Der lecha patriot. (Allentaun, Pa.) 1848-1859, November 14, 1855, Page 2, Image 2

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Lech« Patriot.
RUrmau», Pa. Novembtr 14. Ivod.
I» Vereinigung ist Slärkc.
Der „Waschington Reporter/' das Organ dei
Amerikanischen Parthei in jenem Caunty, giht
staik dasür, daß die Amerikaner alle ihrc G»Hrll»-
»iße ablegen, und daß sich alle CUemextc welche
gegen die weitere A»Sdrhnu«>g der Sklaverei—da
ge» »nanfhörlichc Ttaatstaxcii, und somit der Lo
ks Foko Parthei zuwider sind das heißt alle
Whigs, alle Amerikaner und alle Republikaner—
sogleich für den nächste» Presiventen-Wahlkamps
"«'einigen sollten. Jene Zeitung schlägt ferner
Zweck z» berufen, uud sich auf eine Pläkform zu
verständigen. Was sagt Lecha zu einer solchen
Versammlung ? Wir für unsee Theil sage», laßt
uns ebenfalls ohne Verzug eine solche Versamm
lung in Lecha halten. Lecha Eauzity ist heute,
»bschon die letzte Wahl gegs» uns resultiite es
war dies aber »»verzeihlich« Nachläßigkeit Auti
Loko Foko. Anders kann dies doch sicher nicht
fei», denn niemand kann uns glauben machen, daß
unsere gute Bürger das Interesse des Landes für
das Wohl einer Parthei aufzuopfern bereit seien —
welche Parthei, noch nebenbei gesagt, uns schon
sv viele Jahre so schändlich taxirt hat, blos u»,
ihre Getreuen, oder ihre Blutsuckler an den öffent
lichen Wcrken zu füttern. >
Soll also eine solche Versammlung wie olenge i
dacht gehalten werden? Ti« Antworten aus de»
verschiedenen TaunschipS werden shne Zweifel sein -!
Ja es soll.
IVit uns.rt Gtgncr die IVaklrn tragen.
Der Baltimore Clipper, weißt daraus hin >s-el- j
che Mittel die Pierci-Administration, und die Ka> i
Maryland zu tragen. Der Schreiber sagt, er!
vabe es aus guter Authorität, daß am letzte» B«-
zahlstage vor der Wahl, einem j.-den Arbeiter, an
gestellt durch die Regixrung, 5 Thaler für Mary
land Wahlzwecke abgezogen worden feie». Daß
»twa FIV,(M> auf diese Weise erlangt wurden.
Rechne hierzu ?2i>,ilW früher durch die Regier j
Stiittme» zu kaufen, und liederliches Gesindel von
andern Staaten zu importiren um für das katho- Z
UscheTicket zu stimmen.
Jene Zeitung versichert ebenfalls, daß die Ei»> I
gewanderten in Baltimore angewiesen gewesen sei-!
»», sich mit Schießgewehren und ander» tödlich »
Waffen, für den Wahltag zu versehen, umim Fall
,ines Ausbruchs vorbereitet zu sein. Gott eihal
te die Republik!
Saltiniort.
Um aus die Wahl zu wirke», verbreitete man
tenS, war es nicht gerade die eigne Schuld des La
üerhändlers? Und drittens, ist diise Geschichte
uicht gerade so lügenhaft, wie diejenige von der!
Stadt wähl daselbst, wo ebenfalls über das Be !
»rage» der AnicriZaner geklagt wurde aber als
find? Bis diese Frage», nach der 'Wahrheit, be
antwortet sind, ..liegt der Sattel gewiß wieder aus
dem reck ten Pferd" aber man verlaße sich dar
auf, nicht auf den Ainerikanern.
Der R,cpul'!it'ai«tr.
Der Opium-, alias Buffaloefell-Held vom Ne
publikaner, leugnet es in einer vorgeblichen Ein- >
frndmig, daß die Loko Fokus in diesem Caunty!
T2VW für Eleckschenir Zwecke erhalten hätten.
Daß es aber dennoch ewige Wahrheit ist, weiß
beinahe ein jeder Knabe auf unsern Straßen, und
jeder rechtliche Mau» würde sich schämen eS zu!
läugnen. Daß eS durch geinciuten Heid gelcug- >
riet wird, wundcrt uns durchaus nicht, denn keine!
»r suchen würde seine Leser glauben zu »lachen, es
fei keine Allmacht, wcnn es ihm nur im Geringsten
»räumen würde, daß es seiner Parthei auch nur eia
Tic N-turalisaiiono Gcftstt.
S«ö"Jn dem Staat Pennsylvanien sind unsere
Gegner, ohne die Eingewanderte Stimme, wenig
stens üÖ.KVV in der Minderheit. In der Stadt
Neuyork wurden in der Woche vor der Wahl l t),-!
g(>ö Eingewanderte naturalisirt. Gewiß bedenk
lich. Es entspringt »un hier die Frage für alle
gutgcsiiinntc naturalisirte Bürger, so wie aller
Amerikaner, ob nicht die Probezeit der Eingewan
ianisch geborn?» Bürger auf gleichen Fuß aber
auch nur auf gleiche» Fuß—zu stehen kämen ?
George M. Dallas.
Letzte Woche hielten die Loko FokoS in Phila-!
Velphia eine Versanimlung z» Gunsten des George
M. Dallas, fürdienächstc PresidcnlcnstcUc. Dies
ist der nämliche Dallas, welcher als er Vice Pre-!
stdent war, in Bezug auf eine» beschützenden Ta- >
riff, den 'Norden an die südlichen Sklavenhalter j
verhandelte. Es ist also schon genug gesagt —'
kein Whig, Amerikaner und Republikaner, welches
nach Grundsätzen handelt, kann für ihn stimmen.
