Der lecha patriot. (Allentaun, Pa.) 1848-1859, November 15, 1854, Page 2, Image 2

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Lech« Patriot.
Nllentamn» Pa.
Mittwoch, Nov.
Scheibenschießen sürdas großeSchwein
«m Haus« «o» Hrnry Strouß soll jetzt eine
Woche später—auf Samstag« dm 25. November
—stattfinde», wie die auf der inwendigen Seite be
richtigte Anzeige zeigt.
WM» Solche unserer Leser, di» recht wünschen»-
werthe Stadtlottm zu kaufen wünschen, möchten
wir besonder« auf den Verkauf von liegendem Ei
genthum de« verstorbenen Thomas Weiß, iss
lieutiger Zritung angezeigt, aufmerksam machen.
Ein» der Lotten tst tn der Hauptstraße, mitten im
GeschäftSthkil» d»r Stadt gelegen, und die andere
ist eine Ecklott» und an prachtvoller Lage und her»
lächer Aussicht gar nicht zu übertreffen.
Eourt-Derhandlungcn.
(Zerts.tzung.)
Henry Hart, dessen Fall wir letzte Woche gaben,
würd» v«rurth«ilt Llv Strafe und di» Unkosten zu
Der Staat gegen JamcS Snyder und Aaron
Fretz.—Dies war eine Klage aus Eid von Jacob
Lazarus wegen Angriff und Schlägerei. Die Ju
ry fand ein Verdikt von „Nicht schuldig" und be
lastet» dm Kläger mit den Unkosten.
Der Staat gegen Alex. I. SitgreaveS. —Ein
Jndictment, gestützt auf den Eid von Aaron Dech,
für dm Verkauf von Liquör ohne Liccnfe. Der
Verklagte bekannt» sich schuldig und würd» zu V2l)
Strafe und die Koste» verurtheilt.
Der Staat gegen Caspar Kleckner.—Jndict
mmt für Angriff und Schlägerei auf Eid von
Georg» Focht. Di» Jury fand den Verklagten
schuldig und »r wurde-zu Slv Strafe und die
Kosten verurtheilt.
Der Staat gegen Maria KleeS und William
KleeS.—Sicherung de« Frieden«. —Die Court
urtheilt», daß di» Verklagten 8 IVO Bürgschaft für
di» Haltung de« Friedens auf der einen, und die
Kläger Bast und Frau, die nämliche Bürgschaft
al« FriedenSstcherung auf der andern Seite zu ge
ben, sowie auch daß jede Partei die Hälfte d»r
Unkosten zu bezahle» habe.
Der Staat gegen Aaron Desch —Jndictment
auf Eid von Alex. I. SitgreaveS für Gämblm.
Dt» Bill würd« von der Grand Jury ignorirt und
und drm Kläg«r die Bezahlung der Unkosten auf
erlegt.
Der Staat gegen Owen Scheurer. —Jndictment
für Di»bstahl auf Eid von John Sch»ur»r. Bill
durch Grand Jury ignorirt.
Btinah» all» Fäll» auf der Verhörliste wurden
bis zum nächsten Termin verschoben ; blo« der fol
gend» wurde abgehört.-
Mos»« Wiand gegm John Hagar,.—Die« war
»in» Appellation von dem lkrthellsspruch eines Fr e
dmSrichter«. Kläger beanspruchtefür Fie ck,
überliefert an Blank, der ein Boardinghaus bielt
und die Arbciter de« Verklagten in der Ko.i hatte.
Kläger behauptet, der Verklagte habe sich für d »
Bezahlung de« Belaufe« verantwortlich gemacht.
Verdikt zu Gunsten de« Klägers für 551.37 und
Unkosten.
Unglück.
Als am letzte» Freitag Herr Jesse Schlfferstein,
Fuhrmann de« Capt. Phaon HaaS, von
Lyanville, Lechs Caunty, mit einer Ladung Mo
laßet vonHamburg auf feinem Heimweg war, gien
gea ihm dadurch, daß etwas an der Sperre in
Unordnung war, oder dieselbe nicht gehörig zuge
zogen wurde, die Pferde durch, und ehe sie einge
halten werden konnte», war der W.'gm zerrißen.
die Fäßer dermaßen beschädigt, daß ein Oxhosr
und ein Bärrel Molaßes verloren ging, uud ein
Pferd, daß gegen einm Stumpen rannte, auf eine
solche Weis» beschädigt, daß eS todt niederstürzte.
Herr Schifferstein wurde au» dem Wagen gewor
fen, und brach ei» Bein. Für Herren Schiffer
stein, so wie für Capt. Haas, der nebenbei ge
sagt, ein sltißiger und respektabler junger Mann
ist, tst dleS »in bedeutender Verlust, indem das ver
lor»» Pferd s»hr werthvoll gewesen s in soll.
Ähe Kansa» Herald »s /reedxm.
Während der vorigen Woche erhielten wir die
erste Nummer einer neuen englischen Zeitung mit
obigem Titel, welch» zu Wakarusa, im Kansas-
I»rritorium, gedruckt und herausgegeben wird
durch di» Herren G. W. Br own und Co. Es
ist ein nett ausgestattete« Blatt von bcdeutmder
Größ» und dl» erst» Nummer ist, außer einigen
Statistiken, hauptsächlich mit Artikeln angefüllt,
welche berechnet stnd die Interessen jene« neuen
Territorium« zu fördern. Der Herald ist eins un
serer entferntesten Wechfelblätter und das einzige'
tn jenem neuen Theile von Onkel Säm's Bauer«!.
Hoffmtlich werden wir künftig Gelegenheit haben,
Beschreibungen von dem Thun und Treiben der
neue» S»Mtr in jenem fernen Gebiete, zu copiren.
E« scheint daß die Einwanderungen au« dm Staa
ten und »bmso au« Europa, ungewöhnlich stark
sind, und »« kann daher nicht sehlm, daß die Be
völkerung von Kansa« stark zunimmt.
