Der lecha patriot. (Allentaun, Pa.) 1848-1859, June 25, 1856, Page 2, Image 2

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Lccha Patriot.
AUentaun, Pa. Juni L 5.
Ernennungen der Ämerikanischett Na
tional Convention.
L ü r P r e si dent:
Achlb. Millard Mmorc,
L ü r Vice-Prcsident,
Andrew Jackson Ooncison.
Union, Nli»Z.'nri-isompromi,;- und Au
di Tar Gtüatu-Licker.
Thomas C. Coehrattp
Für Auditor-General :
Darwiu! PholpSp
Von Armstrong Caunty.
Für Landmesser-General:
olsmew Layoeöe»
Ernennung durch den Gouvernör.
Benjamin M. Kraust, von dieser
Stadt, wurde durch den Gouvernör zum Reeor- >
der für Lecha Caunty ernannt, in die Stelle des
verstorbenen Charles Groß.
ikö" Dies ist eine vortrefsiiche A»stell»»g, wo-1
mit das Volk dieser Caunty gut zufrieden sein
kann. Herr Krauß ist ein würdiger Mann u»d
geschickter Schreiber. Die Stinimgeber sollte» al
lezeit darauf sehen, daß sie Beamten wählen, die
gut lese» und schreiben können.
Tie Heuernte
ist vdr der Thüre, und viele Landleutc haben be
reits angefangen ihre Felder zu mähen. Durchs
den warmen Regen, am letzten Mittwoch, hat
sich der GeaSwuchS in dieser Gegend um vieles
derbeßert, und man sieht jetzt einer reichlichen Heu
ernte entgegen. Möge das Wetter eine Zeitlang
günstig sein, damit der ganze ,»Crob" zur Zufrie
denheit heimgebracht werden kann.
Die en-Aufstellung
am letzten Mittwoch und Donnerstag ist über alle
Erwartungen gut ausgefallen, besonders wenn
man dabei in Betracht zieht, daß am ersten Tage
ein starker Negenfall eintrat, was die Besucher
am zweiten um so zahlreicher machte. Bei alle
dem schien doch die Jahreszeit für eine solche Ge
legenheit nicht die geeignetste zu sei», indem
die Mannigfaltigkeiten der Artikel nicht so groß
etc. noch so weit im Wachethuni zurück stehen, wo
zu eine spätere Jahreszeit sür eine solche Ausstel
lung wenigstens dieses Mal beßer gepaßt hatte.
Die vorgestellten Artikeln waren im allgemeine»
funden, genügende Satissaetion zu geben, und
wir glauben nicht daß die Leute gerechtfertigt wä-
Klage» zu erheben, wenn vielleicht nicht gera
war die erste Erhibitio» der Art in dieser Gegend,
und ma» verspricht das nächste Mal ~beßer zu
thun."
Wir haben beinahe vergehen zu melden, daß
die Reiterei der Damen zur Genüge auesiel, und
Am folgende» Freitag sand der Verkauf man
cher Artikel statt die viele Liebhab-r fanden, und
eine schöne Summe in die Kaße gebracht hat.
Großes L e u e r.
Am letzten Samstag Morgen, um 3 Uhr, er
scholl der Rus Feuer ! durch unsere Straßen, wel
ches natürlich einen Jeden veranlaßte nach der aus
geleuchtcte» Stelle hin zu eilen —allivo es sich er
gab, daß ein Stall des Herrn Ie ss eGri i» in
lichten Flammen stand. Das Fever griff rasch um
n-rne Scheuer des' Herrn I e ss e G r u b e r, ein
Stall des Herrn Daniel App. ein Stall des
Herrn C h a r l e S Z i in in c r m a n. ei» Stall
ein guter Spring Wage», Pflug und Egge, ic. wo
von nichts gerettet werden konnte. Es muß
w der That als ein großes Glück angesehen wer
den, daß gerate Z» jener Zeit gänzliche Windstille
herrschte. Im entgsaengesetzten Falle hätte wie
der ein großer Theil unsrer Stadt in Asche ver
wandelt werden müßen. Was der ganze Belauf
des Schadens sein mag, haben wir i'icht genau in
Erfahrung bringen könne» —so viel ist a'>er gewiß,
nannte» Hcrrc» s.iilt, ittdcm einige keine Versiche
rungen auf ihr Eigenthum hatten. Alle Umstän
de deuten darauf hin, daß dies das Werk eines
Mordbrenmrs gewesen ist. Man kann daher zu
künftlich nicht z u behutsam sein.
Gut N e u e o.
