Lecha Patriot. Allentaun, Pa. April 2Z. 185ti. Ernennungen der Amcrikäilisckeil Na tional Convention. Für Pr e d Unsere Stadt-Nechnung. Da unsere Leser in Allentaun auch Taxbezah ler sind, und gerne sehin möchten wozu das Geld cingewandt wird, welche« sie als Taxen bezahlen, so geben wir hier nachstehend die Rechnung des Schatzmeisters Reichard, worin alle Einnah men und Ausgaben für das letzte Jahr, welches sich am 21 sie» März endete, genau angegeben sind. Det Aussatz aber —recht verstanden —ist keine gewöhnliche Bekanntmachung, wofür wir be zahlt werden, sondern im Gegentheil ist es ein bloßer Neuigkeits-Artikel, den wir auf eigene Ko sten in unfern Spalten erscheinen laßen ; indem der Stadtrath etwas von einem alten Gebrauch wis-! sen will, wonach wir dieses Jahr nicht zu der > Rechnung berechtigt feien —ein Gebrauch der uns aber in den letzten L Jahrelt in der That nur Ein mal getroffen hat. Sei dem aber immer wie eS will, uusere Leser sollen jedenfalls jährlich genau davon in Kenntniß gesetzt werden, wie unsere Stadtregierung gehandhabt wird. Der Schatz meister belästigt sich wie folgt : Dr. Schuldig zu Bilanz, gemäß lex. Bericht KI.7M 14 Anleihe erhalten während dem Jahr 6,543 00 Erkalten von Rath. Schäffcr, Borouah Tar für 1840 5,58 63 Erhalten ?en Joe. Ehrig do. 1855 Ü.082 00 „ Lizenses von Ausstellungen, 131 SO „ Polizei-Dienste bei denselben H 00 134 20 ~ von I. I Krauß, Wasser-Dibidend 732 00 „ Beiträge von Bürgern fiik Lampm pfosten 22 50 „ von William Fry für Steine 6 00 „ von Jacob Ehrig für AlleyS zu rei nigen, Nord Ward 3 00 „ von I. L. Hanke, do. Süd Ward 1 50 ~ für die Friendschip Feuerspritze 5 05 „ für ein Spritzenhaus 27 25 nachgelaßene Taren in 1855 146 34 ~ von ?. Mohr, Burgeß, verschiedene Strafgelder 3175 13.09 S 41 Der Schatzmeister gibt sich dann Credit wi« folgt: Er. Verschiedene Anleihen bezahlt Kl/,00 00 Jniressen auf Anleikcn 75 52.815 75 derselben 100 00 1,448 00 C. Quier, Bilanz für Spritzenhaus 1,455 00 Ballier u. Säger, Florboard desselben 71 82 Grini u. Knerr, Gewitterruthe do. 24 00 Dan. AleeS, Arbeit am Spritzenhaus 16 14 F, Bohlen, Schlüßel und Reparaturen 20 25 A. Eltinger, Heiz-Apparal Igg 40 I. Hun», Fracht der Col. Feutrspritze 7 50 I. H. Busch. Arbeit an Spntzcnh. iz gv Seip und Keck, Arbeit am Haken und Leiterhaus 74g OO T.Stattler, Reparatur amHosew. 18 00 I. Ehrig. Hose zu reinigen 1 50 David Moyer do. 5 37 Jacob Ekrig do. 75 Drake, Wilson und Co. Fracht auf Hos« 2 24 27 8« Lehr und Fried, Anstreichen des Goov Hose-Wagens 33 10 I. Völker und Sohn, ein Tulvertin der Linden-Straße 364 45 laspar Kleckner, Abgraben und Culvert in Lecha Ward 1,400 34 Do. Wegrecht und Culvert 50 00 1,450 34 A. Trcrler/Strapenarbcit, Lech» Ward 236 44 Sol. Groß, de. Nord Ward 125 74 H> Aenstermacher, de. Süd Ward 341 30 S. Klump, Abgraben der Union Straße 1,365 05 King und für Hamilton- Straße zu pflastern 25 00 A. Aschbach.jlngenieur 146 32 A. H. Ellinger, Gehülfe 13 50 John L. Hanke, Polizei 207 50 Jacob Ehrig do. 304 83 602 33 I. x. Neubard. 