Der lecha patriot. (Allentaun, Pa.) 1848-1859, October 14, 1857, Page 2, Image 2

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    Lech,» ZI «trist.
Mcittau», Pa., Ortober l t. 1657.
die Wahlbrricht« zur Zeit al« wir zur
Presse wußten noch sehr unvollständig ein
gegangech warys, so kamen «ir auf den Gedanken
dies« Äpche nur di«, Ätünme« der verschiedknen
Candidotnr sör gemeldete Aemter anzugeben, —
und bemerken in Zusatz, daß die nicht ange
führten Candidaten, welche mit den obenangesüh»
ten aus ihren respektiven Tickets stehen, so etwa die
nämlich» Ätiinmenzahl erhalten haben. Der
amtsmäßige und vollständig« Bericht erscheint
nächste Woche. . .
Nemschmidt's Vendlt.
Die Vendu des Henry Reinschmllt, welche in
Emau» stattfinden soll, wird nicht auf den l st«i
Octob»r, wie vorige Woche angezeigt, sondern auf
Samstags den 24sten October gehalten werden,
so wie »S auf der ersten Seite dieser Zeitung ab
gedruckt steht.
Die dem Ehrw. Herrn Joshua H.
Derr, in dieser Stadt, geraubten Güter, von
welchen la d«r letzten Nummer dieser Zeitung Mel
dung geschah, sind von dem Dieb in der daraus
folgenden Nacht wieder zurückgebracht worden.
Die Philadelphia Feuermanns-Parade.
In Bezug auf die Feuermanns - Parade welche
l»tzte Woche in Philadelphia stattfand, bcmcrkt die
"Freie Preß«" vom 6ten October folgendes:
„Die gestrige Feuermannö - Parade siel, vom
Wetter begünstigt, sehr glänzend aus. Wohl
noch niemals ist eine so zahlreiche FeuermannS-
Prozrssion in den Straßen von Philadelphia ge
sehen worden. Die verschiedenartigen Trachten
der Feuerleute, die vielfarbigen Hüte und Män
telchen nach alter Philadelphia Fafhion, die rothen
Hemden und Feu»rmannskapp»n nach New-Aorker
Mode, und was immer die Feuermannschaften in
den verschiedenen Städten der Union für Trachten
adoptirt haben, alle waren durch hiesige oder aus
wärtige Compagnien oder Deputationen vertreten.
Jede Compagnie führte ein oder mehrere zum Theil
außerordentlich prachtvolle Banner und ihr« reich
vtkMten, mit Blumen schönstens heraus
geputzten Apparate mit Die meisten
Feuerspritzen wurden durch Vier- und Achtgespan
ne schöner mit Zederbüschen gezierter Rosse gezo
gen; berittene Marschälle hielten dle Ordnung
ausrecht, und Matrosen mit Schiffen, Indianer
:e.» die einzelne Compagnien begleiteten, gaben
dem Ganzen etwas Abwechslung. Anfang und
Schluß des mehrere Meilen langen Zuge« mach
ten Ftuerallarmglockcn, die auf Wagen aufgehan
gen, fortwährend angeschlagen wurden, und vereint
mit der rauschenden Musik von mehr als fünfzig
Banden, den Klängen der an den Apparaten an
gebrachten Glocken ». s. w. schon von fern da»
Herannahen des großen Zuges ankündigten. Es
würde zu weit führen, wenn wir die einzelnen Spri
tzen, Banner »e. beschreiben wollten, denn wir
müßten mehreit Spalten unseres Blattes damit
füllen. Genug, wer an solchen Prozession Ge
schmack findet, konnte gestern sein Auge erlaben.
Zur gefällige» Seachtung.
In einer Versammlung der Editoren der ver
schiedenen Zeitungen im Staat Ohio wurde der
Beschluß gefaßt, künftig keine Zeitung ohne Vor
ausbezahlung verabfolgen zu lassen. Zur Recht
'fertigung dieses Beschlusses wurden von einem der
Anwesenden folgende einleuchtende Grunde vorge
bracht. die wir auch unfern Lesern zur Beachtung
empfehlen -
„Was würde man von einem Bauer denken,
der ein tausend Büschel Weizen eingeerntet, ihn
nun an tausend Personen in allen Thülen des Lan
de« unter der Bedingungen verkaufen würde, mit
der Bezahlung ein Jahr zu warten, und wenn die
Hälfte derselben dann nicht bezahlt», gäbe er ihnen
im zweiten Jahr einen andern Büschel und erklär
te sich willig, wieder ein Jahr zu warten und so
fort Jahr nach Jahr. Wie lange würde es ein
solcher Bauer treiben können, ohne bankerott zu
werden? höchst wahrscheinlich nicht viel länger,
al« die Herausgeber von Zeitungen, die einen sol
chen Weg einschlagen. Es kostet dem Herausge
ber eines wöchentlichen Blattes soviel, um tausend
Unterschreiber mit einer Zeitung zu verschen, als
»S den Bauern kostet, eintausend Büschel Weizen
zu ziehen. Der Bauer verkauft seinen Weizen in
der Masse, und empfängt das Geld dafür oder
Wechsel, der so gut wie Gold ist hei der Abliefe
rung. Der Herausgeber kann scine tausend Blät
ter nicht an Einen verkaufen. Sie werden an
tausend verschiedene Personen verschickt, und känn
es von ihm erwartet werden, daß er sie an diese
Personen, von denen er den größten Theil gar
nicht kennt, ahliefern und dann ein oder zwei Jah
re oder noch länger warten soll, ehe er die Bezah
lung dafür erhält? —
Sinfluß der GelSlris,» auf die Fabriken.
Von allen Orten nah und fern laufen Nach
richten ein von dem Stillstand der Fabriken—und
»och sind wir erst im Anfang der Krisis.
In Neu-Bork haben die Neu-Nork Müh
len von MessrS. Walcott in Ulica die Arbeit ein
gestellt, wie es heißt, nur auf zwei Wochen ; über
1000 Arbeiter sind dadurch augenblicklich brod
los.
