Der lecha patriot. (Allentaun, Pa.) 1848-1859, February 21, 1855, Page 2, Image 2

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    A'echa Pntriot.
> Mentown, Pa, Februar LI. lLos.
Nnsrrr lsv»rt.
Unsere ausgcschsbenc und specielle Court «ahm
,am Montag Morgen allhier ihrcn Ansang. Be
kanntlich war dieselbe zu», Theil anberaumt, um
die E» tasau q u a L ot te ri e Geschichte
Persyinn zur Strafe zu ziehe». Die erste Klage die
aufgeriisc» wurde, war:
D e r St a a t ge g e>n N a t h a » Fri ed--
rich:—Es waren in dcr Ackklazc-Schrst, wie
wir berichtet sind, 13 CountS festgesetzt. Viele
Zeuge» stnd abgehört worden, und dic Advokaten
th«te» ihr Möglichstes den Angeklagte» zu beseel-
cn. Die Jury fand ihn al»er dninoch in den Haupt
CountS, »1« Beteiligter in der Lotterie zu-sein—
Lotterie Zettel verkauft zu haben—u. des Sck>win
deliiS, schuldig. —Als sich die Jury in dcr obigen
Sache wegbegebc» hatte, ging sogseich das Verhör,
von dcm
Staat gegen Willign Groß vor
an.—Herr Groß steht natürlich aus dic nämliche
Weise angeklagt wie Herr Friedrich. —Da« Verhör
war noch nicht beendigt als wir zur Presse gehe»
»nußten.
Das Conrt-Urtheil.war ebenfalls !» Bezug aus
Friedrich» Sache noch nicht ausgcsprochc».
DaS Sonntags Gesetz.
Herr Foust cin Mitglied der Gesetzgebung
von der Stadt Philadelphia, berichtete im Hausc
der Reprcsentanten vor eine Bill cin,
die auch in jenem Körper passirtc; welche irgend ei-!
ne Person, die am Sonntag berauschende Getränke
eiiuuor oap sie i» >einem Hause ge
trunken werden, einer Strafe von L5O unterwirft.
Di»Person die dieses ist eben
falls eincr Strafe von LlO b'S SlOO und einer
> 'Einkerkerung ImCaunty Gefängniß von lO bis 60
Tag-n unterworfen, iind soll nachdem cr zweinial
überwiese» ist, seine Leise»z verliere». Der Senat
hat noch nicht über die Bill verhandelt man will
absr wißen daß dieselbe auch jenen Körper passleen
wird.
Die Vcr. Staaten Senator Stelle.
Immer noch ist ueisere Gesetzgebung in Bezug
auf diese Stelle nicht „im Reinen." —Versuche
werde» gemacht alle die Candidatc» wofür schon
gestimmt wurde, bei Seite zu setzen und neue Män
ner hervorzubringen. Ob dies bezivrckt wcrdcn
kann, wird die Zeit lehre». Das Wahrscheinlich
ste ist, daß Ge». Simon Camero», an,
nächste» Dienstag zur jcncn Stclle erwählt wcrdcn
wird. Sollte dies fehlschlagen, so versichern Ge
rüchte vov Harrisburg, daß bei dieser Ätzung nie
mand erwählt werden wird. Wir müßen also dann
noch einige Tage Geduld habe», bis wir den gewis
se» Ausgang vernehmen können.
Ernennungen durch Gouv. Pollcct.
Hafenmtisier zu Philadelphia—Geo. R Gra
ham, von Philadelphia. ,
Abraham MyerS, Stemplet von Maaß und Ge
wicht sür die alte Stadt Philadelphia.
Saviucl D. Abbott, Stcmplcr vo» Maaß und
, Gewicht für das Ea»iniy.
William D. Baker, Bark-Inspektor.
' ' Henry PleasantS.Lazaret-Arzt.
. Howard Taylor, vo» Ehester Co. Hasciiarzt,
Jacob Pepper, von Delaware Caunty, Quar
antäne-Meister.
I. W. F. McAllister, Gesundhe tS-Osfieer.
Joseph E. Harncd, Mastcr-Warden.
Andrew McLea», Aufseher des Pulvermagazins,
Stephen Miller, vo» Dauphin Caunty, Mehl
. .^spektor.
Ich» W. Ccwill, vo» Bua's Caunty, unk I.
' H. Seltzer, vcn.BerkS Caunty, Whisky Inspektor.
Thomas E. Pojlock, Getreide Messer.
Metzger, Butter «nd Schmalz Jnsp.
John I. Austin, von NvrthMbcrland.Lumber
Jnsptktar.
William A. Ott, Bccs »nd Porkinspcktor.
Jsaac B. EarrigucS, Marmormesser.
Wir stnd natürlich nicht mit allen angistelltc»
Pcrsoncn bekannt, doch wird allgemein behauptet,
daß die Ernennungen sehr populär sind. Dcr
hat auch, was bcsondcr« lobcnSwerth
ist, seine Auswahl nicht aus einer Partei allein ge
troffen, sondern untcr dc» angcstellten Personcn
befinden sich Whigs, Dcmokratc», Nativs, und
vielleicht auch „NichtSwisser"—doch wir sind nickt
überzeugt daß vo» dc» lctztbciiamtcn darunter sind.
Gouv. Pvllock will also nicht dcr Gouvcrnor ciner
Partei allein sein, sondern dcr dcs ga » zcn
Staat S. —Gerade wie es sei» sollte.
Ohio
Ehescheidungen in <vkio. Nach de»
Gesetze» des Staates Ohio sind solgcndc Ursachc»
hinrcichcnd für Ehescheidungen i
1. Wenn die eine dcr Parteien M Zeit dcr
Vcrhcirathung noch einen lcbcndc» Gemahl hattc,
2. Wen» cine dcr Parteien freiwillig von dcr
andcrn drei Jahre laig getrennt lebte.
3. Ehebruch.
4. Inyiotcnz.
5. Außerordentliche Grausamkeit.
6. Betrügerischer Kontrakt.
7. Globe Pflichtvcrnachlässtgung.
8. Drcijahrlange GewohnhcitS-Trunkciihcit.
9. Sitzen Im Wcfäilgnlß dcS Staates oder dcr
Vcr. Staaten.
