Der lecha patriot. (Allentaun, Pa.) 1848-1859, February 27, 1856, Page 2, Image 2

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    Lccha Patriot.
Mlmtauii, Pa. Februar 27. tvött.
Älee.
Tie seit vielen Wochen herrschende bittere Kälte
''.hat sich vor einigen Tagen auf einmal Kelegt, unk
«in gelindere Meister schltut jtzt an dem Ruder zu
?. stelln. Der Schnee fängt an allmählich zu wei
che», Urb somit wird auch der Schlittenbahn dir
' Uhr für j.tzt ablaufen, und Menschen und Pferde
Werden :hre gewohnte Ruhe wieder genießen. In
' manchen Landstraßen liegen die Schneewehen zwa>
noch 2 bis 3 Fuß hoch, und können bis j tzt noch
nicht mit Sicherheit paßiit werden. Fall» aber
die Witterung etnigc Tag« mit Gelindigkeit an-
Valten sollte, so wird auch bald die Sonn« dieses
Hintzcrniß weggeräumt und einen sichern Durchweg
Di« große Lech« soll —wie man berichtet —mit
«iner Etsmaße von l bis 2 Fuß dick, —von dem
Ursprung bis mit ihrer Vereinigung mit der De
laware, bedeckt sein; falls dieses, mit dem ungc
Heuer vielen Schnee durch einen warmen Rege»
abzieht, so könnte der Schaden ungeheuer werden.
Wir wellen da« Beste hoffen.
Daß auch an andern Orten die Kälte gUmmig
war und viel Schnee auf der Erde liegt, namentlich
in« ganzen Norden, zeigen di« Berichte die man in
heutiger Zeitung findet. Bon Port-Deposit, an
der SuSquehanna, schreibt man noch hierüber!
Unsere ältesten Einwohner können sich nicht ei
ner festeren Maße von Eis in vergangene» Jahren
«rinnern, als die, welche jetzt die SuSquehanna be
deckt., Besorgnisse werden jetzt schon gehegt, daß
wir einen rauhen und zerstörenden Eisgang im
Frühling bekommen werden. Sollte schnelles Thau-
Wetter od«r «in warmer Regen sich bald einfinden
bei dem vielen Schnee, welcher jetzt auf der Erde
liegt, so möchten unsere Befürchtungen verwirklicht
werd«».
Die Verhandlungen unserer Gesetzgebung
sind diese Woche sehr mager. Ursache: Weil d>e
Gesetzgeber neulich «inige Zeit Feiertage gehalten
haben, ohne d«n Kalender deswegen zu consulti
ren. Aber liebes Volk! nur zufrieden und ver
gesse es beileibe nicht: Arbeite und bezah
l«, und die guten Herren werden schon alles recht
machen. S 3 per Tag—oder Ks»l> am Schluß
der Sitzung—ohne Arbeit in die Tasche schiebe»
zu können, schmeckt auch gut!
TVaschingoton» Geburtstag.
Dieser Tag des Großen und-Guten wurde hier
in Allentaun mit Achtung und Respekt gefeiert.
Die Allen ReifelS paradirten mit Musik durch die
Straßen, und des Abends hatten sie einen brilli
anten Ball in der Oddsellow Halle, woran auch
viele andere Bürger Theil nahmen —und alles
lief zur größten Zufriedenheit ab.
Grausame Nußlianvlung.
Am vorletzten Donnerstag kam ein Eirischer
Namens Patrick Earney, welcher an der B. M,
Eisenbahn 7 Meilen von Weatherly, Northamp
ton Eaunty arbeitet, die Bahn herauf und kehrte
am Hause von John Kolb, zwei Mellen von hier,
ein, um sich zu wärmen. Kolb'S Schwiegermutter,
«ine alte Frau von 72 Jahren, und etliche seiner
Kinder waren allein zu Hause. Caniey zog eine
Bottel Branntwein ans der Tasche, trank etliche
Mal und bot der alten Frau und Kinder auch
davon an, welche aler abschlugen mit ihm zu trin
ken. Dieses verdroß ihn scheint» und er machte
ihnen allerlei Grobheiten, wor.iuf die alte Frau
ihn, befahl das HauS zu verlassen und suchte ihn
los zu werden, als er über sie herfiel, zu Boden
schlug, bei den Haaren faßte und herum schleppte,
mit Füßen trat und sonst so surchlbar mißhandelte
und verwundete, daß man sehr an ihrem Auffom
inen zweifeit. Auch schlug u. mißhandelte er das
älteste der Kinder, ein Knäble!» von 8 Jahren.-
Die übrigen Kleinen liefen fast barfuß davon und
frören ihre Füße ganz entsetzlich, ebe sie an das
nächste Haus kommen konnten. Dem Unmensch
wurde gestern unter einem VerhastSbefehl nachge
fpührt und er wird hoffentlich arretirt und festge
setzt werden, um seine verdiente Strafe abzuwar
ten. —(U. Dem.)
LS"O hütet Euch doch nicht Verden lieben
herzguten Eirischen, ihr infame Amerikaner!! —
So schreien die Freunde des Pabst von Rom, (die
Lokosokos) alltäglich. Hätte aber die gute alte
Mutter diesen Elrischen Vagabunden auf ähnliche
Weise mißhandelt, da hätte man bald hören kön
nen, wie schlecht sich die Amerikaner wieder gegen
ein«n fremden Landstreicher betragen haben —so
wie eS aber ist, werden sie e<! wohl gut heißen.
Strenge Ratte in Minnesota.
Ein von Fort Solling (Minnesota) unterin 25.
