Der lecha patriot. (Allentaun, Pa.) 1848-1859, October 28, 1857, Page 2, Image 2

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    KVcha „Patriot.
Allentaun, Pa., Oktober 28. 1857.
adS" L»n Brief von unsern, Freund S. in >
haben wir r'.chtlg erhalten. —Wir
werden dei/ Schreiber hoffentlich bevor lange per-
sönlich treten wo w'r dann jenen Gegenstand, ,
der Lange nach, mit einander besprechen wollen. j
Danksagunga-Tag.
Gouvernvr Pollock hat eine Proklamation er
laßen, wvri« Donnerstags den Lüsten November
al« ein allgemeiner Büß- und Bet-Tag festgesetzt
<st.
LVahl.
Der Staat lowa ist der Freiheit immer noch ,
getreu, Bei der neulichen Wahl daselbst ist das
Republikanische Staatsticket mit einer Mehrheit
von etwa 300 Stimmen erwählt worden.
tvlnö N)al)l.
Die offizielle Mehrheiten von 72 Eauntir« im
Staat Ohio sind erkalten worden, und daraus er
holet es daß der Republikanische Kandidat für
Vouvernörmit 2,027 Mehrheit erwählt ist.—Die
Loko Foko« habcn lit diesen, Fall also etwas zu
früh geschrieen.
Der erste Schnee.
Heute vor acht Tagen, als den 21. October,
hatten wir für dieses Spaljahr das erste Schnee-
Gestöber. Wenn man aber bedenkt daß schon oft
in vor gedachtem Datum Schnee
von einigen Zoll Tiefe gefallen ist, so muß man
doch zugeben, daß taßelbe nur unbedeutend war,
und daß wir bisher ungewöhnlich schönes und an
genehmes Wetlcr gehabt haben.
IVelschkorn-Tiebe.
In der letzten Woche begab sich des Nachts ein
Bösewicht in das Welschkorn - Feld des Herrn
WilllamGri m, in dieser Stadt, hülste ihm
etwa ll) bis 12 Büschel Welschkom au« und trug
daßelbe, natürlich für feinen eigenen Nutzen, weg
Da eS in jener Nacht geregnet hatte, so will ma»
genau, an den Fußtapfen, wißen, wer der Thäter
ist. Derselbe hätte aber gerichtlich belangt wer
den sollen. Auch war in einer der vergangenen
Nächten ein Wclschkorn-Dieb in dem Welschkorn-
Feld de« I. I. K r a u ß e, Esq., und hat eben
falls daraus ll) bis 12 Büschel Welschkorn ge
stöhlen. Ob es der nämliche Bösewicht war, ist
natürlich unbewußt. Man hat aber Anstalten
getroffen die Welscbkorn-Felder künsti.ihin zu be
wachen, und gedenkt dadurch diese Bösewichte zur
Strafe zu ziehen.
Die Staatowabl.
Da« Resultat der Staatswahl ist wirklich ganz
auf einer Erlte so viel so, daß alles Interesse
darin verloren Ist. Die amtsmäßigen Berichte
kommen nur langsam ein, zeigen aber eine große ,
Mehrheit für Packer als Gouvernör, wahrschein- >
lich hat er 30,000 bi« 40,000 Mehrheit über j
Wilmot erhalten. —Ebenso scheint es als habe er ,
eine bedeutende Mehrheit über die Stimmen von
Wilmot und Hazlehurst zusammen erhalten. Für
die vorgeschlagenen Abänderungen der Constitution
ist gleichfalls, wie es jetzt scheint, eine nicht geringe !
Mehrheit abgegeben worden. —E« ist kaum der !
Mühe werth, die Berichte mitzutheilen, ehe sie
vollständig von allen Cauntics erhalten sind. In ,
dem Senat der nächsten Gesetzgebung weiden die
Lokos wahrscheinlich 20 Mitglieder habcn und die
Republikaner l 3 und im Unterhause die Loko«
73 und die Republikaner 27.
TVoher die Mittel.
Der Philadelphia Demokrat, eine Loko Foko
Zeitung, machte eine« TageS in der letzten Woche "
in Bezug auf die drückenden Zeiten folgende Be- I
merkungen. „Von verschiedenen Seiten wird be
hauptet, daß augenblicklich in Philadelphia von
30,0V0 bis 40,000 Arbeiter und Arbeiterinnen
unbeschäftigt sind für welche über 5 Millionen
Thaler aufzubringen wären um ihnen durch den
Winter zu helfen, wen» man aus de» Kopf durch
schnittlich 86 die Woche rechnet. Angenommen
auch, daß augenblicklich diese Zahl zu hoch gegrif
fen sein mag, so wird sie nach wenigen Wochen
vielleicht noch zu niedrig angenommcn sein.
Woher sollen die Mittel kommen, um diese»
Massen nur eine nothdürstige Beschäftigung und
nothdiirftigeS Brod zu sichern? Es liegt im In
teresse Aller, daß diese Mittel herbeigeschafft wer
den, und doch weiß Niemand bis jetzt, wie Das
möglich werden soll. Die gegenwärtige Krisis
Setusst alle Geschäfte betrifft den Arbeitsgeber
wie den Arbeiter, den Kaufmann wie den Hand
werker. Leute, die vielleicht im vorigen Winter
zu einen, solchen Zweck Tausende geben konnte» und
gaben, sind jetzt nicht im Stand, einen einzigen
Thaler dafür abzugeben."
So, demnach waren diese drückende Zeiten doch
kein aufgebrachter Eiekschenir-Trick der Republika
ner um einen Eindruck auf die Wahl zu machen,
wie die ehrlichen arbeitenden Stimmgebcr vor der
Wahl, durch veidorbene Loko Foko LiederS, glau
ben gemacht worden sind —sondern es ist dies eine
Realität, verursacht durch die schiebte Regierung
unserer Gegner—und durchaus sonst nichts. —
Wann werden doch die ehrlichen Stimmgcbe? wil
lig werden die Wahrheit zu erfahren und für Zhr
eigen Interesse und des Landes Wohl zu sorgen ?