Eine Errmitin.—ln Harrison Caunty,
Mississippi, l»bt »in» Frau schon seit Jahren abge
sondert von aller menschlichen Gesellschaft. Da«
Häuschen, da« sie bewohnt, har sie selbst erbaut;
ß» bestellt selbst ihre Felder, spaltet Riegel und
»nacht ihre Fensen selbst. Sie hat diese« Spätjahr
etwa einhundert Büschel Welchkorn und einige hun
dert Büschel Kartoffel geerndet, welches sie ohne
Beihülfe gestanzt, behackt und überhaupt alle Ar
beit selbst gethan hatte. Sie wohnt »insam und
«ll»m, hat weder Mann noch Kinder, noch Nach,
dam näher al« drei Meilen. Sie liebt die Ein
samkeit, meidet alle Gesellschaft und spricht »ur,
wenn man sie anredet.
»S- Ein wohlunterrichteter Correspondent mel
det, daß in Moniere», Meriko, da« sich in den
Händen der Insurgenten befindet, ein Congreß von
Delegaten der vier nördlichen mexikanischen Maa
ten zusammengerufen werten soll, um eine Siirra
Madre-Republik zu organisiren, die entweder un
abhängig bleibt, oder fich einer neuen mexikanischen
Föderation anschließt, oder Anschluß an die Ver.
Staaten sucht.
Dieser Plan wurde schon seit Jahren gehegt
und sogar früher dem Präsidenten Arista Schuld
gegeben.
A-o w a.—Der „Burlington Telegraph" hält
die dlrsjährig« Einwanderung in diesen Staat für
beispiellos, und glaubt, daß dadurch die Bevölke
rung wenigsten« um 100,000 Köpfe werdc ver
mehrt iverde».
Methodistenpeediger Cha»le« Barl
lett hat sich in Darim, Ct., erhangen. Er war
.'v Jahr» alt und klagte kurz vor feinem Ende
iiber Kopfschmerzen.
Richt erlaubt.—Die Grand-Jury bat
die Brücke bei Allentown über di» Jordan,nicht
»rkaubt.
StaatS-Wahlen
Am Dienstag, den 7. Dieses, wurden in dm
folgenden Staaten Wahlen gehalten für Gouver
neure, Congreßglieder' und Staatslegislatoren.
—nämlich tn Neu-Aorl, Neu Jersey, Michigan,
Wisconsin und Illinois —und in allen diesen Staa
te» hat sich da« Vi Ik mit Dvnnerstimm» gegm die
verkäuflichen Günstling» unstrer jetzigen Sclav»!»!-
Administration und den b»rüchtigtcn Nebraska-
KansaS-Schwiodel-Rkt vo» Piere«, Douglas nnd
Consort«» ausgedrückt. Folgende« ist da« Re
sultat, so gmau al» wir e« bi« jetzt gebe» können.
Neul or k.—E« waren bei dieser Wahl
nicht weniger al« vier Candidaten für Gouvernör
im Feld :—C l ark, der regelmäßige Whig- und
Ttinpercnz-Candidat; Seymour, der Soft
schell demokratische und Anti-Temperenz-Candi
dat; Bronson, der Hardschell demokratische
Candida», und U Ii m a » », der Candida» der
„Nicht«wisser." Nach den letzten Nachrichten von
Albany (Nov. 12), standen deren Stimm»« wie
folgt-
Clark. Seymour. Ullmann. Bronson.
!26,199 124,717 107,143 25.580
Soweit wäre also Clark noch vor. Dock be
rechnet die Tribune, daß Seymour mit ungefähr
3000 Mehrheit erwählt fein müß», bis all»« ein
berichtet fet. Auf Seymour warm alle Liquor-
Leute vereinigt, während durch den NichtSwisser-
Candtdat eine große Zahl Stimmen für Clark ver
loren gingen, was seine Erwählung vereitelte. In
den Congreß sind 25 Whigs, 3 NichtSwisser, 3
Sostschell Demokraten und 2 Anti-Nebraska Un
abhängige erwählt. Vor zwei Jahren hatte Piercc
23 und die Whigs 10 Glieder.
IG" Späte r.—Clark soll erwählt sein !
Neu . lerse y —Die Wahl in N«u-lersey
war für Congreßglicder und Assembly. E« wur
den 4 Whigs und 1 Demokrat in den Congreß
erwählt, und dieser eine Demokrat ist, wenn wir
nicht irren, ein Anti-Nebraska Mann.
Illinoi «.—Die« ist die Heimath von Sena
tor Dougla« und auf diesen Staat durst« «r noch
rintgr Hoffnung htgen. Aber «rstaunlich« Neuig
keit ! Nicht ein einziger Nebraskamann ist weder in
den Congreß noch in die Gesetzgebung erwählt und
die Mehrheit gegen das AdininistrationS-Ticket ist
überwältigend. Die alten Nebraska Congreßhel
den sind mit tausendfachen Mehrheiten in fast je
dem Distrikt geboten. Es könnte leicht kommen,
daß Douglas aufgefordert wird zu restgnlren.
Michigan.—Auch in diesem Staat, wo
Caß alle Kräfte aufbot, um dm Freiheitsstrom zu
hemmen, hat die verwerfliche Lehre von Squatter-
Souveränität und mormonischer Vielweiberei eine
Niederlage erlitten. Von den vier Congreßglie
dern sind die drei republikanischen Candidaten er
wählt, sowie das ganze Anti-Nebraska StaatS-
Ticket. Btngham ist zum Gouverniir erwählt mit
über SWV Mehrheit über den NebraSka-Candi
dat Barry. Ein Unterschied von über 12Ml)
seit der Pieree-Wahl.
Wisconsi n.—Obgleich noch keine vollstän
digen Berichte erkalten sind, ist doch soviel zu erse
ben.daß auch doit das AdininistrationS-Ticket ge
schlagen ist —uud damit ist schon genug gesagt.
assachusettS. —Wahl am Montag.
—Know-Notbing Gouvernvr und Alle« erwählt.
in der Stadt Neuyork, welche den Atm Distrikt der
4ten Ward bildet, ist der „regulären Demokra
tie" treu geblieben wie immer. Di» Stimme fie!