2 Polizei-RSttle» 2 00 William H. Weil für Pflastern 46 35» Do. für Butter» 42 40 88 75 Jacob Völker für Steinlegen über das Markt-Viereck 110 00 Reuden Spinner, 00 Fuß Stein 24 30 Salomen Ganaewer, 400 Fuß Stein 16 00 Egge und Roch, Backsteine 20 60 W. Z. Danowsko, für Gas 51 75 der Stadl 81 31 E. W. Eckert de. de. 184 I. L. Hanke do. to. 100 Jacob Ehrig de. de. 412 88 27 Silas H. Neuhard, Arbeit S 55 Adam Kuntz do. 3 25 Icscph Lehr de. 2 10 Charles Groß ° to. 187 702 F. E. Samuels, Wrirs (Mechanics' Licns) 4 50 Edwin Blip, Sand 2 87 Pr.tz, Guth und Co. Stohrgiiter lii 87 C. L. Ginkinger, Grobschinied-Arbeit 1 IS Jaieb Ehrig, Reparatur am Leckup 75 F. Nehlen, Schlüssel, Schießer und Re paraturen 12 IK A Eltinger, P>el-Kanne, sc. 4 17 Jaceb Moser, Ocl 7 Ol L. Schmidt und Co., Oek 37 E. Knaus«, Feucrplugs auszubcßertt k 00 Win" 8 25 Eph. Diefenderfer, Schreiner-Arbeit 22 »I George Keck, d«. 15 00 Thema« VKger, Bauhelz 4 07 Peter Sterct, Arbeit 5 62 Jeff« Schäffer, Pexple Steine 4 00 Blumcr, Bosch u. Co., Bilanz in Buch^ Rechnung 18 gz Nrini». Reninger, de. 840 Charles Wagner, Eisen 14 79 Neuhard u. Rheads, Grol>fchmied-Arb/ 15 50 Schnurman u. Neuhard, Stebrgüter 75 SO E. I. Abel«. Frames I gn N. Laudcnschläger, GasfirtureN, Meter lOö 44 Wüi. Dech, Staat u. Caunly-2ar, filr 1655 24 42 R. Reiß. Schul-Tar für 1855 IS I» 37 55 A. L. Ruhe, Drucken, ic. 400 Hains u. Diefeoderfer d«. 17 40 M. Sannum de. 750 28 SO Rciß n. Sieger. StShle u. SeitieS 42 0>» S. H- Pricc, Furnitur« 31 50 73 50 E. I. Mohr, Salarium als Sekretär und professienelle Dienste bis Mar; 21.1856 tOO 00 Thomas Mobr. Solarium als Burgeß 50 M Borough Bills durchstrichen 3 00 Bckuf der Schulden HIS.OSB 41 Belauf ausbezahlt 12.537 37 Belauf empfangen und ausbez. 25.535 7S Rechnet ab Bilanz in Händen der de ausbezahlt OO 0.83? 14 1 Cent Commißiön 16,007 64 160 07 ! Bilanz im Schatz, Marz 21. 'SS 100 07 41 Abscheulicher Mord in /Louisiana. Der Natchitoches Chroniele vom 29sten vori ge» Monats giebt folgenden Bericht von einer kaltblütigen und teuflischen Mordthat, welche in jenem Kirchspiel begangen wurde. Vor fünf oder sechs Wochen entstand ein Streit zwischen John Rodrigo und seiner Frau. Wie es scheint, hatte Rodrigo, wie er glaubte, hinrei chenden Grund auf seine Frau eifersüchtig zu seyn, und indem er gedrohet, sie zu einen« Gefühl ihrer Pflicht zurückzubringen, wurde er auf ihre Veran lassung verhaftet und unter Bürgschaft gestellt, sich friedlich gegen sie zu verhalten. Der Buhle der schlechten und liederlichen Frau, Matthieu Bresente, in der Absicht des Hindernisses zu entle digen, welches sich der Befriedigung seiner fleisch lichen Begierden entgegen stellten faßte dcn Ge danken. unterstützt von der Frau Juana Rodrigo, ihren Gatte zu ermorden. Bresente gieng vor ungefehr vier Wochen nach der Wohnung des Ro drigo, und mit Hülfe der Frau, während ihr ar mes Opfer schlief, band er ihm Hände und Füße, und nachdem sie ihm einen Strick um den Hals an gelegt halten schleiften sie ihn ungefehr andert halb Meilen von dem Hause, und als sie ausser halb dem Gehör aller in der Gegend wohnenden Personen waren, erwürgten sie ihn und schlugen ihn todt mit einem Stock. Nachdem es der! schuldbewüßten Parthey gelungen war ihr un glückliches Opfer zu tödten, verbargen sie feinen Leichnam untcr Blöcken, Reisig und dergleichen Gegenständen. Nach Verlauf von beynahe einem Monat, wurde Gabriel Nofales, welcher durch Drohun gen gezwungen worden war die Mörder zu beglei ten und Zeuge ihrer schrecklichen That zu seyn, durch Gewissensbisse angetrieben die Nachricht von der abscheulichen That dem Coroner des Kirch spiels mitzutheilen, worauf der Mensch Bresente und seine Buhlerin Juana verhaftet wurden. — Als man den Zeuge nach der von ihm bezeichne