Januar datirter Brief meldet, daß vom 2llsten
December bis zum l Sten Januar der Thermometer
dort von 27 bis 33 Grade unter Null stand, und
daß die Truppen völlig eingefroren seyen. Ein
Mann von der Eompanie I. des zehnten Infante
rie-Regiments, erfror zu Tode, und acht bis zehn
andere Mann wurden ihre Finger erfroren als sie
«ines Morgens Wache standen.
Ein anderer Bericht meldet, daß vor ungefehi
vier Wochen ein Gespann Pferde mit einem offenen
Schlitten vor der Thüre eines Wirthshauses aus
der Prairie im südlichen Theil von Minnesota von
der Richtung von St. Paul ankam, und als dei
Wirth hinan» ging, fand er die steif gesrornen
Körper von fünf Männern In dem Schlitten liegen.
Ihre Namen waren nicht bekannt.
Nichinson und Stringfellow scheinen bei ih
ren eigenen Leuten in Mißekedit zu kommen. Der
Western Reporter, ein Prosklaversk-Blatt sagt :
Es gibt Prosklaverei-Leute in dieser Eaunty, wel
ch« die wild« und blinde Politik Atchlnsons und
Stringfellows nicht billig«», und deshalb hat ein
großer Theil de« Volke« in dieser Eaunty dies«
Menschen über Bord geworfen.
Wer könnte, wer wollte die Schandthaten die
ser Anführer der Missourier Rusfians, die sie an
schuldlosen Einwohner in Kansas verübten, her
auszustreichen solchen ? Sollen dann nur Missou
rter Negerhändler das große Gebiet besiedeln ?
Hat kein Bürger des Staat« Pennsylvanien, oder
irgend eine« andern freien Staate« ein Recht sich
W Kansas ni.derzulassen, ohne die Gefahr,u lau
fen v?n Missourier Rusfian« niedergeschossen zu
werden? Wenn ein« Mordbande in einem andern
Staat dem Volk in di«s«m Territorium verwri
gern kann für sich selbst zu denken und zu bandeln,
oder eS so weit bringen sollte, daß der Weiße vor
dem Neger weichen muß, so ist die Zeit gekommen
d?ß man sich auf die Ferse stellt und den Sela
vimrzeuger klar vor Augen bringt, daß der N eger
den» Weißen, und nicht der Weiß« dem
Neger Platz machen muß.
Ersti iN.-Am vorletzten Sonntag erstickte das
Kind einer Frau Hare, welche« sie sorgfältig in «in«,
Schawl, beim Schilttenfahren eingewickelt hatte
Da si« in Nazareth anlangte, fand st« daj Kint
»ctt.
Pferdediebe geben uinker.
Es ist ans Licht gekommen (sagt das Cham
'ersburg Transcript) daß eine rcgelmä>fig oigani
lite Bande von Pferdedieben in diesem Staat
>esleht, und daß ihre Operationen sich b-ynahe in
cd« Gegend desselben so wie in den Staat Neu-
Aork auegedehnt Kaden. Ein Correspondent des
Pittsburg Dispaich schreibt von Old Forge, Lu
zerne Caunty, daß jener Ort sich als da« Haupt-
der Bande erwies n hat, »nd »eldet die
gegen andere erlassen werden sind
»e nrt derselben in Verbindung stehen. Von den
»rcy verhafteten Personen wurde eine in Somerset
launty gcfangen und ist zum gerichtlichen Verliör
>ach Lancaster Eaunty geschickt worden. Der
Lomersrt Whig sagt, er habe seinen Namen als
Dr. Borland angegeben, und daß er ein Mann
>on gefälliger Anrede und guten Unterhaltungs
zaben sey. Er that große Geschäfte durchaus dem
launty als ein Arzt, Prediger und Politiker,
oahrend seinem Ausenthalt daselbst, und hatte ein
bespann von sehr schätzbaren Pferden in seinem
Lefitz, einen Nothfuchs und einen Schimmel, den
ctzteren von welchen er an einen Herrn in So
nerset verkaufte. Endlich wurde der Verdacht
rregt, daß er ein Pferdedieb sey, und er wurde
'erhaft>t. Am Tage nach diesem Vorfall wurde
in Brief von Lancaster in Somerset empfangen
n welchem die Person und die Pserde beschrieben
vurden und eine Belohnung für seine Ergreifung
ingeboten wurde. Es erhellet, daß er die Pferde
ind die Kutsche, welcher er zur Zeit seiner Ver
haftung ebenfalls im Besitz hatte, in Lancaster ge
niethet hatte unter dem Vorgeben, daß er eine
ranke Tochter auf dem Lande zu besuchen wünsche,
lber eS wurde nachher nichts von ihm gehört, bis
r in Somerset verhaftet wurde.
Ter nämliche Mann logirte in Herrn Wm
grattonS Wirthshaus, an der PiltSburg Turn
»eikstraße, einige Meilen von Chambersburg, für
»,ey Wochen vor der neulichen Ausstellung der
ückerbau Gesellschaft. Er gab seinen Namen an
ils Dr. Bowlin, und durch sein Betragen machte
r den Eindruck auf Herr» Bratton, daß er ein
Nann von vieler Frömmigkeit und Gelehrsamkeit
ey. Zunächst finden wir ihn in Herrn Millers
?o!el, in dieser Stadt. Wie lang er dort gcwc
en, haben wir nicht vernommen, aber er reisete am
khristtag in den Eisenbahmvagen ab, wie er sagte,
iir Litiz, in Lancaster Caunty, an welchem Ort er
ine Tochter in der schule habe. Es erhellet in
essen, daß er nach Lancaster gieng, woselbst er am
olgenden Tag die Pferde und Kutsche bekam, und
on dannen nach Somerset gieng, woselbst er, wie
den angegeben, verhaflet wurde.—(Volksfd.)
