Der lecha patriot. (Allentaun, Pa.) 1848-1859, May 09, 1855, Page 2, Image 2

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    Lccha Patriot.
Ällentaun, Pa. M.ii
tLin walncr Zvauf'i'.
Herr Owen Friedrich sing in der letzten
Donnerstag Nacht in einem Stcllgarn, ln der
cha bei Biery'S Brücke, einen. Fisch, gewöhnlich .
"Hubs" genannt, welcher 20 Zoll lang war, l I
Zoll um den Leib maß, und 3 Pfund wog. Dies .
ist der größte Fisch, der Art, von dein wir je in un
serer Gegend gehört haben.
Lrcche» Tag Dicl'.
Als am letzten Donnerstag das Circus in unse
re Äadt einzog, begab sich wie dies gewöhnlich
der Fall ist, ein Jeder an seine Thüre, um die
Musik zu bören und de» Wagen,ug sehe»-so
auch die Herren Weidncr und Säger und
die in jenem Stvhr angestellte Herren. Während
dem sie nun so vor und in der Zhürc standen,
schlich ein Tag-Dieb von Hinten in den Stohr,
und stahl aus einer Schublade All Tbaler. Dies
ist ein so frecher Diebstahl daß wir je von einem
gehört haben.
Pfarrer vrownlow.
Es thut uns imiNer wohl von diesem Herrn (ei
nem Prediger der in Tennessee eine Zeitung her
ausgibt) zu hören—und es hat uns schon lange
gewundert was er von der Amerikanischen Orga
nisation denkt. Wie haben cS nun hier, und eS
ist in kurzen Worten dies - „Ausländer und
misch Katholische mögen alle in der Kutsche von
Amerikanischer Freiheit fahren—ckbcr öie Ame
rikaner »ttißcit treiben."
Das Liqilöl-Gesetz in Neu-?jork.
Da« Ll>)uor-Gcsetz gieng am lsteii Mai im
Staat Neuyork in Kraft, und die ,»Tribune" vom
2ten Mal sagt - „So weit wir sehe» konnten, so
wurde gestern das LiqUör-BerbotS-Gesetz nicht im
Geringsten geachtet. Getränke wurden verkauft
wie gewöhnlich, und nichts stel vor, welches an
kündigte daß elne Veränderung' in den Gesetzen in
Bezug aus diese Sache geschah."
Scl'wcre AniUcge.
Ein gewisser Fischer wurde in letzter Woche i»
Philadelphia vor einen Alderma» gebracht und
unter S5OO Bürgschaft gestellt, auf die Beschul,
digung, ein junges Mädchen veranlaßt zn haben,
ihrer Eltern HauS zu verlassen und in ein Bordell
zu gehen. Die Herbergsniulkr dieses Instituts
in der Juniperstraße, wo sich außerdem noch mehr
der artige Vögel vorfanden, wurde ebenfalls ver
haftet und unter Bürgschaft gestellt.
~51»c1,r Licht."
Sind die Worte offenbare Amerika
nische Organisation, nicht hinreichend
»m Alle zu daß eine solche Parthei
nicht in Verbindung mit einer geheimen
Parthei steht ? Wenn das nichk hinreichend ist
—so mag ein Jeder sich „mehr Lich t" suchen
wo er glaubt daß er es finden kann.
Sefe 25ul'c».
Einen» Herrn WamSley, von Byberry, Phila
delphia Eaunty, wurde am Dienstag vor 3 Wo
chen, als er mit einer Ladung Heu nach der Stadt
fuhr, von einigen bösen Buben, die auf der Straße
luderten, das Heu in Brand gesteckt. Heu und
Wagen verbrannten, und nur durch den Beistand
einiger hinzueilenden Männer, die den brennenden
Wagen umstürzten, wurden die Pferde gerettet.
IVag der Geiz thut. "
In Nttt-Pork lebt eine Madame de die für
814.000 liegendes uud Sil,ooo persönliches Ei
genthum Taxen bezahlt und im Ganzen 830,000
eignet, welche in den Straßon bettelt und i» der
größten Entbehrung oben unter dem Dache ihre«
eigenen Hauses wohnt.
Grosies Geschäft.
Die große Pierre Administration ist gegen
wärtig damit beschäftigt Postmeisterin den k l ei
nen Städtchen abzusetzen, weil sie das amerika
nische Ticket gestimmt haben. Weich kleine Kusi
ne»» ! Welch eine Schande!
Bank-Räuberei.
Da» Fenster von dem Bankhause der Herren
Pierre und Neksonin Eincinnali wurde am
Isten Mai des Nachts erbrochen, und zwischen
L5OO bis 8600 daraus gestohlen.
eS-Der «'Neuyork Herold" schätzt daß die vier
Haupt-Gasthäuser jener Stadt, jährlich 5 l 70,000
an den Getränken die sie verkaufe», pro stiren. —
Die Profite der 2ten Claße Häuser, schätzt ,'r aus
5500,000 jährlich, und den Werth der andc.-en
Trinkplätze aus 58.500.000.
»V'Ei» Man» Namens Bätschelor, von Illi
nois, hat neulich 824,dilti Schadenersatz von ei
ner Canada Niegelbah» Compagnie erhalten, da
für daß ihm durch Nachläßigkeit, auf ihrer Bahn,
beide Beine gebrochen wurden.
>N>"Säni." —I» Nord Carolina soll der
"Säin" zur gegenwärtigen Zeit sehr viele Nach
folger gewinne». I» dem Städtchen Aschland
baben sich unlängst, >n einer Woche, bei 200 neue
Mitglieder unter seine Zahne begeben.
»S-Die ausgedehnte» Eisenwerken und Roll
«üble der Herren Winters, bei Montgomery, Ala
bama, sind am ersten Mai durch Feuer zerstört
worden. Verlust etwa 8100,000. Versicherung
KO.OOO Thaler.
tK5"Die Mäßigkcitefreundc von Berlin, Wis
eonsin, haben ai» lTtei» April Gouv. Barstow im
Bildniß verbrannt, weil er das Liquör-GescK mit
»einem Veto belegt hat.
