Der lecha patriot. (Allentaun, Pa.) 1848-1859, May 23, 1855, Page 2, Image 2

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    Lecha Patriot.
Mtiirau», Pa. Mai
L>ank-Stocks.
ES mag vielleicht nicht unschicklich sein, solche zu
benachrichtigen, welche Bank-Stocks, von de, neu
kn AUentaun Bank zu überschreiben wünschen, daß
Herr W. H. Blumer die nötkigm Blänks da»
zu hat. und willig und bereit ist, solche die es wün- i
schen unentgeldlich damit zu versehen. Diese Nach
richt geschieht deßwegen, so daß alle diese Ueber
fchreibungm in der gehörigen Form geschehen.
versoffenen Scribbler der katholischen,
Erpreß diene hiermit zur Nachricht, daß sein Be
tragen ganz und gar zu unmännlich war, um ser-!
nere Notiz von uns zu verdienen.
V 3" Unserm Freund M. von Lehighton, Car
bon Caunty,—unserm Freund H. von Kutztaun.l
Berks Caunty,—so wie unserm Freund G. von!
Nieder-Milford, Lccha Caunty, unsern ungcheuch
elten Dank für die Uebersendung vieler neuen
Eubscribenten für 'cm „Patriot."
LKS-L eviOchs, welcher des MordbrandeS
angeklagt steht, und vor einigen Tagen aus dem
hiesigen Gefängniß gebrochen war, ist wieder ver-!
hastet und bieher gebracht worden. Man will ihn
nun noch serner beschuldigen, seitdem er im Freien
war, Lebensmittel gestohlen, und im Sinne gehabt
zu haben, Bergcr'S Mühle in «aucon Taunschip,
dieser Cauntv, niederzubrennen.
ZV» Die Mauch Chunk Gazette sagt: „Der
römisch-katholische Priester von dieser Stadt ist
mit einem Mädchen, welches er in seinem Hanse
beschäftigte, ii Schwierigkeiten gerathen. Wir
enthalten uns die Besonderheiten jetzt zu geben,
oder irgend andere Bemerkungen zu machen, bis
nachdem „Seine Heiligkeit" ein gerechtes Verhör
gehabt hat.
haben in einigen katholischen Zeitun
gen gesehen, daß sich in Norfolk, Virginien, neu
lich 219 Amerikaner von der Organisation zurück
gezogen hätten. Der Norfolk Council wider
spricht aber dieser Sache, und sagt daß derselbe
1 >M> Mitglieder zähle, und es seien, seitdem
Weiß ernannt sei, nur 17 Mitglieder zurückgetre
ten u»d ausgestoßen worden.
Frech gelogen.
Der „Easton Argus" hat da wo er sagt, es sei!
im hiesigen Gefängniß ein „Nichtswisser" für,
HauSverbrennen, eingesetzt, eine grobe Unwahrheit i
gesagt. Dies ist aber nicht so sehr zu bewundern i
—denn wir fragen, wann und bei welcher Gele-!
genheit hat jenes Blatt dann je die Wahrheit ge-'
sagt? So lange also der Editor seine Aussage!
nicht durch respektable Zeugen beweißt, gerade so '
lange wird ihn das Publikum als einen frechen
Lügner betrachten.
Auswärtige Bischofs in den Ner. St.
Ein Eorrespondent der Neuyork Erpreß, auf i
Anfrage, antwortete vor einigen Tagen, daß bei,
dem katholischen Eouneil zu Baltimore, unter den
vielen Bischöfen kein einziger gewesen, der in die-!
sein Lande geboren fei —und behauptet daß nur
zwei bisher die Anstellung als Bischofs erhielten,
die geborne Bürger der Vereinigten Staaten seien.
Ist dies nicht eine bedenkliche Thatsache ? Wie
kommt es dAB diese Bischöss alle Ausländer sei»
müßen ? Es ist wirklich hier Raum zum Nachden- >
ken.-
Ratl)olischer Council.
Von Eincinnati wird unterm 14. Mai geschrie
den, daß sich ein Katholischer Eouneil daselbst am
Tage vorher vcrsammelt habe. Es sollen viele!
Delegaten gegenwärtig sei». Natürlich ersahrt
man nicht was in ihrem geheimen Rath beschloßen
wird. Was haben alle diese Councils zur jetzigen
Zeit zu bedeuten ? D ieS ist eine Frage über die
sich ein jeder gute Amerikaner, dem seine politische
und religiöse Freiheit noch lieb und theuer ist/
wohl besinnen sollte.
„Der Harri,,bürg Demokrat."
»SS- Dem „Harrisburg Demokrat" sei hier- i
durch die Nachricht überbracht, daß wir in diesem
Staat geboren sind, —und ferner, daß wir uns
durchaus nicht mit einem solchen Einfaltspinsel in
einen Federkrieg einlafien werden. Fortfahren aber
werden wir, nach allen Kräften, der Amerika»!-
schen Sache das Wort zu reden, bis wir sehen kön
daß unsere religiöse Freiheit sicher steht, (irenn es
dem Herscher über Leben und Tod gesällt uns so
lange leben zu laßen) und wen» alle solche ver
rückte Seribbler „aus der Haut springen" sollten.
Dabei werden wir die folgende alte Sage stets in
unserm Gedächtniß behalten :
„Wenn dich die Lästerzunge sticht,
Die schlechten Früchte find es nicht
Woran die Weöpen nagen."
Schlechte .'Umsichte» für unsere Gegner.
Man will wißen daß sich in den Ver. Staaten
nicht weniger als zwei Millionen Freimänner der
amerikanischen Organisation angeschlossen habe».
Diese Zahl wird einem Manchen als groß erschein >
nen, und es wird ihn dann zugleich wunder», wie
viele stimmfähige Bürger wir in den Vereinigten
Staat«» haben. Die letzte Presidenten-Wahl,!
die eine ziemliche warme war, gibt uns eine
ziemliche nake Idee davon. Damals standen die >
eingegebenen Stimmen wie folgt :
General Seott, 1,393,089
Frank Pieree, 1.596,395
I. P. Hale. 158.123
Total 3.147.607
Also damals fielen 3 Millionen 147 tausend >
607 Stimmen—und schon jeßt soll es zwei Mil
l'onen Freimänner haben, die der amerikanischen
Organisation beigetretten sind. Wahrlich dies ist
ein« trübe Neuigkeit siir unsere Gegner.