In Troy haben die Rensselaer Eisenwerke,
Troy Eisen-und Nagel - Fabrik und dle Albany
Works ihre Arbeiter auf vierteljährliche Bezah
lung gesetzt, Vorschlüsse werden in Naturalien an
dcn Groccrystores gemacht.
In Connecticut haben eine ganze An
zahl Fabriken da« kurze Zei»system angenommen,
so die Pacific Co. Strumpffabrik in Manchester.-
Die Merry Co. Strumpffabrik in Mansfield wird
nächste Woche schließen. In Polland Co. haben
mehrere Papiermühlen ihre Arbeit eingestellt. Die
großen Wilmington-Glasfabriken stehen still.
In Philadelphia hat allein der Still
stand der Wollmühlen an 4000 Arbeiter brodlos
gemacht, ganz abgesehen von dem Stillstand der
Baumwollen- und Eisenwaaren - Fabriken, Ma
schinenwerkstätten, Galshülten tc.
In Rhode-Island haben viele Mühlen
ihre Thätigkeit beschränkt - einige stehen sogar
ganze still, andere lassen nur ein oder zwei Drit
theile der Maschinerie wirken, während noch andere
nur täglich eine kurze Zeit arbeiten. In den
Social und Harrison Mühlen sind die Löhne he
rabgesetzt worden, iu der Charlington Mühle
ebenfalls. In Burriville haben d«izehn Wollen-
Fabriken das „kurze Zeitsystem" angenommen,
da« heißt, lassen nur drei Viertheile der Zeit ar
beiten, während sie jedoch bald noch kürzere arbei
ten oder gänzlich stille stehe» werden, wen» sich
nicht binndn Kurzem eine Verbesserung in den Ge
schäften zeigt. Diese Fabriken beschäftig»» mehr
als jöytl Mtnschc». i
Die Pennsylvania Sauern. HochsclMle.
Nachstehende kurze Beschreibung der Bauern»!
Hochschule in Cent«» Caunty wird mit Interesse
gel»s»n wrrden. Sie wurde von Gen. Wm. T.
Roger«, welcher der neulichen jährlichen Versamm
lung und Wahl al» Delegat von Buck« Caunty
beiwohnte, dem Dvylestaun Correfpondent des
„Germantaun Telegraph" mitgetheilt.
Die Baurrei ist ungefähr 9 Meilen von Belle
ssnte, dem Gerichtssitz von Ceatr« Caunty g«i«-
g«n. Di« Lage »urd« von den Trustee» der Bau
ern-Hochschule von Pennsylvanien, kraft der ihnen
übertragenen Autorität, von mehrer«n andern an
gebotenen ausgewählt und in Centre Caunty lo
kirt, an eine Stelle, welche einen schönen Ueberblick
der fruchtbaren Thäler Penn und Nittany ge
währt. Die Bauer»! enthält 400 Acker, wovon
200 Acker ein Geschenk von Gen. Jame« Jrvin,
sind. An Gebäulichkeiten sind bereit« errichtet,
eine große doppelstöckige Scheuer, zu den Kosten
von 88,500 und ein nettes Landhaus für den
Superintendtnten.' Das Hauptgebäude, dessen
Bau jetzt rüstig »oranschreitet, erhält eine Fronte
von 232 Fuß und wird fünf Stockwerk hoch. —
Der Bau ist für 855,00 > veraecordirt. Cs wird
von Steinen gebaut; die dazu erforderlichen Stei
ne find auf 9000 Ruthen geschätzt ; beim Aus
graben de« Keller» wurden bereit» 6000 Ruthen
sehr schöne Kalksttin» gesprengt. Die Bausteine
werden aus dem anstoßenden Grunde > niZkfcrtigt
und gebrannt und sind von guter Qualität.
Das Land untergeht jetzt unter der Leitung ei
nes praktischen Bauer« und Gärtner« mancherlei
Verbesserungen. Die äußeren Grenz»« sind zum
Theil mit Osage Orangen bepflanzt, für eine
Zierrathshccke, auch sind Obstbäum« verschiedener
Art angepflanzt und ein« ausgedehnte Baumschule
von Obst, Immergrün und Schattenbäumen soll
angelegt werden.
Unter den zu lehrenden Gegenständen find Ma
thematik, Ackerbau, Ingenieurkunst, mechanischc
Künste, Baukunst, Straßenbau, Sprache und Li
teratur, Hydraulik, Geologie, Geographie, Astro
nomie, Meteorologie, Botanik, Viehzucht, Dün
ger, Gartenbau,c.
Das ganze ist unter der Verwaltung und Con
trolle eine« Board of Trustee«, von welcher der
Achtb. Fr. Watts von Tarlisle, Präsident und
Gen. James Jrvin von Bellefonte Sekretär ist.
Bei der lctzten Sitzung der Gesetzgebung wur
den 850,000 bewilligt zur Unterstützung diese»
ersten Versuchs zur Errichtung einer Pennsylvania
Ackerbau-Hochschule, von denen jedoch nur 825,-
000 beziehbar sind unter der Bedingung, daß eine
gleiche Summe durch Privatbeiträge ausgemacht
werd«. Unter den gemachten Beträgen ist ein
Vermächtniß von 85000 von Clliot Cresson, letzt
hin von Philadelphia, und 810,000 vom Caunty
und Privatbürgern von Centre Caunty. Diese
Summen, einschließlich der Staats - Bewilligung
und der muthmaßlichen Subskription von 835,-
000 von Seiten liberaler Beiträger, werden
8100,000 zusammenbringen, welche Summe zu
der erfolgreichen Organisirung der Hochschule hin
reicht. Ihr zukünftiger Fortbestand wird gänz
lich von der Tüchtigkeit, Sorgfalt und Ökono
mie. welche die Verwaltung der Beamten leitet,
abhängen.
Die Lage ist sehr schön und verbindet manche
wünschenSwertht Vortheile, doch ist nach meiner
sind die ganzen 400 Acker von keinem fließenden
Wasser, selbst nicht durch den kleinsten Strom ge
wässert.
Schwere Diebstähle.