ten Stelle begleitete, wurde die Leiche des ermor deten Mannes gefunden. Die Mörder wurden vor einem Magistrat untersucht Und darauf in das Gefängniß eingesetzt. Seit seiner Gefangensetz nng hat Bresente seine Schuld eingestanden. Don Canada. Dem Hamilton Banncr (in Westcanada) zu folge sehnen sich die Canadier darnach, ihren im- Krone England oder der Krone Spanien angehören Das Hamilton Banner schreibt : „Wir müssen einen gewählten Governör haben. Das Volk Canada'S ist in der Lage, unter sich einen Mann zu finden, der im Stande ist, den höchsten Posten des Landes zu bekleiden. Letzten Samstag kamen die Gemahlin des jetzigen Gou verneurs mit Töchtern, Adjutanten und zwei oder herauf. Sie hatte» einen separaten Karren, dessen Thüren gegen die canadischcn Zweisüßler, welche Sir Edmund für 7,777 Pfd. St, jährlich regiert, nadischen Frauen und Töchter in demselben Karre» mit Lady Head fahren ? Solche Abschließung bei denen, welche dem Lande Brod, Butter und ge sellschaftliche Stellung verdanken, harmonirt nicht mit dem Geiste der Canadier. Vor einigen Jahren reisten wir mit dem Präsidenten Fillntore/dessen Stellung nicht niedriger war, als die der Königin Victoria oder des Kaisers Napoleon. Es fiel ihm nicht ein, in einen, speziellen Karren zu fahren, er reiste mit dem Volke, welches ei» Recht auf seine Achtung hatte und mit dem er sich über die Interessen der Nation unterhielt."' tLin unglücklicher Reisender. Ein Herr Watfon von St. Louis begann letz' ten Sommer eine unglückliche Carriere mit Eisen bahn Reifen bei dem bekannten GaSconade Unglück, wo er beinahe das Leben verlor. Er hatte sich kaum von den erhaltenen schweren Verletzungen er holt, als er bei einem Unglücke, welches einem Zuge nach dem Osten passirte, knapp mit dein Le ben davonkam. Er lag mehrere Wochen krank im Girard Hause in Philadelphia, um sich von seinen Verletzungen wieder zu erhole». Vor kurzem war er so weit wieder hergestellt, die Reise nach Mis burg antreten zu können. Mehrere Gäste im Girard Hause, welche dieselbe Zinse Route inachen wollten, verschoben die Abreise, um nicht das be fürchtete Unglück des Herrn Watson zu theilen. — Und wirklich passirte dem Z»ge, den Watson nahm, bedeutend war, aber den Zug doch einige Stunden aufhielt. Bevor er in Harrisburg anlangte pas sirte ein zweiter Unfall der einen Aufenthalt von 24 Stunden veranlaßte. Mitlerweile hatten die vor sichtigen Herren, die ihre Reise verschoben, Watson eingeholt und kamen ohne es zu wissen, mit Wat son in demselben Zug nach PittSburg. Bevor sie in PittSburg ankamen, zerbrach ein Rad und der Zug wurde vom Geleise geschleudert. Die Passa giere stiegen aus und fanden zu ihrem Bestiirzen, daß Watson auf dem Zuge war. Die ganze Ge sellschaft gerieth in große Aufregung und bedeutete dem Condukteur, daß man in seiner Gesellschaft nicht weiter fahren werde. Watson ist jetzt in PittSburg angekommen, wo er im Monongahela- Er soll erklärt haben, daß, wenn er einmal wieder zu Hause sei er zu Hause bleiben wolle. Die Haiidelokaminer hat ihren zweiten JahrSbericht veröffentlich, der viele interessante statistische Angaben enthält. In dem mit dem 1. Juni endenden Jahre wurden im Staate MassachusetS 44,363,362 Paar Schuhe und Stiesel im Werthe von 837,468,355 fabrizilt. 