Der lecha patriot. (Allentaun, Pa.) 1848-1859, October 15, 1856, Page 2, Image 2

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    Lech« Patriot.
Allentann, Pa. October t!>. 185 li.
Republikanische Ernennungen:
President,
Cot. John C. Mlwnt,
von Neu- Jork.
Hur l? i c e - p r e s, d e n t -
Achill. William L. Oanlcm.
von Neu-Jersey
Tie Versammlung unserer Gegner.
Unsere Gegner, die Diener und Schleisstein-
Dreher dcr südlichen Ncgcrtrcibcr, sind sehr eifrig
bemüht d»S Volk dicscS CanntyS glaubcn zu nia
chcn, daß ihrc Vcrsammlung am Bicn Octobcr in
Allentaun die größte gewesen, die je im östlichen
Theil von Pcnnsylvanicn gchaltcn wordcn sei, —
und Manche, darunter noch sogar Pfaffen, vcrs,.
chern es seien 15M0 Menschen in dcr Prozession
grwcscN. Daß die« gröblich gelogen ist, weiß
schon ein Jeder im Voraus. Es befanden sich
in, Ganzen etwa l6<X> Person'n in der Prozes
sion, worunter schr viele kein Stimmrecht haben,
und der größte Theil von den angränzcnden Caun
tir« gekommen war. Also ist doch gewiß nichts
zum Prahlen für sie vorhanden, besonders wenn
nian bedenkt wie schr sic sich in dcn lctztc» drei
Wochen bcmüht habcn cine große Vcrsammlung
zvsawniclt zu bringcn. Bcdcnkt man noch wcitcr,
daß von St bi« 55 slir einen einzigen Reiter be
zahlt worden sind —es wird dies wohl ein Theil
von dcn ?70Ml) gcwcscn scin, dic von dcn siid
lichcn Negertreiber zusammen geschossen wurden,
um uns in Pcnnsylvanien zu besiegen—so muß
man sicher zu dem Schlug kommen, daß die Mr
sammliing weit größer hatte sein sollen.
Union-tLrwählcr-Zettel.
Die Union Staat« - Committee hielt vorletzte
Woche eine VersamNiluNg ZU Harrisburg, bei wcl
chcr ein Bcschluß angclwmmcn wurde, wonach am
Elsten Oktober tine Staats-Convention aller
Elemente die gegen Buchanan und die Sclavcn-
Erwcitcrung gcsonncn sind, zu Harrisburg gehal
ten werden soll, »m ei» Union Erwählet-Ticket zu
forinirc», wenn solches nicht schon vorher durch die
vcrschicdcnen Committeen geschehen ist. Die De
legaten sind auf den 15. Octobcr zu erwählen. —
Die« ist ein hcrrlichcr Gcdankc, und cö ist also
uun cine auSgcmachte Sache, daß wir nur einen
Erwähler-Ticket gegen Buchanan und die Sela
ven-Erwcitcrung in dicscm Staat habcn wcrdcn.
Traurige« Unglück.
Am vorlctztcn Samstag trug sich in Obcrma
eungic Taunschip, Lecha Caunty, folgendes Un
glück zu t Ein Sohn de« Herrn lohnGer
uet, etwa 12 Jahre alt. half nämlich einem
Freund Vieh wegtreiben. Er führte dcn vorder«
Ochsen an einem Strick dcn er um seinen Körper
gewunden hatte. Die Ochsen wurdcn bald scheu
und rannten davon, wodurch er niedergeworfen
und eine weite Strecke geschleppt wurde. Als man
ihn aushob, war sein letzter LcbcnSsunken schon
verloschen.
Schreckliches Vergehen.
Man hat uns berichtct daß cine gcwiße Miß
H e ß, 22 Jahre alt, von Richmond Taunschip,
Neris caunty, am vorirpir» D>,«iiergag mir ei
nem Kinde niederkam. Am darauffolgenden Dien
stag wurde daßelbe in Stücken gehackt in eincm
Pfosten-Loch, in derselben Nachbarschaft gefunden.
Beigerufene Acrzte versichern daß da« Kind lcbcnd
geboren worden sei. Miß Heß gesteht die That
ein, behauptet aber das Kind sei todt zur Wclt
gekommen. Sie sitzt in dem Berks Caunty-Ge
fängniß, cin Verhör abwartend.
Scheuer verbtaNnt. - Die Scheuer
des Hrn. George Gräber, nahe Pcnnsburg, in
Ober Hanover Taunschip, Montgoniery Caunty,
brannte am lii. September ab. Mehre tauseiid
Garben Weizen, etwa 12 Tonnen Hcu, 2 Spa
zier Fuhrwerke, ein Bauereiwagen und andere Ge
genstände verbrannten. Das Wohnhaus geri'eth
ebenfalls in Brand und wurde nur durch die An
strengungen dcr zu Hülse eilenden Nachbarn geret
tet. Der Verlust wird auf etwa 81-M1 aefchätzt.
Aus welche Weise das Feuer auskam, ist Niemand
bekannt.
Verderbliche Waldbrände. —ln
Potter Caunky, Pa., wütheten am 18. Scptem
bcr verderbliche Waldbrände, die von heftigen
Winden angefacht, schweren Schaden anrichteten
u >d sich läng« dcr Straße zwischen Condersport
und Wcllsville, in Alleghany Caunty. New-Aork,
hin erstreckten. Einige zwanzig Gebäude, dar
unter eine große Dampssägmühle wurden zerstört.
In einer zwölf Meilen von EouderSport cntlcgc
ncn Ansiedlung brannten alle Gebäude, sechs
Häuser und Scheuern nieder. Elne Frau wäre
beinahe verbrannt.
TVittevkmL im 'Westen.
Von Richland Caunty, Ohio, schreibt ein Herr
an den Lancaster Volksfreunv , unter dcm 1. Ok
tober, daß die Witterung darbst im vergange
nen Sommer merkwürdig trocken und kalt gewe
sen ist. In der letzten Woche des Augusts hatte
c« dreimal Reisen, wodurch vicl Wclschkor» aetöd
tet wurde. Am Istcn Oktober schneiete es, so
daß dcr Boden weiß war.