Sekr adentkeuerlich.
Eine Neu - Orleans« Zeitung theilt folgende
merkwürdige Geschichte mit: Vor etwa zehn lah
ren floh ein junger Engländer aus seinem Vater
lande. Er hatte sein väterliches, sehr bedeuten
des Vermögen verschwendet und sich außerdem tief
in schulde» gestürzt. Nur einige hundert Thaler
waren ihm übrig geblieben, mit denen er in Nen-
Orieans landete. Hier angelangt, machte er bald
die Bekanntschaft einer reichen jungen Dame, mit
der er bald so vertraut wurde, daß er um ihre
Hand anhalten durfte. Sie versprach ihm, ihn zu
heirathen, wenn er sich bessere, seine Schulden be
zahle und ein Vermögen zu erwerben suche. Un
ser Abenteurer ging auf diese Bedingungen ein und
begab sich sofort nach Kalifornien, wo er am ersten
hoffen durfte, feine Ausgabe zu lösen. Nach
mannigfache» Schicksale» hatte er endlich sein Ziel
erreicht; reichlich mit Gold versehen, trat er die
Rückreise au. Sein Schicksal führte ihn aus das
unglückliche Dampfschiff „Central America"; er
besoldet sich jedoch unter den Geretteten, und eben
so war fein Vermögen, 8t50,l)00, versichert. —
Wie es heißt, soll seine Geliebte ihm die lange
Zeit hindurch treu geblieben sein, und ihrer endli
chen Verbindtiog dürfte jetzt kein weiteres Hinder
niß im Wege stehen.
tV' Im Staat Ohio gibt es 2,800 Meilen
fertige Eisenbahnen, weiche ungefähr 890,090,-
000 gekostet haben. Sie beschäftigen fortwäh
rend gegen 30,000 Leute, 600 Locomotiven,
SOOO CarS oder Wagen, und verbrauchen jährlich
Über 350,000 Klaftern Holz.
Die Mauch Chunk GazM^.
Wir haben kein Blatt auf
das uns mehr willkommen Ist al« die „ Mauch
Thunk Gazette." Der Editor und Herausgeber
derselben ist E. H. R a u ch, Esq. Genannter
Herr ist einer der besten und fleißigsten Editoren in
Pennsylvanien, und dabei ist er auch ein unnach
giebiger Republikaner und daher auch ein wahrer
Zreuiid seines Vaterlandes. Nichts würde uns
mehr Freude verursachcn, al« Hunderte von un
sern jungen Männern in Lechs Caunty bei uns
vorsprechen zu sehe», und uns de« Auftrag zu ge
ben, die „ Gazette" sür sie einschreibe» zu laßen.
In seiner letzten Nummer meldet gedachter Edi
tor, daß er künftighin jede Woche eine Spalte in
der „Pennsylvanisch Deutschen Sprache"—jedoch
mit Englischen Buchstaben —bestehend au« „Fun"
und auch zuwcilcn Politik geben wird. Hlcrun
ten folgea einige seiner Artikel, welche zum An
schauen allein ein Jahr Subscriplion auf seine
Zeitung werth sind. Dabei geben sie aber dem
Leser noch sehr viele Auskünfte, deren Werth gar
nicht zu berechnen sind. Aber zu dem Artikel.
Tic Harten Zeiten.
„ Fiel leite kcnna net fersieh was die ursach is
dos mer so harte zeita hen ollaweil. En dehle
mchna eS wer die Banks, un onnere denka es i«
furuifacht by Hochmuth un verfchwenderung. Aber
solche sin. aeeording zu unsere mehnung
täken. Die real uisach is dos merken tariff hen
doS hoch genunk is Englisch» waara au« de», land
zu haita. Anstatt unser Rail Road un annere«
Eifa fun England zu kaufa setta mer« in unserm
land mocha, un uf den weg net yufht unsere
Schaffleit eppaS zu verdiena gevva, ovver auch
u»ser hart gelt im land behalda. Das fiel Eifa
wo in England gemacht werd, wohlfehler os wie
do unner ihrem niedlicher lohn —aboM lO cent
der tag—forced unsere Furnäce fcirS ouS zu geh
en, un des serderbt unser coal Handel. Wär eS
now net beßer wan mer unser Eisa selber macha
dehta, un unser coal aus unser Pennsylvanisha
Mein» grauva, als England der forzug zu gevva ?
Gewiß wär eS. Aber die demokratisch pärty sagt,
manufacturers von Europa, wo ihra arbeit for
about l» ccnt der tag kriege, en chancc wohlfeiler
zu ferkaufa als es gemacht werra kann in unserm
land, ll» um unsere European Waara zu bezah
la NkmmtS hard gcld, u» uf den weg werd 850,-
000.000 alle yohr aus dem land geschickt meh als
wie in« land kunimt. Is es an wunner dos die
zeita hard sin?
Es is wahr, mer kcnna so wohlfeil schaffa als
wie in England, Frankreich oder Deutschland, aber
net ohna mer dich» der lohn runncr wo der Buch
anan nichnt dos es fei sct, uf 1!) cent der tag. —
Now, seil is zu wenig, linser Schaffleit kenna
seller weg net leben wie alle dieeente leit leben set
ta. Ter Amerikanrr handwerksmann, »» lag
lch.'ier is »och a wrnig mehr als wie die Südliche
Sklaas.' oder Rußische „Serfs." Geb unscr
Schaffleit c,n guter lohn, for donn kennä sie le
ben, un wan sie sparsam sin, un fleißig, kenna sie
auch eppas zurick lege,! for alte dage. Geb uns
guter lohn un gute preise« for a ll e «—for arbeit,
frucht un Fabrick Produkt». Weg mit dem 10
cent system. Mer kenna fell net stända.
LS" Die harte zeita bringt fiel fon die „Big-
Bugs,' Widder uf die süß—sie kenna e« nimm?
geh in grande carriazes, hinnig match geil, und
gehn zu'fuß.
demokratische Zeiten wie mer yctzt hen
macht die Scheriff bisniß first rate.