Die Republikanische StaatS-Convention, wel
che sich letzte Woche in der Stadt Philadelphia
versammelte, hat einstimmig beschloßen, die Her
ren Thomas E. Cochran, für Eanal-Commißio
-ser, Darwin PhelpS, sür Auditor-General, und
Vartholomew Laporte, für
ttämiich alle Candidaten welche durch die '.'»längst
ztrHarrisbürg gehaltene ..Union Staats-Conven
tion" ernannt worden sind,—zu unterstützen. —
Dies ist gstes Neues, und wenn nun alle Gegner
der jetzigen Administration und der Cineinnati
Sclaven-Plätsorm der Wahl beiwohnen, so ist es
eine abgemachte Sache, daß die Loko Foko Par
bhei, die unser liebes Pennsylvanien über Kopf und
Ohren in Schulden gestürzt hat —die Parthei wel
che uns das so sehr verhaßte Leisenz- oder Raub-
Gesetz ausgeladen, bei nächster Wahl besiegt wer
den muß.
Schneesturme im Juni.
Der Weißport (Carbon Cauntv) Telegraph
vom 6. Juni schreibt: —Am letzten Freitag war
hier die Kälte so stark, daß es einigemal za schneien
anfing. In der Umgegend von Hazle t o n,
Luzerne Caunty, schneite es beinahe den ganzen
Tag, und der Schnee lag eine» Zoll tief.
Atttt-Fillmore National-Lsnvention. i
Die an, lZten Juni in der Siadt Neuyork zu-
samnien getrettene Anti - Fillmore Amerikanische
National-Convention, P. B a n k S, jr.,
von Massachusetts, als Candidat für die Presi
dentenstelle, und W. F. Johnston, von Pennsylva
n-en, als Candidat für die Vice-Presidentenstelke
in Ernennung gebracht. Ein Theil der Conven
tion, der mit diesen Erkennungen unzufrieden
war, zog sich zurück, und siellte Com. Stockton,
von Neu-Jeisey, zum Prcsidents-Candidatcu und
Kenneth Ravner, von Nord-Carolina, als Vice-
Presidents Candidat auf. Wahrscheinlich werden
alle diese Candidalc» ablehne».
Die Antwort.
Der ~Beobachter" —obschon er deßwegen zu
keiner Antwort berechtigt ist, indem sein Artikel
! Mißgunst und ein böswilliges Gefühl gegen uns
! verräth,—ist hierdurch benachiichtiget, daß wir von
jeber gesucht haben, unsere Dienste dem Wohl
des Landes zu widmen, und daß wir uns
r.ihrr immer n»r sehr ivcnig um irgend einen Par-
theinawen bekümmerten; —Und serner, daß wie!
uns in dem kommenden großen Wahlkamps auch
wieder da befinden werden, wo wir, Nach nnfercr
feste» Ueberzeugung, unserem so theuer,!
durch das Blut unserer Vorvä
ter, erkanftcn Baterlande die
ineisie» Dienste zu leisten im Stande sind —und
daß wir uns auch hier wieder durchaus nichts an
irgend einen Parthei-Namcn kebren werden. —
Tbut dann der Beobachter das Nämliche, so er-
I füllt er, nach nnsern Ansichten, auch nur seine!
Pflicht —seine ganze Pflicht —und nicht mehr und
nicht weniger aIS seine heilige Pflicht.
! Anti-!Tcl'raal'a National
! Am 17te» Juni tratten die Delegaten zur An
ti-Nebraska cder Republikanische» National-Con
vention zu Philadelvhia zusammen und organisir
!ten sich durch die Ernennung von Col. L a n e,
von Indiana, als ihren Presidenten, unterstützt
durch einen Vice-Presidente» von einem jeden re
piesentirten Staat, und einer Anzahl Secretairen.
Als die Certisikaten eingereicht waren, ergab es
sich daß 356 Delegaten gegenwärtig waren, nebst
etwa ebensoviel Stellvertreter. Folgende Staa
ten, Territorien und Distrikte waren representirt :
Maine, New Hampschire, Vermont, Rhode-Ei
land, Massachusetts, Connecticut, Distrikt Co
lumbia, Minnesota Territory, New-Vork, Penn
sylvanien, New-Jerscy, Kentucky, Ohio, Kansas
Territory, Nebraska Territory, Indiana, Illinois,
Michigan, Wisconsin, lowa, California und
Maryland. Die Geschäfte wurden mit vieler
Einmüthigkeit abgehandelt, wie der Umstand schon
einen Jeden überzeugen muß, daß Col. John
C. F r e in o n t, von New Jork, schon bei der
ersten formellen Abstimmung die Ernennung bei
tenstelle erhielt. Der Achtbare Will i a m L.