Neu-lork, l. Oct. Georg E. Parmelee, ein
Kaufmann, der sein Geschäft 25. Muray Straße
betreibt, wurde gestern auf die Anklage verhaftet,
während der letzten zwei Jahre aus dem Stohr
von H. E. Diblee und Co. (die den »rsten Floor
desselben Hauses inne haben) Seiden- und Atlas
zeuge sowie andere kostbare Waaren iuMesanimt
betrag von 830,W0 entwendet zu Haren. I»
folgender Weise hat die Enthüllung dieses merk
würdigen ..Bündels von Diebstählen" stattgefun
den. Seit geraumer Zeit vermißten die Herrcn
Diblee und C». große Quantitäten Waaren und
wiewohl sie Alles aufboten, um zu ermitteln, wo
hin diese Waaren gekommen sein möchten und wer
sie entwendete, so konnten sie doch keine Spur von
dem Diebe bekommen, bis in der letzten Zeit, da
sie veranlaßt wurden, Verdacht aus Parmelee zu
richten. Sie benachrichtigten alsbald den Super
intendenten der Polizei und Ossieer Van Tassel
erhielt den Auftrag i» Erfahrung zu bringen, ob
dieser Verdacht auf Wahrheit begründet sei oder
nicht, und im ersteren Falle die Waaren wiederzu
erlangen.
Dieses Auftrages sich entledigend, gewann der
Ofsicer gar bald die Ueberzeugung, das Parmelee
allerdings der Dieb sei. Er ermittelte zunächst,
daß derselbe in den letzten Monaten Waaren zum
Betrag von 8ll),0(10 die in der Beschreibung
den Vermißten vollkommen glichen— nach Phila
delphia verschifft hatte, um sie dort durch Auction
verkaufen zu lassen. Hr. Van Tassel reiste sofort
nach Philadelphia ab, sah die Waaren und ließ
dem Verkauf derselben Einhalt thun. Hierauf
kehrte er hierher zurück und fand auf angestellte
Nachforschungen, daß Parmelee eine große Quan
tität von den Waaren hier hatte versteigern las
sen. Er verhaftete nunmehr Parmelee und traf
in feinem Stohr für 8700 Waaren an, dle er am
letzten Sonntag von Diblee und Co. gestohlen
hatte. Bei feiner Verhaftung „berichtete" Par
melee und erklärte in diesem Geständniß die Art
und Weise, wie er bei seinen Entwendungen zu
Werke gegangen war. Er gab an, daß er diesel
ben vor ungefähr 2 Jahren angefangen und seit
dem die ganze Zeit über fortgesetzt habe. Er
vollführte diese „Operationen" stets an Sonnta
gen und entlkdigte sich seines Raubes allemal eh»
der Stohr von Diblee und Co. am folgenden Ta
ge geöffnet wurde.
In diesen Stohr gelangte er dadurch, daß er
auf einer von ihm angefertigten Strickleiter aus
feinem eigenen Stohr in den feiner Hausgenossen
sich hinabließ. Unten angelangt, wählte er sich
die Waaren nach seinem Beliehen aus, band die
Pakete zusammen und befestigte dieses Bündel am
unter» Ende der Strickleiter ; dann stieg er hinauf
und oben in seinem Stohr wieder angekommen,
zog er die Leiter mit ihrem Anhängsel hinauf. —
Die so erlangten Waaren wurden dann verpackt
und von ihm nach Philadelphia und Baltimore
verschifft, noch ehe Diblee und Co. ihren Stohr
am Montag Morgen geöffnet hatten. Auf sol
che Weise wußte er sich in den Besitz von Waaren
im Werthe von 836,000 zu setzen, wovon für
810.000 wieder erlangt worden sind. Richter
Welsch überwies ihn dem Gefängniß für ein fer
neres Verhör.
I«-In Sullivan Caunty, Neu-Bork, todteten
vor Kurzem zwei Jäger am sogenannten Klapper
schlangenberge an »in»m Tag» 54 Klapperfchlan-
W. Di« meisten uxren drei bU »in Aß lanA.
Lcuer ! —Verhaftung eines Srand- >
stifte»».
Am vorigen Mittwoch Nachmittag, um unge-!
sehr l Uhr, entdeckte man, daß der Främ «stall
hinter dem Hause, welche» von Herrn F. Schäs
fer, Bäcker, bewohnt wird, an der Ecke der Ost
König und der Lim« Strpße, in Brand war.—
Wegen den brennbaren Matrelalen de« Gebäudes
und seine« Inhalt« griff da» Feuer schnell um sich,
so daß da» Gebäude bald ln Flammen geMt
war. An den Stall anstoßendem» ein Gebäu
d», in welchem sich einige zwanzig Hundertgewicht
Flauer, drei oder vler Bärrrls Zwieback und eini
gt zur Bäcktrei gehörige Gcräthschaften befanden,
welche» alle« von den Flammen verzehrt wurde,
ausgenommen vier oder fünf Säcke Flauer, die
hinausgetragen und g«r«tt»t wurdrn. Ein wrrth
volle« Pferd de« Herrn Schäffer, das sich im Stall
befand, kam ebenfall« in den Flammen um. Die
Feuerleute fanden sich mit Hier gewöhnlichen
Schnelligkeit auf der Brandstätte ein, und durch
ihre Anstrengungen wurde das Feuer auf da« Ge
bäude beschränkt, In welchem e» entstanden war.-
Herr Scbäffcr hatte keine Versicherung auf sein»
Güt»r oder fein Pferd, und fein Verlust Ist daher
sehr bedeutend. Das Hau« und Zubehör ist das
Eigenthum des Herrn Jacob Scheidel, und wie
man vernimmt, war eine Versicherung auf den»
Haus, aber nicht auf d«m Stall. ?'
Es unterliegt keinen Zweifel, daß diese« Feuer
das Werk ein«» Brandstifter» war, und «S ist'
ebenso wenig zu bezweifrln, daß der Drandflifter,
erwischt worden ist. Ein Mann, NambnS Jame»
Adam», von Philadelphia, der al« Bäckergssejl
im Dienst des H«rrn Schaffn stand, wurde im
Vormittag wegen schlechtem Betragen von Herrn
Schäffer abgedankt, und er wurde nachher gebort
einige hart« Aeußerungen gegen seinen lctztherigen
Beschäftiger machen. Er ist dem Trunk ergeben,
und war deswegen schon früher einmal au« dem
Dienst enllrssen worden; wurde aber auf sein
ernstliches Bitten und Versprechen der Besserung
von Herrn Schäffer wieder in Dienst genommen.
