Der lecha patriot. (Allentaun, Pa.) 1848-1859, September 01, 1858, Page 2, Image 2

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    Lecha Patrir?!
Allcntaun, Pa., l,
Volks Staats Ernennungen.
von Philadelphia.
Für Canal-Comniißioner :
William G. Fra^cr,
von Fayette Cannly.
Der Allciitauu Dtliiokrut.
Wir waren in der That nicht nur ein
wenig erstannt als wir letzte Woche den '
Allcntaun Demokrat in die Hände be
kamen, und darin sahen daß der Editor
riiien Hahn an den Kopf der VerHand
lungen der Freihandels und Sclavcncr
weiterungs - Eauut'.)- Versammlung ge
setzt hatte. —Jener Editor gab vor eini
gen Monaten vor, Anti-Leeompton Ge-
silinungen zu hegen, und wir glauben es
nun unsere Pflicht zu sein, ihn zu fra
ge», ob er sich dermaßen über die Ver
sammlung freute, weil den Anti Leeomp
tonitten bei derselben der Kopf zertret
ten und die ganze Buchanan-Negieriiiig
gutgeheißen uud der Leeompton Schwin
del mit „Haut und Haaren" zugleich
mit hinunter geschluckt worden ist? —
Wenn er sich wirklich darüber freut, ,
dann muß er ein ganz sonderbares Ge
schöpf fein —doch von einer solchen Seite
her darf man eben ganz gewiß nichts an
ders erwarten. Vielleicht hat er sich aber
auch darüber gefreut, daß er versichert
fühlt, daß er glaubt ihre Beschlüße fei
en auf eiue solche Weise abgefaßt, daß
die Arbeiter wieder damit gehumbugt
werden könnten, und der große Haufen
dann auch wieder mit der Loko Foko
Parthei gegen sich selbst, oder für einen
niederen Tagelohn stimmen würden?—
Wenn so, so können wir ihn aber doch
wahrlich versichern, daß er darin betro
gen sein wird, denn die Arbeiter wißen
a u ch was für ein Grundsatz die nämli
che Parthei in ihrer Cinciiinati Plat
form festgesetzt hat —auch erinnern sie
sich noch recht gut, wie sie durch die näin-
Tariff von durch diese nämliche
Parthei betrogen worden sind. Wollen
die Arbeiter sich aber nochmals Humbug
gen laßen, und gerade wieder gegen ihr
eigen Jntereße stimmen, so laßt sie nur
fortstimmeii, bis sie sich vollends die I()
(Lklits des Tags zugestimmt haben, oder
bis sie völlig durch ihre eigne Thorheit
satt geworden sind. —Thun sie auch das,
oder haben sie vielleicht nicht einmal Ar
beit an diesem Lohn, so wird dann doch
immer noch der „Demokrat" den Hahn
aufstecken uud frohlocken, denn die Arm
ter, das ist ja alles was er uud die Frei-
Haudels-Lieders feiner Partheiverlangen
—das Wohl des Landes uud der Arbei
ter ist ja in der That ihnen nur eine
ganz geringe Nebensache.
Dir (Lauilty - Hcrla»i»iliing unserer (bc
gcliMthci.
Ein jeder aufrichtiger Bürger, mag er
auch zu welcher politische» Parthei er
immer will, oder auch zu gar keiner Par
thei gehören, kann nicht anders, er muß
in der That, mit Verwunderung die Be
schlüße der Freihandels- und Sclaven
Erweiterung - Parthei, abgehalten am
vorletzten Samstage zu Fogelsville, über
lesen, und mit Verachtung von sich ab
wcißcn. Wenn wir sagen mit Verach
tuiig, so trifft dieser Ausdruck nur die
jenige» die dieselbe abgefaßt habe», de»»
manche gntdeiikeiide Bürger habe» die
selbe wahrscheinlich nicht recht verstanden
—denn einige solche haben wir selbst ge
sprochen-iind sind immer zufrieden, wen»
nur die Parthei nicht in Streit gerätb.
Daß die Stimmgeber bei nächsterWab!
in diesem Eauntv, und besonders die
Arbeiter, a»ch wieder ganz schändlich ge
humbugt und betrogen werden solle»,
wie dies schon öfters früher geschah, und
besonders in Bezug auf de» Tariff vo»
liegt nun ganz klar am Tage.—
Mancher mag aber vielleicht denken, wir
hätten kein recht unsere OppositiouS
Parthei die Sclaven-Erweiternngs u»d
FreihaiidelS-Parthei zu nennen. Wir
aber behaupten daß wir ei» volles Recht
haben dies zn thun, und werden es durch
ihre eigne Worte hieruiitcn beweißen,
und so werdet wir auch darthu», daß
daß Volk wieder infam betrogen werden
soll. —Nun zu der Telavciierweitcruligs
Frage—jene Versammlung hat nämlich
folgenden Beschluß paßirt:
„Beschloße n—Daß wir die allgemeine
Politik der Natioiial-Atniinistration billigen und
volles Vertrauen setzen in ihre Fähigkeit, die An
gelegenheiten der Regierung auf eine solche Weise
zu verwalten, wie es dem allgemeinen Wohl am
förderlichsten ist."
