Der lecha patriot. (Allentaun, Pa.) 1848-1859, April 23, 1856, Page 2, Image 2

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    Lecha Patriot.
Allentaun, Pa. April 2Z. 185ti.
Ernennungen der Amcrikäilisckeil Na
tional Convention.
Für Pr e d<?n t t
Achtb. Milltird Mnwtt,
Für Viet-Presldentt
Andrew Äatkson Ocmclson,
Union, Mißouri-Compromiß. und An
ti-Tax Staats-Ticket.
Für Canal - Commißioner:
ThlZMas E. Cocheatto
Für Auditor-General:
Düeww PheLpöe
Von Armstrong Caunty-
Für Landmesser-General -
MaethlZlomew Lapovte?
Court Verhandlungen.
Folgende Rechtfälle wurden letzte Woche vor
iinserer Court abgehandelt:
Moses Rau, durch seinen nächsten Freund Jo
nas Seibert, gegen Reuben Falk. —Appeal von
einem FnedcnSrichier Docket, für eine Schuld vvn
H26.-«-Verdikt ztt Gunsten des Verklagten.
Elisabeth Rosenberger, durch ihren nächsten
Freund George Reidenaur, gegen George Rose»
berget. —Anspruch für Ehischeidung. Berditt
zu Gunsten der Klägerin.
Jonathan Knauß, gegen die Lecha Log« Nö.
83 der Sonderbaren Brüder.—Appeal von dem
Docket eines Friedensrichters. —Verdikt zu Gun
sten des verklagten Ordens.
Ehrw. Jeremias Schindel, gegen William Ne
ligh. —7 Dies war eine Klage für Schlünder. — i
Verdikt zu Gunsten des Klägers, für 8976 84 !
Schadenersatz.
Jacob S. Helsrich, gegen David Stein,—!
Klage wegen Treßpaß.—Verdikt zu Gunsten des
Klägers, für 8566 Schadenersatz.
Das City Tictet.
Die Gegner der jetzigen Pierce-Administraiion
brachten letzte Woche folgendes City-Ticket, für
Philadelphia, in Ernennung. —Die Wahl findet!
im Mai statt.
Für Mapor.—Achtb. Henry D. Moore.
Für Solieitor. —Friedrich Carroll Brewster.
Für Controller. —S. Snyder, Leidy.
Für Tax-Empfänger.—John Kelley.
Für Commissioner. —N. G. Marsh.
Das Ticket soll ein gutes sein—alle Ellemente!
der Opposition gegen die National Administra
tion sollen darauf rcprefcntirt fein und die
„Daily News" behauptet daß es mit einer gro
ßen Mehrheit erwählt werden wllrde.
Der Longreß.
Gar mager sind die Geschäfte dieses Körpers
letzte Woche gewesen, und man erwartet auch nicht
daß viel Geschäfte verrichtet werden bis die Illach
Kansas gesandte Committee wieder zurück kommt.
Dann darf man aber sicher Sturm erwarten.
Die Gesetzgebung.
Unsere Gesetzgebung hat sich, dem Himmel sei
eS gedankt, gestern vertagt.—Nie war ein Körper
Mammen gewesen der weniger, das Allgemeine'
noch ein Körper beisamen, der so weit in die Rechte
der Bürger gegriffen hat, als dies durch die
firung des demokratischen Liquor - Gesetzes ge-^
schah-
Mord und Xaul'.
Vor einigen Nächten sprach ein Bösewicht in der,
Wohnung eines alten Mannes Namens Fox, in
Fairfield Caunty, Ohio ein, und erhielt die Er
laubniß in derselben zu übernachten. Während
der Nacht ermordete er den alten Mann, brachte
seiner Frau schwere Verletzungen bey, und nachdem
er das Haus beraubt hatte, machte er sich flüch
tig. Am folgenden Tag wurde er aber ergriffen
Änd in das Gefängniß eingesetzt. Hoffentlich
wird ihm die verdiente Strafe zu Theil werde».
tLrbliche Trunkenheit.
Dr. Frceman, von Neu-Aork, sagt, daß beyna
he der vierte Theil der Kinder unter dem Alter von
zehn Jahren in jener Stadt in Folge von erbli
cher Trunkenheit sterben. Er redet der Errichtung
eines Asyls für dem Trunk ergebene Personen das
Wvtt, und erklärt, daß achtzig Prozent von der
artige» FMen durch ein solches Institut geheilt
werden können. Die Behauptung wird gemacht
kraft der von dem Doetor selbst angestellten Ex
perimente und auf das Zeügniß anderer ausge
zeichneter Aerzte.
. Die Hirsche und der
Eine Zeitung von Cumberland, Md., sagt, daß
?ie Wirkung der Kälte und des Schnees in den
Bergen ivcstlich von jenem Ort so entsetzlich ge
wesen ist, daß die Hirsche durch Hunger so ermat
tet wurden, daß viele von Personen eingefangen
wurden, welche sie in Ställe einsperrten, um ihr
Leben zu erhalten. Ein Herr William Gloselty
hat neun derselben eingesperrt, welche so zahm ge
worden sind, daß sie das Futter bereitwillig aus
der Hand fressen, weiche ihnen dasselbe darreicht.