10. Wenn der Mann oder dic Frau in cincn,
andern Staatc geschieden wordcn und die anderc
Partei nicht.
11. Wen» ein Knabe unter 18 und ein Mäd
chen untcr l 4 sich verheiratbe», ist die Heirath nich
tig, es sei denn, daß beide Parteien si« bestätigen,
wenn sie majorcnn geworden.^
Suaquehanna, Pa., 14. Fcbr. Eine
Bande jugendlicher Diebe und Einbrecher, weiche
im vorigen Jahre eine Reihe von Die'ostädlern und
Einbrüche» verllbte, ward dieser Tage entdeckt und
die Hauvttheilnehmer verhaftet. Sic führten ih
re Diebstähle meist in Läden oder auf Eisenbahnen
«nd zwar mit großer Gewandtheit aus und sie
würde» noch hcutc unentdcckt sei«, wen» nicht cincr
aus der Bande Alle verrathen und als StaatS
zeuge ausgetreten wäre.
französische Regirrung hat zwei Nerz
te» in, Marine-Hospital zu Norfolk goldene Me-
daillen geschenkt als Anerkennung für Dienste,
welche sic der Mannschaft de« französischen Kriegs
schiffes Chimere geleistet, al« es im vorigen Soni
m«r iaMorfolk lag und dic Mannschaft am gel
be» Fit»«r litt.
Illinois.
Lhicago, 15, Febr. Der gestrige Schnec
sturi» hat die Jilinoi« Central-, Chicago- und
Mississippi-Eisenbahn abermals blockirt.
Dic Gesctz.zcb«ng von Illinois hat sich vertagt.
Dcr Gouvernör hat die Temperen,-LVll »»terzeich
«et u»d das Volk wird i», nächste» Ju»l über si«
abstiminc». .
Inn Waschingto».
ls. Febr. Im Scnat pas
sirtc mit AO gegen l 5 Stimme» dic Bill sür Ver
mehrung des Gehalt« der Supreme Court Rich
ter. Eine Bill wurde eingereicht welche dcm Com
iiiodore 825,000 zuspricht für die in Japan
geleistete» diplomatische» Dienste. Das Don
gias'schc Amuidmeiit wurde statt der ursprüngli
chen Pacisic-Elseobahn-Bill substituirt, aber noch
l6tcn Febr, Wir höre», daß
Senator Jones von Tennesser demnächst Beschlüs
se einbringen wird, des Inhalts, daß die Consti
tution dcm Congrcsse zwar die Macht verleihe, ein
gleichförmige« Nat»r.UisationSgcsrtz zu erlassen,
daß sie aßer seine Bestimmungen über die Gewalt,
die Eiiuvaudcruilg zu reguliren, cnthsltc, daß dicsc
Gcwalt den, Congrcsse bisher noch nicht vom
Volke übertragen worden, und es daher de»
Regierungen jener Staaten, dic durch die Einwan
derung unmittelbar berührt würden, freistehe, Ge-
setze deren Ausschließung oder Zulassung bctrcs
, fcnd, zu erlassen.
! Eine Veto-Botschast des Präsidenten aus die
French Spoliation-B>ll bezügliches» vorberritct u.
wird wahrschcinlich morgcn dcm Scnatc zugesandt
werden. Dic Bill, welche Winficld Scott zum
Gcncral-Licutenant der Vcr. Staatc» ernannt, ist
von, Präsidentcn untcrzcichnct und den, scnat zu
gesandt wolchln.
Die Dill für Umgestaltung des diplomatische»
! und Consular-SystemS bestimmt »eben ander»,
! auch dic Gehalte der Gesandte» :c. anders u. setzt
Gehalte sür die Consuln aus wie folgt:
Die Gesandten beziehen in Groß-Britannien
Sl7,0()0. Frankreich 15.000, Spanien 12,000,
Rußland 12,000. Oestreich 12.000 12.-
OooMchwciz 7.500. Rom 7.500. Neapel 7.500,
Sardinienßelgien 7.500,H011and 7,500,
Portugal 7,500, Dänemark 7,500, Schwede» 7,-
500, Türkei 9.000, China 15,000, Brasilien
12,005. Peru 10.000, Chili 9,000, Argentin
Republik 7,5 M, Ncu-Grenada 7,500. Bolivia
7,500, Equador 7,500, Venczucla 7,500, Gua
temala 7,500, Nicaraugua 7.500, Mexiko 12,-
0(10.
Dic Legationsseercicire sind in drei Klassen ge--
theilt und crhaltcn 52500, 2000 und l 500 pcr
Jahr. Dcr Commissionär auf dc» Sandwichs-
Insel» L6OOO. Consuln sollen für dic »achstendcn
Platze ernannt werden, und dic angesügte» Gehal'
te beziehe», nämlich:
London 87500, Liverpool 7500, Glasgow
4000, Dlindcc 2000, Neweastle 1500, Leeds
>5OO, Bclsast 2000, Hong Kong 3000,Calcut
ta 3500, Halifax 2000, Melbourne 4000, Nas
sau 2000, Kingston Jamaiea 2000, Rotterdam
2000, Amsterdam 2000. Aux l« Chapelle 2500,
Paris 5,000, Havre .5000, Marseile 2500, Bor
deaux 2000, Cadiz 1500, Havanna 6000, Trin
idad de Cuba 3000, Lissabon 1500, Antwerpen
2500, Brcnicn 2000, Hamburg 2000, Vera
Cruz 3500, Sa» Juan delNorte 2000, San I».
an del Spür 2000, Panama 3500, Aspinwall
2500, Rio Janeiro 6000, Callas 3500, Valpa-«
raiso 3000. -
Es ist den Consuln jedoch untersagt, wedcr i«
ihrem Namen, noch durch anderc Persanc» Han
delsgeschäfte zu betreiben; auch habe» sie ferner
keine Spvrtel» für Faktmas oder Pässe mehr zu
fordern.
