Der lecha patriot. (Allentaun, Pa.) 1848-1859, January 10, 1855, Page 2, Image 2

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    Alitschlisi dcz (Sollürriiörs.
(Im?lus;irge.)
Die um letzten Freitag an dic Gesetzgebung von
Pennsylvanicn gcsandtc JahrcS - Botschaft dcs
Go»vcr»örS Big! er ist wieder ei» ungchcucr
langes Dokument—zu lang, um cS unsern Lesern
ganz vorzulegen. Wir geben deshalb unserm Ge
brauch- gemäß wieder eine» kurzen Auszug, worin
sich alle» von allgemeinem Interesse finden wird.
Im Eingang der B.'tschast wird gebräuchlichcr
weise >fo» dem <Nedcihen uiiseres Landes, den ein
pfangencn Segnungen und erfahrenen Widerwär
tigkeiten Erwähnung gethan und die Pflicht des
Dantes und der M.lrthätigkeit cingeschärst.
Die Slants-Finanze».
Die Gesamuitciunahnic süe das Nechnungcjahr
von 1854, einschließend der Anleihen und reni
Ucbcrschuß iin Sche.tz am 30. Nov.
gen 86,665,9120 l Cent. Die GesammtauSga«
de für dieselbe Periode 85,424,983 29; so daß
am 30. Nov. 18)4 der Überschuß von -?1,2 U>,<
929 72 verblieb. Die außergewöhnlichen Zah
lungsleistungen bestanden aus den nachstehenden
einzelnen Punkten : Zurückgezahlte Anleihen 8235-
688 40 ; fiir den Nordzwcigcaiial 8206,552
<6 ; fiir den Bau der neuen Eisenbahn über das
Alleghcny-Gcbirgc 8461.921 (13 ; für Zahlung
von Schulden auf die öffentlichen Werke H3W,-
946 33. Von dem im Schatze bleibenden Ncstc
ist ein Theil verwendbar zur Auszahlung an der
Staatsschuld, und dcr Ucbcrschuß für laufende
Erfordernisse.
Die einfachen oder gewöhnlichen Operationen
im Schatzdcpartcment waren während derselben
Periode folgende: die Einnahmen, ausschließen?
der Anleihen und dem vom 3(1. Nov. 1853 im
Schatz verbliebenen Ueberschuß, betrugen von per
manenten Quellen 85,218,099.
Die gewöhnlichen Ausgaben, einschließlich dcr
Zinsen für die Staatsschuld und aller Zahlungen
für die »»beendigten Linien dcr öffentlichen Werke,
einschließlich dcr Zahlungen für nc»e Werke und
auf Anleihen betrugen St, l 16,74 84; 81,101,«
49(1 15 «venigcr als die Einnahm?».
D!e Wcrke. >
Die Gcsai»mt-Ein»ah>»cn von den öffentlichen
Werken betrüge» gemäß dcr Eingabt» dcr Eanal« !
Eonimißioncrs die Summe von 8 1,876,073 88;
die Ausgaben für dieselben Sl,1(Il,570 54; so
daß ein llcbcrschuß von 8774,508 34 v.rblieb,
wovon jedoch noch §37,90(1 für neue Lokomoti
ven und andere unerläßliche Ausgaben in Abzug "
z» bringen sind, so daß dcr rcine Ertrag auf ,
8736,608 34 sich stcllt.
Wenn wir dem hinzufügen 8131,000, wclchc
von dcr Pennsylvania Eiscnbahn-Compagnic für '
die drci Mille Steuer cingingcn, und die als einen ,
Theil des Einkommens Werke an-
gesehen werde», so haben wir einen Nettoertrag '
von 8807,000; eine Summa, welche de» Inte- '
rcsscn von 17 Mill. dcr 5-prozcntigc» Staats-
schuld entspricht. Die Gesammtcinnahnie war
557.121 weniger als ini Jahre die Ver- '
muidcrung in den Ausgaben betrug dagegen '
8159,287. Die Zurückziehung dcr Geschäfte dcr
Pennsylvania Eiscnbahn von dcr Portage Eisen- '
bahn, erklärt diesen Ausfall. ,
gcn
demnach ein Reinertrag von 8305,588 40; eine '
Summe die für die Zinszahlung von 0 Mill. der '
öffentlichen Schuld hinreicht, uud 20 Prozenten "
ursprünglichen Kosten des Baues dieses Wer- '
kes, einschließlich dcr Ausgabe» für neue Schleus
se», entspricht. . .'
"tlcue VrrliejscruNLcn.
Die Arbeit an der GebirgS-Eisenbahn ist lang
sam vorgeschritten, und es ist erkennbar, daß sie
vor dem Sommer von 1855 nicht beendigt sein
wird. Ich muß meinen llmvilli» über den Ver
lust an Zeit und Geld welche dcr Bahn dicses
Werkes in Anspruch genommen, ohne Rückhalt
aussprechen. Die Ausgaben haben, seit ich in's
Amt trat, den iür dm Ausbau dcr Linie abgeschätz
ten Betrag bei weitem überstiegen ; doch, es ist nur
billig, hier zuglcich auch zu bemerken, wie die pa
rallel mit dieser Linie laufende Pennsylvania Bahn
«ine noch weit größere Summe per Meile gekostet
hat.
Ich bin während meiner Dienstzeit bemüht ge
wesen, dcm Bcginnc» solcher oder ähnlicher Pro
jekte und der Belastung des Schatzes dcmzujolge,
entgegen zu wirken.
Dies sollte die ausgemachte Politik des Staats
sein. Keine neuen Staatswcrkc sollten unter was
immer für einem Vorwand in Augriff genommen
»Verden.
Tlordzwcig-<sa»al.