Koßta, welcher dadurch Zu einer
Berühmtheit geworden ist, daß er zu von
Oestreichischen Offizieren gewaltsam ergriffen und
als Gefangener auf ein östreichisches Kriegsschiff
gebracht wurde, von welchem er nachher aber durch
bas energische Verfahren des CapikänS Jngraham,
Befehlshabers eines amerikanischen Kriegsschiffes
vefreyt wurde —hat sich mit einer reichen Wittwe
in Lhieago verheyrathet und sich auf einer Bau
rrey niedergelassen, für weiche er 89,66(1 bezahlte.
KV" In Kleinasien und Armenien soll der ver
gangene Winter ungewöhnlich streng gewesen seyn.
In der Gegend von Koniah wurde eine aus acht
zig Personen bestehende Caravanr d»rch eine
Schnee-Lawine begraben. Fünfzig derselben wur
den von zu ihrer Hülse herbe» geeilten Personen
lebendig unter der Schneemasse hervorgezogen, die
übrigen konklten aber nicht mehr gerettet werden.
L. B. Parsons, früher von Wyoming,
New Aork, aber letzthin im Staate lowa, wo er
neulich starb, hinterließ sechs tausend Acker Land
in verschiedenen Theile» des Staates zum Besten
«incs Collcgium für diePreSbyterianer-K'irche.—
Herr Parsons war ei» Aeltester jener Kirche, und
bezeugte seine Liebe für dieselbe aus diese edle Weise, >
Unsere Stadt-Nechnung.
Da unsere Leser in Allentaun auch Taxbezah
ler sind, und gerne sehin möchten wozu das Geld
cingewandt wird, welche« sie als Taxen bezahlen,
so geben wir hier nachstehend die Rechnung des
Schatzmeisters Reichard, worin alle Einnah
men und Ausgaben für das letzte Jahr, welches
sich am 21 sie» März endete, genau angegeben
sind. Det Aussatz aber —recht verstanden —ist
keine gewöhnliche Bekanntmachung, wofür wir be
zahlt werden, sondern im Gegentheil ist es ein
bloßer Neuigkeits-Artikel, den wir auf eigene Ko
sten in unfern Spalten erscheinen laßen ; indem der
Stadtrath etwas von einem alten Gebrauch wis-!
sen will, wonach wir dieses Jahr nicht zu der >
Rechnung berechtigt feien —ein Gebrauch der uns
aber in den letzten L Jahrelt in der That nur Ein
mal getroffen hat. Sei dem aber immer wie eS
will, uusere Leser sollen jedenfalls jährlich genau
davon in Kenntniß gesetzt werden, wie unsere
Stadtregierung gehandhabt wird. Der Schatz
meister belästigt sich wie folgt :
Dr.
Schuldig zu Bilanz, gemäß lex. Bericht KI.7M 14
Anleihe erhalten während dem Jahr 6,543 00
Erkalten von Rath. Schäffcr, Borouah
Tar für 1840 5,58 63
Erhalten ?en Joe. Ehrig do. 1855 Ü.082 00
„ Lizenses von Ausstellungen, 131 SO
„ Polizei-Dienste bei denselben H 00 134 20
~ von I. I Krauß, Wasser-Dibidend 732 00
„ Beiträge von Bürgern fiik Lampm
pfosten 22 50
„ von William Fry für Steine 6 00
„ von Jacob Ehrig für AlleyS zu rei
nigen, Nord Ward 3 00
„ von I. L. Hanke, do. Süd Ward 1 50
~ für die Friendschip Feuerspritze 5 05
„ für ein Spritzenhaus 27 25
nachgelaßene Taren in 1855 146 34
~ von ?. Mohr, Burgeß, verschiedene
Strafgelder 3175
13.09 S 41
Der Schatzmeister gibt sich dann Credit wi« folgt:
Er.
Verschiedene Anleihen bezahlt Kl/,00 00
Jniressen auf Anleikcn 75 52.815 75
derselben 100 00 1,448 00
C. Quier, Bilanz für Spritzenhaus 1,455 00
Ballier u. Säger, Florboard desselben 71 82
Grini u. Knerr, Gewitterruthe do. 24 00
Dan. AleeS, Arbeit am Spritzenhaus 16 14
F, Bohlen, Schlüßel und Reparaturen 20 25
A. Eltinger, Heiz-Apparal Igg 40
I. Hun», Fracht der Col. Feutrspritze 7 50
I. H. Busch. Arbeit an Spntzcnh. iz gv
Seip und Keck, Arbeit am Haken und
Leiterhaus 74g OO
T.Stattler, Reparatur amHosew. 18 00
I. Ehrig. Hose zu reinigen 1 50
David Moyer do. 5 37
Jacob Ekrig do. 75
Drake, Wilson und Co. Fracht auf
Hos« 2 24 27 8«
Lehr und Fried, Anstreichen des Goov
Hose-Wagens 33 10
I. Völker und Sohn, ein Tulvertin der
Linden-Straße 364 45
laspar Kleckner, Abgraben und Culvert
in Lecha Ward 1,400 34
Do. Wegrecht und Culvert 50 00 1,450 34
A. Trcrler/Strapenarbcit, Lech» Ward 236 44
Sol. Groß, de. Nord Ward 125 74
H> Aenstermacher, de. Süd Ward 341 30
S. Klump, Abgraben der Union Straße 1,365 05
King und für Hamilton-
Straße zu pflastern 25 00
A. Aschbach.jlngenieur 146 32
A. H. Ellinger, Gehülfe 13 50
John L. Hanke, Polizei 207 50