NS" Ueber das Gerücht, daß die Blattern in
lnscrer Nachbarstadt Easton grassiren, macht der
.Unabhängige Demokrat'' folgende Bemerkun
>en -
Tic Blattern.
Sehr übertriebene Berichte über die Grasfirung
er Blattern in unserer Stadt, werden von den
Hauern von der Stadt ferne zu halten und benu
>en dann die Gelegenheit, um Nutzen daraus zu
iehen, und ihre Artikeln recht theuer zu vertäu
en. Es ist wohlbekannt daß die Blattern im
'ande häufiger sind als in der Stadt. So z. B
oir glauben, daß zur jetzigen Zeit nicht über zwei
Luvend Blatteiufäile hier anzutreffen sind; doch
>ach den Angaben zu urtheilen, die im Umlaufe
ze», sondern eS ist die reine Wahrheit und kann
Surch unsere Aerzte und GesundheitS-Committtt
bestätigt werden.
tLrfrorcn.
Josua S ch m i t h, ein Einwohner von Limerick
!aunschip, Montgomer? Caunty, wurdk am vor
rfroren gefunden. Wie es heißt, war Hr. Schmith
um etwa 4 Uhr desselben Nachniittages in PottS
laun, und sehr bctruuken. Se ne Fußstapsen wur
den verfolgt über die Felder »ach seiner Heimath zu,
bis zu der Stelle, wo sein Körper gesunden wurde.
Sein Körper wurde in einer sitzenden Stellung ge
sunden. Eine Jury wurde durch Esquire Koch
von PottSgrove Taunschip gerufen, welche ihren
Aussvruchdc» obigen Ui»fiä»den gemäß einbrachte.
Ter Verstorbene war etwa Jahre alt und hin
terläßt eine Gattin und 4 Kinder.
Gefangene Mädchen unter den India
nern.
Im Jahre 185 t wmde ein Hr. Oat "ann am
Gila River, Cal., von den Indianern sammt sei
ner Frau und seinen Kindern von den Indianern
ermordet. Damals wnrde angenommen, daß die
Auma Indianer die Thäter gewesen stien. Die
Seichnanre der Familie wurden, mit Ausnahme der
beiden ältesten Mädchen, aufgefunden, die von den
Indianern als Gefangene fortgeführt wurde».—
Dieselben sind jetzt unter den Mohaves aufgefun
den worden, wo sie an zwei Häuptlinge dieses
Stammes verheirathet sind. Hr. Oatmann, der
Bruder des Verstorbenen, trachtet danach, ein«
Anzahl Männer um sich zu sammeln, mit denen ci
die Besteiung der beiden Schwestern möglich ma>
che» kann. Ein Brief von Hrn. D. G. Weavei
an I. D. Oatmann bestätigt die Nachricht von
der Auffindung der beiden Amerikrnerinnen.
Eine derselben soll den koinmandirenden Offi
ziere deS Forts Auma zur Auslösung angeboten
worden sein, der es jrdoch ausschlug, obgleich nui
einige Decken als Betrag der Auslösung geforderi
wurden.
Unglück.-In der Nähe von
Dauphin Eaunty, wurden am vorletzten Freitag
durch eine einstürzende Erdbank begraben, und ,wei
andere so stark verletzt, daß sie gleich darauf eben
falls starben.
Grund zrrr Tr aur i g ke i in>
letzten Kriege ein Mädchen sich vvn den lkmarinun
gen eines Franzosen als Mutter söblte und die Z'it
ihrer Entbindung herannahte, war sie sehr betrübt,
»nd sagte mit thränenden Augen m ihrer Mutter :
Was mich noch am meisten kränkt, ist, daß das
Kind, wenn e« zur Welt kommt kein Deutsch »cr
stchm wild : wcr soll nun mit ihm reden ?
Dcmokraiic uuv?>e
Tie demokratische Paitei in liesrni Staat be
indet sich gegenwärtig m einiger Verlegenheit we
>ct, daß rasselte augenblicklich wirerrufen werden
olle, sobald jene Partei eine Mehrheit in beiden
Zweigen der Gesetzgebung habe. Eine bedeuten
de Anzahl Demokraten innerhalb sowohl als aus
serhalb der Gesetzgebung streiten jedoch für die
K«f,ech!ha!tung jemS Ges.Pes, und behaupten das;
len» Äi tgliecer welcbe die Widerrusuug begünsi
>ei hat flüher gegen veischworne Gesellschaften ge
lobt. aber der aufgeklärteste Theil derselben be
kennt jetzt selbst daß sie in der letzten Wahl durch
?ine.solche Bande beherrscht worden sei. Uni zu
zeigen welchen „Trubel" die Demokraten mit die
er Sache haben, laßen wir den Brief von John
IhamberS, eines prominenten und eifrigen Demo
kraten von Philadelphia, welcher alle Kräften für
:ie Erwählung Biglers und gegen Pollock an
lrengte, an ein demokratisches Mitglied, hier fol
zeit:
Philadelphia, Jan, 24,
Geschätzter Freund: —Ich ersehe aus
>en Zeitungen, daß die Demokraten bis zur zwei
en Verlesung gekommen sind mit der Bill für den
Widerruf des Beschränkenden Liquör - Gesetzes,
ind es ist erwartet, daß dasselbe heute das Haus
>er Repräsentanten passiren wird.