Nun was ist „tic allgcmcinc Politil
dcr National - Adiüiuistration Hat
nicht Buchauan sich ganz unnachgiebig
bcmüht, seit dcm cr im Amte ist, dir
Zclavcrei zu erweitern? ll»d hat cr
nicht alles versucht dcm'Volk
von Kansas dc» - Schwindel
aufzuzwingen ? Nicmand der rhiiick ist,
darf hier nein sagen, schören die iON
:'.-tillioncn Thaler Schulden, die die jetz
ige Vuchauan-Negicrnug erschaffen hat.
auch zu „dem lviihl?" —Co
wundert uns sehr wie Solche, die in
wahrem Ernsic Anti-Lccompton Gefühle
hegten, einen solchen offenbaren Veeomp
ton Beschluß gutheißen und verdauen
können. Wer aufrichtig war in feinen
Aeußerungen, kanndics unmöglich thun.
Ein anderer Beschluß lautet wie folgt:
„Beschloße n—Daß wir fest sind in »»screr
Ueberzeugung, daß der dcniokralische Grundsatz ei
riff, während er dein Capital und der Arbeit
Schutz gewährt, für den Consument nicht drückend
ist."
Wer kann nun hier nicht den Huin
bug und den frechen Versuch dcs Be
trugs begreifen? denn ihre Cinrinnati-
Platform auf welcher Buchanan, der 10
Cent Held, erwählt worden ist, und wel
cher er auch sicher getreu bleiben, indem
er nie eine Tariffbill, wie wir eine haben
müßen um glücklich zu sein, unterzeich
nen wird, enthält ja folgenden Frcihan
delS-Beschluß:
„Beschloße n—Daß die Zeit für das Volk
flu freie «See» und fortschreitenden frei
en Handel, durch die ganze Welt zu erklaren."
Ein jeder Nachdenkende wird hier
leicht den Klauenfuß entdecken, denn es
ist ja noch allbekannt, daß die nämliche
Parthei im Jahr l 8 'l! ebenfalls Be
fchlüße zu (Gunsten von „P o l k, D a l
laS und denTariff v o n
paßirt hat, uud dennoch hat sie jenen
Tarifs, sobald sie die Gewalt hatte, zer
stört, und noch sogar seit dem obigen
Freihandels - Beschluß paßirt. In der
That wer sehen will der muß sehen, »nd
wer den Humbug sieht und dahei ehrlich
ist —und besonders der Arbeiter—der
muß, wenn er noch Liebe zu sich selbst
uud seinem Vatcrlandc hat, sich mit al
ler Macht erheben und alles Mögliche
versuchen, um der machthabenden Par
thei die Zügel der Regierung zu entrei
ßen, ehe es für immer zu spät ist.
Ein anderer Beschluß unserer Gegner
sagt:
„Beschloße n—Daß die Tariff-Bcschlüße
der Opposition bei ihrer letzten Staats - Convcn
tigkeit dieses Grundsatzes sind."
Dieser Beschluß ist nichts mehr und
nichts weniger als eine freche uud dum
me Erdichtung, denn der Beschluß der
VolkS-Parthei geht dahin, daß er sagt:
„ Daß die Einnahmen, erforderlich für
eine umsichtige und sparsameNegicrung,
durch Zölle auf fremde Einfuhren erho
ben werden sollte." —Nun so viel mag
der heuchlerische ?oko Foko Beschluß sa
gen, aber der unfrige sagt noch ferner:
Und ein gehöriger Schuls zoll ge
währt, hinreichend die Rechte
der freien Arbeit und der amer
ikanischen Industrie zu schütz
en."—lst hier kein Unterschied? Wer
keinen sieht muß Stockblind sein. Ist
nicht in unserm Beschluß au die Bcschü
tznng der Einheimischen Industrie und
des Arbeiters gedacht?—Wo sagt ihr
Beschluß daß amerikanische Industrie
und der Arbeiter beschützt werden sollte?
Aber diese Sache ist ja so ganz klar, es
m u ß dieselbe ein Jeder leicht begreifen
können.