Rur südliche Negertreiber und Amalgamaiionistcn,
nebst wenigen nördlichen Teiggesichter könne» ihn
unterstützen.
Unsern Dank.
Freund Henry S.. von Salzburg Taunschip,
bat unser» warmen Dank sür jenes herrliche Ge
schenk. Ueber die Bemerknuge», die er gemacht
hat als er daßelbe verabreichte, haben wir uns in
der That satt gelacht —so satt, daß wir das Ge
schenk nicht sogleich verzehren konnten. In Bezug
>i«f jenen Gegenstand wollen wir aber nochnials
«tt einander sprechen. Weßwegen, geht aber die
katholisch' Expreß, und alle unsere andere Feinde,
Vit stets darauf bedacht sind, u«S unseres Brodes
zu berauben, „ganz und gar nichts an."
Ks"Von der letzten Woche ist uns bis jetzt noch
kein „Weltbote" zur Hand gekommen, und wir
können daher nicht wißen, ob darin wieder ein Ar
tikel gegen uns erschienen ist oder nicht.
»S'Gouvernör Causey. vom Staat Delaware,
hat ebenfalls den 22sten November als einen all
gemeinen Büß- und Bett'g bestimmt.
Verbandilmgcn der Lomt.
Folgende« ist elue Liste der Rechtfälle welche
letzte Woche vor unserer Court verhört werden sind :
Der Staat gegen Thomas Steffen. Anklage,
Diebstahl. Die Jury fmid ihn nicht schuldig. —
Das Caunty bat di» Unkosten zu bezahlen.
Der Staat gegen William Ocker. Anklage.
, Vastardy, auf Eid der Sarah Rothrock. Verdikt,
jchnldig. Nithril, ? l Strafe, -?2U Wochengeld,
und 5(1 Cents die Woche bis das Kind 7 Jahre
alt ist.
Der Staat gegen Henry Schaff er. Anklage,!
Bastardy, aus Eid der Mary An» Friedrich. i
Verdikt schuldig. Urtheil?! Strafe und LH«!
Wochengeld. sDas Kins w« sch»n vor derSi-
tzing der Court gestorben.)
Der Staat gegen Zhtmas M'Ewing. Anlla-
ge, eine Axt gestohlen zu haben. Verdikt nicht j
schuldig. Das Eaunty bezahlt die Unkosten. !
Der Staat gegen Philip Freiberger. Anklage,
eine Flinke gestohlen zu haben. Bekannte sich !
schuldig. Urtheil l Tag Einkerkerung in dein Ge
fängniß dieses Caunties.
Der Staat gegen Moses Lentz und Daniel Pe
ter, Wegmrister von Waschington Taunschi?.
Anklage, das Verbeßer» eines gcwißen Weges
vernachläßigt zu haben. Verdikt schuldig. Ur
theil Bl<l Strafe uud die Unkosten zu bezahlen.
Der Staat Hegen Jacob Deily. Anklage, ei
ne gewiße Straß, obstruktirt zu haben. Verdikt
schuldig. Urtheil Z Cents Strafe und die Unto-!
sten zu bezahlen, und die Obstruktion hinweg zu!
Der Staat gegen Samucl Dankel. Angeklagt
ctwas Scharfes und Unreines, durch eine Svripe, j
gegen den Schullehrer Schumacher geworfen zu
haben. Verdikt schuldig.
VN'Hcrr Dankel hat aber Anspruch für ein
neues Verhör gemacht und die Court hat eine
Regel erlaubt, um Ursache» anzugeben, warum
ei» solches neue Verhör verlangt wird.
In der Sache des Staats gegen Mary Sny
der—auf Verdacht den Tod ihres Kindes herbei
geführt zu haben, angeklagt—von welchem früher
in unserer Zcit»ng Meldung geschah hat die
Grand Jury keine „True Bill" gcfunden, und
dieselbe ist also auf freiem Fuße.
Tas Änti-Lcis<»s'Gcsi,'ft.
Bei der vor einigen Tage» in Pittsburg gehal
tenen Eourt, sind Personen, Namens Beiinett,
Sasage, Schannon und Walto», ein jeder zu 5!
Tage Gefängnißstrafe und zur Bezahlung von 2N!
Thaler veriiitheilt worden, dafür daß sie unter'
dem neuen Liquor - Gesetz augeklagt und schuldig
gefunden worden sind, berauschende Getränke oh !
ne Leisen; verkauft zu haben. Der Grtränkcbund
will diese Sache vor die Supriem-Court bringen.
Äll'a^^Val>l7
Bei der neulichen Wahl in Alban?, Neuyork,
griff Michael Brannon, wegen einer alten
fache, einen Mann Namens W. M. Cropen an,
der eine "Pistole zog und Brannon durchs Herz!
schoß. Dieser sank sofort todt nieder. Wer will
nun der erste fein der die schuld auf die Amcri- !
kaner zu schieben sucht? Es wird sich doch gewiß
jemand finden laßen der schlecht genug ist zu thun.
Ncu-Orlcan»,.
Ei» Gefecht bat bei der neulichen Wahl in N.
Orleans
zu lege» sich bemühen. Nur gut, daß der beßcr-!
denkende Theil des Volks solch verdorbenem Ge-
sindel keinen Glauben mehr schenkt, nachdem es!
schon zu oft in Lügen ertapvt worden ist.
Offenbare Otgaiiisilung.