Eine kurze Zeit vor dem Ausbruch des Feuer«
wurde Adams gesehen die Lime Straße hinaus
taumeln und durch das Thor bM» Still hinein
gehen, und nur wenige Minuten ehe der Feuerlärm
erhoben wurde, sith man Ihn heraus kommen und
hinüber nach der Straßenecke lausen, während er
nach dem Stall zurück schaute, welchen «r so «b«n
verlassen hatte. Als der Feuerläri» entstand,
inachte man elnrn V»rfuch das Pferd zu retten,
wobei Adams sich auch «infayd, allein es war zu
spät. Herr Schäffer beschuldigte ihn sogleich, den
Stall in Brand gesteckt Zu haben »ind fievg an?
ihn ziemlich rauh zu behandeln, ließ ihn aber ge
hen, als sich die Leute zu sammeln ansienge». Er.
ließ aber einen Pollzribeamten rufen, um Adams
in Gewahrsam zu nehmen, welche» von dem Be
amten Baker gethan wurde.
Es scheint daß dieser Mensch Adams schon seit
einiger Zeit verdächtig war und seine Bewegungen
von einigen der Nachbarn bewachet wurden. —
Man hat ihn im Verdacht, daß er Herrn Schnei
der» Stall 'lt> Brand steckte, welcher vor einigen
Wochen niederbrannte. E» heißt, Herr Schnei
der habe am Samstag vor dem Niederb,cnnen sei
ne» Stalle» dem Adams Trinken verweigert, wo
rauf dieser Drohungen gegen ihn machte. B?i
einer Gelegenheit soll er gesagt haben, die Buben
in Lancaster verständen es nicht so gut die Sachen
anzugreifen, wie jene in Philadelphia. Daß wenn
sie dort außer Arbeit kämen, brannten sie einige
Gebäude nieder, wodurch sie sicher sind Beschäfti
gung zu bekommen.
Im Nachmittag wurde Adams vor dcn Mayor
gebracht um ein vorläufiges Verhör zu erhalten,
auf welches er aber verzichtete. In Ermangelung
von S2OOO Bürgschaft wurde er auf die Anklage
der Brandstiftung in da» Gefängniß cingesetzt. —
Sein Ansehen und Betragen in der Amtsstube des
MayorS, tyaren nicht geeignet den ungünstigen
Eindruck zu entsernen, welcher gegen ihn gemacht
worden war.—(Lancaster Volkssr.
tLisenbahnbeamte wegen Stehlena von
' Frachtgütern verhaftet.
Das „Spiingfield Journal" bringt folgenden
Bericht über die Aufhebung einer Bande von Et<
senbahndieben: >
In hiesiger Stadt herrschte gestern eine betrachte
liche Aufregung in Folge der Verhaftung durch
die Polizisten Hopkins, Dunning. Maroy voy ei
ner Anzahl Angestellter lkr-<!hicago AltSn und
St. Louis Eisenbahn. Sie sind angeklagt, aus
den Frachtwagen und Waarenhausern jener Bahn
Güter gestohlen zu haben. Bis jetzt sind folgen
de Personen in'S Gefängniß gebracht worden:
Robert Stall und Frau; Joseph Müller und
grau; Daniel Hatfield; James Kcarn»; Wm.
Aschton und AmoS Phaw. Wahrscheinlich wer
de» noch Mehrere verhaftet werden.
Die Gesellschaft hat schon seit längerer Zeit Ar
tikel aus ihren Wagen vermißt und war oft ge
zwungen, für abhanden gekommene Waaren zu
bezahlen. Gov. Matefon hat jedoch erst in neue
ster Zeit den Verdacht auf Leute in seinem Dienste
gelenkt. Aus den Aeßerungen riocr Waschfrau
in der Nähe der Frachtniederlage, und aus Ent
deckungen, welche nachher durch Personen gemacht
wurden, die besonder« dafür angestellt wurden
geht deutlich hervor, daß unter den Angestellten
der Compagnie eine organistrt« Bande von Die
ben bestand, von welcher jene fortwährenden Dieb
stähle herrührten. ,
Unter der Leitung des Herrn B. S. Edwards
und I. E. Rofetta, der Anwälte der Compagnie,
wurden sogleich Schritte zur Verhaftung der Schul
digen gethan, und gestern früh gingen die obenge
nannten Polizisten zu gleicher Zeit in drei von der
Bande bewohnte Häuser. Es ist unglaublich,
welche Masse von Waaren aller Art bei der Durch
suchung dieser Häuser an'» Tageslicht kam. —
Capt Hiocker und Herr Scherman machten ein
ganze« Verzeichniß der aufgefundenen Artikel,
welche« ein ganzes Buch füllte. Die gestohlenen
Waaren bestanden in großen Quantitäten von
Zucker, Thee und Kaffee, Ueberröcken, Hosen, Hü
ten. Westen, aller Arten von Seifen, Brand? in
Flaschen, Seidenstoffen und Leinwand, Baumwol
lenzeugen tc. Die meisten Artikel wurden so
gleich als die vermißten erkannt. Der Werth
der aufgrfundenen Waaren ist nicht unter 52000.
lLin beißender Vorwurf.
Sagte ein auf sein stolzer Mann, als
er in seinen Wagen stieg begleitet von seiner Frau
und Tochter, beide in Sammet und Seide gehüllt
und mit Gold beladen, zu einem armen Arbeiter,
der Kohlen in den Keller schasste:
..Johann, wenn du nicht den Branntwein so
geliebt hättest, so könntest du jept in meinem Wa
gen fahren ; denn nichts anders hätte einen Mann
von deinen Talenten und deiner Erziehung abhal
ten können, Geld zu machen."