Dieser Eanal ist noch nicht in voller Opera
tion. Es ist mehr als ein Jahr verflossen seit die
Eanal-Cvinniissioncrs die Weisung ertheilte», daß
das Wasser i» den Hauptarm dieses Werkes ein
gelassen werden >ollte, und daß sie erklärten, wie
dasselbe zu Mitte des letzten Sommers in voller
Operation sich befinden werde. Eine Reih? un
vorhergesehener Schwierigkeiten stellte sich dem in
den Weg. Da« alte, vor 12 bis 15 Jahren ge
baut?, sowie ei» Theil des a» der Hügelseite gele
gene» neuen Werkes, das sich dicht am Flusse hin
zieht, hield die Wasserprobe -nicht aus, sondern
zeigte sich porös, und im Bau und Material
In niedrere» Fäll » fand eS sich, daß Felsen,
Wu'zeln, Bauine nnd Stümpfe unter dcm Boden
des Eanal verborgen lagen, und blos mit einigen
»Zollen Erde bedeckt waren, dergestalt dcm Aussi
ckern dcs Wassers gcgcn den Fluß hin nur cin ge
ringes oder gar kein Hittderniß entgegen stellend.
Es ist dies besonders mit einem große» Theile des
alte» Werkes dcr Fall. A» alle» diese» Stcllc»
mußte dcr Umbau des Bodens des CanalS vorge
nommen werden—ein ebenso langwieriger als kost
spieliger Prozeß. Noch ist.ein beträchtlicher Theil
dcs Werkes in dieser Weise umzugrstalten; doch
hofft »ran mit dem Ganzrn zeitig beim Eintritt
der nächsten Säson fertig zu sein.
Als ich in'S Amt trat, war die zur Vollendung
dieses Werkes abgeschätzte Summe auf 8772,000
festgesetzt. Seitdem sind ausge
geben worden, und werden gemäß der Schätzung
des Canal-Biard» noch weitere 800,000 bis zur
Vollendung erforderlich sein.
Die StantsschulÄ und v.rwiilignngcn.
Zur Zeit des Antritt.' meines Amtes betrug dir
fundirte Schuld einschließlich dcr angehäuften Zin
sen die Summe von 840,151,457 48. Dem hin
zugefügt de» Betrag der Anleihe vorn April 1852
zum Zweck der Vollendung dcsNordzwcig-Canals
8850,0!)0 —im Ganze» demnach 84 1.004,457
48. Hiervon kommen in Abzug die Zahlungen -
an Interessen für ausstehende Ecrtifikate 850.003
39; Evwsängc für den Tilgungofond bis dal,er,
81.057iv5k l 5; im Ganzen 51,103,919 51.
Die «irkliche Schuld demnach 839,900,537 94.
Die laufeirkc Schuld und der bereit» angc-
deuteten Periode unbezahlten Bewilligungen LI,-
421.090 15; hiervon dcr verwendbare Ueberschuß
im Schatz in Abzug gebracht, 8750,000 —bleiben
sür lausende Schuld, 8671,090 15.
Di« laufende Schuld, zeitweilige Anleihe», un
bezahlte Berwilligunge», »üt Ausnahme der für
Reparaturen nach dem erste» Dcccmbcr 1854,
ZI ,630.000. Dcr Uebcrschuß im Schatz an, 30.
Roy. 1854, »ach Abzug des zur Zahlung der al
te» öffentlichen Schuld und des dann a» Ha»d lv
findlichen Reliefneten- zu verwendende» Betrages,
3865,929. Der Rest der Schuld ic., 8765,-
929.
hcndcn Veswilligungcn gcmacht und Zahlungen ge
leistet für dcn Bau der öffei.tlichen Werke, als :
Für die Wiederherstellung dcr
Columbia Eisenbahn 8514,407 66
Fiir dix neue E>senbahn über
die Allcghcnys 1,1 l 7,955 93
lür dcn Ausbau des westli
chen Reservoirs 52,383 00
Für dcn Nordzwcig Eanal 1,206,352 76
Für neue Schleusten an dcr
Delaware Abthemmg 100,319 99
Für diverse Spezial-Zahlungcn 95,353 7 l
83,086,778 05
Veriiaufder Staatowerke.
Da es mir durch eine, am 27. April v. >?-
»ehmigtc Aktc dcr Gcsctzgcbung welche den Verkans
den keine Gebote gcmacht; und in Gcmäßhcit der
29. Scktio» dcr Akte wurde am 14. Nov. eine
neue Bekanntmachung für die der General Assem
bly vorzulegende Anträge erlasse» ; es sind deren
abcr kcinc eingegangen.
Meine Ansichten über dcn Gcgcnstand dcs Ver
kaufes der Lffcntlichcn Wcrke haben feit dcr Peri
ode meiner letzten Botschaft keine Aenderung erlit
te». Ich denke, daß die Politik dcr Maßregel
häuptsächlich von dcm Preise, den man erhalten
kann, und von dcn Bedmgnngcn abhängt, auf
welche die Käufer gesonnen sind, diese Werke zun.
Nutze» des Publikums zu halten. Bei cincr voll
ständigen und aufrichtigen Erwägung uud unter
Bcdingungrn durch welche die Rechte und Inte-
reffen des Volks reichlich bei der küliftige» Benutz
ung dicscr Landstraße geschützt werden, möchte sich
der Verkauf nicht »achtheilig sür das öffentliche
Wohl erweisen. Es ist abcr weder weise noch po
litisch anzunehmen, daß dieselbe» um jede» Preis
verkauft werdcn müssen, dcn man crhaltcn kann
odcr daß sie auf alle Fälle weggeben werdcn sollen.