Schrecklicher Mord.
Fentonville, Mich., 13. Okt. Ein ent
setzliche« Verbrechen wuxde während der letzten
Nacht an hiesigem Platze begangen. Die Ein
zelnhciten sind folgende : Vor einigen Tagen war
ein gewisser Johnson von Saginaw mit seiner Fa
milie, bestehend aus seinem und drei Kin
dern einem Knaben und zwei Mädchen, hieher ge
zogen. Er nahm gestern Besitz von einem Hause
mit seinen Kindern, während er seine Frau in ei
ner Schenke zurückließ. Ein junger Mann, Na
mens George Eolwell, der gleichfalls früher in
Saginaw lebte und nach Fentonville übergesiedelt
war, war für die Nacht von Johnson in das HauS
ausgenommen worden. Am Abend erschienen vor
der Thüre zw?i Männer, die nach Colwcll fragten
und ihn zu veranlassen suchte» mit nach einem ge
wissen Platze zu gehen. Eolwell schien mit den
selben bekannt, sprach längere Zeit mit ihnen und
man kam schließlich überein, daß ebenfalls beide
über Nacht in dem Hause verbleiben sollten und
Eolwell sie am andern Morgen begleiten würde -
E« wurde nun eingerichtet, daß alle Anwesende»
in dem großen Parterrezimmcr eine Schl.'sstäite
Mitte des Zimmers ihr Lager ausschlugen. Ge
gen 3 oder 4 Uhr Morgens erwachte Johnson
plötzlich in Folge eines Schlages, den er über den
Kopf erhielt; er sprang auf und hinter einen
Mann her, den er der Thüre zulaufen sah, ver
folgte denselben und faßte ihn endlich. Allein der
Flüchtling war bewaffnet und versetzte dem John
son eine bedeutende Wunde an der Hand mit ei
nem Messer, wodurch dieser sich genöthigt sah, die
Verfolgung aufzugeben. -
Als Johnson wieder in da« Haus zurückkam,
fand er die zwei Fremden nicht mehr vor und Col
noch, hatte aber tödtliche Verletzungen erhalten,
während die zweite Tochter weniger beschädigt
war. Das Mordinstrumcnt war eine Axt gewe
sen. Colwell's Kopf war total gespalten und das!
Hirn hervorgequollen. Der Knabe halte zwei!
Ärthiebe an rcn Kopf erhalten, welche die Hirn
schale verletzt.'», und einen dritten über den Un
terleib. Das ermordete Mädchen hatte die tödt
l>chen Wunden ebenfalls am Kopf und am Leib
erhalten. Das zweite Mädchen >»ar nur dadurch
dem Tod entgangen, daß die Axt des Mörder« an
ihre», Schädel abglitt und bl:'S die Haut weg
schnitt. Johnson, der selbst bedeutend verletzt
war, machte sofort Alarm; die Nachbarn kamen
herbei und es fand sich» daß Johnson'« Geld, etwa
400 Thaler bis aus Thaler verschwunden war.
Die zwei Kerle, welche unstreitig den entsetzlichen
sich zur Verfolgung auf und hoffte man, ihrer bald
habhaft zu w.rden, da sie keinen großen Porsprung
hatten.
SV'D i e Philadelphia „M orn in g
Time«" hat aufgehört zu erscheinen. Die
~Sun" die seit längerer Zeit entschieden für die
republikanische Platform herausgekommen u. Wil
mot i», letzten Wahlkanpfe kräftig unterstützte,
wird den Abonnenten an der Stellt der „Times"
zugesendet werden.
IS" Tie Gesammteinnahmen bei der neulichen
Montgomery Caunty Ackerbau Ausstellung zu
, Springtaun betrugen 81550. Nach Abzug der
> Ausgaben, PrämiumS »e. blieb eine Ueberschuß
von ungefähr 54'>0.
Sterbensscene b>?i einem Lynchgericht.
Folgender schauderhafte Bericht von d»r Hin
richtung des Jesferson Gca» wegen dem Erschießen
von Robert Abernathy, ln Pontoc Caunty, Mis
sissippi, wird von einer dortigen Zeitung mitge
theilt. Sie sagt:
Unter einem allgemeinen Hurra und Geschrei
marschirte die Volksmenge ihr Opfer unverzüglich
nach dem Wald. Ungefehr eine halbe Meile von
der Stadt Red Land machten sie bei einem Hicko -
rybaum an der Wegfeit« Halt, banden einen Strick
um den Hals des Gefangenen und warfen da» an
dere Ende über einen Ast de» BaumS.
Sie erlaubten ihm dann einige Minuten Zeit,
um ein Gebet zu verrichten und das zu sagen, was
er zu sagen habcn möchte. —Er verlangte fürs erst»
»inen Trunk Wasser, und nachdem ihm ditser ge
reicht worden war, sagte er: Sie hätten ein
Ende des Stricks um seine» Hals und das andere
über den Ast, aber so wahr ein Gott im Himmel,
und unten eine Hölle sel, sei er der gegen ihn ge
brachten Anklage unschuldig.