Von Freeport, Illinois, schreibt man unterm
30. September, daß c« am Mittag jcncS TagcS
dort zu schneien anfieng und nachher stark schnei
ete. .
Der Sklavenhandel »n Luba.
Man schätzt nach zuverlässigen Angaben von
Thatsachen, daß während dcn lctztcn 1t) Mona
»«n. nicht w»nigcr als vicrzchn Tausend Sklaven
au» Afrika auf der Insel gelandet wurden.
Eine gute Ursache warum - Nc
gertreiber die Sklaverei in Kansas'etnsühren wol
len. Da gäb» e» ein scharmantes Feld für dcn
Menschenhandel.
»S»Alcx. McDowcll, welchem eine Anzahl Ver.
Staaten Rekruten bei CarliSle Aepfel stahlen,
wollte dieselbe» von dannen treiben. Sie sielen
ihn aber mit Steinen an, zerbrachen ihm den
Schädtl und brachten ihm solche andere Verletzun
gen bci, daß sein Leben in Gefahr ist. 10 dcr
Soldaten wurden arretirt.
pM. Unsere Gegner frohlocken über dcn Aus
gang, dcr Wahl in Florida. Nun da ist doch
nichts MN Frohlocken. Es ist dies ja ein Scla
venstaat und Jedev wußte schon daher vor der
Wahl daß er zu Gunsten der Neyer-Demokratie
gehen würde.
Bei Mcmphie, Tennessee, und einige Mei
len aufwärts davon verspürte man Zeichen eines
Erdbebens; dieselben dauerten jedech nicht an.
Hierher geschaut, ihr Demokraten !
Wir übersetzen folgende schreckliche Scene aus
deni Indianapolis Journal vom 2L. Scptcmbcr.
Lest's ihr Demokraten tmd dann stimmt für Bu
chanan, wenn ihr e« noch vermögt.
Gestern Morgen sahen wir am Union Depot
eine Secnc, welche mehr für Fremont spricht, als
dcr bcrcdtcstc Mund unscrcS bcstcn RcdncrS sowohl
auf dcm Sluinpc, als im Scnatc.
An der Mauer auf einer Bank saß eine Fami
lie von 13, —Vater, Mutter und 11 Kinder, ab
gemattet, schmutzig, entblößt und elend, nicht zum
Bcschrcibcn.
An, andcrn Ende saß ein Bursche von.rtwa IL
Jahren, ohne Hemd, die Haut blau vor Kälte,
nackt bis auf einige Fctzcn abgetragener Sommer
kleider. Er war krank und in eine grobe Decke
gehüllt. Neben ihm saß cin junge« Wcib, seine
Schwester, mit ihrc», Maunc. Sie war bloßkö
psig und kaum bedeckt mit Lumpen, an welche nie
Wasser gckonimcn zu scin schien. Ein blasse«
schwächliches Kind lag in ihren Armen. Drei
vier klcinc Knaben kamen dann, krank anSse«
hkndc Geschöpfe, mit G-stchtern so bleich, als ihre
kleinen wollenen Hüte. Sic waren zerlumpt und
zitterten vor Kälte; jedoch sie sprachen nicht, »och
weinten sie; so ganz ungleich dem Charakter, dcn
das lcbhastc Gemüth dcr Knaben sonst kund giebt,
daß dicscs Schweigen der Knabe» das Herz er
starren machte. Cincr dcrsclbcn strcicheltc liebko
send cin jüngeres Gcschwistcr, wclchc« bewegungs
los in dem Schooße der Mutter lag. Dic Mut
tcr war ebenfalls ohnc Kopfbedeckung, ungewaschen
und blaß. Sic, wie ihr Tochter, säugte ihr Kind,
dessen stierer Blick aus die mitleidigen Zuschauer
haftete. Ein anderer, halbnackt wie dic übrigen,
saß in der Mitte, geschüttelt von einem heftigen
Fieberfall ; es warf ihn von einer Seite zur an
dcrn nnd nur ein zeitweises Stöhnen kam über
seine Lippen. Der Vatcr, ein Mann von ungc.
fahr 45 Jahren, eine Decke um feine Schultern
geworfen, war dcr einzige, der sprach. Er sagte,
cr sei aus Kansas von den Bucha
nanleuten vertrieben worden, wie
so viele andere Ansicdlcr und man hatte ihm sei»
Alles, was er auf der Wclt besessen, geraubt. —
Sein Vieh hätten ihm BuffordS Leute gestohlen
und et sci dcSwcgcn aus dem Territorium vertrie
ben worden, weil cr nicht habe die Waffen gcgcn
dcn „Vcrrathcr" La»?, wie ihn dcr Scntincl
heißt, crgrciscn wollen.
Er zog ans dcr Umgcgend von Lexington, Ky.,
noch Kansas und scinc Namc ist Ritchic.
Sie hatten kcin Eigenthum, kein Geld, kcinc
Lebensmittel und keine Medizin und obgleich alle
krank, nicht einmal Kleidungsstücke, um sich gegen
Kälte zu schützen.
Wir sahen noch nie einc so verlassene und her»
uiitcrgebrochcne Familie. Und all diese« Elend,
wer hat c« vcrursacht? —Es sind dicsc Schurken,
die unter dem Namen „Kansas-Miliz" die Blut
gesetze durchführen.
Es sind dies Folgen unserer dcmokratischcn Ad
ministration.
Dic Umstehenden steuerten willfährig zusammen,
besonders thätig war David HayS von dcr städ
tische» Polizei.
Fast jeder Mann odcr Knabe, dcr hinzukam,
gab bereitwillig seinen Beitrag. Wir sahen Ei
senbahn - Ingenieurs und Feuerleute ihr Börse»
leere», ZeitungSbuben ihre Kupsereente und wohl
thätige Bürger Papiergeld beisteuern. Jedermann
war gerührt von diesem herzzerreißenden Anblick,
Dann und wann hörten wir die Worte: „Das
ist cin Anblick für die Staatsdemokraten ; holt si:
her. damit sie ogS Elend ansehen."
Und wie diese, so giebt e« Hunderte von Fami
lien, die wohlhabend nach Kansa» übersiedelten,
und jetzt beranbt, krank und verlaßen umherirren.