Ullman, (Know-Nothing) 6
Clark, (Whig und Prohibition) 7
Bronson, (hartschulig er Demokrat) IL
Seyniour, (rveichschaliger Liquor Demokrat) 3t l
Sollten die , Five Points" nicht da« Ehren-
Banner erhalten von der „regulären Demokratie"?
Was meint der Philadelphia Demokrat davon?
Eingesandt.
Döse Auden in Ailrntaun.
Nichts bringt unserer Stadt mehr Schande und
mehr Schaden als die bösen, unerzogenen, gottlo
sen Buben, welche auf unsern Straßen herum lau
fen, schreien und brüllen und unsere Versammlun
gen stören. Sie sind ein Fluch für die Stadt;
denn manche ordentliche Familien auf d.m Lande
würden gern hieher ziehen, wenn e« ihnen nicht
bange wäre, ihre Kinder möchten durch unsere bö
sen Buben zeitlich und ewig verdorben iverden.
Letzten Montag wurde der Conzert in der Hal
le schändlich durch ein paar Dutzend kleine Buben
gestört. Die kleinen Heiden schrieen, brüllten,
stampften und endlich fingen fie an einander zu
schelten und zu schimpfen, und beinah wäre nach
dem Conzert vor der Halle ein hündische« Gefecht
entstanden. Wir sahen un« um nach einem Con
stabler oder Polizeibeamten, aber e« war keiner zu
finden, und so thaten die Kleinen, was fie wollten.
Die« war auch nicht da« erste Mai, daß Conzerte
und andere ordentliche Versammlungen in der Hal
le durch kleine Bubm gestört worden stnd. Ist
e« nicht bald Zeit, daß Vorkehrungen getroffen
werden, um diese Störungen zu verhüten ? Wo
unsere Polizei an jenem Abend war, weiß ich nicht.
E>» Frennd der Ordnung.
(Eingesandt.)
„NichtSwißer Tumult in Rllentown."
Unter obiger Ueberfchrift geht jetzt ein Artikel
dir Runde der Gegenzeitungm diese« Orden«, den
ich hier, wenn Sie mir den Raum nicht verwei
gern, widerlegen will. In demselbigen wird ge
sagt daß die NichtSwißcr in Allentown neulich —
man denke nur—den Versuch gemacht hätten einen
jungen Mann zu ermorden! Ist e« nun
möglich daß sich irgend jemand so weit herabwür
digen kann, einen solchen Artikel niederzuschreiben,
und zwar nachdem diese Sache schon befriedigend
widerlegt worden ist? Daß diese Aussage eine
schändliche Erdichtung und niedrige Lüge ist, weiß
Jedermann der in Allentown wohnt. Ja ein Je
der muß dies als grundfalsch erklären, der noch ei
nen Funken von Ehrgefühl in feinem Busen nährt;
der die Wahrheit lieb hat, und dieselbe zu sagen
willen« ist.—Wäre das gesagte wahr, so „kann
sich doch ein Jeder an dm Fingern abzählen," daß
eine Klage gegen die Thäter gestiftet worden wä.
re.—Andere Beweise, daß die Geschichte grund
falsch ist, brauche ich keine zu offerieen, denn diese
einzige überzeugt jeden Rcchtlichle ikenden, daß
jener Artikel s.ine Eris:«nz bei einem schlechten und
verdorbenen Menschen hat. Hieeau« kann man
auch schon schließ.« inwe weit alle andere Aussa
gen die man in den nämlichen Zeitungen gegen dm
genannten Orden sieht, irahr stnd. Alle« was je
ne Bösewicht» noch bisher von dem Orden gesagt
hab.n, ist eben so grundfalsch. —Aber solche
offenbaie Lügen müßen dem Orden nur Nutzen
bringen—und sollten sie vielleicht noch späterhin et
wa« von den Nttbtsw Ber zu sagen haben, daß auch
wahr iväre, so hat m n schon wegen der obigen
Erdichtung die größte Ur ache in d.r Wlt es zu
bezweifeln, „denn wenn ein Lügner auch einmal
spricht wa« wahr ist, so glaubt inan »hm doch
nicht."
Ein « r vo in Vst ?.
BolleS, der fast g Jahre im Gefängnisse
von Hinds und Warren Cauntie«, Miss., faß,
weil er in Mck«burg einm brutalen Mord beging,
ist freigegeben worden. Dreimal stand er wegen
seines Verbrechen« vor Gericht und wurde zum
Strange »erurcheilt, aber jedesmal bewilligte das
Hochgericht wegen irgend einer Jnformalität einen
neuen Prozeß. Alle Zeugen In seiner Sich« sind
sntdem mit Ausnahme eine« Einzigen, der wegen
Ermordung seiner Frau in Bicksburg sitzt, gestor
ben, weshalb ihn das Gericht frei sprach. Ob
gleich dem Galgen entronnen, traf Ihn doch Ver
geltung genug in Sjähriger Einsperrung und den
Strang stets vor Auge».
Das Supreme-Gericht vo» Vermont hat
in seiner neulichen Sitzung zu Woodstock entschie
den, daß el» Hund, der wild, gefährlich und bissig
sei und von dem der Besitzer diese Bösartigkeit
kenne, als öffentliche „Nuisance" betrachtet wer
de» müsse, und von Jedermann getödtet werden
könne, wenn ihn der Besitzer sr«iherumlaufen lasse.
Richter Redfield bemerkte, daß der Besitzer eS als
eine ihm angethane Gunstbezeugung zu betrachten
habe, wenn man einen solchen Hund tödte, da er
wegen Unterhaltung einer so großen „Nuisance"
den Criminai-Gesetzen verantwortlich werde.
SS" Hr. JanreS Ferguson, Astronom an der
National-Sternwarte zu Waschington, hat ein»
neue Asteroide entdeckt und ihr den Namen Eu
phrodyne gegeben. Dieser Planet befindet sich
nahe der Egeria und ist der Al ste entdeckte. Son
derbar genug entspricht die Nummer der Zahl der
Ver. Staaten und ist die erst« Asteroids, welche
von einem Amerikaner entdeckt wurde.