Außer diesen Vertreter» werden sük circa 100
anderc Platze Handel S-A ge »te » ernannt.
(?ii, sonderbarer Tram». Höchst uierk
würdige Grsutluna.
Unter vorstehender Ueberschrist bringt dic Cin
rinnati Times in ihrer Freitags Nummer das Fol- i
gende, wofür wir ihr dic Veraniworllichkcit, ohnc
ircitcrci, Cönnncntar übcrlasscn:
"Eine an Rau Straßc, i» dcr Nähc dcr driitc»,
wohncndc junge Ehefrau clncS Main Etc. Kauf
manns, hatte In dcr Nacht des 9. Dezembers einen
höchst auffallenden Traum, welcher seitdem auf ei
ne höchst merkwürdige Weise in Erfüllung gegan
gen ist. Den Name» der Lady verschweige» wir
aus ihr eigenes Ansuche». I» dcr bcsagtc» Nacht
legte sie sich in einer sröhiiche» Stimmung, wen»
" auch nicht besonders aufgeregt, nieder. Im erste»
Theile der Nacht genoß sie eines tiefe» Schlafes.
welcher jedoch gcgcn Morgcn eincm östcr untcr-
brochcnc» Schlummer Platz machtc. Plötzlich
träumtc sic, und sah in, Traum ihrcn scit zwci
' Jahrcn in Calisornie» bcstndlichcn Brudcr. Sic
sah, w» er in eincr Art Hütte sich vo» seinem La
ger erhob, mit dcr Hand untcr das Kopfkissen
' faßte, einen Revolver und ein Bowiemesser hervor«
zog und beide in seinen Gürtel steckte.' Es sch e»
' nicht weit von Mitternacht zu sein, denn dic Koh
len glühtcn noch in dcm rohc» Hccrdc, und war<>
sc» ihr trübcS Licht auf scinc Züge. Während sie
diese betrachtete, »ahme» sie den Ausdruck der
, höchsten Wachsamkeit an, während dic Augcn sich
, auf ctne Oeffnung nahe dcm Kopfende des Bet tcS
hefteten, wodurch eine Hand reicht-, ivelche ein kur»
r zeS, scharfes selr hatte. A!«
-1 dic daS Kissen berührte, fuhr sic langsam
r wcitcr herab, als ob sie da« Herz des Schläfers
suchc. Sic erhob sich und sank dann mit großer
Gewalt nieder, den Dolch in das Bettzeug versen--
kend. In demselben Augenblicke erhob ihr Brudcr
cin Beil, es blitzte durch dic Luft, die Hand und
der Dolch blieben liegen, und der blutige Stum
mel zog sich durch dic Ocffnung zurück. Von
Nußm crscholl cin tiefer langer SchmerzenSruf;
zender Man», in dem er einen Mexikaner erkannte,
, welcher füc Irgend eine eingebildete Beleidigung
! ihm de» Tod geschworen hatte. I» der Nähe des
Herzens fand sich eine tiefe Wunde, welche er
mit einem langen, zweischneidigen, »och in dcr lin
ken Hand haltende» Messer wegen dee Vercitelung
! scines Mordversuchs, sich selbst versetzt hatte. Die
Lady erwachte darauf, und unter dem lebhafte»
Eindrucke des Traumes erzählte sie ihn ihrem
Mann. Man mag sich nun das Erstaunen der
beiden denken, als sic mit dem Nord Star eine»
Brief von Kalifornien erhielten, worin derselbe
Bruder ei» Eretgniß mittheilt, was ihn, in der
Nacht des 6te» Dezember begegnete und welches
völlig identisch mit demselben war, ivelches die
Lady in ihrem Traum gesehen hatte.
Oregon.
Die Ulanth habe» in der Nähe vo»
Orleans wieder einmal sünf Weiße ermordet. —
Eine Truppen-Abtheilung ist zu ihrer Verfolgung
ausgebrochen. "Die Indianer sind sehr zahlreich
und wohl bewaffnet, und »um befürchtet eine» all
gemeine» Krieg mit dcnselbr«.
politische predigten. Als am 22.
Januar im Rcpräsentantenhausc der I o>va-Ge
setzgebnng das Sonntagsgesetz unter Berathung
„Es soll als eine dcs Sabbaths be
.! trachtet werden, wen» Geistliche irgend einer Kon
- session am Sabbathtagc Predigte» politischeren.
e Halts halte»." Das Amendment erhielt vicrzeba
Ein umfangreiches Geschäft.
Die Tribune" beschäftigt 221) Perso-!
ncn,«on dmcn elwa 13« ihre ganze Zeit dcm!
Blatte widmen. Horace Greeky ist Redacteur
e» chef, Charles A. Dana, dirlgirender Nedac-- l
teur; dann folge» zehn Mtredact, ure, nämlich I:!
S. Pike, früheres Congreßmitglied und Wasch I
ington Correspondent des Blattes während der!
Seott-Compaigne; Wm. H. Fry, der Komponist
und Aestrthlkcr; Georg« Liplev, der Literatur
kritiker ; G. S, Snow, der Schreier der Money-
Aitiksl; Bäyard Taylor, dcr Dieter »nd Reisen
de? F. I, Ottarso», Local Ed tor; Solo» Ro
binson, der Verfasser von „Hot Cor»"? William
Newm»n, B. Bivekwly und D. C. Henderso».
Der Local Editor hat außcrdcm l 4 Assistenten,
von denen einer die Polizei u»d
besorgt, drei reportiren Vorlesungen und Reden,
zwei sind für Brooklyn, Jersey City und die Um
gegend, einer reportirt die Feuerebrünsie und dic
Bewegungen der Militärconipagnie», zwei durch
stobcrn täglich die deutschen, sranzZstfchc», italic
nische» und spanischen Blätter Neu-Aooks nach
Lokalneuigkeiten. Ferner ist ein „Law Reporter,"
ein Police Court Reporter und ein Collektor der
Marine-Nachrichten vorhanden. Mit dcr Tri
bune in Verbindung steht das „Marine Bureau
dcr associirtcn Presse" »»ter der Leitung von Com
liiodore Hall, mit l 2 Gehülfen, »nd das Telegra
phknburrau dcr associirte» Presse, mit einrm Gene
ral-Agenten, zwei Untcragcnte» (in Liverpool und
Halifax) und 50 Berichterstattern in de» verschie
denen Städte» des Landes. Die dcr regel
mäßigen und bezahlten Corresprndenten beträgt
38 —»ämlich l 3 in, Auslande und 20 im Jnlan
de. An dcr Spitze der Publications-Office steht
Thomas MeClrath mit 8 Clrrks. T. N. Roo
ker ist Vormann dcr Setzerei mit 8 Assistent Vor
männern (3 für den Tag und 5 für die Nacht.)
