhändler, iveßhalb Richter C.—
so handeln mußte.
dem Richterstuhl erheben, wäre ein zu schmähliches
Pasquill auf die Gerechtigkeit," sagte ich zu der
vor Erstaunen verstummten Jury.
Als ich den Gerichtssaal »rat, war die Sitzung
eben bis zum Nachmittag vertagt, und er ging in
schlimme ?iach,ichten sür Sie."
„Wie, für mich t" rief er, leichtfertig lächelnd.
„Ja, für Sie! der Cincinnatier Anwalt Hai
alles gestanden! brachte ich kaum über die Lip
pen.
Augenblick stumm anstarrte, die ihm genommenen
Noten hervorzog und ihm vor Augen hielt, indem
ich sagte -
„Er hat mir alle« über diese geslanden und
mit eigenen Augen sah ich Sie gestern Nachmittag
das falsche Geld in den Kamin verstecken."
Jetzt hatte er seine Fassang verloren und bat
mich in den eindringlichsten Worten um Verzei
hung, seiner zu schonen, daß ich Mitleid mit ihm
sühlte, als ich ihm sagen mußte :
„Es ist zu spät, Richter C., Ihr Genosse hat
der Grand Jmy alle« erzählt!"
Ein paar Minuten lang stand er regungslo« da
und sah mich mit starren Augen an : „So bin ich
Mechanisch wollte ich seine Bitte erfüllen allein
ich war kaum halb durch den GericktSfaal gegan
gen, al« ein Knall und Fall Inder Nebenstube mich
erschreckten. Ich flog, nebst Anderen, zur Stelle
und dcr Richter lag todt in feinem Blut am Bo
den, und Tisch und Wand waren mit seinem Ge
hirn bespritzt,—es war gräßlich! So straft« sich
der Richter, der manchen Schurken bestraft hatte,
während er selbst ein großer war, mit eigener selbst
mörderischer Hand.
Massachusetts.
Das steuerbare Eigenthum der Bewohner die
ses Staats wird aus ungefähr lOOl) Millionen
Thaler« geschätzt, wobei alle die steuerfreien Kir
chen, Schulen und andern Anstalten, deren Werth
sich auf ItIO Millionen mehr beläust, noch nicht
mlt eingeschlossen sind. Berthtilt man die« ge
samnite Eigenthum auf alle Bewohner des Staats
gleichmäßig, so kommen 300 Thaler auf jeden
ner der Erde, so kommt auf jeden Menschen etwas
mehr als Em Thaler. Bor etwa 250 Jahren
begann Massachusetts mit einigen Puritanern in
der Wildniß seine Lausdahn, und jetzt nach acht
Menschenaltern hat es schon so viel erworben, daß
es jedem der 1000 Millionen Erdbewohner einen
Thaler schenken kann und noch alle seine Kirchrn,
Zchule», Stadthäuser, Armen- und Krankenhäu
ser, wissenschaftlichen und wohlthätigen Anstalten
übrig behält, um von neuem anzusaugen. Diese
große Masse von Eigenthum findet sich übcrdirs
unter alle gleichmäßiger vertheilt, als in irgend
einem enropäischen Staat der Fall ist, obwohl
weniger gleichmäßig al» in andcrn Staaten Neu-
Englands.
Indianische»
Ein Partie von Chippewa Indianern, welche
> nahe bei Wiilow River, Wisc., rampirtcn, ver
hängte kurzlich eine "Lynching" über einen Mann
Namen« Hamilton, welcher feine irrsinnige Schwe
ster geprügelt und sein Weib mit Schlägen bedroht
hatte. Bier Indianer stellten sich Nacht» an
Hamiltons Thür, während die Uebrigen Lärin
aus dem Hause stürzte, zu sehen, was es gebe. Die
Indianer ergriffen ihn ließen ihn einen kräftigen
Fenzriegel-Ritt machen, rupften ihm Bart und
Haare aus und ließen ihn dann wieder laufe».
Ohne 2>cschäftigung
Eisen an allen Orten importir». wofür unsere Bua-
er» sowohl, wie auch dir Handwerker zu bezahlen
> haht.t.