>S-Die "Prione (Mississippi) News" sagt,
baß der "S am" bei der kommenden Wabl den
Gen. Ouitm.ii», ohne Fehl, zum Gouvcrnör er
wählen würde.
HA-"Sani." —Bei tincr neulichen Wahl für
Schatzmeister in Middleser Eaur.ty, MaßachusettS,
hat "Säm" mit einer großen Mehrheit gesiegt.
Miß Näney Sersaß, von Wavne Eo.
Reuyvrs,. erhielt neulich SA)Oi> Schadenersatz vöu
Willis Kelly, für den Bruch eines EheversprechenS,
»S-Eine Cit« Halle, soll in der Kürz» in Neu-
Mlche S2,sM7Mir> kosten"ssll'""
Pollok hat die Vill, den Eapi
tal - Stock der Aork Eaunty Bank erhöhend, mit
seinem Veto belegt.
Schatzmeister«, befinde» sich nur »och 58?, NW
Reliefnoten in» Umlauf.
>A-Die Cholera hat ihre Erscheinung w.'eder
» St. Petersburg gemacht.
(hlvrrcichcn!
Die Pl) i l adcl pl? i a IVahl?
Wohlgethan Amerikaner l
Die katholischen Preßen, um dem Volk Sänd
in die Avgcn zu Wersen, haben glsuchtrin Jubel
ljed in Bezug auf den Ausgang der »Mladelphia
Wahl anzustimmen— aber daß sie von der unrech-'
trn Seite her „schmunzelten," war gar zu deutlich
fichtbar. Selbst hicr in dieser Stadt habcn die!
Anhänger des Pabst« von Rom auszurechnen ge-.
sucht, daß die Amcrikaiier vieles an Simulien ver-
loren hätten, »nd darüber frohlockcn »vollen. — >
Nun, würden oder würden Diejenigen sich nicht
auch darüber freuen, wenn die Amcrikaner in ei-
nein Kriege mit einer freu den Nation geschlagen
würden—welche darüber jubelirc» lo»»c», wcnn
Amcrikaiier bei Wahle» besiegt werden? Dies ist Z
schon durch ihre Busen-Freunde, die Katholiken
geschehen, und noch ehe ciiw amerikanische Partei in
Existenz war. Aber ctwas'iiähcr zur Sache. Die!
Amerikauer haben bei dieser Wahl weit beßcr
gethan, als ma» mit Recht erwarten konnte. Ja l
sie haben wirklich Wunder gethan. Sie habe»!
etwa 22,l)l)0 Stimme» eingegeben, trotz tem daß
ihre Feinde dort sowohl als hicr gesucht haben ei
nen Gedanken zu vcrbreiten, eS gchöre Nicmand
der respektabel sei mehr dazu ! Was, sollcn nach
dem der Inhalt aller Eirischen SchänticS, und die!
ausländische» Verbrecher uud Bettler überhaupt
von der Bevölkerung genommen sind,
20, VW schlechte Menschen in Philadelphia sein?
Schande! Ewige Schande, für dcn der cincn sol
chen Ausdruck »»acht, »nd ganz besonders »och siir-
Pfafsen ? Wann es doch eine,» jede» Schulkuaben j
bekannt ist, daß die besten Bürger Philadel-!
phiaS, und überhaupt überall so zu sagen alle zu!
dcr amerikanischen Partei gehören.
Bei keiner früheren Wahl noch standen die Amc-'
rikaner in jener Stadt auf. eigenem Fuße, wie es j
diesmal der Fall war. Ihre Stärke war nie
mals bekannt, indem sie immcr ihre Eandidaten!
aus dcn beiden andern Tickets zusanunensctztcn, und
dann mit Hülse dcr andcrn P.uteicn licscibc auch
erwählten. Aber, wie schon gesagt, diesmal stan- j
den sie auf alleinigem Fuße. Alle andere Partei
e» und Jsm'S hatten sich gcgen sie vereinigt. Ja
sie hatten zu kämpfen gegen die Loko FokoS, gegen l
die Hunkcr Whigs, gegen die Katholiken, gcgen
die Jesuiten, gegen alle Ausländer, mit Ausnahme
weniger Wohlmeinenden, und zugleichcr Zeit ge
gen die Feinde dcS Sonntag-GesctzcS. Unter al
len diese» Umstände» ist es wirklich ein Wunder
daß sie so wohl gelhan haben, uud nicht mit 4 bis
5 tausend Stimmen Mehrheit besiegt woide,! sind.
Aber dcr Ausgang ist höchst glorreich, und!
zeigt daß die Amerikaner die Stadt Philadelphia
bei irgend ciner andcrn Gclcgcnhcit, mit Tauscn- i
dcn von ciner AKehrhcit tragen können, und tra-
gen werden. In der That dcr Ausgang ist weit >
glorreicher als man ei» Recht halte zu
Amerikaner? »inv Freunde dcr Anicrikanrr! Laßt'
nnscrc Gegner es hcrlügen so lange sie wollcn, die!
Amcrikaner hätten Stimme» verloren —es ist dies
nur eine Erdichtung—denn noch nie war die ganze
amcrikanische Stärke von Philadclphia bckannt,!
bis jetzt. Ja laßt sie ihre Getreuen humbuggcn!
fo lange fie wollcn, die amerikanische Sache ge
winnt mit jedem Tage Grund. Die Stadt Phi-
ladelphia ist bei irgend einer andern Wahl mit!
Tauscndcn von Mehrheiten Amrrikanisch,
Mithülfe irgend einer andcrn Partci ode« irgend
Folgendes ist dcr Ausgang obiger Wahl, tind
seid vcrslchcrt wcnn die Gegncr dcr amcrikanischcn
Sache dcnsclbcn kühl bctrachtc», so werden ihre
Gcsichtcr cincn ganz besondern „Schnitt" annrh-!
mcn. Es ist dies in dcr That, nach unsern An
sichtcn, dcr glorreichste Ausgang den die Amcrika
ncr noch in dicscm Staat crkämpft haben k
Stadt-Scl,atzmcistcr:
Dr. Morton, (Amerikaner) 22,i58
Hagert, (Whig, Reform uud Fussion) 22.V3V
Mortons Mehrheit 422.