Lassen Sie mich nun unserer Partei durch Sie
>en Vorschlag inachen, daß sobald wie möglich
in Gesetz passirt werde in welchem die Eounty
!ominissioncrs eines jeden Eounty ersucht sind,
in allen Kreuzwegen einen Trog zu setzen worm
>en ein halbes Dutzend oder mehr Krüge gestellt
»erden welche mit Kelten befestigt und mit Rum
mv Lageibier gefüllt sind, damit die durstigen
!i)hisk>vlrittke»drn Demokraten ihren Appetit stil
en mögen. Die Kosten der Einzäunung der
tröge kann das Eount? ersparen, den es ist kejn
Lchwein im alten Schlußstein so weit in der Ach«
ung seiner ehrenwerlhen Schwiineschaft gesunken
>aß es keinen Rüssel näher als innerhalb Riech
reite von dem abscheulichen Stoff bringen würde.
Es bedünkt mich als ob die Demokraten ent
chlosscn wären, sämmtliche Uebel der llnniäßigkeit
inaushörlich über das Land auszubreiten. Es ist
ür mich ein Gegenstand des Bedauerns, daß die
wlitische Partei, welche ich als die wahre Partei
ses Landes betrachte, sich so weit mit R n in,
Zumpe n nnd Ruin einläßt und identifizirt.
Zch bedaure sehr, mein Herr, daß S,e als L a
e r und guter Bürger, ihren Einfluß diesem
chändlicheu Gewerbe hingeben, —Es ist nach mci
icr Ansicht von wenig Bedeutung, wie viel von
>em Gelte der Runivcrkäuser in die Taschen der
»einokralischen Mitglieder fließen mag. Erlau
bn Sie mir, Sie als ehrlicher, aufrichtiger Mann
» fragen ob Sie je gesehen, daß irgend welches
N u t e für irgend eine Person, eine Familie, oder
>ie Gemeinheit aus dem Genuß von Rum eut
landen ist ? Geben Sie mir nur ein Beispiel, in
oelchem Numtrinken einen e i nzigen Mann ge
bessert Halle ? Dreißig Jahre lang habe ich für
in solches Beispiel nachgesucht, aber vergebens.—
Hollen Sie gefälligst die demokratischen Mitglie
>rr für ein einziges derartiges Beispiel bitten?
fordere es von demokratischen Mitgliedern der
Gesetzgebung, weil es Allen klar ist, die es zu seh
n wünschen, daß sie die Fre nde von Rum sind
>ud daß Rum ihr Freund ist. Gewiß werden
ie etwas zum Lobe ihres guten alten Freundes zu
agen wissen. Ick vermuthe Hughs wiid ein,
liesse lesen lassen für alle d e schätzbaren W'aiske»-
leleuren Seelen in der Gesetzgebung. Ich hoff.
!, Gott, daß im Senat ein hinlängliches Gesüli!
Ungerechtigkeit des Hauses zu rechtfertigen.
Achtungsvoll,
Jokn Chambers.
Tic 2!il'olvcibicnncr.
Wer schandeit nicht iirwillkurl ch, wenn er d'r
olgenden Thatsachen liest. Kann, darf die rö
u erklären wagen, wie es der Eincmnati Wihr
eitsfreiind erst noch vor wenigen Wochen gethan
zat: „daß die Bibel als solche von jeder in der
katholischen Kirche als das Wort des lebendigen
Bottcs hehr und heilig gehalten wurde?" Die
Libel den Katholiken hehr und heilig! Laß die
brennenden Hansen in Irland reden! Diese Be
zebenheit allein, hatten wir keine andere in der
Äeschichte auszuweisen, wäre genügend, der Welt
>u ziegen, wie tief der Haß gegen das WortGot
>es in dem Herzen der römischen Piiesterfchaft
kingewurzelt ist. Das Folgende ist ein Auszug
de» W. Ch- Advocate.—(Fröhliche Botschaft.
~DaS Hauptgeschäft der Nedemptoristen (Glie
der eines geheimen römisch-katholischen Ordens),
die kürzlich von Italien nach Irland durch den
Pabst gesandt worden sind, scheint die Vertilgung
und Ausrottung der Bibeln zu sein, die in großer
Menge seit Jahren unter den Katholiken Irlands
verbreitet worden sind. Am Morgen des sten
nein hölzernen Kreuze, das die Reremp
toristen hatten misstcilen lassen, wuide auf ihre
Anordnung ein Zcuer angemacht. Vater Petche
rine empfing jeden einzelnen Karren, riß die Büch
er, wie sie ihm gereicht wurden, auseinander und
gab dann die einzelnen Theile den ihn umstehenden
Knaben, die sich hierauf in Gegenwart vieler Zeu
gen ins Feuer warfen. Rev. B. Wallace, (wenn
wir nicht irren ein Wesleyan Missionär), der in
letzterer Zeit manche Verfolgungen zu erleiden ge
habt, kam gerade an diesem Tageauffeinem Wege
nach Dublin durch KingStown, und erhielt die
Nachricht, daß die Papisten die Bibeln verbren
nen. Er ging nach der ihm bezeichneten Stelle
und wurde dort mit dem Rufe empfangen, da man
ihn erkannte: „Siebe, wir verbrennen Cure Bi
beln !" „Wirklich," sagte er. „ich kann nicht
glauben, daß ihr so etwas Böses tbut." Da
reichte ihm einer der Knaben rine Anzahl der halb
vrrbrannten Blatter, die er den Flammen entris
sen hatte, und es waren Blätter aus der Bibel.-
Diese hat Herr Wallace unter mehrere einfluß
reiche Personen vertheilt, und sie werden als ein
Denkmal v»n dem, was Rom noch im Monate
November des Jahres mit dem Wort«
Gottes zu thun wagt» aufbewahrt werden."