George Hall ist Vormann im Preß-Room mit 3
Assistenten, l 5 „Fecdcrs", 25 Falzern, 3 Adrcß-
Die Tribune hat 38 regelmäßige Setzer und 25
Substituten. Diese sind in 4 Phalanxen von je
zehn Mann eingetheilt; dic erste Phalanx kommt
Morgens um 9 Uhr an die Arbeit und geht »m
l l Uhr Abends weg ; die zweite kommt Nachmit
tags um 2, die dritte ,um 5, und um 7 Uhr
Abends, wo die Hauptarbeit beginnt, ist das
sämmtliche Personal in Arbelt und wird im Ver
hältniß zu seiner Ankunft im Verlauf der Nacht
entlassen. Die Zahl dcr GcschästScigcnthümcr ist
16, nämlich 7 Redacteure, dcr Herausgeber (Mc-
Clrath), 4 Clerks, der Vormann der Setzer und
der Druckei ei, ein Setzer und ein Trucker. Von
der Morgenausgabe der Tribune werde« täglich
30,W0 Exemplare gedruckt, auf einer Riesenpres«
se, bci dcr stet« scchs Personcn die Bogen einlegt»,
die mit einer Schnelligkeit von 160 in dcr Mlnutc
bedruckt werden.
Jede Nummer dcr Tribuneist das Resultat von
zweihundert Tagarbeitcn und enthält so viel
Schriftsatz, als in eine» anständig gednickten Du
odezband von 400 Seite» geht. Dabei kostet
sie nur 2 Cents, oder ?5 per Jahr. Die wöchent
liche Tribune hat l l 5,000 —sämmtlich voraus
zahlende Abonnenten und kostet 82 per Jahr- —
Dann hat die Tribune «och ei»e halbwöchentliche,
eine Callsoriiia und 'ine Europa Ausgabe. Die
wöchentliche» Betriebskosten belaufe» sich auf
56208, wovon T'tOOO für Papier verwendet wer
de». '
Texas.
Neu - Br au»s e l L, 6. Jan»- Die Früh
lingSarbeiten in Garte» und Feld sind bci den,
anhaltend schöne» Wetter hier im vollen Gange.
Namentlich ist man hier in der Baum- «nd Re
benzucht äußerst thätig. Schon vor 5 Iah«»
importirte« die Brannfelfer viele veredelte Obst
sorte» von den Vereinigten Staaten und selbst von
Europa. Junge Obstbäume sind bereits schon in
gchcn für,die Iliiigegcnd von hier Sendungen jun
ger veredelter Bäume ab, —(Neub. Zt,)
In dcm Dorfe Fremont, in, Territorium Kau -
sas, zerstörte am 15. Januar ei» Mob das Haus
dermaßen, daß man alle Hoffnung auf sei» Lebe»
aufgab, schleppte» dann ihn ncbst seiner Frau sü»s
Meile» weit fort auf die offene Prairie, damit sie
dort umkomme» sollten, hielten dann eine Schein-
Auktion über dic Sache» des Priesters, stahlen des
se,»Sachen und setzte» den Skandal die ganzeNacht
hindurch fort. Was dic Ursache dieser Schand
thaten gewesen, habe» wir noch nicht erfuhren, v
New-Bor?.
Albans» , l6tcn Febr. Die Executio» von
PhelpS, der scine Frau ermordet und dafür h«nte
gehangen wcrdcn sollte, ist vom Gou». aber,»als
aufgeschoben wordcn. ,
Saratoga, 16. Febr. Letzten Mittwoch
Nachts wurde ein Versuch gemacht, den Casster der
Ballston-Bank, Hrn. Fowler, zu berauben. Er
! kam von der Eisenbahn mit ungefähr 215,000 in
.seiner Reisetasche, als er rurcy ciiiri! unbekannte»
Man», der jedenfalls in Kenntniß von de». Be
trage war, teil Fowler bei sich führte, niederge
schlagen wurde. Fowler vertheidigte sich indeß
hartnäckig und schrie aus Leibeskräften, worauf der
Unbekannte sich in einen nahestehenden Schlitten
warf und entfloh.
Suffalo» 16. Febr. Wm. Kissane, ein
Bavkfälschcr, wurde gestern in Williamsvillc, Eric
Co,, N. A., verhaftet, und man fand 86500 bci
ihm.
Ssracusc, l stcn Febr. Dic NichtSwis
fer find noch inimer in geheimer Sitzung versam
melt, ohne daß von den Resultaten derselbe» et
was bekannt geworden wäre. Da« Gerücht geht,
sie würden in ZukuM beständig ihre Versammlun
gen hier halte».
Mexiko.
Tie NegicrungStruppen sollen über General
Ken»Merl? cincn Sicg cifocht«» und alle Rebellen,
die sie zu Gcfangcnc» gemacht, crschossc» habcn.
Siiita Anna byt dem General La Aega eine zeit
weilige Übertragung dcr Rcgieningsgewalt an,
die dieser jedoch ablehnte.
I» Vera Cruz und Mexiko wurde,» am l. Feb.
starke Erdbebenstöße verspürt.
Euba
Lkarleftsn, lste» Febr. Der Dä«pser
„Isäbcl" traf von Havanna und Ketz West heute
s»üh hicr ei» ; cr verließHavanga am lk). Abend«.
Große Aufregung herrschte daselbst in Folge
des eutdcckte» Complot«, den Gen. Gouv. Im
Opernhaus zu ermorde».