43,967 Personen männlichen und 32,652 weib lichen Geschlechtes fanden in der Schuhfabrikation Beschäftigung. Boston ist der größte Markt für Schuhe und Stiefel in der Welt, Der Werth der wird auf ?4iZ,766,666 veranschlagt. Tee Ver kauf an Wollen - Waaren, betrug 522,666,1166 und der WhoHsale - Verkauf an Kleidern belief sich aus 12,666,666. Der Bericht sagt, daß das Geschäft in Manufaktur Waaren in den letzten drei Jahren sich verdoppelt, in den letzten fünf Jahren vereinfacht habe, und jetzt zwanzigmai größer sei als »or zehn Jahren. Ricgelbahn Unglücke Letztes Dienstag, den 15. D., ereignete sich wiederum ein Unglück auf der Lehigh Valley Ei senbahn, wodurch ein siebzigjähriger Mann Na mens Jame» Sletor, schrecklich vcrstunnnelt wmde. Es scheint daß er nebst zwei andern Männern über das Geleise gehen wollten, als etliche Karren, wel che in Gang gesetzt worden waren, heranstürmten und den alten Mann, welcher nicht schnell genug der Gefahr entgehen konnte, überfuhren, wodurch ihm das eine Bein gänzlich abgeschnitten und er an andern Theilen des Körpers schwer verletzt wur de, so daß man an seinem Aufkommen zweifelt. — Die andern zwei Männer kamen unbeschädigt da- j von. Das Unglück ereignete sich bei Süd Eastvn. > Wieder Mc traurige Warnung.—(Dem. I tLin verständiger Pater. In der Marktstraße zu Philadelphia ist eine Eisenbahn, die mit Karren aller Art befahren wird. Als Nun kürzlich dcr Sohn eines in der Nähe j wohnenden GastwirthS von hinten auf eine dieser Karren gestiegen war, hielt dcr Treiber stille, nahm den Buben von dcr Karre herunter und zog ihm einige tüchtige Hiebe mit seiner Peitsche über den ' Rücken. Das bemerkten mehrere Nachbarsweiber, . die in Ermangelung einer nützlichen Beschäftigung , zum Fenster hinausschauten, um die Langweile zu ! tödten. Diese entsetzten sich darob gar sehr, und ! betheuerten hoch und heilig, wenn das ihr Sohn wäre, den der lumpige Treiber so mißhandelte, dann solle cr für seine Grobheit büßen und sie wür > den ihn die ganze Strenge dcr Gcsctze fühlen las sen. Diese guten Weiber säumten auch nicht, den Vater des Knaben von dem Geschehenen mit vielen Um ständlichkeit in Kenntniß zu setzen. Der Vater schien darob scheinbar sehr entrüstet und gelobte, er werde eS mit dem Treiber setteln, so wie er ihn zu Gesicht bekomme. Das war genug, bey den Frauen den Vorsatz zu erregen, ihm aufzupassen.- Die brauchte» nicht lange zu warten, schon von Ferne sahen sie ihn kommen und schickten gleich dem Wirthe Nachricht, der dann herauskam und den Treiber zu sich ins HauS einlud. Tort ange kommen, fragte der Wirth, ob er der Mann sey, der seinen Sohn geschlagen habe. „Gewiß," antwortete der Treiber, "und wenn ich ihn wieder auf meinem Wagen erwische, dann soll cr'S »och besser haben." Der Wirth griff daraus hastig in seine Schublade, zxg einen Thaler herans und gab Ihn dem Treiber mit den Worten : "Thue was du gesagt hast, und ich werde es «dir immer Dank wissen." Die Weiber machten lange Gesichter. Die fclhftcrkaufte Familie. Auf dem großen Markte von .Grisseh, Insel Java, wurde im November vergangenen Jahres eine Negerfamilie feilgeboten, die aus zolin Perso nen bestand - Vater, Mutter und acht Kinder von drei bis fünfzehn Jahren. Sie gehörte» zum Nachlaß einer holländischen Wittwe, welche sie im mer mit der größte» Menschlichkeit behandelt hat te ; sie waren daher auch in Verzweiflung bei dem Gedanken, einen neuen Herrn zu äu ßerten ihren Schmerz durch Thräne» und Schluch zen. —Der geschworne Ausrufer bot sie, wie dies üblich