Tic ,
W r
unsern Leser», ihre eigenen Schlüsse über diese ge
heimnißvollen Andentungen zu ziehen. Der B.'>
eich» kommt von »iiier gla»t>ivürdiaen Peison
Oir Uhr ist von ganz einsacher E>n>ichtung. und
gehört »er Familie de» Hrn. L. Aber alle Be
mühungen ter Uhrniacher, sie regelinäß ge Z,it!
halten zu machen, waren fruchtlos, und sie wmde >
nicht mehr aufgezogen. Al» vor einigen M. na !
ten Hr. L'S Schwester starb, schlug wenige Stim
den vor ihrem Tode die Uhr plötzlich Em», nach
einem monatlichen Schweigen. Die Uhr blieb i» >
Ruhe bis ein anderes Gli>d der Familie an einer
chweren Krankheit darnieder lag, al» sie p'ötzlich
wieder Ein» schlug. Am nächsten Tage wurde da»
lkind beerdigt. Nach Verlaus eine» Jahres er
krankte ein zweites Kind, und die Uhr zeigte vünki
lich wenige Stunde vor dessen Ableben dmch den
Ichlag Eins seine» Tod an. Ein drittes Kind,
von etwa fünfzehn Monaten, erkrankte bald nach -,
her an Schorf, wogegen alle Mittel der Aerzte
nichts halsen. Es starb am ,'iten diese» Monat«,
und wurde seiner kleinen R ibestäite übergeben
Auch bel diesem Todesfall ließ die Uhe ibr gewöhn
liches Wirnungszeich'n hören und schlug Ein».—
Die Uhr hat, so lange sie im besike der Familie ist,
noch nlem ls verfehlt, den Tod eine» Gliedes der
selben anzuzeigen. „Es gib« befremdendere Din
ge zwischen Himmel und Erde. Horatio, al« unsere
demselben Wagen befindliche» Fäßchen Pulver. 15
bis JO Pfand enthaltend. Drei Mann r. welchr
die Bemanniina der Kanone bildeten, wurden vom
Wagen geschleudert und schwer verletzt.
Gold - pi-oduction.
Seit die Goldminen Calisorni/n entdeckt sind, ist
die Ausbeute aus die Summe von iil'er 700 Mil
lionen Thaler aestieaen. und die Ausbeute von
Australien ans tiOO Millionen.
schreibt a»S Freiburg, (in dcr Schweiz.)
daß gegenwärtig AOO — dreihunlert Psanslellrn
im Ländchen unbesetzt find.
SN»In Ungarn törtcte letzthin eine W sserhose
iOO Pscrde und 180 Personen.
Freunde ihren Scheriff erwählt.—Sehr brav !
(Hingesantl.)
Gerade jetzt habe ich keine Zeit, etwa« sür den
~Patriot" zu schreiben, aber sobald ich Zeit finde
—vielleicht in 8 oder Ii Tagen—will ich die Ar
tikel, wrlche Herr Meyer« gegen mich geschrieben
hat, nochmals durch die Hechel ziehen.
S.A.Srol's».
IST'Me wir berichtet worden sind, soll auf
nächsten Sonutag über 8 I lgen, in dcr hiesigen
Lutherischen St. Paulus Kirche, eine Wahl sür
Sserheir a t h e t:
Am eitcn October, durch Pfarrer Dr. I. S.
Keßler in Allentaun. Herr Edwin L. Hossaid mit
Fräulein »wusanna E. Ott, beide von Salzburg.
Lecha Caunty.
Durch Ebendenselben, Herr Samuel Jäkel mit
Fräirtrm Svphr» Kr-t?, brrdr von Eillnevili«,
Bucks Caunty.
G c st o » b c il :
(Eingesandt.)