Das ist die Praxis der Volkssouveränität, dic
da lchrt, wer dic Macht hat, hat das Recht.—
Unter diescr Regierung verübt man Raub und
Mord, tritt das heiligste Recht der Meinungsfrei
heit mit Füßen und dic blasirtcn Schuhputzer dcS
Nordcn« und die Hunker in unserer eigenen Mitte
wagen noch zu sagen, man will die Sklaverei
nicht ausbreiten.
Wir sagen: „Nieder mit den Hunkcrn und
ihrem Fahncnträgcr I. Buchanan!"
IC. VlkSbl.)
Nicht ühel.
Ein untcrnchmcndcr und klugcr Aankcc hattc
cinc Zcitung in cinc», Städtchen im Westen he
rauszugeben angefangen, und als cr im Ort und
dcr Umgegend Unterschreiber zu sammeln suchte
sagte man ihm, daß man nur unter der Bedingung
sein Blatt unterstützen wolle, wenn er tüchtig ge
gen die berüchtigten Spieler, die sich dort aushiel
ten, zu Felde zöge. Er erfüllte diesen Wunsch
seiner Patrone, und erntete ihren Beifall durch
cine» scharfen Leitartikel gegen die Spieler in fei
ner nächsten Nummcr. Am andcrn Morgcn als
cr in scinem Sanktu», seinen Pflichten als Redak
teur oblag, trat cin grimmig ausschcndcr Mcnsch
mit cincn, derben Knittel zu ihm cin, und fragte,
ob er der Redakteur wäre.
Der kluge Uankec antwortete: Nein, er ist soe
ben hinausgegangen, ich will ihn rufen, setzen Sie
sich so lange."
Unten an der Treppe begegnete ihm ein anderer
wüthender Mensch, ebenfalls init einem Knittcl be
waffnet, und fragte, ob der Redakteur droben
wäre.
„O ja, er sitzt auf seinem Stuhl und liest Zei
tungen," war die Antwort.
Mit einem schrecklichen Fluch eilte der Wüthen
de die Treppe hinauf, und fiel den auf einem
Stuhl fitzenden und eine Zeitung lesenden Spieler
,iir blinder Raserei an. Es folgte eine schreckliche
Keilerei und beide hieben wacker auf einander kos,
daß das Blut in Strömen floß, bis der Letztere
den Ersteren die Treppe hinunter warf.
Der Aankce hatte den Leuten, die der Lärm
herbeigezogen hatte, den Spaß erklärt und als der
Eine unten anlangte, rief man ihm unter einem
lauten Hurrah zu : „Wie geht's, Herr Redak
teur ?" Als die" beiden Spieler ihre« Irrthum
inne wurden ui>s Jedermann sie auslachte, verlie
ßen sie den Ort und verwünschten den Redükteür,
dessen Zeitung guten fand.
Schreck!ecix ScenVbei einer Hinrich
tung.
In Assens, Dänemark, wurden am 16, August
dle Räuber Börse und L?lsen hingerichtet. Selsen
leistete so verzweifelten Widerstand, daß de 7
Scharfrichttr und sechs seiner Knechte ihn nicht
bändigen konnten und noch Soldaten zur Hülfe
rufen mußten. Sobald Olsen's Haupt vom
Rumpfe getrennt war, und ehe die dabeistehenden
Beamten es verhindern konnten, sprangen zwei
Baucrnmädchen, eine« 15 u. das andere 17 Jahre
alt herbei, füllten unter der Schürze verborgen ge
haltene Tassen mit dem Blute und tranken eS
aus. Die Bauern glauben, daß das noch war
me Blut Hingerichteter ein Schutzmittel gegen
Epilepsie und Schlagfluß sei. DioMädchen wur
den verhaftet und wiesen der Polizei einen Zettel,
welchen Olsen vor seinem Tode geschrieben und
worin er den Mädchen die Erlaubniß giebt, sein
'Blut z>» trinken, wenn immtt er hingerichtet wer
den sollte.
Farbe der Sclaven.
Viele und besonder« unter dcn Dcutschcn, sind
der Meinung, daß die Sklaven im Süden nur
Schwarze seien. Doch dem ist Nicht so. Zwar
ist die größte Zahl schwarz; aber man findet auch
schr viclc von ander» Farbe. Ja, die Zeit ist
nicht mehr, wo alle Sklaven Vollblutneger waren.
Seit die Einfnhr von den Negern verboten ist, ha
bcn sich die Weißen, die Sklavenhalter selbst, so
geschlechtlich mit denselben vcrmcngt, daß sclbst die
größte Zahl der Sklaven weißes Blut besitzt. —
Ja man findet solche darunter, daß man sie Eau
kasischer Abstämmling hält.—
Aus Märkten im Südcn werden oft Sklaven
verkauft die von solcher wcißcr Hautfarbe sind,
daß sic dem Europäer nahe kommen. Beispele
davon, nachfolgend welche wir aus dcr „Frcicn
Presse", von Philadelphia entnommen. Dieselbe
schreibt :
Im Savannah Ga.,, Republikan, vom
13. Octobcr 1355 liest man dic folgende Anzei
ge : Ssil Belohnung ! Entlaufen ist dem Unter
zeichneten scin Sklavc Albcrt, 27 Jahre alt und
so wciß, daßihnN i c in a n d sür ei
ne n N cgc ransi c h t. Er hat blaue Augen
und ganz hellblonde« Haar, hug einen langen
dünnen Bart und halte 9711 eigene« Geld bci sich.
I. M. Tilson, Bcthcl, Glyan Co. Gcorgia.
New-Orleans, „Pyeayune". 5l) Thaler
Belohnung ! Dem Unterzeichneten entlief vor zwei
Monaten ein hcllfarbigcS Mulattcnmädchcii, Na
mens Mary, 25 Jahre alt, fast weiß, röth
liche» Haare« ,c. Sie passirt als frei, spricht fran
zösisch, italienisch, deutsch, englisch und spanisch.