ist, zusammen für die Summe.von 66,666 Gulden aus. Die zahlreichen Auwefenden blieben stumm. Allmählig ging der Ausrufer bis auf 26,666 herab, aber noch immer ertönte kein Ge bot. Da machte der Vater der Familie Gebrauch von den. Siechte, welches das Gesetz ihm gewährte, und bot selbst 5 Gulden. Zugleich kniete er nieder und bat die Anwesenden mit flehend erho benen Hände», ihn nicht zu überbieten. Das Publikum erfüllte diese Bitte; Alles blieb stumm, und die ganze Familie wurde füc dcn Preis von 5 Gulden sich selbst zugeschlagen. Unmöglich wäre es, die Freude zu beschreiben, welche die Unglück lichen äußerten, als sie das Nirdersallen des Ham mers hörten, der ihnen die Freiheit verlieh ; und diese Freiheit wurde noch durch reiche Gabe» er höht, welche mehrere unter den Zuschauern ihnen reichten, damit sie so lange siir ihren Unterhalt sorgen könnten, bis sie Arbeit gefunden habe» würden. Ein ächter Gelehrter, der während de,' Studirena verhungerte. In Paris ward am lg. März der aus Con stantinopel gebürtige Gelehrte Alerander Tinconi in seiner Wohnung in der Rue des Vieur-Augusiins 7 todt gefunden. Die ärztliche Untersuchung er gab, daß der gelehrte Mann verhungert war, nicht aus Mangel, sondern weil er den Körper über den gend gesunden, sei» Zimmer war ein Chaos von Büchern aller Völker und Sprachen. Alexander Tinconi sprach mit Leichtigkeit zwölf Sprachen und las noch weit mehr. Noch ärger, als mit feiner Wohnung, stand es mit feinen Kleidern, da er seit zwei Jahren Wäsche und Kleider nicht mehr gewechselt hatte. Sein Körper war völlig verlrock heiten und Kostbarkeiten, orientalische Waffen, ech te Damascencr-Klingen, Malaienkrieße, Antiqni täten, Autographen u. s. w. In einen, Testamente vermachte er sechs seltene Manuskripte der Maza- Drolt. Merkwürdige Klugheit einc>> Hunde,' Ein erstaunliches Beispiel von der Klugheit eines Huudes wird in tiner Zeitung von Troy vom 3ten April erzählt. Die Tabakhändler Staude hatten ihren Stohr des Abends geschlossen und ihre» Lieblingehund von der Neufundland Raee darin gelassen. Am nächsten Monden, als der Stohr geöffnet wurde, fand man, daß der Fußboden im hintern Theil des Zimmers in Brand war. und der Hund war be müht mit seinen Vorderfüßen und seinem Maul das Feuer zu löschen. Ein Eimer voll Wasser, welcher in dem Zimmer gestanden hatte, war durch die Oeffnung hinunter geleert worden. Das ge treue Thier hatte mit so gutem Ersolg gegen das Feuer gekämpft, daß es verhindert wurde sich weiter als auf eine Stelle von ungefehr vier Fuß im Viereck auszubreiten. Wie lange das edle Thier Wache gestanden und die vordringenden Flammen ist durch das Einathme» der beißen Luft. Er schlägt alle Nahrmig ab und leidet augenscheinlich viel Schmerzen. Es ist zu wünschen, daß das klnge und getreue Thier nicl't gefährlich verletzt ist. Der nämliche Hund hat vor einigen Wochen einen Verschollene seilte Vor vier Wochen wurde in Williamsburg N. Z, ein in einen Sack verpackter, schrecklich verstümmel ter und verbrannter Leichirani an den Strand ge spült. - Am verflossenen Sonntag wurde in der Fiushing Bai ein MehlfaZ aufgefischt, welches zwei zerschnittene und zerfetzte menschliche Körper ent hielt. — Am verflossenen Dienstag wurde in Brooklin wiederholt ein Mehlfaß aufgefischt, in welchem sich der Rumpf einer Leiche und mehrere getrennte Glieder eines menschlichen Körpers be fanden. Obschon nun mit ziemlHer Gewiß heit anzunehmen ist, daß dieft Leichen anatomische Subjekte waren, deren sich die Mediziner auf so nachlässige Weis» entledigt haben, so ruft doch ihre Auffindung so Manchem die Thatsack?