Einer aus der Volksmenge rief dann aus :
> „Knüpfet ihn auf! er ist entschlossen mit einer
Lüge im Munde zu sterben." Eine Bewegung
wurde gemacht, ihn hi«auf zu schwinge,!? als er
ausrief sie solle» einhalten ; er wolle ein Geständ
niß mache« und die ganze Wahrheit sagen. Es
wurde ihm dann eine kurze Frist erlaubt,
i Er gestand dann, daß er Abernathy erschossen
j habe. Daß eine Schwierigkeit zwischen Aberna-
thy, Jones und ihm stattgefunden habe; daß er
! zu Aberthany ln das Feld gegangen sei und ihn
übcr den Gegenstand zur Rede gestellt habe. Da
Aberthany keine Flinte bei sich hatte, gestand er,
j daß er sich in Gray» Gewalt befinde, drehte ihm
j den Rücke», um wegzugehen, worauf er ihn in den
Rücken schoß. Nachdem er seine Fllnte abgefeuert
hatte, rief Abernathy au» r „Gray, du hast mich
getödtet, aber ich gehe in den Hiinmel." Er sagte
serner, e» sei niemand sonst in den Mord mit ver
wickelt außer ihm ; seine Frau sei ein gute« Weib,
und er hoffe e» werde für sie gesorgt werden ; daß
Abernathy ein guter Mann gewesen sei, und er
hoffe er sei in den Himmel gegangen ; was ihn
selbst betrifft, könne er die Flammen der Hölle un
ter sclncn Füße» gleichwie Besensalbey leuchten
sehen. Er betete dann eine Weile und verlangte,
daß Jemand sür ihn beten möchte. Darauf that
Major Steel auf das Ersuchen dcr Gesellschaft ein
feierliches und inbrünstige» Gebet für die geistige
Wohlfahrt des Gefangenen und für die Bekräfti
gung des Himmel» auf'ihre Verhandlungen.—
Wahrend de» Gebet» wurde die achtungsvollste
Ordnung und Stillschweigen beobachtet. Einige
weitere Bemerkungen wurden dann von d»m Ge
fangenen gemacht, untermengt mit Gebete» zc. —
Er rief dann die anwcscnden Brüder des Mannes
hervor, welche» er ermordet hatte, und begehrte
sie bci dcr Hand zu schütteln und ihnen Lebewohl
zu fagcn. Diese alle drei oder vier, glauben
wir, —traten zu Ihm und reichten ihm ihre Hände.
Hier oder in den Zwischenräumen dieser Ver
handlungen wurde eine Beisteuer von S2OO von
der anwesenden Gesellschaft gemacht für de» Nu
tzen des Weibe» und Kindes des Gefangenen, wel
che im Begriff standen eine Wittwe und Waise
gelassen zu werden. Darauf wurde dcr Gefangene
auf »in Pferd gesetzt, ein Halstuch wurde ihm über
die Augen gebunden ; er wurde aussein» Füße auf
das Pferd stehen gemacht, der Strick wurde an den
Ast festgemacht, dann wurde das Pferd unter ihm
weggeführt, und das unglückliche Opfer der furcht
baren Rache einer tief beleidigten Gemeinheit wurde
zwischen Himmel und Erde schwingend und zuckcnd
gelassen, als unlauglich für beide.
tLrdbebti: in St. Louia.
Eine St. Louis Zeitung vom !)ten October sagt,
ungefähr 4 Uhr, beinahe die ganz? Bevölkerung
jener Stadt und Umgegend aus ihre». Schlaf auf
geschreckt wurde durch das Brause» u»d d!e Bewe
gung eines heftigen Erdbeben». Die erste Vor
erinnerung wurde gegeben durch einen leichten Stvß
um ungefähr Mitternacht. Aber zu der obenge
melvcten Zeit hörtenMejenigen, welche wach wa
ren, »in leises und entferntes Rumpeln, welches
keine besondere Aufmerksamkeit erregte, bis es sich
schm'll vermehrte, und der Umfang des Schalls wie
jener von schweren Wagenzügen wurde, die durch
jede Straße der Stadt rolleten. Einige verglei
chen den LäÄn mit einer verlängerten widerhallen
den Explosion, andere vergleichen ihn mit dem
Brausen eine« Mrbelwinds, andere wieder blos
mit dem Vorbeifudi.'n von Marktwagen; aber al
le stimmen darin übrrein, daß er furchtbar war.-
Als es feine Höhe erregt hatte, finge» die Ge
bäude an auf eine fchrcaVn.-rregcnde Weise zu
wanken. Tausende sprangen in Bestürzung von
ihren Betten aus und liefe» schnell ss'nauS auf die
Straßen. Gegen-Norden warder Himmel hell,
aber von Süden rückte ein schwerer Nevel b»ran,
und in einem Augenblicke verdunkelte er beinahe
die Straßenlampen. In vielen Fällen wu.de.'
die Lampen aus eine »»erklärbare Weise ausge
löscht. Der heftige Stoß dauerte völlig drei
Viertel von einer Minute, und wurde augenblicklich
gefolgt von cinem zweiten Brausen und begleiten
den Stoß von minderer Heftigkeit. Viele be
schreiben beide als nur ein»» und behaupte», daß
der schwere Stoß völlig drei Minuten gedauert ha
be. In ungefehr fünf Minute» darnach wurde»
das Getöse und der Stoß vergleichungsweise ge
linde aber auf eine fühlbare Weise wiederholt.
Ein Bürger, weicher in einem stark erbauten
sind, und der aus dem ersten Boden schlief, b»-
! schreibt den Stoß als äußerst heftig und die Be
wegung als »in wagerechtcs Schwingen von Osten
von und gegen die Mauer in einem Bogen von
mehreren Zoll. Der Bürger lief auf die Straße
au» Furcht, daß wen» nicht sein eigene» Haus,
doch ein nahe stehendes schwächeres HauS, zusam
menstürzen möchte, und fand »inen dichten Nebkl
sich von Süden herwälztnd und in kurzer Zeit al
! les einhüllen.
Ei» in einem andern Theil der Stadt wohnen
der Herr giebt an, daß das schwere Rumpeln, als
Suden schivanlten und zwar mit schrecklicher Hef
tigkeit ; daß dann ein dichter Nebel erschien; und
daß in zehn Minuten darnach ein anderer Stoß
stattfand, und das Getös«, womit er begleitet war,
sei von einer mehr westlich«» Richtung gekommen.
Ein wohlbekannter Arzt in seiner Nachbarschaft er
schrack, als er die backstelnernen Mauern seiner
Ziüohnung wirklich um sich herum krachen und bre
chen hörte. —(Volksfr.
Schrecklich. .
Da« russische Linienschiff „Lasorte" von 3 t Ka
nonen ist neulich zwischen Reval und Kronstadt
auf hoher See untergegangen. 1490 Men
schenleben gingen dabei zu Grun
de, darunter 3 Admirale und die Familien der
Mannschaft. Nur 6 Personen kamen mit dem
Leben davon.