In einem andern Beschluß der Freihandels-
Parthei wird der ganz kleinliche Versuch gemacht,
dem Volk den Glauben aufzudringen, der Tariff
von 184(5 sei hoch genug, und der Tariff von
1857 sei eine Maßregel der Republikanischen Par
thei gewesen. Im ersten Platze wollen wir hier
fragen, warum, wen» stc dann wirklich Taiiff
Freunde sind, haben sie uns dann in der letzten
Sitzung des CongrcßcS, da sie doch in beiden Häu
sern Mehrheiten hatten, keinen solchen Tariff gege
ben, da doch der jetzige unausstehliche Druck schon
damals gefühlt worden ist —anstatt die vielen Mil
lionen Thaler zu borgen, um die Rädcr der Ne
gierung im Gange zu halten ? Die Antwort ist,
weil ste keinen Tariff wünschen—weil die südlichen
Negertrciber die Regierung durch direkte Taxirung
unterhalten zu sehen wünschen —und weil sie wis
sen daß unter Buchanan, der sich dem Süden mit
Lcib und Seele in die Aerme geworfen hat, in der
That, kein höherer Tariff erhalten werden kann, —
auch wenn aus keiner andern Ursache, schon deß
wegen, weil er als er ins Amt kam in seiner Bot
schaft versicherte der Tariff von 184 k sei zu hoch.
Im zweiten Platze behaupten wir. daß der Tariff
von 18tt>, desgleichen unsere Gegner nun heuchle
rischer Weise vorgeben einen zu wünschen aber
dies geschieht nur um tic Stimmgeber zu Humbug
gen—viel zu nieder war, und gerade diese ruini
icnden Zeiten allmählig seit der Zerstörung des
Tariffs von 18t2 auf uns gebracht hat. Der
Tariff von IB'>7 war nur eine ganz kurze Zeit in
Kraft als der Druck sich fühlbar machte, und hat
einen solchen Zustand der Dinge unmöglich her
vorbringen können, wie dies ein jeder aufgeklärter
Bürger weiß, und wie die LiederS unserer Gegcn
parthei es auch wohl genug wißen, aber durch
Hintcrgang es ihren Parthei - Freunden zu ihrem
großen Schaden vorenthalten.
Im drittln Platze bchaupicn wir, daß es eine
böswillige Uiiwrhrheit ist, daß die Aushebung des
Taiiffs von und die Einsetzung desjenigen
von IK.'r? eine Maßregel der Republikaner war.
Denn könnte rS dann möglich sein dies zu bezwe
cken, in dem Angesichte dieser unumstößlichen Wahr
heiten, daß tic Freihandels- und Proselaorrei-Par
thel ln allen Departementen und Zweigen des
Congreßes die Mebrbeit halte? — Niemand, der
noch seine gcsnnden Sinne hat, ist je auf solch«
Gedanken gerathen.
ihre Pslicht bei nächster Wahl für die Republika
nische Volks- und beschützenden Tariff Eandidaten
zu stimmen —denn ohnedem können ste unmöglich
für sich 112 e l b st und für das Wohl ihres Vater
landes handeln. Untersuchen aber solche Leute den
Z istand des Landes nicht, nachdem er ihnen deut
lich vor Augen gestellt ist —oder wenn sie dennrch
nach ~dem zweiten nüchternen Gedanken," für das
darben müßen.
Unsere gege» de», rinheimi
f.he» iL,n'ert'fleiß
Die Anführer der sogenannte» Demokratischen
der aufblühte, widerrufen und die Zollabgaben so
niedrig herabgesetzt, daß das Land mit ausländi
schen Fabrikaten überschwemn t wurde, wodurch
che» Staaten machte» diese Demokratiscbe» Poli
tiker weiß, d. ß durch das Freihandel - System sie
einen bessern Preis für ihre Lantesprodukte erhal
ten würden, denn England würde dadurch bewo
gen weiden seine Häsen für die Einfuhr derselben
zu eröffnen; und die Arbeiter machten sie glauben,
daß alle Abgaben auf ausländische Waaren ein
Tax sei, welchen drr Verbraucher für den Nutzen
unserer einheimischen Maiiusakturisten zu bezahlen
habe. Die Mißerndten, .welche bald nach dem
Widerruf des Tariffs vo» t 842 in verschiedenen
Theilen von Europa staltsanden, hatten zur Fol
ge. daß die Preise von Frucht und Mehl bedeutend
im Preis stiegen, und die vielen Eisenbahnen, wel
che in unserm Lande durch ausländisches Eapital
angelegt wurde, wodurch Tausende von Arbeitern
dem Ackerbau entzogen wurden, hatten die Wir
kung die Preise der Landesprodukte droben zu hal
ten, so daß viele der Bauern ansiengen zu glau
ben, daß das Freihandel-System gerate das Ding
sei, ihr Interesse zu befördern. Allein die Sei
fenblase ist endlich zerplatzt. Ihre Frucht und
ihr Weitzen werde» im Auslande nicht begehrt und
ste müssen dieselben an einem Spottgeld hergeben,
indem der einheimische Markt zu Grnnde gerichtet
ist, da die mit ausländischem Capital erbauten Ei
senbahnen bankerott geworden und viele unserer
Manufakluren durch die Ueberfluthung des Landes
mit ausländische» Waaren zum Stillstand gebracht
sind, wodurch Tausende von Arbeiter» außer Be
schäftigung und Verdienst versetzt wurden, und
folglich unvermögend sind dem Bauer feine Lan
dcsprodukte abzukaufen und zu bezahlen; hinge
gen müssen viele von ihnen auf öffentliche Kosten
unterhalten werden. Dieses sind die herrliche»
Früchte, welche die Lokvsoko-Demokratische Poli
tik erzeugt hat.