« in Erin nerung, daß seit den letzten 7 Monaten hier und in der Umgebung gegen 20 Mensche» sporlos ver schivunden sind, von denen man vermuthen muß, daß sie die Opfer von Raubmördern wurden.— Wir erinnern nur an den jungen Pierce und Ande re, die unter den verdächtigsten Umständen ver schwanden. —(P. Dem ) Neue hewegende Araft. Vor einigen Monaten hat eine Compagnie New- Jorkcr Kapitalisten das Patent auf die von Hughes erfundene Anwendung des fchwcfclsauern Kohlen gafeS als bewegende Kraft käuflich erworben. Pie Erfindung soll sich bei wiederholten Versuchen prak tisch, sowohl für stationäre als Schiffsinafchinen erwiesen haben, und dadurch, daß durch sie mehr als 56 Prozent an Kohlen gespart werden, dop pelte Vortheile gewähren. Die Gesellschaft; be kannt unter dem Namen „V. S. Klntive ? Der Krieg zwischen Costa Rica und Nicaragua ist in vollem Gang. Ueber seine Resultate sind nur unbesiimmte 'Nachrichten vorhanden. Ge ! rückten nach, denen allgemein geglaubt wurde > sollte Walkers Armee, die in einer kläglichen Ver ! faßung gewesen, schwere Niederlagen erlitten ha ben. Der Aspinwall Courier vom 5. sagt, daß 466 Man» Truppe» v. Nicaragua untcr Col. Schief singer bei San Jose von 566 Costa Nicanern unter General Mora geschlagen worden z 26 amerikanische Gefangene sollen von Gen. Mora erschossen worden sein, und die Costa Rica Armee im Begriff sein, in Nicaragua einzubrechen^ .jwci Woche» Neueres von Californien. Ankunft des George New?l o r k, l!>. April. Der Ver. Staa te» Pvst-Tämpser George Law kam heute Nach mittag von ASpinwail mit 'Neuigkeiten von Cali fornien bis zum 26. März. IVichrige Nachrichten von Nicaragua. Die Nachricht von der Niederlage der Walter schen Truppen unter Col. Schlessinger wurde nach Panama durch dcn Dämpfer Emilia von San Jo se gebracht. Col. Schlessinger war mit 466 Mann wohl verschanzt in dcn Hazienda von Santa Rosa, als er am 26. März von 566 Costa Ricanern an gegriffen und gänzlich geschlagen wurde. Die l!> von den Costa Nicanern gefangen ge nommenen nnd Erschossenen waren Meist Jrlälider uttd Deutsche. Col. SchlessingerS Tnippen soAen dadurch in Bestürzung gerathen oder überrascht sein, daß die Costa Rieaner, nachdem sie eine Salve gegeben auf die Wälle sprangen- und mit dem Messer und Bayonett Alle, die ihnen entgegen traten, nieder nahnien. Sie selbst hatten 16 Todte'und 25 Ein Expreß, der an Punta Arenas ankam, be richtete, daß 66 Mann der Walterschen Truppen todt auf dem Platz gefunden wurden —dieUebrigen, Die offiziellen Berichte von Gen. Mora sind in den San Jose Blättern publizirt. Andere Nachrichten besagen, daß Costa Rica in >e fremde Ncsiventcn hatten der Regierung ihre Dienste angeboten. Eine Aushebung von !X166 Mann ist beordert und eine Anleihe von SIW,- 666. Punta Arenas war mit Truppen angefüllt unter Baron Bulow. Die Haupt-Armee, 3666 Mann und wird in einigen Tagen die Grenzen überschrei ten. Gen. Mora berichtet in einer Depesche an den Kriegsminister, daß die Attacke 14 Minuten ge dauert habe, ~worauf die Filibuster ausgebrochen und voll Entsetzen in die Wälder gestohlen wären"- auf dein Fuß gefolgt von den Costa Ricanern, welche des Feld mit Todten besäet gelassen. Von den Costa