Gcfccht in einer Schule.
miersrits und 2 Brüdern a dererseitS. Bonden
letzter« wurde einer, I!) Jidre alt durch's Her«
j, schössen und der andere, >3 J ibre alt, erhielt 17
Zi)unden. Von der Gegenpartei war nur der
Alte leicht verwindet. Der Grund, welcher diese
ttut'ge Sctt» veranlaßte, »ird nlcht angegtbe».
tLuiopäis.!'? Xcistbilver.
No. I»
In London verweilte ich mich noch voln 2ten
September bis zum Blcn um meinen Anvcrwand
lcn zu erwarten, dcr sich noch in Paris aufhielt.-
Nachdcm er angekommen, besuchten wir noch den
Krystall Pallist in Leidenhain lii Meilen vo»
London, wohin uns eine herrliche Riegclbahn in
>0 Mi»uten brachte. Hier war nun eine Dar
giiffc», was »ur der größte Naturkundige, Künst
ler unv Geschichlssorfcher Herrliches uni> Schönes
erwarlen tonnte. Äiichl nur, was die heutige Zeil
lct, sonder» auch die Monumente dcr ältesten Zeit
vom Egyptischen Scsostris an, der im Jahr dcr
Welt 26(10 lebte, bis zn den Pharaonen (unter
denen Joseph und sein Volk so ausgezeichnet wur
den,) und endlich den Ptolomäern hcrab sindel
man da die Thierbilder mit Mensche» - Gestalten
verbunden in Colassaler Größe ausgestellt. Auch
Götzenbilder aus Indien und Hindostan sah man
ten Zügen. Auch die neuere Gesch cbte, besonders
die Englische, war herrlich representirt. Beson
ders schön war das Grabmal dcr Königin Elisa
»nd alle Handwerker, die nur In der Welt zu sin
dcn sind. Auch das Naturreich bot in reicher Fül
le seiue Schätze zum Anschauen dar. Indische
pflanzen und Bäume, sowie auch Thiere fanden
sich in den wunderbarsten Gestalten. Ich werd,
vielleicht späterhin noch etwas diese Kunstausstel
lung betreffend nachhole». AbcndS besuchten wir
»och dcn Zoologischen Garten, zwei Meilen vo»
dcr größte» afrikanische» Löwcn in cincr
Reihe, die, wenn sie gcrclzt wurden, ein Gebrüll
erhoben, daß dic Erde schulterte. Hier war aurb
Square, dic größte Sammlung von G loben
(Weltkugeln) von jeder Grösse, in Messing, Stahl
oder Eisen gearbeitet. Hicr fand man cbcnfalls
Darstellungen in Holz und Eiscnbein vo» dcn
Schlachtcn bci Scbastvpol, auch Montouren, Nocke
und Waffcn, welche als Kriegsbeute von den Nus-
Jch glaubte aus dcrcn l!!röße und Schwere schließen
zu können, daß die Russen »icistcnthcils starke und
colossale Menschen sein müsscn. Man fand doit
von Sebastopol und dcr Stellung beider Armeen.
Den ölen September vcrlicßcn wir das präch
tige London, und kamen AbcndS in Liverpool an,
wo wir ten Bten unscr Schiff Baltic (das »am
lichc, das uns hcriibcr gebracht hatte) wieder be
stiegen, und die Heimsarth »ach dem lieben Vatcr
iande anzutreten. Es war für mich etwas merk
würdiges, daß ich am nämlichen Tage vor 33
Jahren (1817) von London abgesegelt war, um
lach diesen, srcicn Alenvlande übcnufi>teln. Von
ingcncbincs W>t!cr, bis wir die von Ir
land passirt hallen; Dienstag Abends si ig es an
iürniisch z» werden, uiid die See ging bock, die
meisten Passagiere wurde» scckrank, und ich bekam
mein redliches Thcil davon.
So wählte der Slurni bis Freitag, wo er sich
lach und »ach legte, u»d wir da»» schönes Wetter
mV ruhige See bekamen. Mittwoch Nackus, de»
lOten September, landclcn wir im Hascn von
>!eu Jork, nach cincr Fahrt von 11 Tagcn, nach
dem wir Abends zuvor noch dic Quarantine vas
nrt hatten, ioo der Eapitän und dcr Schiffsarzt ein
ieugniß unter Eid abzulegen haben, daß sich keine
gefährliche und ansteckende Kra»kheitcn an Bord
befinden. Gottlob, wir verloren auch Nicma»
sen weder durch Unglücksfall noch Tod, und konn
ten daher v>» .'ütigc und weife Vorsehung prcisen,
die uns wiedcr gcsund und mit manchcn Eifah
reichte ich über Philadelphia meine Hciinath, wo
ich dic Meinigcn Gottlob gesund antraf. Ich
war anch sehr erfreut, alle meine Gemeinde» in
schönem Zustande anzutreffen, und wurde von dcn
selbe» mit dcr gewohntcn alten Liebe und Freund
schaft wieder aufgenommen.
Doch alle traf ich nicht mehr am Lcben an, dic
ich gesund verlasse», denn ~mancher wa? geschie
den, und ruht und schläft in Frieden."
Den nächsten Sonntag predigte Ich wieder in
zwei meiner Gemeinden über Römer l, ö-l l
Ansicht mit immer freundlicher Helle
Und wir können es fröhlich genießen.
<V. F, ?. läzer.
Die richtige Ansicht.
Ein geborner Engländer, schrieb neulich an dcn
Frcderick (Md.) Hcrald, wie folgt :
~Ich bin kein Politiker abcr im glaube, daß
Amerika durch Anierikai»er regiert werden sollte."