Der ,Clario» Banner' spricht sich stark zu Gun-!
sie» einer offenbaren Amerikanische» Organisirung
aus, und ladet Eingewanderte
ein, sich derselben anzuschließen, und das Ihrige
in der Errichtung einer Piätsorm, hinsichtlich der j
Naturalisations-Mesetze so wie zu ihrer eigenen
Zufriedenheit —beizutragen.
Folgen dcr Spielsiicht.
In Philadelphia ist letzte Woche ein junger
! Mann angeklagt worden seinen Brodherren un
rechtmäßiger Weise Geld entwendet zu habe».
gestand 82l10(), von Zeit zu Zeit, genommen
und dafür Lotteric-Zettci gekauft zu haben. Cr
hat dafür ei» Vehör vor der Court zu bestehen. >
Hüttt tLuch vor Fälschungen.
! Eine höchst gefährliche Fälschung von Fünf-
Thalcr>Note», sind neulich in Philadelphia und
! anderwärts in Umlauf gesetzt worden. Dieselbe!
sind auf die Philadelphia Mechaniks - Bank, sind
vorzüglich ausgeführt und vermögen den besten
Kenner zu täuschen. Sie sind mit dem Buchstaben
„B" versehen.
Schneller U?achatl>mn.
La Große, Wisconsin, welches Städtchen erst
! vor vier Jahren angebaut wurde, soll jetzt schon
! 2WU Häuser zählen. Dies kann man in der
! That schncllcn Wachsthum nennen.
SN' In den, Senat der Vereinigten Staaten
j sind noch fünf leere Stelle» zu besetzen, indem die
! Dienstzeit der Herren Fitzpatrik von Alabama, At-
chison von Missouri, Petit von Indiana, Cooper
von Pennsylvanien, und Gwin von Ealifvrnien
> am letzten März zum Ende ging.
! LM'TiN Wahlbeamter in Philadelphia ist ge>
! richtlich belangt worden, dafür daß er sich iveiger
!te die Stimme eines «aturaüsirte» Bürgers zu
nehme», der nur t Tage vor der Wahl seine Pa
piere erhielt. Diese Klage wird nun das beseiti
gen, worüber schon so viel gesprochen worden ist. HugheS,
HugheS, soll bei der neulichen, im
Staat Neuyoik gehaltenen Wahl sehr thätig ge
wesen sein, und Alle und Jede Katholiken aufge
fordert haben, alles Mögliche gegen die Amerika
ner zu thun. Sie Mitteln sich nicht in die Wah
len ! He?
SaZ" Der Tödtengräber zu Norfolk, Virg. ist
kürzlich gestorben, nachdem er während seiner Le
benszeit nicht »veniger als 230» Leichen beerdigt
hatte, und untcr diesen jene seiner eigenen Gat
tin.
VS-In Kentucky wurde vor einigen Tagen ein
wohlhabender Bursche verurtheilt S6i)0l) zu bezah
len, dafür daß er eine junge Dame, der er die
KH-Jn Ehester Caunty, sollen seit der letzten
Wahl etwas über 3i><) Stimmgeber, meistens De
mokraten, der Ainerikanischen Organisation beige
trctten sein.
VN»Die Einnahmen bei der Boston Ackerbau
Ausstellung, belitfen sich zu der ungeheuern Silin
ine von Söil.WO,
lndiana Caunty, Pennsylvanien hat
letzte Woche ein Jrländer, einen seiner Landsleutc
auf der Stelle todtgeschoßen.
tLuropäischr Rrisebildrr.
Ne>. I—S.
Ä r ll n w i l s ch, «erks Co.. Okt. 25.
Geehrter Herr! —Vielleicht möchte es meinen
Freunden und Gliedern niciner Gemeinden einiges
Vergnügen gewähren, wenn ich Ihnen eine kurze
Beschreibung meiner Europäischen Reise in Ihrem
Blatte von Zeit zu Zeit mittheile. Auf die Ein
ladmig eines nahen Anverwandten hin (L. Auden
ri»d), der schon zweimal die Reise gemacht hatte,
glaubte ich, es wäre v!clleicht eine groHe Genug
thuung sür mich einmal wieder »ach 38 lihre»
i mein altes Vaterland und meine noch lebenden
Geschwister zu besuche». Ich »ahm also „Stock
und Hut und that das Re sen wählen." Den
! 3ten Juli verließ ich mit einem Theile meiner Fa
i iiiilic meine Hnmath, um mich über Philadelphia
I nach dem Einschiffungs-Platz, zu bege
ben. Nachdem ich einige Tage bei meinen An
verwandten in Philadelphia zugebracht, und einige
nothwendige Zurüstungen für die Reise gemacht,
! nahm ich Abschied von den Meinen und fuhr den
li). auf der Amboy und Jersey Riegelbahn nach
dein großen Neu-lork, und ging mit meinem
Schwager, Hrn. L. Audenried, de» l l - an Bord
I des herrlichen Dämpfers „Baltic," der auch l 2
I Uhr Mittags die Anker lichtete. Es waren 2i3
Passagier« von jeder Claße, Handelsleute, die in
Geschäften nisten und solche, die zu ihrem Ver
l gnügen Europa besuchen wollten; Secleule hatten
i wir 27, und die Uebrigen waren Engineur, Feu-
erieute und Bediente jeder Art, Köche und Auf
wäricr, sammt einem Arzt und einem Barbier.-
Unser Capitän Comstock war ein sehr feiner Herr,
der sich durch sein höfliches Betragen, sowie große
Aufinerksauikeit auf die Sicherheit und Bequem
> lichkeit seiner Passagiere unsere allgemeine Achtung
lind Liebe erworben. Auch alle seine Schiffsmann
schaft und Untergebene, verdienen das Lob wohl
gesitteter und nüchterner und dienstbeflissener Leu
sel! es leider beklagen muß, auch war strenge Mäs
sigkeit tiuc schöne Zierde dieser Leute. Ich kann
daher dieses Schiff Jedem empfehlen, der, was
Bequemlichkeit, gute Aufwartung und anständige
Behandlung anbetrifft, nicht leicht ein besseres fin
den möchte. Auch die Kost war vortrefflich, und
Aork erwartet werde», mir schade, daß die meisten !