Unsere Demokratische Administration zu Wa»
schington hat kü-zlich wieder eine» neuen Beweis
geliefert von der großen Liebe der Demokratischen
Politiker für das arbeitende Volk. Bei allem
Reichthum unseres Landes an Eisenerz —während
Hunderte unserer Eisenwerke gezwungen sind stille
zu stehen und Tausende der fiüher an denselben
beschäftigte» Arbeiter außer Verdienst versetzt sind,
hat die Regierung kürzlich einen Eontrakt abge
schlossen mit dem Eigenthümer einer Eisengießerei,
in «choltland für die Lieferung von 7l»> Tonnen
eiserne Rohre für die Wasserleitung in der Statt
Waschingto». Als zu Vorschlägen eingeladen
wurde für die Lieferung dieser Röhre, machte eine
Anzahl Amerikanischer Manusakturistcn ein Aner
biete» für die Lieferung derselben ; allein weil ihr
Anerbieten eine Kleinigkeit höher war als jenes
des Agenten des Schottländijchcn Manufakturi
sien, erkannte unsere Freihandel Demokralischc
Administration dem Schottländischen Agenten den
Eontr rkt zu, und solchergestalt gab sie beinahe ei
nc halbe Million Thaler an ausländische Arbeiter
weg, welche von rechtswegcn zu Hause unter Amr-
Arbeiter hätte sollen ausgegeben werden,
von welche» gegenwärtig so viele arbeitslos sind
Die Administration kann nicht einmal die Eni
schuldigung vorschützen, daß sie die Arbeit wohl
feiler vom Ausland bekommt, denn nach dem Ge»
ständnlß des Haupt-Ingenieurs machten dir Her
ren Starr, von Eamdcn, das Anerbieten, die Ar
beit wohlfeiler zu liefern als der Lchottländische
Manufakturist; da sie aber nicht versprachen die
ganze Quantität der verlangten Röhre zu einer
bestimmten Zeit zu liefern, wurde die Arbeit in
dem Ausland bestellt, um dort verfertigt zu wer
den.
Wir wagen zu behaupten, daß die SHottländi
schen Eifenröhre am Ende mehr kosten werdrn, als
die Amerikanischen würden gekostet haben. Was
wäre aber auch daran gelegen, wenn es nicht der
Fall sein sollte? «soll von unserer Regierung den
Arbeitern im Auslande der Vorzug gegeben wer
trn vor unsern einheimischen Arbeitern, um ein
v iar lumpigen Thäler wegen, da sie doch sonst
Millionen verschwendet?
Ueber diesen Gegenstand sagt die NorriStann
"Free Preß
Wir erblicken in dieser Verrichtung die wahren
«efühle, welche die Regierung gegen das Eisen-
Intcreße unferrs Lantrs hegt/ In dem Schuvl
kill Thal befinden stch Zwanzig Eisenschmelzen, wel-!
che mit der Eisen-Fabrikation beschäftigt waren,^
aber in Folge der Eoncurrenz vom Auslande und
des DarniedeiliiHens der Ge>chäste, find n»r drei
oder vier im Staute gewesen sich zu halten unt
im Gang zu bleiben. Der Belauf des Capitals,
welches solchergestalt todt liegt, ist ungeheuer, und
lie Arbeiter, welche ausser Beschäfiigung versetz!