Stadt-l?oiumißio»cr i
H i 11, (Amcrikaner) 22,41!t>
Sherry, (Demokrat und Fussionist) 22,2(1!)
Hills Mehrheit 197.
Hill'S Mehrheit ist in Wullichkeit 374, indem
seine Gegner falsche Tickct« —odcr TickctS worauf
sein Name «»richtig buchstabi-rt war, a» die
Ctimmkastcn brächtc», von welchcn 197 eingege
ben und von dcn Wahlrichtern verworfen wurden.
ObigcS warcn die zwei einzigen Aemter für wel
che durch die ganze Stadt zu stimmen war. Es
wurde aber »och für Council-MÄincr, Aidermän--
ner u. s. w. in dcn verschieden?» Wards für sich
»llein gestimmt, und in Bezug auf diese Wahlc»
stellt sich solgendcs Resultat heraus :
Es wurden in den Select-Council (?ne»cMit-
glicdcr gcwählt. Davon erwählte» dic Amcrika-
ner 4. die LokoS L und die Whigs 2. Dieser
ganzc Council kcstcht nun aus 14 Amerikaner, 7
" LokoS und 3 Whigs.
' Für dcn Common Council wcrdcn jährlich alle
Mitglieder gcwählt, und de? Ausgang dcr socbc»
geh.iltcncn Wahl zeigt die Erwählung von 4l
Amerikaner, 34 Lokos und 2 Whigs.
Bon dcn ncucrwähltcn Aldermanncr sind lii
Amcritü.'U'r, 5, LokoS und 1 Whig.
Wirklich Glorie gcnng für die Amcrikaner für
ei» ganzes Jahr !
Tic Ratlio.'schc Erpreß,
Die katholische Erprcß, di>.' nebenbei gesagt, ei
ne wahre „Nuisance" unter dcn dlü'schki:-,Zeitun
gen dieses Staats ist, und unmöglich in einci re
spektabel«» Familie, wo cö der Wunsch ist die Kin- j
dcr moralisch und christlich zu erziehen, geduldet
wcrdcn kann, hat lctzte Woche auch wieder ganz
gemein auf uns loögeschimpst. Der Artikel ist
abcr gerade wie cr nicht anders von cincr solchtn
Ouclle crwartct wcrdcn kann, und nur die ver
worfcnstr'N Mcnschcn würdige» sich zu solchen Bc- >
mcrkungc» herab. Rutcr Andern» sagt cr, wir
hättcn ciuslens dcn Wahlspruch: ~Hütct cuch vor,
geheimen Gcsclischastcn" a» unscrcr Mastspitzc gc
tiagcn. Das haben wir, und haben es auch noch
nie bcreut. Und gerade wie wir damals fühlten,
fühlt» wir heute »och —und gerade' wcil wir noch
s.' fühlcn, dcßwtgci» ist cS daß wir jetzt gegen dic
gcsährlichstc gchcime Gesellschaft, nämlich, die
Jesuiten kämpfen, die je in diesem Lande txi
stirtc —und zugleich einer offenbaren Amcrikani
schcn Partei das Wort reden. Die Expreß hat
ihre Absicht also vcrsrblt. uns als unbeständig
darzustellen. Wie steht cS abcr mit dcr Expreß?
Damals rcdcte sie gcheimen Gesellschaften das
Wort, wcil cS wie cs scheint ihr Interesse war,
und jetzt, da sie ihm kein Geld in die Tasche ver
sprecht» zu schiebt», haußt und tobt sie dagegen
wie rin Vcrrücktcr. —L>! Bcstäntigkcit du bist ei
ne Perle!
auf dcr iLifcnl'alin.
Ein gewisser O w e n D r i S c a 11, Eondultcur
auf tum» Kohlcnzug, ward a», vorletzten Dien
stag Morgen, vor Tagesanbruch, auf dcr Eisen-
bahn zu Poltet.»,» indein, als er von
iciiicni Zuz herunter stieg, dic Lokomotive und
Tender eines andern Zug« über ihn fuhr. Er hin
ttrlitß eine Fkau->U!>d Kind, die in Potts? lle
wobutii.
Rann cii» Amcrib'ancr ein «shrijt fein ?
Unter dieser Ueberschrist publizirt der letzte Re
publikaner eine Mittheilung, in Bezug auf welche
wir einige Worte zu sage» Habelt. Scho» die Ue
berschrist,an und für sich selbst, zeigt, daß dieselbe
Unsinn enthalte» muß, und folgt mau derselben
auch nur über einige Zeilen, so findet man daß dcr
gen. Für einen solchen Schritt wird sich dieser
Maul-Christ aber nur weuig Tank erworben ha
ben. Für wc» dieser Artikel geschrieben wurde,
ist beuiahe euiem jede» in dieser Stadt bekannt-»--
und siir was er geschrieben wurde, ebcufalls. Es
soll nämlich diesem uiitenangesetzte» „Beiwohner,"
für de» Gebrauch der von ihm gemacht wird, ei»
p r o fi t l i ch e S A »< t gegeben werden—oder we
nigste»«, eS ist ihm eins versprochen. Die Fra
ge : „Kann ein NichtSwisser ein Christ sein," von
einer solchen Seite her ausgeworfen, erscheint uns
i» der That etwas sonderbar ; —indem es ja eine
allgemcii» bekannte Sache ist, daß einer der Haupt-
Grundsätze der „NichtSwisser" die Beschützung un
serer ZvcÜgiofe» Freiheit ist. Was, ein Uu
terstützer u»d Beschützer unserer Religiösen Frci-
beit, kann kei» Christ sein? Wer hat j? eine grö
durch diese» Schreiber, und denjenigen der sie „va
tert," zeigt klar und deutlich, daß sie selbst keine
! Christe» sei» können, den» die Nächstenliebe hat
j durchaus keinen Aufenthalt bei ihnen, sonst hätten
' sie sich keiner solche» Sprache bedienen können,
i Wer hat das Recht die NichtSwisser zu verdam
' mcn? Wo haben sie etwas gethan daß im Wi
! derspruch mit der Protestantischen Lehre war, oder
! unserer bürgerlichen Freiheit »achtheiiig gewesen
! wäre? Ihr könnt mit der keine einzige
> That aufzeichnen. Also, „verdammet nicht, auf
! daß ihr auch nicht Verdammet werdet." In wel
cher Hinsicht, ihr Heuchler, stehcn dann die Grund
! Sätze der Amerikaner mit der Lehre Ehristl im Wi
! derspruch? Ist es da »vo sie den festen Entschluß
! gefaßt haben, feine heilige Lehre rein zu erhalten,
. und dieselbe dann unsern Nachkommen ungeschmä
lert zu verabreichen? Nein ihr Herren, ihr könnt
nichts in ihren Grundsätzen aussiuden, welches der
Lehre Christi zuwidcr ist.