Passagiere besonders Anfangs so schlechte» Appe- !
tit mitbringe», wegen der Seekrankheit. Davon !
blieb ich Gottlob so ziemlich rerschont, indem ich
nur drei Tage lang mit etwas Schwindel geplagt
war. Wir hatten die ganze Reise hindurch schö
nes Wetter, und daher ruhige See, einen Sam
stag Nachmittag ausgenommen, wo die See an
fing etwas hoch zu gehe», e.' dauerte aber nur »ei
nige Stilnden, dann hatten wir bis zu Ende die
angenehmste Fahrt. Sonntags, den l üten. war!
Gottesdienst in englischer Sprache von Missionär
Baird, der schon alle Welttheile durchreist und sich
besonders in der asiatischen Türkey aufgehalten
hat. Nil, selbigen Tage passirten wir AbendS die
Neufundland Bank, die man von fern noch er
blickte. Samstag, den 27sten, sahen wir die Kü
sten von Irland, und von ferne ten Landsitz von
OConnell, des großen Patrioten, der vielleicht,!
wen» er mehr Hülfe und Siandhaftigkeit besessen
hätte, sein Vaterland frei gemacht hätte. Als wir l
uns bald der Küste näherten, und schon beinahe!
Liverpool im Angesicht hatte», zeigten sich die in
England so gewöhnlichen und für die Schiffahrt
so gefährlichen Nebel. Wir wurde» durch diesel
ben verhindert, Samstag Abends in Liverpool ein
zulaufen, und mußte» in der Nacht stillt liege».
uns von traurigen Aolgen hätte sein können. Ein !
kleiner Schooner mit Schiefer beladen, und von
Belfast nach Cork segelnd, rannte Abends 10 Uhr
in der Dunkelheit gegen unser Schiff, und zerbrach
augenblicklich feine zwei Masten, wodurch das!
Schiff zum Sinken gebracht, und mir mit Mühe
noch durch die meiischenfieundliche Hülfe unseres >
Capitäns die Mannschaft gerettet wurde. Die-!
. etwa l 4 Jahren und zwei Seeleuten ; das Schff !
j sank in wenigen Minuten niit der Ladung. Für!
die Gerettete» wurde von den Passagieren unseres
, Schiffes eine Collekte von über 2i)>> Thaler gesam-
inelt, uud der Tochter des unglücklichen Capitäns!
übergebe». Unser Schiff hatte uur unbedeutcn-!
den Schade» gelitte». Sonntag Nachmittag lan
deten wir im Merscy, einem bedeutenden Fluß,
! welcher sich dort in den Irischen Caual ergießt.
Liverpool liegt sehr schön amphitheatralisch,
! größtentheils an B.rgen, die m t einer Anzahl
niedlicher Landhäuser ges binückt sind. Der Ha
ssen selbst ist ein Meisterwerk der Kunst, mit herrli
! chen Docks, wo iieer 5 o>>9 Schiffe jährlich nach
! allen Welttheile» aus und ein laufe». Wir hiel
' ten uns nur über Nacht i» Liverpool aus, und fuh
! Ren Montag Nachmittag per Eisenbahn nach Lon
! Don, 21 l Meilen. Merkwürdig war mir da ein
! Tunnel, der vier Meilen weit uuter der Stadt hin
geht. Ich bemerkte aus dem Wege, daß England
! größtentheils schön und herrlich angebaut ist. Die
! Schaafzucht wird dort sehr stark getrieben. Wir
eine der größten Fabrikstädte Englands, besonders
berühmt durch seine feine» und künstlichen Stahl-
I Waaren . Montag Abends um 8 Uhr langten wir
in London an, der größten Weltstadt in Europa,
die gegenwärtig 2j Millionen Einwohner hat. —
Wir nahmen Quartier im Hotel Tavistock, bei Eo
schrnmenge und zahllosen Fabriken ein beinahe un
! aufhörlicher Dunst und Nebel die Atmosphäre ver
hüllt und so nur selten die Sonne Ihren bellen und
i als ich die volkreichen und gedrängten Straßen
durchfuhr, des unsterblichen Schillers Verse ein!
„Wohl von größerem Leben mag eS rauschen,
Wo fünf Welten ihre Schätze tauschen,
An der Themse, aus dem Markt der Welt,
Tausend Schiffe landen an und gehen,
lind es herrscht der Erde Gott, das Geld."
Da wir nach dem Festland eilten, so hielten wir
uns nicht ganz zwei Tage in London auf. Wir
sahen einige Merkwürdigkeiten London'S: De»
St. James Pallast, Soinmer-Nesidenz der Köni
ge von England, das Parlamentshans der Lords
und der Gemeincn, beide mit unglaublicher Pracht
und Geschmack gebaut und gegenwärtig reparirt.
Auch ist merkwürdig dort zu sehen Westniinster
Hall, wo die Könige gekrönt werden, und auch vie
le begraben liegen. Die Themse ist ein schöner,
aber mit der Delaware verglichen nur unbedeu
tender Hittfi, der England lBi> Meilen durchläuft,
! und sich M) englische Meilen unterhalb London in
die Nordsee ergießt.
