Der lecha patriot. (Allentaun, Pa.) 1848-1859, August 25, 1858, Page 2, Image 2

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    Lech« Patriot.
Allkittaun, Pa>, August 25. 1858.
Volks Staats - Ernennungen.
Für Supreme - Richter >
Zolzn LN. Ncad,
von Philadelphia.
Für Canal-Eominißioner :
William E. Fräser,
von Fayette Caunty.
DviZ WerbklrbunK bollenöeö!
Der atlantische Telegraph i» Thä
. . tigkeit!
Die 'ftcn de« Presidenten und de«
. - Königin von England.
Dieses große Werk ist NU« Vollendel
—der Drath ist nicht nur allein in de»
Tiefe des Meeres Meilen weit vo»
Küste z,t Küste gelegt, sondern derselbe
arbeitet auch, was in den letzten Tagen
von Vielen bezweifelt worden ist —zwar
arbeitet derselbe immer noch nicht gera
de nach Wunsch —aber man fühlt ver
sichert, daß eö in wenigen Tagen gelin
gen wird, die elektrischen Apperate in ge
hörige Ordnung zu bringen.
Wir- wollen unsere Leser nicht mit
Aufzählungen der in den verschiedenen
Städten und Städtchen stattgehabten
Feierlichkeiten ermüden, als die Ausfüh
rung dieses großen Werkes allenthalben
bekannt wurde. Sie waren fast über
- all gleich. Abfeuern von Kanonensal
ven, Aufstecken von Flagge», Glocken
geläute, Feuerwerke, Illuminationen, u.
s. w., fanden in Neuvork, Philadelphia,
Boston, Baltimore, Alban«, Buffaloe,
Chicago, Louisville, Pittsburg, Nead
inst, Allentaun, Easton und beinahe in
allen Städten der ganzen Union statt.
Wir laßen hierunter nun noch die De
peschen folgen, welche von der Königin
Victoria von England an President
Buchanan, und von Bnchanan an dir
Königin gesandt worden sind, und fügen
unscrn Wunsch hinzu, daß der atlanti
sche Telegraph—dieses für alle Natio
nen so große und wichtige Wunderwerk—
nun auch ungestört und gerade nach
in seiiieu Berechnungen und Erivartuu
gen hinsichtlich der Vortheile dcßelbei
durchaus nicht getäuscht werden mag.
Die Depeschen.
Die Depesche der Königin Victoria, von Eng
land, lautet wie folgt z
L e n d « n, August IL, 1823.
Ihre Majestät grätulirt dem Präsidenten z,
der glücklichen Vollendung dieses großen interna
tionalen Unternehmens, an dem die Königin das
tiefste Interesse genommen. Tie Königin ist Aber
zeugt, daß der Präsident mit ihr in der feuriger
Hoffnung übereinstimmen wird, daß das elektrisch«
Tau, welches jetzt Großbrittanien mit den Verei
nigten Staaten verbindet, ein neues Band bilden
wird zwischen den Nationen, deren Freundschaft
auf da» wärmste gegenseitige Ach
gegründet ist. Die Königin ist sehr erfreut
auf diese Art dem Präsidenten Mittheilungen ma.
eben und ihm die Wünsche für das Gedeihen der
Vereinigten Staaten wiederholen zu können.
Des Präsidenten Antwort.
WaschingtonSit?. Aug. 16.1855.
Der Präsident erwidert herzlich die Gllickwün
sche Ihrer Majestät der Königin zu dem Gelin
gen des großen internationalen, durch die Wissen
schaft, Geschicklichkeit und unbezwingbare Energie
der beiden Länder vollbrachten Unternehmens.-
E» ist ein glorreicher, weil für das Menschenge
schlecht nützlicherer Triumph, als jemals von dem
Eroberer auf dem Schlachtfeld gewonnen ward.
Möge der atlantische Telegraph unter dem Segen
des Himmels als ein Band des ewigen Friedens
und der Freundschaft zwischen den stammverwand
ten Nationen und als ein Werkzeug sich erweisen,
das von der göttlichen Vorsehung dazu bestimmt
ist, Religion, Gesittung, Freiheit und Gesetz durch
die ganze Welt zu verbreiten. Werten nicht von
diesem Gesichtspunkt aus alle Nationen der Chri
stenheit aus freiem Antrieb sich zu der Erklärung
vereinigen, daß er ewig neutral bleiben soll und
daß seine Mittheilungen in der Beförderung nach
ihren Bestimmungsorten selbst inmitten von Feind
selizkeiten für unverletzt gehalten werden sollen?
Dcr Inuahiile - Lritf des Mb. Lohr
M. Ucad.
Wir lege» hier nachfolgend unscrn Le
fern dcn Brief des Achtb. John M.
Read vor, worin er die Ernen»un.i
der Volks StaatS-Eonvention, als Kan
didat für eine Vupriem-Richterstclle an
nimmt. Dcmnach ist die Sage unsere,
Gegner, daß er die Ernennung nichi
annehmen werde, auch wieder wie ein,
Seifenblase zerplatzt. Auch die bestimm
te Aeußerung, daß John M. Read ein
Frcihandclomanii sei, hat sich als einc
vffcnbarcUiiwahrhcit herausgestellt, denn
I'ört was er selbst sagt, nämlich : „ Ich
stimme herzlich mit den Gesinnungen der
allgemeinen Staatsklugheit i» dm Be
lchlüßen gedachter Eonveiitio», die iä
aufmerksam durchgelesen habe, überein.'