Eine Boston Zeitung erzählt, daß ein Herr
Pilcher, von Adrian, (Mich.) eine wunderbare
Henne besitzt. Sie hat ein hundert und sieben
und sechSzig Eier in eben so viel auf einander fol
genden Tagcn gelegt, ausgenommen am 2ten und
!24sten Tag, da sie es unterließ, aber um dieses
gut zu mache», legte sie am l22sten und l67sten
Tag jedesmal zwei Eier.
Hr. W. Traver beseitigte in Schenektady,
de» Stein von einem alten Brunnen bei seinem
Hause und fand unter demselben eine Kiste, die
S4vlX) tn Gold- und Silberstangen, eine silberne
Theekanne und einen silbernen Kessel enthielt. —
Man glaubt, daß diese Dinge von einem Sträf
linge dort versteckt wurden, der jetzt im Zuchthaus«
zu Auburn sitzt.
Grandjury von Dane Caunty, Wise.
hat ohnlängst den Staatssekretär und General-
Attorney von Wisconsin in Anklagestand versetzt,
weil sie sich bei dem Verkaufe eine« großen Schul-
Landdistriktes der ungehörigen Berücksichtigung von
Privatinteressen schuldig gemacht haben sollen. —
l 9 GrandjurorS stimmten für tie Anklage, und
nur 1 dagegen.
»G" Die Gesetzgebung von Vermont hat ein
Gesetz zur Bestrafung des Ausgeben« betrügeri
scher Stock«, von Eisenbahn-, Bank-, Manufak
tur- «nd anderen Corporationen erlassen. Die
darauf angesetzte Strafe stnd SIOOO für jede« sol
che« Vergehen und Einsperrung im Zuchthaus« von
nicht weniger als einem und nicht mehr als zehn
Jahren.
K 5- Die Israeliten in Cincinnati gehen mit
dem großartigen Gedanken um, eine Universität
nach deutschem Muster und mit jüdischer Fakultät
zu errichten. Am ersten Versammlungsabend un
terschrieben sich 123 P-rsonen zu einem Vereine
für den erwähnten Zweck.
M»- Hr. Lawrence TearS ist bei Monticello,
Sullivan Caunty, Neuyork, von einem jungen
Pferde getödtet worden. Er gab dem Pferde ei
nige Peitschenhiebe, worauf da« wüthend gewor
dene Thier ihn mit den Zähnen packte und ihn hef
tig auf dm Boden warf.
Der Sohn des Postmeisters tn WellSville,
Ohio, tst wegen Postdiebereien verhaftet. Seit
einiger Zeit vermißte man Geldsummen, die zwi
schen Wheeling uud Cleveland durch die Post be
fördert wurden. Nachforschungen lenkten dringen
den Verdacht auf den Verhafteten.
IS- Al« letzten Sonntag Herr Dennison Wal
laee von Hampton, N. H., in seine Hoferöthe
ging, wurde er von einem feiner Stiere angefallen,
und so heftig gegen eine Steinmauer geworfen, daß
sein Zchädel zertrümmerte und binnen wenigen
Stunden der Tod erfolgte.
SS" Da« Town Petersburg in Tera« wurde
kürzlich wegen Schulden für weniger al« 8100 ver
steigert. Da«EourthauS brachte Llk, und die
Taverne Sts,—diesen Unlerschicd hielt man der
Würde des Gerichte« angemessen.
»S'Viele der Einwohner von Savannah. wel
che während der Zeit de« gelben Fieber« flohen,
fanden bei ihrer Rückkehr ihre Wohnungen ausge
plündert.
Da« Franklin-Institut in Philadelphia
wird seine dieejäbrige Ausstellung vom l4tm No
vember bis 2ten December in Dr. Jayne.« neuem
Granit-Gebäude in der Dockstraße halten.
SSö" Der vom Gouvernör empfohlene Dank-
und Bettag fällt auf Donnerstag den 23ste» und
nicht aus den 30ste» November. Der Datum
>var in allen Zeitungen verkehrt angegeben.
Was für eine Aehnlickkeit ist zwischen ei
nem Licht und einem jungen Mädchen?
Sie wo Um beide geputzt seyn.
VH- In politischen Kreisen geht das Gerücht,
daß Hr. Buchanan, Ver. Staaten Gesandter in
England, zu restgniren im Bestriff stehe.
Samuel D. Seovill, Buchhalter der Ma
rine-Bank zu Danen, Ga., hat sich mit 810 000
Geldern des Bankinstitut« geflüchtet.
Französische Schafe.
Hr. Carl Rosenstiel, in Feeeport, Illinois, hat
zwei und fünfzig französische Merino-Schafe an
gekauft, welche thu achtzehnhundert Thaler kosten.
Die Wolle dieser Schafe sott auSgeze chn»t fein und
schön sein. Wer Schafe hält sollte darauf sehen,
nur von den schätzbarsten zu halten, denn die Füt
terung eine« vorzüglichen Schafes kostet nicht mehr
als die eines wertolosen.
Der Herau«geber de« „Columbia Spy"
erwähnt eine« Trunkenbolde«, welchen er kürzlich
eine« Abend« gesehen dieser von einem
Wirthshq«» zum andern lief und fich vergeblich
bemühte, seine Familie-Bibel zu verkaufen, damit
er au« dem Erlös in Stande gesetzt werden möge
sich noch mehr Branntewein anzuschaffen, vor
einiger Zeit zurück war er ein charakterfeste« Mit
glied der MässigkeitS-Söhne und verdiente einen
'behaglichen Unterhalt für seine Familie. Jetzt
aber ist er öfter ein Bewohner de« Gefängnisses
als seiner, Heimath, welche durch jenen großen
Fluch unserts Zeitalter«»--di«Tnnksucht —bde und
jammervoll gemacht worden ist.
Utah
Indianer-Verhältniß«- Ilcberwinterunz ven Seldeitei,
bei den Mormonen—Di« Lie.we>l>erei Hrate
E« sind Nachrichten aus der Salzseestadt lm
Mormonen-Gebiet bi« zum 30ten Skptember an-
Die btidm Indianer „Antelop«" und „Lang
haar," deren Berurtheilung wegen Mordes wir
bereit« meldete», wurden am 15. September un
weit jmer Stadt durch dm Strang hingerichtet.