sind, können bei Hunderten gezählt werden. Wenn
Angesichts dieser Thatsachen unsere Regirrung rin
richtiges Gefühlt hegte, so würden die veilaiigten
ii'l dem Feell andel sö sehr zngethan, daß ste kiese
Dinge übeisiebl und dem nnsländischen Maiiufak
luiisten und Arbeiter den Vorzug giebt. Es gab
eine Zeit, wo alle von drr Regierung anSgcgebe
nen Cvntrakte eine besondere Bedingung enlhiel
ten, daß alles gelieferte Cisen von Amerikanischer
Fabrikation sein müsse. Aber diese Dinge sint
alle den neuen Begriffen von National-Politik an
bcqurmt worden, welche jetzt in Washington ge
wird rs Gebrauch davon machen. Die Demo
kraten mögen am Vorabend der Wahl zu Gun
sten eines Scbutztariffs reden, aber in ten übrigen
leressen mit Geringschätzung behandelt worden sind,
kann länger seine Unterstiltzung den Eandidaten
jener Parthei geben.—(Volkefr.
Garroriluiig und Seraul'ung.
Man hat schon von vielen Fällen gelesen, wo
in unsern große» Seestädte» Leute von Bösewich
siud. ES scheint dieses Ra»bsystem soll nun von
Spitzbuben auch in unsere Landstädte eingeführt
werden, indem ein etwas ähnlicher Fall sich vorige
Eoealico Taunschip, nach Lanca»rr, lind nahm
Loschic in Hosletters Hotel, in der Nord Queen
Straße. Er kam »ach drr Stadt, um der Court
beizuwohnen, und bald nach seiner Ankunft gerietb
er in ein Lagerbierhaus, wo er dem Gerstensaft
etwas zu stark zusprach. So gut er sich erinnern
kann, setzte er sich um etwa l I Uhr Abends vor
Sprechers Eisenslohr hin, um, wie er sich ausdrück
le, "tic Kühle des Abends bei sich allein zu genie
ßen." Seine Eiiisainkrit war jedoch vo» kurzer
Dauer, de«» zwei Individlie», die sich als Gau
ner erwiesen, drangen ihm ihre Höflichkeitsbezei
gungen auf, indem sie vorgaben, sie logierten
ebenfalls ans Hosletters und andere Bemerkungen
machten, uin sich in sein Vertrauen einzuschmei
chcl». Hcrr Laiiningcr nahm alle diese ihm er
wiesene Aufmcrksainkeit für ehrlich gemeinte Freund -
schaftsbezelguiig gegen eine» Frclnde» und ließ sich
dadurch von sein Hut bringen. Plötzlich faßte
ihn einer der Schurken bei der Kehle, während der
andere feine Taschen um eine goldene Uhr und 8l 5>
in Geld beraubte, und »achtem er Herrn Lannin
gcr noch einen terben Schlag über das linke Auge
versetzt hatte, wovon die Merkmale am folgenden
Morgen noch sichtbar warrn, machten sich die
Schurken mit ihrem Raub auf und davon, Herr
Lanninger war nicht im Stande des persönlichen
Ansehens sich der zwel Schurken im geringüen zu
waren, und daß ihm seine Uhr und sein Geld ge
raubt wurde. Dieser Vorfall sollte unsern Freun
den vom Lande zur Warnung dienen, behntsam zu
sein, in welche Gesellschaft sie gerathen, wenn sie
nach der Stadt koinmen,—sVolksfr.
Ackerbau-.'tu„ilcllli!igc» in 18Z8.
Folgendes ist eine Liste der Staats »Ackerbau-
Ausstcllungcn, welche während dem herannahen
den Herbste in den Ver. Staaten stattfinden wer
den :
Alabama, zu Montgomery, vom 18. bis 22,
October.
Ealifornien, wurde gehalten zu MarySsille, vom
23, bis 27. August.
Connecticut, zu Hartford, vom l' 2. bis 10,
October.
Georgien, zu Atlanta, vom 20. bis 23. Octo
ber.
Illinois, zu Eenlralla, vom l t. bis 17. Sep»
lndiana, zu Indianapolis, vom 4. bis !>.
lowa, zu OScaloofa, vom 23. Scpt, bis l.
October.
Kentucky, zu Louisville, vom 5. bis 8, Ort.
Maine, zu Augusta, vom 2t. bis 24, Sept.
Maryland, zu Baltimore, vom t!). bis 22,
Octobrr,
Michigan, zu Detroit, von, 26. Scpt. bis 1.
Missouri, zu St. Louis, vom 6. bis 11. Sept.
Ncu-Hampschire, zu Dover, vom 6. bis 8 Oc
tober.
Neu-Jersey, zu Trenton, vom lt. bis 17.
September.
Neu-Aork, zu Syracusc, vom 5. bis 8. Ort.
Ohio, zu Sandusky, vom lö. bis IU. Scpt.