Nu» einer der Beschlüße» sogt aber
/,Daß die Kosten der Regierung dnrcj
einen Tarifs ans fremde Waaren' bestrit
>en, und daß ein solcher Tarifs so geleg!
werden sollte, nm die Rechten der frei
enArbeiter und Ei n h e i m i
s ch e I ii d u st ri e z u besch ü tz e n.'
Unsere Gegner stehe» also auch hier schoi
wieder überwiese», daß sie in beide» obi
ge» Fällen ihren Freunde» schändlich!
Lügen vorgemalt haben. —Leset aber de-
Brief selbst.
Philadelphia. Juli 27.185?.
T e e h r t e r H e r r - Ich habe diese.
Morgen Ihren Brief vom Juli, welcher micl
berichtet, daß Ich einstimmig duich die Voll«
Staats-Convention, versammelt zu Harilsburg
als Candidas für eine Supriem-Richterstellc er
nannt worden sei, sammt einer Abschrift der vci
derselben angenommenen Beschluß-, welche ich auf
merkjai» durchgelesen habe, richtig
Ich stimme den Gesinnungen der allgemeine,
Ztaatsklugheit, in denselben ausgedrückt, herzliä
bei, und nehme die mir angebotene Ernennung mi
großer Schüchternheit an. Sollte ich erwähl
werden, so kann ich nur versprechen, daß so wei
meine Fähigkeiten es zulaßen, ich den Pflichten die
seS hohen gerichtlichen Amies auf eine unparthei
ische Weise nachkommen werde.
Ehrerbietigst der Ihrige,
M. Read.
An den ?lchtl>. ?f. H. Reeder, Präsident de>
Volks-Conveniion.
Ein ehrlicher Dcmokrut.
Es liegt eine Rede, welche der Nchtb.
John Hickma n, welcher den Eon
greß-Distrikt, bestehend aus de» Cann
ties Ehester und Delaware, i» dem letz
ten Eongreß representirte, und welchei
ein Eandidat für Wiedererwählung ist,
gehalten zu West-Ehester, am jB. letz
te» August, vor uns. Es ist dieselbe ein
herrliches Produkt, in welchem die gan
zen und uiiiiachgiebige» Bemiihuugeii
des Presidenten Buchana», seiner sittli
chen Freunde, und der iiördlickcn Teig
gejichter, Kansas in die Sklaverei zu
werfen, ganz klar und deutlich an den
Tag gelegt werden, so viel so, daß der
selben sicher niemand widersprechen wird.
Ja es ist dieselbe wirklich eine Meister
rede, und Bnchana» erhält dar,'» gerade
was er für seine Verrätherei verdieni
hat. Es thut uns «ur leid daß wir kei
nen Raum haben dieselbe in unser Blati
aufzunehmen. Wir hoffen aber daß du
Bürger des besagten Congreß-Distriktc
Hrn. Hickman wieder zu jenem Nintc
drwählen werden, de»» ei» ehrlicher Re
präsentant war er ganz sicher —wäre e»
dies nicht gewesen, so hätte er sich gleich
falls bestechen laßen, wie dies bei An
dern der Fall war, und hätte cbenfallo
den Lecompton-Schwindel, der von dem
Volk von Kansas mit einer so überwäl
tigenden Mehrheit verworfen worden ist,
unterstützt. Ja Republikaner, cö iß
Eure Pflicht, ihm Eure Stimmen und
Unterstützung zukomme» zu laßen, denn
wahrlich ei» solcher Nepreseiitant ver
dic»t wohl belohnt zu werden.
Wie viel Zeit krlordcrt es?
Wir wurden schon öfters gefragt, wie
lange Zeit es erfordert eine Depesche von
Küste zu Küste, durch den atlantische»
Telegraph zu senden? Dies ist eine Fra
ge die bisher immer noch nicht mit gänz
licher Bestimmtheit beantwortet werden
kann. Die Depesche der Königin von
England sott ohne einen Datum hier
angelangt, und dieselbe soll erst hier der
Botschaft beigefügt worden sein—we
nigstens man weiß noch nichts mit Ge
wißheit, wann dieselbe die Irländische
Küste verlaße» hat. Es mag Stunden
genommen habe»—vielleicht auch Tage
um dieselbe hieher zu sende». Erfah
rung hat gelehrt, daß die Tiefe de?
Wassers, worin der Draht liegt, die elek
trische Gangbarkeit bedeutend hemmt.
Der längste in der See sich befindende
Telegraph ist zwischen England und Af
rika, und trotzdem daß derselbe nur kurz
ist, im Vergleich mit dem Besprochenen,
so könne» dennoch nur zwei bis drei
Worte per Minntc dadurch versandt
werden. Die Zeit hat es uns erst zu
lehren, ob, nachdem alles in gehörig,
Ordnung gebracht ist, auf dem atlanti
schen Telegraph ein Wort in einer oder
ei» Wort in fünf Minuten versandt wer
den kann. Wir werden daher noch ei
nige Tage zusehen müßen, bis wir in
Bezug auf diesen Gegenstand völlig und
zutrauungsvoll belehrt werden können.
tkf» neuer Dampfpsiiig.
Bereits vor mehreren Jahren wurden in Eng
land und Amerika Versuche gemacht, beim Um
pflüge» der Felder Dampfkraft anzuwenden. An
fangs wurden stehende Dampfmaschinen vorge
schlagen, die an langen Seilen die Pflüge über
das Feld zogen ; da aber dieser Plan sich bald als
ganz unpraktisch erwies, so mußte man auf ante
re Mittel und Wege denken.