Ich bin im Auslande geboren. Ich kam vo»
England, und habe bereits über 30 Jahre in die
sem Lande gcwobnt. Ich kam nicht hierher Gc
sctze zu machen oder Aemter zu suche».
Ich will nicht haben, daß Englische, Eirische
oder Dclitsche Gesetze für mich machen. Ich bin
zufrieden mit den Dingen, wie ich sic gcfundcn ha
be und werde dieselben nnteestützen und aufrecht zu
erhalten suchen so weit ich meinen EinflrH brnutzen
kann."
Diese Sprache ist ganz unähnlich derjenige» des
Herausgebers des päbstlichcn Editors des,.Ameri
ka» Celt" in Neu Aork, weiche wir in unserer letz
ten Nummer mittheilten, worinnen dieser erklärt,
..daß wenn dieses Land je von dcr anirrikanischeii
Parthc? rcgiert wcrden würde-cr mid seine LaiidS
lcutc sich lieber die rechten Hände würden abhau
en lassen als die Waffen zur Vertheidigung ihrer
Institutionen zu ergreifen. Dcr Unterschied zwi
ich.'N den Beiden ist leirbt zu vcrstchen ; der Er
stere ließ» und glaubt die Lchren der Bibel, wäh
rend letzterer glaubt, daß Unirisfenhcit und das
PabAtlM, die csnzjM v«!«irrttcr findi-jA, K.)
Ana dein cinca
schtlü in Central.Amerika.
Tie Nachtseite» der Tivpenncitur.
Wir haben bisher nur dcr Reize des tropischen
Naturicbcns gedacht, nicht die Plage» erwähnt,
welche dem Wanderer vom Norde» noch peinlicher
sind als dem Eingeborncn, den die Gewohnheit da
gegen abgestumpft hat. Das Hochland der Ac
luatotialzone, wo dcr ewige Frühling wohnt,
cnnt diese Schattenseiten Nicht, aber auch
aicht de gleiche Fruchlbark>it, dieselbe üppige
öchönhtil der Pflanzcwcit wie der heiße Küsten
schädlichsten Miasmen aus. Schwächende Fieber
verschonen selten einen Fremden der lange Zeit in
den tropische» Waldein der Küste verweilte.
I i der Flora dcr heißen Tiesregion Ecntral-
Anierita's kommen nicht nur die stärlstcn Gistkiäu
ter, sondern auch viele Pflanzen vor, die bei dcr
geringsten Bciithung schnerzlich.s Brennen und
selbst Hautausschläge bewirken. Die Zahl dcr
Gewächse welche mit Stacheln und spitzigen Dor
nen bewehrt sind, ist zwischen den Wendekreisen
unendlich giößcr als im Norden. Man findet sie
besonders unter den Palme», Mimosen, Bioilielirn.
Agaven und Eacten. Kein Jagdau-'flug, kein
Ging durch ps.ivlose Waldslelle» ist sr>l vo» klei
nen Leiden. Doch sind alle Tücken dcr Vegetation
nicht mit den Plage» zu vergleiche» welche dein
!!Laldbcsuchcrhiervon Seiten der Thierwclt drohen.
Die Naubthicrc, die großen Katzcn sind noch am
weiiigslc» gcsährlich. Der Jaguar, die stärkste
und bluttürstigste Art dcr amcrikanische» Katzen, ist
trotz seiner Stärke und seiner Wildheit ein feiges,
menschenscheues Thier. Er verbirgt sich am Tage
in de» dichteste» B.ischgegendcn, unv flicht selbst
lie Nähe des einsamsten Nancho, sobald er Alien»
schcn wittert. Es ist u»S nicht ein einiger Fall
aus de» Mittheilungen glaubwürdiger Bewohner
res Landes bekannt, daß dcr Jaguar jemals un
gereizt einen erwachsenen Menschen angegriffen hat
te. Er flieht auch den Jäger, so lange es ihm
möglich ist, rrlieirt i>» äußersten Fall »nmcr aus
ei.' höchste» Bäume und zeigt nur dann grimmigen
Widerstand, w.nn ihm d e Hunde jede Möglichtcil
der Flucht äbgeschnittcn haben. Es gibt noch
jetzt ziemlich viele Jaguare, besonders in rer Nähe
der LianoS am stillen Ocean. Sic erwürgen abcr
dort nur die schwächstcn Thiere des Waldes und
der Heerde», und greisen selbst Kühe unv erwachsene
Pferde »ich! leicht an. Noch feiger u»d menschen»
scheuer ist der Puma oder der amerikanische Lowe,
der sich noch mehr als der Jaguar im tiefen Dik
kicht zu verbergen weiß. Mehr Furcht als diese
wilden Katzen flößen dem Jäger die großen Sta
chelschweine ein, welche immer hcerdenweisc erscheinen
und in dcr That sehr gefährliche Thiere sind wenn
man sie rcizt.
Schlangen der giftigsten Art sind zwar in Cen
tral-Amenka heimisch, sindcn sich jedochzieinlich sei
len, und verbergen sich unter Büschen der umge
stürzte» Waltstämmen an den dichteste» Waldsiel
len. Tic südamerikanische Klapperschlange, die
nicht die schöne Nückcnzcichiiung dcr
schcn Art hat, kommt mehr in lichten und trockene»
ileinrciche» Gegenden als in Wäldern vor. Sc
ist unter allcn Schlangen dcs Landes die am we
nigsten grfürchtete. Biel giftiger und fast immer
löblich ist dcr Biß derverschicvcncn Vipirarlen, dir
man in dc» östlichen Waldungen EoslaNca's sin
oet. Darunter hcißcn die beiden gesährlichste»
aiüstcngegenvcn vo» Guatemala vorkommt. Si>
l>cgt iiicist tiäge a» fcuchlc» Stellen, lst abcr so
g fug, daß ihr Biß kleinere Thiere fast aug, nblickUch,
schlänge ein, weiche sie „»»l t^uniii' ntiinen. Jcb
lebst haoe dieses Reptil nie gesehen. Es scheint der
Beschreibung nach eine Trigonoeepbalu« Äit z»
Gist der Koiallenschlange, die ober auch nicht so
träge still liegt wie diese, sondern die satale Eigen
schaft haben soll gegen den Menschen, der ihr nahe
Exemplar davon verschaffen.
