Der lecha patriot. (Allentaun, Pa.) 1848-1859, August 30, 1854, Page 2, Image 2

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    Jecha Patriot.
PK.
Mittwvck. August 3«, 1855.
Whig Staats-Ticket.
Gouvernör:
IIIMZ von Northuittberland.
Canal-Commissioner:
Aiilüc, vo» Meghen».
Richter der Siiprcme-Court:
Danic! M. Imijlcr, von Montgomery.
Einige unserer Nichtswif
s.r." —Pollock unv Mott.
Manche unserer Gegner, so wie auch cin Be
schluß der Caunty-Vcrsamnilung am Gafthause
vo» Si m o n Moyc r, behaupten immer noch
James Pollock sei ei» „NichtSwisscr." Wir ha
be» dieselbe schon wochenlang aufgefordert den
Beweist dieser Aussage vor das Publikum zu le-
und es wird auch wohl niemand den geforderten
Beweis, liefern. Pollock wurde natürlich zuerst
durch Zeitungen damit beschuldigt. Aber ebenso
ist auch H e n r y S. M o t t, der Canal-Com
mißioner Candidat unserer Gegner auf die nämli
obige gemeinte Gegner nicht ebenfalls erklären daß
Mott zu gemeinter Gesellschaft gehöre ? Sie
find gerade gleich beschuldigt und verdiene» also
gerade gleich getadelt oder gelobt zu werde».—
Obiges Betragen unserer Gegner ruft uns die al
te Geschichte ins Gedächtniß, wo der Ochse des
Lawyersdie Kuh desßauern zu todt ge
flossen hatte. Jedcr Ehrlichdcnkcnde kann hier
sehr lcicht cinsehcn daß diese Sache von diesen
Herren nicht ehrlich besprochen wird. Sie stoßen
als wie mit einer Stange im Nebel herum,—und
trcffen' sie etwas, dann gut, und treffen sie nichts,
—wieder gut; und es ist ihnen in der That auch
eincrlci, denn von Wahrheitsliebe ist ihrerseits
durchaus keine Rede, indem sie nur beabsichtigen
der Wahl des Herrn Pollock dadurch zu schaden.
Wie kommt es aber daß diese Beschuldigung nicht
überall durch den ganzen Staat gegen Pollock ge
macht wird? Dieselbe wird nur gemacht wo scine
Gegner glauben daß es keine oder nur wenige
„Nichtswisser" habe, und keineswegs wo man
glaubt daß fie zahlreich find. Und da die Aus
sage hier geschieht, so ist es deutlich, daß sie glau
ben unsern ehrlichen deutschen Bauern Sand in
die Augen werfen zu können. Daß sie aber hier
in betrogen sind, davon sind wir fest überzeugt,
denn nur schon zu oft haben diese Herren solche
Versuche gemacht, und sind jedesmal, was auch
diesmal wieder geschehen wird, mit einem „Floh
im Ohr" heimgeschickt worden.
Das Volk verlangt mehr als die leeren Aussagen
dieser Herren in Bezug auf die Gesellschaft und ob
Pollock wirklich cin Mitglied ist oder nicht, und so
lange dlcse Beiveise nicht folgen,—und dann nach
her, daß jene Gesellschaft wirklich verdorbene
Grundsätze nährt, werden die Stimmgcber solche
Einseitigkeiten und solche Aussagen keineswegs be
rücksichtigen. Ja die Stimmgcber werden im Ge
gentheil, wie sie sich fest entschlossen haben, James
PoUock, den ehrlichen Richter und fähigen Staats
mann an jene wichtige Stelle erwählen; indem
ihnen die Verdorbenhcitcn dcs jetzigen Gouvcrnörs
Vigler, dessen verschwenderische Regierung und
fein Mißbrauch der Pardon-Gewalt noch ganz
frisch im Gedächtniß sind; und indem ihnen eine
gute sparsame Regierung, wie wir eine unter Pol
lock zu hoffen haben—der Verkauf der Staats
werke, und somit das Ende des TaxbezahlenS weit
näher am Herzen liegt als die ganze „Nichtswis
ferschast."