Bei einer vor mehreren Jahren In kineolnschire
in England abgehaltene» landwirthfchaftlichen
Ausstellung erschien zurrst Bopdells Dampf
oflug, der bei weitem besser eonstruirt war, als all,
früheren zu diesem Zweck benutzten Maschinerie»».
Lei einem ang stellten Probepflügen bewährte der
elbe flch über Erwarten. M>t drei angehängten
pflügen pflügte derselbe nämlich einen Äcker Land
in 73 Minuten «m, so daß cr nach diesem Ver-
hältniß im Stande war, in einem Arbeitstage von
zehn Stunden beinahe lO Acker uiiizupflügen.—
Seche mit 18 Pferden befpa-nten Pflüge würden
in derselben Zeit nur Ack.r umzubrechen im
Stande gewesen sein. Wie man hört, ist dieser
Dampspflug später in England wirklich in prakti
sche Anwendung gekommen. Die Eigenthümer
desselben reise» gegenwärtig im Lande herum, pslü
gen den Bauern ihre Felder coniraktmäßig für
'l.7') per Acker, und haben es, wie man »erst
chert, so weit gebracht, in einer Stunde Acker
umzupflügen.
BoydeUs Pflug ist aber trotz alledem noch,ein«
äußerst schwe,fällige Maschine. Er wiegt nicht
weniger als 13 Tonnen und braucht »inen Tendei
für Hol< und Misser, der 8 Tonnen wiegt. Um
die Schwierigkeit zu überwinden, daß eine so schwe
re Lokomotive in den Boden einsinkt, ist an den
vier Räder» eine bewegliche Eisenbahn angebracht,
die sich jedesmal vor das Rad l>gt, und wenn
dasselbe über die Schiene gelaufen ist, sich selbsl
wieder aufhebt. Dies macht natürlich die Ma
schine sehr eomplicirt und ko.lspielig für de» Ge-
Wie wir letzte Woche mittheilt?», hat nun »in
Pennsylvanier, Namens F a w ke S, kürzlich ei
nen neuen Dampspflug erfunden, der vorige Wo
che in Gegenwart einer großen Zihl Zuschauer
die von allen Seite» herbeigeströmt waren, ir
Christi ana, einem halbwegs zwischen Phila
delphia und Harrisbitrg gelegenen Flecken, öffent>
lich eine Probe ablegte.
Diese Probe Ist, wie der „Laneaster Erpreß'
berichtet, sehr günstig ausgefallen. Nach der Be
schreibung dieses Blattes besteht die Maschine au«
krast, die ein Geste» zieht, in welchem sechs Pfliigi
angebracht sind. Statt der Triebräder ist an de,
Maschine nur eine an beiden Ende» sich verjün
gende Trommel ang'bracht, wodurch es möglich
wird, eine kurze Wendung zu machen, sobald der
Dampspflug am Ende des Feldes angelangt if!
und wodurch gleichzeitig das Einsinke» der Räder
in den Boden verhindert wird. Durch eine ein
fache Verrichtung können ferner gleichzeitig di,
Pflüge innerhalb des Gestells emporgehoben wer
den, daß sie während des lluiwcndens den Bode»
nicht berühren. Das Gewicht der Maschine be
trägt nur 7 Tonnen.
Die Zuschauer waren, wie erzählt wird, mit
dem Probeversuche sehr zufrieden, obgleich er noch
Manches zu wünschen übrig ließ. Da jedoch dir
Ackerbau - Gesellschaft von Philadelphia
den Erfinder eingeladen hat, seine Maschine dahin
zu bringen und in der Umgebung der Stadt einen
zweiten Versuch zu veranstalten, so werden.wii
hoffentlich in Kurzem nach eigener Anschauung
über dieselbe urtheile» und dann eine ausführliche
re Beschreibung derselben geben können. Für jtz!
wird genüge», auf eine neue Erfindung ausnrerk'
sam zu machen, die, wenn sie sich in der Praxi«
bewährt, einen außerordentlich günstigen Einfluß
auf den Betrieb der Landwirthschaft, namentlich
den große» Prärien des Westens auszuüben
> verspricht.— (Preßt. .
Gcn'ittcr und Blitzschaden.
Nach mehreren drückend heißen Tagen hatten
wir am vorletzten Mittwoch Abend zwei starke Ge
witter: Eins um etwa 7 Uhr und das andere zwi
schen l 0 und l l Uhr. Beide waren von heftigem
Sturm begleitet, der Fensen und starke Bäum,
niederriß und hie und da an len Dächern von Ge
bäuden Schade» anrichtete. In Cumru Taun
schip, aus den Bauereien von Jacob Gaul, Jodn
Body und mehrere» ihrer Nachbarn wurden nichl
allein die Fensen umgeweht, sondern auch Wald
bäume entwurzelt. In verschiedenen Theilen de,
Caunty fielen auch Schlossen von beträchtlicher
Größe.
Noch größer war indeß der Schaden, welchrii
der Blitz an manchen Oiten an Gebäuden ange
richtet hat, indem er viele derselben anzündete
Er schlug in ein Haus in Pottsville. hat jedoch,
wie der "Jefferson Demokrat" meldet, keine» gro
ßen Schaden angerichtet. Dagegen erfahren wir
gerüchtweise von Laneaster Caunty, daß doet meh
rere Scheuern von Blitz entzündet wurden und mil
ihrem wcrthvollen Inhalt niederbrannten.