„Wahr genug," war die Antwort de« armen
Manne», „und wenn Sie nicht Branntwein vor
kaust und mich und andere verleitet hätten, Trun
kenbolde zu werden, so möchten Sie jept mein
Bedienter sein, denn der Verkauf des Branntweins
war da« einzige Geschäft, durch welche« Sie einen
Hy-ler d, Hvm keben mrvrbm y-ben.'»
Die Lornwall Srzbergtn.
Die ungeheueren Lager von Eisenerz zu Eorn
wall, Libanon Co., Pa., gehören zu den Natur
wundern der Welt. Den Eig»nthüm»rn, den Fa -
Milien Coleman und Grubb, sind sie eine Quelle
unerschöpflich»« Reichthum«. Dieselben sind häu
fig mündlich u. A Zeitungen beschrieben worden,
«roch sind sie den' meisten Einwohnern de« Staate«,
und sogar vielen,in Libanon Caunty, nur dem
Namen nach bekannt. Dieselben bestehen au«
drei kegelartigiin Hügeln, welch» sich von zwei bis
drei hundert Fuß über dt» Eben« «rheben» und »i
-n»n Flächenraum von etwa 90 Acker bedecken,
deren ganzen Inhalt »in Masse de» reinsten Eisen
erze«, da« in Pennsyl,anien aufzuweisen ist, ent
halten. Keine Wegräumung von vbena»sliegrn
der Erde, kein» AuslHung de« Erzes ist nöthig.
Der Inhalt de« ganzen Berges ist von der Natur
dazu vorbereitet in die Gchmelzösen geworfen zu
werde». Eij'»urde seit hundert Jahren davon
genommen und'es scheint al« könnten dieselben noch
tausend Jahee aushalten Hr. Worrel, ein fähi
ger Ingenieur, machte »ine Verm»ssung der Minen
und berechnete, daß dieselben.oberhalb der Ebene
4 Milltolttn.Tonnen Erz enthalten, »S ist ab»r f»hr
wahrschelMich. daß dies»lb»n die doppelte Quanti
tät unter depEben» »nthalttn. Zufolge di»ser
Schätzung' 4st hier ein Strich Land, nicht größer
al« eine gewöhnliche Bauer«!, welcher Werth ge
nug enthält die ganze Staatsschuld Pennsylvani
cn« zu bezahlen und einen großen Ueberfluß übrig
Zu lassen. Seitdem die Eisenbahn sich bis an di»
Min»n erstreckt, werden täglich fünf» bttsech«hun
dert Tonnen Erz von da weggefahren ; e« wird er
wartet, daß sobald der Valley-Weg vollkommen im
Gange sei» wird, der Transport- sich schnell ver
mehren werde. Diese Hügel gllein können ein»
Eisen genug liefern, zehn Eisenbahnen um die ganze
Erde herum zu legen, über Land und See.
(Libanon Dem.)
tLin Salzberg.
Der Herausgeber des St. Louis Demokrat sagt
in seiner Zeitung vom 22iken vorigen Monats,
daß ihm Tag« zuvor ein seltenes Probestück von
Steinsalz überreicht wurde von Herrn Nettl'ton,
Schreiber des DanipfhootS Garvin. Dasselbe
wnrde von einem Hügel oder Berg von dem näm
lichen Material genommen auf der Missouri Seite,
ungefehr 72 Meilen von St. Loui». Dieser
Hügel oder Berg liegt an der Saline Ereek, wel
che sich in den Missouri Fluß ergießt ungefähr 3j
Meilen unteshqlb St. Mar.y« Landung. Das
Probestück ist einem Stück Quarzfel« ähnlich, ein.
wenig mit einer Substanz vermengt, die Eisenerz
gleichet. E.s hat einen reinen, süßlichen Geschmack,
und wenn eS zu Pulver gemahlen wird, ist e» so
lLKrenvoll für die Menschheit. '
Bayard Taylor schließt sein letztes drei Band»
bildendes Reisewerk mit den folgenden Worten :
„Ich hatte New ?>ork am 28. August 185 l
jährigen Abwesenheit zurück. Während dieser
Zeit hatte ich die meisten Länder Europa'S besucht,
war den Nil bis zu dem n»gerreichen Central-As-
Asien und Indien, besuchte zweimal China und
betheiligte mich an der amerikanischen Expedition
nach Japan.
Ich war im Ganzen 50,000 Meilen gereist,
und auf allen meinen Wanderungen, und in allem
meinen Verkehr Mit Menschen, gleichviel von wel
cher Race und von welchem Klima, wurde ich
freundlich aufgenommen, und allenthalben war
mir das Schicksal auf gleiche Weise gewogen.—
Dürfte ich hoffen, daß der Leser, welcher die Ge
duld hat, mir in der Erzählung dieser langen und
Vertrauen in jene angeborenen Tugenden der
menschlichen Natur, welche keine Herabwürdigung
völlig zu verdunkeln vermag, zum Schlüsse gelan
gen wird."
Fast dasselbe sagt der berühmt» deutsche Rei
sende Gersläcker von seinen Erfahrungen, aber aus
allen seinen Reisen fand er unter dcn Deutschen
nur dort Änigkeit, wo eine Familie durch weite
Strecke von andern Landslcuten getrennt wohnte.
«tolumbiw, Ohio.
Vor dem Johnson Hause an der Hochstraße,
im lebhaftesten Theile der Stadt, ereignete sich am
Dienstag ein komischer Vorfall. Die berüchtigt»
HerbergSmutter eine« berüchtigten „vornehmen"
Hause« sprang aus ihrer Carraige heraus, holte
unter ihrer Mantille einen gewöhnlichen Kuh
schivanz hervor und fiel damit wie ein« Furie über
einen kleinen Advokaten her, der auf dem Seit«n
wege stand. Die Streiche fielen so schnell und
schwer, daß der Jünger de« Gesetzes die wildeste
Flucht ergriff und wie «in angeschossener Eber die
Treppe hinaufsprang, die zu seiner Office führt.-
Die „feine Lädy" war aber eben so schnell als er
und der Kuhschwanz tanzte im Sechsachteltakt un
barmherzig aus feinem Rücken, bis die Thür in's
Schloß fiel, die ihn dann endlich von seiner erbit
terten Feindin trennte. Eine große Menschenmasse
Halle sich bald gesammelt, um dem Schauspiele
beizuwohnen. Nach vollbrachter Heldenthat fuhr
die Lady zum Mayor und legte ganz kühl kine
Fünf Thaler Note auf den Amtstisch als ~wohlv
erdiente" Strafe für den Friedensbruch. Wo
mit der Gesetzes - Jünger sich den Zorn d«r Lady
aus d»n Hals geladen, darüber schweigt die Ge
schichte.