Es ist gewiß dcr Wunsch vieler guten Bürger
des Staates —vielleicht einer Mehrheit,—daß die
öffentlichen Werke verkauft werden sollen, aber die
ses Verlangen ist augenscheinlich auf die Annahme
begründet, daß die Maßregel eine wirkliche Spar
samkeit sei, daß dieselbe ihre jährlichen Taxen ver->
ringen, werde, ohne die Gefahr, solche zu vernieh-!
ren. Die Erreichung eines solchen Zweckes, das
muß eingesehen werdcn, hängt deshalb gänzlich von,
Preise uud dcn Bedingungen ab. Diejenigen,
wclche dcnVerkauf wünsche», werde» zuverlässig er
warte», daß der Staat durch solch' eineMaßrcgcl
odcr hinreichender Grund, dieses Eigenthum loszu
schlagen, ist angeführt worden.
Es wird gewöhnlich gesagt, daß die Wcrke ver
kauft wcrdcn, »»> die öffmtliche Schuld zu bezah
le» und die Laste» des Volkes zu erleichtern, .aber
erwünschte Resultat zu erzielen. Sollte die em
pfangene ganze S.nniiie nicht gleich dcr sein, fiir
welche der Nettoertrag die Zinsen zahlen würde,
dan« würde die Wirkung vielmehr sein, diese jähr
chen Lasten zu vcrinclmn, statt dieselben zu verrin
gern. Dies ist nicht, was das Volk durch einen
Verkauf zu erreichen wünscht; und eben so wenig
wird es nnt selch einer Verfügung über sei» Ei-,
gcnthum zufricdc» sciit.
Dcn wirklichcn Werth der öffentliche» Werke zu
crunltcln. ist ei» Unternchmcn voller Schwierig
durchdrungen, schreite» wird. 810 Millionen wa
ren durch das Gesetz in dcr lctztcn Sitzung als
PrciS sür die Hauptlinic fcstgcfctzt. Von einige»
wird gesagt, daß diescs Minimum zu hoch ange
setzt sei, u»d das Fehlschlage» des Verkaufes wird
als Folge davon betrachtet. Andere schreibe» die
Marktes, dcn strcngc» Beschränkungen, die das
Gesetz auferlcgt und dcn Anstrcnguagc» zu, wclche
gcmacht sind, dcn Werth der Linic hcrabznsetzcn. —
Es ist abcr einleuchtend, daß mchr >j!s cine Ursa
che gewirkt haben möge» und daß cine größere, a!s
alle ander», die Hoffnung g'wese» sein mag. das
Eigcnlhum auf bessere Beoingungcn zu cincr küns
tigcn Zcit zu crrkngc». Ich bi» fest überzeugt,
daß die letztere Envägung nicht ohne ihren Einfluß
gcivesen ist. Abcr sci dcm, wic ihm wolle, es ist
gewiß wciscr, dc» Vcrlauf a»S cincr diescrUrsache»
zu vcrschlcu, als dic Wcrke auf jede Gefahr ohne
irgend eine» Vorbehalt odcr cinc Beschränkung, in
Bctrcff dcs Prciscs und dic Bedingungen aus dcn
Markt zu bringc». Ein schlcchtcr Vcrkaus wllrdc
ein größeres Unglück sei» als gar kein Verkauf.
Pic pcnnsiilnanische Tiiegclbahn.
Es sind wiederholte Versuche so viel
von her Akte, welche die Pennsylvania Eisenbahn
ineorporirt, zu wicderrnse», als derselben auferlcgt,
jährlich gcwißc Proecntc von dcm Betrage der
Frachten, welche über dic Bahn passtren, als einc
Entschädigung für die durch dcn Staat bcwillig
tcn Privilcgicn in dcn StaatS-Schatz zu zahle» ;
aber dic Gencral-Afsembly hat dic Vorschläge wie
derholt verworfen, u»d ich hoffe aufrichtig, daß al
le künftigen Versuche, diesen Zweck zu erreichen, ein
ähnliches Schicksal treffe» möge.
-flöten.
Die Ndmmistratio» des Gouverneurs Schunk
begann die Einziehung dcr Neliesnote», und dic
meines unmittclbarcn Vorgängers hielt diesen Pro
zeß wieder auf indem sie 865(1,163 dieses unan.
sehnliche» Geldes in Eirculatio» ließ. Im Früh-
jähr 1853 wurde der Plan, diese Noten einzuzie
hen, wiedcrum aufgenommen und bi» zum heutigen
Tage sind für 8485,384 83 in dic Tilg»»,gskasse
me von 8154,773.12 übrig bleibt. Es ist dahcr
dic erfreuliche Thatsache offenbar, daß ohne weitere
Special-Gesetze über dicscn Gcgcnstand zu bcdür
? scn, dcr ganze Rest dcr ausstehende» Nclicfnotcn
gczogt» und vernichtet werden kann. Es ist wahr,
! daß diese Papiere nicht'so schnell in'» Schatzamt
! einkamen, als dcr Fond sür ihre Einzikhung sich
' anhäufte, »nd daß folglich cin Thcil dieses Fonds
- nicht angelegt werdcn konnte; abcr dicsc Schwie
! rigkeit wird im »ächsteiilnni aufhöre», da alsdann
das Gesetz In Kraft tritt, welches den Banken und
. Steuereinnehmern des Staats verbietet, diese No
. ten wieder auszugeben, und anordne», daß sie die
> se Note» zur Einziehung an's Schatzamt schicken
müssen. Wir werde» daher in Bälde el» Papier
geld verschwinde» sehe», welches seit 13 Jahren
unsere CirculationSmiltcl vcrunzic»t hat; und ich
baue darauf, daß die Lehre, die mir empfangen,
hinreichend sein wird, uns für alle Zukunft vor
ähnlichen Irrthümer» zu bewahren.
4 Das Danli-Sqslcin.
Meine Ansichten über alle Fragen, wclche die
Geld-Eirculation betreffen, habe ich so oft ausgc
> sprochc», daß sie der Legislatur wohl bekannt sein
müssen'und daher hier keiner längerer Erwähnung
j bcdürsen. Ohne zu behanptcn, daß 5s weise sein
! würde, wenn ohne Rücksicht auf alle übrigen Staa
ten wir plötzlich und gänzlich alle Notcn-Bankc»
, abschaffen wollte» ; ist doch beständig daran fest.