Dcu 2 tsten Juli fetzten wir unsere Reise sort
lind verließen das neblichte London um auf der
Eisenbahn nach Fowlkstoiie, rincin Hafen am Eng
lischen Canal zu fahren, dort kamen wir Abends
um 5 Uhr an, und schifften foglrich von dort in
eincn Dämpfer ein, um nach dem schönen Frcmk
reich zu segeln. In zwei Stunden landete» wir
in Bvlogne, einer sehr schönen und freundiichcn
Seestadt; unsere Uebersahrt war sehr angenehm,
und durchaus nicht beunruhigt von Sturm, wie es
gewöhnlich und gerne auf der Nordsee geschieht.
Hier war «S, wo 18!)5 Bonaparte eine bedeutende
Armee versammelte, um sie »ach England überzu
führen, und das stolze Albion zu erobern. Aber
sel» Pia» wurde durch neue Feindseligkeiten mit
Oestreich vereitelt, wohin er die Arnice nachhcr
führte, und seitdem wir auch von keiner Landung
in England mehr die Rede. Bo» Bologne setz
ten wir Abends nach halb siebe» Uhr unsere Reise
nach Paris fort per Eisenbahn, wo wir Nachts 2
li, gegenüber den weltberühmte» Tuilerien, den, al
ten Residcnzschloß der französischen Mon.uche» am
rechten User der Seine. Dieses Schloß war ei
lution 1792 von dem wüthenden Pöi>el gestürmt,
doch nicht gänzlich zerstört wurde.
Paris ist eine sehr alte Stadt und wurde schon
vor Christi Geburt von den Pariseern, einem Gai
lisch-Eeltische» Volke aus einer Morastinsel der
seine erbaut. Seit gZ7, wo Hugo Capet, ein
Graf von Paris, den französischen Thron bestie
gen, der Vorvater der Bourbons, die so lange
Könige geblieben. Außer den Tuilerien, oder ge
nau durch Gallerien mit ihm verbunden ist das
Louvre, ebenfalls ein alter königlicher Pallast, wo
sich die prächtigste Gemäld sainniiung findet von
Meistern, Alter und Neuer Zeit. Für ein gerin
ges Trinkgeld kann jeder diese Sammlung betrach
manchen derselbe», aus der heilige» uuv profanen
Geschichte. Einer der größten Maler neuerer Zeit
war David, geboren zu Paris 175 ii. Er malte
Ruhme vorzeichnet, sowie auch sein Besuch auf dem
Zchlachtfelde von Eylau, den Tag nach der
Schlacht, im Jahr 1807. Einen schone» Ausflug
machten wir nach Bois de Bologne, einen herrli
chen und großartig ausgelegten Garten und Ge
hölz vier Meilen von Paris, wo wir eines Nach
mittags hinfuhren. Dies war in alten Zeiten der
Mannen, wie weit es der menschliche Geist in dieser
Hinsicht seit Jahrtausenden gebracht bat, u»d doch
noch immer im Fortschreiten begriffen ist —der
ne Höhle und sein 'Nest noch eben so baut, wie zur
Adams Zeit.
Wie fanden da Kunsterzeugnisse aus allen süns
Mittheilen. Besonders war auch Amerika sehr
wohl representirt durch Maschinen jeder Art, uud
ich traf nachher auf der Heimfahrt einen Mechanik
von Chicago, der eine feiner Dreschmaschinen dort
aufgestellt, lud den Preis gewonnen hat. Viel
leicht war es Herr MeCvrmick selbst. Die feinsten
golddurchwürkten Seidenwaaren waren von Lyon
uud selbst von Madras in Ostindien. Prachtsol
l res kaun nicht gemacht werden. Nachdem ich in
digkeiten von Paris geschaut hatte, (zu deren völ
liger Ansicht freilich ein Monat oder ein Jahr
nicht hinreichte,) eilte ich niit Sehnsucht n ich Niel
sen im sü.liclien Frankreich, von wo aus er im
Sinn hatte, Italien zu bereisen und die merkwür
digsten Städte, Florenz, Rom, Neapel zu besu
chen ; allein sein Vorhaben wurde ihm llnaiigc-
Mayland und einen Theil der Schiveiz. Er reiste
dann nach kurzem Ausenthalt im schönen May»
laud, dem Paradies von Ober latalien über den
Siniplo» (ein l 0,327 Fuß hoher Berg) »ach der
Schweiz, Würteniberg und den Rheinländern, wo
am Rhein wieder zusammenfanden.
Von Paris aus, den 27. Juli, brachte mich die
Straßburger Eisenbahn nach zwöisstüiidiger Fahit
i Abends nach Manheim, einer freundliche» und
! sehr regelmäßig ausgelegten Stadt im Badische».