Man glaubte, daß die Hinrichtung unt«r dein
Stamme, welchem die Mörder angehörten, große
Erbitterung, wenn nicht einen Ausbruch von Feind
seligkeiten verursachen würde.
Am 31. August kam Col. Stepton in der Salz
seestadt mit 175 Soldatm, 150 Mann vom
Train, mit 100 Wagen und Kutschen und «twa
1800 Pferden und Maulthierm an. Sie wollten
in der Saizse«stadt Winterquartiere beziehen und
im nächsten Frühjahr ihren Zag nach Californim
foitsetzen.
Die „Heiligen" warm jedoch auf di« uniformir
ten Ankömmlinge eifersüchtig, indem sie fürchteten,
daß vo» ihrem Weiber-Ueberfluß ein Theil den
Kriegern „Unele Sam's" dasHerz zmvenden möch
te. Um di«s«r Gefahr vorzubeugen, ließ Gouv.
Brigham Zloung durch sein osficielles Organ „De
seret News" an alle Familien die Aufforderung er
gehen .sich nicht mit den Fremdlingen abzugeben. —
Wofern sich die mitEpaulettm verzierten Heiden nicht
zum Empfang der Mormonen-Taufe verstanden,
dürften sie nicht hoffen, in weibliche Gesellschaft
zu kommen. Trübe und langweilige Aussiebten
für den Winter. Also frisch in das heilige Was
ser, ihr Herren Soldaten, wenn ihr unter den
Blüthen des Mormonen-Gartens, in dem neu
mohammedanischen Paradies zu lustwandeln be
gehrt I
Gouv. Joung hatte am 3. September eine sehr
befriedigende Unterredung mit einer großen An
zahl der Schoshone« oder Schlangen-Indianer in
Ogdm,4o Meilen nördlich von der großen Salz
seestadt. 7 Häuptlinge waren mit ihren Kriegern
anwesend, und äußerten die frmndschaftiichstm Ge
sinnungen, da sie mit den ihnen gemachten Geschen
ken sehr zufrieden waren.
Eine Schaar Schoshone-Krieger passirre am 25.
Sept. durch die Salzseestadt, um die Utahs, wel
che ihnen Pferde gestohlen hatten, zu bekämpfen.
Etwa 50 Meilen südlich von der Stadt fand ein
Gefecht Statt, worin 4 Utahs getödtet und meh
rere verwundet wurden. Die Schlangen-India
ner hatten zwei Verwundete. Sie kehrten höchst
siegcsstvlz nach der Salzseestadt zurück, und trugen
die genommenen Kopfhäute als Siegestrophäen zur
Schau. Am nächsten Tage rückte» sie in größerer
Anzahl abermals gegen ihre Feinde, die Utahs, in
das Feld. Der Erfolg dieses letzten Zuges ist
noch nicht bekannt.
Die Weizen-Aerndte in Utah ist sehr reichlich
ausgefallen ; doch eilte man nicht mit dem Ver
kaufe, da man höhere Preise erwartete. Weizen
wurde zu 82 per Büschel verkaust ; Welschkorn und
Hafer hatten durch die Heuschrecken viel gelitten.
Kartoffeln gäbe« in Menge ; aber die Obstbäu
me hatten durch den Frost im Frühjahr sehr viel
schaden gelitten, und mit Ausnahme eines sehr
geringen Ertrage« von Acpfeln und Pflaumen wa
ren die Bäume leer.
In der Salzseestadt war sehr wenig Geld Im
Umlauf. Die schweren Zehnten und die theil
weise Mißerndte haben die Taschen des Volke« der
Heiligen bedeutend entleert, und die einzigen Mün
zen befanden sich in den Händen der heidnischen
Kaufleute und der Aeltesten der Kirche.
Doch erfährt man, daß nicht alle Heiligen sich
so geduldig das Fell über die Ohren ziehen ließen.
Im letzten Sommer sollen viele Familien wieder
von dem Mormonenthum abtrünnig geworden und
»ach den östlichen Staaten zurückgekehrt sein. —
Noch mehrere würden jenem Beispiele folgen, wenn
fie die Mittel zur Rückkehr hätten.
Die Vielweiberei soll auch bei vielen der neuen
Ankömmlinge Mißsallen errege», besonders weil
der Zahl der Weiber de« Präsidenten keine Grän
ze gesetzt ist. Derselbe ließ einen neuen u. pracht
vollen Harem bauen, und kein schöne« Frauenzim
mer soll vor seinen «schlingen sicher sei», da Gouv.
Aoung« Frömmigkeit wünscht, dem Herrn lediglich
aus eigener Pcophetenquelle ein reines und voll
kommene« Geschlecht zu erwecken.
Ein zweiter Riot in Williamsburg.
Angriff auf eine kaikelische Kirche. —Das Militär
ausgerufen.— Verbafwng.n.
Eine Purtie junger Männer und Knaben, be
gierig den Tod äm Wahltage umgekommenen
Manne« zu rächen, marschirten nach Nord 7.
Straße und machten einen Angriff auf die Woh
nungen der Jeländrr. Es entstand ein Gefecht,
mehrere Schüsse fielen und die Menge zog dann
nach der katholischen Kirche und erbrachen die
lhüre. In diesem Momente kam die bereits vor
gewarnte und vom Mayor bereitgehaltene Poli
zei und Miliz zur Stelle, und verhütete weitern
Unfug. Die Kirche entging der Zerstörung, und
für die vielen erhaltenen Kopfnüsse trugen die Auf
Militär blieb unter Wissen bis Morgen« Z Mir
Es wurden 20 Verhaftungen vorgenommen. Man
befürchtete, daß der Riot als gestern wiederholt
werden würde.
Patriot >su)e Uebel reste.