Jacob Ehrig do. 304 83 602 33
I. x. Neubard. 2 Polizei-RSttle» 2 00
William H. Weil für Pflastern 46 35»
Do. für Butter» 42 40 88 75
Jacob Völker für Steinlegen über das
Markt-Viereck 110 00
Reuden Spinner, 00 Fuß Stein 24 30
Salomen Ganaewer, 400 Fuß Stein 16 00
Egge und Roch, Backsteine 20 60
W. Z. Danowsko, für Gas 51 75
der Stadl 81 31
E. W. Eckert de. de. 184
I. L. Hanke do. to. 100
Jacob Ehrig de. de. 412 88 27
Silas H. Neuhard, Arbeit S 55
Adam Kuntz do. 3 25
Icscph Lehr de. 2 10
Charles Groß ° to. 187 702
F. E. Samuels, Wrirs (Mechanics' Licns) 4 50
Edwin Blip, Sand 2 87
Pr.tz, Guth und Co. Stohrgiiter lii 87
C. L. Ginkinger, Grobschinied-Arbeit 1 IS
Jaieb Ehrig, Reparatur am Leckup 75
F. Nehlen, Schlüssel, Schießer und Re
paraturen 12 IK
A Eltinger, P>el-Kanne, sc. 4 17
Jaceb Moser, Ocl 7 Ol
L. Schmidt und Co., Oek 37
E. Knaus«, Feucrplugs auszubcßertt k 00
Win" 8 25
Eph. Diefenderfer, Schreiner-Arbeit 22 »I
George Keck, d«. 15 00
Thema« VKger, Bauhelz 4 07
Peter Sterct, Arbeit 5 62
Jeff« Schäffer, Pexple Steine 4 00
Blumcr, Bosch u. Co., Bilanz in Buch^
Rechnung 18 gz
Nrini». Reninger, de. 840
Charles Wagner, Eisen 14 79
Neuhard u. Rheads, Grol>fchmied-Arb/ 15 50
Schnurman u. Neuhard, Stebrgüter 75 SO
E. I. Abel«. Frames I gn
N. Laudcnschläger, GasfirtureN, Meter lOö 44
Wüi. Dech, Staat u. Caunly-2ar, filr
1655 24 42
R. Reiß. Schul-Tar für 1855 IS I» 37 55
A. L. Ruhe, Drucken, ic. 400
Hains u. Diefeoderfer d«. 17 40
M. Sannum de. 750 28 SO
Rciß n. Sieger. StShle u. SeitieS 42 0>»
S. H- Pricc, Furnitur« 31 50 73 50
E. I. Mohr, Salarium als Sekretär und
professienelle Dienste bis Mar; 21.1856 tOO 00
Thomas Mobr. Solarium als Burgeß 50 M
Borough Bills durchstrichen 3 00
Bckuf der Schulden HIS.OSB 41
Belauf ausbezahlt 12.537 37
Belauf empfangen und ausbez. 25.535 7S
Rechnet ab Bilanz in
Händen der
de ausbezahlt OO 0.83? 14
1 Cent Commißiön 16,007 64 160 07
! Bilanz im Schatz, Marz 21. 'SS 100 07
41
Abscheulicher Mord in /Louisiana.
Der Natchitoches Chroniele vom 29sten vori
ge» Monats giebt folgenden Bericht von einer
kaltblütigen und teuflischen Mordthat, welche in
jenem Kirchspiel begangen wurde.
Vor fünf oder sechs Wochen entstand ein Streit
zwischen John Rodrigo und seiner Frau. Wie
es scheint, hatte Rodrigo, wie er glaubte, hinrei
chenden Grund auf seine Frau eifersüchtig zu seyn,
und indem er gedrohet, sie zu einen« Gefühl ihrer
Pflicht zurückzubringen, wurde er auf ihre Veran
lassung verhaftet und unter Bürgschaft gestellt,
sich friedlich gegen sie zu verhalten. Der Buhle
der schlechten und liederlichen Frau, Matthieu
Bresente, in der Absicht des Hindernisses zu entle
digen, welches sich der Befriedigung seiner fleisch
lichen Begierden entgegen stellten faßte dcn Ge
danken. unterstützt von der Frau Juana Rodrigo,
ihren Gatte zu ermorden. Bresente gieng vor
ungefehr vier Wochen nach der Wohnung des Ro
drigo, und mit Hülfe der Frau, während ihr ar
mes Opfer schlief, band er ihm Hände und Füße,
und nachdem sie ihm einen Strick um den Hals an
gelegt halten schleiften sie ihn ungefehr andert
halb Meilen von dem Hause, und als sie ausser
halb dem Gehör aller in der Gegend wohnenden
Personen waren, erwürgten sie ihn und schlugen
ihn todt mit einem Stock. Nachdem es der!
schuldbewüßten Parthey gelungen war ihr un
glückliches Opfer zu tödten, verbargen sie feinen
Leichnam untcr Blöcken, Reisig und dergleichen
Gegenständen.
Nach Verlauf von beynahe einem Monat,
wurde Gabriel Nofales, welcher durch Drohun
gen gezwungen worden war die Mörder zu beglei
ten und Zeuge ihrer schrecklichen That zu seyn,
durch Gewissensbisse angetrieben die Nachricht von
der abscheulichen That dem Coroner des Kirch
spiels mitzutheilen, worauf der Mensch Bresente
und seine Buhlerin Juana verhaftet wurden. —
Als man den Zeuge nach der von ihm bezeichne
ten Stelle begleitete, wurde die Leiche des ermor
deten Mannes gefunden. Die Mörder wurden
vor einem Magistrat untersucht Und darauf in das
Gefängniß eingesetzt. Seit seiner Gefangensetz
nng hat Bresente seine Schuld eingestanden.