! gehalten worden, daß das Bankcapital, als Ba-
sis für Papiergeld, genau auf das nothwendigste
> Bedürfniß für Handel und Gewerbe beschränkt
bleiben sollte. Wen» die Erfahrung, welche das
Land gemacht hat, irgend einen Nutzen hat, so hat
dieselbe die Richtigkeit dieser Politik dargethan;
und daß der Gebrauch von - kleinen Banknoten
nicht begünstigt, ja verboten werden sollte. In
Nebercinstimuttg hiermit, habe ich bei srüheren Gc
legcnhciien jeder bedeutenden Vermehrung des
Bankeapitals mich widersetzt.
Man wird ohne Zweifel Ihre Aufmerksamkeit
auf eine bedeutende weitgehende Vermehrung von
Bankcapital und auf ähnliche Zufluchtsmittcl bln
zulenkcn suchen, hoffen wir jedoch daß kein trüge
rischer Vorschlag Beifall finden wird. Es ist au
ßerdem gar kein genügender Grund für dicUuruhc
nnd Beängstigung, wclchc au gewissen Stcllc» sich
kundgeben, vorhanden; dcr wahre Reichthum dco
Landes ist nicht erschüttert, u»d dcr naturgemäßen
Elemente zum Gedeihen sind heute nicht weniger
als ehedem. Es ist der Schatten, nicht dcr Kör
per dcn wir migebiißt haben. Die Geschäftswelt
sollte dcr Gcsahr beherzt in's Gesicht sehen, und sie
durch ihre Energie, durch Rcchtschaffenheit und Un
ternehmungsgeist bewältigen. GcgenscitigeS Ver
trauen, und gegenseitige Nachsicht sollten Alle he
gen und pflegen als das Mittel dicses wünschcns
werthe Ende zu erzielen.
Die Lircnse-Sesehe.
Obgleich die Abstimmung des Volkes anzudeu
ten scheint, daß rs dcr vorgeschlagenen absgnderll
chenNesorniNrßrezel (einemLiquörserbotS-Gesetz)
abgeneigt ist, so kann daraus jedoch nicht gefolgert
werden, daß es jedem Versuche zu einer Reform in
dicscr Hinsicht abgcneigt fei. Solche Folgerung
würde nach meiner Ueberzeugung nicht im Einklang
mit den Gesinnungen des Volkes stehe». CS iji
sich im Gegentheil des Vorhandenseins des Uebels
bewußt, und erkennt die Nothwendigkeit eines ge
eigneten AbhlllfittittelS. Unsere gegenwärtige»
Liccnsgcsctze könntcn nach meiner Meinung zu dem
Ende eine nützliche Revision erfahren mit der spe
ziellen Rücksicht auf die Verminderung des'Uebels
dcr Unmäßigkcit. Daß diese Gesetze einer Abän
derung bedürfen, wird zugestanden.
Volksschnlen-Ki, stein.
Unser jetziges Volksschulensystem wird belobt u.
einige Vcrbcßerungcn vorgeschlagen. Dann fährt
der Gouvcrnör fort!
Das hervorstechendste und am schwierigsten zu
bescitigendeHinderniß, welches einem vollständigen
Erfolge unseres öffcntlichcnSchulsystcmö entgegen
tritt, ist der Mangel an eonipctcnten Lchrcrn. In
einige» Gemeinde», ich bedaure es sagen zu müs
sen, ist das System zu verglcichungsweiscr Wir
kungslosigkeit» hcrabgrsunkcn, weil man keine ge
eignete Lehrer finden konnte; und in andern haben
sich die ärgerlichsten Folgen aus der Anstellungun
unterrichtcter und unsähiger Lehrer herausgestellt.
Nichts kvnttte nachtheiliger wirken; denn zwischen
eine», sehr schlechten und gar keinem Lehrer dürfte
in Fällen c« vortheilhaftcr sein, sich für das Letzte
re zu entscheiden. Dieser Mangel hat sich über
all fühlbar gemacht, ist aber schwer zu umgehen.
Mehrere der besten Köpfe des Staates haben sich
mit dcm Gegenstand beschäftigt und ihn nicht zur
Befriedigung löse» könne»; bis in die neueste Zeit
fehlte es an einem allgemeinen, praktische» Plane
zur Beseitigung des Ucbclstandes.
Wohlthätige Aistaltcn.
Das StaatS-Jrren-HoSpital zu Harrisburg
entspricht unter seiner dcrmaligc» wirksame» Auf«
ficht »nd Lcitung den gerechten Erwartungen seiner
weisen »nd wohlwollenden Fürsprecher.
Ein etwas abweichendes, obgleich nicht mindcr
vcrdicnstyollcS Institut ist neuerdings in Philadel
phia zniii Zweck dcr geistigen Erziehung von Idi
oten und Schwächlingen gegründet worden. Die
crstannlichtn Resultate, welche bereits in Entwicke
lung und Kräftigung dcs schwachen und uinirölk
liche Verträum und Unterstützung ihm zluvenden.
Es empfiehlt sich ingleiche» der Vorsorge und Un
terstützung von Seiten des Staats.
Die Anstalten für die Erziehung der Tauben,
Blinden und Stumme» bedürfe», und verdienen
nicht »rinder das herkömmliche Jahrgeld vom
Staat. Sie befinden sich in blüheudem Zustan
de, und üben ihren wohlthätigen Einfluß auf die
ihnen anvertrauten Unglücklichen aus.
Das Zufluchtshaus für die Besserung und Rc
klamation dcr sich vergehenden Jugend erwirbt
sich immer mehr das Vertrauen dcs Publikums.