Pcnnsylvanicn, zu Pitlsburg, vom 28. Sept.
bis l. October.
Rhode Island, zu Providence, vom 28. Scpt,
bis I. Oktober.
Süd-Carolina, zu Columbia, vom 9. bis 12.
Oktober.
Vermont, zu Burlington, vom 14. bis 17.
Scplcmbcr.
Virginirn, zu Petersburg, vom 2. bis l>,Nov,
Wisconsin, zu Madison, vom 4. bis !>. Oct.
Vereinigte Staaten, zu Nichmond, Virgmicn,
vom 25. bis 3t> October.
Pferde-Ausstellung zu Springsield, Massachu
setts, vom 14. bis 17. September.
Canada Ost. Montreal, vom 28. Sep. bis I.
Octobrr.
Canada West, Toronto, vom 28. Sep. bis 1.
October.
l?c>ch eine Scheuer vom entzündet.
«ö"Am vorigen Dienstag Nachmittag, wurdr
während einem Gewitter die Scheuer des Herrn
David Steyrr«, in Lancaster Caunty, vom Blitz
cntzündct und dieselbe brannte bis auf drn Boden
nieder, sammt einem großen Theil der diesjährigen
Erndte. Es war eine der größten und beilen
Scheuern im Caunty, «nd der Verlust muß schwer
sei». Wie man vernimmt wurdrn alle Pserde
und alles Vieh gerettet, so wie auch mehrere Wa
gen und andere Bauern-Gcrathsschaften.
tLine l'lutigc Schlacht
soll zwischen 7A> Pawnees und Kriegern der Ca
manches, Cheyennes nnd Arrapahors unweit der
Big Biuc - Region stattgefunden haben, wobei
vier Pairnres fielen und »lehierc schwer verwundet
wurde». Die vcrbündctcn Stämme büßten 1»
Todte und eine Anzahl Verwundeter ein.
Großes Vvett-Dainpfpsiügcn in lLng
land.
Der "Scientific American" berichtet, daß bei
der kurzlich staltgefnnrenen Ausstellung der König
lichen Ackerban-Gcsrllschasl, gehalten zu Chesler,
in England, am I4lcn vorigen Monats fünf
Dampfoslüge für den schönen Preis von s(>l>
Pfund (?2,425) stritten. Vier von den Dampf
c fingen wurden operirt dnrch Dampfmaschinen, die
fest im Felde stationirt waren und die "Schaarc"
vermittelst Taue und Winden hin und her beweg
ten.—Der fünfte Pflug sßoydells) hatte eine
Zich-Dampfmafchinc, welche sich über las Feld
bewegte. Jedcr dieser Pflüge warf vier Furchen
auf einmal auf, und die Arbeit wurde gut vo» ih
nen verrichtet, ausgenommen von einem, welcher
niederbrach. Der Boden war h rter, trockener
»nd steifer Lehm. Furchen von neun Zoll Tiefe
wurden umgewandt, und der Wettkampf war sehr
lebhaft. Der siegreiche Pfing war Foirlers, wel
cher einen Acker und drei viertel in zwei Stunden
oflügtc.—Durch das Anerbieten von hoben Prei
sen Seitens unserer AckerbauGesellschaflen würde
ein glücklicher Erfolg bald zu Stande gebrach,
werden. Charles F, Mann, von Troy, Neu
?lork, hat kürzlich einen Dainrfpslug in Gang ge
fttzt, von welchem günstig gesprochen wird von de
nen, die denselben arbeiten gesehen haben.
Ncw-)?orl-'. 2>erauhung der Faltern
Ein eigenthümlicher Fall hat sich in Beziig auf
in Bethel, bei der entwendet worden,
zugetragen,--Am Mittwoch Nack'ls kam ei» Mann
nach der Office des Depnty Superintendenten in
Broome Straße »nd fragte nach drni Eapt. Wal
ling sder mit der dem Mayor beigegebenen Poll
zcimacht in Folge des Brandes der Eity Hall einst
weilen dort sein Quartin aufgeschlagen) und als
ihm mitgetheilt worden, daß derselbe nicht anwe
send sei, hinterließ derselbe eine schwärze leterne
Reisetasche mit der Adresse des Kapitäns.
Nach der Ziiückknnfl der Beamten händigte
man demselben die Tasche ein, mit einer Warnung,
bei der L?effnung derselben nur die nöthige Vor
sicht zu gebrauchen, da man den Inhalt nicht ken
ne, «nd derselbe möglicherweise in einer Höllenma
schine oder dergleichen bestehen könne, welche An
nähme sich indessen durchaus nicht rechtfertigte,
da dieselbe nach dem Gefühle zu urtheilen nur
weiche Gegenstände enthalten konnte. Um der
Ungewißheit ein Ende zu machen, wurde ein Schlüs
sel verschafft und wer beschreibt die tteberraschung !