Am Bten wurden Don Ramon Pinto, ein inti
mer Freund Concha's »nd 35 andere einflußreiche
Bürger verhaftet- Am 9. nnwden 40 weitere
Personen etngezogen. Die Verhaftung des Gouv.
von Matanzaa wird wiederholt gemeldet; ferner
dic Almeda's, de« reichen Pflanzers zu Trinidad,
und Maiti s von der Oper.
Man befürchtete in der That dic Landung des
Gcn. Qilitiiiai, an dcr Spitze von 80<>O Mb« !
> stiern.
Di« Kerker der amerikanischen Re
volntion.
I Ein Correspondent der Neuyork Daily Times,
Hr. I. Alexander Patten, glaubt, daß jetzt Eng
> land in dcr Krim für das büße, was es in der
! Revolution an den Amerikanern verbrochen habe
I und sucht es durch Anführung ei»cr Reihe von
. Thatsachen aus ter amerikanischen Revolution an
seine Schuld zu erinnern. Obgleich es nun grau
sam wäre, das heutige England für die Sunde»
eines begrabene» Geschlechtes verantwortlich zu
machen, so sind die Reminiscenzen des Hrn. Pat
ten doch schon des historische» Interesses wegen der
Mittheilung werth.
Es war im Monat Oktober I?7L, als ein al
tes Schiff, dcr „Whitby" genannt, in der Walla
bout Bay, der jetzigen Navy Wrd genubcr, vor
Anker legte, un, als Gefängiüß für ainerikanischc
Matrose» zu diene», welche von brittischen Kreu
zern nach NeU'Aork gebracht wlDden. Die Bav
wurde als ein geeigneter Platz sür diesen Zweck
bcfundc» wegen ihrer Sicherheit und Bequemlich
keit. Der „Whitby'' war bald voller Gefange
nen, weshalb noch mehr Schiffe für diesen Zweck
abschafft werden mußten. Im Mai
d.n noch zwei dazu bestimmt, von denen jedoch eins
schon im Oktober dcssclbc» u»d das andere im Fe
bruar des folgenden Jahre» durch Feuer zerstört
wurden. Mitllcrweiie waren auf den Gefängniß-
Schiffen ansteckende Krankheiten ausgebrochen und
man hielt es sür nöthig, drei alte Kaste», den
„Seorpion," „Hunter" und den „Strombule" zu
Hospital-Schiffen einzurichten. Die alte „Jer
sey," deren Nanie bald iisi ganzen Lande eine Be
zeichnung dcr Grausamkeit und der Schande wur
de, erschien im Jahre l76(). Die Offiziere be
die Mannschaft aus zwölf Matrosen. Sie hatte
eine Garde von zwölf Jnvaliden-Scesoldaten und
einigen Landsoldatc» aus den Regimentern, wel
che auf Long Island zerstreut lagen. Die „Jer
sey" oder die „Hölle," wie'ste oft genannt wurde,
war ei» Linienschiff und konnte 7 ! Kanonen füh
ren. Da sie beim Beginn des Krieges secunsähig
war, wurde sie zuerst in ein Proviantschiff und
da»» in ein Gefängniß umgewandelt. Ihr Ta
kelwerk wurde abgenommen, mit Ausnahme c!»cS
Theils ihres Bugspnct«. Die Leiden der Gefan
genen auf diesem Schiffe waren schauderhaft. Di,
Speisen waren nicht allein »»genießbar, sondern
es gab deren auch so wenig, daß die Gefangene»
eher aussahen als Skelette, denn als menschliche
Wesen. EinMarkedenter verkaufte den Gefange
nen, wen» sie Geld hatten, Lebensmittel zu enor
men Preisen, und eine alte Frau, Namens Dame
Grant, kam an gewissen Tagen mit ciuer Boot»
ladung Waaren an'S Schiff. Diejenigen Ge
fangenen, welche Offiziere gewesen waren, waren
im Ka»one»raum zwischen den Verdecken. Nachts
wurden Alle in de» unterste» Raum getrieben, die
Luke» geschlossen und Niemand durfte vor Tages
anbruch auf's Verdeck kommen. ES war keine
psorten und Luke». Man denke stch die Scene ei
ner Nacht aus dcr „Jersey" in 1782, als tausend
Gefangene aus dcm Schisfc warcn. Die Gefan
genen, größtenteils krank, rieche» nach Unrath
und Ungeziefer; ihre Kleider sind zerrissen und aus
den Augen blickt dcr Hunger. Junge Müschen
stehe» gcbiickl wie vom Alter »nd die Aitcn schnap
pe» an den Löchern nach Lust/ Sechs dieser Un
glümichcn erhalte» täglich die Quantität N,ch°
! rui'g>!i»ittcl, welche vier Mann in der brittische»
! Navy crhaltcn; sie cssen rvhgesalzenes Rindfleisch,
dti^ großen kiipsernen^K^
verbrannt, erstickten sie jetzt »ntcn vor Hitze und
schlechter Lust. Di« elende» Gefangene» könne»
kaum athm?» in der dicke» Atmosphäre und sie
drängen sich wie Wötse an die Luftlöcher. Ande-
Blattern fordern neue Opfer für das morgende
Begräbnis,. Fliege» »nd MosqwtoS plage» d>e
Kranken, während die Natten bereits an dc» Tod-
Frauc» »nd Kiiidcrn rufe». Man erwartet »nd
fürchtet dc» Morgcn zugleich, weil neue Qualen
des Tages über ihrer walte».
Am nächsten Morgen müßen sie die Leichen De
rer hinaustrage«, Wiche in dcr Nacht geflyr.'e»
sind, d«rcn gcwöhnlich scchS bis acht an dcr Zahl
sind. Zuwcilc» werde» die Leichen in Decken ein
genäht, zuweilen auch nicht; sie werden einige Zoll
' ties in die Erde gegraben, wo das Wasser sie bald
wieder entblößt. Ein Theil dcr Stelle, wo hcutc
' die Navy Vard ist, war damals dcr Beerdigung«!>
platz. In 1782 war die Sterblichkeit sehr goß
! und die Hospitalschiffe wurden so voll, daß von
der Jersey nur wenige fort und auf jene geschafft
werden konnte».. Oft gingen ganze Tage vorbei,
i ohne daß ein Wundarzt an Bord kam.