Lvie alt bist denn du ?
Ein achtzigjähriger Landmann bemerkte an sei
nem Sohne eine große Umänderung zu Besseren,
seitdem derselbe die öffentlichen Gottesdienste re
gelmäßig zu besuchen pflegte. Neugierig ging er
daher auch einmal wieder zur Kirche, und stehe,
der Hammer des Wortes Gottes erweichte sein
stolzes, trotziges Herz, er mußte sich beugen in
Buße und Glauben unter den Gekreuzigten. Von
dieser .-Zeit an wurde er ein neuer Mensch. Nach
zwei Jahren wurde er krank. Er ließ den Geist
lichtn um einen Besuch bitten. Aus dessen Fra
ge : wte alt er wäre ? antwortete er , „Nun
zwei Jalste, denn ich kann mein Leben nur von der
Zeit an rechnen, da ich den Herrn Jesum kennen
gelernt habe; die achtzig Jahre vorher waren ein
Leben des Hoves.—(Rep. K. Zeit.
Rom. 5, 21,. Auf daß, gleichwie dle Sünde
gehcrrfchet hat zu dem Tode, also auch herrsche
die Gnade durch die Gerechtigkeit zum ewigen Le
ben, durch Jesum Christ, unsern Herrn.
Einfache Für.
Brandwunden aller Art sollen auf folgende
einfache Weise gehellt werden können » . Man ma
che den beschädigten Th«il mit Waffer oder Milch
naß. und bestreue lhn mit Weizenmehl. —Der
Krfach kann stcher nM Dave».
Der Pelzhandel in Minnesota.
Vor vier bis fünf Jahren war der Handel mit
Pelzwerk d«r hauptsächlichste Handelszweig für die
Be«ohn«r d«S Territoriums Minnesota. Noch
zwei oder drei Jahr früher war er fast der einzig«.
Di« ganze Bevölkerung bestand damals fast nur
au» Pelzjägern, In Diensten der großen Handels-
Firm» von Pierre Ehoteau jr. und Co. St.
Paul war damal» nichts als ein Depot für den
Pelzhandel mit den Winnebago und Chlppewa
Indianern und Pelzhandelsposten erstreckten sich
von Mondota dem Sioux-Depot au» nach deyi
Laccqui parle am Minnefotafluße und nach Pem
bina am Red River.
Da« Einstrvmkn d«r Einwandrrung, di« Grün
dung «iner Territorialreglcrung. die immer mehr
sich ausbreitende Cultur, welche die Thiere de«
Waldes weiter nördlich und westlich drängte und
die vermehrt» Konkurrenz im Pelzhandel mit den
Indianern, hat die große Pelz-Compagnie bewo
gen, ihre kostspielige und nicht mehr einträgliche
Organisation nach und nach aufzugebe». Sie
fand eigentlich schon im Jahre l 852 mit Abschluß
des Vertrags mit den Slour Indianern ihre End
schaft, bei welcher Gelegenheit die Pelzhändler noch
ein ganz vortresflich«» Grschäst machten, indem sie
von den Indianern zur Bezahlung aller s«lt dr«i
-Big lahren restirender Schulden ein« Quantität
Pelzwerk im Sverth von mehr al» hunderttausend
Thaler erhielten. Seit dieser Zeit wird der Pelz-
Handel nur noch von Privatpersonen fortgeführt,
hat aber außerordentlich an Lebhaftigkeit und Ein
träglichkeit verloren. Namentlich da« System der
Regierung, den Jndtanernstämmen lahrcSgehalte
auszuzahlen, dieselben träge gemacht, und von der
Jagd nach Pelzthieren abgehalten zu haben.
Der Pe'zhande! ist gegenwärtig fast ledig'i b
auf Pcinblna, oder die Ufer de» Red River» be
schränkt. Namentlich kommen die Büffelhäute
jetzt fast nur au« dieser Gegend. Der gesammte
Export an Pelzwerk au« St. Paul betrug Im lau
senden Jahre ungefähr SUö 000 und die hiupt
sächlichsten Peizforten waren ! Moschusratte,
Mink, Marder, Fuchs, Biber, Bär, Wolf und
Büffel.
Tie fortwährende Abnahme der Ergiebigkeit de»
Pe!zhante!S und die gleichzeitig vermehrte Nach
frage In Amerika sowohl als in Eurapa haben in
letzter Zeit die Preise dieses Handelsartikel» sehr
Preisstcigkrung beruht jedoch nicht allein aus die
sen Ursachen, sondern ist hauptsächlich durch dle
seit einiger Zeit herrschende Mode Pelzwerk zu tra
gen, hervorgerufen worden. Sollte dlefe Mode
den die gegenwärtig so außerordentlich hohen Prei
se, auch ohne Eröffnung neuer Bezugsquellen, von
selbst wieder herabgehen.—(Preße.
Fragen an« der 25ibel an die Jugend.
1. Erste Buch der Könige. —Wie viel hat Sa«
lomo aus die Einweihung de» Tempels ,u Jeru
salem verwendet? Cap. 8. Wie vi»! ist Sa omo
an Gold alle Jahr eingekommen? Cap. 10. —
Wer hat die meisten Weiber gehabt? Cap. l l
Wo war der größte Wind gewesen? Cap. lg.—
Wo hat ci» Prophet den ander» geschlagen ?
Cap. 22.
2. Zweite Buch de» König«. Wo bat das
Eisen geschwommen ? Cap. 0. Weicher Prophet
hat in scin»m Tod Wund»r gethan ? Cap. 13.