In unserer Nähe, in Brecknock Taun schip. Berk«
Caunty, verlor John Gebhard zwei Scheuern durch
den Blitz. Um ungefähr l l Uhr. als die Familie
sich kurz zuvor ins Bett begebe» hatte, u»d Hr
Gebhard eben wieder aufgestanden war, weil tri
Gewilte'stlirm mit erneuerten Heftigkeit zu toben
begann, erschütterte ein furchtbarer Donnerschlag
die ganze Wohnung, und zur nämlichen Zeit fuh»
der Blitz in seine alte Scheuer und entzündete
selbe. Hr. Gebhard weckte nun geschwind sein,
Kinder, und als er dann auf den Hof trat, stand
die Scheuer bereits ringsum in lichten Flammen.
Alles darin Befindliche, Ȋnlich zwei vortrefflich-
Kühe, Z Tonnen Heu. vorigjähriges Heu und man
cherlei sonstiges Geräth, war rettungslos verloren.
Einer von Gebhards Söhnen und ein Arbeiter
desselben liefen dann nach der neuern Scheuer, die
über dem Winde, etwa 30 Fuß von der brennen
den stand. Als sie'hier einen Gaul, Ig Stück
Rindvieh und etwas Pferdegeschirr gerettet halten,
wurden sie von Hrn. Gebhard abgerufen, der das
unterm Winde stehende Wohnhaus in größerer
Gefahr glaubte und ihrer Hülse zum Hinaustra
gen des HauSrathS bedurfte. Kurz darauf stand
auch das Innere der neuern Scheuer in hellen
Flammen. An Rettung war nicht zu denken,
und so brannte den» auch diese mit ihrem ganzen
wertvollen Inhalte nieder. Derselbe bestand
jährigen Ernte an W-'izen, Roggen unv Hafer, mit
Ausnahme von zwei Waizenstöcken. Diese Scheu
er maß 4t) bei 8t) Fuß und war gepropft voll,
und mit 2 Blitzableitern versehen. Außerdem
aber befanden sich darin, 100 Büschel alter Wal
zen. eben so viel Hafer und ungefähr 60 Büschel
Roggen; eine neue Patent-Drill, Patent-Pferde
rechen. Windmühle, Welschkörnschäier, Strohbank.
ein Zweigäulowagen. Pferdegeschirr und vielerlei
anderes Geräth. Wie das Feuer I» der neueren
scheuer entstanden, ob auch durch einen Blitz
strahl, oder durch die zuerst brennende alte Scheuer,
kann Hr. Gebhard nicht sagen. Er schätzt seinen
Schaden auf A4,000, ist aber nur für N 2.400
versichert, und erleidet also einen für diese Zeit
sehr empfindlichen Verlust.—(Read. Adler.
»Line vrrwcqcnc Fälschung.
Der Laneaster "Evening Expreß" meldet, daß
kürzlich eme verwegene Fälschung ans Licht ge
kommen ist, welche von einem Manne, Namens
Friederich A.Miller, einem Juden, der früher in
Columbia wohnte, vor einigen Monaten began
gen wurde. Miller kam nach Laneaster, ließ sich
Abschrift von dem Kaufbrief für
von Paradife Taunschip. angehörig,
indem er vorgab, er wünsche das Eigenthum zu
kaufen und verlangte zu wissen, ob das Recht gut
und frei von Beschwerden sei. Gleich nach sei»er
Rückkehr nach Columbia fälschte er einen Morl
inge für 83,000 über das Eigenthum, und mit
Urin Manne, der sich für William A. Eckert, jun.
den Eigenthümer des Landguts, ausgab, erschien
er vor F. H, Ebur, Esg. und lieg den Mortgagi
gerichtlich bescheinigen, Der Mortgage war in
regelmäßiger Form abgefaßt, von I. W. Fische,
und F. H. Ebur als Zeugen unterschrieben unl
wurde bald darnach in der Recorder« Amtsstubi
eingetragen.
Die systematische Weise, auf welche Miller be
der Sache z» Merk gieng, da er durchaus der Ver
richtung sich bei Advokaten um Rath befragte, er
regte keinen Verdacht bei denen, mit weichen ei
umgikng. Mit diesem Mortgage, in gerichtliche!
Form ausgefertigt, gieng Miller nach Philadel
vhta und bot denselben einem Juwelier -Handle!
zum Verkauf an; da aber bei der Unterhandlun,
einige Verzögerung staltfand, so schrieb der Zu
welierhändlee an einen Advokaten in Lancaster
um zu erfahren, ob der Mortgage rechtsgültig se
und ob noch irgend einige andere Beschwerden au
dem Landgut lasteten. Der Avvokat antwortet
ihm, daß das Landgut L l O.OIXI werth sei und da>
Millers Mortgage die einzige Beschwerte sei, di
auf demselben lastete. Der luwelierhändler nahn
darauf den Mortgage an, und Miller bekam bei
nahe den ganzen Belauf desselben in Juwelier
Waaren, (zum Werth von zwei bis drei taufen
Ikalern) und seitdem hat man nichts mehr vo!
Miller gehört noch gesehen.
Der in der Recorders Amtsstube eingetragen
Mortgage zeigt, daß er am 14. vorigen Jur
ausgestellt wurde über zwei Landstriche, einer der
selben enthaltend lAcker und der andere 3!
Acker, gelegen in SaliSbury Taunschip, Lancaste
i Eaunty. Ais Herr Eckert mit den Ua-standen be
kannt gemacht wurde, läugnete er alle Kenntnil
von der Sache, indem er nie einen solchen Morl
gage unterschrieben habe. —(Volksfe.
