Der lecha patriot. (Allentaun, Pa.) 1848-1859, September 29, 1858, Page 2, Image 2

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    Lochn Patriot.
Allentauu, Pa., Sipkcml'er 2!).
Volks Staats -- Ernennungen.
Für Suprenie - Richter !
John LN. N c a d»
von Philadelphia.
Für Canal-Cominißioner >
William E. Fra^cr,
von Fayette Caunty.
Republikanisch/ Volks --Caunty-
Ernennungen :
Congreßi
Maj Henry <5 Lvngnecker.
Senat-
L>we»» L Schreiber.
A ss e m b l y:
Samuel Aiftler, Efq.
Samuel
Cominißionerz
losepl, Peter, sen.
Arine»di r e k t o r:
Zesse Grim.
Auditor:
Peter U». Landes.
Trustles:
Edward D. Lawall,
Flamen Nlirl'lev,
Col. George Seisek.
Die VMs-Caunl»'Vcrslimnüullg.— iln
scr IvstlMckct.
Der am letzten Samstag am Hanse
von A a r o n G n t b, in Gnthsville, Le
cha Eauuty, abgehaltenen Nepublikani
scheu Volks - Caunty - Versammlung ist
ii'.eln als gewöhnlich zahlreich beigewohnt
worden, nnd so wie man einen Blick über
dieselbe hinwarf, so konnte man nicht
verfehlen viele Personen zn erblicken die
früher zn keiner andern als unserer Ge
genparthei—den Freunden eines freien
Handels —gebört haben. Wirklich das
„Mark und Bein" des Cauntys, näm
lich die Bauern, Handwerker und Tag
löhuer, war dort zu sehen, uud es scheint
als habe sich das Volk fest entschloß»,
sich nicht eher ruhig niederzusetzen, bis
lig sind unsere Wünsche auszuführen,
und sich nicht als Herren und M e i
ster betragen, sondern nur als B e
diente, welches sie auch wirklich nur
sind, —und ferner solche Negierer die
gegen die Weiterverbreitnng der ver
haßten Sklaverei und sü r einen beschü
tzenden Tarifs ihr Ehrenwort gegeben
haben, —Und nicht eher, als bis es mehr
sparsam bei unserer National Negiernng
zugeht, und der Lohn unserer Staats-
Gesetzgeber wieder herabgesetzt ist.
Was das ernannte Ticket anbetrifft,
so war die Versammlung höchst glücklich
in der Formirung desselben, und stellt
man einen Vergleich mit demjenigen un
serer Gegner an, nämlich dem /reihst»-
dels-Tickct, so findet man daß das Ih
rige dem Unsrigen weit, in der That sehr
weit, nachstcht.-Allc Candidaten die auf
«nserm Ticket stehen, sind den Stellen
vollkommen gewachsen, für welche sie er
nannt sind, —ja alle sind schickliche und
fähige Personen für die Aemter, für Ivel
che sie als Candidaten ausgewählt sind
.—und man verlasse sich darauf, sie wer
den, falls ihrer Erwählung, sich selbst,
so wie dem Caunt«, Ehre machen. Wie
dies immer der Fall ist, so winde viel
leicht von manchen gewünscht, diesen oder
jenen Candidat auf dem Ticket zn sehen
.—dies sind aber Gesühle die sich bei der
Bildung eines jeden Tickets einstellen —
denn nicht Alle können ihre erste Aus
wahl auf die Caudidaten-Liste gesetzt er
warten.
Wir waren auch wirklich nie bei der
Formirung eines Tickets zuwege», bei
welcher ein besseres Gefühl uud größere
Einmüthigkeit herrschte, welches uns zu
gleich eine» Beweis lrifert, daß bei der
Wahl am October eine sehr starke
Stimme»zahl für jenes Ticket abgege
ben werden wird, —ja, und thut ein je
der Gegner des fr e i e n H a nd cl s
«nd der Se la v ene rweit e r u n g
seine volle Pflicht, so muß es tnumphl
rend erwählt weiden.
Wir werden, wenn es uns die Zeit
und der Raum erlaubt, nächste Woche
nochmals auf das Ticket zurückkomme»,
denn wir haben noch Manches zu Gun
sten deßelben zu sagen,—In der That,
sehr Vieles kann zum Lobe eines solche»
Tickets gesagt werden. Tic Verhand
lungen der Caunty - Versammlung fin
det der Leser in einer andern Spalte der
heutigen Zeitung. '
Ar tehtc liepiililikiiuer.