3. Erst» Buch Chronica. —Wer hat zwöis Fin
ger und zwölf Zehen gehabt? Cap. 21. Wann
ist die größte Pestilenz gewesen? Cap. 22. Wie
viel Mit David Gold und Silber zum Vau des
lempel» Salomo hinterlassen ? Cap. 23.
4. Zweit« Buch Chronica. Auf welchem
Berg» sind die meisten Arbeiter zu finden gcwe
sen? Cap. 2.
5. Buch Nehemia. Wo haben dle Juden aus
Furcht der Feinde mit einer Hand die Arbeit sk
tha», und mit der andern die Waffen gehalten ?-
Cap. 4.
0. Prophet Nahum.—ln welcher Stadt hat's
mehr Kausieute gehabt, als Sterne am Himnicl
sind ? Cap. 3.
7. Buch Hiob. Welches sind die schönsten
Weiber gewesen? Cap. 2. Wie lange hat Hiob
nah überstandencm Elend, welche» sieben Jahre
soll gewähret haben, noch gelebt? Cap. 42.
8- Prophet Jeremia. Welcher Prophet hat
ein hölzerne« Joch am Halse tragen müssen ?
Cap 27 und 28.
it. Klaglieder Jeremla. — Wo wird der klein
s!«n Kinder ein Spannenlang g«dacht? Cap. 2
10. Prophet Ezechiel. Wer ist am längsten
auf einer Seite gelegen ? Cap. 4. Wem hat
Gott geboten er soll Menschenmist backen ? Cap.
4. Wer ist vom Mute weggeführt worden?—
Cap. 4.1.
l I. Prophet Daniel. Wer hat den größten
Baum gesehen ? Cap. 4. Um welchen Herrn
sind die meisten Menschen gesehen worden? Cap.
7. Weicher Prophet hat die Zeit beschrieben,
wenn Christus kommen und im Fleisch erscheinen
wird? Cap. 9.
>!>. Prophet Joel. Wo wird der traurigen
Ackerleute gedacht? Cap. !.
1?. Prophet Amo«.—Wo hat Gott bei seine,
Seele geschworen? Cap. K.
14. Prophet Obadja. Welche« Propheten
Schrift ist am kürzesten? Cap. l.
tLine Probe.
Ein Herausgeber im Osten, der zuweilen Kla
gen über Druckfehler in feinem Matt hören mußte,
schreibt Folgendes ,
Pfarrer" war, besuchte einslmal seinen Amtsbrudrr,
den Herausgeber einer deutschen Zeitung, und ver
weilte einige Zeit bei ihm. Auch thm kam das Pro
belesen als eine Kleinigkeit vor und konnte nicht be
greifen, warum man die einschleichenden Druckseh
ler nicht alle vermeiden könnte. Um ihn vor dee
Schwierigkeit de« Probelesen« zu überzeugen, wurde
ihm ein frischer Probebogen zu lesen gegeben. Er
la« ihn mit gespannter Aufmerksamkeit durch und
fand auch wirklich viele Fehler. Der Setzer ver
besserte sie, und »« wurde ihm der zweite Abdruck
zum nochmaligen Durchsehen vorgelegt. Zu fei
nem Erstaunen fand er noch eine Menge Fehler,
die er das erstimal gar nicht gesehen hatte. —
» Jetzt aber sind sie doch alle h«rausg-funden."—
Auch diese wurden verbessert und der dritte Abdruck
thm vorgelegt. ~Wi«, ich soll das lange Ding
noch einmal mühsam durchlesen?" Er that's,
und fand auch darin noch Fehler ! Und dann erst
hat man nicht getraut, die Auslage abzudrucken,
bis der regelmäßige Probelefer »« Probe durchge
sehen hatte; denn wie zu er sarten stand, fand
sein geübtes Auge noch manchen Fehler, der dem
ungeübtem A»ge de« Pfarrers entgangen war.—
Das genügte. Er ist seither ein standhafter, re
gelmäßiger Correfpondent gewesen, und hat noch
das erstemal über Druckfehler zu klagen ; den er
weiß, wie schwierig es ist, sie alle zu vermeiden."
IS» Sie fallen die Preise des Heues. Zu!
Chicago verkavft man.da» Heu zu St die Tonne;!
km AM kv?ef!d K
Trübe Aussicht. '
Pot»«villt, 2. Ott. Nicht allein in der Koh
lenrkPon sondern auch in andern Gegenden de«
Landes sind in dieser Zeit der Bankrotte und
Bankbrüche, die Auesichten für Arbeitsleute sehr
trübe. In Readlng wurden in der letzten Woche
au« den Werken der Eisenbahn -Company 245 Ar
beiter entlassen, und in Danville geriethen durch
die Einstellung der Arbeitern an den Werken de?
Montour Eisen-Company ungefähr 1500 Perso
nen au« Beschäftigung, In Norii«taun, Mana
yunk und anderen Orten wo Fabriken rriftieen, geht
e« nicht besser, und wenn die Zeiten sich nicht bald
ändern und ein beßere« Gefühl im Geldmarkt ein
tritt, so daß dies« Manufaktur«, ihre Arbeiten
wieder beginnen, und auch da- KohltiHefchSft wie
der etwa« lebhafter wird, dann ist das Elend, wel
ches diesen drückenden Zeiten im kommenden Mntit
folgen muß, kaum vorautzusehen.
Unsere Saumwolle-Fabri?e»<. ?
Die drei Baumwolle-Fabriken in Lancaster
ben ihre Operationcn eingestellt. Zu diesem Schritt
sind sie gezwungen worden durch den hohen Peel«
Baumwolle und die Unmöglichkeit in dem gegen
wärtigen Gelddruck die für ihre Fabrikate erhaltet
nen Wechsel in Geld zu verwandeln. Durch
se Geschäft«einstcllung ist eine große Anzahl von
Personen, inebrenthell» Weibspersonen und Knaben
außer Beschäftigung »ersetzt worden, die nun ge
zwungen sind anderswo einen Verdienst zu suchen,
welcher bei den jcp gen geidraren Zeiten schwer zu
finden seien wird. Diese« ist ein großer Verlust
für sie, so wie für die Gemeinheit überhaupt
Wie lange die Geschäsiseinfteliung de» Fabriken
dauern wird, ist ungewiß.—(Volkefr.