Manheim liegt hart am Rhein. Auf dieser Rei
se berührt man auch die Champagne, wo der be
rühmte Champagner-Wein gebaut wird ; Epernay,
wo der beste wächst, ist eine Haupt-Station, und
man erblickt da Meilen weit nichts als Weinber
ge ; sonst ist das Land unfruchtbar, und nur die
weltlichen Gegenden haben gute Kornfelder und
Viehweiden. Frankreich ist im Allgemeinen ein
schö >cS Land, und das Klima gehört zu den schön,
sten und fruchtbarste» der Erde. Hauptcrzcugnis
se desselben sind Obst, Oliven und Wein, denn es
besitzt fünf Millionen Morgen Weinberge. Von
Manheim aus, wo ich den sehr guten Gasthos
„zum Pfälzer Hof" jedem reisendem Amerikaner
empfehlen will fetzte ich den 27s!en luly meine
Reise über Heidelberg, (berühmte Universität)
Bruchsal nach Stuttgardt sort, wo ich Nachmit
tags 3 Uhr bei meiner liebe» Schwester und ihrem
! Sohne Carl Frank eintraf. Groß war die Freude
des Wiedersehens nach einer Trennung von 38
lahren und Thränen der Frende flößen auf bei
den Seiten. Auf diesem Wege berührte ich die
schönsten, angenehmsten, blühenden Gefilde der
alten Pfalz, von wo aus in alten Zeiten viele ar-
ine Leute wegen der schweren Bedrückungen und
> Kriegen nach Amerika und besonders Pei'.nsylva
! nie» ausgewandert sind. Man sollte es nicht
! glaube», wenn man die schönen Felder ansieht, die
wie ein wahres Paradies in aller Fruchtbarkeit an
allen Fruchtgattungen, Obst und dem edlen Wcin
Vörden Augen sich entfalten, und eS ergötzen, daß
so große Armuth und Elend dort herrscht unier
dem Bauernstände und auch dem Handwerker
aber der Fluch der Tyrannei und einer übermäßi
gen Pracht der Soldateska und Beamten drückt
jeden Wohlstand nieder, und daher glücklich jeder
Amerikaner, der wenn er auch kei» so schönes Land
hat, „eS frei und fröhlich genießen kann."
G. F. I. Ja ger.
UZin andercr Plan.
Das Potter Caunty Journal schlägt vor, daß
die Anti-Nebraska Mitglieder der nächsten Ge
setzgebung, sogleich nach ihrer Zusammenkunft in
Harrisburg, eine Convention für die Formiruug
eines Anti-Nebraska Erwähler-ZettelS, berufen
sollten. Der Editor glaubt daß alle Anti-Ad
ministrations - Stimmgeber sich unverzüglich da
rauf vereinigen würden. —Es möchte dies vielleicht
! kein übler Plan fein.
in Vtn voll'sschtNtn.
Die Philadelphia „Freie Presse" tadelt die
Zweckmäßigkeit die Bibel in de» Frolschulen einzu
führen, und sagt, daß d e pfäsfische Bigotterie den
Unterricht der Bibel und eine auf ihre Lehren ge
gründete Anschauung»- und Lehrmethode ei »-
geschmuggelt habe!
Auf obigen Satz wollten wir blos bemerken, daß
das Volk Pcinisylvauiens ei» christiiches ist,
und di.' Const tulion und uusere Gesetz', die Bibel
und den Eid aus die Bibel als gültig aiie»k.n»en,
oaß alle Institute, Gesetze, Regierungen, Ur
theilsspruche, Hinrchtungen, kur; alle Handlungen,
welche von Menschen in diesem Staat als rechts
gültig begangen werden, nach Ansicht der Christen,
mit den Grundlehrcn der Bibel übereinstimmen sol
len. Und da dies so ist, glaubt das Volk »och an
die Bibel und ist Willens, daß dieselbe in den
Schulen gebraucht wird ohnc pfäsfische Einschinug
gelei. Etwas müssen wir als Leitfaden habe»,
wornach »nfere Grundsätze und Handlungen sich ?u
richten haben ; wenn die „Freie Presse" ctwas Bes
sereS weiß und kennt, so sollte sie eS dein Volke
mittheilen. Wenn die Bivel aus den Schule»
verbannt werden soll, so kann mithin auch die christ
liche Lehre und Alles, was darnach geschieht, keine
Geltung mehr habe». Wir glauben, daß das Volk
aber hierüber im Irrthum, so kann der SHreiber
der „Freien Presse" cS vielleicht eines Bessern be
lehren. —(Baurnfr.)
Unfall und knappt» tLnttoninien.
Am Mittwoch Abend, als Hr. John B. Ste
einigen Freunden an den Gibraltcr Eisenwerke»,
wurde das Pferd unbändig und schob die Earraige
zurück von der Brücke in den Eanal. Hr. Ste
venson und eine von den Damen sprangen heraus,
l'lieb darin und schwamm aus dem Wasser, in dem
Kiste» de-< Fahrzeuges, welcher sich abgelöst Hille
durch den Fall, sür etwa zwanzig Minuten, als
sie glückiicherweise gerettet wurde, mit keincul wei
teren Schade» als ein unfreiwilliges kaltes Bad.--
Das Pferd —ein werthvoileS Thier, welches Her-
Insasse» gesädrlich beschävigt worden sein.-Veob.
lLi» t'tr«»t»rca Unglü.k
ereignete sich am letzten Sonntag Abend, um etwa -
<i Unr, in der Familie des Herrn F. H. Strecker,!
Marmorsleinbauer in Reading. Vier seiner Kin-!
der hatten sib in ein Eabinet seiner Werkstatt be- j
! leben und trieben Kurzweil, als das Aelteste, ein
I »ige von etwa ll> Jahren, eine von Allen's
sechsläusigcn Pistolen aus einem Desk nah,.' und
spielend nach seinen Geschvistern zielte. Der
dete alle drey. Ein Mädchen, i) Jahre alt, ward
garstig im Gesicht verbrannt; einem anderen
Mädchen, l7> Jahre alt, eln Auge auSgeschlage >
oder ausgebrannt, und einem Knaben, 8 labre
alt. fuhr die Kugel gleich oberhalb der linken
Schläfe in den Kopf und drang etwa 3 Zoll tief
ein. Man hat keine Hoffnung zu seiner Wieder
herstellung.—(Adler.)
tLin Trautifpirl in Georgitn.