Don Canada.
Dem Hamilton Banncr (in Westcanada) zu
folge sehnen sich die Canadier darnach, ihren im-
Krone England oder der Krone Spanien angehören
Das Hamilton Banner schreibt :
„Wir müssen einen gewählten Governör haben.
Das Volk Canada'S ist in der Lage, unter sich
einen Mann zu finden, der im Stande ist, den
höchsten Posten des Landes zu bekleiden. Letzten
Samstag kamen die Gemahlin des jetzigen Gou
verneurs mit Töchtern, Adjutanten und zwei oder
herauf. Sie hatte» einen separaten Karren, dessen
Thüren gegen die canadischcn Zweisüßler, welche
Sir Edmund für 7,777 Pfd. St, jährlich regiert,
nadischen Frauen und Töchter in demselben Karre»
mit Lady Head fahren ? Solche Abschließung bei
denen, welche dem Lande Brod, Butter und ge
sellschaftliche Stellung verdanken, harmonirt nicht
mit dem Geiste der Canadier. Vor einigen Jahren
reisten wir mit dem Präsidenten Fillntore/dessen
Stellung nicht niedriger war, als die der Königin
Victoria oder des Kaisers Napoleon. Es fiel ihm
nicht ein, in einen, speziellen Karren zu fahren, er
reiste mit dem Volke, welches ei» Recht auf seine
Achtung hatte und mit dem er sich über die
Interessen der Nation unterhielt."'
tLin unglücklicher Reisender.
Ein Herr Watfon von St. Louis begann letz'
ten Sommer eine unglückliche Carriere mit Eisen
bahn Reifen bei dem bekannten GaSconade Unglück,
wo er beinahe das Leben verlor. Er hatte sich
kaum von den erhaltenen schweren Verletzungen er
holt, als er bei einem Unglücke, welches einem
Zuge nach dem Osten passirte, knapp mit dein Le
ben davonkam. Er lag mehrere Wochen krank im
Girard Hause in Philadelphia, um sich von seinen
Verletzungen wieder zu erhole». Vor kurzem war
er so weit wieder hergestellt, die Reise nach Mis
burg antreten zu können. Mehrere Gäste im
Girard Hause, welche dieselbe Zinse Route inachen
wollten, verschoben die Abreise, um nicht das be
fürchtete Unglück des Herrn Watson zu theilen. —
Und wirklich passirte dem Z»ge, den Watson nahm,
bedeutend war, aber den Zug doch einige Stunden
aufhielt. Bevor er in Harrisburg anlangte pas
sirte ein zweiter Unfall der einen Aufenthalt von 24
Stunden veranlaßte. Mitlerweile hatten die vor
sichtigen Herren, die ihre Reise verschoben, Watson
eingeholt und kamen ohne es zu wissen, mit Wat
son in demselben Zug nach PittSburg. Bevor sie
in PittSburg ankamen, zerbrach ein Rad und der
Zug wurde vom Geleise geschleudert. Die Passa
giere stiegen aus und fanden zu ihrem Bestiirzen,
daß Watson auf dem Zuge war. Die ganze Ge
sellschaft gerieth in große Aufregung und bedeutete
dem Condukteur, daß man in seiner Gesellschaft
nicht weiter fahren werde. Watson ist jetzt in
PittSburg angekommen, wo er im Monongahela-
Er soll erklärt haben, daß, wenn er einmal wieder
zu Hause sei er zu Hause bleiben wolle.
Die Haiidelokaminer
hat ihren zweiten JahrSbericht veröffentlich, der
viele interessante statistische Angaben enthält. In
dem mit dem 1. Juni endenden Jahre wurden im
Staate MassachusetS 44,363,362 Paar Schuhe
und Stiesel im Werthe von 837,468,355 fabrizilt.
43,967 Personen männlichen und 32,652 weib
lichen Geschlechtes fanden in der Schuhfabrikation
Beschäftigung. Boston ist der größte Markt für
Schuhe und Stiefel in der Welt, Der Werth der
wird auf ?4iZ,766,666 veranschlagt. Tee Ver
kauf an Wollen - Waaren, betrug 522,666,1166
und der WhoHsale - Verkauf an Kleidern belief
sich aus 12,666,666. Der Bericht sagt, daß das
Geschäft in Manufaktur Waaren in den letzten drei
Jahren sich verdoppelt, in den letzten fünf Jahren
vereinfacht habe, und jetzt zwanzigmai größer sei
als »or zehn Jahren.
Ricgelbahn Unglücke
Letztes Dienstag, den 15. D., ereignete sich
wiederum ein Unglück auf der Lehigh Valley Ei
senbahn, wodurch ein siebzigjähriger Mann Na
mens Jame» Sletor, schrecklich vcrstunnnelt wmde.
Es scheint daß er nebst zwei andern Männern über
das Geleise gehen wollten, als etliche Karren, wel
che in Gang gesetzt worden waren, heranstürmten
und den alten Mann, welcher nicht schnell genug
der Gefahr entgehen konnte, überfuhren, wodurch
ihm das eine Bein gänzlich abgeschnitten und er
an andern Theilen des Körpers schwer verletzt wur
de, so daß man an seinem Aufkommen zweifelt. —
Die andern zwei Männer kamen unbeschädigt da- j
von. Das Unglück ereignete sich bei Süd Eastvn. >
Wieder Mc traurige Warnung.—(Dem. I
tLin verständiger Pater.