Am Samstag den I?tcn September, ln dcr
Wohnung ihres Tvchtermannes, A. S. Hiibner,
in Wi>rrester Taunschip, Montgomery Caunty,
Frau Esther Gerhard, geborne Aäkcl, und
hlnterlaßene Wittwe von Matdeu« Gerhard, von
Ober-Hanover Taunschip, am Schlagfluß und kal
ten Brand, in dem Alter von 75 Jrhren, 3 Mo
naten und 18 Tagen.—Mittwoch» darauf wurde
sie nach ihrer heimathlichen Wohnung gebracht,
nnd von da unter Begleitung eine« zahlreichen Lei
chengefolges von Freunden und Bekannten nach
dem SchivtnkfSlder Friedhof am Hofensack Ver
sammlungs-HaiiS zur Slube gebracht, bei welcher
Gelegenheit der Ehrw. Mcschter am Hause, und
der Ehrw. I. Schultz am Versammlung« < Hause
predigten. Letzterer über die Worte Z. Tim. I. den
letzten Theil de« 12ten Verse« i „Denn ich weih
an welchen ich glaube," u. s. w.
Du bist nicht mehr bei den deinen.
Die dein Abschied tief betrübt;
S'eh' welch' Heise Thränen weinen,
Wirst du hinfort nicht mehr klagen,
Volte« Äüte hech erhebet.
Zieh't empor, wo Glaube lohnt.
Unser Herz, da« tief betrübet.
Wegen dir, die «S geliebet.
Am letzten Sonntag Morgen, In Salzburg Taun
schip. Lecha Caunty, Herr Adam Bräder, in
Am letzten Samstag Abend in dieser Stadt, Hr.
Jahren.—Heute werden seine Uebcrreste zu ihrer
lctztcn Ruhestätte gebracht.
Stolnstand zu verlehnen.
Ein Stuhr-Stand mit Wohnhaus,
!i!1 und 3 Acker Land, gelegen in
Taunschip, Lecha Caun
zeichncten Eigenthümer in der Stadt Allentaun. —
Besitz kann bi« dc» lßru April 1V5!) gegeben
«erben.
William Weimer.
Lu. ZO. nqlZm
Mnrktberickte.
>,, .im Dienstag.
planer (»««rreo »N
Wai,en (Büschel) l II»
, Butter (Pfund) . . I«
»nschtitt. 1t»
Schmalz I«
Aachs . .
Schinken fleisch ...
Se»enstii>»e It»
»cp..Wbi»»»? («al) M
Roggen-Wtit«»«? . . SS
H,«r. .H»,j (Llast.) 4
Eichen Hslz ÄS»
S'.ii,»»k„n(T«i,i».)« tlv
«"»» 4
L e s e t.
Tr. loli..s' venctian Liniment hat
! in j de», I chs während den letzten 10 Jahren im
Veikanf zugenommen—dies ist der beste Beweiß
von seiner t<v,ziiglichk,it. Wo es noch eingeführt
! wu>de. bat es die Stelle von alle» Schinerzeiitöv»
ter, Heiler und Einreihungen eingenommen. Ne
uiand der es noch g> braucht bat. wird ohne dassel
be sein. Wenn du mit Rheumatismus, Schmer»
ze» irgend einer Ar», geplagt bist, wende es an. —
Preis ?5 und 5» Cents. Depot, 5L Cortlandt
Ebensalls z» haben bei Keck. Muth und
Helf-ich. in Allentaun. und bei den Stohrhaltern
>n Lecha Caunty übeihaupt.
October?ll. nq3m
a chri ch t.
Allentann ZLassergescllsckaft.
Zufolge öffentlicher Nachricht hielten die Stock«
kalter der ~Alle»tau» Wassergesellschaft" eine
ber 1858.
Ter Achtb. Peter Neuhard wurde zck»
Vorsitz berusen und Hr. I. M. Line zum Sn
ret.rr ernannt.
Nachrem der Zweck der Versammlung vom Vor«
sitzer bekinnt gemacht wir. wurde auf Vorschlag
Beschlossen. Daß bienach die Besitzer vo»
! liegendem Eigenthum für tie Wasser-Rente ver-
antwortl>ch gehalten werden sollen-an Statt ih
re Lehnsleute <'l'>»n»i« ) lind daß die Verwal
ter der Gesellschaft autorisirt sind, diese» Beschluß
als ein« ih-rr Ziegel» und Regulationen beimCol
lesliren der Wasserrente anzuuchinc».