Sein Einfluß auf die bctreffende Klaffe verirrrer
Wesen hat sich wohlthätiger als andere Strafak
ten erwiese».
Während des vergangenen Sommers wurde
untcr Aufsicht mehrerer menschenfreundlichen Her
ren in Philadelphia ein neues CorrektionshauS
vollendet, und eröffnet. Die Räumlichkeiten, die
Ordnung uud Einrichtung sind in jeder Hinsicht
dcm Zweck entsprechend ausgefallen ; es ehrt die
, Gründer, uod die besten Resultate darf mau sich
! bei geeigneter Verwaltung von diesem Institut ver-
sprechen. Das bei Pittsburg am Ohio gelegene
westliche Zufluchtshaus ist gleichfalls vollendet, und
! dcr Aufnahme von Bewohnern eröffnet. Wenn
auch wcnigcr geräumig und kostbar, wie daS«Ge
bäude in Philadelphia, ist e» doch nicht mindcr
zweckentsprechend eingerichtet.
Der ganze Staat sollte am Gedeihen dieser An
stalten cin reges Interesse nehmen, und die Gesetz
gebung sie unterstütze» so weit es sich mit dcm Zn
stande der Finanzen verträgt.
Acherbau-itollegium.
Die Nützlichkeit einer landwirthschastl'chen An
stalt, wo in dcr Verbindung mit einer Mustcrfarm
die Grundsätze einer wissenschaftlichen Eultur des
Bodens zugleich mit alle» verkommenden prakti
schen Manipulationen gelehrt werden, ist meiner
Aufmerksamkeit dringend anhcim gegeben worden.
Das StaatS-Arsenal in Philadelphia ist für
die Summe von 30,000 Thaler verkauft worden,
abcr »och kcin anderer Grund für die Errichtung
eines neuen Gebäudes gefunden.—Das Militär-
Departement dcs Staats hat sich seit mehreren
Jahren in einen, verworrenen rmd sinkenden Zu
stande befunden. -
Die Zkrgistrations-Akte sollte widerrufen oder
verbessert werden, indem sie ungezwungen nicht be-
folgt wird und somit ganz ihren Zweck verfehlt.
Zie hat dcm Staat bereits 25,000 Thaler geko
stet.
In letzter Sitzung wurde der Staatssekretär
authorifirt die Pnblication der Archive bis zum
JaHr l 790 fortzusetzen. Unter dicscr Authorisa
tion sind die Dokumente von 1733 bis 90 auS
gelrseu worden »nd dcr 10tc Band dicsclbcn cnt
haltend wird vor dein Schluß dieser Session zur
Vertheilung fertig fcin. Zwei fernere Bände wcr
dcn dam, das ganze Werk nach dem ursprünglichen
Plane beendigen.
Für das Unternehme» dcr Errichtung eines
Denkmals sür die Untcrzcichncr dcr Unabhängig
kcitS-Erklarnng im Jndcpcndcncc-Squäre zu Phi
ladelphia haben sich jetzt alle von dcn 13 ur
sprünglichcn Staaten günstig erklärt bis auf fünf
—nämlich Delaware, Maryland, Birginien nnd
die beide» Carolinas habe» noch keine Schritte ge
than.
Dcr Gouvernör ergeht sich in einer langcn Lob
rcde auf dic Lage und Hilfsmittel unseres Staats
und den hohen Standpunkt unscrer Nation unter
dcn Völkern dcr Erde-spricht seinen Tadel aus
über geheime politische Organisatipncn und schließt
seine Botschaft auf die gewöhnliche Weise.
Wo -Zl A tts Bs?tt d.
Sebqstopol noch iiyt genommen.—Aus
falle der Russen.—Vermehrung der
engl. Batteneen. —T'ie Werke von Se
bastopol verstärkt.— Die Bill zur An-
Werbung von -10,00(1 deutschen Lanz
knechte».— Verschiedenes.
Halifax, 3. Januar. Der brittischc Post
dämpser ~Asia," Capt. Lott, welcher Liverpool an,
23sten Dccbr. verließ, kam heute Morgen um 9H
llhr hier an.
Vom Ariegsschiiuplah.
Noch immcr nichts Entscheidendes von Seba
stopol !
Die Berichte dcr „Asta" von daher sind wie im
mcr, intcrcssant i» ihrcn Etnzclnhcite», ohnc abcr
auf besondere Bedeutung Anspruch machen zu kön
nen.
Da» Wetter wir fortwGrend miserabel, u.
cS hcrrschte viele Krankheit vor.
Die Russen machten wieder häusig kleinere Aus
fälle, namentlich gcgcn die französischen Belagc
rungSlinic».
Die Wege befinden sich in einem fast unpassir
baren Zustande.
Verhärtungen für Freund und Feind trafen ohne
Unterbrechung cin.
Von Balaklava unter»« Bte» wird gemeldet, daß
der Vladimir »nd ein anderer rnfsischcr Dämpfer
am 6te» an der Außenseite des Ouarantäne-Forts
sich zeigten, und ein Feuer auf die Flanke dcr Fran
zosen eröffnete». Die Schiffe der Alliirten trieben
sie jedoch bald untrr die Kanonen des Forts zurück,
Admiral Hamclin berichtct aus dcr K a m i 112 ch
begonnen, und daß zwei Ausfälle dcr Russen nach
einem hartnäckigen Kampfe mit dcr Spitze des Ba
jonctS von dcn Franzoscn zurück gcwicsc» scic». —
Andere Ausfälle seitens dcr Russen hatten kein bes
seres Geschick.
Der Correspondent dcr „London Timcs" mcl
det uuter dem 23sten November über den Stand
der BelagcruttgSoperationen vor Sebastopol Fol
gendes !