Louisville 'Val'l.
Es geht jetzt ein Artikel die Stunde der Zcitun-
gen deren Editoren willig sind ihre Knie vor dem
Pabst von Rom zu beugen, welcher die schändlich
sten Lügen in Bezug aus die Louisville Wahl cnt-!
hält, die wir je gelesen haben. Man bemerke die
Wahl war in Louisville, und man gibt vor die
Neuigkeit aus einer Eincinnati Zeitung genommen,
zu haben—einige Editoren haben auch wirklich ein
schwarzes Herz genug, den Namen ciner Ljuisville!
Zeitung anzugeben, in der aber genieinter Lügen-
Artikel nie erschien. Ei» solches Betragen ist doch
gewiß schändlich. Der Artikel ist wabischeinlich
durch einen Katholik geschrieben worden, der wuß
te daß alles darin gelogen war—aber die Getreuen
sind gezwungen denselben dennoch nachzudrucken —
denn etwas muß gethan werden um ikre sinkende
Sache aufzuhalten. Eine solche Volksbetrügerei
wird sie aber amEnde nichts nützen, indem das Volk
jene Editoren nur schon zu lange als verächtliche, i
Wvltvcrdlehcr und 'Heuchler volllommcn kcniit. !
Die Amerikaner.-Die London Times.
Einige Zeitungen die in katholischem Dienste
stehen, behaupten die London Times habe sich zu
Gunsten der „Nichtswisser Sache" ausgedrückt,
und wollen somit verstanden sein, daß jener Orden
den Interessen Englands nicht zuwider sei. Ob
jene Zeitung wirklich sich so ausdrückte oder nicht,
wißen wir nicht —und ist uns das ganze Jahr
hindurch auch einerlei. Jedoch jenen katholischen
Zeitungen glauben wir nichts, außrr wir sind
schon vorher auf eine andere Art überzeugt. Aber
gefetzt und angenommen, die ,Times' hat sich a s
, eine solche Weise erklärt, so ist es doch sehr klein
von dcn hiesigen Zeitungen in einem Athemzug zu
> klagen daß man Ansländcr proscribire—und im
, nächsten versichert, man sei zu Gunsten des AuS
! landes. Ihr Herren das geht nicht, man sieht zu
! deutlich durch den Vorhang. Zudem ist es »och
! lächerlich zu denken, daß der Gedanke eines
lccrköpsigen ScribblerS als das Gefühl eines gan
zcn LandcS angenommen werde» soll. O Dumm
> beit! wann wirst du doch einstens gestorben sein !
! Man nehme an die katholische Erpreß würde et
! ganz Amerika dafür verantwortlich gehalten wer
den ? Welche gränzenlose Schwachheit! Haben
dann diese nämliche Zeitungen schon vergeßen, daß
die nämliche London Times ebenfalls dcn General
, Pierce sür die Presidentenstellc unterstützte ? Dies
! dürft Ihr doch nicht leugnen. Seine Erwählung
muß dann doch auch, wie obengedacht war, gegen
die Interessen der Vereinigten Staaten gewesen
! sein. War sie dies, oder war sie dies nicht ? He!
Kommt zum Merk und gibt uns eine Antwort.
O Ihr elende Tröpse! Ihr seid doch ganz und
' gar zu kurz in Euren Gedächtnissen. Eure Leser
erinnern sich aber noch an diese Dinge—sie sehen
nur zu gut durch den Schleier —und werden euch
auch sür eure Gedankenlosigkeit oder eure Heuche
i lei zur rechten Zeit zur Rechnung fordern.
>5OO Thaler die Sitzung.
Es ist verächtlich zu schen, wie sich unscrc Gegner
! bemühen politisches Eapital daraus zu machen, daß
die letzte Gesetzgebung ein Gesetz passirt hat, wo
nach künftighin ein Representant S5OO per Sitz
l ung, anstatt 83 den Tag erhalten soll. Warum
l geben sie dabei danu nicht an wie viele Loko FokoS
dafür gestimmt haben ? Mag dem aber fein wie es
j will, so glauben wir daß der Staat dadurch keinen
Eent'verlieren wird. Erstens kann nun ein Mann
! der ein einträgliches Geschäft hat, das seine Auf
merksamkeit verdient, sich auch sür diese Summe
! dahin wählen laßen. Dies war an dcn 83 des
! man in Betracht zieht, wie man in Harrisburg
! „geschabt" wird. Ja von dcn allerbesten Männer
> können wir nun die Erlaubniß erhalten sie dahin
! wählen zu dürfen. Dadurch wird dann dieser
! Körper gereinigt, und wir dürfen auf heilsamere
. Gesetze und mehr Ehrlichkeit dort hoffen. Zu dcm
! kommt dann noch dcr Unistand, daß diese dahin
gewählte GeschäftS-Leute nicht wünschen eine lange
Sitzung zu habe», sondern ihren Geschäften zu
! Hause nachzugehen vorziehen. Und werden die
i Sitzungen nur kurz, so gewinnt dcr Staat mehr an
! dem Lohn dcr Clerks und übrigcn Beamten, Druk
ken, Lichter, Schreibmatcriclien, ».s.w., u.s.w.,
als dcr Lohn dcr Mitglieder Mehrkosten wird. Ja
- wir glauben fest, daß der Staat dadurch gewinnen
wird. Gewinnen mu ß er, wenn man in den
Distrikten darauf sieht, wie dies die Absicht des
l Gesetzes ist, und nur die rechten Männer dahin
wählt.
Ainei'ib.'.nische Convention.