Die schottischen Podien.
Die demokratischen Editoren suchen durch vie
ierlei Schlüsse zu beweisen, daß unsere Regierung
in dem Ankauf vo» SMIMi) weith Eisenrvhrc!
für die City Waschington durchaus kein Unrech
begangen habe, indem ja die in Schottland fabri
zirten Röhren die wohlfeilsten seien. Die De
mokratie sagt uns, daß, wenn unsere Manufaktu
rer solche Contrakte bekommen wollen, sie weite
nichts zu thun haben, als ihre Preiße zu erniedri
gen!
DaS ist nun sehr wahr. Unter dem demokra
tischen Freihandel ist es unmöglich, mit den wohl
feilen ArbeitSproducten von Europa zu conruri
ren, und wenn unsere Manufakturer etwas zu thu,
haben wollen, so müssen sie ihre Preiße und folg
lich auch den Lohn ihrer Arbeiter auf den europäi
schen Maßstab herabsetzen.
Ist aber das Volk dieses Landes der Mine,
der TaglShner und Handwerker—willig und bereit
den schon jetzt niederen Lohn noch mehr schmäler
zu lassen? Sind sie bereit, zu europäischen Prei
Ben zu arbeiten oder ziehen sie guten Lohn und ho
he Preiße vor, wie wir sie in der guten alten Zei
, hatten ? Daß Volk muß diese Fragen am Stimm
kästen für sich selbst beantworten.' Wünscht e
! niedere Prcisie und geringen Verdienst und wolle
vie Leule die halbe Zeit beschäftigungslos herum
aufen, >o lastet sie das demokratische Ticket wah
ien. Lieben sie aber, die frühere» Zustände de
.'andes wieder hergestellt zu sehen und wollen si
lich Arbeit und guten Lohn sichern, so müssen si
für ein Schutztarifs—für die republikanische Par
! !ei stimmen, welche es sich zur Pflicht macht, di
lreic weiße Arbeit des Landes zu befördern und z
Beschüßen. Die Frage ist eine sehe einfache, un
Jeder, der seinen Verstand nicht absichtlich dage
>en verschließt, muß sie begreifen.
! Es giebt natürlich Viele, die für das foaenann
te demokratische Ticket stimmen werden, selbst wen
sie klar vor Augen sehen und wissen, daß es un
in eine Bettler-Nation verwandeln wird. Es ha
aber zum Glück auch Tausende Anderer, die so ge
scheide sind, zunächst für ihr Land, sich selbst un
ihre Familie und dann erst für die Partie zu for
gen. An solche ergebt unsere Appelatio» für di
Wiederherstellung der früheren Wohlfahit des Lan
des, mittelst eines Schutz, Griffs. Wir brauche!
keine schottischen Wasserrohren mehr. Wir müsse!
unser eigenes Erz und Kohlen graben und unser
eigenen Arbeiter mit all den Anikeln beschäftigen
welche die Manufakturer nöthig haben. —(Acler
liberale inächriiiße.
Herr James McK e o w n, welcher a>!
Donnerstag vor acht Tagen in der Stadt Lanea
ster, in einem hohen Alter und im Besitz eines be
trächtlichen Vermögens starb, vermachte durch sei
nen letzten Willen §2,«)o<> an die Englische Pres
byterisizer Kirche jener Stadt; L2.VW an di
PreSbyterianer Kirche in Leaeock; und S l.0»0 0!
die Presbyterianer Kirche in Paradise. Der Ver
storbene war unverheirathet und hinterlkß kein
Kinder.
Diese Vermächtnisse, so lobenSwerth ihr Zwei
auch ist und so ehrbar sie für die Gesinnung' unl
den Eharakter des Erblaßers sind, werden wahr
scheinlich zu einem ärgerlichen Rechtshandel füh
ren. Durch ein vo» der Gesetzgebung im lah
18.i5 paßirtes Gesetz ist es verfügt, daß alle Ver
welches infßcsitz gehalten wird für in einem Kör
per vereinigte, religiöse oder mildthätige Gebräu
che, gemacht und gerichtlich vollzogen werden müs
sei, einen Monat vor dem Tode des Erblaßers.—
In dem obigen Fall wurde der letzte Wille an
2?jsicn Juli IBZB, also nur acht Tage vor Herrr
M KeownS Tod, durch Unterschrift und Siege
rechtskräftig gemacht, so daß die obigen Vermacht
nisse in direktem Widerspruch mit dem Gesetz sind
Die Haupterben sind James Hemphill und Her!
Burkholder, wohnhaft in Ohio, welche mit Siich
len de« Verstorbenen verheirathet sind.
Ein ähnlicher Fall trug sich vor weniger als ei>
nem Jahr zu, in welchem ein Erblasser eine großi
Geldsumme an die West Town Kostschule dei
Freunde vermacht hatte. Die übrigen Erbe»
brachten die Sache vor die Supreme-Court, welch
entschied, daß das Gesetz gültig und folglicl
das Vcrmächtiiiß null und nichtig fei.—(Volkssr
Gute Alwsichtln clif die Heibsiwahlen
in prnnsylvanien.
Die einsichtigen Männer-aller Parteien Halter
es für ziemlich ausgemacht, daß der ganze Staa!