General Wooster, zu dessen Andenken neulich
ein Denkmal zu Danbury, Mass., enichtet ward,
wurde 1777 bei Ridgefield durch eine englische
Kugel getödtet. Der Wundnrzt vom Danbury
Hospital, wo der sterbende General hingebracht
ivnrde, forschte vergeblich nach der Kugel, folglich
wurde dieselbe mit seinem Körper der Erde über
geben.
Als 77 Jahre später, nämlich in diesem Jahre,
nach dessen Ueberresten gesucht wurde, wo einige al
te Personen glaubten, daß sich da« Grab befinde,
ward alsbald nachgegraben, und der Schädel und
andere Knochen eines Menschen entdeckt ; alsdann
fand man eine Menge geflochtenen Draht von den
Epauletten de« Verstorbenen, sowie einen Theil de?
Federbusches und nun wurde eine Erdscholle her
ausgeworfen, welche, nachdem sie gebrochen war,
die bleierne Kugel enthielt. Dies war ein ent
schiedener Beweis von der Richtigkeit der Ueberre
ste. Wegen der ungewöhnlichen Größe der Ku
gel war e« gewiß, daß e« eine brittische sei, da
dieselben viel größer, al« die amerikanischen wa
ren.
Fitz-, Pelz- und Keideahüte.
Der „Scientific Ameriean" behauptet, daß die
Seidendüte, welche jetzt so allgemein getragen wer
den, ungesund sind, aus der Ursache, weil sie lust
dicht sind. Sie find mit Schellae Virniß gesättigt
und daher eine luftdichte Kopfbedeckung. Da
aber der Kopf de« Menschen ebenso leicht schwitzt
wie andere Körpertheil», so sollte er nicht v»n Lust
verschloßen seyn, weil er sonst Kopfschmerzen oder
Kahlheit verursacht, gil»- oder Pelzhüte sollen
gesunder seyn, weil sie nicht luftdicht, find.
. »«" William Richard«, «in M/srmone. ist neu
ltch gestorben und hat 20 Wittwe» hinterlassen !
Philadelphia, Ne». 2.
Schrecklicher Kinder Mord.
Nachdem am Sonnabend in der M»yorS Of
fice ein anonynier Brief mit der Nachricht eingegan
gen war, daß eine nebe» der alten Rennbahn in
der 21. Ward wohnend« Frau ihr neugeborene«
Kind «rinvrdet habe, wurden die Polizeidiener Seed
und Clark abgesandt, um der angebliche» Kindes-
Mördtrin nachzuspüren. Nach einer sorgfältigen
Nachforschung während der Samstags Nackt und
eines Theil« des Sonntag« kamen sie der Mörde
rin in derPerfon eine« jungen Frauenzimmer«, des
sen eigentlicher Name Pamela Meyer« ist, das
aber dm Stamm Snyder angenommen hat, aus die
Spur. Die Frau wurde in dem Hause ihres
Oheime«, Thomas Snyder, an der Nieetown Lane
verhaftet und nach der MayorS Office gebrockt,
obgleich fie sehr schwach war, da fie erst vor weni
gen Tagen niedergekommen. AIS die Gefangene
vor dem Mayor eonsrontirt wurde, legte fie ein
vollständige« Bekenntniß ihrer Missethaten ab. —
Sie gestand, daß fie Mutter von k Kindern gewe
sen, weiche sie sämmtlich, bis auf eine«, welche« gleich
»ach feiner Geburt gestorben und durch ihren On
kel, dessen Vater, begraben sei, erdrosselt und in
dm Teich geworfen habe. Der Mayor machte ihr
bemerklich, daß sie, bevor sie weitere Geständnisse
mache, sich mit ihrem Anwalte berathen möge.—
Die Verhaftete wurde sodann nach dem Caunty-
Gefängnisse gebracht, wo sie so krank und schwach
darnieverliegt, drß ein auf vorgestern angesetztes
Verhör nicht stattfinden konnte und ausgesetzt wer
den mußte. Ihr Onkel, Thomas Snyder, wurde
gleichfalls verhaftet und zu weiter»! Verhöre einge
kerkert. Di» Angeklagte ist etwa 23 Jahre alt,
Vollbringertn so gräulicher Verbrechens Eine An
zahl von Zeugen aus der Nachbarschaft erschienen
vorgestern und gestern vor dem Mayor. Diese
sagten aus, daß fie schon seit längerer Zeit Ver
dacht wegen dieser Mordthaten gehegt hätten, diese
der Wahrheit aus den Grund zu kommen, fruchte
los gewesen. Ein»m verbreiteten Gerüchte zufol
ge soll die MeperS am Donnerstage, ein Kind ge
boren nnd nachdem sie es erdrosselt hatte, die Leiche
in eine» Schweinestall geworfen haben, wo solche
junger Mann, der in der Nähe de« Hause« des
Hr. Thomas Rice wohnt, soll Mitschuldiger bei
den Verbrechen sein, die Polizei hat denselben noch
weiden können. Folgende« ist ter wesentliche In
halt des Geständnisses, welches sie am Sonntage
dem Mayor Conrad gemacht hat. Sie hat li
Hause begraben wurde. Das wurde im Feid>
der Angabe der Gefangenen nach todt geboren.—
Das 4. Kind wurde gleichfalls von der Mutter
ermoedet und wie sie sagt: „in dm Abtritt des
gelben Hauses, gegenüber dem Hause, in welchem
ich wohnte gcwoifen. Mein Onkel und da« Volk
nahmen die Leiche aus dem Abtritte und begruben
sie in einer Schachtel." Ueber das 5. Kind hat
die Schuldige keine Auskunft ertheilt und das IZ.
soll Ihrer Angabe nach todt geboren sein. —Die
Kinder sind von edenm Vätern, einige von
dem Onkel, gezeugt. Die Behörden sind jetzt da
mit beschäftigt einige der Leichen auszufinden.
Farbenvermischiing nnd Vielweiberei.