In der Marktstraße zu Philadelphia ist eine
Eisenbahn, die mit Karren aller Art befahren wird.
Als Nun kürzlich dcr Sohn eines in der Nähe
j wohnenden GastwirthS von hinten auf eine dieser
Karren gestiegen war, hielt dcr Treiber stille, nahm
den Buben von dcr Karre herunter und zog ihm
einige tüchtige Hiebe mit seiner Peitsche über den
' Rücken. Das bemerkten mehrere Nachbarsweiber,
. die in Ermangelung einer nützlichen Beschäftigung
, zum Fenster hinausschauten, um die Langweile zu
! tödten. Diese entsetzten sich darob gar sehr, und
! betheuerten hoch und heilig, wenn das ihr Sohn
wäre, den der lumpige Treiber so mißhandelte,
dann solle cr für seine Grobheit büßen und sie wür
> den ihn die ganze Strenge dcr Gcsctze fühlen las
sen.
Diese guten Weiber säumten auch nicht, den Vater
des Knaben von dem Geschehenen mit vielen Um
ständlichkeit in Kenntniß zu setzen. Der Vater
schien darob scheinbar sehr entrüstet und gelobte, er
werde eS mit dem Treiber setteln, so wie er ihn zu
Gesicht bekomme. Das war genug, bey den
Frauen den Vorsatz zu erregen, ihm aufzupassen.-
Die brauchte» nicht lange zu warten, schon von
Ferne sahen sie ihn kommen und schickten gleich
dem Wirthe Nachricht, der dann herauskam und
den Treiber zu sich ins HauS einlud. Tort ange
kommen, fragte der Wirth, ob er der Mann sey,
der seinen Sohn geschlagen habe. „Gewiß,"
antwortete der Treiber, "und wenn ich ihn wieder
auf meinem Wagen erwische, dann soll cr'S »och
besser haben." Der Wirth griff daraus hastig in
seine Schublade, zxg einen Thaler herans und gab
Ihn dem Treiber mit den Worten : "Thue was du
gesagt hast, und ich werde es «dir immer Dank
wissen." Die Weiber machten lange Gesichter.
Die fclhftcrkaufte Familie.
Auf dem großen Markte von .Grisseh, Insel
Java, wurde im November vergangenen Jahres
eine Negerfamilie feilgeboten, die aus zolin Perso
nen bestand - Vater, Mutter und acht Kinder von
drei bis fünfzehn Jahren. Sie gehörte» zum
Nachlaß einer holländischen Wittwe, welche sie im
mer mit der größte» Menschlichkeit behandelt hat
te ; sie waren daher auch in Verzweiflung bei dem
Gedanken, einen neuen Herrn zu äu
ßerten ihren Schmerz durch Thräne» und Schluch
zen. —Der geschworne Ausrufer bot sie, wie dies
üblich ist, zusammen für die Summe.von 66,666
Gulden aus. Die zahlreichen Auwefenden blieben
stumm. Allmählig ging der Ausrufer bis auf
26,666 herab, aber noch immer ertönte kein Ge
bot. Da machte der Vater der Familie Gebrauch
von den. Siechte, welches das Gesetz ihm gewährte,
und bot selbst 5 Gulden. Zugleich kniete er
nieder und bat die Anwesenden mit flehend erho
benen Hände», ihn nicht zu überbieten. Das
Publikum erfüllte diese Bitte; Alles blieb stumm,
und die ganze Familie wurde füc dcn Preis von 5
Gulden sich selbst zugeschlagen. Unmöglich wäre
es, die Freude zu beschreiben, welche die Unglück
lichen äußerten, als sie das Nirdersallen des Ham
mers hörten, der ihnen die Freiheit verlieh ; und
diese Freiheit wurde noch durch reiche Gabe» er
höht, welche mehrere unter den Zuschauern ihnen
reichten, damit sie so lange siir ihren Unterhalt
sorgen könnten, bis sie Arbeit gefunden habe»
würden.
Ein ächter Gelehrter, der während de,'
Studirena verhungerte.
In Paris ward am lg. März der aus Con
stantinopel gebürtige Gelehrte Alerander Tinconi
in seiner Wohnung in der Rue des Vieur-Augusiins
7 todt gefunden. Die ärztliche Untersuchung er
gab, daß der gelehrte Mann verhungert war, nicht
aus Mangel, sondern weil er den Körper über den
gend gesunden, sei» Zimmer war ein Chaos von
Büchern aller Völker und Sprachen. Alexander
Tinconi sprach mit Leichtigkeit zwölf Sprachen und
las noch weit mehr. Noch ärger, als mit feiner
Wohnung, stand es mit feinen Kleidern, da er
seit zwei Jahren Wäsche und Kleider nicht mehr
gewechselt hatte. Sein Körper war völlig verlrock
heiten und Kostbarkeiten, orientalische Waffen, ech
te Damascencr-Klingen, Malaienkrieße, Antiqni
täten, Autographen u. s. w. In einen, Testamente
vermachte er sechs seltene Manuskripte der Maza-
Drolt.
Merkwürdige Klugheit einc>> Hunde,'
Ein erstaunliches Beispiel von der Klugheit eines
Huudes wird in tiner Zeitung von Troy vom 3ten
April erzählt.