Pennsylvanien im nächsten Herbst das Verdain
mungsurtheil, welches die Bürger von Pennsyl
vanien neulich über die unehrliche, lasterhafte Po
litik der Buchanan-Administration ausgesprochen
hat. den Eongreßabgeord
netcn, welche Schwindelvorschlag
stimmten, wird kaum einer wiedergewählt werden,
In Philadelphia zum Beispiel ist nur einer de,
fünf Eongreßbezirke. welche derzeit von Demokra
ten repräsentirt sind, zweifelhaft. Es ist der er.
ste, der Bezirk de« elenden Rockumwenders Tom
glorence, in welchem die Demokraten bei der Muni
cipalwahl noch 27 Stimmen Mehrheit hatten.
Daß diese Mehrheit leicht aus dem Felde zu schla
gen ist wird wohl Niemand bezweifeln. Aehnlich
ist die Sachlage im ganzen Staate, vielleicht da,
berühmte Berk« Caunty ausgenommen, wo die
Demokraten der Sage nach heute noch für Jackson
stimmen und selbst für Schindrrhannc« stimmen
wurden, wen» sein Name auf dein „demokrati
stände. In Westpcnnsvlvanlen isl
die der Dlinvkratkn sicher Anti-Leconip
lon.
Philadelphia stellt slinf Senatoren und 17 Re-
Präsentanten in die Staatsgesetzgebung, Auf dac
stimmeiiverhältniß der ?)!unicipal>vahl gestützt,
erwaiict man, daß die Opposition 12 und die de
mokratische Partei höchstens fünf Repräsentant«
durchsetzen wird. I» den Caunties Armstrong
Westmorelaiid, Blair. Eambria. Greene. Fayetti
welche Demokraten in die letzte Gesetzgebung
geschickt haben, wird wahischeinlich die Oppositio,
strgen. weil die Demokratie" gespalten ist un>
die Anti-Lecomptoniten am Ende noch lieber für Re
publikaner stimmen, als für Lecomptoniten, nur un
den alten Bock und seiner 'ma
einen tüchtigen „Treffer" zu Das „M,
ste Rcprä>cntante»ha»s von Pennsylvanien wirl
wahrscheinlich republikanisch sein. Im Senat
der nur zu einem Drittheil erneuert wird, siiil
allerdings die „Böcke" in der Mehrheit.
Forney, der Führer der Anti-Lerompton-Demo
kraten hat sich von dem .demokratischen" Staats
ticket losgesagt und proklamirt den Lecompton
schwinde! als Testfrage bei den Eongreßwahlen so
wie der Wahl tines Mitglieds des Oberlandesge
richtS. Er wird dafür als ..Schwarzrepublikaner'
denunzirt; aber das rührt den Rebellen nicht.-
Es ist ein Unsinn, sagt er, uns von Treue gege!
das demokratische Ticket zu schwatzen und uns ab
„Schivarzrepublikaner" z» verlästern, wenn Funda
mentalgrundsätze der Demokratie in Gefahr sie
hen. Die Opposition hat ganz Recht, wen» fl
von den alten guten Waffen, mit denen tie demv
kratische Partei so manchen Sieg erfochten und de
r'n sie sich nunmehr begeben hat, Gebrauch macht
Kurzum, die «Sache verspricht schön zu werden.—
Der alte Bock hat wirksamere Propaganda für di
Republikaner gemacht, als alle ihre Redner un
Zeitungen seit 2 Jahren,—Freiheit« Freund.
«Nfsizi cllc IVt» dl'cutelcic».
Die Waschington Union entbalt einen lange!
Artikel, in welchem versucht wird, die Adminislra
tion von dem Borwurf einer vcrschwcnderischel
Verschleuderung der öffentlichen Gelder weiß z
waschen. Sie behauptet in diesem widersinnig«
Artikel mit eiserner Stirn, daß die Geld-Bewilli
gungen für das Fiskal-Jahr >B5B—5V. welche de
lausenden Rechnung aufzubürden, sich nur au
fünfzig und einige Millionen von Thaler belaufei
und nicht, wie der Bericht nachweist, übe
Hundert Millionen Thaler. Die Union stellt di
Behauptung auf, daß beinahe die Hälfte der ver
anschlagten Auegaben auf Rechnung der vorherge
hendcn Jahre zu belaste» sei. Eine lächerlicher
Ausflucht läßt sich kaum denken ; daß Mährchei
ist zu jämmerlich und absurd, als daß damit ai,6
nur das einfältigste Grünhorn gefangen werte.
Angenommen aber auch, der Porwand hätte ei
»igen Grund, wen trifft dann der Vorwurf? Di
Rational' Administration ist bekanntlich beinahe sei
>,chs Jähren in de» Händen der anmaßlichc» de
mokratische» Partei und sind deshalb Verpflicht»,,
gen und Sch»'den conirahirt. so lastet die Schul
und Verantwortlichkeit augenfällig und handgreis
lich auf der liederlichen Wirthschaft derselben -
Wo haben diese fünfzig Millionen bisher gesteckt
Oer Ausfall mußte doch gefühlt werden! Od
hat das Gouvernement sogar die unverschämt
Frechheit gehabt, das Deficit vor dem Volke z
verberge», um Wahl eines bock demokratische
Präsidenten zu sichern ? Die von dem Schatz Sek
rrtär zur Deckung der Ausgaben für das Fiskal
I ihr 1858 5!) verlangten Appropriationen be
laufen sich mit Einschluß'der Bilanz aus dem vor
«»ergehenden Jahre auf mehr als Llo3,l>vl>,<>»o
das ist eine zugegebene Thatsache ! Mögen sich di
seilen Organe der Administration noch so sehr be
mühen, den faule» Fleck zu bedecken, er isl nicht z>
vertuschen.