Schwindel ey.
Am vorigen Donnerstag Nachmittag kam ein
anständig gekleideter junger Mann von angeneh
men Manieren zu Herrn Jacob S. Kauffman, in
Pferd und Wagen leihen, und gab vor, er wün
sche eine Dame von Mountville abholen. Herr
ztauffman gewährte ihm sein» Bitte, und der junge
Mann versprach, um S llhr Abend« zurückzukeh
ren. Diese« ober hat er nicht gethan, und e« ist
dahee nun klar, daß er mit tem Pserd und Wagen
durchgegangen ist. To» Pseid ist von leichtbrau
ner Farbe, hat einen großen weißen Stern vorn
am Kopf und einen weißen Streif aus der linkcn
Seite feines Halses. Der Wagen Ist noch beinah»
neu, hat ein leichtes Springdach und wurde al»
Ergreifung und Ilebciführung des Dieb« und die
Wiedererlangung de» Pferds und Wagen«.
SedemenVe Unterschlagung.
fchen Sonntag» - Schul - Vereins, eines Vereine«,
dessen Wirksamkeit sich übe» die ganzen Vee. Staa
ten erstreckt. Namens Fiederick W. Porter, hat,
weniger als 888 betrogen. Porter war seit
30 Jahren Sekretär und genoß da» unbedingteste
Vertrauen. Er hatte den Betrug durch von ihm
auegeitrllte und acceptirte Noten Jahie lang so
grchckt fortgeführt, »aß derselbe walrscheinlich
während seiner Amtsführung nie hätte entdeckt
werden können, wenn ncht die j.tzige linanzkrist»
ihn zu Zage gebracht hätte.
Herr Porter bezog SAXIsI jährlichen Gehalt.--
Man kann sich daher gar nicht denken, wa» ihn zu
so ausgedehnten systematischen Betrügereien ver
anlaßte. —(Freie Preße.
Taufbücher verbrannt.
In der Onnontogabank sind nach dem Syra
kus» Journal di» Bankbücher zerrißen und ver
j drannt. Das Feuer entstand unter dem Counter,
würd» jedoch noch so frühzeitig gelöscht, daß die
! Fonds der Bank keinen Schaden litten. Der
i Entiy Clerk Hr. C. H. Hasbroug wuide al« ler
Brands!lftung verdächtig eingezogen. Man hatt»
. Tage zuvor »in»n Jirlhum in seinen Rechnungen
i entdeckt, den er zu coriigir»n versprach. Er wech
jselte einen größeren Chek in 2 kleiner» um. wi» »r
sagt», um »inen Irrthum in d»n Einträgen der
! Bankbucher zu corrigiren-—machte sich aber dadurch
j »och verdächtiger. Man wollte jedoch die Sach»
! bis zum Montag beruhen lassen. Inzwischen
brach am Sonntag das Feuer au«. Die Folge
davon ist, daß die Banldirektorcn k»in» Chets an
ihre Depositoren auszahlen, da Niemand w»iß wir
deren Rechnung steht.
Pitt^l'urA.
Im Juni lBsli wnide ein PittSburgrr Namens
Thomas Appltbc», der In Chicago »in Geschäft
eiablin halte, in frinem Stohr daselbst »ine«
Abends ermordet und beraubt gefunden, aber kein»
Spur von d»m Thäter. Man hatt» aber »in»n
jungen Piltsburgee, Namens Philipp G. Jordan
! in Verdacht, konnte ihm jedoch damals Nicht« an
! haben. Später aber fand man d»n Rock Apple
! bee's, in dem das geraubt» Geld, zwischen 2 bis
gewesen war, bei einem Frauenzimmer in
Chicago, die mit Jorden in vertrauten.Verhält
nissen gestanden hatte. Tie« Wcib gestand dann
auch ein, Jorden hab» den Rock ihr gegeben und
er sei der Mörder. Sofort wurde von Chicago
ein Poliz»ibtam»»r hierher gesandt und mit Bei
hülfe der hiesigen Poliziüen wurde Jorden auch
bald aufgefunden und in'S Gefängniß gesteckt.»—
Cr war als Kutschkr bei Thomas William« in
Diensten, ist 20 Jahre alt, leugnet aber »ntfchie
den, die That begangen zu haben. —(Ziep. '
Theure« Vieh.
Der „Gradaus" in Milwaukie berichtet Fol
gendes ! D»n Bau»rn in Jllinoi« kann Keiner
nachsagen, daß sie Geld oder Mühe scheuen, um
ihre Bauereien in die Höhe zu hringen, und man
cher von unsern Wisconsin Leuten würde sonder
bar drein schauen wenn er e» ihnen nachthun soll
te. Da ha« sich, um den Viehstand zu verbessern,
vor einiger Zeit »in V»rein gegründet, der einzelne
Stückt von den besten Viehsorten in Europa kauft
und dann in Illinois verauktionirt. Vorige Wo
che fand eine Auktion von der Art statt, wo Pr?i»
112» gkzahlt wurdrn, die Einer, d»r di» Sach» nicht
versteht, kaum begreisen kann. Eine zweijährige
Kuh wurde mit K 1,725, und eine andere sogar
mit 83,025 bezahlt zwei 3jährige Stiere
brachten jedcr 82,500 und »in englischer Hengst
85,050. Ein Widder ward für SWS und
ein anderer für BlkO verkauft, ein dritter für
8205. Ein einjähriger Eber brachte 8200 und
»in»r von fl»b»n Monat»« »b»nsovitl. Säue
wurden von SIVS bis 38V da» Stück verkauft.
Wa« das aber für Pracht-Viehzeug gewesen
sein muß, kann sich jeder Bauer besser selber aus
malen, als es ihm der Gradaus erzählen könnte.
65" E« sitzen gegenwärtig 90 Gefangene in
dem Lancaster Caunt? Gefängniß. Von diese»
sind 45 überwiesene Verbrecher, l 4 warten ihr
Verhör ab» und 3l sind als Landstreicher einge
sät.
Der untergegangene Dämpfer Central
Amerkca mthielt gkzrn 3.WY Briefe.