~Oluvohl es gefährlich sci» »rag, Thatsachc»
mitzuthcile», welche dcn Runcn wahrscheinlich för
derlich sind, so ist eS doch euch gewißlich gcwagt,
vor dcm cnglischcn Volke die Wahrheit zu verheim
lichen. Es »ruß früher oder später erfahre», daß
dic Belagerung seit viele» Tagen in dcr That un
tcrbrochcn war, daß unsrc Batterien beschädigt ».
zum Schweigen gebracht sind, und daß unsre Ar
mee durch übermäßiges 'Arbeiten und Wachen, dem
sie unablässig ausgesetzt war, erschöpft ist. Die
Aussen wissen dies gut genug. Die Schlaffheit
uttsreS Feuers ist cin sclbstrcdcndcr Bcweis; doch
»t ri'isrc Armec, obwohl sie durch Krankheit ge
schwächt ist, noch immer im Stande, ihre Stellmrs,
zu behaupte» und den Feind zu züchtigen, dcr einen
Angr ff wagm sollte.
„Gestern Nacht fand ein lebhaftes Gcfecht zwi
schen der Ehasseurs dc Vinccnncs und russischcn
Schützen vor dcr „Flagstaff-Battcr')" Statt.—
Die Russen widerlegten alle abgeschmackten Fabeln
übcr ihrcn Mangel an Prrlver und Kugeln durch
eine furchtbare Kanonade. Es wnrden Angriffe
und Gegen-Angriffe gcmacht, nnter einem wüthen
den Feuer, welches dcn Himmel fortwährend mit
Flamme» erleuchtete, »nd vo» 9 Uhr Abends bis
4 llhr Morgens dauerte. Die Franzosen dran
gen in der That in dic äußcrcn Verschanzuuge» dcr
Da keine Vorbereitungen zu einem allgcmcincn
Sturme getroffc» warcn, so zogt» sic sich wicdcr
zurück. Solche Vorfälle ereignen sich fast jede
Nacht. 5
Dic VertheidigungSwerkc dcr Russen auf dcr
Südseite dcr Fcstung enthalte» 100 Kanoncn mchr
als beim Beginne Belagerung. Die Eng
länder haben ihrerseits nördlich von Inkcrmann in
Hans in Sebastopol bestreichen kann, »nd demnach
wesentlich die E in sch l i e ß u ng des Platzes ver
vollständigen.
Man sah die Russen in dcr zrpcitc» Woche de»
Deecmbec vielfach auf ihrcn Schiffc» beschäftigt,
und glaubte darum, daß sic es auf eine Ueberra
schung zur See abgesche» haben.
Gen. Liprandi soll wegen des in dcr Schlacht zu
Jnkenmann begangenen Fehlers seines Commando
entsetzt worden sein.
De? Telegraph meldet uns ferner, daß Omer
Pascha sich selbst mit dem nach dcr Krim zu
entsendenden 45,000 Mann starken Corps Türken
dahin einschiffen und dasselbe kommandiren wird.
5000 weitere französische Truppen waren aus
ihrem Wege nach der Krim in Constantinopel ein
getroffen.
Dic Gcnerale Guyon und HaSlan Pascha nebst
10 polnischen Stabsoffizieren wurden von Asien
nach der Krim commandirt.
Das während der Anwesenheit dcr allürtcn Flot
te in Swcaborg cingcschloss/nc russische Gcschwa
dcr soll sichcr in Eronstadt eingetroffen sein.
Ein Brief von Jassy, vom 9te» datirt, meldet:
daß große Thätigkeit untcr dcn östreichischen Oc
cupationStruppen hcrrschte, und mehrere Regimen
lcr nach den befcstigtcn Punkten des Sereth vorge
rückt seien, und daß sie ingleichen ihre Borposten
bis zum Pruth advamirt habe».
Vermischte "Nachrichten.
Preußen ist dem Tripel-Vertrag nicht beigetre
ten, sondern will Vcrhandlungen auf cigcne Hand
mit dcn Weftmächten anknüpfen.
Die ~Times" schildert die Lage der Krim-Ar
mee als sehr betrübt, und hält das lange Schwei
gen der Batterie«, für kein gute» Omen.
Verhandlungen des englischen Parlament»,
Dic zum Zweck dcr Anwerbung von 40,000
Deutschen eingebrachte Bill führte zu sehr gereiz
ten Debatten im Parlament. TiSraeli führte dcn
Reigen dcr Opposition im Ha»fe an, wollte jedoch
damit kcincSwegS die unerläßlich crachtctcn Maßre
geln der Rcgicrung hcniincn.
Die Bill kam übrigens am Freitag dcn 22stc»
zur drittc» Vcrlcsung, und passirtc mit cincr Mchr«
hcit von 38 Stimnic». Das Volk sicht j»it sehr
ungünstigen Angen auf die Bill, und betrachtet sie
nur als einen Job, durch dcn schwcrcs Gcld in dic
Tasche» dcr hanovcrischen nnd gothaischen Vettern
der Königin Victoria fließen wird. (Also doch
»nd i» dcr That ? 40,00(1 "deutsche La»zk»cchtc —
welche Rollc spielst du in dcr Weltgeschichte !
Dritte Fürsten schwanke» schachernd und »läckelnd,
krast-, willen- und charakterlos zwischen dem Rup
se» und den Westmächten hin und wieder, so daß
man sich nicht scheut, cinigen derselben die fluch
würdige Rolle wieder z» übrrtragc» durch dcrcn
Darstellung ein hessischer Fürst im letztrn Viertel
des vorigen Jahrhundcrls scincn Namen mit un
auslöschlichem Schimpfe beladen. Also keine Wie
derherstellung Polens, kcinc Unabhängigkeit sür
llngar» uud Italien, sondern eine Asterallianz mit
Oestreich, und 40,000 deutsche Lanzknechte? O,
Germania!
Anstalten znni Ban cincr Ei»stnbahn in
dcr Krim wurdc» i» England cisrig betrieben.