D a y t o n, von New-Jersey, erhielt ebenfalls
auf die erste formelle Abstimmung schon die Er
allen nicht-sclavctthaltenden Staaten siegen wür
de. Die Piätform ist stark Anti-Sclavifch —wir
habe» aber heute keinen Raum dieselbe folgen zu
zurücke», dainit unsere Leser alle Plätsorms sehen,
und dann sür sich selbst handeln mögen.
President» Kandidaten genug.
Damit unsere Leser sich für den kommenden
laßen wir hier eine Liste der Candidaten für die
Prrsidcntcttstrllc folgen, woraus sie dann nach ei
gene» Ansichten ihre Wahl treffen können.
M i ll a r d F i ll m o r e Ist der Candidat
der National Amerikaner. Er ist unstreitbar ei
ner ersten Männer dieser Union—hat viele
Zustande. Aber jetzt, unter der Regierung des
Franklin Picrec, weiche durch die Loko Foko Par
thei gutgeheißen wird, sehcn wir uns in einen
ganz andern Zustand versetzt.
I a in e S B u ch a n a n ist der Candidat
der südlichen Sklavenhalter und Sclavenzüchtcr
Demokraten, so wie der Frlunde der Sclaoen-Er-
Lincinnati Plätform, welche die Kansas Schand
thaten so wie die Senat-Brutalitäten gutheißt.
Garrit Davis ist der Candidat der
Abolitionisten, welche als ihren Grundsatz gewählt
haben, die Sclavcrci gänzlich abznschaffen.
N. P. Banks, jr., ist der Candidat der
deßwegen weil er ein Mann von conservativcn
Ansichten ist.'
Com. S t o ck t o n ist ebenfalls von einem
Banks unzufrieden sind.
Col. I o h n C. F r e in o n t ist der Candi
dat der Republikaner, welche nämlich dagegen
Es ergibt sich daber ans Obigem daß be
reitS >, Candidaten im Felde sind—t Loko Foko
und 5 Gegner. Könnten letztere nur ihre Star- l
Einmal der Sieg gesichert, und wir hoffen immer i
»och daß eine solche Bereinigung stattfinden mag. >
obiges bereits aufgesetzt war, ist!
bei uns die Nachricht eingegangen, daß B anks'
die Einennung von der sogenannten Nord-Ameri
kanischen (oder Anti Fillmore) Parthei abgelehnt,
hat. Die Convention die noch in Sitzung war,
hat sodann ebenfalls Col. I. E-'F rem o n t,
! den Candidat der Republikanischen Parthei als
ihren Candidat adoptirt, oder in Ernennung ge
bracht.
Ein etwa zwei Jahr altes Kind des Hrn. Elias
Fegeley in Neu-Hanovcr T.ninschip, Montgomery
Caunty, starb unlängst, wie dem ~Bauernfreund"
berichtet wurde, an der Wasserscheu. Es war den
Eitern zwar bekannt, daß das Kind gebissen war,
allein sie glaubten nicht, daß der Hund wüthend
sei, und sie gebrauchten daher kein Gegenmittel,
bis es zu spät war. Das Kind soll seine Eitern
in einem seiner krampfhaften Anfällen in die Hän
de gebissen haben.
Eine Zeitung von Savannah, (Geo.) vom
Uen Juny berichtet, daß Herr Henry Davis, jun.
wohnhaft in Bulloch Caunty, am vorhergehenden
Folge wovon er starb. Er wurde im Vormittag
gebissen, und wurde nicht gesunden, bis einige Zeit
darnach, als er dem Tod so nahe war, daß alle
Hülfsmittel vergeblich waren. Nachdem er ge
bissen war, band er seine Beine mit feinen Hosen
trägern und toltcle die Schlange.
LVer unterstüftt Suchanan ?
Die Antwort ist, —folgende Congresi-
Mitglieder gehören unter seine Unter
sttitzer: Aldert R u Sk, welcher H.
Grerly deßwegen prügelte, weil er et
was gegen den Süden pnblizirte,—Herr
Herbe r t, der einen Bedienten erin-vr
dete, welcher eS nnr vorgezogen hstte
wenn Herbert etwas früher hätte für
sein Morgeneszen angerufen—lind P.