>! D>eS »»ter den Augen der brittischen
Befehlshaber. wandte sich an sie
und bat sie, das LooS der Gefangenen zu mildern,
aber sei» Gesuch fand taube Ohren. EI» Schot
i Gefangenen und hatte die Aufficht über die Schif
fe. Er und sein Clerk, Robert Lenor, sind für
, viele jestr Grausamkeiten verantwortlich. Lrnox
. war später ein reicher Kaufmann in Neu-lork.
Nach dcm Friedensschluß wurde» alle Gefangenen
entlassen und dic Gefangenen »Schiffe wurden ver
. kauft, mit Ausnahme der Jersey, welche vor Anker
liege» blieb. Dic Reste davon ivare» noch vor
wriiige» Jahrcn hicr zu sehen. Außer den ge
nannte» Schissen waren acht Gefängnisse in der
5 Stadt Neu-Zork voller Personen. Die „Hall os
Reeords" im Park war eins davon und hieß da
mals dic „New Jail," »der „Provost"; es war
damals »in finsteres, dreckig aussehendes Gebäude
> mit einer Kuppel und stand seit 1757. Der no
torische Wo,. Ciinninghani war Provost-Marschall
und hatte das Gebäude unter seiner Aufsicht. —
, Dieser Mensch w«rd in Dnbli» Barracks in 1753
geboren und kam In !77t »ach Neu-Uork. „In
jener Stadt," sagt er in einem Geständniß, wel
ches er später in einem Londoner Gefängniß ab
legte, in jener Stadt beritt ich Pferde und lehrte
Herren und Damen reite» ; da ich mich aber den
Bürger» in ihren, angehenden Kampfe sür die
e Freiheit verhaßt gemacht, ward ich genöthigt, an
> Bord eines amerikanischen Kriegsschiffes z» flüch
. ten und von Boston, wo meine Opposl
! tion gegen die von den Amerikane«, getroffenen
i Maßregel» mich zuerst dem Gen. Gage empfah
len. Als der Krieg ausbrach, ward ich zum Pro
> vost-Marschall der königlichen Armee ernannt, in
' welcher Stellung ich mich an den Amerikaner» rö
chen konnte. Ich schaudere, wenn ich an die Mo
rde denke, bei de<en ich Mitschuldiger war, sowohl
- mit als ohne Befehl der Regierung—besonders in
Neu-Jork, wo in dieser Zeit ich mehr als zwei
Tausend Gesungene lii dc» verschiedenen Kirchen
verhungern ließ und ihre Rationen verkaufte.—
275, Gesangene und ändere Personen wurde» hi»-
gerichtet." Nach all den Diensten, welche dieses^
Ungeheuer England geleistet, wurde er am lOien
August 178 l m London wegen Fälschung erhänSt-
Das Zuckerhau« in dcr Liberty St. war ein
andrer Kerker. Dies war ebenfalls ein steiner.
nes Gebäude, ti Stockwerke hoch; j.>des Stockwerk
hatte zwei Zimmer. Das Gebäude war von ei
»ei» Hofe umgeben, und an der Straße lief eine
lO Fuß hohe Einzäunung hin. Zwei Schildwa
chen waren bei Tag und bei Nach» in diesem.'"»ose
.'ufgestellt. ' .
Aus der ganzen Schaar, welche einst das Hu- >
ckerhaus bewohnte,' sind nur noch drei Personen!
an, Leben. Nahe dabei befand sich die
hoUändijche Kirche, das jetzige Postamt—ein trit-.
teS Gefängniß. Die nördliche holländische Kir'-
che, welche iwch immer an der Ecke der gnlton und
William St. steht, halte 800 Gefangene; aus
serdem hatte das neue Bradewcll im Park, Eo
lumbia Evllege und die City Hall in dcr Wall
Zt., wo gegenwärtig das Custonihouse (Zoll-
Hau») steht, je eine volle Anzahl Gefangene. Dr.
Spring'S (damals Dr. Roger's) backsteinerne Kir
che war zuerst ein Gefängniß, darauf ein Hospi
tal.
Andre Hospitäler wurden in der schottisch-pres
byterianischen Kirche in der Ceder Str., in einem
Quäker Bethaus in der Liberty Straße und in der
Presbyterianer-Kirche (später Dr. Phillips) in
der Wall St. angelegt. Eine französische Kirche
in der Pinc St. war ein VorrathShauö. Die Bi
schöflichen Kirchen und die deutsch.lutherische in
der Frankfort St. wurden verschont, die Letztcrc
aus Achtung für die Hessen.
Diesen Gefangenen erging es nicht besser als
denen in den Gefängniß-Schiffen. Sie'litten
Kälte im Winter und Hitze im Sommer; sie schlie
fen aus dem bloßen Fußboden ; ihre Nahrung war
dürstig und ungesund; sie waren ohne Rücksicht
auf dem Altar oder Stand zusammengeworfen;
Leute von achtbarer Familie und von Bildung
wurden in manchen Fällen brittischen Verbrechern
beigesellt; Ihren Weiber», Kindern und Freunden
wurde dcr Zutritt zu ihnen verweigert, »nd der
Tod raffte täglich 25 bis 30 hinweg. Ein Be
richt lautet -
„Man hatte keine Pflege für die Kranken, und
wenn Einige starben, so wurden sie an die Thüre
des Gefängnisses geworfen, und daselbst bis zuir >
nächsten Tage liegen gelassen, worauf sie auf ei
nen Karren geladen und nach den Verschanzungen
jenseits des jüdischen Begräbnißplatzes geschleppt
wurden. Dort wurden sie von ihren, zu jenem
Ende dahin geführten Mitgefangenen beerdigt.
Die Todten wurden ohne Unterschied und ohne die
gewöhnlichen Lcichcnseicrlichkeiten in ein Loch ge
worfen !