Wir habe» schon zu verschiedenen Zeiten auf die
Aussichten der Whigs in Pennsylvanien hingewie
sen . Sie werden mit jedem Tag glänzender, aber
es ist noch Arbeit vorhanden, um den Sieg gewiß
zu machen. Die Opposition ist fleißig an der Ar
beit—keine Mühe, Zeit noch Geld wird gespart
um womöglich uns zu besiege». Biglcr hangt
seine Segel nach allen Winden, um wo möglich
noch 3 Jahren das fette Amt bedienen zu können,
und vielleicht gerade deswegen, weil wahrscheinlich
wiederum in dieser Zeit viele Pardons verlangt
werden. Er und seine Freunde sehen die kommen
de Wahl als ein verzweifelter Kampf an, und sie
gedenken uns desperaten Widerstand zu leisten, —
ja sie sehe» ein daß es da entschieden werden soll,
ob sie länger die Laibe und Fische theilen sollen
oder nicht. Ja in der That ein desperates Ge
fecht wird stattfinden, und wenn irgend ein Whig
Hoffnung hat den Sieg zu erringen, ohne zu fech
ten, oder sich Mühe zu geben einen solchen zu er
ringen—der ist sicher aus einen irrigen Gedanken
gerathen. Der Sieg ist unser wenn die Whigs
alle wie Männer in den Kamps ziehen und von
nun an bis zur Wahl ihre Pflicht thun, —ja wenn
sie vereinigt die Hand an das große gute Werk le
gen, so muß alles recht werden, aber obncdcm kön
nen wir nichts anders erwarten als besiegt zu wer
den. Auf daher WkigS und geht an die Arbeit.
Organisirt Euch in allen Tannschips und Wards,
unv der Staat soll, muß und wird errettet, und
James P-lllock, der ehrliche Richter und getreue
Ben Mehrheit zum Gouvernör von Pennsylvanien
erwählt werden;-und daß dies so kommen mag,
wünscht ein jedcr ehrliche Taxbczahür der in dem
selben wohnt.
Die Trocknn»
ln vielen Theilen unseres Landes dauert, laut den
letzten Nachrichten, immer noch fort, und in man
che» Gegenden wird der Wassermangel bereits
schwer gefühlt. Wi r hatten am letzten Freitag
und Nachts einige herrliche Regen, und das Näm
liche hoffen wir nächstens auch von unsern leiden
den Mitbürgern in andern Landestheilen berichten
zu können.
Sullivan Caiinn) für PoUock.
Eine große Versammlung der Demokraten
von Sallivan Caunt? fand am löten August zu
Loyal Sock statt, welche durch den Achtb. D a
v i d W i l m o t, ein bekannter Demokrat, an
geredet wurde, und bei welcher einstimmig Be
schluß«: paßirt worden sind, zu Gunsten von Jas.
Polls ck, als nächster Gouvernör dieses Staats.
Wirklich die Aussichten unseres Candidaten wer
den mit jedem Tage glänzender.
Pred ige r-W e chi e l.—D,e deutsch - Re
formist Gemeinde von Easto» hat den Ehrw.
I o h a n n B eck von Aork Caunty zu ihrem
Prediger erwählt, an die Stelle des Ehrw. Hrn.
B o m b e r g t r, welcher resignirt bat, «in die
Deutsch-Resormiite Gemeinde in der Racc Str.,
Philadelphia, zu iüernehinen.
Nnsere Gegner—Wic Eingcuiiindcrtcn.
Dcr aufmerksame ZeitungSleser, so wie dcr
fleißige Beobachter der allgcmeincn Bcgcbcnhcitc»,
kann nickst umhin bemerkt zu haben, wie unermll
det einige unserer Gegner dcn Versuch machen, den
Eingewanderten , Brei »iniS Maul" zu schmieren,
um sie wieder zu bewege» für Bigler zu stimme».
Bekanntlich ist dcr größte Theil der dcutschcn Ein
wanderer gegen den Nebraska Schwindel, dcn
Gouv. Biglcr bcgünstigt, und nun um diese wie
der in das „Joch zu treiben," odcr an dcn
„Schleifstein zu stellen," schreien sie aus vollem
Halse die Whigs seien „NichtSwisscr." Nu» der
ausgcklärleii deutschen Klasse brauchen wir keincs
wcgs zu sagen, indem sie es selbst weiß, daß bci
allc» bisher gehaltenen Wahlen, bci welche» die
sogenaimte» „NichtSwisscr" Antheil genommen ha
ben, es sich deutlich ergab, daß in jedem Fall dcr
Ausschlag von demokratischer Seite her geschah.