> S. Brooks, der den feigherzigen An
! griff auf Sttmner indem Vereinigten
j Staaten Senat macht?, weil dieser eben
falls seine Gedanken iii Bezug auf de»
Süden aussprach, wozu cr ein volles
! Recht hatte. In dcr That eine schöne
conscrvatwe und friedliche Parthei.—
! Aber was? Die sogenannte demokrati
sche Parthei heißt dies ja recht —wenig
stens hat sie alles dies in Cincinatli
durch kein einziges Wort gemißbilligt.-
Nicht wahr, wenn solche Menschen die
, ttnterstüper des James Buchanan sind,
so dürfen wir, falls seiner Erwählung
!aus ganz friedliche Zeiten rechnen —we-
nigstens wenn unsere nördliche Bürger
willig sind sich die Zungen fesseln zu lassen,
und dann, sollten sie sich einmal unterste
henGebrauch von ihren Rechten zll mach
en von den südlichen Negertreiber undNe
gerzüchtrr derb durchpeitschen zu laßen,
gerade wie diese gewobnt sind ibre Skla
ven durchzuprügeln —in kurzen Worten,
wenn die nördlichen Bürger den Südli
chen als Sklaven zu dienen willig sind,
dann kann es wohl sein daß wir friedli
che Zeiten bekomme». Aber die Frage
wirft sich hier auf: Werden die nördli
chen Bürger dies thun? Nein, sicher
nicht —sie werden sich künftighin nnr »ach
ihren Rechte» umsehen, —für mehr fra
gen sie nicht —aber diese wollen sie auch
keinesfalls auf keine Weise geschmälert
sehen —einerlei wer President ist. —Und
da Hr. Buchanan eine Partie verdächtige
Partei - Unterstüyer um sich herum, und
selbst eine Platforin bestiegen hat, welche
ihn unterthänig zu dem Süden macht,
u»d die Rechte der nördlichen Bürger
schmälern und die Sache der wahren
Freunde der Freiheit gefährden muß,
falls er erwählt werden sollte, s? wird
es daber zur Pflicht eines jeden Stimm
gebers i» den nicht sklavenhaltenden
Staaten, ihm jedenfalls ihre Stimmen
zu versagen»
Dcr ludianer-Ärieg »n Norden.
InOregon.
aufgelöst worden. Sie hatten furchtbar gelitten,
und die Ansicht von General Wool von dcr Un
möglichkeit eines erfolgreichen Feldznges mit den
vorhandenen Mittel hat sich bestätigt. Die ganze
Gegend jenseits dcr Dalles ist Im unbestrittenen
Besitz dcr Jndiancr.das Walla-Walla-Thal, wel
ches man Monate lang gehalten, ist verlassen, und
lungen längs der Grenze sind nun den Indianern
vollständig schutzlos preisgegeben. Die Easeades
sind von Regulären besetzt. Diese wceden dort
aus zu ihnen stoßen.
Eine Grrucl-Gcschichte wird berichtet, eine dcr
vielen Ärcnelthaten, durch welche die Weiße» die
nach Baneouver, unter dcr Bewachung von Col.
Joseph Mcck. Alle trugen regelmäßige Pässe.—
In der Nähe dcr Caecades wurden sie von-t
! die den Jndia'ittkrlcg veranlaßte».
! Die Aufregung ist immcr noch sehr bedeutend.
Freiwillige und Regulären sammeln sich, und Man
South Prairie, zwischen den Puyalluvp und NiS
qualli Rivers. Dort hat man ein Jndianerlag«
von l Mann gefunden, Z»d Mannschaft ist von
Fort Steylacoon den NiSgualli und Puyallupp
Strom hinauf.
In den Tenalquot PlainS, l 5 Meilen von
Olympia, haben die Indianer Ihre Verwüstungen
begonnen.
! Die Indianer aus dem Norden sind noch in
großer Anzahl in Bietoria, Vaneouvers Island,
versammelt, stets bereit über den Sound herüber
zukommen. Die Indianer auf der Reservation
> Steyleoom waren noch ruhig.
2Z» Freiwillige unter General Limerick Halen
eine Indianer-Abtheilung an eincr Sandbank am
! Rogue River nahe den MeadowS üderfaikn, etwa
! M ermordet, und den Rest in die Flucht getrieben
und lebhast verfolgt.
Eilt Courier ist auf dem Wege von Grave
Der Crcscent City Herald vom li. Mai sagt:
Diele Freiwillige, welche aus Requisition von Gov.
Johnson ausgewesen, sind zurückgekehrt, da sie zu
schwach waren, und eine starke Macht dazu gehört,
die Indianer in ihren festen Stellungen in den
j Bergen anzugreifen.
Zigeuner Schwindeleyen.