A. B. Johnson.
N e w-O rleanS , .Picayune". K2W Be
lohnung. Letzten November cntlics mir cin wci
ßcr Ncgcr 35 Jahre alt, mit blauen Augen und
blondem Haar. Er arbeitete zuletzt an der Eisen
bahn in Alabama und galt dort für cincn weißen
Mann. Sein Bein ist gut geformt, seine Füße
klein und nicht platt. I. D. Allen.
Richmond Da., ..Whig".—Llvv Beloh
nung wird gegeben sür Einbringen meines Negers
Edmund Kennky. Er hat glatte« Haar und ist
so weißer Hautfarbe, daß cin Fremder kaum glau
ben würde c« stccke afrikanisches Blut in demselben.
Er entkam au« Noksolk unter dem Vorgeben, cr
sei cin weißer Mann. Anderson BowlcS.
Vor ungefähr 35 Jahren lebte als Theilhaber
cincs großen Bauinwollen-HauseS ein Deutscher
S. ~ in Orleans. Derselbe hielt sich, wie dort
üblich, eine Quadronin, eine hellgelbe Sklavin,
als Maitresse, und mit dcr er aus demselben Fuße
lebte, als wäre sie seine Frau. Er hatte 2 Kin
der von ihr, die er auf's Beste erziehen ließ. Sie
sprachen e»glisch, französisch und deutsch. Spä
ter fallirte'das Hau«, und das Unglück ging dem
armen Deutsche» nahe, daß bald darauf er an ci
ner hitzigen Krankheit starb.
Die Gläubigen erfahren zufällig, daß die Qua
tronin eine Sklavcn gcwcscn, und dle von ihrem
Hcrrn, dem Vatcr ihrer Kinder, «icht cmancipirt
wordcn war, und nähme» von dem Wcive und
ihren Kindern Beschlag und verkauften die Mutter
und die Töchter, zwar nicht auf öffentlichem Mark
te, aber unter dcr Hand.
Das cine der Mädchcn wurde das Eigenthum
einc« gutmüthigen Creolen, mit dem sie auf dem
selben Fuße lebte oder lebt, wie ihre Mutter mit
ihrem Vater gelebt hat. Was aus der Mutter
und der andcrn Tochter geworden ist, wissen wir
nicht.
D»ß auch manche Kinder von Irländern und
Deutschen, die jung in die Hände von Menschen-
Händler» gefallen wa>ti>. sür lan,ie Jahre als >sk>a
vcn bchandclt wurdcn, ja vielleicht noch in Skla
verei sind, ist allbekannt; die südlichen Gerichts
höfe habcn in wicdcrholtc» Fällen soich'Unglückli
chc cmancipirt."
Daß die Gesctzc, daß die Institution einc« Lan
des welche die Sklavcrci, den Handel mit Menschen
anerkannt, und wie c« jctzt geschieht, cin solches
Uebel noch weiter zu verbreiten gutheißt, daß cinc
solche Institution gefährlich wird und schlimme
Folge» nach sich zieht, wird gewiß Jeder leicht
einsehen. —Wer kann in vorkommenden Fälle» bei
solcher Mischung dic Abstammung unterscheiden
und c> kenne» ? Nur Männer von Wisscnhast.—
Darum nicht selten, daß Freie als Sklaven ver
kaust werden.
Ja möchte die Sklaverei, dieser Schandflecken
an der Union, bald anshörcn dcr allgemeinen Ge
sellschaft schädlich j!> werden ! Möge sie baldigst
in ihrer eigenen selbst zeugten Sünde ersticken !
Wer will noch eine W.'iterverbreitung? Nur
südliche Sklavenzüchter und nördliche von densel
ben gekaufte, aus Douglas-Schule' hervorgegan
gene Subjekte; Verräther an de», frek.i Norden,
Missourier Strolchc; Alabama
ist da« Gelichter. —
Sic treten noch immer über zu Fremont,
Die Reihen des „Eroberers von Calisornien"
vermehren sich schnell in allen Richtungen. Die
Zuwächse kommen aus allen Klassen von Män
nern —von den geringsten bis zu den höchsten an
Stellung und Einfluß. Unter den Tausenden,
welche in diesem Staate sich den Reihen der Frei
heit kürzlich angeschloßen haben, befinden sich der
Achtb. John M. Read, Ver. Staaten Distrikt
Anwalt unter General Jackson; Achtb. William
M. Meredith, Schatzkammcr-Sccrctär unter Ge
neral Taylor; Achtb. Wm. I. Duane, Schatz
kammcr-Sccrctär unter General Jackson; Achtb.
Evward ColeS, von Philadelphia, der vertraute
Freund von Thomas Jcffcrson ; und der Achtb.
Samuel D. Jngham, von Buckö Cautkty, ein ge
wesenes Mitglied von General Jackson.' Cabinet.
Diese Männer sind weder Abokitionisten noch
Disunionisten, aber sie sind gegen die Ausdeh
nung der Sklaverei. Sie haben eine patriotische
Achtung sowohl für die Union als für die Freiheit
dieses StliatenbundcS; aber sie verachten die nie
derträchtigen Drohungen der Sklavenhalter, daß
sie die Union aufli'scn wollen, im Fall Fremont
erwählt werden sollte, und fi« zeigen ihn Berdam
mung derselben dadurch, daß sie für die Sache
der Freyheit offene Parthei nehmen und der Er
wähnung von Fremont das Wort reden. Von
Jngham, ColeS und Duane kann es mit Wahr
heit gesagt werden : „Du sollst vor dem grauen
Haupt aufstehen und das Angesicht des Greises
ehren." Eine Sache muß eine heilige sein, welche
solche Männer bewegen kann in ihrem hohen Alter
aus ihrer Zurückgezogenheit vom öffentlichen Leben
hervorzutreten und das Verfahren der gegenwär
tigen Ä,:führer der Parthei zu verdammen, in wel
cher sie für beinahe ein halbes Jahrhundert ge
kämpft haben.
BöftS Zeichen für den alten Bock.
Hr. Peter Stauffer von Franeonla, Montgo
mery Caunty, schlachtete neulich ein Rind, wel
cheö sechs Pfund Galle im Leib hatte ! Man
sagt, da» Rind habe mit einem Bock zusammen in
einem Stalle gestanden, und habe in seiner Bos
heit über den alten Bock eine jv gewaltige Masse
! Galle sich angesaininelt. Die Bockleute in jener
i Gc.zend wolle« daher gar kein Rindfleisch mehr
l esse».