Die Tabakhändler Staude hatten ihren Stohr
des Abends geschlossen und ihre» Lieblingehund
von der Neufundland Raee darin gelassen. Am
nächsten Monden, als der Stohr geöffnet wurde,
fand man, daß der Fußboden im hintern Theil des
Zimmers in Brand war. und der Hund war be
müht mit seinen Vorderfüßen und seinem Maul
das Feuer zu löschen. Ein Eimer voll Wasser,
welcher in dem Zimmer gestanden hatte, war durch
die Oeffnung hinunter geleert worden. Das ge
treue Thier hatte mit so gutem Ersolg gegen das
Feuer gekämpft, daß es verhindert wurde sich weiter
als auf eine Stelle von ungefehr vier Fuß im
Viereck auszubreiten. Wie lange das edle Thier
Wache gestanden und die vordringenden Flammen
ist durch das Einathme» der beißen Luft. Er
schlägt alle Nahrmig ab und leidet augenscheinlich
viel Schmerzen. Es ist zu wünschen, daß das
klnge und getreue Thier nicl't gefährlich verletzt ist.
Der nämliche Hund hat vor einigen Wochen einen
Verschollene seilte
Vor vier Wochen wurde in Williamsburg N. Z,
ein in einen Sack verpackter, schrecklich verstümmel
ter und verbrannter Leichirani an den Strand ge
spült. - Am verflossenen Sonntag wurde in der
Fiushing Bai ein MehlfaZ aufgefischt, welches zwei
zerschnittene und zerfetzte menschliche Körper ent
hielt. — Am verflossenen Dienstag wurde in
Brooklin wiederholt ein Mehlfaß aufgefischt, in
welchem sich der Rumpf einer Leiche und mehrere
getrennte Glieder eines menschlichen Körpers be
fanden. Obschon nun mit ziemlHer Gewiß
heit anzunehmen ist, daß dieft Leichen anatomische
Subjekte waren, deren sich die Mediziner auf so
nachlässige Weis» entledigt haben, so ruft doch ihre
Auffindung so Manchem die Thatsack?« in Erin
nerung, daß seit den letzten 7 Monaten hier und
in der Umgebung gegen 20 Mensche» sporlos ver
schivunden sind, von denen man vermuthen muß,
daß sie die Opfer von Raubmördern wurden.—
Wir erinnern nur an den jungen Pierce und Ande
re, die unter den verdächtigsten Umständen ver
schwanden. —(P. Dem )
Neue hewegende Araft.
Vor einigen Monaten hat eine Compagnie New-
Jorkcr Kapitalisten das Patent auf die von Hughes
erfundene Anwendung des fchwcfclsauern Kohlen
gafeS als bewegende Kraft käuflich erworben. Pie
Erfindung soll sich bei wiederholten Versuchen prak
tisch, sowohl für stationäre als Schiffsinafchinen
erwiesen haben, und dadurch, daß durch sie mehr
als 56 Prozent an Kohlen gespart werden, dop
pelte Vortheile gewähren. Die Gesellschaft; be
kannt unter dem Namen „V. S. Klntive ?<Nver
ist jetzt im Begriff, cine Maschine von
16 Pserdekrast in der Nähe von Wallstr., New
?lork, zur Ansicht des Publikums aufzustellen. —
Die bedeutendsten Ingenieure habe sich bereits zu
Gunsten dieser Erfindung» ausgesprochen.
<V"Jn der Hochkirche von England finden lln
ter den Puseyiten zuweilen immer noch einzelne Ue
bertritte zur römischen Kirche statt. Der Bischof
von Chichester in einem neulichen Briefe, in ivel
cheni er sich gegen diese Uebertritte ausspricht,
sprach sich dahin aus, daß die Zeit kommen dürfte
wo es ihre heilige Pflicht sein wird die Trennung
zwischen Kirche und Staat herbeizuführen, was
auch immer die Folgen fein möchten.
LS" Die Rebellen in China scheinen Wieder
Fortschritte gegen die Regierung zu machen. —
Neue Aufslände find in verschiedenen Theilen des
Reichs in der neuen Zeit vorgefallen. Auch soll
eine schreckliche Seuche in China-kiang-foo ausge
brochen sein, welche ein hundert tausend Menschen
weggerafft.
Von California^
Mueres von Calisornien. —Central-
Amerika.
Ankunft der tLmpire City.
Brand des Dampfers jösprey.
N e w-O rleanS, 15. April. Der Dämp
fer Empire City vvn Havana kam an—mit zwei
! Wochen neueren Nachrichten von Califvrnien, Cen
! tral-Amenka und Westindien.
> Der Krieg zwischen Costa Rica und Nicaragua
ist in vollem Gang. Ueber seine Resultate sind
nur unbesiimmte 'Nachrichten vorhanden. Ge
! rückten nach, denen allgemein geglaubt wurde
> sollte Walkers Armee, die in einer kläglichen Ver
! faßung gewesen, schwere Niederlagen erlitten ha
ben.
Der Aspinwall Courier vom 5. sagt, daß 466
Man» Truppe» v. Nicaragua untcr Col. Schief
singer bei San Jose von 566 Costa Nicanern
unter General Mora geschlagen worden z 26
amerikanische Gefangene sollen von Gen. Mora
erschossen worden sein, und die Costa Rica Armee
im Begriff sein, in Nicaragua einzubrechen^
.jwci Woche» Neueres von Californien.