Der Schreiber des „ Unabhängigen
Republikaners" hat uns in seiner letz-
ten Nummer beschuldigt, wir hätte» in
unserm vorlebten Blatte Unwahrheiten
und Bcrdicyliugeu erscheinen laßen —
ohne daß er aber Beweise bringt das zu
bestätigen was er behauptet.—Ann sol
che Behauptungen sind sehr bald gemacht,
aber dieselbe zn beweisen, darin liegt eben
das Berganf-Geschäst. Daher bebaup
ten wir, daß jener Editor in gedachtem
Artikel seine Leser wieder belogen hat,
nnd zwar so lange bis daß er im Stan
de ist, das durch gutes Zeugniß zn be
stätigen, was er der Welt vorgelegt hat.
Aber sein Wunsch geht eben nur dahin,
uns auf die nämliche Weise vor das
Publikum zu stellen, wie wir ihn schon
öfters vor daßelbe gestellt, nnd unsere
Aeußerungen auch beivießrii haben —doch
dies ist ihm bisher noch nicht gelungen,
und wird ihm auch sicher nicht gelingen,
indem wir nie die Linien der Wahrheit
überschritten habe» noch überschreiten
werden, wie er sich dies hat zu Schul
den kommen laßen, und wobei wir ihn
ertappt und fest an den Ohren gefaßt,
und aber auch fest halten werden. Doch
für heute nichts Ferneres, denn die Her
ren vom „Register" haben jenen armse
ligen Schreiber jetzt in Händen, und ha
ben ihm das Fell schon ganz tüchtig und
meisterhaft durchgegerbt. Wahrlich es
geht ihm doch ganz schlecht, mag er auch
Händel anfangen wo er immer will. —
Aber recht so, denn laß ihn stets der
Wahrheit getreu sein und die besten Jn
tereße» des Landes zn befördern suchen,
und dann ist für ihn durchaus keine Ge
fahr vorhanden, daß er so sehr kleinlich
und verächtlich vor das Publikum ge
stellt wird, wie ihm dies in den letzten
Monaten schon wenigstens ein halb Dn
zendmal geschehen ist. Dies ist ein brü
derlicher Rath, den wir ihm iincntgeld
lich geben, und befolgt er denselben, so
wird derselbe gewiß auch zu seiner Ehre,
so wie zur Ehre des gesagten Blattes
gereichen.
Seid Ihr organilirt?
Die Freunde der Volks - Sache von
Lecha Caunty, dir wahren Freunde der
Freiheit und Gegner der Erweiterung
der Sklaverei, so wie die uiinachgirbi
gen Freunde eines beschützenden Tariffs,
sollten auf keinen Fall versäumen sich
gehörig für die nächste Wahl ;u organi
siren, nnd für den großen Kampf zwi
schen der Nepnblikanischen Bolksparthci
und der Freiheit, gegenLoko Fokoiomns,
die Selaverei-Vcrbreitung und sr eieii
H andel vorzubereiten. Es sind dies
die Hauptfragen die bei der nächjten
Wahl entschieden werden sollen. Orga
nisirt Euch daher auf die beste Weise —
denn ohne eine gehörige Organisation
können nicht alle unsere stimmgeber a»
die Stiminkästen gebracht werden—und
es sollte doch auch nicht eine einzige
Stimme zurückbleiben, wenn eine
solch wichtige Wahl, wie die nächste, statt
findet. Eine gute Organisation ist auch
noch ferner höchst nothwendig, indem da
durch unsere Gegner dann davon abge
halten werden können, solch groben Be
trug zu begehen, wie dies beinahe jedes
Jahr geschieht. Ja in lHjti hatten die
Republikaner ihre StaatS-Bcamteii so
gewiß erwählt als die Wahl stattfand.
Unsere Leser werden sich noch erinnern,
daß in Philadelphia allein genug un
rechtmäßige Loko Foko Stimmen aufge
zählt worden sind, um zu bestätigen was
wir hier bemerkt haben —und wie viele
Tausende noch in den verschiedenen Cauii
ties durch jene falsche Naturalisations
scheine eingegeben worden sind, das ist
in der That schwer zu errathen —so viel
ist aber gewiß, daß Lecha Caunty einen
ziemlichen Antheil davon hatte. Orga
nisirt Euch daher ihr guten beschützende
Tarifs und Vaterlandsfreunde, damit
ihr dadurch iu den Stand gesetzt werdet
unsere etwas schläfrige Stimmgeber an
die Stiminkästen zu bringen, und zu-!