In Syraeuse, N. ?!., hicltcn bekanntlich vor
letzte Woche die Amerikaner cine S taatS-Eonven
tion, bei welcher über 1200 Delegaten zugegen
waren. Die Verhandlnngcn gingen mit der größ
in Philadelphia zusammcn zu kommenden Nation
al-Eonvention überlaßen : jedoch wurden bis da
hin folgende Grundsätze festgestellt :
1. Amerikaner sollen Amerika regieren.
2. Die Union dieser Staaten.
i 3. Kein Norden—kein Süden kein Osicn -
kein Westen.
4. Die Vereinigten Staaten von Amerika wie
sie sind —eins und unzertrennlich.
5. Kein Sekten-Einfluß in unserer Gesetzge
bung oder in dcr Verwaltung amerikanischer Ge
, setze.
>i. Feindschaft gegen die Anmaßungen des
> Papstes, durch die Bischöse, Priester und Präla
ten der römisch-katholischen Kirche, hier, in einer
Gesetzen.
B. Freie und liberale ErziehungS-Institute sür
alle Sekte» und Klassen, mit der Bibel, Gottes!
heiligem Worte, als allgemeinem Textbuch.
Ein anderer Postmeister abgesetzt
Zu Marschall, Missouri, ist neulich ein Anieri-
kauer als Postmeister abgesetzt, und ci» Eirischcr
Katholik, Namens Michael Flynn an seine Stelle
ernannt worden. Die Freunde des neuen Post
nielsierS hicltcn sodann eine Versammlung, bei wel
cher untcr andcrn folgender Beschluß paßirte :
„Beschloßt», daß wir es als unweise be
trachten, die Versendung von Amerikanischen Pa
pieren, durch diese Osfis zu crlaubcn, bis daß wci
tcrc Nachrichtcn von Erz-Bischof Hughcs er
halten werden können."
Dieselbe Versammlung schlägt den katholischen >
General - Postmeister Campbell als nächster
demokratische! Präsi cntscbastS - Candidat vor.—
Sein in Allcr.laun dann Postmci
ster Gcncral.
„Gott erhalte die Republik I"
Die Amerikanerin Alabama.
Ter ~Säm" soll in Alabama sehr stark Nach
folger gewinnen. Man glaubt feine Zahl Stimm
geber fei nicht weniger als 25,000 Mann in je- l
nein kleinen Staat.
„Sam" in Oregon.
Bei ciner neulichen Wahl in Portland, Ore
gon, haben die Amerikaner mit einer großen Mehr
hcit gesiegt.
Sunburv Üi.U'l.
Bei der Wahl in Sunbury, am vorletzten Mon- l
tag, erwählten die Amerikaner alle ihre Candida-!
ten mit nur ciner einzigen Ausnahme. Wohlge
than „Säm."
SS-Zage immer die Wahrheit; du wirst es
viel leichter finden als zu lügen. Wollen die ka- j
tholischen Editoren dies in ihr Gedächtniß präge».
V-S-Es wird gesagt, daß Kossutb sür eine'
Zeitung in Neuyork corrcfpondirc-und daß er
sich sür jeden Brief S5O bezahlen ließe.
e ch s S ch w e st e r n finr neulich an
einem und demselben Abend in ihrem Hause, in
Somerset Caunty, Penns., verheirathet worden. ,
S-K'Niemand verliert etwas dabei andcrn eincn
Gcsallc» zu thun.
Sie sind doch erschrecklich böse !
Der „Philadelphia Demokrat," den wir ne
benbei gesagt, vor der letzten Wahl bekanntlich so
recht nach Herzenslust in die Enge getrieben ha
be» ; so wie der „Eincinnati Republikanerder
„Baltimore Eorrespondent." und die „Newarker
offenbare Versammlung, die vor einigen Wochen
in dieser Stadt gehalten wurde. —Ja sie sind so
böse, daß man wirklich die Zähne sieht, und suchen
uns dasür etwas unsanft über die Kohlen zu ziehen,
Nur etwas langsam ihr Herren, und nicht so bö
se, ihr macht euch ja gewiß nur selbst dadurch lä
cherlich. Nun, diese genannten Zeitungen werden
alle von eingewanderten Deutschen herausgegeben,
(vielleicht noch sogar durch Katholiken) und wir ge
stehen es gerne ein, daß wir nicht erwartet habe»,
ungeschoren unsere Laufbahn in der Vertheidigung
der Amerikanischen Sache fortsetzen zu können.
Unsere Zeitung, der „Lecha Patriot," ist die einzi
ge deutsche Zeitung In den Vereinigten Staaten,
welche der amerikanischen Sache öffentlich, unver
hohlen und unerschrocken das Wort redet, und daß
daher die Amerikaner auch uns unter die Aermc
stehen, und uns in unserm Unternehmen gehörig
unterstützen werden, daran zweifeln wir keinen Au
genblick. Bisher haben sie es lobenswerth ge
than. Es ist aber doch sonderbar genug daß die
Amerikaner in den Augen di-ser Freunde der Ka
tholiken keine Versammlungen mehr halten dürfen,
ohne von diesen Schmierer angegriffen zu werden.
Des Raums wegen müßen wir hier weglaßen was
der „Eorrespondent" und die „Ncwarker Zeitung"
Demokrat," welches aber so zu sagen ganz allein
Bezug auf unsere Person hat, solgen laßen. Der
„Republikaner" leitet die Mittheilung der Be
schlüßc mit den folgenden Worten ein:
„Am 28. April d. I. wurde in Allentown, Le
cha Caunty, Pa., eine „Offenbare amerikanische
Caunty-Vcrsainmlung" gehalten. Die Versamm
lung bestand, wie aus den Namcn der gewählte»
Beamten und Committce-Mitgliedcr hervorzuge
hen scheint, entweder ganz oder fast ganz aus
Deutsch-Amerikanern. Um unsern Lesern zu zei
gen, wie diese deutschen NativeS von ihren Stamm
ken, und wie schön sie mit der deutschen Sprache
umgehen, theilen wir eine Stylprobe der Beschlüs
! se dieser Nichtwisser-Versammlung nach dem Be-
richte des „Lecha Patriot" hier mit."
! N2?'„Nichtwisser-Versammlung." Es war dies
keine Nichtswisser sondern eine offenbare amerika-
»ische Versammlung.