Ankunft des George
New?l o r k, l!>. April. Der Ver. Staa
te» Pvst-Tämpser George Law kam heute Nach
mittag von ASpinwail mit 'Neuigkeiten von Cali
fornien bis zum 26. März.
IVichrige Nachrichten von Nicaragua.
Die Nachricht von der Niederlage der Walter
schen Truppen unter Col. Schlessinger wurde nach
Panama durch dcn Dämpfer Emilia von San Jo
se gebracht. Col. Schlessinger war mit 466 Mann
wohl verschanzt in dcn Hazienda von Santa Rosa,
als er am 26. März von 566 Costa Ricanern an
gegriffen und gänzlich geschlagen wurde.
Die l!> von den Costa Nicanern gefangen ge
nommenen nnd Erschossenen waren Meist Jrlälider
uttd Deutsche.
Col. SchlessingerS Tnippen soAen dadurch in
Bestürzung gerathen oder überrascht sein, daß die
Costa Rieaner, nachdem sie eine Salve gegeben
auf die Wälle sprangen- und mit dem Messer und
Bayonett Alle, die ihnen entgegen traten, nieder
nahnien. Sie selbst hatten 16 Todte'und 25
Ein Expreß, der an Punta Arenas ankam, be
richtete, daß 66 Mann der Walterschen Truppen
todt auf dem Platz gefunden wurden —dieUebrigen,
Die offiziellen Berichte von Gen. Mora sind
in den San Jose Blättern publizirt.
Andere Nachrichten besagen, daß Costa Rica in
>e fremde Ncsiventcn hatten der Regierung ihre
Dienste angeboten. Eine Aushebung von !X166
Mann ist beordert und eine Anleihe von SIW,-
666.
Punta Arenas war mit Truppen angefüllt unter
Baron Bulow. Die Haupt-Armee, 3666 Mann
und wird in einigen Tagen die Grenzen überschrei
ten.
Gen. Mora berichtet in einer Depesche an den
Kriegsminister, daß die Attacke 14 Minuten ge
dauert habe, ~worauf die Filibuster ausgebrochen
und voll Entsetzen in die Wälder gestohlen wären"-
auf dein Fuß gefolgt von den Costa Ricanern,
welche des Feld mit Todten besäet gelassen. Von
den Costa Ricanern fielen 6 Offiziere.
Nach Privatbriefen lagerte zuletzt Gen. Mora
vor Punta Arenas. Die Fremden in Liberia ga
ben ihm eine öffentliche Fete. Seine Truppen
sollen voll Muth und gut bewaffnet sein.
Tie Cholera richtet unter den Truppen Walkers
in Nicaragua große Verheerungen an. Einige sei
ner Truppen sind mit dem engl. Postdämpfer vvn
Greytow» nach Costa Rica abgegangen.
Vom Ausland.
Z Woche Neueres von Europa^
Ankunft der „Cambria."
Der Kriedcn »och i>nmer nicht fertig
Halifax, 14. April. Der Dämpfer Cam
bria mit Nachrichten von Liverpool vom 26. kam
heute Morgen hier an. Seine Reise war durch
widrige Winde verzögerb.
Lriedcnacotigrest.
Der Frieden ist noch immer nicht fertig—aber
bald —Alles ist wieder ein Herz und eine Seele.
Der FriedenSconserenz hatte am 27. März eine
Sitzung. Die Gegenstände der Berathungen sol
len von hoher Wichtigkeit sein.
Man erwartete mit Sicherheit, daß am 29,
ein Friedensvertrag unterzeichnet werden wurde.
'Napoleon hatte gehofft, eine Ausgleichung schnel
ler zu Staude gebracht zu sehen; und hatte schon
beordert, daß die Kanonen des Hotels der Inva
liden zu gleicher Zeit de» Frieden verkündigen
wenn das Te Deum zur Feiertet Gtburt
des Königs von Algier gesungen würde. Aber
Preußen verlangte für sich dieselbe Stellung wie
die übrigen repräsentirtm Mächte, niogegen Lord
Clarendon sich entschiede auflehnte« Daher die
Verzögerung. Endlich drang Lord Clarendon
durch und es wurde das Arrangement getroffen,
daß die Älliirte» ein Protokoll allein unterzeichneti
sollte», daß aber dann noch ein zweites ausgeseKt
werde, weiches sie mit Preußen zusammen miter
fchreiben. «
Die London Times tadelt die Demonstrationeii
zu Gunsten des Friedens und beutet an, das eng
lische Volk werde mit dcn FriedenSbedingunM»,
nicht zufrieden sein.
Der Waffenstillstaiid ist zwar Nicht formell ver
längert, aber eS sind telegraphische Depeschen air
die Befehlshaber geschickt worden, die Feindselig
keiten nicht ohne ausdrückliche Befehle wiedcr zu
beginnen.
Die Nachrichten aus der Krim reichen bis zum
13. Der Gesundheitszustand der franz. Armee
hatte sich gebessert:
In Eupatoria waren mehrere bedeutende Brände
Osier Pascha hatte Conferenzcn
mit dem Ministerium in Constantlnüpel. Er ist
entschlossen wenn ihm nicht Genug
thuung gegeben wird.
Die Pforte hat Zegtii einige Bestimmungen der
Friedensconfcrcnz namentlich dagen Protest erho
ben, daß die neuen Bewilligungen f!lt die Rajah'S
nicht in den Friedenstraktat aufgenömtiien werden
sollte». Ebenso über jede Bestimmung, welche
die Souvcrainitätörcchte der Pforte llbir die Für
stenthünier beeinträchtigt.