Als man bei Oesfnung derselben drei Packete mit
Banknoten der Hatters Bank von Bethel vorfand
Man vermuthet, daß die Diebe es für zu gefähr
lich hielten, die Bills umzusetzen, und sich mit
baarem Gelte begnügten. Man hat »och nicht
die geringste Spur von den Dieben entdcckt.
—Die geraubten Banknoten der Halters Bank
von Bethel, welche auf so mysteriöse Weise in In
spektor Wallings Hände gerielhen, belaufen sich
nach genauer Zählung blos aus Die
se Snmnie wurde in der Park Bank deponirt, wo
sie gegen Auszahlung der verheißenen Belohnung
an die Polizei von dem Eassirer der Halters Bant
in Empfang genommen werden kann.
Sernibrer Selt'stinold.
In P i t t s fi e l d. Lorain Eo., Lchio, erhing
sich am Mittwoch Morgen Frau Willi.nns, die
Frau eines reichen Bauers, an einer Ecke ihres
Wohnhauses. Ihre l taubstumme Toch
ter fand man ebenfalls todt. Wahrscheinlich er
hing die Mutter da« Kind zuerst und dann sich
selbst.
Wir erfahren über den obigen Vorfall folgen
des Nähere, Die taubstumme Tochter find ina»
ebenso wie die Mutter, hängend ; ihre Fuße waren
an einem Stuhl gebunden. Frau Williams er
hieng sich und ihre Tochter vermittelst eines Bett
lackens, das sie in zwei Stücken riß. Verzweif
lung scheint sie zu de» That getrirben zu haben.
Ihr Mann, der ein ausschweifender Mensch ist,
behandelte ste so grausam, daß ste auf Eheschei
dung antrug. Um diese Klage zu hintertreiben,
verbreitete ihr Mann Gerüchte gegen sie, die er
beweisen zu könne» behauptete, uud die sie dei
größten Unmoralität bezüchtigen. Die geängstig
te Frau nahm darauf die Scheilungsklage zurück
und machle ihren und ihres »»glücklichen Kindes
Leiden ein Ente. Sie hinterließ Briife, die der
Eoroners Jury übergeben wurde». Unter ibre»
Nachbarn war die unglückliche Frau sehr geachtet.
tLin veiuiiglüettc« Rind.
George Friedman, eine Knabe von ll) Jahren,
dessen Eltern an der Division Avenue, in New-
Aork wohnen, wurde seit dem Kien August ver
mißt und trotz eifrigen Nachsnchungcn nicht ans
gesuttden, bis am lllten Dieses in einem Zimmer
des elterlichen Hauses ein Uiiangenehmer Geruch
sich bemerkbar machte. Man erbrach einen Kof
fer, von dein dieser Geruch auszugehen schien, und
fand in demselben die Leiche des arme» Knaben,—
Es scheint, daß er sich aus irgend einer nicht be
kannten Ursache in den Koffer versteckte, daß der
Drkel über ihm zuschnappte, indem das Schloß an
demselben ein leterschloß ist und drß auf tiefe
We>fe der in dem Koffer eingesperrte Knabe erstick
te. Von der Leichenschau wurde dcmgeniäß ein
Verdikt auf den Tod durch Erstickung gegeben.
Feuer.
Am vorletzten Dienstag Morgen, zwischen l>
und 7 Uhr, wurde die Säge- und Hobel-Mühle
der Herren Foos und Bi"geiuan, bei Reading durch
Feuer zerstört. Obgleich die Feuerleute und Büe
Haus gerettet Der Verlust soll sich
Si.IM» bis Ssl>»l> belaufen, der theils durch
Versicherung gedeckt. Die Mühle war neu und stand
auf der Steile der vor zwei Jahren niedergebrann
ten. Wie das Feuer r»'gekommen, ist nicht ge
nau bikannt, wahrscheinlich aber durch das unter
dem Dampfkessel angeschürte Feuer.
Sclnvciiie. und Hükiieifeuchc.
Der in Petersburg, Indiana, erscheinende Ne-
Porter meldet, daß im Eaunty Pike die Schweine
cholera solche Verheerungen anrichte, daß viele der
größten Schweinezüchter stch im nächsten Herbste
Port zum eigenen Gebrauche würde kaufen müssen.
Manche verlieren 15 bis 2» Stück per Tag. Zu
dieser Schweinecholera hat sich nun ln einigen Thei
len jenes Eaunty eine derselben ähnlichen' Krank
heit unter den Hühnern eingestellt.