! Der „Philadelphia Demokrat" bedient sich
dann der folgenden Sprache:
„Wir fühlen keinen Drang und Beruf, auf die
j eckelc Erscheinung eines Aussätzigen unsere Leser
aufmerksam zu mache», noch weniger auf eine
Sektion oder Analyse seiner Geschwüre uns einzu
lassen, so lange wir ein solches Individuum als
sür die übrige Gesellschaft unschädlich ansehen müs
sen. Wir haben darum bis jetzt auch nicht einer
Versammlung von »erworsenen Deutschen —gleich-
viel ob hübe» oder drüben geboren—gedacht, die
neulich, wie es scheint untcr der Aegide des „Le
cha Patriot," abgehalten wurde, um die Aech
tungS-Lchren der Knownothings zu adoptiren.
Da jedoch respektable auswärtige Blätter, wie der
„Eincinnati Republikaner", „Baltimore Corre«
spondent" :c. von dieser Erscheinung Notiz genom-
mcn habe», so dürfe» auch wir dieselbe nicht ganz
! mit Ttillschircigcn übergehen, so sehr es uns auch
j anwidert, solchen Creaturen Beachtung zu schenken.'
„Um nun unsern Lesern schließlich zu zeige», daß
wir Grund hatten, diese deutschen Handlanger der
! Schollenritter mit stillschweigender Verachtung zu
strasen, laßen wir einen Passus aus der Bucks Co.
i Expreß vom 15. Mai folgen, worin einer dieser
! Gesellen „über die Kohlen geholt wird." Die
„Erpreß" drückt sich nach ihrer beliebten Manier
über den armen Schlucker höchst saftig aus, wie
5 folgt -
„Rcubcn Guth, eine aus faulem Käse und
! Schwcinekartosscln zusammengesetzte und mitKnow
! »othing-Auswurs übertünchte Ereatur, behauptet
! in seinem letzten Schandpapiere, natürlich um sein
srüher, noch immer gegen den geheimen Jesuiten-
Orden sei.—Lausejunge' hälst du deine Leser siir
z Kinder und glaubst du wirklich sie mit solchen
j,, Nutzenmännern" an der Nase herumführen zu
! können?—Wo und wann hat sich in Amerika je
ein solcher Orden hervorgethan ?—Glaubst du
Einfaltspinsel mit dem bloßen Namen „Jesuiten"
du, der in feinem Leben kaum eine andere als die
Allentauner Thurmspitze gesehen und so wenig ei
! nen Begriff von derartigen Sachen hat wie die
Krähe vom Sonntage ! du, der du maschinenmä
ßig nachdruckst und papageicnähnlich nachplapperst,
was dir gerade in deinen Kram paßt und so we
nig von der Wahrheit desselben überzeugt bist, wie
du weißt, was in deinem Hirnkasten stcclt! du, der
du aus purer Habsucht von der Whigpartei deser
tirtest, die dich groß gezogen, und dich frech einer
verfchwornen Bande anschlössest, die den Grund
stciii der glorreichsten aller Republiken zu zerschmet
tern droht —du unternimmst es einem aufgeklärte»
Publikum gegenüber zu sagen, du seiest gegen ge
i Heime Gesellschaften und gegen Jesuiten, während
sdu zur selben Zeit strenggenommen selbst einer
der gefährlichsten Jesuiten bist, die je aus Gottes
Erdboden existirt haben ! —Psui! Ziehe den Asch
sack über das Haupt, thue Buße und bekehre dich,
damit die Menschheit dich wieder respektircn kann!'
in aller Welt sind in diesen wüthenden
Angriffen die Argumente gegen die gemeinte Be
schlüße oder gegen die Grundsätze der Amerikanischen
Partei? Ah! Ihr böswillige Menschen, keine
konnten ausgetrieben werden. Persönlichkeiten
.legen uns und in Sprachen womit sich in der That
ein jeder respektable Manu schämen würde, sind
durchaus keine Argumente. Gerade haben wir
diese Schwachköpfe wo wir sie haben wollen : .Er
zürne deine Gegner, dann sind sie sehr leicht zn er
kämpfen.' Es soll keine Jesuiten in diesem Lan
de geben, und doch sollen wir ciner sein. Ha ! ha !
Will doch gewiß nicht paßen. Benachrichtiget
sind diese „Fischweiber" daß jene Schimpfereien
harmlos, ohne unsere Gefühle im Geringst?» an
ziigreisen, an uns herabfal/en. Ja jene galien
hafte Bemerkungen dringe» durchaus bei uns nicht
ein, und zeigen nur dem Publikum welche Böse
wichte sie hervorbringen. Jene Muffel weiden doch
gewiß nicht denken daß s i e jemand respektiren soll,
denn „an der Frucht erkennet man den Baum."
Aber doch ja mit solchen schmutzigen „käsigten"
und verrückten Aussätzen sortgefahrcn, dieselbe die
nen gerade unserm Zweck, und der ist, unsere Zei
tung in den ganzen Vereinigten Staaten bekannt
zu machen—und ist dieselbe bekannt —die Amerika
ner kcnncn ihre Pflicht. Ja wir sind diesen Her
ren wirklich Dank schuldig für jene Lästerpillcn,
und hätten wir sie nur hier beisammen, wir wür !
den einen jeden für feine Mühe zu einem Glas La
ger „trieten," und das wäre ihnen doch gewiß lie- i
brr als irgend sonstwas. Ja wenn diese Hcrrcn I
nur L a g e r genug haben, dann kümmern sie sich
wenig um die Freiheiten unseres Landes, welche
doch so viel Gut und Blut gekostet haben. Aber
wie schon öfters früher bemerkt, so wird uns durch
aus nichts abschrecken für unsere politische und re
ligiöse Freiheiten zu kämpfen—ganz und gar ei
nerlei was diese Herren zu sagen haben. Ja wir
werden zukünstlich zu allen Mten der amerikani
schen Organisation das Wort reden —einerlei ob
man uns wie Männer mit Argumente, oder wie
malS, es freut uns in unserm Herzen, aus obige»
Artikeln zu vernehmen, daß diese Herren in Angst
gerathen sind, und fürchten unsere Bemühungen
Dies war gerade unsere Absicht, und diese haben
wir dann so schön erreicht. Die Amerikaner wer
den auch das Betragen dieser Herren gegen uns
nicht aus ihrem Gedächtniß verlieren.