Die traurigste Schatlcnscite des tropischen
WaldlebeiiS ist die Insektenplage. Keine Jah
reszeit ist davon fiei. Nur die Gattungen unt
Arten dieser dualer, wechseln nach den Monaten
und nach rcn Lokalitäten. Je feuchter die Lust
und die Waldstclle, desto größer >sl die Zahl der
Plaggcister des Waldes und dcr feuchten Stüstcn
gegeuven ncnkcn. Am zahlreichsten darunter si >d
dic Ameise», welche durch ihre zudrmgl che Gcsiä>-
Lerzweifluttg bringen. An schmerz.rrcgcnder Ei
gcnschasl steht unubcrtroffen die Naupc cincr Pha
länenavt, deren doriienähnliche Auswüchse bei dcr
wo die Inquisition blühte, vielleicht jiic Vcrftci?-
kung der Tortnr angewandt halten, ivenn sie ihnen
bekannt gewesen wäre.
Auch die Thiere haben von den Infekten schwcr
zu leiden. Die blutsaugenden Fledermäuse sind
in den Ltanoo die Plage dcr Heerde» und dcr
Schiccken dcr Harienabcsitzcr. In den Grase
bcnen von Guanacaste im Staat Eosta Rica
kommt eine große Erdspinne vor, dic alljährlich
Himdcrle vo, Pferde» durch ihren Fuß
tödlet, welcher Eiterung erregt und in Folge des
fcn die Pscrdc ihre Hufe verlieren.
Nicht so stätig ist in diesem Lande vle furcht
bare Erscheinung der Wanderhcuschrcckcn. Man
rechnet zweimal in jedem Jahrhundert auf ihrer.
Besuch. Wenn sie aber einmal da sind so fetzen
sie ihre Verheerungen drei bis vier Jahre hinter
einander fort, und vcrschivindtn dann plötzl ch aus
unbekannten Ursache», nachdem sie dcr Anw-ndung
aller weuschliche» Zerstörung»»»itel getrotzt hat
ten. Diese Eaiamität stcllrc sich leider während
unseres B.suches in Mittelamerika in den Jahren
«tv cm. hau«, >v!e gru-öhnlich
gänzliche Mißernte» in den tiefen Regionen u>ch
HungeiSnoth zur Folge. Die Heuschrecken ka
men aus rem Süden wolkenartig geflogen. Sie
caragua, und erschienen erst ein halbe« Jahr da
rauf in San Salvador, Honduras und Guate
mala.
Wenn die Schwärme dieser geflügelte« Loeustl
de» sich der Erde nähern, so verbniten sie ein ei
genthümlich schwirrendes Geräusch. Nur einzelne
kleinere Schwärme verirrten sich in die höheren
AiideSregione» von 4000 —5000 Fuß, und be-
gen sich oder bald wieder von dort in die tieferen
wärmeren Regionen zurück. Es erneuem sich da
von drci Generationen in jedem Jahr, und die
junge Brut bleibt drei Monate lang kriechend und
hüpfen auf Büschen und Bäumen, bis sie Flügel
bekommt und ausgewachsen ist. Dann erheben sich
die Heuschrecken plötzlich in großen Schwärmen,
rauschen hoch in der Luft über den Urwald hin,
und lassen sich fast immer nur an gelichteten Stel
len nieder; den sie lieben mehr die Culturpflanzen
als die wilde Waldvegrtation, und nehmen mit
letzterer gewöhnlich erst vorlieb, wenn sie eine Plan
tage nin abgefressen haben.
In unabsehbaren Masse» von vielen tausend
Millionen sahen wir diese Orthopteren während
des Sommers 1334 in den Llano» und Wäldern
res Staate» Guatemala zwischen Eequintla und
Jiapta, Alle versuchten Mittel des Schrecken«
wie der Zerstörung durch Trommeln, Schellen/
Gewehrschüsse vier Nirch Anlegen von Gräben
und Anzünden großer Feuer konnten die doitigen
Mais« und Ziickerpflanzungcn nicht» retten. Die
Heuschr.ckuiigen ließen sich auf ihrem Verheerung»-
zug nicht aufhalten und die Millionen, welche man
löbtete, wurden durch nachriickente Millionen zehn
fach wieder ersetzt. Sie w iren noch ungeflügelt,
und in diesem Alter bewegen sie sich mehr gehend
als hüpfend. Tie Aunährung ihrer Eolonnt
ver'iinrigt rin Geräusch auf den Blättern der
Busche, welches ganz ähnlich einem fallenden
Platzregen ist. Nur wenn sie durch da» Kom
men eines schweren Körpers einige Gefahr
erheben sie sich in starken Sprüngen, um dann
weder ruhig ihres Wegs z» ziehen. Wir haben
oo» ZOO —-jUtl Fuß und eine Länge von einer
Vieitelmeilc hatten. Entlaubte Bäume und
Lüsche bezeichneten den Weg den sie genommen.-
An einigt» Stellen drängten sie sich in den dichte
sten Massen zusammen, und bilretcn da ein scheuß
liches Gewimmel von vielen Hunderttausende«. —
Die Pserte scheuten oft, wenn sie, über eine solche
Colonnc wegre<tend, die ungrheuren Massen der
aufspnngenren Geashüpser zwischen ihre» Beinen
und ihrem L.i'.'e sahen, hörten und spürten.