Hsffnung für die Pacific.
Die Auseinandersetzung dcr Gründe, welche
die engl. Regierung zur AnSscndung 2 Steamer,
dcn Desperate und Tartarus, bewog um die Pa
cific aufzusuchen, beweist aus nautischen Gründen
daß noch nicht alle Hoffnung für Reitling dcr Pa
cific aufgegeben ist.
Handelsnächiichten.
Brodstoff« sielen, was die geringeren Sorten
betrifft —geringer Weizen um 3E. Korn nied
riger.
England.
Das Interesse an dcn Differenzen M Amerikck
ist fast gänzlich erloschen.
-! Tage Neueres öön Eurehiu
Ankunft der
Der Fricdenövertriiff gezeichnete
New-Aork, 17. April. Die Baltic kani
um Mittag bei Saud? Hook vorbei, wurde aber
durch einen dichten Nebel außerhalb der Bai ge
halten. — Die ZcitungeN wurden durch einen
Schleppdampfer nach New-Aork gebracht.
Die FricdenSerklärung wurde int
London und Paris durch ArtiUeriesalve» verkün
det. Paus war auf längst erhaltenen Beseht
illum'nirt. In England läuteten alle Glocken.
Drei oder nee Wochen werden noch hingehen,
bevor die Schlußratisikationen ausgewechselt
dcn können; die Details des Vertrages sind eintt
Commission übertragen.
Dcr Pariser Corresp'ondent der Londoit
!imes schreibt, daß ein Ministerrath in den Tui
lerien in der Nacht vor dcr Zeichnung abgehalteii
wurde wobei dcr Kaiser präfibirte und feine letz
te» Instruktionen gab. Sosort donnerten die
Kanonen dcr Invaliden als btr Friede gezeichnet
wird. Bulletins mit der Anzeige das'on wur
den in ganz Paris angeschlagen:
ZLII gl and'.
Das Parlament trat wieder am Marz
samnien. Lord Palmirsion beantwortete eine
Frage nach dem Judalt des Friedensvertrags da
hin, daß derselbe nicht vor Auswechslung dcr Ra
fricdigen. -
Man werde daß 'ter Zweck weshalb der
Krieg begonnen worden, vollständig erreicht—und
baß die Integrität und Unabhängigkeit des türki
schen Reichs gesichert sei. Der Vertrag, sagte er,
sei für alle Parteien gleich ehrenvoll/ einerseits
habe er den Krieg beendigt/ w'orüber Bch jeder
Freund dcr Humanität freuen müsse, anderseits
werde cr den Frieden, wie er hoffe, daütrnd und
Am .'!l. machte der sord Mayor bok ?oiißsni
lichteten. Aber Alles ohiw großen Enthusiast
MUS.
Frankreich.
Der Kaiser Napoleon soll auf d'ic von!
der Zeichnung des Friedens geäußert haben, Aie
der Pariser Correspm dent der London Tickes be
richtct r er danke den Bevollmächtigten,- daß sie
persönlich ihm diese angenehme Nachricht verbracht
hätten. Das Resiilicir Mer Arbeiten während"
dcr Constanzen sei eine vollständige Aealiskrung
der Rede, welche Lokd Clarendon ins Haufe der
Lords gcbälten; dcr Frieden', der abgeschlossen
werden folle, bringe keine DemZthigüng fü< Ruß
land, unli kompromMirt ke'nen der Andern/ Es ,
sei ein Vertrag, den cine große Nation vorschla
gen und annehmen kann ohne alle Dexftckdationi
und daher ein solider und dau/rhaster. Dies
verdanke man hauptsächlich dcr MäMnng Eng
lands.
Die Bevollmächtigen werde» noch in PqxiS
bleiben, da noch andere Fragen vorliegen.—Der
ganze Vertrag ist für Rußland «in gllnstkgslen, lient
mehr zurückerstattet wird, als es aufgegeben" hat.
Ein allgemeiner surop. Cokgreß, HM es', werde
nun bald folgen, und zwar ebenfalls in Paris. —
England ist nicht sehr dafür eingenommen, aber
sein erlauchter Älliirte und der Kaiser/
wünscht die Akte vvn Wim modWrt und stin
Wunsch ist Befehl.
Sardinien hat' von der ganzen Geschichte
einstiveilen Nichts als eine Clause! im Vertrag,
daß seine Schiffe frei die Donau xnsstreil dürfen.-
Diese Erlaubniß kostet ihm Il> Millionen und eini
ge lAI6 Menschenleben. Oestreich opponirte da
gegen, wurde ader von ÄlleN niedergestimmt.
Damit abrr scheint S. nicht zSfrieden zu seilt.-
Graf Covour lenktejdie Aufmerksamkeit der Confe
renz auf bei, Zuflanv Italien«, dcr nicht länger
so blclbcn dürfe. —Graf Buol war erstamtt, derar
tige Dinge hier zu HSren—maa habe die orientali
sche nicht die italienische Frage vor—maitsei hkersiir
nicht instruirt. Covvur sagte, die italienische Fragt
sei eine europäische—die
scheidung darüber fassen—ltaliens Wohlfahrt sei
die Europas. Oder sie werde sich vor Ablauf
»o»2lah r« n mi t G«iv »l t aufdri
gen.
Deutschland.
Berlin, ?t>. März. Di« Nachritt von
Unterzeichnung vos Friedens hat hier elne außervn«
deutliche Sevfttivir gemacht. .