Bucha»»«»» s Zenftnifi für fremont.
Im Jahre 1852 wurde bekanntlich der Col.
Fremont in London verhaftet, wegen Schulden,
die er in seiner offiziellen Funktion in CaliforDen
für den Dienst der Ver. Staaten gemacht, und die
der Congreß bis dahin zu bezahlen versäumt hat
te. Dcr englische Gerichtshof, vor welchem die
Klage gcgcn Fremont schwebte, schickte darauf eine
Commission nach den Vereinigten Staaten, um
Zeugniß in der Sache aufnehmen zu lassen.
Der erste Zeuge, welchen diese Commission vor
nahm, war James Buchanan, derselbe
James Buchanan, welcher jetzt PräsidcntschastS-
Candidat der „demokratischen" Partei ist.
Dieser Zeuge James Buchanan sagte aus - er
sci im Jahre 13i7, während dcr ganzcn Zeit, wo
dcr Col. Fremont in Californien ein Commando
führte, Staatssekretär unter dem Präsidenten Polk
gewesen; er sei seit zehn Jahren mit dem Col.
Frcmont bekannt und habe ihn im Jahre 1347
nach seiner Rückkehr von Calisornien gcschcn.
Dcr Zeuge Buchanan sagte ferner wörtlich
Folgendes ans - „Col. Fremont war beim Be
ten und der Republik Mexiko in Californien; er
brachte dort cin Bataillon Californischcr Frci
willigcr von ctwa 4W Mann auf dic Beine und
befehligte daßelbe; seine Dienste waren
sehr u?ertl?voll z er »ahm einen hervor
ragenden Antheil an der tLroherung
Calisornirno und ist meiner Ansicht nach
mehr als irgend ein anderer Nlensch da
zu berechtigt, dcr „Eroberer vvt» <sa
tifvrnicn" genannt zu werden."
So erklärte derselbe Jame« Buchanan vor vier
Jahren als unparteiischer Zeuge auf seinen Eid,
welcher jetzt, nachdcm Frcinont sein Conknrreut
geworden ist, sich nicht entblödet durch seine Werk
zeuge in die Welt posaunen zu lasse», Fremont
habe bci dcr Eroberung von Calisornien gar
Nichts geleitet, sei zu allen Gefechten zu spät
gekommen, und habe sich als einen feigen und un
fähigen Menschen erwiese».
Der Zeuge JameS Buchanan sagte ferner
wörtlich Folgendes aus: „Ich weiß, daß sol
che Lebensmittel für dic unter
Commando des Verklagten stehen
den Truppen erforderlich waren,
und daß dcr Congrcß keine Gelder bewilligt hatte,
um dieselben zu bezahlen. DerCongrcß hattc nicht
voraussehen können, daß der Col. Fremont durch
seine eigenen persönlichen Bemühungen und ohne
vorherige Jnstruktioncn ein CalifornifchcS Batail
lon ausheben würde. Ich würde diese
Rechnungen—die Rechnungen für Lebens
mittel und Fourage, wegen dcncn Frcmont eben in
London verhaftet wordcn war —n ach meiner
allgemeinen Kenntniß der Vor
gänge in Californien aceeptirt
und bezahlt haben, wenn dcr Congreß
irgend welches Geld bewilligt und zu meiner Ver
fügung gestellt hätte, welches zu dieser Bezahlung
hätte verwendet werden können; obschon es rich
tiger gewesen scin würde, diese Rechnungen auf
dcn KricgSsckrctär zu ziehen."
So vollkommen überzeugt war also noch vor
vier Jahren dicscr James Buchanan von dcr Rcd
,'ichkcit Frcmont'«, daß cr ohne alles Bedenken die
Rechnungen für dic zum Unterhalt feiner Truppen
in Californien von ihm rrgnirirtc» Sachen bezahlt
habcn wticde, wenn er nur disponible Fonds dazu
in Händen gey.'l't hätte. Und derselbe JameS
Buchanan entblödet sich nicht, durch sei
ne Werkzeuge jetzt, nachdcm Fremont scin Conkur
rcnt geworden ist, de» ganzen Charakter desselben
mit Koth bewarfen, ihn als Betrüger, Schwindler
und Dieb hinstellen zu lassen. Wahrscheinlich hat
sich der alte Jntriguant nicht träumen lassen, daß
seine eidlichen Aussagen von 1852 jemals würden
an'S Licht kommen und als Zeugniß gegen ihn
selbst und seine schmutzigen Werkzeuge dicncn wür
den.
Werden diese Werkzeuge frech genug sein, von
den Aussagen des alte» Sünders, für dessen In
teresse sie ihre Kotharbeit verrichten, gar keine No
tiz zu nehmen oder wohl gar die Wahrhaftigkeit
derselben zu bestreiten, »in in ihrer Sudlerarbeit
gegen Frcmont fortzufahren?
Tie alte und die neue Demokratie.
Beweise für die Lehre der alten
Demokratie.
Washington an Lasayctte.
~Ich habe die Neger-Sklaverei längst für ein
sehr großes Uebel, sowohl in socialer, als in poli
tischer Beziehung, betrachtet, und ich würde mich
freuen über irgend einen ausführbaren Plan, un
sere Staaten von diesem Uebel zu befreien. Ter
Congreß von 1787 hat eine Ordinanz augenom
inen, welche die Ausdehnung der unfreiwilligen
Sklaverei in unseren nordwestlichen Territorien für
immer verbietet. Ich halte dies für eine weise
Maßregel; ich hoffe, wir werde» einst einen Bund
von freien Staaten bilden."
Madison in der constitntionellrn Convention.
„Ich wünsche es in der Constitution der Ner.
Staaten nicht anerkannt zu sehen:
daß eS ein EigenthuiuSrecht an Menschen geben
kann."
Jesserson'S Ordinanz von 1784.