Amerikanismus im Staat Neuyork.
Im Staat Neuyork sollen, wie wir aus einer
Addresse des Presidenten des Staats-Councils er
sehen, sich gegenwärtig l llil) Councils der Ame
rikaner befinden, welchen sich 178,000 Mitglieder
angeschloßen haben. Dies zeigt eine Zunahme
von 200 Councils und 53,000 Mitglieder scit
der letzten Wahl im November—trotz allen niedri
gen Bemühungen der "Mänimy" Greely von der
"Tribune," und allen andern katholischen Pressen
des Landes. "Säni,"—gib uns deine Hand, du
hast in Neuyork wohlgethan !
Zur Geschichte der Sklaverei.
Von einem glaubwürdigen Manne aus Frank
lin County, erhalten wir folgende Mittheilung: !
Verschiedene Zeitungen in St. Louis bemerkten
kürzlich, daß ein Mann mit Namen Chiles, einen
Neger auf den Eifenminen in Franklin Co., Mo.,
erschlug. Da diese Angabe jedoch einseitig, und
nicht dem Sachverhalt gemäß ist, so möge Folgen
des zur Berichtigung dienen -
- Ein Neger, dessen Eigenthümer in St. Louis
" wohnhaft, und von der Franklin Jron Co. ge
° dingt war, besuchte in der Nachbarschaft eine Far
-6 b-ge, die er sür sein Weib ausgab. Samstags
bend, unlängst, erhält der Neger Erlaubniß, die«
" selbe, die circa vier Meilen entfernt wohnt, zu feh
° en, dingte aber, um Unannehmlichkeiten zu verhü
' ten, weil feine Arbeitszeit Nachts 12 Uhr beginnt,
e einen anderen Mann an seinem Platz. Am an
' dern Morge», bald nachdem sich der Neger zur
° Arbeit begeben, beginnt eine Hetzjagd. W. EhileS,
folgt dem Neger, welcher wahrscheinlich Wind be
-5 kommen hatte, nach einer nahegelegenen Fenz. —
. Hier wird der Neger aufgefordert, feine Hände zu
kreuzen, sich binden und prügeln zu lassen; macht
aber Einwendungen dagegen, behauptet, daß er
Erlaubniß gehabt, auszugehen, deßhalb kein Un
recht verschuldet und keine Züchtigung verdiene.-
Arbeiten wolle er, was man ihm befehle, aber bin
bell mit einem Revolver nach dem Neger zu feu
ern. Ehiles äfft ihm nach. Nachdem circa 4
> Schüsse gefallen, übersteigen sie ebenfalls die Fenz,
und hier geräth Ehiles mit dem Neger in Handge
menge, welcher sich mit einem Stocke vertheidigt,
eine Pißole aus Chiles Rocktasche zieht und ihm
beinahe entwindet. Campbell schießt bei dieser Ge
legenheit wieder nach dem Neger snach anderen
i Aussagen auch Chiles,! welcher sich weiter zu cnt-!
! fernen sucht und die nahe Fenz einer anderen Aard >
übersteigt. Mehrere Schüsse, die hier noch auf das
! unglückliche Schlachtopfer abgefeuert werden, cnt
' kräftcn es vollends, so daß es wenige Minuten
nachher zusammensinkt. Drei Kugeln, die eine
! durch das Schulterblatt in das Brustgewölbe, die
,! andere in der Nähe der Nieren nach dem inneren
! Theile des Rückgrates, die dritte durch den Un-!
terarm, haben den Unglücklichen getroffen, der zwar j
l noch lebt, aber jedenfalls in ciner zweifelhaften La- i
ge ist. Alle Kugeln sind von der Rückseite nach!
- vorn zu eingedrungen. Die Gerichte in Franklin!
! Co. haben bis jetzt noch nichts in dieser Sache ge- >
! thau; denn schwarzes Mcnschcnfleisch ist ja hier
! nur eine Handelswaarc.
! Die Rosten von der Sombardirung Se
wastopols.
Nach den letzten Nachrichten hatte die Bombar
dlrung von Sebastopol für dreyzehn Tage fortge-
dauert, während welcher Zeit ein ununterbrochenes I
Feuer gegen die Stadt unterhalten wurde, und!
nach den englischen Berichten wurden beständig!
Fortschritte gegen die VertheidigungSwerke
macht; doch sagt der Bericht des russischen Ober-!
, besehlshabcrs Gortschakoff, welcher der späteste ist,!
daß das Feuer der Alliirten nachlasse. Die Mas-!
se von eisernen Kugeln, welche in Sebastopol hi- >
nein geseuert wurde, übertrifft alles von der Art,!
welches je in den Kriegsannalen ausgezeichnet wur-!
de. Fünfhundert Geschütze, welche ein hundert z
und zwanzig Runden des Tags abfeuern, machen j
' eine Gesammtzahl von fcchszig tausend Schüssen!
aus, welches füglich als ein „höllisches Feuer" be-
zeichnet werden mag, wie Gortschakoff es genannt
hat. Es wird geschätzt, daß die Last der Kugeln,!
welche während der dreyzehn Tage der Bombardi
nmg von den Alliirten abgeschoßen wurden, 35
Millionen und ein hundert tausend Psund aus
macht, welche ohne Einschluß der Transportkosten
und des Pulvers 83 l 3,380 kosten würden. Das!
Pulver würde 8702,000 kosten, welches zusammen!
eine Gesammtsunime von über eine Million Tbaler
ausmachen würde. Dieses, wenn der Kamps die!
! Einnahme des OrtS zur Folge haben solle, würde
als ein verhältnißmäßig geringer Kostenauswand
London Times, welcher ein Zuschauer der Bombar-
> dirung ist, sagt in seinem letzten Brief: „Wir sind!
' nicht um einen Zoll näher der Stadt, als wir im!
l letzten October waren.