gleich den Diciistkncchten nnd Freihänd
ler auf die Finger zu sehen, die sich be
zahlen laßen gegen das Wohl des Lan
des, welches durch das Blut unserer
Vorväter erkämpft worden ist, zu han
deln. Ja nochmals —beschützende Ta
riff-Freuiide, organisirt Euch, und geht
alle zur Wahl —bleibe auch kein einzi
ger zu Hause —denn wer diese wichtige
Wahl versäumt, der kaun sich späterhin
nicht rühmen, daß er zu allen Zeiten,
wenn es nothwendig war, seine heilige
Pflicht gegen sich, gegen seine Nachkom
menschaft und gegen das Vaterland er
füllt hat. Und daß alle beschützende Ta
riff-Freuilde und Gegner der Lokofoko
Parthei und des freien Handels im
Stande zu sein wünschen, dies einst am
Abend ihres Lebens sagen zu können, ist
doch eine Gewißheit die uns niemand
absprechen wird. Es bleibt ihnen somit
durchaus kein anderer Weg übrig, alo
am IZ. Oetober anf die Wahl zu gehen
und dort ihre Stimmen für die Erwei
terilng der Freiheit und für einen be
schützenden Tarifs, und gegen die Lokofo
ko Sclavcnerweiterungs-- uud Freihau
delS-Parthei einzugeben. Tan», «nd
aber auch nn vdan n erst, hab,» sil
die ihnen obliegende ganze und wich
tige Pflichten getreulich erfüllt.
Tie Arbeiter und die politischen
Parteien. M
Die Arbeiter von Schuylkill Caunty haben sich,
wie wir aus dortigen Blättern ersehen, entschlo
ßt», bei der bevorstehenden Wahl kein abgeson
oerte politische Parthei zu bilden, wie ihnen von
einigen «Seiten angerathe» wurde. Dieselben be
finden sich gegenwärtig in einer so außerordentlich
gedrückten s!age. daß sie um jeden Preis derselbe»
schnell ein Ende gemacht sehen wolle» -
wissen recht gut, daß jetzt schon einen eigenen Can
didaten auszustellen so viel hieß, als ihre Stim
men geradezu wegzuwerfen, »nd sie hielten daher
vorige Woche in Minersville eine Arbeiter - Con
vention, um sich zu bcrathcn. was unter diesen
Umständen zu thun sei, mit welcher Partei sie stim
men sollten.
Nu» stnd bekanntlich in Schuylkill Caunly d r e l
Parteien im Felde, von dene» jede ihr besonderes
Ticket aufgestellt hat. Die Bock- oder Leconip
ton - Demokraten, deren Candidat Will. L. De
wart ist, die Ant! Lecoinpton-Demokrateu mit Jo
seph W. Cake, und die Volkspartei mit Camp
bell als Candidaten für Congreß.
Obgleich von beiden Fraktionen der Demokra
tie ungeheure Anstrengungen gemacht wurden, die
Arbeiter auf ihre Seite hinüberzubringen, obgleich
die ln Minersville unter dem schön klingenden Ti
tel der „Arbiter Vertheidiger" erscheinende Zei
tung, wie man sagt durch klingende Gründe bewogen,
den Anti-Lcconipton-Demokraten Cake sehr warm
empfahl, so kamen doch die versammelltL Delega
ten der Arbeiter schließlich dahin üben-iu, ihren
Brüdern dringend anzurathen, das Volks
ticket zu stimmen.
Die Arbeiter von Schuylkill Caunty, zur gro
ßen Mehrzahl aus Adoplivbürgcrn bestehend, er
klärten gan; offen, daß sie lieber rveiiiger
Lreiln'it und nicke Vrod baden wollten
und daß sie zur demokratische» Partei, die das
Land in die gegenwärtige trostlose Lage gestürzt
uud durch ihre Verschwendung und Corruption sich
als unfähig gezeigt hätte, es daraus zu befreien,
absolut kein Vertrauen mehr haben könnten. Sie
Candidaten Campbell einen feierlichen Protest ei»
legen, gegen die verderbliche Finanzpolitik Bucha
nans, die das Land ruinirt.
Es ist eine sehr erfreuliche Erscheinung, daß auch
in dem frührr eingefleischt demokratischen Schuyl
klll Caunty eine bessere Einsicht endlich zu tagen
ansängt. Lange genug haben sich die dortigen
Arbeiter mit schön klingenden demokratischen Phra
sen lodern, laßen. Der Hunger hat sie endlich
zur Vernunft gebracht.
Auch anderwärts werden, so hoffen wir, die
Arbeiter diesem Beispiele folgen. Wir würden
bisher auch ferner in diesem Bestreben, so viel in
unsern Kräften steht, unterstützen. Aber jetzt, so
lange das nicht möglich, die Hände in den Schooß
Nicht in allen Stücken den Wünschen der Ar
beiter entspricht, das wäre unklug, w!ire ein Ver
rath an ihren eigenen besten Interessen, wäre
politischer Selbst inor d.—(Freie Preße.