„Nach de« Jahre 18W der christlichen Zeitrech
nung soll eä weder Sklaverei, »och unfreiwillige
Dicnstbarkeit in irgend einem der Ver. Staaten
geben, außer als Strafe für
Franklin'« Memorial an den Congreß:
„Wir wollen bis an die äußerste Grenze der
Constitution gehen, um unser Land von diesem
Fluch der Sklaverei zu befreien."
. Henry Clay 18^3:
„Wenn ich eS bewirken könnte, den geachteten
Staat, in welchem ich geboren wurde, oder den
geliebten Staat, welchen ich gegenwärtig vertete,
vom schwarzen Flecken der Sklaverei zu befreien,
so wiirdc ich diese Ehre nicht gegen den Ruhm des
glücklichsten Eroberers vertauschen !
Ich kann nie »ial s, ich werde niemals
dafür stimmen-und keine Macht der Erde kann
mich von diesem Vorsap abbringen -
daß die Sklaverei auf Gebiete ausgedehnt
Wird, wo sie nicht besteht."
Webster 1337:
„Ich gestehe offen, daß ich nicht Willens bin,
irgend etwas zu thun, um dle Sklaverei der afri
kanischen Rare über diesen kontinent auszudeh
nen, oder mehr sclavcnhaltcnde Staaten in die
Union auszunehmen."
Caleb Cushing 1836.*)
„Ich würde den Änstchten und Grundsätzen
meines ganzen Lebens ungetreu werden, wenn ich
nicht ein entschiedenes „Nein !" aussprechen sollte,
saUS man meine Zustimmung zit. ikner Regie
rungssorm verlangt, die die Sklaverei verewigt."
Der Burschist sich bekanntlich untreu ge
worden, denn er ist Mitglied von PiereeS Cabinct.
tLi» anderer Schuß.
' Zwanzigtausend Menschen waren am vorletzten
Samstag an Langhorn's Hill, Bucks Co., in einer
Massenmeetiiig versammelt. Alles für Fremont
und Dayton. Die schwarzen Bocklcutc kriegen das
l Fieber ehe der Winter kommt.
Die Convention der repul'liMa nschen
Dcmokraten von Neu» Vor?.
Syracuse, 24. Juli. DieStaatskonvcn
tion dcr republikanischen Demokraten von New
Jork erwählte in ihrer Vormittagssitzung Herrn
Welch zum provisorischen Präsidenten und sicllle
ein Committec an, um eine Adresse und Beschlüsse
zu entwerfen.
Ju der Nachmittagssitzung war die Theilnahme
bedeutend stärker aIS in der Vormittagssitzung. —
Herr Wadeworth von Gcnessee wurde zum perma
nenten Präsidenten gewählt. Als er seinen Sitz
eingenommen hatte, hielt er eine längere Rcde,
aus die wir bei einer andern Gelegenheit wieder
zurückkomme» werden.
Herr Field las dann im Name» des Commit
tees eine längere Adresse und cine Reihe von Be
schlüsse» vor.
Die Beschlüsse lauten wie folgt:
In Betracht, daß die letzte Convention dcr de
mokratischen Partci in diesem Staat und die kürz
lich In Cincinnati abgehaltene Convention nicht
allein in Betreff der öffentlichen Unordnungen und
Gewaltthätigkeiten, welche jetzt unglücklicher Wei
se herrschen, Schweigen beobachtet, sondern auch
Beschlüsse hinsichtlich dcr Sklaverei in den Terri
torien angenommen haben, welche mit dcn Ucbcr
licserungen und Principien dcr Demokratie im Wi
derspruch stehen, in ihrer Tendenz anarchisch und
in ihren Folgen unmoralisch sind; und in Betracht
ferner, daß die Frage der Ausbreitung dcr Skla
verei von dcr Administration nnd der Cincinnaticr
Convrntion gewaltsam in dcn Vordergrund ge
drängt und von Politikern zum Angelpunkt ge
macht worden ist, um den sich alle andcrn Fragen
drehen; edßhalb.
Beschlossen von den hier versammelten De
mokraten von New Aork, welche die Demokratie
des Staates vertreten, daß wir diese Conventionen
unv alle ihre Handlungen verwerfen »nd so unab
hängig von ihiie» Handel» ivollen, als ob sie nie
versammelt gewesen wären.
Beschlossen, daß wie als Dcmokralc» auf
den Plätformcn JcsfersonS und Jacksons, Tomp
kiiiS und WrightS stehen, auf Grundsätzen, welche
sich nicht mit dcm Geschrei znsammcngelesencr Con
ventionen oder den Plänen von NominationS-la
gern ändern ; und weil die Ausbreitung der Skia
verci nie der unmittelbare oder entfernte Zweck
oder das Ergebniß dcr wahrcn Demokratie gewe
sen ist, erklären wir hierdurch unsere unbeugsame
Feindschaft gegen dieselbe und unsern sestcn Ent
schluß, ihr mit allen gesetzlichen Mitteln Wider
stand zu leisten. Wir wcrdcn für keinen Mann
stimmen, welcher direkt oder indirekt dafür wirkt,
und wir wcrdcn uns der Erwählung eines Jeden
! widc-schcn, dcr sich der Ausbreitung der Sklaverei
! nicht widersetzt wie wir.
Beschlossen, daß, weil die von dcr Cin
cinnaticr Convention Nominirten verbunden sind,
die Beschlüsse jener Convention zu ihren, Führcr
und zur Regel ihrcs Verhaltens zu machen; und
weil ihre Erwählung die beklagcnSwcrtbe Mißrc
gicrung der jetzige» Administration verlängern und
. verewigen würde; und weil das Bedürfniß dcr
Zeitcn die Vereinigung Aller, welche dcr Ausbrei
tung der Sklaverei entgegen sind und das zeit
weilige Verlassen anderer Fragen von untcrgcord
nktcrcr Wichtigkeit erheischt; und weil die Ansichten
John E. Frcmonts und William L. Daytons
über diesen Gegenstand mit unsern eigenen über
einstimmen, und Vieles in ihrer Gcschichte und
ihrem Charakter liegt, um sie unserer Berücksichti
gung zu cmpschle» : wir diesclbcn hiermit für
die Aemter d.'S Präsidenten und
der Ver. Staaten nominircn nnd alle chrenhastc»
Mittel in Bewegung setze» weiden um ibre Er
wählung zu sichern, damit wir das Prässrenten-
auS der Entwürdigung in welche cS versun-
kcn ist, und die Politiker des Landes von der Cor-
ruption, welche unscrc bcstcn Institutionen schncll
! untcrgräbt erlösen.