Diese Seuche scheint im südlichen Indiana und
Illinois hcstiger als irgentwo anders zu wüthen,
LG"°ln Detroit, Michigan, werten jetzt Fässer
mit Maschinen gemacht. Ein gewisser D. Muther
hat seit Kurzem angefangen, Fässer von allen For
men und Größen durch Maschinen herzustellen. —
Die Maschinerie besteht aus H oder !I separaten
Maschinen, patentirt von A. H. Eroz e .Dswego,
und soll schneller und besser arbeiten, als jede an
dere für denselben Iweck erfundene Maschinerie. —
Mit Hülfe von L.', Mann können täglich über dt)l> ,
Fässer gemacht werden.
tLllie neue iLrfinduiig.
Dr. I L. Satton von Norristau» hat einen
neuen Dampfofen crfimdcn. Der Herald sagt,
wir haben vor einigen Tagen diesen Ofen, der alle
Helzungs Erfindungen übertreffen soll, in Opera
tion gesehen. Wir glauben, eS ist dies der einzi
ge Dampfofen, der jemals in diesem oder einem
ändern Lande patentirt wurde. Er ist so einge
ilchtet, daß mit einem Ofen zwei oder drei Stu
be» erwärmt werde» können, mit nur drei oder
vier Eents werth Kohlen den Tag. Die ganz«
Einrichtung ist sihr einfach und so daß mit nur
sermesser zeigt jederzeit genau die Quantität Was
ser im Kess.l; durch eine einfache Vorrichtung
wird die Thüre ausgestoßen, wenn der Dampf zu
Preis eines dieser Ocfen ist von SlB bis S2l). —
Sie können in Du. Sutton's Wohnung gesehen
wl^den.
N?cl»r Pferde gestohlen.
Neu Aa>k isi gegenwärtig eine Maschine
solche Maschine kostet Kl'2<ll> bis >s,<>l>. »nd die
lückstille».
Woche ein hohes Fcst,---(Bcvb.
Sterblichkeit unter den Auslern.
D'S "True Delta" sagt, daß die große
O.i antit 't süßen W>ss<rS we'che in diesem Som
würde die Luft vollständig verpestet werten.
Tie diesjährige L>aummo!lcnerlite.
Der Editor des , Maro» Telegraph" sagt eln
weilen ein ?lusfall von ällO.tllt > Ballen in Folg?
te vielmehr, daß in jedem Caunty jenes Landes«
theile? die Anzeichen auf eine reiche Ernte schlie
ßen ließen.
Huilgcii'iiotl, unter den Lienen.
Der Albia, MonroeEo., lowa, ~N.publiean"
«tA"1?o» tLiie, Pa,, wird folgender Vergif
tungsfill erzählt : Ein deutscher katholischer Prie
ster, Gehüise des Ehrw. Hartman, Priester der
St, Marienkiichc an dcr !>tcn Straße, starb plötz
lich am Montag Morgen, znsolge einer Dosis
Gist, die er aus Versehen nahm. Am Sonntag
nein unrrttbarrn Zustand.
Ani'kunfr wird verlangt
über die Kinder von Doktor Julien Henry, der
Hr. Henrv zog von Pennsylvanieii nach St. LouiS.
Seine Kinder (drei an der Zahl) sind, wenn sie
noch lebe», mit einigen andern d e gemcinschaflli
che» Erben dcr Hinterlassenschaft von lamrs Hcn
ry, welcher vor einigen lahrcn gestorben ist. Auf
briefliche Anfrage bei William A. Henry, Detroit,
Michigan, kann man die Besonderheiten erfahren.
A»S Sheltonviile, Millen Eannly, Geor
gia, meldet man uns »ntcr'm 8. August folgrndcn
eigenlhümlichcn Vorfall: "Ein gewisser Mc-
Ginnis crhängtc sich, angeblich, um seine Frau zu
erschrecke». Er knüpfte einen Strick um seimn
Hals, befestige jenen dann an einen Balken und
baumelte nun so lange, bis seine erschreckte Ehe
hälfte herzukam »nd ihn losscbnitt. Es kostete
viele Mühe, ihn ins Lebe» zurückzubringen.
Hoke preise für Nlenschenfieisch.
für Sl l t > nnd von 15 Jahren für >ls>ts
SV'Da» "N,-O. Cresecnt" meldet, daß dort
eine deulfche Frau zum fiinften Male Willive scj.
K.ii'er ihrer Männer beging den ersten lahretaq
der Ehe. Der letzie Gemahl der Frau starb am
gelben Fieber. Sie sieht sich selbstverständlich
nunmehr nach einem sechsten Gcsxonsen um.