Ueber den Nuften von lanftrvirthschaft
kichen Augstellungen.
Keine Thatsache kann dem denkenden Beobach
ter mehr auffallen, al« die großen und segensrei
chen Wirkungen, die landwirthschaftlichen
iungen auf unseren materiellen Wohlstand au«ge-'
übt haben und noch ausüben. Sie haben mehr
zu unserem außerordentlichen Wachsthum als Na
tion beigetragen, al« alle« Gold, womit Califor
nien in Jahrhunderten unser Land überfluthen
kann. Sie haben einen Forschung«trieb ln der
Prust von Tausenden erweckt, die ihre auf diesem
Wege gemachten Erfahrungen der Welt bekannt
machten »nd dadurch den in diesem Gebiet gesam
melten Schatz unserer Kenntnisse bedeutend ver
mehrten. Doch alle« dii fe« geschah im Stillen,—
der leise Schritt de« landwirthschaftlichen Fort
schritts wurde von der Welt nicht bemerkt, au« dem
natürliche» Grunde, weil e« Zeit erfordert, um>
ihn mit den hohen Pflichten bekannt zu machen, j
die er seinem Schöpfer, seinem Lande und sich
schuldig ist: da«, was seinen Händen anvertraut!
würd», zu gebrauch»» und zu »ntwickeln, damit es
vervollkommnet und der wahre Zweck unseres
Schöpfers erfüllt weide.
Was ist eine landwirthschaftliche Ausstellung?
Es ist ei» Ort, wo die vorzüglichsten und vollkom
menste» Gattungen und Exemplare landwirthschast
licher Produkte dem Anblick des Besucher« darge
stellt sind.
Und dies ist der alleinige Zweck, dcr dabei er
strebt werden soll? Wenn so, dann laßt sie uns
übcr Bord werfen. Nein, eine höhere Absicht
soll dabei erreicht werden, ist erreicht worden und
wird fortfahren e« zu werden,—dcr Austausch der
Gedanken und Meinungen zwischen dtnjtnlgm,
welche die zur Ausstellung gebrachten Artikel pro
ducirten. Dies ist, das Mittel, wodurch land
wirthschaftliche Ausstellungen jene großen Resul
tate vollenden, welche fortfahren werden, uns als
ein praktisches, ackerbauendes und dem Fortschritt
huldigendes Volk den ersten Rang unter den Na
tionen dcr Erde zu verschaffen.
Es ist nicht genug, daß wir die vorzüglichste
Qualität von Getreide bewundern, nein, wir sol
len auch den Mann kennen lernen, der eS produ
cirt hat, damit wir vo» ihm lernen mögen, wie er
es angcfangcn hat, solches Getreide hervorzubrin
gen, und dadurch in den Stand gesetzt werden,
ähnliche Resultate zu erzielen.
Es ist nicht genug, daß wir fettes Vieh ziehen,
sondern wir sollen auch den Farmer kennen lerne»,
der dasselbe gezogen hat, damit seine minder glück
lichen Standesgcnossen vermittelst Erkundigungen
und Beobachtungen zu dcr Möglichkeit gelange»,
es in diesem Zwecke eben so weit zu bringen, und
auf diese Weise die Ausstellung das Mittel sein
möge, zur Verewigung des Fortschrittsgeistes ans
dem Gebiete politischer und landwirthschaftlicher
Ockonomie.
Landwirthschaftliche Ausstellungen in ihrer wah
ren Bedeutung sind die Triebfedern zur guten und
durchgängigen Bearbeitung und Veredlung des
Boden», Nicht« ist besser geeignet zur Erzeugung
gesunder Gefühle und zur Entwickelung der wah
ren Würde de« Naturmenschen, al« ein solches
Schauspiel, wo Alles sich vereinigt bei dem edlen
Wcttkampe der Künste des Friedens und der Nütz
lichkeit ; wo auch diejenigen, deren Hoffnungen, die
sie von der Ausstellung ihrer Produkte hegten,
nicht in Erfüllung gingen, sich ob dcm Erfolge ih
rer Nachbarn freue». Dieses ist es, was solche»
Festen in den Augen aller guten Menschen den
wahren Werth verleiht, die die Bedürfnisse unserer
Landleutc kennen und die schon von frühester Ju
gend an zu ihnen standen, in der Ueberzeugung,
daß sie in dieser Sphäre ebenso viel Gutes und
Nützliches leisten können, als in irgend einer a»d>r».
Die Vortheile, die aus solchen landwirthschaftli
chen Ausstellungen entspringen, sind doppelter Na
dazu beitragenden und sie befördernden Klassen
antreffen. Die Gewinnstc, die davon herfließen,
sind zwar in pekuniärer Beziehung von keiner Be
deutung, der Nutzen und die Vortheile aber, die
durch den Einfluß dieser Institutionen dem land
wirthschaftlichen Interesse zugewendet werden, sind
eS, die uns mit Bewunderung und Ehrfurcht gegen
jene öffentlichen Wohlthäter unserer Raee erfüllen,
welche diese Idee genährt und verbreitet und dem
Ackerbau wieder den ihm gebührenden Rang ange
wiesen haben, als einen der edelsten Berufe, dem
sich Männer widmen können.—
Tie Indianer in Südcalisornien.
Wir habcn weitere Berichte über die Operatio
nen, die Colone! de Bonneville »bei, im Süden,
gegen die Apache« leitet. Die Mogolo», Mim
brcs, Giiena« und Eoyotero» hatten in letzterer
Zeit ihre Räubere!«, so frech betrieben, daß eine
Züchtigung nijthig war. Die Berichte sind vo»
de» Quellen des Gila. Bonneville brach mit
300 Mann Truppen, 10l) Mann Miliz. 100
NavajoeS Indianern und 30 mexikanischen Kund
schaftern vo» Albuquerque auf, um vom Norden
via Acoma in das Gebiet der Apaches elnziibre
chcn. Eine zweite Abtheilung von 3»0 Mann
und 30 Kundschaftern kam von Fort Thorn im
Südosten, m?d »ine dritte von 120 Mann Trup
pen und l!t'0 Pinio» Indianern von Tueson im
Südwesten. wäl)r?nd Major Stee» mit Ott Mann
den Lebtnsmiltel-T!-i»Spor» deckte. Ueberall sah
man die Signalfeucr d.-r Indianer.