Ricanern fielen 6 Offiziere. Nach Privatbriefen lagerte zuletzt Gen. Mora vor Punta Arenas. Die Fremden in Liberia ga ben ihm eine öffentliche Fete. Seine Truppen sollen voll Muth und gut bewaffnet sein. Tie Cholera richtet unter den Truppen Walkers in Nicaragua große Verheerungen an. Einige sei ner Truppen sind mit dem engl. Postdämpfer vvn Greytow» nach Costa Rica abgegangen. Vom Ausland. Z Woche Neueres von Europa^ Ankunft der „Cambria." Der Kriedcn »och i>nmer nicht fertig Halifax, 14. April. Der Dämpfer Cam bria mit Nachrichten von Liverpool vom 26. kam heute Morgen hier an. Seine Reise war durch widrige Winde verzögerb. Lriedcnacotigrest. Der Frieden ist noch immer nicht fertig—aber bald —Alles ist wieder ein Herz und eine Seele. Der FriedenSconserenz hatte am 27. März eine Sitzung. Die Gegenstände der Berathungen sol len von hoher Wichtigkeit sein. Man erwartete mit Sicherheit, daß am 29, ein Friedensvertrag unterzeichnet werden wurde. 'Napoleon hatte gehofft, eine Ausgleichung schnel ler zu Staude gebracht zu sehen; und hatte schon beordert, daß die Kanonen des Hotels der Inva liden zu gleicher Zeit de» Frieden verkündigen wenn das Te Deum zur Feiertet Gtburt des Königs von Algier gesungen würde. Aber Preußen verlangte für sich dieselbe Stellung wie die übrigen repräsentirtm Mächte, niogegen Lord Clarendon sich entschiede auflehnte« Daher die Verzögerung. Endlich drang Lord Clarendon durch und es wurde das Arrangement getroffen, daß die Älliirte» ein Protokoll allein unterzeichneti sollte», daß aber dann noch ein zweites ausgeseKt werde, weiches sie mit Preußen zusammen miter fchreiben. « Die London Times tadelt die Demonstrationeii zu Gunsten des Friedens und beutet an, das eng lische Volk werde mit dcn FriedenSbedingunM», nicht zufrieden sein. Der Waffenstillstaiid ist zwar Nicht formell ver längert, aber eS sind telegraphische Depeschen air die Befehlshaber geschickt worden, die Feindselig keiten nicht ohne ausdrückliche Befehle wiedcr zu beginnen. Die Nachrichten aus der Krim reichen bis zum 13. Der Gesundheitszustand der franz. Armee hatte sich gebessert: In Eupatoria waren mehrere bedeutende Brände Osier Pascha hatte Conferenzcn mit dem Ministerium in Constantlnüpel. Er ist entschlossen wenn ihm nicht Genug thuung gegeben wird. Die Pforte hat Zegtii einige Bestimmungen der Friedensconfcrcnz namentlich dagen Protest erho ben, daß die neuen Bewilligungen f!lt die Rajah'S nicht in den Friedenstraktat aufgenömtiien werden sollte». Ebenso über jede Bestimmung, welche die Souvcrainitätörcchte der Pforte llbir die Für stenthünier beeinträchtigt. Hsffnung für die Pacific. Die Auseinandersetzung dcr Gründe, welche die engl. Regierung zur AnSscndung 2 Steamer, dcn Desperate und Tartarus, bewog um die Pa cific aufzusuchen, beweist aus nautischen Gründen daß noch nicht alle Hoffnung für Reitling dcr Pa cific aufgegeben ist. Handelsnächiichten. Brodstoff« sielen, was die geringeren Sorten betrifft —geringer Weizen um 3E. Korn nied riger. England. Das Interesse an dcn Differenzen M Amerikck ist fast gänzlich erloschen. -! Tage Neueres öön Eurehiu Ankunft der Der Fricdenövertriiff gezeichnete New-Aork, 17. April. Die Baltic kani um Mittag bei Saud? Hook vorbei, wurde aber durch einen dichten Nebel außerhalb der Bai ge halten. — Die ZcitungeN wurden durch einen Schleppdampfer nach New-Aork gebracht. Die FricdenSerklärung wurde int