' Aus dem Obigen kann man entnehmen, welch j
ein erschreckliches Uebel der Krieg ist, abgesehen von!
! dem namenlosen Jammer und Elend, die dadurch
> entstehen, und den Tausenden von Menschenleben,
welche dabey aufgeopfert werden. —(Volksfr.
Ein neuartige Luftfahrt.
Die Neu-Orleans Zeitungen geben einen Be
richt von einer erfolgreichen Luftfahrt, welche von
fünf Personen, untcr denen sich einige Mitglieder
der Presse besanden, in einem Ballon gemacht,
wurde. Der Ballon stieg am Abend des 30sten j
vorigen Monats aus, durchflog eine Strecke von
310 Meilen in sechs Stunden, landete seine Pas
sagiere zu Fort Gibson, und stieg dann aus'sNcuc
in die Luft, um eine zweyte Reise zu machen. —
Dieses scheint die Hoffnungen von der Lustschis
sahrt beynahe zu verwirklichen, ausgenommen,
daß der Ballon wegen dessen großem Umfang oh
ne irgend eine Bewegungskraft, außer in ciner
Richtung, in Folge seiner Leichtigkeit, nicht mehr
Gewalt hat, durch die Luft zu steuern, als ein
Kark hat, aus dem Wasser zu steuern. Er schwebt '
blos in die Richtung hin, in welche der Luftzug
> ihn treibt.
Ein Deutscher wurde in Hudson, Minnesota, we- I
gen Mords zn lebenslänglicher .juchthausstrafc l
Die Gcistcrklopscrci.
Die Geisterklopferei, oder wandern Worten, die
in der neuern Zeit wiedererwachte und in Gotwort
so streng verbotene Wahrsagerei treibt im
mer noch ihre heillose Betrügerei und Humbugge
rei, dadurch den armen Menschen vie Kopse ver
dreht werden, die sich damit abgeben und sich be
thSren lassen. Es sollen sich derzeit Vitt) solcher
unglücklicher Opfer in den unterschiedlichen Toll
häusern in den Vereinigten Staaten befinden, die
darüber den Verstand verloren haben. Da geht
auch wieder Gottes heiliges Wort buchstäblich in
Erfüllung, wenn es heißt Jcsaias Capitel 41, VcrS
25, „Ich bin der Herr, der die Zeichen der Wahr
sager zu nichte, und die Wahrsager toll macht."
Wann wollen die Menschen lernen sich vor Gott
und Seinem Worte zu fürchten? Wahrlich, Gott
läßt sich nicht spotten.
Ein Rinderfreund.
Ein reicher Kinderfreund in Neu-Aork macht die
Anerbietnng, einem jeden Kinde eine Bibel zu
schenken, daß den Katechismus auswendig lernt.
Das zeigt, daß man auch In den englischen Kir
chen den catechrtischen Unterricht zu würdigen und
auszumuntern weiß. Ja es haben in neuerer Zeit
sogar Sekten den catechrtischen Unterricht ringe
führt, die früher wenig oder gar keinen Gebrauch
davon machten. Ein jedes Kind in der resor
mirten Kirche sollte dm Heidelberger CatechiSmuS
auswendig lerne», »nd die Eltern sollte» sie fleißig
anhalten. Versäumet das nicht, ihr lieben El
tern, und wenn ihr das zu leisten versäumt habt,
so holet es gleich nach. Ihr wisset gar nicht,
was ihr versäumt, wenn ihr das vcrnachläßigct.
Ein Anerbieten.
Die London Times sagt, daß England den
Amerikanern zu großem Danke verpflichtet sein
würde, wenn sie einen Plan erfinden könnten, »in
Sebastopol zu erobern: und meint, es wäre nicht
mehr als brüderlich gehandelt, wenn sie sich der
Sache annehmen würde» ! Unsere Aankies mei
nen, das wäre freilich für sie kein unausführbarer
Job, aber der Vorschlag des Onkel John's käme
zn spät, sie hatten indessen andere nöthigere Arbeit
unternommen ! Der Jonathan ist pfiffig und weiß
aus welcher Seite sein Brod geschnitten ist. —
Wenn'S der alte John nur auch besser gewußt
hätte! (Kirch.)
Schwere,; Unglück.
Am vorletzten Freitag ereignete sich an den Ru
inen der Methodisten Kirche zu Easton (welche vor
einigen Wochen durch Feuer zerstört wurde) ein
schweres Unglück, welches durch das Herabfallen ei
! mehrere Arbei'.er standen und mit dem Zusauimen-
I reißen der Giebel Wände beschäftigt waren, >vo-
I durch mehrere Personen schwer verwundet wurden,
und Einer starb am Montag an den erhaltenen
Verletzungen. Mehr Vorsicht sollte bei Errichtung
von Gerüsten auf welchen Leute arbeiten sollen, an
gewandt werden, um sie haltbar zu machen.
Merkwürdige Erfüllungeines TrauiuS.
Orson Woodward, von West Avon, Eonn.
träumte drey aus einander folgende Nächte, daß er
durch eine von Pferdegewalt getriebene Eirkelsäge,
welche er zum Holzsägen gebrauchte, beschädigt
worden Am Morgen vom 2 tsten März sag
te er zu seiner Frau: „Ich hatte vorigen Nacht
jenen häßlichen Traum wieder." Er gieng jedoch
an die Arbeit mit der Säge. Diese riß sich von
ihren Befestigungen los und schnitt ihn, einen Arm
ab. Wenige Stunde» darnach starb er.
Heilung von Schnittwunden.
Nach einer neuen Beobachtung heilen alle Gc
raninmblätter jede Art von Schnittwunden und
! ähnliche sehr schnell. Man zerdriicVt ein Blatt
etwas auf Leinwand und legt es so aus die Wun
i de. Oftmals ist nur dieses einmalig e Auflegen
! erforderlich. Das Blatt hängt sehr fest an der
! Haut an und erleichtert schon dadurch die Hei
!lung.
rcne» Glieder des Leibes vollkommen wieder her
zustellen, ist: „Man nehme zwei Maaß gutes
Bier, verdicke dasselbe durch Kochen zu Syrup bis
zu einem etwa sechszehnten Theil ein, und mache
davon Überschläge über die leidenden Glieder!"