E« ist zum Erstaunen, daß ungeachtet der wie
derholten Beyspiele, welche durch die Zeitungen
dem Publikum bekannt gemacht worden sind von
Schwindeleyen, die von Zigeunern durch das Ver
sprechen bon großen Reichthümern an Leichtgläu
bigen begangen worden find, sich noch immer
schwachköpsige Thoren finden lassen, die durch ihre
übermäßige Habfucht sich verleiten lassen den trü
gerischen Vorspiegelungen dieser Gauner Gehör zu
geben und sich in ihren Netzen fangen lassen. So
erzählt "eine Zeitung von BoonSborougl>, sMd.)
folgende Geschichte, welche kürzlich in jener Nach
barschaft vorgefallen ist:
Eine Bande dieser unehrlichen und betrügerischen
Hcrumstrcicher hatte seit mehreren Wochen unge
sehr zwey Meilen südlich von jener Stadt ihr La
ger aufgeschlagen, und betrog und täuschte die
Schwachköpsigen und Leichtgläubigen. Es Ist kaum
nothwendig zu sagen, daß diese Weltbürger sich
durch Wahrsagen und Stehlen ernährten. Die
Rotte dieser Menschen, wie berichtet wird, lebte
von dem Besten, weiches dir Nachbarschaft ge
währte, und welches ihnen gegeben wurde In Be
zahlung für ihr Wahrsagen und ihre albernen
Mummereyen, welche sie bey Kranken ausführten,
die sie alle zu heilen bereitwillig versprachen, aber
ihr Versprechen Immer auszuführen verfehlten.
Aber der geschickteste Anschlag, welchen sie zur
Ausführung eines Betruges ersannen, Ist noch zu
melden. Ein ältlicher Herr, der nicht so scharfsin
nig ist als er seyn kannte, war nahe daran um
Zlvllil von ihnen bcschwindclt zu werden. Sie
hatten ohnwei't seiner Wohnung angehalicn, und
nachdem sie Bekanntschaft mit Ihm gemacht hatten,
machten sie ihm den Vorschlag, daß wenn er Ihnen
ZllXIt) leihen wolle, wollten sie eS veranlassen,
daß diese Summe ihni innerhalb drey Monaten
zusätzliche S<),g<lo einbringen würde. Der alte
Herr, weicher ein ehrlicher und vertrauensvoller
Mann Ist, wurde von diesem Anerbieten stark ein
genommen und nahm dasselbe ohne Weiteres nn.
Er glaubte, diese Anlage seines Geldes sei ganz
sicher, indem das Geld in ein Packet gethan, unter
Schloß gesichert und in seiner eigenen Wolmung
suchiing der Zigeuner und ihrer Hersagung gewisser
Wortforiiieltt über dasselbe unterworfen fein.—
Dieses schien dem alten Herrn alles recht und bil
lig zu sein. Indem er aber nicht so viel Geld in
der Kasse halte, gieng er in die Stadt, um dassel
be auszutreiben. Nach einiger Nachfrage fand er
einen Freund, welcher versprach ihm dasselbe am
folgenden Tage zu verschaffen. Das Geld war
in Bereitschaft und dcr alte Herr ganz begierig,
ein so gutes Geschäft zu machen. Als aber der
Freund, welcher versprochen hatte ihm das Geld
zu leihen, hörte, daß eine Bande von Zigeunern
sich in seiner Nachbarschaft befanden, und darauf
besorgt wurde, daß nicht alles recht fein möchte,
hielt er es sür das rathsamste zuerst zu erfahren,
zu welchem Zweck er das Geld beabsichtige.
Der alte Herr antwortete seinem Freund, daß er
d'fses nicht offenbaren könne, indem er veipflichtet
sei, die Sache ein tiefes Geheimniß zu hal
ten. Dieses diente nur dazu, den Argwohn des
Mannes, dcr angeboten hatte ihm Geld zu
leihen, zu verstärken, daß ein Betrug gegen de," >
alten Herrn beabsichtiget werde, und er drang da
rauf. eine Aufklärung über den Punkt zu erhalten.
Endlich, obschon er nichts dabei würde verloren
haben, weigerte er sich ihm das Geld zu leihen,
bis er ihm seine Frage würde beantwortet haben.
Darauf thcilte ihm der alte He>r das Geheimniß
mit. und dadurch wurde er gegen den Verlust von
Sl«U0 gesichert.
Neuere» von «Oregon.
Die Indianer am Rogue-Niver sind mit Frie
densvorschlägen dem Feinde entgegen gckommcn,
ben passirte den glogne River uud wurde vou der
Abtheilung des Colone! Buchanan angegriffen.
Die sänimtlichcn darin Befindlichen winden ge
tödtet, darunter ncun Krieg« Und drei Frauen.
Dies scheint sie zum Frieden bestimmt zu haben.
In CreSecnt City ist eine Compagnie Freiwil
liger von 46 Mann, durch I. B. RoSborough
errichtet worden. Dieselben sind sofort zum ac
tiven Dienste cinbcrufe» worden. Major Wife
ist zur Deckung dcr Straße von Crescent City
nach Jacksvnville beordert worden. Dcr Weg
von Wcavcrvillc nach Salmon River, ist nun
Straße kürzlich zuiückgelegt und traf auf dersel
ben eine große Anzahl Chinesen und Packzüge,
die nach dem Salmon aus dein Marsch waren.