Man bedenke, daß dieß Alles in New-Aork
vorfiel, und das war das Maaß dcr Gnade, wel
che England in andern Zeiten .ni de» Tag legte.
. sN. ;!j, )
Nare Luthüllungen über de» Mormoni»-
mus.
Lme'lte Epistel der auszekniffenen Schönen au« dem
Von der ausgerissenen Gattin des Mormonen-
Heiligen Brigham Zloung, Sarah Iloung, und
ihrer Gefährtin Eliza Williams ist in der „Bo
ston Times" ein zweiter, aus Pittefield, Mass,,
datirter Brics erschiene», den wir nicht übergehen
dürfen. Wir übersetzen denselben nicht nach sei'
nein ganze» Umsange, aber dcr Hauptsache nach
wie folgt :
P > tltsield, 8 Febr. 16F5.
sungen über den MormonioimiS zu lch
bekenne, d,H ich nicht ganz ohne Furcht an dleseo
mein Vorhaben mich begebe, da ich aus guter
Quelle vernommen, daß Brigham Ao»»g zwei
Leute ausgeschickt hat, mich daran-zu verhindern.
Ich hoffe, daß ihren Drohungen zum Trotz dae
Volk von Boston mich, ein Weib, beschützen wird ;
denn ich habe mir nichts vorzuwersen, als daß ich
ein Mitglied der Gesellschaft dcr Mormonen wur
de und ihre» Führer hnrathete. Die Scndlingr
AoungS drohen, daß ich kcine Voilcsuigrn halten
solle, ,onder» sie mich als das ihm gesetzlich ange
traute Weib zi»ück bringen wolle». So sagen
sie trotzdem dieser Aouug etliche 20 Weiber halte,
als er mich hclrathcte. Wird die Regierung ee
dulden, daß sie mich nach Salt Läke zurück schlep
pen ? Wenn ich irgend etwas ver>ch»ldrt habe,
wll ich ohne Widerstand gehen ; doch sie können
nichts gegen meine» sittlichen Charakter aufbrin
gen, denn ich war unschuldig und rcin, alo Aoung
mich zu seinem Weibe inachte.
Ich habe aber seitdem genug gesehen, um
zu überzeugen, daß die GcscU>ch,ist verderbt ist,
daß sifvon schlechten Menschen sür schlechte Zwe
cke geleitet wird, und ich will über alles das mich
ohne Rücksicht und Rückhalt aussprechen, »nd wä
rc Mr. Zloung selbst zugegen. Die ganze Sisahr
hcit will ich sagcn, und alle Geheimnisse dieser Jn
siltutioi^ciithtillen.
Ich bin mir der Folgen wohl bewußt, welche
über mich kommen würden, wenn sie mich zu Salt
Läke in ihre Gewalt bekommen könnte». Der
Tod würde meiner warte», weil ich es wagte von
ihren Geheimnissen zu rcde».
Der MormonisiiiuS hat Geheimnisse, welche
blos den Leiten, bekannt sind, und ihnen unter
feierlichen Eiden mitgcth'ilt werden. Ich fand.
Papiere, welche mir «nen Theil derselbe» offenbar
ten. Als eines Birgens Joung mein Bett ver
lassen hatte, fand ich unter dem Kiffen ein Papier,
von dem ich eine Abschrift nahm. ES enthielt et
nen Anschlag zum Umsturz der Per. Staaten Re
gierung. In demselben Packet lag auch der Plan
zu einem Fort, und obenan stand geschrieben
„Drei Reihen; 206 Kanonen eine jede." Auch
hörte ich einen Heiligen sagcn : „Uncle San, wird
uns nicht angreifen bevor wir unsere Arbeite» >,».
ter der Erde vollendet haben; dann aber fürchten
wir seine ganze Armee, und seine Scotts und
Wools dazu, nicht »»ehr." Ich erlauschte diese
»nd andere Reden, über die ich mich hier nicht
weiter auslasse» kaun. -Die Mormonen rechne»
fest auf de» Beistand dcr Indianer, denen sie ver
chprochen oder glauben gemacht haben, daß sie ih
nen alle genommenen Ländereien zurück geben wer
den. Mr. Zoung spielt ihnen gegenüber den gu-'
ten Freund, und st« werden alle wie ein Man» sür
ihn und die Mormonen kämpfen. Nicht ei n
Stamm, sondern alle Häuptlinges«? Jndianer
stämme im fernen W«ste» sind der Sache dcr Mor
monen günstig gestimmt.
Die Calisornia-Emigranten insbesondere wer
den durch sie gefährdet sein, und keine Gnade vor
ihnen finden. Sie wollen nicht nur ihren eigenen
Gouvernör ernennen, sondern ihr Gebiet bis au
den Stillen Ozean, und so weit nördlich und süd- j
lich ausdehnen, als es ihnen gefällt. Doch ich!
werde niehr eizähle» als ich über diese Dinge zu
schreibe» vermag. SarahAoung.
Eliza Williams.
sPh. ?c.u,j
Nachrichten von Türks Island von, 31. mel
l den, daß die Cholera in Salt Key wüthete, lttll
Fälle waren vorgekommen und 53 Personen ae
storben.
N 0!N Attsla nd.
7 Tage später
Rlicktritt deS Ministeriums Aberdeen. —
Neue LZerwictiungen in Deutschland. —
ZiichtS Bedeutendes aus der Krim. —
Oestrichs Antraa aufMobilisirung der
deurschtn Bundeöannee verworfen. —
ModiUsirung der preußischen Armee. —
iLeriyeigeruiitZ des Durchmarsches einer
französischen Armee durch Preußen. —
Alle dänischen Festungen
Sardinische Allianz. —Ein französt
> scheö (Zorpö nach Italien destimmt;
Halifax, 14. Februar.
Dcr Cunard-Läaipftr „Asia " welcher Livrr«
pvol am 3t«n Februar verließ, lam heute Morgen
>» der Frühe hier an. Tie überbrachten politi
chen Stachrichten sind höchst wichtig.
Was man bei dcr Abfahrt de» „Atlantic" ver
muthete. ist eingetroffen : aus den Rücktritt Lord
John Russell's folgte die Refig » «t io n de»
ganzen MinisteriumsAberd»««, u.
bis zum spätesten Augenblick war noch kein neue»
Kabinet zu Stande gekommen.