Die Coyoteros sollen ?>?00 Krieger habcn. »nd
ihre Erndte gegen das Niederbrennen zu schützen
bereit s»in, sie haben eine D.',-nqe Pserde, deren
Wegnahme sie schwer empfinden tasten. Diese
Indianer sind die frechsten. Sie hosten sich sür
die Herren de» Weltalls, reiten keck in die Dörfer
m Sonora und nehmen weg, was sie w?^»n. —
Die drei andern Indianerstämme leben in a:>«
Weiden geflochtenen Hütten, st« sind so diebisch
wie die Coyolero«, und verrinigen sich mit diesen
zu Plünderungszllgen. Pardon hat keiner dieser
Räuber, wenn er den Truppen in die Hände fällt,
zu hoffe». Ueberall sieht man noch die Spuren
eines vivilisirten Volke«, welches früher dort ge
wohnt. Drr Boden ist fruchtbar, das Land wun
dervoll schön. Das ganze Becken ist in einer Ent
fernung von 15—30 Meilen von Bergrn umge
be» und die Scenerie über alle Beschreibung groß
artig und romantisch. Dort brechen die krystall
hellen Fluihen de« Gila, aus einer finstern Schlucht,
und verbreiten sich übcr da« Thal.
tkin neuer um einen Anlauf zu
verhindern.
Eine westliche Zeitung berichtet, daß am Mon
tag sich das Gerücht verbreitete, daß wahrscheinlich
ein Anlauf gegen di» Saline Bank würde gemacht
wtrdk», worauf »in Haufen von "Salz-Pointers"
sich um die Thür»» der Bank versammelte und al
le die eS versuchen würden die Bank in Verlegen
heit zu setzen, bedrohete, sie persönlich zu züchtige»
oder auf einem Riegel reiten zu lassen. Der An
lauf unterblieb darauf. Bankbeamte, wklche ihr
Specie zu behalten wünschen, sollten sich dieses
merken. Diese Bank wird dennoch, wie noch an
dere im Westen, darauf Anspruch machen wollen,
»ine Speciezahlende Bank zu fein.
Lhinesische« Zuckerrohr.
Herr John I. Libhart, von Mariette, Lanca
ster Caunty, hat ziemlich durchgängige Experimente
in dem Anbau von Chinesischem Zuckerrohr ge
macht und theilt da« Resultat feiner Erfahrung
in dem Anbau desselben und der Behandlung d»«
au« demselben gewonnenen Saft« mit. Er hat
den au« herausgepreßten Saft
benutzt, um Aepsel-Latwerg» zu kochen, und er be
schreibt die Behandlung d«ss»lden wie folgt
„Zum Nutzen dtrjenigen, welche wünschen einen
Versuch damit zu machen, will ich melden, daß e«
nothwendig ist den Saft zu kochen, ehe man die
Acpfel hinzu thut, um denselben zu reinigen von
Schleim, Chlorophal ,c., mit welchen der rohe
Saft beladen Ist, wenn er durch einen gewaltigen
Druck herausgepreßt worden ist, und welche durch
Kochen in der Form eine« grüne» Schaum« auf
! die Oberfläche steigen, welcher durch Abschäumen
! entfernt werden muß; dann wird der Saft klar
! und durchsichtig werden wie Honig. Die Aepfel
schön geschält und geschnitzt, können dann hinzu
gethan werden und die Masse Ist durch Kochen und
l Rühren fertig zu machen auf dl» nämliche Weife,
! wie der altmodische Acpfel - Latwerge verfertigt
wird. Diejenigen, welche die Latwerge lieber ein
wenig herbe haben wollen, sollten saure Acpfel
dazu benutzen.
! „Wir verarbeiten nun unscr Zuckerrohr, und
die Resultate übertreffen unsere höchsten Erwar
! Lungen hinsichtlich desselben. Ich habe eine Mühle
verfertigt, welche verspricht alle die Arbeit meiner
unmittelbaren Nachbarschaft für diese Jahieszeit
verrichten zu können. Sie wird ungefehr fünfzig
Gallonen Saft in einer Stunde auspressen, wenn
sie von einem Pferd getrieben wird, für weiche« e«
leichte Arbeit sein wird. Zwei halberwachsene
Knaben können von zwanzig bis dreißig Gallonen
im nämlichen Zeitraum auspreßt«. Ich benutzte
drei senkrechte eiserne Walzen, und erhalte etwa
sechzig Prozent Saft von dem Gewicht dt« Zuck,r
rohrS—ztigtnd neun Grade von Baume, weiche«
! ein Grad schwerer ist, als eS voriges Jahr bei mir
! war.
„Niemand von uns hat e« versucht denselben
- zu krpstallistrcn, werden e« aber thun, wen» unscr
Zuckerrohr reifer geworden ist. Wir sind jedoch
damit zufiikden, wenn es auch keinen krysiallisiren
den Zucker liefern sollte, wir e« als eine Futter
! pflanze und wegen dem sehr schönen Syrup, wel-
chen e« liefert, von unermeßlichen, Werth erach
> ten. Und sollte dessen Erzeugnik, wie einige be-
I Häupten, kleberig oder Traubenzucker sein, so wird
i es von großen, Werth sein für die Verfertigung
l von Alkohol." —(Volksfr.
Schatzgräber.