Der Star bringt die Nachricht, daß dcr Geo
metrr Washburn, der vom Colorado zuriick.iekihrt,
in dcr Gegend von San Gorgonio hciße Quellen
entdeckt hat. Nach dcr Beschreibung des Star,
scheinen es mehr heiße Teiche als Quellen zu sein,
indem cr dcr größten eine Ausdehnung von?
Ackern gibt. Das Wasser besitzt eine bedeutende
Tragfähigkeit und ist stark mit Mineraltheilen ge
schwängert. In einer Entfernung unter Ober
fläche, ist die Hitze so bedeutend, daß sie Blasen
«zeugt. Einige dcr kleinen Quellen sind in der
That mit kochendem Wass« gefüllt. Der Dampf
der Quellen dringt durch die Risse in den Felsen, k
wie der Dampf aus einem Dampfkessel. Ebenso
Unglück durch Schießgewehr.
Ein tra rigcs Unglück «eignete sich letzle Wo
che, in Bern Taunschip, Beeks Co. Hr. John
Epier hatte eine Flinte geladen, um einen Habicht
(Hinkel-Way) zu schießen, welcher sich in dcr Nähe
blicken ließ und dem Federvieh gefährlich zu wer
den drohete. Als die Flinte geladeit war, fand
eS sich, daß dcr Bogel weggeflogen war, und Hr.
nein Baume, worauf sie gezielt war, und in eincr
Entfernung von etwa (!W Aard fuhr sie fein«
l-ijährigen Schwester oberhalb der Hüstelnden
Rücken und blieb auf dee entgegengesetzten Seite
in der Haut stecken. Es gelang Hrn. Epler die
Kugel gleich herauszuziehen und es heißt, daß das
Mädchen wohl keine böse Folgen davon zu «war
ten hak, va die Kugel obwohl sie durch den Leib
passirte, keine Knochen oder gefährliche Theile be
schädigt hat.—(Beob.)
lS?" Die Mormonen, heißt es, «leben harte
Zeiten am Salzsee. Lebensmittel find so rar,
daß das Betteln von Haus zu HauS so gewöhn
lich dort ist, als in unsern Seestädten. Brigham
Joung, ihr Oberhaupt rügt dieses Verfahren als
einen wahrscheinlichen Betrug; doch sagt er, wo
irgend einige der Heiligen fünf Tage lang ohne >
Nahrung gegangen sind, sollten sie Ihre Noth be
kannt machen. Es muß eine ziemlich schwierige
Ausgabe seyn neunzig Weiber in einem Lande zu
ernähren, wo die Lebensmittel so rar sind.
tLrl-'lärung eines Irländers.
Wir haben i nsern Lesern bereits angezeigt, daß
ein südliches Congreßnütglied, Namens Herbert,
einen irländischen Dienstboten neulich in Wasch
ington in kaltem Blute nicd'rschofi, weil dieser
die Regeln des Hotels nicht verletzen wollte.—
lieber diese Schandthat schreibt ein Landsmann
des Ermordeten, Namens MeGee, Usher ein gu
ter Demokrat, Folgendes!
~Uin die elfte Stunde des Vormittags trak
tirt ein ehrenwertbcs Cvngreßmitglied im Speise
saal des besuchtesten Hotels der Bundeshaupt
stadt einen Ktllncr als „verfluchter eirischen Hu
rensohn," weil er sich weigerte, die Regeln seines
Hauses zu vernachläßigen, unv zieht dann eine
Pistole ans der Tasche, mit eine? Hand den Jl
länder festhaltend und mit der andern ihn todt
niederstreckend. Dies ist der kaltblütigste Mord
folgt aber dann? Thun etwa die Beamten des
GefctzeS, das so srech verletzt wurde, ihr Bestes,
um den hochgestellten Vcrbncher zur Strafe zu
ziehen? Nicht die Spur! Gerade feine Beamten
vereinigten sich augenblicklich, um den Mörder zu
schützen und den Lanf der Gerechtigkeit aufzuhal
ten. Der Marschall nimmt den rhrenmerthen
Verbrecher in sein eigenes Haus und rangirt ihn
cher. Der öffentliche Ankläger ist währeiid der
ganzen Voruntersuchung nicht auszutreiben. Die
zwei Friedensrichter erklären ihre Uneinigkeit, sa
gen aber nicht, welcher von ihnen für oder gegen
Entlassung des Mörders unicr Bürgschaft war;
endlich wird er unter einer Penalsiimine von li>,-
t'iiO Tbaler in Freiheit gesetzt und tritt mit seinen
bluttriefenden Händen geraden Weges in die Hal
nichtS vorgefallen. Und doch ist hiermit das Em
pörendste noch nicht gesagt. Hatte Herbert auf
der Pennsylvania Avenue eine Tasche umgewen
kllndigen, daß die demokratische Partei im Eon
gresse auf eine schmähliche Weise sich ehr- und
pflichivergesscn gezcigt, daß sie ihre große Worte
über Unparteilichkeit zwischen den verschiedenen
Pürgerklassen Lügen gestraft und so klar, wie
Thatsachen sprechen Können, erklärt hat, daß die
niokratie gebrauchen zu lasten, und wenn aus- und i
auSgebraucdr, da»» noch als Z elscheibe zu dienen I
um' ungestraft durchlöchert werden zu tonnen?—
Das mkint jener Bcschlus, und für diese iu >
solrnte Bedeutung desselben gedrnteu wir diese de- !