London und Paris durch ArtiUeriesalve» verkün det. Paus war auf längst erhaltenen Beseht illum'nirt. In England läuteten alle Glocken. Drei oder nee Wochen werden noch hingehen, bevor die Schlußratisikationen ausgewechselt dcn können; die Details des Vertrages sind eintt Commission übertragen. Dcr Pariser Corresp'ondent der Londoit !imes schreibt, daß ein Ministerrath in den Tui lerien in der Nacht vor dcr Zeichnung abgehalteii wurde wobei dcr Kaiser präfibirte und feine letz te» Instruktionen gab. Sosort donnerten die Kanonen dcr Invaliden als btr Friede gezeichnet wird. Bulletins mit der Anzeige das'on wur den in ganz Paris angeschlagen: ZLII gl and'. Das Parlament trat wieder am Marz samnien. Lord Palmirsion beantwortete eine Frage nach dem Judalt des Friedensvertrags da hin, daß derselbe nicht vor Auswechslung dcr Ra fricdigen. - Man werde daß 'ter Zweck weshalb der Krieg begonnen worden, vollständig erreicht—und baß die Integrität und Unabhängigkeit des türki schen Reichs gesichert sei. Der Vertrag, sagte er, sei für alle Parteien gleich ehrenvoll/ einerseits habe er den Krieg beendigt/ w'orüber Bch jeder Freund dcr Humanität freuen müsse, anderseits werde cr den Frieden, wie er hoffe, daütrnd und Am .'!l. machte der sord Mayor bok ?oiißsni lichteten. Aber Alles ohiw großen Enthusiast MUS. Frankreich. Der Kaiser Napoleon soll auf d'ic von! der Zeichnung des Friedens geäußert haben, Aie der Pariser Correspm dent der London Tickes be richtct r er danke den Bevollmächtigten,- daß sie persönlich ihm diese angenehme Nachricht verbracht hätten. Das Resiilicir Mer Arbeiten während" dcr Constanzen sei eine vollständige Aealiskrung der Rede, welche Lokd Clarendon ins Haufe der Lords gcbälten; dcr Frieden', der abgeschlossen werden folle, bringe keine DemZthigüng fü< Ruß land, unli kompromMirt ke'nen der Andern/ Es , sei ein Vertrag, den cine große Nation vorschla gen und annehmen kann ohne alle Dexftckdationi und daher ein solider und dau/rhaster. Dies verdanke man hauptsächlich dcr MäMnng Eng lands. Die Bevollmächtigen werde» noch in PqxiS bleiben, da noch andere Fragen vorliegen.—Der ganze Vertrag ist für Rußland «in gllnstkgslen, lient mehr zurückerstattet wird, als es aufgegeben" hat. Ein allgemeiner surop. Cokgreß, HM es', werde nun bald folgen, und zwar ebenfalls in Paris. — England ist nicht sehr dafür eingenommen, aber sein erlauchter Älliirte und der Kaiser/ wünscht die Akte vvn Wim modWrt und stin Wunsch ist Befehl. Sardinien hat' von der ganzen Geschichte einstiveilen Nichts als eine Clause! im Vertrag, daß seine Schiffe frei die Donau xnsstreil dürfen.- Diese Erlaubniß kostet ihm Il> Millionen und eini ge lAI6 Menschenleben. Oestreich opponirte da gegen, wurde ader von ÄlleN niedergestimmt. Damit abrr scheint S. nicht zSfrieden zu seilt.- Graf Covour lenktejdie Aufmerksamkeit der Confe renz auf bei, Zuflanv Italien«, dcr nicht länger so blclbcn dürfe. —Graf Buol war erstamtt, derar tige Dinge hier zu HSren—maa habe die orientali sche nicht die italienische Frage vor—maitsei hkersiir nicht instruirt. Covvur sagte, die italienische Fragt sei eine europäische—die scheidung darüber fassen—ltaliens Wohlfahrt sei die Europas. Oder sie werde sich vor Ablauf »o»2lah r« n mi t G«iv »l t aufdri gen. Deutschland. Berlin, ?t>. März. Di« Nachritt von Unterzeichnung vos Friedens hat hier elne außervn« deutliche Sevfttivir gemacht. .