Vor ungefehr einem Monat verließ ein farbiger
Mann, Namen« Merr tt Williams, in der Stadt
Albany, (Neuyork) sein Weib und Kind und gieng
nach der Stadt Neuyork, woselbst er sich als Haupt
koch auf dem nach Richmond, Vir., laufenden
Dampfboot anstellen ließ. In Neuyork vergrös
serte er noch sein Unrecht dadurch, daß er eine
weiße Frau heirathete. Dieses verursachte bedeu
tende Aufregung unter feinem Volk. Ein Ver
haftSbefehl wurde gegen ihn erlassen und er wurde
von einem Polizeibeamten ergriffen und nach Al
ban? zurück gebracht. Seine erste Frau war aber
einige Wochen zuvor gestorben, und er fühlte ziem
lich gewiß, daß er daher der Vielweiberei nicht
überführt werden kann. Er sagte dem Polizeibe
amten, seine weiße Ehehälfte sei eine eisersüchtige
Frau, und i» dem Hause, in welchem er logirte,
sich sechszehn andere farbige Männer befänden, die
weiße Weiber habe». —(Volkofd.
Wie sie in ConnecticutSchnappS kriegen.
In einem Brief, worin von dem Llquor-Ber
botsgesetz die Rede ist, heißt e« : —Eine neuartige
Weise die Bedürfnisse derjenigen zu befriedigen, die
von ihrem Durst nach dem Feuerwasser geplagt
werden, ist jetzt in erfolgreicher Operation in der
Stadt Hartford. Die Person (wenn ein Fremd
img) wird von einem der Eingeweihten ln ein in
einer Nebengasse gelegenes Gebäude geführt, und
nachdem ste mehrere Treppen auf- und abgestiegen
und durch Gänge u»d verschiedene windende Wege
gegangen sind, gelangen sie endlich in ein Zimmer,
auf dcsse» einer Seite sich eine kleine runde Oeff
nung in der Wand befindet, in welcher ein kleiner
stummer angebracht ist, über welchem ein
geschrieben ist:„das Glücksrad." Wer sein Glück
zu versuchen wünscht, schreibt ans eine kleine Karte
und legt diese mit einem Geldstück in den stummen
Wärter. Flugs verschwindet dann der Wärter,
kehrt aber bald darauf zurück mit einem Glas Ot
tard, Punsch oder irgend etwa«, das man verlangt
haben mag. Frägt man, wer diesen Ort hält,
bekommt man durch die kleine Oeffnung in heise
rer Stimme die Antwort: ein NichtSwisser.
(VctkKfd.
Der braune Mornwurrn (Lviebel.)
Dieser Zerstörer soll in vielen Scheuem unter
den ungedroschenen Früchten ungeheuren Schaden
anrichten, so daß sich einige Bauern genöthigt sa
hen, alle andere Arbeit liegen zu lassen, und erst
ihre Frucht zu dreschen. Vor vielen Jahren war
es etwas gewöhnliches, daß die Bauern ihre Frucht
im Freien stockten, iveil die Scheuern stet« voll von
diesen rothen Koenwürmem waeeu. Seit den
letzten 15 Jahren schienen sie aber verschwunden
und es Ist wirklich mei kwürdig, daß fie auf einmal
wieder so zahlreich zum Vorschein kommen. E»
erinnert die« an die Geschichte der I7jährigenLo
kust«. —(Bauernf.)
Ein Druckfehler. Am Schlüsse eine«
Rechenschaftsbericht« der Eisenbahn-Direktion in
M.. worin dieselbe sich bedeutend herausgestrichen
hatte, machte ein vom Setzer falsch gegriffene« ~l"
statt ~112" einen falalm Streich. E« hieß zuletzt :
Die unterzeichnete. Direktion hat dem obigen Be
richt nicht« mehr hmzuz« lügen, Patt „hinzu,ufü-
Ein Anti-Van? Gouvernör.
Gouvernör Bigler wurde von seiner Partei dem
Volke stet« angerühmt al« sei er gegen di» Vrr
mehrung der Banken, wie auch die demokratische
Partei sich stet« vorzugsweise für die Anti-Vank
Partei ausgab, trotz dem daß die große Mehrzahl
der in unserm Staate bestehende» Banken von de
mokratischen Gouveriöre» und demokratiscken Ge
setzgebungen erschaffe» worden sind. Gouv. Big
ler hat kürzlich wieder eine» Beweis gegeben, wie
sehr die Handlungen der Demokraten in Bezug
auf Banken ihren Vorgebungm widerstreiten. Ei
ne Zeitung von Marren berichtet daß Gouvernör
Bigler fe i t der W ah l die Bill zur Jneorpo
rirung einer Bank in jener Stadt unterschrieben
hat. Die Bill wurde Im vorigen Winter von der
Gesetzgebung paßirt. und der Gouvernör hatte si»
seitdem in seiner Tasche stecken. . E« wollt» nicht
thun, de» Bank-Freibrief vor der Wahl zu unter
schreibe», während er und seine Partei laut gegen
Banken und Corporationen schrien . Da die Wahl
jetzt aber vorüber ist, und sie nicht« mehr durch ih
re falschen Vorgebungm gewinnen können, wird
der Bank-Freibrief unterschrieben, nnd die gutcn
Bürgcr von Pennsylvanie» habe» wieder ein»
„Lumpenfabrik" mehr tn ihrer Mitte. Wir hof
fen, ihre Vaterschaft wird gehörig im Gedächtniß
behalten «erden, ungeachtet der Sprödigkeit, wo
mit sie anerkannt worden ist.—(Volksfd .
Mordversuch. Das Leben eineS Mannet
durch einen Hund gerettet.
Der St. Paul (Minnesota) Times ward un
längst Folgendes berichtet:
Ein Mordversuch wurde an einem friedlichen
Deutschen Namens Ernst Kaiser am letzten Mon
tag Abend gemacht. Er war zu Chaska, um nach
Bauholz zu sehen, und nachdem ihn ein Freund
über dm Fluß gesetzt hatte, machte er sich auf den
Weg nach Shakoppen. Da er die Gegend wmlg
kannte and den Weg nicht zu finden wußte, erkun
digte er sich bei drei Männern, denen «r
nach dem Weg. Sie versprachen ihm denselben
zu zeigen »nd nahmen ihn eine Strecke den Fluß
auswärts mit; da ihm jedoch dieser Weg in ver
kehrter Richtung zu gehen schien, schöpfte »r Ver
dacht und wollte nicht weiter gehen. Einer der
drei Männer fchlua ihm darauf mit dem Flinten
kolben auf den Kopf, daß er besinnungslos nie
derstürzte. Sie beraubten ihn und warfen ihn
rann in den Fluß.