Tie Panbei Ver Deutscht»
durch das absolute römische Dogma, da athmet
es wie deutsche Philosophie, wie deutsche Wissen
schaft und Kunst, heute noch den Geist der Frei
heit. Ja selbst seine politischen Instinkte, wie die
großartige Erhebung von 1813 gegen das napo
lconische Joch, wie die Aufstände von IBtB be
zeichnen freiheitersüllte Momente bis sich das
durch fremde Stüd e» verdorbene Professorrnthum
Absolutismus in Kirche und Staat, des über allen
Gesetzen stellenden Staates wieder eingeschwärzt.
Im Auslande entwickelt der Deutsche diese» ihm
angeborenen Freiheitssinn auf eine eigenthümliche
Art. Er sucht nämlich sein Deutschtum mit der
Partei in Einklang zu bringen, die seinen eigenen
Ideen entsprechend die fortgeschrittenste ist. In
den Vereinigte» Staaten geht er daher mit der
Anlifklaverri Partei; hier als vollkommener Abo
litionist, da als Frec>oilcr, dort als Emanz'pallo
nist, und obgleich seine Parteigenossen in vielen
anderen Rücksichten, wie in Bezug auf Religion
»nd auf Lebensgcbräuche voller engherziger Ansich
ten stnd und überall die Freiheit wollen, nur nicht
in Bezug auf ihre angeborenen und anerzogenen
Marotten, da bekämpft er ihre Schwäche» und
bleibt seinen vaterländischen Ideen treu; aber die
Partei verläßt er nicht. Der Deulsche läßt sich
aus Partei-ücksichlen seine freie Denkungsweifc in
Bezug auf Religion, läßt sich feinen strenge»
Rechtlichkeitssinn durch keinen Parteitest abkaufen,
aber er wird auf der anderen Seite wegen gerin
gerer Motive, die blos feine Empfindlichkeit ver
letzten. sicherlich auch keinem seiner Grundsätze un
treu.
Der Deutsche kann daher in dem jetzigen
großen Kampfe, der diesem Lande bevorsteht, mit
hier, wo immcr noch seine Einflüsse im deutschen
Einwanderer-Volke leben, ebenfalls an die Partei
des Despotismus halt. Nicht die ehrenwerthen
tisnnis und mit ihm alle die, denen er seinen Geist
insiltrirt, mit der Sklavenhalter-Partie, und das
zerstörte Römerthum rächt dadurch die große Völ
kersünde, durch welche statt innerhalb seiner Gren
zen diese römische Richtung sich entwickeln und aus
leben zu lassen, und gewaltig und einheitlich n e
ben ihm das Reich des deutschen Geistes zu
gründen, das römische Element als selbstständige
Macht zerstört, aber dafür als ein schleichendes,
giftiges Ingredienz in das deutsche Wesen einge
impft und in dieser Gestalt über den ganze» Erd
boden wie eine ansteckende Krankheit verbreitet
wurde.
Das deulsche Wesen, wo es frei ist von römisch
despotischer Beigabe, steht auf dem ganzen Erd
bode» zur Sache der Freiheit; wo es befangen ist
vom römischen Geist und geknechtet ist vom römi
schen Dogma—da geht es mit den Drängernund
Blutsaugern der Menschheit. —(A. d. W.
Wahrheit ist wie Ocl —sie schwimm!
vbltt.
lLine Hcrauaforderuiig.
G e o r g e W. N e b i n g er, der von
den Anti-Lecomplon-Demokratcn des ersten Di
strikts in Philadelphia regulär nominirte Candi
dat für Congreß, hat dein Lecornpton Candidaten
Herrn Tom Flore nce den Fehdehandschuh
hingeworfen und ihm eine Reihe von Anklagen
dcr Wittwen und Irischen" zu Boden drücken muß
Die Anklagen gegen Tom Florence lauten fol
gendermaßen !
1. Daß er durch seine Abstimmungen im Re
präsentantenhause stets in jeder Weise gegendie
Interessen seiner Censtitucntcn im ersten Distrikt
2. Daß er mit Vorbedacht, flätig und wieder
inentlich die Zusicherung, daß dem Volke von Kan
sas freistehen solle, auf ihre Art über ihre Jasti
lutionen zu entscheide», verletzt habe.
3. Daß er jetzt einer der Haupttriebfedern je
ner niederträchtigen Verfolgung von Bürgern we
4. Daß er den Versuch gemacht» die Wahl
freiheit zu vernichten, indem er die Navy Zjard
mit seinen Creaturen vollstopfte und alle fortjag
te, die seinen Verrath der Grundsätze nicht anbe
ten wollten.
stimmen.