niokratische Partei verautwortlich zu machen.— >
Wir verlangen von ten Herren Pierce, Touglao i
und Buchanan Nrchcnschist für dieses Benehmen!
ihrer Vertrauten. Die waren Alle in Wascl ing
ton! die Unthat war Tagelang das Stadtge-
ThomaS Keaiing's nur noch an den Händen cincs!
Demokraten ; j, tzt hat es sich verbrritct und klebl
an den Seelen aller der 79. dle gegen eine Unter
sucbung stimmten. E.' last.t aus der Partei als !
solcher und verflucht sei dcr, welcher dieser Partei l
in die Macht verHilst, so lange dieses Blnt nicht!
gcsiihnt ist- Die republ. Mitglieder des Hause? i
handelten dagegen furchtlos und wackee. Sie sor-j
dcrten eine llntersuchnng. Sie stimmlen dasür.
Ehre den Republikanern für dies? ibaisächlichc Be
re oder Gewissen in ihnen war ! ' i
Tas ist sie.-Das ist sie nicht.
Die demokratische Pari-i hat sich eine recht be-!
mokrattsche Partei wär es, die" Louisiana «warb,
England die Ruthe fühlen ließ, Me>'iko besiegte,
uni dcr „Constitution" willen das Sklavenfang
gesetz erließ um der ..Volkssouverämität" willen
rie Kansasakte zu Stande brachte. Kommt da
gegen eine 9'ichtswiirdigkeit eines demokratischen
Beamten, eine Wahlfälschung in großem Style
wie in Wisconsin, ein Verbrechen eines einzclnen
Demokraten oter einer demokratischen Körperschaft
an'S Laicht, so heißt es, das ist Nicht lle Partei,
diese kann nicht verantwortlich gemacht werden sür
Mängel und Fehler ihrer Mitglieder. Das ist
im Allgemeine» richtig, und die demokratische
wendige Folge eines in eincr Partei eingewurzel
ten Uebels ist. Wir haben für beide Behauptun
gen Thatsachen zur Hand.
Die Erste, der im fetzigen Congreße die Der
längermrg der Naturalisationofrist in Antrags
brachte, war dcr dcmob'rat i sche Senator Adams
von Mississippi, und am W. März beglückten
beide Häuser dcr Pcnnsylvanischtii Gesetzgebung
mit überwiegend demokratischer Mehrheit!
den Staat mit einem der unsinnigste«? Tcmpercnz
gcsetze, das sie noch dazu heuchlerisch c>ss Lizcno
geseft cinschiiniggeltkii, da wenige Monat-vor
her das Bolk die Temxcrcnzsrage mit Entschieden
heit verneint hatte. Trotzdcm heißt es: Das ist i
die Partei nicht.
De: „ehreniverrhe" Hr. Nusk von Arkansas!
prügelt aus offener Straße in Washington Hrn.!
lerisch Im Eenatszimmer ten Senator Sumncr
und schlägt Ihn besinnungslos nieder. Das sind
Handlungen Einzelner, gewiß ! Aber was ge- >
schieht? Die drei „Gentleman" sind Demokra
ten, und die demokratische n Rexräscntan-1
ten des Hauses verweigern Mit neun Stimmet»
! Majorität die Ausstoßung des Mörders Herbert;
sie erklären als Partei, daß ein brutaler
, Äcord nicht unfähig mache, im Hause als Ge
setzgeber, als Mitglied der demokratischen Parte!