Dieser „Veiwohncr" ist aber nach unsern An
l sichten ein sonderbares Subjckt, um uns das Chri
stenthum aufznprcdige». Er sagt nämlich ! „Er
> besuche den Orden zuweile», obschon er nie, im
Sinne, ei» gewesen sei." (Cin na
lürlicher Nichtswisscr war er aber immcr einer—
und wird auch vermuthlich einer bleiben.) Nun,
' wen» er nie ei» NichtSwisser war, so hat er das
! Publikum, da wo er sagt, daß er de» Orden zu
! weile» besuche, entweder belogen, oder die Glie
! der des Aii!crika»ischc» Ordens betrogen. Ja er
! muß entweder gelogen oder betrogen und
I hat er das eine oder das andere gethan, was un
i widcrsprechlkch Ist, so kann ihn niemand als eine»
! guten Bürger ansehen, und eS kann ihm auch aus
! der Ursache fernerhin niemand glauben, indem er
l wieder lügen und betrügen kann. Well, kan»
' nuN ein Man» der sich eines der obigen Vergehe»
j aus eine s» böswillige Weise zu Schulden kommen
läßt, ei» gutcr Ehrist sc!» ? Jeder urtheile siir sich
! selbst. Und ferner. —war er je de»> Orden beige
! trete», und die früher durch die nämliche Partei
! publizirten Eide sind wahr, so hat er nicht nur sein
! Ehrenwort gebrochen, sondern ist zugleich Eidbrü
chig. Solche Menschen müßen wir von Herzen
! bedauern —und würden ihnen fernerhin durchaus
j nicht» glaube»—einerlei ob unter Eid oder nicht.
! Nun i» wie fern eine solche Person geeignet ist.et
! was vom Christenthum uns vorzuheucheln, ist siir
I das Publikum zu urtheilen. Was sei» morali
! scher Charakter anbetrifft, darüber könnte auch
! manches gesagt werden—allein wir »vollen für heu
i te nicht weiter gehe», als blos zu bemerken, daß
derselbe ihn gänzlich zu einer unschickliche» Person
' macht, um als Beförderer des Christenthums auf
zutreten. „Ziehe die Balken zuerst aus deinem
Auge, ehe du für Splitter in den Augen deiner
Brüder nachsuchest."
Was die übrigen Bemerkungen des „Beiwoh
ncrs," in Bezug auf Presbyterianer uud Metho
> disten Prediger nnd Aelteste» und Vorsteher anbe
j trifft, so sind diese nur eingeschaltet um seiner Sa
che einen Anstrich zu geben, und seine eigene Heu
! chelei zu verschleiern, und er weiß es selbst ganz
i gut,—ja er ist fest überzeugt, daß sie ihren Pflich
ten, in dieser Sache, näher nachkommen —ja, daß
sie weit beßcre Christen sind, als vis protestanli
! scheu Prediger, welche die Amerikaner verfolgen,
! und sich bemühen dieselbe helfen zu unterdrücken.
!Ja dies alles weiß er selbst—aber die 30 Silber-
linge—das profitllche Amt—das ist eS eben, was
i ihm in fruit»! Gehirn herumschwebt.
! Was seine Beinerkungm in Bezug auf Euro-
Maische Prediger, Einsegnung, Abendmahl u.s. w.
! anbetrifft, so find dieselbe höchst unklug uud zur
näml'chen Zelt ungerecht; indem solche Bemerkun
gen leicht Kirchcnstr.it verursachen könnten —je-
doch dies ist diesem „Drlivohncr" einerlei, wenn
er nur sein Amt erhalten kann. Daß es nie der
Gedanke des Ordens war sich in kirchliche Angele
genheiten zu mischen, und daß er es nie gethan hat,
j weiß er selbst wohl genug, und daher stnd jene
i Ausdrücke nur die Vermalung eines Gespenstes
, lür die Wtiligerwißcndcn. Es ist aber doch sehr
! u»lo"ich für eine» Mensche» seinem eigenen Jn
! teresse Wohl mancher Gemeinden in
! Gefahr zu setz>.'> —und dann vom Christenthum zu
! reden. Ist dann ein solches Betrage» christlich?