<Z. Daß er einer der Hauptangreifer gegen
Douglas war und ist, weil derselbe die Platform
von lBsö nicht verrathen wollte.
7. Daß er Theilhaber einer Philadelphia Abend
zeitung ist, die so'tivährend alle guten Demokra
ten auf die pöbelhafteste Weise schmäht.
8. Daß er daher keine Ansprüche weder auf die
Stimmen der zur demokratischen, noch der zur re
publikanischen, noch der zur amerikanischen Partei
gehörigen Bürger habe.
Nebinger fordert feinen Gegner heraus, über
alle diese Punkte ihn, in öffentlicher Versammlung
vor dem Volke Rede zu stehen.
Wir glauben nicht, daß Tom Floren« dle nö
thige Unverschämtheit wird auftreiben können, um
treten. Sollte er es dennoch wagen, so werden
selbst seine berühmten zwei Kriegsschaluppen nicht
im Stande sein, ihn über dem Wasser zu halten.
Wer eine solche Sündenlast gleich einein Mühl
sleine am Halse hängen hat. den kann kein Gott
sor'm Ertrinken retie». —Freie Preße.
Flüchte demokratischer Regierung.
Was die Whig Partei beständig behauptet und
prophezeiht hat, geht in Erfüllung. Die demo
kratischen Maßregeln von Polk und Dallas, Pierce
und Buchanan — Freihandel, oder kein Schutz
importirt, weil dieselben unter einem niedrigen
Tarifs wohlfeiler eingeführt als hier verfertigt wer
den konnten —Europäische Fabrikherren, welche ih<
ancrlkanlsche Industrie beschädigt, und Gold und
Zilber nach dem Auslande verschickt. Die Fol
gen konnten nichts anders als zerstörend auf ame
rikanische Geschäfte sein. Wir sehen und empfin
den jetzt die Früchte der demokratischen Regierung
überall und in allem. Anstatt die Masse des Vol
kes zu begünstigen, wie die demokratische Partei
Nolh versetzt. Den Arbeitern hat sie ihre Er
verdorben, Zutrauen und Thätigkeit in allen Ge
schäftszweigen vernichtet Bankrotte, ScherlffS-
Velkäufe und allgemeine Verlegenheit mußte fol
gen. Daß diese Umstände existiren, wird Nieirand
leugnen. Die demokratische Partei sucht jedoch
die wirklichen Ursachen derselben wegzuleugnen,
und auf die häufige Ausgabe von Papiergeld zu
laden. Wäre diese ihre Behauptung wahr, so
wäre dennoch die demokratische Partei doppelt
schuldig—denn die Buchanan-Regierung hat be
reits zwanzig Millionen Thaler Schatzamt - No-!
ten, Papiergeld, ausgestreut. Sollen nun die Gr- j
ichaftc und Zeiten wieder besser werden, so muß
muß dieses Land bestimmt und unvermeidlich dem
Zustande Europas,—den Taglohn zu zehn Cents,
und Alles in Verhältniß—näher bringen. Nichts
anders als ein Schutzzoll wird hinreichen, die Zei
ten dauerhaft, gut und blühend zu machen, wie sie j
sein sollten. Die Stimmgeber aller Parteien, wcl-!
che das Wohl des Landes zu befördern wünschen,!
sollten sich über den Parteigeist erheben und das !
Ticket der Gegner der demokratischen Partei stim-!
inen, welche Partei einen Schutztarifs vertheidigt !
(Vat.
tLine tLntflikrung.
Da« „Jndianopolls Journal" schreibt: „Die
Bevölkerung von Lafayette ward vor einigen Ta
gen durch die Kunde von einer außerordentlichen
Entführung in Staunen verseht. Herr Sherwood,
der Sekretär der Lafayette Eisenbahn Compagnie,
ließ ihren Mann, indun sie einen Besuch nach
St. Louis vorschützte. Er sollte sie von dort ab
holen, aber als er in St. Louis ankam, war sie
Habe veräußern und mit ihren Kindern zu ihrem
Vater zurückkehren.
tLin werthvoller 'lVallftsch.
dem Körper dieses Walisisches wurden ebenfalls
livll Pfund Ambra (einer grauen, harzigen Mate
rie, die ihres lieblichen Geruchs wegen zu einem
eben so kostbaren, als seltenen Räuchcrwerk dient)
gewonnen, welcher vorige Woche in Boston für
tzltl.NllN verkauft wurde, so daß der ganze Werth
des Walisisches Kl».-tsll betrug, welches warschein
lich die größte Summe ist, die jemals aus einem die
ser Bewohner des Meeres gelöst worden ist.