Ms- Man sagt! Rohe Eier und Milch sollen
! ein sicheres Gegenmittel für fast alle Vergiftungen
des Magens fein. Dies Mittel ist so einfach und
> kann durchaus keinen Schaden verursachen, ober
! viel Elend, ja den Tod verhindern, daß es wohl
! der Mühe werth sei» dürste, sich desselbin im Noth
> sall zu bediene», und es im Gedächtnis, zu bchal
! ten.
Der „Scientific American" warnt vor dem Ge
> brauch angestrichener Eimer, weil dat> Bleioxyd,
- welches zu». Anstreiche» benutzt werde, giftig fei
! und schon in vielen Fallen großes Unglück angc
> richtet habe.
(Eingesandt.)
Da,, Leisenz-Ausbebungs-Gesest.
! Leset, überleget und urtheilet für <s»ch
selbst.
Herren Drucker: —Sie könnten mir so wie
einer großen Anzahl meiner Nachbarn einen Ge
fallen erzeigen, wenn sie folgende Einsendung in
ihr Blatt ausnehmen würden. Ob Sie mit mir
fühlen oder nicht, ist mir nicht bekannt, aber «lle
Seiten sollten doch dem Publikum vorgelegt wer
den, und dann, und auch nur dann erst kann es
sicher urtheile».
Die Paßirung der Akte, das Leisen z-Gesetz wi
derrufend, wirb zur gegenwärtigen Zeit gar viel
! besprochen, und es hat mir schon leid gethan, daß
manche Menschen so ganz und gar ohne sich' zu
besinnen, so sehr über dieselbe herfallen, oder inehr,
die Gesetzgebung so sehr verwünschen. Ja das
Gesetz ist so zu sagen zu einem Fuß-Ballen gewor
den, der von einer Partei zur andern überrollt
wird, um politisches Capital zu machen. Ich sür
mein Theil bin kein Politiker —aber meine Absicht
ist dennoch hier zu zeigen, daß dies durchaus keine
Partei-Maßregel war. wie Manche zu scheinen
glauben, und daß die Mitglieder der Gesetzgebung,
mit nur ganz wenig Ausnahmen, die Wünsche ih
rer Distrikte getreulich ausgeführt haben. Lies
unternehme ich deßwegen, weil ich durchaus nicht
liebe zu sehen, wenn irgend eine Partei unrecht
mäßiger Weise von einem Mißgriff beschuldigt
wird. Ich sür mein Theil bekenne es hier öffent
lich, daß wäre ich ein Mitglied der Gesetzgebung
gewesen, ich gegen das gemeinte Gesetz gestimmt
haben würde, und zwar aus der Ursache well die
ses Caunty eine Mehrheit gegen das Verbotsge
setz abgab. Ich höre jedoch täglich Politiker, d e
ich weiß daß sie zu Gunsten des Gesetzes sind, die
aber doch bei dem Land-Volk, um Partei-Capital
grn ist aber nicht ehrlich. Nun laßt uns aber des
Gesetz kühl betrachten, und die Art und Weise wie
dasselbe paßirte vorurthcilssrei überlegen, und uns
dann selbst fragen, in wie weit die Gesetzgebung
recht oder unrecht gehandelt hat.
! Der Staat Pennsylvanien ist in 27 Senator-
Distrikte eingetheilt; 14 dieser Distrikte die 19
Mitglieder erwählen, gaben selbst Mehrheiten für
ein noch stärkeres Gesetz, »nd zwar für eine gänz
liche VerbotS-Akte. Die übrigen 13 Distrikte die
aber nur 14 Mitglieder in den Senat wählen, ga
ben Mehrheiten gegen ein solches Gesetz. Also
wünschten die Eonstituenten von 19 Senatoren ein
solches gänzliches Verbots-Gesetz, wo nur die
Constitu nten von 14 Senatoren dagegen waren.
Dcr Staat ist gleichfalls in 43 Rcprefentan
ten-Distrikte eingetheilt. 22 dieser Distrikte die
59 Mitglieder erwähle», gaben ebenfalls bei letz
ter Wahl Mehrheiten sür ein gänzliches VerbotS-
Gesetz; und 2l Distrikte die aber nur 41 Mit
glieder in das Haus der Representanten wählen,
gaben Mehrheiten gegen ein solches Gesetz. Es
ergibt sich dahcr, daß im Senat eine Mehrheit
von 5 Stimmen, selbst für cin gänzliches
V e r h o tS - G cfc tz war—und im Hause eine
Mehrheit von 18 Stimmen. Es muß nun einem
Jeden klar sein, daß diese Distrikte eine Verände
rung in den Liquör-Gesepm verlangten. Ja sie
gaben selbst Mehrheiten für das strcngste Gesetz —
da aber kein strengeres erhalten werden konnte, so
sahen sie daß es ihre Pflicht sei für dieses Gesetz
zu stlmincn. Diese soeben paßirte Akte ist keines
wegs, die Gastwirthe ausgenommen, ein strenges
Gesetz —denn es gibt Personen die immer noch be
haupten wollen, daß untcr demselben mehr geistige
Getränke getrunken werde» würde», als vorher.
Mag dcm scin wie es will—dasselbe drückt aus kei
ne Weise den Bauer; so auch nicht den Distiller in
kcincr Hinsicht. Und was sclbst dcn Gastwirth
und dcn Eigner von Wirthshäuser anbctrifft, so
glaube ich bestimmt, daß sie im Stande sind, durch
das Halten von schwachcn Getränken, ebenfalls so
viel Geld einzunchmc», wic dies jetzt der Fall ist
—und zwar aus eine wcit angenehmere Weise. —
Aber eine Parte! mit der Paßirung allein zu
beschuldigen, nachdem die Mitglieder wie obenan
gesührt, entweder für oder gegen ein solches Gesetz
erwählt sind, dies ist reine Thorheit, und nur ver
ächtliche Demagogen werden so was unternehmen.