Vor einigen Wochen gieng eine der Töchter ei
nes reichen Pflanzers in Telfair Cauntv, Geor.
mit einem Manne von einem schlechten Charakter
während einer kurzen Abwesenheit des Vaters
d irch, und das darchgegingene Brautpaar wurde
I am Abend des nämlich » Tages verheyrathet. Als
! der Bräutigem am folgenden Tage in einem Bug
gy durch den Wald zurückkehrte, wurde er von Je
mand in dem Gebüsch geschossen und tödtlich ver
wundet. Die Braut erschien nachher vor einem
Magistrat imd beichivor, daß sie glaube ihr Vater
habe ihren Gatten erschossen, indem er öfters ge
drohet habe dieses zu thu», im Falle s c mit dem
selben davon gehe.
Dit Slcrt'licytcil j-, Norsslk
Der Sekretär der Howard Association in Nor»
> folk. Vir. schreibt, daß aus einer Bevölkerung von
7,WO Seelen, welche jene Stadt vor dem Aus
bruch des gelben Flebcrs enthielt, nun über 2,0»U
in ihre» Gräbern ruhen. Von den übrige» waren
bcynahc neun Zehnthciie vom Fieber befalle». Iu
vielen Fällen wurden gaine Familien weggerafft
Unter ander» wird als ein Beyspiel angesührt. daß
nur ein kleines Kind zurück blcibt als der Repre
scntant ciNcr einst zahlreichen und glücklichen Fami
lie.
Unlncii schlicht« Srtragcn.
Kürzlich sind Herr . wenS und feine Frau zu
Memphis, Tenn. am gelben Fieber gestorben und
ließe» sieben Waisenkinder zurück, welche nachher
nach einem Hanse gebracht wurden welches beson
ders für ihre Aufnahme gemiethet worden war.—
Dieses gab den in der Nachbarschaft wohnenden
Personen Anstoß» und diese, ans alberner Furcht,
daß die Kinder ihnen die Krankheit mittheilen
möchten, versammelten sich zur Zahl von ungefehr
fünfzig und zwangen die armen Waisen des Nachts
das Haus zu verlassen und nach dem Hause zurück
zu gehen, 'n welchem ihre Eltern gestorben waren.
Xrankkcit im S»drii.
Ein Brief von Starkville, Mississippi, sagt, daß
jene gii»e Landesgegend von schwerer Krankheit
Keimgesucht worden ist, und daß man seit manchen
Jahren nicht so viel Noth und Elend dort gesehen
hat, wie im verflossenen Sommer und im gegen
wärtige» Herbst. Zu ciner Zeit waren nicht ge
sunde Menschen genug vorhanden, um den Kran
ken abzuwarten. Die Baumwolle in jener Ge
gend könne nicht eingebracht »verde», indem die
Arbeiter nicht im Stande seyen dieselbe zu pflücken.
Fleisch, Getreide und andere Lebensmittel seyen im
Uebcrfluß vorhanden, aber Grocereyen seyen rar.
tLin Pantlitr gttodttt.
In der Nacht vom 2l>sten October wurde ein
Panther, welcher sieben und einen halben Fuß in
Länge maß und ISN Pfund wog. nach einem
Kampf von einer halbe Stunde, ohmvcit Card
Springs, an der Sycamore Creek, Tcnncsscc, von
einer Parthci Männer und Hunde getödtet. Er
tödtete drey vunde, lähmte mehre andere und em
pfieng fünf Schüsse, che cr crlcgt wurde.
Falsche Sanknotcn.
Falsche S ll) Noten auf die Western Bank von
Baltimore sind gegenwärtig im Umlauf, d e so gut
nachgemacht seyn sollen, daß cS beynahe unmög
lich ist sie von dcn achtcn zu unterfcheidcn. Man
glaubt, sie scycn durch dic photogravhische Kunst
verfertigt worden. Man kann bey dem Empfang
von Banknoten nicht zu vorsichtig fevn, um sich
gegen Bctru.z zu sichern.
Tätlicher Unfall aus der ieif.'nl'al)'»,
Einer jener fatalen Unfälle, welche mit der größ
ten Sorget nicht immerveiuueren werden könne»,
e ebnete sich am Freitag Margen, n»il>e bei dea»
Fracht - Depot, in Reading. Ein Brakesman,
Namens Johi A. Klein, welcher vor seinem Zuge
ging, der zurückschob auf eine ?iebea.B'hn. »,» ei
nen .itarre» abzu»e!'»!e», gerieth init dem Fuße
fest, zvisch'n der rechten und der Sicherheits-Schic
ne, an der und ehe er sich wieder frei
Micken konnt? kii» der Ziig zurück auf ihn. und
schnitt ihm beinahe den Arm und die Hüfte ab. —
Aerztliche Hülfe wurde sogleich herbeigeholt, aber
wegen dem starke» Blutverlust war der Lebciiefaden
schon zuviel gesck'wächt und der Tod machte in kur«
,'r Zeit seiueui Velde» ei» schnelles Ende. Coro
ner Küen hielt einen JnqUesi über die Leiche und
der Ausspruch der Jury lautete: "Tod durch Un
sai!." Der Verstorbene war ein Deutsches von>
Geburt, etwa 2') bis 3i) I ihr alt und hatte eine
Frau und Kind, wohnhaft in R ch»i.>nd.-(ö.ob.>
Äolileii-Dirl'r.
Tie hiesigen Kohlenhändlern, sagt der Reading
Liberale Beobachter, klagen nicht selten, daß ihre
Kohlen während der Nachtzeit, wenn sie selbst
schlafen und keine Geschäfte verrichten, merklich
verschwinden, besonders während de», Winter. —
Hr. William Weinict, der an der Ecke der 8.