Zur lLrinnerung.
Der Frazer'S River, in und an dem man neu-!
Erdings ein neues Eldorado entdeckt zu haben meint,
strömt fast von feiner Quelle an durch ein Gebiet,
welches vor einem halben Menschenalter die Ver
einigten L-taaten als ihr Eigenthum
tcn. Manche unserer Leser werden sich »och an
den großen Lärmen erinnern, de» zu Anfang der
vierziger Jahre die Oregonfrage machte,
welche lange Zeit hindurch zu einem Kriege zwi
schen England und den Vereinigten Staaten füh
ren zu wollen schien. Namentlich die demokrati
sche Partei geberdtte sich damals ganz rabiat. —
Sie wollte Kopf und Kragen daran setze», daß
Zij Grad nördlich. Breite als die Nordwestgren
ze zwischen den Vereinigte» Staaten und Britisch-
Nordamerika anerkannt werde. Ihr Losungs
geschrei war ~5t 50 or F ght !" Aber wie in
so vielen ähnlichen Fällen hatte sie das Maul nur
so voll genommen, um nachher kleinmüthig »ach
zugeben. Es war ejn? demokratische Regierung,
welche darein willigte, daß die Vereinigten Staa
te» den >l9 Breite als Grenze annahmen und der
damalig- Staatssekretär Buchanan war es.
der den Vertrag untcrzeichnete, durch welches das
Frazer River-Goldland den Vereinigten Staaten
verloren ging.—Die Grenze der Union nach dem
Norden hin zu erweitern, wo sich voraussicht
lich nur freie Staaten bilden konnten, hatte
die demokratische Partei schon damals keine ernst
liche Lust.—(Mdztg.
Eine Leiche in einem Brunnen gefun.
Ven.
Vor einigen Tagen wurde der Leichnam des
TobiasHuberin seinem Brunnen gefunden
Der Verstorbene wohnte auf feiner eigenen Bane
rel, in Lancaster Caunly, und war ein achtbarer
Bürger und unverheirathet. Obschon er einen
lleberfluß an welllichen Gütern befaß und sehr be
haglich lebte, wurde er fchwermüthig und von der
Einbildung befangen, daß er in Armuth gerathen
würd?. Von diesem seinem Kummer wußte Nie
mand etwas, ausgenommen seine Schwestern, wel
che fllr ihn haushielten, welchen er eS einschärfte,
es nicht bekannt zu machen. Seitdem hat er aber
sc nen Geschäften wieder wie gewöhnlich abgewar
tet, und feine Schwestern befürchteten nichts Ernst
liches. Am Sonntag sprach er mit einem Nach
bar aus feine gewöhnliche Weise und am Abend
schien er heiterer als früher zu fein. Am Mon
tag Morgen stand er früher auf als gewöhnlich
und wurde bei der Scheuer gesehen. Da er um
die gewöhnliche Zeit nicht in dem Haus erschien,
wurde nach ihm geschickt, worauf sein Hut bei dem
j Brunnen liegend gefunden wurde. Seine Schwe
! Stern erschreckten über diesen Umstand, riefen die
! Nachbarn herbei, welche ihn unten im Brunnen
lin etwa zwei Fuß tiefem Wasser als eine Leiche
fanden.—(Volksfr.
VNord au« tLiferfucht.
Wahrend eine Gesellschaft junger Bursche und
Mädchen von einem Hause in der Nachbarschaft
von lonestaun, Dauphin Caunty, wo sie den
Abend zugebracht, zurückkehrte», entstand ein Streit
zwischen George Beamifh und William Arentne
wegen eines Mädchens, das ersterer zu der Parthir
geführt, von letzterem aber heimgeführt wurde. —
In det Hitze des Streites schlug Ärcntrue dem
aus dem Sattcl gehobenen Beamish „Eins" aus
die Nase und dieser eriviedeite das Conipliinent
durch einen Schlag mit seinem Paraplü. Aren
true zog nun das Messer und brachte seinem Geg
ner eine g-fährliche Wunde in der Brust bei
Beamifh wankte einige schritte weiter und siel
endlich nieder mit den Worten, er sei gestoche»
worden; fünf Minuten später war er eine Leiche
Arentrue ging indeß mit seiner neuen Flamme wei
ter, brachte sie ordinanzmäßig heim, begab sich so
dann nach seiner Wohnung und in'S Bett, ohne
anscheinend die geringste Ahnung von dem tödtli-
Jeyt sitzt er hinter Schloß und Riegel, des Moi
des angeklagt.—(Vat.
Rath einco zum Tov ve»u> tkieilten.