Es wurde in der Fabrik r<r Herre» Need u. Co,,
zu Mollkwearinouth bei Tag nnd bei Nacht gear
beitet, »in die hölzernen Schwellen für die beab
sichtigte Eisenbahn von Balaklava nach Scbasto
pol anzufertigen. Ueber 20,000 solcher Schwel
len waren bereits fertig,'u»d sollten auf dcr Nord
ost-Bahn nach der Tyne befördert werde:», von
wo mehre große Schraubendämpf.r sie nach dcr
Am 16. Dez. führe» l5l) Arbiitcr, welche
bisher in Diensten der Her». Peto n. Ec>. gestan
den uud sich zum Bau der Eisenbah» von Balakla
va nach de» Laufgräbc» vor Sebastopol verdun
rmig und Kleidung. Im Ganzen svllcn. wie wir
hören, über 2000 Arbeiter zum Va» jenes Werkes
verwendet werde». . ..
der von scinein Erstaunen erholen konnte.
Egypte n,—Hr. Lessens, dcr frühere franzö
sische General-Konsul in Egypten, hat cine Fir
ma ausgewirkt, welcher einer Äetien-Eonipagnie
die Landenge von Suez zu bauen. Die Compag,
nie darf 99 Jahre lang Zölle crhcbcn, nach wel
cher Zeit das Werk an dcn Staat fällt; dcr Vicc
könig erhält 15 Piozcnt des Gcwinncs, ohnc zur
Bcstrcitung dcr Auslagc» beizutragen. Das Werk
soll in 12 Jahren vollendet werden.
lapa ». —Dcr Vertrag, welchen Großbritta
nien mit Japan abgcschlossen hat, ist sehr günstig.
Dcr brittische Admiral Sir James Sterling be
sen, zu Stande zn bringcn.
Im Hospital zu Ast r ach a n lcbt jetzt cin
Greis, dcr cin Alter von 137 Jahren erreicht; er
daß er die Einnahme von Jspahantin Jihre 1729
mitgemacht. Er geiiießt einc sehr robuste Ge
suudhcit, hört noch sei» »nd sicht schr scharf; sein
Gedächtniß hat nicht gelitten und er erinnert sich
noch aller historische» Ereignisse des letzten Jahr
hunderts. Er war achtmal verheirathet nnd hat
cine Tochtcr, dic erst l 9 Jahre alt ist. Vor eini
ge» Jahre» hat ihm dcr Ezar einc Stelle im Jn
validenhause zu Moskau anbictc» lasscn.
Cup dcr gute» Holsnung.
Da» Schiff "Minstrel" kam mit Nachrichtcn
vom Eap der gutcn Hoffnung, die bis zun, 4,
Nov. reichen, hier an. Nachrichtcn von dcr
Gcänzcsprcchen Befürchtungen eines neuen Kaffern-
Kriegs aus. Es hieß, die Kaffcrn stachclten dieFin-x
goe's zur Rebellion an.
Die Eingeborne» jenseits de» Orange River
verweigertrn jeden weiter» Handelsverkehr der Eng
länder mit dem Innern von Afrika zu gestatten
und sagten, sie würden im Nothfälle alle die Ele
phanten tödten.
Die Eap-Zcituugr» enthalten strcngc Kritiken
(5 hron ol ogi sche Ucdet ficht
der
Ereignisse des Jahrö IBZS.
(Zerisetzung.)
/ e Ii r n a r.
1. In Pcriglnux—Frankreich—Volksaufstand
wegen Brodtheuerung. Tod dcs Syloio Pclli
coco. Dic ParlauientSgebäude in Quebec durch
Feuer zerstört.
2. Bei St. Louis wurden durch dcn Eisgang
im Mississippi drei Dämpfer gänzlich zerstört und
zahlreiche Schiffe beschädigt. Ankunft des Ver.
St. Gesandten in Konstantinopel.
3. Admiral Korniloff begegnet mit einem rus
sischen Dampfgeschwader einem Theil der alliirten
Flotte im schwarzen Meere ohne daß ein Gefecht
entsteht.
4. Das „Journal de St. Petersburg" zeigt
de» offiziellen Abbruch der diplomatischen Verbin
dungen an zwischen Rußland und den alliirten
<jLestmächtcn—Verheerende Feuersbrunst in New-
Orleans. 6 Dämpfer verbrannt und 30 Mcn
5. 80(1 Türkcn gingcn bci Nustschuck übcr die
Donau, wurde» aber durch das mörderische Feuer
der Russen zum Rückzug gezwungen.
6. Der französische Gesandte in St. Peters
burg überreicht dcm Czar Napoleons Brief. Dcr
russische Gesandte in Paris nimmt seine Pässe unv
reist ab. Oestreich beschließt die Aufstellung ei
nes Corps von 25,000 Mann an dcr russische»
Gränze. Die russischcn Gesandten zu London,
»nd Paris reisen ab.
7. Dic ganze russische Flotte des schwärzn»
Meeres bcsindct sich zu Sebastopol.—Die ameri»
kanifchc Schiffe gehen von Loo-Choo nach Jeddo,
der Hauptstadt von Japan ab.
3. Der Graf von Orloff und Baron Budberg
verlasscn Wicn unvcrrichtcr Durge.
9. Eigenhändige Antwort dcs Ezar auf den
Brief NapoUons.—Eine Deputation von 100-
Studenten in Athen bcgicbt sich zu König Ott»
nnd »erlangt Krieg gegen die Türken.
10. In Salvnik: Ausstand der Griechen ge
gen die Türken.
12. Die Regierung von Frankreich und Eng
land theilen dem österreichischen Kabinette mit,
daß Konstantinopel von ihrcn Truppen besetzt
werde.