Beschlossen, daß die lMptsachlichste prakti
sche Frage bei dcr Präsidcntcnwahl dic Frage dcr
Frcihcit odcr Sklavcrci in Kansas ist. Tic Er
! N'ähliiiig des Hcrrn Buchanan würde Kansas zum
Sklavcnstaat machen und das Sklaverei-Element
in unserer National-Regierung ermuthigcn, wah
rend die Erwählung dcS Hcrrn Fremont Kansas
zum Frcistaat machen und dic Sklaverei zu dcm
zuriicksükrcn würde, was sic in dcn bessern Tage»
l iinscrcr Republik war und immer hatte blcilcn sol
! len cinc reine Staats-Institution, worüber die
Staaten, jeder für sich selbst, zu entscheiden und
die andern Staaten nichts zu sagc» und kcinc Ver-
antwortlichkeit hahcn.
Bc schlo ssen, daß wir. was andere Fragen
der National- und Staats-Politik beUifft, obscho»
die Adminstrativ» Und dic Cincinnaticr Eonvcnticn
dicsclbcn alle in diescr cinc» Frage der Sklaverei
Ausbreitung hat ausgehen lassen, nichts desto weni-!
Ger dcn dcmokratischcn Principicn und Maßregeln
anhangen und bercit sind, bei allen nöthigen Gele
genheiten dasür zu arbeiten.
Beschlossen, daß ein StaatSkommlttec von
drei Pcrsoncn für jeden GerichtSbezirk angestellt
werde, um die Zwecke dicscr Convention zu för
dern.
Enthusiastische Beifallsbezeigungen folgten dcm
Vcrlcscn diescr Bcschliisse. Herr Smith gratulir
te dcr Dcmokratie, daß sic sich wicder auf die
Grundsätze von 1813 gcstcllt habe. Kein Präsi
dent, sagte er, sci je in'S wciße HauS gekommen
ohne die Stimme von New Jork. Er glaube,
die radikale Demokratie von New Jork könne bci
dicscin Wahlkamps dcn Ausschlag gcbcn. Sic
möge dcßhalb scst stehen und werde dann dcn glor
reichsten Sieg erkämpfen, den sic je gcwonncn ha
be.
Address- und Beschlüsse wurden hierauf einstini-
Äuf Antrag dcS Hcrrn Welch stand dic ganze
Versammlung auf und brachte drei Harras aus.
Ein Conimittee von 5 Personen wurde ernannt,
um die Herren Frcmont und Dayton von dcr
Nominativ» in Kenntniß zu setzen.
Beschlossen wurde, von der Addresse und dcn
Beschlüssen 2VMO Exemplare in Englisch und
IV,OOv in Deutsch drucken zu lauen. Herr Wm.
S. Earle von Rensselaer erbot sich, zu dem Zweck
sSvllö herzugeben. Ein Committee von 3 Per
sonen wurde angestellt, um die Veröffentlichung
zu leiten.
VÄ"Die Witterung in Canada, scheint fich eben
so schncll vcrandcrt zu haben wie bci uns. Dcr
Canadische Bauernsreund vom Az. September
schreibt :
„Seit einigen Tagen hat sich cine recht fühlbare
Kälte eingestellt; Jeder eilt dcßhalb, seinen alten
werthen Bekannten, dcn Mister Ofen, zu sich
in'S Zimmer und in Ehren auf- und anzunehmen.
Diesem eisernen Zimni.'rgast muß aber von Jahr
zu Jahr theureres Futter angeschafft werden, ein
Item, das dcn Bcute! nur allzusehr in Anspruch
nimmt; L 25 bis O 3 ist jetzt dcr gewöhnliche Preis
für ein Klastcr Holz.
«S'Nachrichten aus dcn besten Tabaksrcgic«
nen von Kentucky »icldcn nun positiv, daß dcr
Zrost dem Tabak bcdcutcndcn Schaden grlhan
abe.
tLine neue Verlaumdung gegen Colone!
Fremont.
Nachdem die Gegner des ColonelS Fremont die
gegen ihn gebrachte Beschuldigung, daß er ein Ka
tholik sei, abgcnutzt haben, ohne de» gewünschten
Eindruck bei dem Volke zu mächen, nchttitn sie nun
ihre Zuflucht zu einer andern Beschuldigung, und
gleichwie der von dem Patriot Patrick Henry vere
wigte John Hook, der, nachdem der Amerikani
sche Revolutionskrieg glücklich geendigt war unv
Jedermann über die Feststellung der Unabhängig
keit unseres Landes mit der lebhaftesten Freude er
füllt war, einen Offizier der Amerikanischen Armee
für die Bezahlung einiger «Lchlachtochsen bot Äc
>icht verklagte, welche dieser von ihm genommen
hatte, uni dle halbverhungerten Soldaten der
Amerikanischen Armee zu sättigen schreien diese
jetzt gegen Colone! Fremont! Beef! Beef!
Nachdem Patrick Henry bei dem Verhör die wäh
rend dem RevolutionSkampf Von den Amerikani
schen Soldaten erduldeten Leiden und Entbehrun
gen in rührenden Worten geschildert hatte, sprach
er mit Begeisterung von der Freude, welche Aller
Herzen über den glücklichen Ausgang des Kampfe«
erfüllte nach einer Pause rief er mit tiefer Entrü
stung aus : "Aber horcht, wer es wagt die allge
meine Freude zu stören? Es ist John Hook, wel
cher durch das Amerikanische Lager rennt und mit
heißerer Stimme schreit: Beef! Beef! Beef!"
Ebenso machen es die sklavo - demokratischen
Zeitungen jetzt. Um die ausgezeichneten Dienste
welche Colone! Fremont seinem Vaterlande in Ca
lisornien geleistet hat, zu verdunkeln und ihn bet
vem Volke zu verdächtigen, schreien sie, gleichwie
jener alte Geizhals oder Tory im Revolutions
kriege "Beef! Betf! gegen ihn, und behaupten,
er habe bei der Lieferung von Schlachtochsen zum
öffentlichen Dienst die Regierung um eine große
Summe Geldes betrogen.