In Wheeling, Va., wurde am vorletzten Frei'
tage John BurnS, der der Ernivrdurg Mary Ann
Monwny'S überführt worden war, in Gegenwart
von mehreren Tausenden von Zuschauern gehängt
Er ertrug sein Schicksal mit großer Festigkeit.—
Einem Blatte entnehmen wir hierüber Folgendes :
Während BurnS in einem Omnibusse durch die
Mainstraße dem Galgen zufuhr, sah er unter de,
Volksmenge einen alten Bekannten und bemerkte
darauf zu dem ihn begleitenden Geistlich?» Per
kins i „Von allen meinen Bekannten sehe ich nur
den dort im Gedränge. Er war stets ein guter
Junge »nd achtete auf das, was seine Eltern ihm
sagten." Zugleich ersuchte er den Prediger, fel>
wandeln würden, wenn sie stets die Anweisungen
ihrer Eltern und Lehrer befolgten, und sie Nachts
von der Straße blieben, denn in der Nacht wür-
Acht bunveet Schafe vergiftet.
Ein Landwirth, Namens Bird. zu Burton Eng
land, hat auf eine merkwürdige Weife einen fchwe
ren Verlust erlitten. Er besaß eine Heerde von
Bö7 Schasen, welche kürzlich in eine chemische Auf
! Lösung getaucht wurden, die zur Vertilgung von
Zecken und andern, Ungeziefer benutzt wird, und
dann hinaus auf die Weide gethan. Man vcr
muthet, daß diese Auflösung durch einen Regen
schauer von den Schafen abgewaschen und auf das
Gras herabfiel, und dag die Schafe durch dieses
von ihnen gefressene Gras vergiftet wurden. —
Von der He-rde von 8(57 blieben blos ?6 Le
lLin Altertl,um
Das erste von weißen Leuten gebaute Ha»S Im
Staate Ohio wurde im Jahre 176 l von Charles
Friedrich Post, einem Missionär aus Mähren, an
der Verbindung der Sandy Creek mit dem Tusca
raivas Fluß in Stark Caunty, nahe der Linie zwi
schen Stark- und Tusearawas Caunty errichtet. —
Bald darauf kam es zum Tuscarawas Caunly
und Letzteres ist wirklich das Pisnir Caunty von
Ohio. —(Aurora.
Todtlichet^l.ln g l
Ein junger Mann Namens lamcS Anderson,
von Lambertsille, schoß sich am vorletzten Sam
stag Nachmittag zufällig beim Jagen und wurde
kurze Zeit „achter todt unter einem Baume gefun
den.
«V" Die Mast soll gegenwärtige Jahreszeit
ungewöhnlich reichlich im westlichen Virginien fein.
Die Wälder sind voller Kastanien, Eicheln und
anderer Niiße, welche die Bauern einigermaßen
entschädigen werden für ihre knappen Ernten von
Welschkorn, Hafer. :e.
IN-Jn Alabama ist eine neue Gesellschaft or
gonisirt. genannt: "Mobil« Bin« Compagnie," mit
emem Capital von 35,1iW Thaler, welche schon
alle unterzeichnet sind, mit der Absicht dle Wein-
Cultur in jenem Staate zu verbessern und zu ver
mehren,
Mißt'iauch der National-Administra
tion.
Nie gab eS einen Zeitraum in der Gefchlcht
unseres Lande«, wann die Vereinigung aller Pat>
rioten, ohne Rücksicht auf ihre früheren Stand
punkte, nothwendiger war, als gegenwärtig, un
die Regierung von MißverwaltuNj, zu befreien, un
die Quellen der Macht zu reinigen, um etwas von
der alte» Reinigkeit unserer Institutionen Wiedel
herzustellen, und der Verdorbenheit und Verschwen
all" in auf ihre Selbst»erg>ößerung bedacht ist. —
Welche Grundsätze oder Politik auch früher von
der sogenannten Demokratischen Parthei mögen
vorgegeben w'rden sein, so ist sie nun von beiden
entblößt, und ihr einziges Ziel ist, die Regierung
! künftig, wie sie es z» viel In der Vergangenheit
gethan hat. durch den Einfluß der Aemterverlei-
Hungs-Gewalt zu beherrschen. Ihre Disziplin
ist so unerbittlich wie die Gesetze der alten Med»
und Perser waren, und es wird nicht nur keine
Meinungsverschiedenheit geduldet unter denen, wel
che Aemter Besitzen, sondern alle die Vortheile und
Verzweigungen jener Gewalt werden gegen dieje
nigen gerichtet, welche sich weigern den Befehlen
zu gehorchen, die zu Waschington ausgegeben wer