Das Neu-Haven Journal sagt, daß während
de» verflossenen zwei Wochen eine Partei von
! Männern und Weibern von jener Stadt beschäf
! tigt gewesen sind »ach Schätzen zu graben auf de»,
! Lande des Herrn L. P. Avis, zu Savin Rock, —
j Es scheint, daß irgend eine sich dort aufhaltendt
' Hellseherin entdeckt hab»n will, daß etwa Sl l.OO»
werth Gold und Juwelrie »ebO andern Schätzen,
ohnweit einem alten Stumpen bei dem Felsen be
! graben wurden. Diese, sagen sie, seien vor etwa
! vierzig Jahren aus einem Stohr I» New - Häven
gestohlen und von den Dieben daselbst begrabe»
worden. Die bethörten Leute jsagt Herr Allisj
haben einen Raum ausgegraben, welcher groß ge>
nug ist sür einen Keller eine« Kirchengebäudes,
aber sie haben den Schatz noch nicht gefunden. Die
Hellseherin wurde vor einigen Tagen nach Savin
Rock gebracht und auf der Stelle in magnetischen
i Schlaf versetzt, damit sie in Stand gesetzt werdin
möchte, den Punkt mehr genau anzudeuten, wo der
Schatz verborgen liege. Einer der Männer sagt,
er habe bereits eine bedeutende Summe Geld ans
gegeben und sei entschlossen elne durchgängige Un
tersuchung zu machen. Nicht besonder« ersreulich
wird e« für diese Leute sein zu erfahren, daß da»
Eigenthum, wenn sie e» finden sollten, der Person
, Nutzln derselben sein würde.
Eine fondcrbare Erscheinung.
Der Easton „Daily Expr.ß" vom vorletzten
Montag, sagt, daß er von einem Herrn vo» Gle»
don benachrichtigt wurde, daß in der vorletzte»
Freitag Nacht, um >2 Uhr, da die Arbeiter be
schäftigt waren, »ins der Stöcke ausiut'lase», sie
durch eine plötzliche Erscheinung überrascht winde«
! wodurch eine Tiuppe von einigen vier bis fünf
Tausend Vögel, die wahrscheinlich durch da» Licht
belgezogrn wurden, sich auf einmal um den Schorn-
stein versammelten, und in großer Zahl, vo» Zeit
zu Zeit, todt darnieder sielen. Tie Vögel halten
weiße Brüste, und sind den Gelbvögeln dieser Ge
gend, sehr ähnlich. Um »s begreiflich zu machen,
j in weicher Zahl sie zu Boden siele», ist es nur
noihivendig zu melden daß, die Arbeiter ansäng
i lich glaubten, es sei am Schneien, und daß di»
Vögel welche gefallen waren, am Samstag Mor
gen aufgeschaufelt, und Körbeweiß weggetragen
wurde». Man kann nicht ermitteln was Ursache
daran gewesen war, daß di» kleinen Creatuien
um die ersagte Zeit der Nacht aus ihre Ncstern
kamen, ohn» es hätte möglicherweise der Sturm
Tie greHten Wunder der Zeit.
Daß eine Bevölkerung wie die der Ver. Staa
ten, nelche in einen, Lande wohnet, das all»Qu»l
-len des Reichthums und Gedeihens besitzt welche
die Erde darbieten kann—welche mit einem uner
meßlichen Porrath aller Art Nahrungsmittel ver
sehen ist, dennoch dem Auslande eine enorme
Summe schuldig ist sür ausländische Waaren, und
vollkommen bankrott oder Zahlungsunfähig ist —
daß in diesem Lande, in den Fabrikdistriktcn tau
sende Menschen arbeitslos, brodloS und dem Ar
menhause oder dem Bettelstäbe nahe sein sollten
daß eine allgemeine Klage über harte Zeiten »xi
stiren sollte, ist gewiß ein höchst meikwürdiger Zu
stand der Dinge. Was aber noch mehr Stau
nenerregend ist.ist die sonderbare Thatsache, daß
die dtmokratlschc Parthcl, welche durch ihre anti
amerikanifche Maßregeln diese Verlegenheit und
Noth auf das Volk brachte —vermittelst der Her
absetzung des Tarifs« dennoch bet der ne»lichen
Wahl durch eine große Mehrheit der Bolksstimme
unterstützt und in Macht gehalten wurde. Das
Volk will, also fortfahren die Ruthe zu küssen die
es schlägt.—„Well go ahead." —(Llb. Dem.
lLntseftlicher N7ord.
Der „Fincastle (Va.) Demokrat" erzählt, daß
der Leichnam eine« gewissen Spradlin vor einigen
Tagen in einem hohlen Baume in der Nähe des
Ortes gefunden wurde. Ein scharfer hölzerner
Pfahl war durch da« Kinn nahe an der Luftröhre
getrieben und Im Erdboden befestigt worden. Hr
Spradlin war eln Tabackshändler, wohnte im öst
lichen Virginien und hatte sich mit einer Parthei
Spieler In den Bädern herumgetrieben. Plötzlich
waren aber alle vor etwa 4 Wochen verschwunden.
Da Spradlin« Pferd und Wagen im Gasthause
standen und er seitdem nicht wieder gekommen war,
so entstand der Verdacht, es sei ihm übel mitge
spielt worden, und bei angestellter Nachforschung
erhielt man leider die Bestätigung desselben. I
Die Aansa« IlVahl.
Offizielle Berichte.
St. Lo u t«. 20. Ort. Die folgenden offi
ziellen Berichte für die Wahl de« Kongreß - Dele
gaten sür Kansas gingen ein:
Cauntie«. Ransom(Dem.) Parrott (Rep.Z
Leavenworth 237
Atchinson
Johnston 1504
Bourbon 79
Dorr 18 .
Douglaß 1425
Shawnee 688
Richardson 136
Breckenrldge 359
Anderson 191
Lyken« 283
Cosfee 182 '
Lynn ' 36
1889 3305
Die HO Lents-Heiten kommen.
Der „Nor>dampton-i!orre«pondent," eine alt«
etablirte Lokosoko Zeitung, brachte in ihrer letzten
Nummer folgende kurze Notiz, welche der Beach
! tung werth ist z
„Die Arbeiter an den Crane-Eisrnwerken wur«
, den letzte Woche imistentheils abgesetzt, und nur
soviel beibehalten, um die Furnäce im Gange zu
halten, denen jedoch der Lohn auf zehn Prozent
! herabzesetzt wurde."