Zu diesem beklagenswerthcn Stande der Ding
kommt dann noch die traurige Aussicht daß di
Ausgaben sür das bevoritehende Finanzjahr noc
einige Millionen mehr kosten werden. Trotz de
geschlossenen Friedens mit Utah dauern die rnor
men Ausgaben der kostspieligen Unterhaltung dc
Armee in dem unwirthlichen Territorium lmm
noch fort.—lPreße.
tLin
Das 1000 jährige Reich im Anzug. In de
an Erfindung unerschöpflichen Nankee - Staate
zeigte neulich ein Universal - Genie und Capital
Tausendkünstler an. daß er, um eine», längst ge
suhlten dringenden Bedürfniß abzuhelfen, ent
lchlosse» sei, fein Talent als . .Lädiesbändiger" zur
Besten aller geplagten Ehemänner für lumpige 85«
per Stück auszuüben. Hilf Samuel! Löbenbän
diger. Geisterbeschwörer. Pferdebändiger, ja all
Hixmineisler. welche Tiger, Panther und Hyänen
Klapperschlangen, schwarze Bären, Eisbären, Leo
parden und anderes Gesindel aus der Wüste den
Willen des Mannes unierthänig machen! Ihr seil
geboten, das Unerhörte ist geschehen, ein Ladies
bändiger hat Euch um Eure Lorbeeren gebracht.—
Die von demselben zur Anwendung gebrachte Me
thode, deren Geheimniß er, stumm wie ein Grab
verschweigt, soll iinmrr von dem glänzendsten Er
folg geklönt sein. Wenn ein Ehemann das Un
glück hat, eine „Lädy ' zu haben, die er vor de
Hochzeit als Engel verehrte, und bei der im Lauf
der Zeit
Das zarte fromme Temperament
In Zurien-<Z,f'stoff sich verwandelt;
Die das Pantoffel-Regiment
Sich anmaßt, und den Mann mißhandelt;
so braucht ihr also einfach diesen Lädies R a>
r e v kommen und ihn seine Bändigungs-Melho
de in Anwendung bringen zu lassen. Der bös,
Geist weicht alsdann aus der Lädy, so daß st,
lammfromm, wie es einer Frau zusteht, auf ver
nunftige Vorstellungen horcht und den Mann, wem
er manchmal etwas univirsch im Kopfeist, m>>
Güte und Liebe zu gewinnen sucht.
Kein Ehemann braucht sich dann mehr des Ei
gensinns seiner grau wegen todt zu schießen, unl
wenn die Läd? statt am Waschzuber vor dem Spie
gel der Nachbarin steht, und dem Man» kein,
Knöpfe annäht und es ihr gleichgültig ist.
Wenn Strumpf und H.'niien sind zerriffcn
Und durch die Hosen pfeif, der Wind,
so braucht er nur den „LädieS-Rarey" zu engag«.
Ren und „dem Mann kann geholfen werden."
Die Ehescheidungen kommen dann außer Mo
de, und ein rvscnfarbigts paradisischeS Leben,
erschließt sich dem Ehegatten, um auf Blumenwe
gen fortan die Reise durch das Leben zu wandeln.
Hoch lebt der „Lädie S-R arey!
(Eine. Volksfr.
Gtlbca Ftcbcr i» Lharlesion.
Der gesürchtete Gast, genannt der gelbe Jack,
ist uns näher gerückt. Aus Eharleston wird
vom Samstag berichtet, daß daselbst mehrere Fälle
von gelbem Fieber vorgekommen sind. Die dor
tigen Aerzte bestreiten jedoch, daß die Krankheit
bis jetzt epidemisch aufgetrrten sei.
Coketterie und Selbstmord.
Albert G. Eldridge aus Toledo, ein junger
Mann von gutem Ruf, befand sich unter der Ge
sellschaft, die neulich auf »cm Dampfer ~Nort
hern Light" eine BergniigungSrrrurslo» rundum
auf dem Obernfee unternahm. Während
dcr Fahrt machte er die Bekanntschaft einer jun
gen Dame, der Tochter eines angesehenen Kauf
mannes aus Cleve!and. Er fühlte sich gar bald
von ihren Reizen mächtig angezogen und bewies
Herz umstrickt hatte. Da« Fräulein schien diese
Huldigungen zu genehmigen, und Alle an Bord
waren der Meinung, daß diese Reisebekanntschaft,
wie so manche andere, ti» Hafen der Heirath ein
glückliche» Ziel finden würde. Es sollte jed»ch
anders Auf der Rückfahrt beflieg ein
fremder Herr dasselbe Boot, der feinerseit« mit
der Dame Bekanntschaft anknüpfte und sich um
ihre Gunst bewarb, wie es schien, mit gutem <Ä»
solg. Die Folge war, daß Eldridge in eine diilt
ere Laune versank und tagelang »nmpf vor sich
hinbrütete. Die Gesellschaft bemerkte eS natür
lich und zog den unglücklichen Nebhaber mit ihre»
Zpässen auf. was freilich nicht daz« kitrug. ihm
feine heiter« Stimmung zurückzugeben. Eine»
Abends, da er, von den Andern entfernt, seinen
schivrrmllthigrn Gedanken nachhing, »rat die jung«
Dame zu ihm, sprach gütig mit ihm und suchte
ihn aufzumuntern. Er gab ihr aber kein Gibör,
bemerkte, daß Ihm das Leben zur Last geworden
sei, und stlirite sich plötzlich vor ihren Augen über
Bord und —ward nicht mehr gesehen. Die un
verantwortliche Flatterhaftigkeit der Geliebten
Halle ihn zu dem Entschluß? gebracht, in der
Zclbslentleibung die Heilung für sein verwundete«
Herz zu suchen.