14. Vierzehn große Dämpfer werden von der
englischen Regierung für den Truppentransport
»ach der Türkei gemiethet. Lord Aberdcen zeigt
im Hause der Lords an, daß England sich im Zu
stande dcs Kricges befinde. Loo-Choo in China
wird von dcn JnsnrgeNtktt gcnommcn, und der
Gouv. Kean-Chung erschlagen.
17. Zwei gegen Kalasat vorrückende russische
Schwadronen stoßen in der Dunk-lhrit auf einan
der, und greifen sich sür eine ganze Weile hart
näckig an.
18. Durch cinc Gascrplosion in einem engli
schen Kohlenwcrkc wcrden 120 Menschen getöd
tet. —Com. Pcrry zicht seine Flagge aus dem
Powhattcn auf und bcginnt die Verhandlung«»
mit Japan.
21. Das große revolutionäre Essen vom Ver.
St. Consul George Sanders in London gcgcben.
22. Die ersten 3000 Mann englische Truppen
setz gestellt.
24. Einschiffung sranjösischcr Truppen sür die
Türke? zu Toulo».
25, Zamit Pascha geht mit 4000 Mann zur
Stab an. um mit »ndsei
ne» Geiicralc» z» Haltcn.-Das französische Schiff
Vauban nadcrt sich Irr Rhede von Sebastoprl
28. J ihrcstag der türksch-russischen Zwistig
keiler. Beschlagnahme Warrior in Ha
vanna.
FA S r,.
I. Tie japancsischen hohen Bcaniten werdcn
auf dcm Vcr. Slaatc» Lampfcr Siwguchanna
talische Krisis.
3. Dr. Gardincr wird wcgcn dc» Mincnschwin
dcls zn lOjährigcm Gesängniß verurtbeilt und
vergiftet sich. —Der Senat paßirt die Ncbraeka
bill.
4. 250 flüchtige spanische Jnsurgciiten retten
sich ühcr dic französische Gränze. Santa Anna
marschirt gcgcn Acapulro. '
5. In Rußland und Polcn.wird da» Martial
gesetz verkündet. In Waschington wird der Mar
morblvck, den dcr Papst sür das Waschington
Monument sandte, zersöit.j
6. Passirung de Hclmstätte-Bill im Rcpräscn
tantcnhans zu waschington.
7. Dcr Resorm-Club gibt zu Ehren Charles
Napiers vor dcsscn Abfahrt in dic Ostsee cin gro
ßes Bankett. Erdbcbcn in Lcxingto», Kcntucky.
8. Ocstrcichischc Anlcihe von 50 Aüllionen
9. Der französische Senat bcstätigt dic Anlei
he von 250 Millionen Franken.
10. Rcvüc übcr dic Flotte zu Helsingfor» durch
den zum Großadmiral ernannten Großfürsten Con
stantin. Faustin I. zeigt die Beilegung der Dif
11. Die erste Division der engl. Ostsecflotte
geht von Portsmouth ab, nachdem die Königin
Vi.toria selbst Revue gehalten ; sie besteht au» 44
Schiffcu, 22,000 Mann, 2,200 Kanonen.
12. Dcr Tripelvertrag zwischen England,
Frankreich und der Türkei wird in Constantinopel
unterzeichnet.
14. Der Kaiser von Japan antwoitet dem
Piäsidcnt Flilniorc. 2000 Russcn wcrdl» erschla
ge» bei dem Versuche eine Insel in dcr Donau zu
besetze».
16. Ei» russischer Courier überbringt der öst
reichsche» Regierung die definitive Weigerung
Rußlands, die Donausürstenthümcr zu räumen.
17. Zweite Landung Coinnivdore Perry's in
Japan.
18. Die preußische Negierung verlangt von den
Kammern die Bewilligung einer Anleihe von 20
Millionen Thaler.
19. Der erste französische Truppentransport
nach dem Orient u»ter General Canrobert schifft
sich in Marseille ei». Der Zaar erklärt, er hätte
für England »nd Frankreich keine Antwort.
20. Charles Napier landrt in Cvpenhagen.—
Erdbeben zu Maeon, Georgia.
21. Der König von Dänemark erheuchelt
Krankheit, um Admiral Napier nicht empfangen zu
müssen, aus Furcht vor Rußland.
22. Freigabe de.' Black Warrior gegen eine
Straft von StivOO. —Mr. Buchanan, stellt der
Königin Victoria sciacn LegationSsekrrtär Mr.
Dan E. Sicklcs vor.
23. 18,000 Russen gchcn bci Braila über die
Donau, und 35,000 nahe Matschin. Fürst
Gortschakoff erzwingt auch oberhalb Tultscha ei
nen Ucbergang, nimmt 11 Kanonen und macht
209 Türken zu Gefangenen.—Gen,LüderS unter
stützt diese Bewegungen.
24. Rußland erklärt, auf das Ultimatum der
Westmächte keine Antwort zu gebe» und erkennt
Schwedcns Ncntralitätan.
25. In New Aork trcffcn Nachrichtcn von der
Niederlage der kaiserlich chinesischen Armee «in.
26. Ermordung des Herzogs von Parma.—
Gefecht zwischen den Russcn und Türke» bei Kaie
fat; 500 Russen getödtet.
27. Die brittischc Ostsce-Flotte wirft vor Kiel
Anker. Louis Napoleon und Victoria kündigen
de» Kricg an.
23. Russische Handelsschiffe erhalten eine Frist
von sechs Wochen zum Auslaufen aus franzöfl
schtir Häsen. Feierlicher Empfang des ErprSsi
venten Milliard Fillmore in Neu-Orlean«.
29. Die alliirte Flotte in da» schwarze Meer
eingelaufen.
30. Großer Ausfall der Türken au» Kalasat.
31. Gouverneur Eeymour vonNeuyork belegt,
das Temperenzgesetz mit seinem „Veto." Form»
liche Kriegserklärung Englands an Rußland«.
(Zeais.xung ftlgi.)