Es loird gewiß niem.!''d ja sagen. Was. einen
EuroUischen Prediger— w,""" er seine Feder aus
dem Politische» hält, die GcsiM seiner Gemein
! dc-Gliedcr nicht durch solche Schreibereien ver
, wundet, und seinen Pflichten nachkommt
! —nicht gerade so gut lieben zu könU'.", als ein
HiiHeboruen? Welche Dummheit! Hav«.'' nicht
" früher sich Whigs vo» Demokraten-, uud
, krate» vo» Whig-Prediger das Abendmahl rei
' che» laße» ? Waren die Whigs und Demokraten
sich nicht so strenge entgegengesetzt als dies nur
war? Können Parteien strenger gegen
! einander seit«, als die? unter den alten Paiteien
j der Fall war ? Nein, durchaus nicht. Wie kommt
eS daß damals nichts derartiges ausgepredigt wur
nichtS zu thun hat, und damals noch mehr Ehr
lichleit unter gewiß?» Politikern genäbrt wurde,
und deßwegen, weil sich ei» jeder geschämt habe»
he» von einer nicht geringen Anzahl Gemeindcn
zu gefährden. Schande! Ewige Schande! dem
jenigen der sich dieses Vergehens schuldig gemacht
hat. '
Betrachtet man den ganzen Artikel im Zusam
menhang, so ergibt es sich ganz klar daß er nur
' bei einem elende» Geschöpf seincn Ursprung hat—
> denn nur Menschen von böswilligen Gesühlen ge
! gen ihre Nrbrnmcr'schr» (aber sind solche Menschen
dam» doch Christen?) sind fähig so was für eine
Belohnung zu Tage zu befördern. Jedoch ihre
Gcwißtnsbiße möchten wir doch für alle Aemter
in der Welt nicht haben.
Tic Amerikanische Pa»tci.-P» ofc»iptic>n.
Während die Gegner der amerikanischen Partei
beständig schreien daß die Amerikaner die Einge
wanderten proscribirte», sollte man die Augen im
mer scharf auf sie selbst gerichtet halten, indem dies
nur geschieht, wie bei dem Dieb, um die Aufmerk
samkeit von sich selbst abzulenken,—so daß sie
dann die Amerikaner auf die aller-unlöblichste
Wc'se-prvscribirc» können. Ja die Behandlung,
die die amerikanische Partei von Seiten unserer
Gegner erhält, ist in der That höchst tadelhast.
Seitdem wir etwas vom Politischen wißen, ist noch
nie eine Partei so schändlich behandelt worden.
Schimpfnamen aus Schimpfname» werden auf sie
gehäuft, vor denen jeder gute Bürger schaudern
muß, und welche christliche Bürger sich schämen
würden auf die Zunge zu nehmen. U»d für was
ist dann diese Proscription? Gerade weil die
Amerikaner glaube» daß Katholiken keine Aemter
habe» sollten, well sie dem Pabst von Rom Treue
zugeschworen habe», —und weil sie ferner glauben,
daß die Amerikaner fähig sind Amerika selbst zu
regieren. Nun für dies, und dies allein, herrscht
jene so sehr unlöbliche Proscription. In den Zei
ten der alten politischen Parteien herrschte kein sol
cheS böswilliges Gefühl,<vie dies beide» Gegnern
der Amerikaner jetzt der Fall ist. Wahrlich das
Betragen dieser Gegner verdient den Tadel aller
rcchtlichdrnkeiiden Mcnschen. Und wiederum, vcr
torbene demagogischc Advokaten laden die Ame
rikaner zum aüerthciiersten noch zuweilen vor die
Court, und versuche» da alles mögliche von ihrer
Organisation ausfindig zu mache». Wer hat nun
je solche Tollheit gehört ? Und doch sagen verdor
bene Jesuiten-Preßen es sei recht. Nein es ist un
gerecht und verwerflich. Wie kommt cS denn daß
man keine Jesuiten, Freimaurer, Odd-FellowS,
Maßigkcits - Söhne, Ncdmcn, Good - Fellows,
America» Mechanlcs, u. s. w. dahin vorladet ?
5o ist zun» Beispiel letzte Woche, durch die alte
dring gegen Amerikaner als Jurors geschehen.
Was, kein Amerikaner mehr als Juror diene» zu
dürfe» ? Wirklich es war hohe Zeit daß diese neue
Partei gebildet wurde. Die Gränny sagte
nämlich, der Scheriff sei ein Amcrikaiier und halte
vielleicht lauter seiner Partei als Jurors vorgela
den—und rief Zeuge» auf zu bcwciße», daß er ein
hat Ursache sich zu schämen daß er zu dieser Par
tei gehört. Hier fällt aber dann doch die Me
haffyAuSsage weg, daß die Glieder g e
schwöre i» seien vor der Court falsch zu
schwöre». O ihr Lügner und Volksbetrü
ger ! Aber »vic in aller Welt kommt es, daß nicht
unfähig und die Lcnwkratt» die Whigs derglei
chen ? In der That die Sache ist so klein, aber
doch zugleich so böswillig daß nur Mensche», die
;u schwach im Kopfe sind, einen solche» Versuch,
wie Grä »n y Roß machen können. Der
fähige Richter Smyfer aber gab diesem Humbag
nur wenig Gehör und erließ den Befehl die Ju
rors einzuschwören. Und sonlit-endigte sich einer
der »»löblichsten Schritte der je in eine», uuserer
Couithäuser unteriionime» wurde. Laßt diese
Freunde des Pabstes vo» Rom aber nur fortfah
ren die Amerikaner auf diese Weise zu proseribi
ren, denn am Ende muß das Recht doch wieder
bestehen. Und zu den Amerikanern »volle» wir
sage», fahrt fort niit Eurem gute» Werke —Eure
Sache ist eine gerechte—und wie gerechter die Sa
che —desto bitterer die Angriffe. Ja fahrt fort;
bleibt Euch selbst, Eurem Laude, der Constitution,
und Euren Nachkomme» getreu, trotz alle» Verfol
gungen von Seiten der Freunde der Katholiken,
und ein vollständiger Sieg, durch die ganze Union,
wird Eure löblichen Bemühungen am Ende krö
ne».
Stimme fl'irdaa Liquör-Gcscfz.
Es gibt wirklich Menschen unter uns die be
haupte» die Amerikaner hätten ganz allein
das neue Liquor-Gesetz »vollen es
verstanden habe» die Demokraken wären alle da
gegen gewesen. Diese nämliche Herren vergehen
der letzte» Sitzung der Gesetzgebung, welche Loko
Foko war, ein strenges Li,>uör-GesrZ? paßirte und
von Gouv. Bigker unterschrieben wurde. Auch
büken sie sich wohl dafür, etwas zu sagen, wievie
le Loko Foko Gesetzgebungen in den vcrsch cdenen
Staaten, solche Gesetze paßirten. Ist ein solches
Betragen ehrlich —ist es redlich ?