Der Fall in's Wasser belebte ihn wieder und
als er zu sich kam, fand er, daß einer seiner Hunde
ihn am Henidbusen festhielt und ihn nach dem
Lande zu ziehen suchte. Aus diese Weise gelang
sein Hund cilte ihm wieder zu Hülse und hielt ihn
üer dem Wasser, lim diese Zeit kam der Däm
pfer Globe den Fluß herab und die Mannschaft
wi r?e durch das Bellen eine« kleinen Hundes am
Ufer aufmerksam gemacht und der Unglückliche, dm
oer Hund kaum mehr über den, Wasser halten
koi'nle, entdeckt und gerettet. Sein Körper war
in Folge von Schlägen mit Geschwülsten bedeckt,-
die ibm die Schurken beigebracht hatten.
Am nach en Tage durchsuchten unser» Bürger
die g iiüt Gr zend, wo die Tl at verübt wurde, oh
ne jedoch tie Räuber zu finden. —(Anz. d. Nord»
Merkwürdiger Kampf mit einem Räuber.
Herr Henry Jurdan von Lockport, Neu-Aork,
wurde vor einigen Wochen Samstag Nacht», kurze
Zeit nachdem er sich mit seiner ganzen Fainiiie zu
Bette begeben hatte, von seiner kranken Frau ge
weckt, welche ihm sagte, e« befinde sich Jemand im
und als er in das Zimmer kam, sah »r »inen fürch
terlichen Kerl. Derselbe war 0 Fuß hoch, hatte
eine Maske vor dem Gesicht, trug Rock und Ho
sen umgekehrt, und hatte ein» Pistole in der einm
und einen Prügel und Strick in der andern Hand.
Diese Erscheinung würde gezviß jeden nicht mit
außerordentlichem Muthe begabten Mann in Be
stürzung gebracht Halen Hr. Jurdan jedoch, ob
wohl klein und schmächtig von Natur, stürzte sich
schnell auf den Kerl, »»»faßte ihn mit den Annen
und brachte ihn gegen tie Thijr, durch welche er
gekommen. In dem Handgemenge entfiel dem
Räuber der Prügel und das Pistol. Viel stärker
als Herr Jurdan, gelang es ihm einigemal, fich
frei zu machen. Endlich kam der Schwiegervater
de« Hrn. Jurdan, und ergriff dm Prügel de«
Räuber« ; dieser vertheidigt» sich mit einem Stuh
le, und als ihn Hr. Jurdan, an der Kehle packte,
drückte er sich gegen ein Fenster, um durch dasselbe
zu entkommen. Es wäre ihm wirklich bald gel un
gen hinauszukommen, aber der alte Herr streckte
ihn mit einem Prügelschlage zu Bodm. Nun
fing der Räuber an zu sprechen, und erklärte, er
wolle sich ergeben. Als er die Maske abnahm, er
kannte Jurdan einen seiner nächsten Nachbarn, ei
nen Mulatten Namens SiSco, der oft für Ihn ge
arbeitet halte und den er, wär» »r »ntkommm, nie
in Verdacht gehabt hätte. Hr. Jurdan fragte Ihn,
wa« er hier suchte. „Ihr wißt es," antwortete
der Mulatte, „was ich suchte. Ich brause Geld
und ich wußte, daß Ihr Geld habt." —(ib.
Line Schweiue-Seschichte.
Da« „Louisville Journal" enthält folgende
praktischen Farmer-Einfall:
In Madison und andern benachbarten Caun
tie« ist der Mangel an Echnvinefutter und nament
lich an Eicheln sehr fühlbar, dagegen im Caunty
Estill im Ueberfluß. Die Farmer der Nachbar
barschaft treiben daher ihre Schwein» auf die fetten
Weiden von Estill : allein das wollte dm Estillia
nern durchaus nicht gefallen, und doch wollte man
der Nachbarlichkeit wegen keine offene Gewalt an
wenden. Wichtige Berathungen wurdm w»g»n
Entfernung dieser Nuisanre gehalten, Beschlüsse ge
faßt und wieder verworfen—aber doch einer dersel
ben endlich als praktisch angenommm. Ein»m
Schlaukopfe fiel nämlich »in, daß di» Schw»ine
große Furcht vor Bären haben. Man uniformir
te sofort ein stattliche« Schwein an« dem Haufen
der Contrebande-Schweine mit der zottlgen Haut
eine« Bären und ließ es wieder zu feinen Kamera
den laufen. Beim Anblick de« mtsetzlichmGethie
re« ei griffen alle Schweine in wildem Lauft die
Flucht, und das Cannty Estill wurde seither von
allen auswü'tigm Schweinen ängstlich vermieden.
Ho ll owa y's Pillen für die Heitwig »ov
rheumatischen Schmerzen und Tic Douloureur. —
Frau Hurriet O'Donnel, eine vermögend. Dam»,
wohnhast In d»r Unionstraße, Piymouth sagt ip
einem Briefe an Professor Holloway, datjlt den
10. November 1832-daß sie seit, »«nah« Ms
Jahren litt an östern Anfälle» von Tie D»«lou
rxur und rheumatischen Schmerzen. Medizinisch«
Hülfe hatte durchaus keine Wirkung ihr» L»iden zu
mildern. Die Anfälle verließen sie in einem schwa
che,, leidenden Zustande, und ihre körperliche Ge
sundheit mar sehr mangelhost. In di»s»m traun
gm Zustande wurde ste bewogen Holloway'« Pill«,
zu probirrn durch deren anhaltende» Gtbraqch.
verminderten sich di» Gchmvzm nach und nach u.
endlich gelangte fir wieder zu dvllkommmer Ge
sundheit und Stärke.