den. Man blicke auf die A>t, auf w,!che Doug
las, Walker, Stanton und dle nicht beistimmen
den Demokraten dieses und anderer Staaten ge
ächtet worden sind, weil sie den Erklärungen der
Platform anhiengen, zu welcher Herr Buchanan
sich so sehr gleich machte, daß er bereit war auf
seine eigene Individualität zu verzichten. Da«
Richtmaß der Rechtaläubigkeit ist zu Waschington
aufgestellt unter der äußersten südlichen Vorschrift»
und wer von demselben abweicht, wird in den Bann
erklärt, gleichviel was feine früheren Dienste zum
Lande oder zur Parthei gewesen sein mözen, oder
ern, wachsenden und alle» an sich ziehenden Ein
fluß, der Hebel ist, wodurch die ganze Parihel-
Maschinerie in Bewegung gesetzt wird —rS da»
Streben der auf einander folgenden Demokrati
schen Administrationen ist, dieselbe noch mehr zu
vergrößern, lind solchergestalt ihre Hände durch
ein kräftiges Element Zu verstärken, um tie Cau
zig Millionen aus beinahe Neunzig Millionen
Thaler jährlich gestiegen sind. Die Wirkung die
ses Systems, welche zu Waschington nicht bemän
enlsittlichen und zu verderbe» und das Gesetzgeber»
,u bestechen, so daß die sinkende R chtung allgei
niein erkannt und bedauert wird von denen, welche
noch die gesunden Grundsätze werth halten, auf
welche die Republik gegründet wurde. Dieses ist
kein zu stark aufgetragenes oder Parthei>Gemäl
frS wurde im letzten Congreß im Haus« der Re
presentanten durchgesetzt, nachdem eine deuiliche
u»d entschiedene Mehrbeit wiederholt jede darin
wurden, den Zweck zu erreichen ; denn Mitglieder
des CabinetS, nebstde», daß sie alleL verpfändeten
was sie zu vergeben hatten, warben offen Tag für
Tag Stimme» dafür auf der Flur des Haufe«,
im Äiigesicht dIS Publikums. Wir blicken zurlick
auf die Zeiten des brillischen Ministers Walpole
»nd verklagen feinen schreiknden Mißbrauch von
Gewalt, u»v sehen dennoch mit unsern eigenen Au
ge» eine größere Entehrung, ohne Murren oder
Takel.
Wenn nicht die Administration von diesen Miß
bräuchen gereinigel wild, so muh sie zu einem ver
dorbenen Despotismus ter Aeinterhalter herab
sinken. Sie hat bereits die Schatzkammer banke
das Volk oder seine Leiden. Wenn Geld erlangt
werden kann zur Bezahlung der Besoldungen am
Zahlungstage, so ruhet die Administration in zu
friedenem Vergnügen und Gleichglllligkeit, Sie
bekümmert sich nicht um den Preis von Weizen
kammer Gold und Silber genug enthält zur Be
zahlung ihres Heers von Söldlingen.—(Volksfr.
Tic 'tVelscl??orn.«erndre i» Ollis.
Eine Zeitung von Schelby Caunly, Ohio sagt,
daß die Wclschkorn-Erndte in Ohio reichlich aus
fallen wird, und daß die Bauern, welche ein entge
gen gesetztes Resultat befürchteten, sich »in» unnö
thige Besorgniß gemacht haben.
Cinein n a t i, ?Z. Septbr. Auf der Lit
darüber gehenden Frachtzug brachen vier mit Whis
key und Mehl beladene Wagen durch und zerschmet
terten.
»V'Es ist noch nicht lange her, da konnte man
kau», in vierzehn Tagen von der Stadt Wasching
' ton nach Louisville, Kentucky, reisen, jetzt macht
man den ganzen Weg in 3L Stunden.
«S"ln Chesterfield Caunly, Birginien, hol '
In emem Umkieise von fünf Meilen seit ne>
Tagen nicht geregnet, so daß die Dürre sehr
'st-
! fiel der Organist der St. Jo
j ncS-Kirche in Richmond, Virginien, während
i Gottesdienstes von seinem S-uhl und starb s
«ich.
»S"Jn Albany, Neu-Aork, hat Jemanl >
neues Rad fllr Dämpfer patentirt, welches d!
genschaft haben soll, die Schnelligkeit um tvli '
zent zu v«rmehren.
«S'Was haben ein Wegweiser und ein sch!
ter Geistlicher gemein ? Sie zeigen beide
rechten Weg, gehen ihn aber selbst nicht.
drei schwersten Ding« auf der
stnd: «in Geheimniß bewahren, »ine Beleidig»«»
vergessen und die Zeit der Muß« wohl anwenden,