Straße und Cherry Alley einen Kohlenhdf hält,
wollte einmal die Ursache des grhcimiiißxollen
! gelang in der Nacht vom vorletzte» Sonntage nicht
weniger als fünf solche Leute zu entdecken, die ihre
Sohlen-Einkäufe während der Nacht nachen, ohnc
dafür zu bezahlen, weßhalb sie auch auf Deutsch
Kohlen-Diebe genannt werden. Sie wurden am
Montag Morgen vor Aldermann Miller gebracht,
der sie unter Bürgschaft stellte, vor der Court z»'
erscheinen.
<siv,ie Zuful'r von
Ei> e Neu-Zjork Zciiung vom vorletzten Don
nerstag berichtet, daß die Zufuhren von Brod»
stoffen auf dem North River und in den Canal-
Boote» an, vorhergehenden Tage ungewöhnlich
groß waren, und in sich begriffen 35.WU Bärrels
Flaur, 120,W0 Büschel Zveizen, LB,OOO Büschel
Z'Zelschkorn, 27,000 Büschel Roggen, l
Büschel Hafer und 3,000 Büschel Gerste. Die
.! «sichren von Flauer auf der ErieEisenbahn betru
gen etwa 8,00«) Bärrel, so daß die sämmtliche Zu
fuhr von Flauer vom Inner» sich in einem Tag auf
43.000 Bärrels belief. Die 120,000 Büschel
Weizen siud 30.000 Bärrels Flauer gleich, welches
yliiaus auf die Jagd, und als er des Abends
nicht nach Hause kam, befürchtete feine Familie,
daß ihm ein Unglück widerfahren seyn möchte. —
Eine Nachsuchung wurde daher in der Nachbar
schaft angestellt, und in der folgende» Nacht fand
man feine Leiche in den Bergen, woselbst er in
Der „Libanon Advcrtiser" sagt, daß 500 Ar-
Von! Ausland.
Vier Tage Nri c.cs von Europa.
Ankunft Vca in New-A^or?.
Der Dämpfer „Arago,'' von Havre über
Zoutdampton, landete gestern um 3 Uhr Nach
mittags i» New-?l.'rk niit Nachrichten bis znm24.
Er bringt 300 P.iss. Die ~Asta" kam ani 2ti-,
die ~Amerika" am 22. in Liverpool an der
„Washington ' am ZV. in CowcS.
Ter Aritg.
Die Einnahme Kinburns wird bestätigt. Ein
all irtes Geschwader hat sich vor die Dniepr-
Mandung gelegt und beherrscht die Einfuhr nach
Nckolajess und Kherson. Auf der Halb- (?) In
sel Teiidra wurden 30,000 Alliirte an dem Tag
der Einnahme KinburnS gelandet, jedenfalls un»
von da gegen Pcrokvp in den Rucken Gortscha
koffs vorzurücken.
Die Russen haben die Befestigungen von Ot
schakoff in die Luft gesprengt.
In London fand am 21. eine weitere Brodde--
inonstrativn statt.
In Madrid wüthete die Cholera so, daß man
nicht wagte, die Börse zu besuchen —oder war es
die vieidcholera ?
Tie Märkte sind unverändert geblieb«».
Trci Tagt spater von Europa.
Ankunft der Asia.
Am 7. November ist das Dampfschiff Asia mit
Nachrichten, welche bis zum 27. Oktober reichen,
zu Halifax eingetroffen.
Der Rritgafchauplak.
Die Gerüchte, daß die Russen Fort Nicholson
und andere Befestigungen zu Otschakoff in die
Luft gesprengt hätten, haben sich bestätigt.
Die Nachrichten von Sebastopol zeigen daß
die Alliirten in großer Macht voranrücken, und
daß die Russen sich in guter Ordnung auf ihre
Forlifications-Posttionen zurückziehen. Die Ai
iiirten waren bis nahe der Russischen Position zu
Albat vorgerückt, wo eS geglaubt wurde daß sie
zu einem Stehen gebracht werden würden, in wel
chem Falle eine Schlacht iiuiimgäiiglich ist.
Die Russen aus der nördlichen Seite hielten ein
beständiges Feuern auf Sebastopol auf, unter der
Bedeckung von welchem sie ihre Truppen stets zu
rückzogen, und dieselbe zu Pcrckop concentrirte».
(Line Russische Depesche, datirt den 22., sagt,
die Alliirten hätten 40,000 Mann von EupatoU l
nach Toulat marfchirt, seicn aber wieder zurück ge
fallen, als sie die Russische Lancers zu ihrer Lin
ken gewahr wurden.
Die Englischen Kanonen Boote hatten den
Fluß bis nahe zu Nicolaeff untersucht.
Eine späte St. Petersburg Depesche sagt, die
ganze Miliz ist zur Perstärkung der Armee unter
Gen. Luders heraus beordert worden.
Der Ezar hat Nicolaeff für ElizaliSgood, 100
Meilen gegen Norden, verlaßen.
Maj. Delasielb, Maj. Mordeica und Capt,
McElellan, Amerikanische Offiziere, sind bei der
Alliirten Armee angelangt.
Die Alliirte Armee in der Krim, mit Einschluß
der Kranken, ist 210,000 Mann stark.
Da« Russische Unglück zu Kars, ist bestätigt.
Sie sollen jedoch nur 2000 Mann verloren ha-
Die Russen haben alle Wege welche nach I'fli»
hingehen, befestigt. . „ .
Gctraidc-Prcißc in Liverpool sind et
was gefallen.