Beschlossen, Daß die vorstehenden Ver
handlungen. ins Protocoll der Verwalter der be
sagten «ttesellschafi einzutragen sind.-Vertagt.—
(Unterzeichnet von de» Beamten 1
Zlllciit.-.»,». Sep. 1853.
Versammlung der Verwaltuiigs-Board der Al»
lentaun Wasser - Gesellschaft, an, gewöhnlichen
Platz. —Eine volle Board gegenwärtig. —I o s.
Weaver im Vorsitz.
Die Verhandlungen der vorherigen Versamm
lung verlesen und angenommen, wuide auf Vor
schlag des Hrn. BridgeS
Beschlossen. Daß die von eiivr Versamm
lung der Stockhalter paß>rten Beschlusse in Bezug
auf Taxiren und Cvllektiren von Wasserrenten, als
eine der Regeln der besagten Gesellschaft für er
wähnten Endzweck hiemit angenommen sind.
Beschlossen. Daß vorstehende Verhandlun
gen der verschiedenen Versammlungen in den Haupt-
Zeitungen der Stadt veröffentlicht werden.—Ver
tagt. Aus dein Protokoll. I Lveavkr,
Schatzmeister der Allentaun Wassergesellschast.
October 20. nq?m
' MMicht.
Northampton und Lrcha Pf-rde.Vcr
sichrrungs-Grftllschaft.
Die jährliche Ver«
/ sattimlung und Wahl
Ms?' sür Beamten ter Nor
»Vi tbanipton und Lecha
Pferde - Versicherungs-
Gesellschaft. wird gehalten werden am Samstagde«
Kten Stovember, 1858. an dem Haxse von Ed
ward Eck er t, bei Siegs, ieds Brücke, zwischen
den Stunden yon l und 4 Uhr Nachmittag«.
Zoscpk Laulach, President.
Jacob Seeretär.
N. B. —Ein Appeal-Gerickt, für das lah»
1857, soll zur nämlichen Zeit und am nämiichea
Ort ftattsindrn.
Ott. 20. nqZm
Ässignie Nachricht.
Sintemal BenjaminSinith und feine
Frau Judith, von Heidelberg Taunschip, Le
cha Caunty, all ihr Eigenthum, sow.hl liegende«
als persönliches uud vermischtes, durch eine frei
willige Ueberschreibung, datirt October 14, >B5B,
an den lliiterzeichnelen übertragen haben, zum Be
sten der Cieditore» des besagten Benjamin Smith,
ohne Rücksicht,—so werden hiermit Alle, welche
noch auf irgend eine Art an besagten Smith schul-
Und Solche die noch rechtmäßige Forderungen an
den besagten Snuth haben, werden ebenfalls auf
gefordert, ihre Rechnungen sogleich wohlbestätigt
einzuhändigen, an
?cfiuS Smith, Assignit-.
Oet. 20. 1858. nqlZm
Ein Rind entlaufen.
Vor einigen lagen ist dem Un
terzcichneten in Salzburg Taun
sch P, Lecha Caunty, ein Rind ent
lausen. — Oaßelbe ist zwischen 7 und 8 Monaten
alt, von brauner Farbe und bat einige weiße Fle
cken an sich. Wer ihm Nachricht davon geben
kann, soll billig belohnt werden.
Soloina» Ludwig.
Oct. 20. ngZm
Bank-Wahl!"
Die jährliche Wahl für Direktoren der Allen
taun Bank wird gehalten werden an den« Bank-
Hause, am Montag den 15ten November, 1858,
zwischen den Stunden von lO Uhr Vor n,»itlags
5 stag den 2t,n November >B5B. »,» >0 llhr Vor-
miltago. Caßirer.
Oktober2o. 1858. nqZin
Wuroe gefunden.
i Caunty, ei» schönes und wnlhvolle« Parasol
! gesunden. —Der Eigner kann daßelbe wieder gegen
Bezahlung der Unkosten abholen bei
Jonas Eb:rt.
I Oct. so, 3m