Was die Stimme in unserm Staat auf das ge- j
meinte Gesetz anbetrifft, so haben wir die offiziellen
Documente bei der Hand, um zu zeige», daß nach!
der Stärke der Parteien in der Gesetzgebung mehr!
Lokos dafür stiminten als Amerikaner. Ja wir
habe» die Dokumente, um zu beweißen, daß jener
Artikel, welcher jetzt die Runde der Zeitungen!
macht, und berechnet ist das Volk irre zu leiten, i
gänzlich falsch ist. Im Senat stimmte»
Für die Villi
Loko Fotos 7 ; Amerikaner 5 ; Whigs 3.-Zu- >
sammen 15.
Gegen die Bill:
Lok FokoS 8 ; Anierikansr <>.-Zusammen ll.!
Im Hause für die Bill !
Loko FokoS !5 ; Amerikaner 37 Whigs 3. '
Zusammen 53.
Gegen die Bill:
Loko FokoS v ; Amerrkaner t 8 ? WhiF« ?. j
Zusammen 29.
Es stimmten also in» Gesammten
Für die Bill:
Loko FokoS 22 ; mcrikaner 42; Whigs 6.
Gegen die Bill i
Loko Fora'S l t?; Amerikaner 2) ? Whigs 2.
Es muß nun ei,,'''» jeden klar sei» daß. nach der -
Zahl der Mitglieder der versih'-'dcttti, Parteien,
mehr LokoS als Amerikaner für das Gesetz ge
stimmt haben. Wc»de» diejenige» Editoren die
vielleicht unwlssend und vielleicht auch
ihre Leser betrogen baben, nun ehrlich genug sein,,
ibnr» die wahre offizielle Thatsache vorzulegen
Wollen sehen.
Der berüchtigte MeGee, ein Jesuitcnpropagon-
dist und frübsre Redakteur des „American Ceit" !
eines in Neu ?>ork erscheinende» katholischen Blat !
tes, befindet sich gegenwärtig auf einer Reife durch
Irland, um wie der „Wahrheitsfreund" meldet,
„sich die Lage der Dinge daselbst in der Nähe an
zuseben und darnach zu urtheile», ob es für die
Irländer in den Vereinigten Staaten unter de»
gegenwärtigen Umständen nicht gerat bener sei, wie
der in die alte Heimath zurttcknikehren." Wir
ballen nichts dagegen einzuwenden.
Gouv. Zxccder zu Haufe.
Bericht nber die Zustände in Kansas.
Easton, Penn., 3t). April.
Gsuv. Reeder traf heute von Kansas hier ein,
und wurde ihm ei» enthusiastischer Empfang seitens
seiner Mitbürger zu Theil.
Bei seiner Ankunft im Courihause brachte» die
veisanunelten Bürger ihm I herzliche HurrahS, u.
der Achtb. I. M. Porter richtete die WülkommS-
Addresse Namens derselben an den Zurückgekehrten.
Mr. Porter verbreitete sich neben andern über
die Sklavenfrage, deren gefährlichen, drohenden
Charakter er sowohl den Fanatismus der nördli
chen Abolitionistcn, wie den» nicht minder fana
tisch und verwerflich gewordenen Auftreten der
Sklavenhalter-Partei Schuld gab.
Gouv. Reeder sagte in seiner Erwiederung, daß
die neulichen Berichte über den bei der letzten Kan
saswahl stattgehabten Betrug und Gewaltthat in
keiner Hinsicht übertrieben gewesen sein. Seine
Ansichten über dcnGegenstand der Voikssouveräni
tät seien durch diese Vorfälle zwar nicht erschüttert
worden, doch das Betragen des Volkes aus den
Grcnzcountics des nördliche» Missouri habe ihn mit
Stau ren und Verwirrung erfüllt, denn sie hätten
zumal alle Gesetze, Compakte und Constitutionen
mit Füßen getreten. Eine regelmäßig organisirte
Armee, bestehend aus bis an die Zähne bewaffne
ten Leuten sei in das KansaSgcbtet bei der letzten
Wahl eingefallen, habe sich gewaltsam der Stinim
kästen bcmächtigt, und die Territorial-Gesetzgrbung
terjocht, erobert ivorde» durch bewaffnete Männer
aus Missouri; nichts destoweuiger seien aber seine
Bürger entschlösse» den Kamps für ihre Freiheit
nicht aufzugeben, und ihren Bode» von fremder
souri'solches verneine», so würde mansch an den
Süden überhaupt mit dieser Forderung wenden.
Würde auch von dieser Seite eine Weigerung er
folge», so wäre es am Norde», die Sache in die
Hand zu nehmen, und dafür zu sorgen, daß die
Rechte seiner in Kansas sich ansiedelndcn Sohne
beschützt, vertheidigt und ausrecht erhalte» werde».
von roher Uubilde und wilder Gewaltthätigkeit,
wie solche über die stattgehabte Wahl in den nörd-
Blättern enthalten gewesen, in keiner Weise
gesetzliche» Mittel ilme» Beistand lristen werde.
IVuiiderl'arrs Naturcrcigniß. .