Dcn Fall gcsctzt, cs wärm in dcn obigen Distrik
ten 19 Mitglied« in den Senat und 59 Mitglie
der in das Haus von einer ganz andcrn Partci ge
wählt gewesen-Whigs oder Demokraten oder
Freiwillige:-WaS hätten diese Distrikte von ih
nen crwartct, oder was hätten sie ein Recht gehabt
zu erwarten? Gewiß, daß sie für dieses Gesetz
stimmen würden. Die Mitglieder selbst —einerlei
zu was für ciner Partci sie gehört babcn mochten
hätten nicht anders zu thun gewünscht, weil sie na
türlich ihre Popularität zu beschützen gesucht ha
ben wurden—»nd hätten sie anders gethan, so wa
ren sie von jcderman als ungetreue Representan
ten angesehen worden —und was noch am Mehr«
sten ist, ihre abgelegte Treue würde sie in cin sehr
verdächtiges Licht gestellt haben. Was würden
wir von unsern Rcprescntanten gedacht haben,
wenn sie, nachdem wir eine Mehrheit gegen ein
gänzliches VerbotS-Gesetz abgegeben hatten, sie
dennoch für dieses Gesetz gestimmt hätten ? Hatten
sie dies gethan so hätten wir ganz gute Ursache zu
klagen—sie waren aber getreu und führten unfern
Wunsch aus, und wir sind deßwegen auch sel r
wohl mit ihnen zufrieden. Wir müßen aber zur
nämlichen Zeit bedenken, daß alle Distrikte des
Staats gerade ein so gutes Recht hatten, von ih
ren Representanttn zu verlangen auch ihre Wün
oollständig representirt unsere Mitglieder warm
getreu —aber wir befanden uns hinsichtlich der Di
strikte und Mitglieder in dcr Minderheit, —und
folglich siegte die Mehrheit—ohne Rücksicht der
Partci —über »nS, und wcnn wir cinen Gedanken
hegen das Gesetz s.i zu drückend, >o müßen wir uns
mit Bittschriften an die Gesetzgebung wenden und
sie litten dasselbe wieder, wenigstens soweit unser
Caunty betheiligt ist, auszuheben.
Auch dcn Gouvernör zu beschuldigen, deßwegen
unrecht gethan zu habcn, weil cr dicsc Akte unter
schrieb, ist höchst unbillig; ind m nachdem er ge
sehen hat, daß eine Mehrheit dcr Mitglieder und
dcr Distrikte, ein solches >vü»schte, und es daher
auf keine Weise thun wolle, wenn cr dieselbe mit
seinem Veto belegen würde. Bedenket aber im
mer daß dies kein gänzliches Vcrbots-Gcfctz ist.
Hätte man dem Gouvernör cin folchcs vorgelegt,
mein Wort dasür, er würde Molge dcr im Spät
jahr abgcgcbcncn Stimmc mit einem Vero dazwi
schen gctreten sein. Es ist daher, wmn man al
les Obige zusammcn nimmt, sehr ungerecht, irgend
eine Partci mit dcr Paßirung dicfeS Gcfctzcs zu
bcschuldigen; indcm es durchaus kcinc Partci-
Maßrcgcl war, und indcm irgend Mitglieder.—
hätten sie auch Whigs oder Dcmvkratcu sich ncn
ncn mögen—von jenen Mehrheits-Distrikten da
sür gestimmt haben würden. Ihre eigene Popu»
lärität hätte sie dazu antreibe» müßen, den Wunsch
ihrer Constituenten auszusühren —und hätten sie
dies nicht gethan, so wären sie ihrer Pflicht als
getreue Representanten nicht nachgekommen. Obi
ges ist eine getreue und unparteiische Darstellung
dcr Distrikte, Stimmen und Thatsachen, in Bezug
auf die Paßirung dieses GcsctzcS, und wer die Sa
che kühl und reiflich überlegt, wird gewiß künftig
hin keine Partci allein dassclbcpaßirt
zu haben. Ja jeder der dies thut sieht aus ein
mal ganz klar, daß irgend eine Gesetzgebung, un
tcr diesen Umständen dasselbe paßirt haben würde,
und zwar gerade deßwegen, weil cine Mehrheit
Distrikte, die eine Mehrheit für ein gänzliche» Ver
botS-Gcfetz abgegeben hatten, eine Mehrheit Mit
glieder die einer solchen Sache günstig sind, dahin
gewählt haben. Ja diese Einsendung ist eine ge
treue Auseinandersetzung aller damit verbundenen
Thatsachen, und nur Demagogen, Heuchler, und
vielleicht solche die diese Sache noch nicht regel
mäßig untersucht und reiflich überlegt habcn, ma»
chcn den Versuch auf andere Weise dem Volk Sand
in die Augen zu werfen.
Ein Beobachter.
„Dcr Seiwobner."
Derjenige der jene Mittheilung für den letzten
Republikaner schrieb, welche „Beiwohner" unter
schrieben ist, und worin behauptet wird ein Ameri
kaner könne kein Christ sein, muß in der That ei
ner der allerschleebtesten Menschen unter der Son
ne scin. Dcnn war cr „Beiwohncr," so ist
cr, wcnn die Gegner der Amerikaner die Wahrheit
gesagt haben, M e i n ei d i g—und war er nie
beigewohnt, so ist er cinLügne r.—Und weiter»
war er je ein „Beiwohncr," so weiß er daß er
alles gelogen hat, was er in jenem Artikel
sagt; indem der Ordcn durchaus sich nicht in die
Erwählung von Prediger und Kirchenbeamtea
mischt—auch aus keine Weise in Pnvat-Geschäftc.
Wie kann nun cln Man» dcr so schlecht ist —und
so schlicht in u ß cr doch sein, oder die Feinde der
Amerikaner haben geloge n, —ein Ch>l) sein ?
vsuiSchandc! für ein solck eS Geschöpf vom
Christenthum zu reden. Ich habe mir noch eini
ge Sache» aufbewahrt, mit denen ich jenem Herrn
bei günstiger Gelegenheit so recht derb auf die
Finger klopfen werde.
Vatcrlandssrcund.