»Sin fettes Amr.
Es wird gemeltet, daß dem StabSträger de»
Esg. von Aork, während der Irtzten
Stzung des Eongreßes die Summe von
siir ..eonflruirtes Mcllengeld" erlaubt wurde. Es
Eeiits die Z>rkular>Mtile als Reisekosten erlaubt.
Wie das Gesetz in Waschington ausgelegt wird,
mag er dort in seiner Office sitzen bleiben und Mei«
einem Theil der Union, mag diese in San Fran
cisco. St. Paul, Boston oder einem andern Theil
der Union sein,- anrechnen, für j.de Vorladung,
die er ausgiebt. Eine solche Auslegung des Ge
setzes ist auf eine auffallende Weise widersinnig,
aber so lange solche ~eonstruirte Meilengelter" er
lig sind sie einzustecken, und Herr Glasbrenmr hat
te daher das Glück einen sehr fetten Brocken.zu
bekommen. Das mit dem Amte des Stabsträ
rurch diese nämlichen erdichteten Reisen, so wür
den die „eonstruirten Meilengelder" schon längst
in jedem Zweige der Regierung abgeschafft worden
ein, wie sie sicherlich sein sollten.
Ein VNani, zur vc»M'cisi»ng und zum
Selbstmord getriebe».
James Alexander, ein geachteter Bauer bei
Tarv?villc. Ehampalgn Co., Ohio, ersrboß sich
am vorletzten Samstag unter folgenden llmstan-
I den - Alexander hatte an diesim Tage eine große
Anzahl Arbeiter auf einem Erndlcfeld angestellt,
und mußte natürlich Jemand im Haus» haben, um
für die Arbeiter zu kochen. Seine Frau hatte sich
jedoch vorgenommen, zu einer Feierlichkeit i» der
Nachbarschaft zu gehen, und ließ deshalb ihre,,
Rann im Stiche. Sie ritt fort; ihr Mann folgte
ihm nach Haus« zu gehen, und ihn an einem sol
chen Tage nicht allein und ohne Hülfe zu lassen,
allein alle Bitten waren vergebens.
Ei Erndte hin. und Erndt« h«r,
Si« blieb aus ihrem Eigensinn
Und wies ihm Stolz den Nacken.
Betrübt und beschämt kam der Mann allein
nach Hause, wo er sich in das obere Stockwerk be
gab, und in der Verzweiflung feinem Leben durch
einen Pistolenschuß ein Ende machte.
Drr»varglu<klici).
Ein IBjahrlger Bursche und Sohn armer Elten»,
hatte für einen Nachbar in Mereer Eo,. Obio. li,
der Nabe des allen Fort'S Recovery das Klären
eines Stuckes Waldgrimd übernommen. Wäh
rend «r nun damit beschäftigt war, den Stamm ei
ner alten hohlen Buche umzuhauen, traf seine Art
einen harten Gegenstand, der sie stumpf machte.—
Bei gknauerrm Nachsehen fand er unter der Wur
zel des Baumes einen eisernen, fast ganz vom Rost
zerfressenen Kasten, in weichem sich B»<> spanische
Dublonen oder ?IK gs>d befanden. Da er be
fürchtete, der Grundeigenthümer möge den Fund
beanspruchen, so verslrckt« «r brachte den
Nest seinem Vater, sagt« ihm was er gethan habe,
verließ das Haus und man hat seitdem nichts wei
ter von ihm gehört. *
n I»d i a n o p o l i S, Ind., beging
ein junges Mätchen Selbstmord durch Einnahme
von Strychnln, weil es nicht ertragen konnte, aus
frühern glänzenden Parloiverhaltnissen durch Ar
muth In die Küche versetzt worden zu sein. Un
ter Ihrer Nachlasseuschaft fand man eine Menge
Liebesgedichte und die Daguerteotype von neu»
jungen Männern.
WI ls o n E N. - C., ermordete
«in Sclave den Sohn seines Herrn, I. L>. Rob
bins, weil er ihn geschlagen hatt« Eine andere
Mordgeschichie fand während t«r Wahl in Nash
Eo., N.-E., statt. Ein Mann Namen» Perrp,
erschlug Branrley. Ein Freund des Letztem er
schoß nachher Pcrry.
A u b u r n, N-1., ergriff«» Ab«ndS
Banditen den Lokal-Redakteur des dortigen „Ad
vertifer," banden ihn, mit dem Kopfe nach unten,
an einen Laterneopsosten und machten sich sodann
aus dem Staub«. Der Mann wurde nach 2
Stunden, halbtodt, von Vorübergehenden erlös't.
Attleboro', 17. Aug. Ein großrS Ge
brannte vorige Nacht nieder. Verlust L25,0(X).
Ueber lütt Arbeiter sind durch drn Brand auß«r
Brod gesetzt.
Pcnnsylvan»sch« Eisenbahn Eompagnie
hat kürzlich Vorkehrungen ge»roff«n, um Pr«tlg«r
d«S Evangeliums zu jeder Zeit sür die Hälfte de«
gewöhnlichen Fahrgeldes auf ihrer Bahn reifen zu
lassen.
Ei ncinnatl. 17. August. Thomas Cor
win wurde gestrrn von d«n R«publikan«in de« 7.
Distrikt« zum Longrrß Cantldat nominlrt.