Die Umstände, worauf diese Dcrläumdung ge
gründet ist, sind folgende:—Col. Fremont schloß
einige Contrakte ab mit einem gewissen Georg W.
Barbour für die Liescrung einer Quantität Rinds
fleisch, die zum Unterhalt der Indianer ir Calisor
nien verwendet werden sollt?. Dtcscr>Äarbour
war der Vereinigte Staaten Indianer-Eommissi
oner, und sür seinen Zweck zur UntcrlMdlung und
Friedensstistung hatte er Rindefleisch nöthig.—
Colone! Fremont machte einen Vorschlag, ihm
kasseibe zu lief-rn, mW wei! fein Anerbi.ten das
niedrigste war, wurde eS angenommen. Cr triel'
vas Vieh ungefehr 3W Meilen herbei, erfüllte al
le Bedingungen feines Eontrakts, nahm dafür ick
Bezahlung Anioeisungen aus den Sekretär des In
nern und gicng damit nach Waschingto». wo die
Bezahlung der Anweisungen »on dem Departe
ment verweigert wurde. Daß er dem Agenten
Barbour Eine Million zweimal hiüidert tausend
und siins hundert Pfund Rindsfleisch geliefert tiati
wird von Niemanden bestritten. Colone! Fre
mont, als er die Bezahlung seintr Anweisungen
verweigert fand, wendete sich an diu Congreß für
seine Bezahlung. Die Sache wurde an cincCom
son Süd- Carolina, Eastman von Wisconsin,
Grow von Pennsylvanicn, Ball von Ohio, Max
well von Florida, Wright von Mississippi, Grcen
wood von Arkansas, Pringle von Neu Nork und
L.'thai» von Californien —alle gnke, in der Wolle
keit und Menschlichkeit des Cont?akts die Billig-
Lericht.
"Lolonel Ftemont fsagt die Conimitte> kaust?
eine große Anzahl Schlack tochsen in, südlichen
Theil des Staats, dingte Vlehtrcibcr an großen
Kosten, Um sie nach dcm bestimmten Orte zu trei
be». Das Weh wurde über 30» Milcn getrie
ben in der SvmiiiciHitze, in der trockenen Jahres
zeit, mit grosser Mühe und Blosstellung, und et
wa -i»i> Stück giengen auf der Route verloren
oder krepirten. Cr lieferte a» den Agenten Bar
bor ab und nahm seine Quittung dafür, Eine Mil
lion zweimal hundert und fünf und zwanzig tau
send fünf biindert Pfund Rindsfleisch auf dem Hu
fe l lPfund)' nahm in Bezahlung An
wrifuttgen, die von dcm Agenten Barbour aus deir
Sekretär dcS Inncrn ausgestellt wurde», sich be
laufend auf Einhundert und drck unt><achtzig?
tausend acht hundert und fünf und zwanzig
Thaler (8183,325.) Diese Anweisungen wurden
bei ihrer Vorzeigung protestirt, indem kein Geld
von dem Congreß angewiesen war, woraus sie be
,ahlt werden konnten. Nachher wurde» die Trak
tate von dem Senat verworfn, aus Ersuchen, die'
noch nicht bekannt gemacht worden sind, »nd die
Indianer von Calisornien sind von ihren Ländcrci
en und Hcimalhcn vertrieben worden und haben
ausgcnomnicn das Nindofleischi gieng in die Hän
de der Agenten dcr Regierung ; o 6 es alles von
den Unter-Agen.-en treulich an die Indianer aus
getheilt wiirde, ist nicht eine Frage, welche die
»nd Gerechtigkeit der Forderung des
ColonelS Fremont berühren kann. Er versah die
Agenten dcr RegieruNF mit einer großen Quanti
tät Rindsfleisch. Das meiste davon, wenn nicht
alles, wurde angewendet, die Indiana'zu futtern :>
eS wurde geliefert, um die Bedingungen von Trak
taten zu erfüllen z> es that dem Krieg Einhalt und
gab dem Land Frieden? und will die Regierung
sich nun cftgen die Bezahlung dieser Forderung,
schichen und einen zu Grunde richtenden Verlust
einem unserer eigenen Bürger aufbürden, u»ter
dem technische» Vorwand, daß der Agent keine
specifische Autorität hatte den Contract einzuge
hen ? Wir haben die Vortheile und den Nutzen
de>> Contrakts empfangen, und eure Conimittee ist
der Meinung, das eS recht »nd billig ist, daß wir
dafür bezahlen sollten."
Wcllcr und Gwin, Senatoren von Californien,
stimmten darin überein zu sagen, daß Colon»!
Frcmont das Geld verdient habe. Die Repre
sentanten von Calisornien (M'Dougal und La
tham) stimmten dieser Meinung bei. —Herr Breck
inridge, dcr Buchanan CanVidak für das Viee-Pre
stdentenamt, stimmte mit der m dein Bricht aus
gesprochenen Meinung übctein. Das Haus paßir
te einmüthig eine Hill zur Entschädigung
des ColonelS Fremonb.
Die verzwciselnden Pvkitiker, welche bemüht sinv
Buchanan und dieCmcinnaki Plätform durch rech'
te oder unrechte Mittel aufzupolstern, haben nun
diese Sache aus den Urkunden der Schatzkammer
hervorgezogen, und bestreben sich zu beweisen, dast
Colone! Fremont sich einer Unehrlichen Handlung
schuldig gemacht habe. Alle, welche den Mann
kennen, werden diese Anklage nist gebührender
Verachtung behandeln; und diejenigen, welch«
ihn nicht kennen, werden hiermit auf die Urkuudcir
de« CongreßeS verwiesen.—(Volkcfr.
Bä' ren agt. Hr. JameS Stiles, von
DenniSville, Neu - Jersey, schoß vorige Woche,
kaum drei Meilen von jene», Oct, zwei große
Bären, von tencn dcr cinc !Ut), dcr andcre
Pfand wog.