Eine Zeitung von Oswego (Neu-Ziork) erzählt
folgendes Ereigniß, welches sich während einem
kürzlich in jener 'Nachbarschaft stattgehabten Ge
wittcrsturm zutrug. Die Familie des Herrn Jra
SkiiiingS, wohnhast ohnweit Bonestells Sägmüh
le, waren auf und mit der Zubereitung des Mor
gencsscns beschäftigt. Herr Skillings und ei» et
wa l 8 Jahre altes Mädchen, eine Schwester der
Frau SkrilingS, standen ohnweit dem Ofen, als
ein furchtbarer Blitzstrahl und Donnerschlag statt
fanden. Das elektrische Fludium schlug in den
Schornstein des Hauses, fuhr au demselbe» herun
ter, folgte dem Ofenrohr bis zum Ofen und ver
breitete sich von da in jeder Richtung und fuhr
durch den Fußboden auf einer Seite des Hauses
hinaus. Herr Skiilings wurde bewußtlos aus den
Mädchen war scheinbar nicht verletzt -, nber was
beynahe unglaublich ist, sie wurde niedergeworfen,
und die Stiefel» welche sie an hatte (es ist für zu»,
ge Mädchen, die auf dem Land in die Schule geh
en, gebräuchlich Stiefel» mit hohen Obcrthcilen
zu trage») wurde» um die Knöchel am Fuße von
einander gerissei», und die Fußtheilc der Stiefeln
sammt de» Strümpfe» von ihren Füßen abgeris
sen und ungefehr sechs Fuß weggeworfen, die Bein
theile der Stiefeln aber ganz am Mädchen lassend.
Der Schornstein wurde beynahe ganz demolirt.und
die Backsteine wurden beynahe achtzehn Ruthen
weggeworfen. Der Fußboden wurde a« mehre
ren Stellen aufgerissen, und die eine Seite des
Hauses wurde arg zerschmettert. Die Sägmiihle
- steht sechs bis acht Ruthen von dem Wohnhaus.
Zwey Männer, welche daselbst an der Arbeit wa
ren, wurden beyde niedergeschlagen und waren für
mehrere Minute» bewußtlos; doch waren sie nicht
viel beschädigt.—Herr SkillingS, obschon hart be
schädigt. glaubt man, sey nicht in Lebensgefahr.
Herr Mote gewahrte die Wirkung des Schlags
aus das Haus gleich nachdem er geschehen war, an
der Wolke von Staub undNauch, welche sich plötz
lich erhob und er mit noch einigen ander» Nach
barn gkeng in möglichster Eile nach dem HauS, ei
! ne Strecke von ungefähr 80 Ruthen. Es traf sich,
j daß Frau SkillingS, als der Gewitterschlag ge
schah, sich in eine», andern Zimmer befand und
! unbeschädigt? entkam.—sVoikssr.-
Tod durch cinen Slcinwurf.
I Am letzten Freitag Abend zwischen 6 und 7
! llbr, als die Fuhre des Hrn. Ezra Hoch eine Qua»-
I tität Hafer am Stohr von Conrad Frehn, an der
! Auolaßschleuse des Schuylkill Canals, in Reading,
! abgeladen hatte und nach Hause fahren wollte,
! setzten sich eine Anzahl Bube», im Alter von Ii
bis l? Jahren aus den Wagrn, wahren? andere
! ihrer Kameraden hinten nach liefen. Nicht weit
gekommen, singen sie an zu Schreye» und zu Lär
i mcn, und machten es am Ende so arg, daß der
Fubrmann siel, genöthigt sahe, wen» seine Pserde
! nicht erschreckt und unbändig werden sollten, diesei
! ben herunter zu jagen. Darauf warfen sie nach
j ihn, mit Steinen, trafen aber eine» Knaben Na
mens William Scl?ara?i>», der »och aikf dem
' Wage» faß. Der Stein traf ihn unterhalb dem
linken Ohr an de» Hals und tödtete ihn auf der
i Stelle. Der Unglückliche war ein Jüngling von
> l 7 Jahren, Sohn des Hrn. David Scharadin.
! Ein Knabe, NaMnS Selber, der beschuldigt
! worden, den tödtliche» Stei» geworfen zu habe»,
! ging am Freytag Abend um li) Uhr freiwillig zu
unserm Mayor und lieferte sich aus. Der Mayor
brachte ihn selbst in das Gefängniß. Wie wir hö
l ren» soll er gestern unter 2,VW Thaler Bürgschaft
! gestellt und aus dem Gefängniß cutlaße» worden
s»yn.—lAdler.
/!andftr»i.??cr vcrl?aftct.-Jn der,.Berks
Caunty Preß" finden wir eine Liste von ll! In
dividuen, welche während dem Monat April vir
haftet und vor den Mayor gebracht wurden, ent
weder wegen Landstreicherei oder Trunkenheit. —
Das „Journal" bemerkt, daß !» vo» diese» 13
Ausländer waren und es ist daher wahrscheinlich, j
daß sich auch Deutsche darunter befanden, nämlich
von der Sorte, die das Publikum mit Betteln!
belästigen uud nachher das Erworbene in der ersten !
besten Kneipe verjubeln. Für solche ist nichts bes
ser als freies Logis im saitern Apfel, freilich nur
für kurze Zeit. —>Lib. Beobachter.
Ein jungcr Mörder.
Zu Klskatoin, i» der Nähe von Kat«kill, Neu-
Zlork, fiel kürzlich folgende schauderhafte Geschichte
vor: John H. Edwards, ein Bursche von 15
Jahren, der bey seine», Onkel, John W. Hunger
ford wohnte, erbat sich von seiner Tante die Er
laubniß, eine Doppelflinte nehmen zu dürfen, um
auf die Jagd gehen zu können. Er erhielt die
Erlaubniß, worauf er und die Frau das Hau«
'.'erließen und sich in verschiedenen Richtungen ent
fernten. Edwards aber kehrte bald wieder zurück
und begann Koffer u. Schranke aufzubrechen, um
-?2VO zu finden, welche Hr. Hungerford vor eini
gen Tagen eingenommen hatte. Dck er da« Geld
nicht fand, lud er das Gewehr mit Posten unv
Schroten und schoß seinem Onkel, der unterdtffe«
;u Hause gekommen war, eine Ladung in dit
Brust. Hungcrford stürzte zusammen und bat um
Zchonung seines Lebens; aber der junge Böse«
wicht legte das Gewehr nochmals an. Hunger -
sord raffte sich schnell auf und floh, -Edwards »ilt«
ihm nach und schoß ihm die zweite Ladung in den
Rücken. Dann ging er in's HauS zurück, hing
das Gewehr an seinen gewöhnlichen Platz und ent«
floh. Dies war am Samstage. Am folgenden
Montag wurde Edwards in einem Austernsaloon
;u Kattskill verhaftet. Hungerford'S Wunden
sind tödtlich. indem »ichre Bleistücke in der Lunge
Mysteriös? Sache cnehrlllt.