Lord Derby war von der Königin eingeladen
worden, ein neues Ministerium zu bilden, aber seine
Versuche scheiterten.
Die Angelegenheiten in der K r i m hatten sich
nicht wesentlich geändert. Es hatten keine bedeu
tenden Gefechte Statt gesunden.
Die Verhältnisse der deutschen Staa
ten waren verwickelter als jemals ; ja täglich er
hoben sich neue Schwierigkeiten.
(Hroßbrittannicn. —Der B.nimwollen
markt in Liverpool war während der Woche flau,
und die Preise einiger Sorten wiäx».
In Brodstoffc» waren die Geschäft« sehr mä
> siig, und die Preise von Wäize» und Watzenmehl,
obwohs noch nicht niedriger, zeigten eine Neigung
j zum Fallen.
! Welschkorn war um ein Schilling per 480 Psd.
gewichen.
Der Provisionmarkt war stille, und behauptete
ungesähr die sniheren Preise.
Die englische Ostsee Flotte hat Befehl erhalten,
sich bei de» DownS z» versammeln, »in bis zum 1.
März in See stechen zu können. Das Gerücht geht,
die Admirale Seymour und Martin sollt'» den
Befehl erhalten.
Es gingen sehr wichtige diplomatische Bewe
gungen vor sich. Rußland bietet Oestreich Schach.
Deutschland. —In der Sitzung der Ple
nar-Co»»nittec des deutschen Bundestages wurde
der Vorschlag Oestreichs eine allgemeine
Mobilisirung der Bundes - Armee
vorzimehmen, vervor s c n, und der Antrag
zu steilen, wurde gegen Oestreich durchgesetzt.
Man war sehr gespannt z» erfahren, welche»
Verfahren Oestreich »ach dieser Niederlage ver
folgen wird, welche ch» der Hoffnung beraubt, den
i Wahrscheinlich werten nicht eher neue Schritte
gethan werden, als nach der Bildung des neuen
Ministiriums in England. Die Nachricht von der
»streich. Niederlage '.erursachteeine Flauheit in de»
Fonds.
Prcnsicn rüstet sich zum Kampfe.—Eine
wichtige Depesche, datirt aus Berlin vom 3lste»
Januar, meldet, die preußische Regierung habe die
so fo rtigeMobl l i si r u » g 112 ei« erA r
»i e e verordnet, und das und 6. Arnirec^rps
Schlesien abgeschickt worden.
Die preußische Depesche vom 2 l sten Januar an
die Kabinete von London nnd Paris erklärt, das
Resuliat der letzten Wiener Eonferenz stehe mit den
Ansichten Preußens im Einklang. Preußen be
trachte die Zulassung eiueS preußischen Gesandten
zu der Wiener Conserenz als unerläßlich sür seinen
Zutritt zu dem Leitrag vom Arn December.
Die Forderung Frankreichs, einem Theil der
französischen Arm e e den Durchmarsch
durch preußisches Gebiet zu gestatte».
setzt,'welche alle dänischen Festungen und Forts in
eineii vollkommenen Vertheidigungsstand setzen
soll
Die sardiniscke All ia>u. —TcrVer-
sardinischcn Regierung l bis 2 Millionen Pfund
Sterling zu 3 Prozent z» leihen, und Frankreich
und England gariknttren der Sardinischen Regie
rung Schutz wahrend de« gegenwärtigen Krieges.
Ein Theil der französischen Armerist zur Unter
stützung Oestreichs in Italien bestimmt worden:
dieselbe soll durch die Lombardei marschiren, um
den Italienern die Wirklichkeit der östreichischen
Allianz mit Frankreich zu beweisen.
Der türkische Gesandte in Wien hat die Voll
macht erbalten, den in jener Stadt zu haltenden
Confereinen beizuwohnen.
Italien —I» Florenz sind zahlreiche Ver
hasiungen unter dem Vorwand der Entdeckung
einer revolutioären Verschwörung
vorgenommen wordcn.
In Llvornii sind wegen des Verkaufes Mazzi
nischer Obligationen mehre Personen belgesteckt
worden.
Holland. —Dcr holländische Gesandte, wel
cher nach Japan geschickt wurde, ist mit der Zu
sicherung zurückgekehrt, daß Holland auch fernerhin
wie die bevorzugtesteNatio« behandelt werden s«ll«.
Tebaistr>pr»l» l 0 Jan. Im Lager geht
die Rede, daß von den ursprünglichen Angristsplä
nen bedeutende Abweichungen gemacht werden sol
len, um wichtige Vertheidig»,lgspunkt« ans der
Flanke und im Rücken in Besitz zu nehmen.
Eine Depesche von General Eanrobert sagt:—
Die Engländer haben uns einen Theilihrer Linke
abgetrctcn und zwar speziell die Werke, welche den
Thurm von Molckoff beherrschen und in denselben
eine Bresche brechen sollen. Höchst wahrscheinlich
wird auf selben bald ein ernstlicher Sturm unter
nommrn werden.
11. Ja». Ei» kalter frostiger Tag. Eine
große Quantität warmer Kleidungsstücke kam tm>
Lager an, aber man braucht noch mehr. Dt«
Franzosen helfen den Engländer Hütte» und Stäl
le bauen.
12. Ja», Mehrere Desertion«» i» die Festung
wurden berichtet. Die Engländer nahmen Mu
nition und Lebensmittel ein. Ans der französi
schen Linie wurden einige Schiffe gewechselt und die
Schützen unterhalten ein lebhaftes Feuer. Die
letzte Nackt war die kälteste, die bl« jetzt vorkam.
In dcr Nacht attakirten eine Abtheilung von et
>va 250 Russen einen Punkt an dcr französischen
Linie ; es entspann stch ein hitziges Gefecht, bei
dem 40 Russen durch das Bajonet fielen. Die
französische Armee zäbst nun wohl acht Divisionen,
d. l. 68,000 Mann. Eine neunte Division ist
auf den, W'ge.