auch feiner zu sitzen. Sie erklären wenige Tagt
sväter, als Partei, daß sie keine» Grund zum Ein
schreiten gegen Brooks erkennen, daß also die Re
defreiheit i» Washington mit Prügeln bestraft
! werde» muß, werden Aber diesmal überstimmt.— i-
Der Südc» jauchzt über die ritterliche That, jauchzt
über dl? Entwürdigung der Naticmalshre, über die
se ärgere Schändung des Eapilols, als die durch
die Engländer im Jahre l3li; seine Presse for
dert zur Fortseijung dieser Attentate gegen ander«
Senatoren aus: in Süd-Carolina werden Sub
nations Versammlung in Faneu» Hall ~?ein
inokrat weder auf der Tribune noch an einent
anderen augenfälligen Platze des SaalcS zu erbli
cken war." Ist das im'.iter noch nicht did Pa r
-5 t e i, die sich in dieser Weise mit den bübischen Ge
sinnungen und Thaten ihrer Einzelglieder identik
cirt Hier ist kein Ausweg mehr, hier Hilst keilt
Deuteln. Tic demokratische Pattii hat in Penn
sylvanien i?as Lizensgesetz gegeben,
! Partei proklamirt In Waschington Straflosigkeit
für Mord und Nohheit jeder Art, >Zotausgeseßt
daß sie von einem der Jhilgen beganZdN sind.
(Kr. Peesse.
.zünde unter de» Schafen. —
Seencin tinein S il«! Hause.
Der Cleveland Hera ld meldet, daß große Ver
heerungen von Hunden unter den Schafheerden iä
jenem Staat angerichtet worden sind. Einent
Bauern wurden in einer Nacht nennziq Schaafe
! getödtet, ein anderer berlor eine ganze Heerde voit
dreisig Stück, und so weiter. Folgender Borfall
soll sich kürzlich in dem Städtchen Orange Zuge
tragen haben:
Ein böser Hund, !?o» niiiiclmäßiger 'Größe, ei-
unter die .'iindir und biß dieselbe» rcchtä
und links. Ein kleines Viätche!, würde von dent
grimni'aen Thier über das ganze Zimmer herunt
! Einen, kleinen wurde ein großes Stück
aus seiner Lippe herausgebissen. Die Kinder
! suchten Zuflucht unter de» Bänken und allcnthal-
oen, wo iinniee sie außerhalb dem Erreich k>es Hun-
Rettung der Kinder mit einem Knüttel herbei und
tödtete den Hund. Nach der Aussage der Fraü
d^Ei.^mrs der Hund ganzeit
! " Wregon.
senden leide» von deren Anzahl bereits bedeutend.
nicht bald Regen oder sehr kalte Nächte
eintreten, so befürchtet man, daß sie einen bedeu
-sable in, südlichen Orego n im vergangenes
Jahre die Erndte durch Heusch rcclen fast gäullcht
zerstört wurde.
!! Tagc Neueres von Europa.
Antuufc der ~'.'lmei ica''.
fiusi auf die
Hali sa r, l?. Jnni. Der Dämpfer Ameri
ca mit Liverpool von! 7. kam heute
in Liverpool am sten an.
t!snglaiid und die per. Staaten.
Tie Ankunst der Atlantic wnrde ängstlich er-
Post, daA Erampton bereits entloben und nach
Toronto gegangen sei, rief große Aufregung her
vor, und wurde von andern Biättern widerlegt.
eine Anfrage D'JSraeliS ausweichend.
Tie legten Nachrichten.
London, 7. Juni. Der Pariser Correspon
dent der Morning Post berichtet, daß der Kaiser
Napoleon Alles gethan habe und thun werde, um
einen Bruch zwischen England u»d den Verein.
Staaten zu verhindern; sollte es aber zum
kommen, so könne England a»f sc wen Beistand
rechnen.
Sir Bulwcr Lyiton stillte aü die Minister die
Anfrage, was geschehe» fei, eine Invasion Walkers
in das unter brittischem Prslektorat stehende MoS
guito Territorium zu verhindern, und od Schritte
geschehen scicn, um die Vtr. Sl. Su einer Erwie
derung in den Angelegenheiten S'on Ccntral-Aine
rika zu zwingen. Lord Palmerston erwiederte/
daß ten Ber. St. der Vorschlag gemacht sei, die
Schwierigkeiten im schiedsrichterlichen Wege ent
scheiden zu lassen und da die schwebenden Fragen!
von großer seien, so ermahnt er zu ge
genseitiger Mäßigung, und hcfft, daß die Dis
kussionen friedlich enden würden.
Frankreich.
Durch die große Ueberschwemmung sind nicht
weniger als s<>t> Häuser in Lyon und l.'ill Häuser
in Avignan zerstört worden. Die Regierung
hat zehn Millionen Francs zur Untersuchung des
Verunglückten bewilligt.
Portugal.
Die Wein- und Kartoffel>Ernte droht in Fol»
ge des schlechten WcitcrS zu inißrathen.