Am letzten Donnerstag erhielt Peter Bald»,
Zsq., Anzeige, daß drei Kindtt von Simon Kem
mels, von Nieder Mount Bethel Zsp,, Northamp
ton Eauuty, ganz plötzlich und nur wenige Tage
von einander gestorben seien, und auf eine so
srrmdarltge Weise, daß es die größte Aufregung
unter den Einwohner jener Nachbarschaft erregte.
Hr. B. setzte die Commissioners davon in Kennt
niß, welche ihn beorderten die Umstände zu ermit«
telu unv dieselben an siez» berichten.
Dr. E. E. Fielt von Easlon wurde ernannt um
mit Dr. John Sandt, von PlainsielV Zsp., und
Dr. See,», von Nieder Mount Bethcl, zusammen
zu treffen, um eine Leichenschau zu halten.
Diese Herren eraminirten am letzten Freitag ei
nen der Körper und es ergab sich, daß die Verstor
bene zu ihrem Tode kam durch eine Verzehrung dek
Gehirn-Gesäße und eine Blulilustrttuiig in des
sen Substanz. ES waren keine äußerlichen Merk
male von Gewalt und keine innerliche Pervirrung
Schrecklicher Vorfall.
In Beloit, Wisconsin, ereignete sich vor ein!«
aus ihn ab, jedoch die Kugel vcrscklte ihniind fuhr
in das Bett. Der Gatte erwischte im nämlichen
Augenblick eine zweiläufige Flinte und schoß auf
den Räuber. Der Inhalt de« einen Laufe« fuhr
ihm in de» Mhf und der andere in den Leib und
lödtcte denselben auf der Stelle. Man denke sich
aber seiner Gefühle, als es sich »ach Untersuchung
ergab, daß es sein e! gner Sohn >v ar.
word'n war.
AuowanScniiig nach Sein IVcfkcn.
Eine St. Louis Zeitung vom ltiten April mel
det, daß die Auswanderung von dem Ohio unver
fünfzchn hundert Menschen brachte», wovon unge
fehr die Hälfte nach lowa, und die andere Hälfte
nach Illinois, Kansas und Nebraska bestimmt
waren. Das Dauipfboot Granite State allein!
hatte nicht weniger als fünf hundert Passagier«,
und brachte nur wenig außer diesen mit ihren Tvr
räkhen und Hausgeräthfchaften. Die Auswande
rung von Ohio wird kiese Jahreszeit auf 15,t)t)<?
bis 18,Ül)i) Seele» geschätzt.
Henry A. TVcis.—Pirgimen.—„Säm."
ES ereignete sich unlängst in Virginien folgende
Anekdote. Henry A. Weis addreßirte nämlich
unlängst eine große Versammlung in jenem Staat,
wobei er, wie dies gewöhnlich der Fall ist, es nicht
vergaß, die Aiscrikaner schändlich zu schelten. Er
rief bri dieser Gelegenheit auS: ~Wenn irgend
einer dieser geheime» verrätherischen Baude hier ist,
dann laß ihn aufstehen und sei» Gesicht zeigen."'
Niemand stand ans. Großer Beifall. H». Weis
erholte sich wieder und sagte 5 „Ja, wenn ein
Amerikaner in der Stube ist, so befehle ich ihm aus
zustehen, wie ein Mann." Es stand wieder nie
mand auf. Beifall. Die Bitterkeit de« Herrn
Weis war SM» b,t ihm bis aufs höchste gestiegen,
und et fuhr weiter fort uud sagte: „Stehet au?
ihr lausige, gottlose Und «„christliche Menschen,
wenn irgend einer hier ist!" Jetzt aber stand eil»
alter Herr ganz tangsam im hintern Theil der
Stube auf und that den Befehl - „S am steh'
a u 112!" Mvrauf zwei Dritthelle der ganzen Ver
sammlung sich auf die Beine machte. Hr. Wei»
soll über das unenvartrte Resultat so erschrocken»
sein, daß er nicht im Stande war seim Rede wei
ter fortzusetzen.
Herren Drucker: —lch möchte ge?nc lie
fe wenige Zeilen in ihren Patriot eingerückt ha
ben :
>L> Z. Abclc hat sich tvirklich nochmals, und
gen in ihrem vorletzten Blatte zu erwidern. Die
se doppelte Absicht, sich bei dem Publikum weiß zu.
waschen, und mir zu erwidern, hat er aber gänz
lich verfehlt. Er sagt lein Wort davc-5 daß e?
aus dein Orden ausgestoßen wurde, und folglich
ist meine Abficht erreicht —indem ich das Publikum
nur von der Wahrheit der Sache benachrichtigen
wollte. Er sagt ick) hätte ihn aus eine meuchel
mörderische Weise anzuschwmzm gesucht. Ha!
Ha ! „anzuschwärzen !'' Das ist doch gewiß nicht
nothwendig. Er nennt mich einen Landesverrä
ther —und für was? Gerade weil ich ein Ameri
kaner bin und siir Amerikas Politische und Reli
giöse Freiheit mich fest entschloßen habe zu wirken,
xies hat sehr schlecht gepaßt—besser hättest du
sonst was, oder gar nichts, gesagt. Untersuche e»
einmal, und siehe ob du nicht selbst gerade in die
sen Sch ihcn stehst ? Er belMiptet die „Nichts
wissrr" würden die Freiheit und die Constitution
vernichten. Dies ist zu armselig um Erwiderung
zu verdienen. Wenn ein Mensch sich eminol so
weit herabgewürdigt hat, daß er etwas sagt, wo
er vom Gegentheil überzeugt ist, dann ist er wirk
lich zu tief gesunken, um Notiz z» verdienen—und
kaum mehr würdig mit einem ge
aiitwoltet zu haben, wie dies in der "t.cliixk
z scheh jf g^