Der tLisbandel.
Der Eisdandel hat in diesem Lande ritte Wich
tigkeit gewonnen, von der wenige Perfbticn «inen
Legriff haben. Was früher als ein kostspieliger
?uxus betrachtet würd.', den nur Wenige genießen
ses Artikels i» den Äer. Staaten ist enotin. Es
wird von Sachkunrigen die Behauptung aufgestellt,
daß j tzt in diesem neuen Geschäftszweige durch die
ganze» Ver. Staaten zwischen 56,000,000 und
7,000,000 angelegt und in den Wintermonaten
von 8000 bis IO.OOÜ Mann damit beschäftigt
sind. Der G. sammt Eonsum von Tis in New
?lork allein beträgt mehr als 100.000 Tonnen.
Boston conlumirt ungefähr 20,000 Tonnen jäht
lich, und Philadelphia, Baltimore und Wasching«
lon fist dcnselben Betrag. Eine große Masse
Eis wi»d nach dem Süven e?zortirt. Boston ex
po tirt viel mehr als New-Zlork. Der Wachs«
ldum de.'Eichandels jener Stadt seit list
auß rcrdt'tlich gtöß gewesen. Ii jenem lahte
wirken nämlich blo« Tonnen von Boston
verscbifst. In wurden 100.000 und in
l>iöi 156 440 Tonnen vpoitirt. Ein Hau«
allein führte !)l ,510 Tonne» aus. Der Durch»
schniltSpreiS ver Tonne i t, wenn ln groß n Quan
titäten ;ne Bei schiffung verkauft, Tbaler. Ein
qroßer Theil gebt nach Savannah, Eharleston/
Ne,»-Orleans, Mobile, Havana, Rio de Janeiro,
Eallao, St. Thomas ic. Bon dem in der Nähe
von New-J.'ek eing sammelten Eis ilkird nur ein
kleiner Theil auSgefS!,'rt, etwa 15.V00 Tonnen«
da« Jahr.
Tie größte Gesellschaft für Eishandet in New
?>ork ist die Knickerbocker, Kapital 900,000 Doli.
Ter Rockland See, aus dem sie ihr meiste» Ei«
nimmt. ja s>oo Acker groß, und liefert jährl ch
I? 0,000 Tonne» Ei». Sie beschäftigt hier lOOtl
Man», die täglich bis 8l.?A erhalten. Ihre
Eishäuser dort fassen 40 000 Tonnen. Drei
Tamxsiiasckniien und eine Masse Pserde arbeilen
Nacht und Tag; ein Theil dir Arbeiter ist de«
»bis, ein anderer de» Tags beschäftigt. Eine
Tonne Eis kostet in New Aork S 4.
Rc?ektkum des Sraaio Illinois.
Die Basis des WöhlstaiödS und Reichthum«
dieses Staats ist ter Äcke,bau. Auf wcite><
fruchtbare» epebt e» k. NiN einen
Acker mit schlechtem Boden.
Da>»e!>cn wird der Bergbau bedeusend >i?rdeii/
der jetzt schon eine Stellung cinnluiuit,
nainentlich der Kohlenbergbau. Handel unr Ge
werbe werden dagegen in seeundairer SteltiMl stehn.
I» Illinois sraden fich 6,? Millionen Acker Land
unter verschiedenartigem Klima vor ? die Distanz
zwischen teni Norden und Süden de» Lande» be
trägt an 4M Meilen. In allen Theilen produzirk
der Boden fäiiiiiitliche Getieiregattunge» und
Wolle.jene der Animalprodulie. ist unmöglich,
de» Werth der Ackerbaueezeugnisse dieses Staate«
g nau zu berechnen ? derselbe läßt sichwährend de«
verflossenen Jahre» auf nicht weniger al«
010,00,7. anschlagen, während nicht mehr als eiie
112 infter Theil deS Lande» sich in produktivem
stände befindet. Große Strecken sind durch di»
Tonstruktion von Eisenbalinen in den Bereich der
Cultur gebracht und werthvoll Femacht wvrden.
Stimmt nraii vorbemerlie Ziffern als Basis an,
was läßt sich dann nicht erwarten, wenn da» ganz«
Land des Staates angebaut sein wird? Man mul
tiplicire SÄXt,OM),O«>O, mit 5 und e« ergibt ffch'
eine Summe von LI,OOO,OOO,fHiH. Di« Be
völkerung nimint in einem Grade zu, welcher an
zeigt. daß ein solche» Ergebniß nicht ausbleiben!
und vielleicht schon im Jahr« l8?0, eintreten kann.
a»«bt.—Am Morgen des l6ten Diese«, al»
Hr. Hemingway von Chicago mit dem Bahnzug
von Schenectady in Albany, N.-A., ankani, war
ihm, während er geschlafen hatte, fein Rrifefack
i»it ?tj,sot7 gestshlrn, von denen L2.0V0 i« Gold
waren.
VS'Zin Bürger von Boston, der seit 50 Jah
ren Wetterbeobachtungen angestellt hat. sagt, de/
kälteste Tag im vergangenen Monat Januar sei
oier und einen halben Grad kältex
gewesen als der kälteste Tag innerhalb 20 Zah»
««« ov« te« lcxtru Hanuar.--«,. ° .