Da haben wir die Bcsckieerung, die Anzeige vom
Beginn dcr Buchanan-Zeiten, in einer Buchanan-
Zeitung, deren Wahrheit »odl kein Lokosoko be
. zweifeln wird. Nach der früheren Lehre Buchan
an's sind lO Cent» per Tag ein hinlänglicher Lohn
für den Arbeiter, wenn alle andere Artikel verhält
nißmäßig im Preise sinken, wozu jetzt einige Aus
sichten sind. Was werden die demokratischen
Bauern sagen, wenn sie 10 Cent« sür ein Büschel
Weizen bekommen ? Werten sie wieder rufen Hur
rah für Buchanan? !
Unglnek.
Am Samstag vor 8 lagen irnide einem Kna
ben, Nomine Jobn Hnber, wohnhaft in Lancaster
eins siiner Beine nahe am Hüstegelinke gebrotten,
dadurch, tcß ihm die Räder eine.' viirspän, ig,n
Wagen« über dasselbe giengen. Ee scheint, daß
er mit noch andein Knaben aussen Wagen s.esiie-
Unsrre Straßenjungen, welche die Gewohnheit ha
ben, sich an die dnich die Straßen fahrenden Wa
gen anzuhängen oder aus di eselben hinaufzusteigen,
sollten sich diese« Unglück zur Warnung dienen
lasse». —(Volksfr.
Fmchtl'are Heuer«brun st in Lbieago.
Chicago. 19. Okt. Die vcrheerendste
Morgen au«. Der Verlust wird a»f kKOO.OOO
angeschlagen. Di» am meisten Beschädigten sind :
Herren Cornutt u. Lo,, Hardwaaren »40,000 ;
lelcoorth u. Co., .«leiderslohr 540,000 ; I. H.
Dunham, 825,0t!0; Shav» Trvgoods. 813.-
000; Ed, Hen'pslra», Giocer, 840,000 ; Lewis
u. Pape, 70 l»! 0. Etwa 83t>0,000 sind ver
nicht.
Vier Personen wuiden von den einfallenden
Mauern verschüttet, davon waren 2 leuerleute und
2 Kaufleute. Andere Personen werden vermißt;
man fürchtet, daß sie elenfalls »mgtkommen.
Folgen Ser Geldklemme.
Der Fall River lMass ) Star, sagt Der
würden gerne arbeiten, aber e« ist keine
Arbeit da. Wir haben lammergeschichte» gehör»,
die de». Herzloseste» Tbräne» auepressen würden.
teie zulassen wird.
verf-ikrung u»d Selbstmord.
Ein ältlicher Herr, der sich als G. Clarke, Ma
! ladelxhia und reiste am Samstag allein ab. Am
Montag Ai end oerg-siete sich rae junge Mädchen,
deren Name Maip Jane Mlder, zu sein scheint,
mit Laudanum. Tie Virstorbine war Näherin
in der Familie de« Clarke, der ein vtiheiratheter
Mann ist, und man vermuthet, daß letzte,er sie
veiführtc und dann »erließ. —sPreße.
IS" Die Scheuer und Lta llnng von Wm. Say
res, zu Melbourne, Hanover Caünt?, Va,, wuide
in vv,letzter Woche mit der gan„n Waizinernte
und a 11,,» sonstigen Futter nieder.»brannt. Sein
Verlust auf S l OiM) geschätzt. Auch ward
rie Scheuer von Eduaid R»sfi», in demselben
Caunty. durch Feuer gänchch zerslört. In der
selben verbrannten ll>itt> Bus>bel Wai,en, 200
Barrel Welschkorn und aUeS-Ackirgeräth.
(!luf Ursachen eing.riickt.)
lLine Sonntaglrschul-Feier
wurde am Sonntag den 11. Oetober, in Ma?a
tany Taunschip, Berks Eaunty, am No. Z Schul
haus, nahe Äroninger «, gehalten. Von vier
genwärtig. Um Haid ein Uhr ordneten die Leh
rer die Schüler in eine Prozeßion von zwei und
zwei, und unter klingendem Spiel der Braßband»,
ging es dann in den Wrid von Samuel Kutz, wo
die Eltern und Lehrer «i«» schön» Einrichtung ge
troffen hatten. Nach Beendigung »er Mußt san
gen Lehrer und Kinder etliche Lieder, bis die Ehr«.
Herien Herman »nd Grämlich sich rins.mden.—
Dann hielt der Ehr». Herman ein» zweck-näßige
Rede an Eltern und Kinder, und durauf begann
Hr. Philip L. Beling, Hauptlehrer dieser Schu
len, da« Examen mit den Kindern, zur Freude der
Eltern, denn die Kleinen beantworteten alle Fra
gen über dle Werke und Gnade Gotte« richtig und
verständig, und sagten Ihre Gebete schön her. —
Da» Examen schloß mit Liedern, wtlche von d»n
kleinen Kindern recht rührend gesungen wurden.
Nach dem Examen hielt der Ehrw. Hr. Gräm
lich »in» »indruck«volle Ermahnung an Kinder, El
tern und Lehrer, und zum Beschluß sprach d»r
Ehrw. Herr Herman noch eln kraftvolle« Wort zu
den Eltern, ihnen ihre Pflichten g»gen ihr» Kindt»
auslegend. Die Versammlung wurde dann noch
mal« durch die herrlich» Musik der Braßbande er
götzt, und zum Schluß ging e« wleder in Prozes
ston nach einem freien Platze zu, wo die Eltern,
zur Freude der Kinder, einen Tisch mit allerlei gu
>tm Gaben bereitet hatten, und der Ehr«. Herr
Herman mit den Kindern eln schöne« Tischgebet
' hielt.
Eine zahlreiche Zuschauermenge wohnte der
Feierlichkeit bei, und Alles lief in schönster Ord
nung ab. —So viel von ein»m
Freund der Sonntagsschulen.