Hier möchten wir nochmals ganz besonders auf die
Philadelphia Wahl binweißen, wo zum wenigsten
8000 Demokiaten fMdie Whig-Candidatcn ge
stimmt haben müßen, und es unterliegt gar keinem
Laus der Dinge genau beobachten, klar eingesehen
werden muß daß dies Nichtswisser waren, wenn cs
solche gibt. Wicdcrum, wärcn auch alle und jede
Whigs im Staat „NichtSwisscr" (was aber auf
keinen Fall fein kann, und wir fühlen überzeugt
baß mehr „Nichtswisse,'" zur Dcüwkratischcn als
zu dcr Whig-Parthci gehören) so könnte dmnoch
nichts Unangenehmes daraus für die Eingewan
derten entstehen, indem die Whigs ja bekanntlich
überall In der Minderheit sind. Entsteht daher
„Nichtswisscrschaft," so muß es von dcr demokra
tischen Partei herkommen. Jedoch ci» solcher
Versuch dicscr gemeinten Gegner die wohlmeinen
den Eingewanderten gegen Bcsserwissen irre zu lei
ten, ist eine grobe Beleidigung, und wir fühlen
überzeugt, daß die belesene Klasse derselbe» obiges
schon längst eingesehen, und jenen Versuch mit
Verachtung angesehen hat, und daß sie am 2ten
Dienstag im Oktober ihre Stimmen s ü r des Lan
des Wohl, gcgeli den Nebraska Schwindel, g e
g e n die unverzeihliche Verschwendung des Gouv.
Bigler, 112 ü r dcn Vcrkauf dcr StaatSwcrkc cingc
bcn, dadurch daß sie für Richter P o ll o ck, dcn
fähige», ehrliche» und geschätzten Bürger und
Staatsmann stimmen wcrdcn, trotz allcn und je
den Versuchen gemeinter Gegner, ihnen Sand in
die Augen zu werfen, oder sie irre zu leiten.
Line Familie durch Slih gctödtct.
Ei» Correspondent einer Detroit Zeitung schreibt
von Pacatonira, Winnebago Co., Illinois, fol
gendes:—„lch war gestern (den 13. August)
Augenzeuge einer traurigen Scene. Im Städt
chen Lysander lagen neben einander in fünf Sär
gen ein Hr. Merchant, zwei Söhne und zwei Töch
ter, w'lche sämmtlich während einem Gewiltcr
sturme vom Blitz getödtet wurde». Nur die Frau
und ein Kind bliebe» übrig, beide vom Strahl be
schädigt, die Frau stiiiicnlrank und beständig den
Verlust ihrer Familie beklagend. Die Umstände
ihres Todes sollten zur allgemeinen Warnung die
nen. Die Nacht war nämlich sehr warm, weshalb
die Faitiilic ihr Bettzeug nahm und sich in einer
kühlen Stubt, in welcher ein Ose» stand, auf den
Bolen bettete. Der Strahl fuhr durch das Ofen»
rohr herunter, vertheilte sich auf der Ofenplatte
und traf so die ganze Familie von siebe» Perso
nen, von denen nur zwei mit dem Leben davon ka
men.
le, sagt die Sat. Evening Gazette, enthalten das
schreckliche Gerücht, daß Madame Sonntag (de
ren Tod wir unlängst gemeldet) und Signor Poz
zolini vergiftet worden feien. Madame Sonntag
soll noch vor ihrem Tode die Ueberzeugung ausge
sprochen haben, sie sei vergiftet, und als dies zu
den Ohren der Polizei gekommen, wurden die
untcrfucht, wo daiin die Beweise der Vergiftung
eonstratirt worden sind.
Von einer andern Seite wird der obigen ganze»
Geschichte widersprochen.
Der Groütvivii Hcld.
Capt. HollinS, von der Kriegsschaluppe Cyane,
welcher das Städtchen Greytown boinbardirte und
zerstörte, ist gegenwärtig zu Waschington und er
regt einiges Aussehen. Er sowohl als seine Of
fiziere sollen sich ihres Antheils an der Schandaf
faire bitter schämen und wünschen es vom Publi
ington ausführten.
Texa ö.
Berichte von Texas sagen, daß jener Staat bei
einer eben gehaltenen Wahl mit großer Mehrheit
sich zu Gunsten der Liquorverbots-Bewegung er
klärt hat. Die Akte verbietet zwar nur den Ver
kauf in geringerem Maay als eine Quart, aber die
Abstimmung zeigt die Geneigtheit des Volks für
den Grundsatz der völligen Prohibition, wozu dies
der eiste Schritt war.
Kalifornien.
Nachrichten aus diesem Staat bis zum l. Au
gust sagen, daß in Marysville cin verheerendes
Feuer 8300,000 werth Eigenthum zerstört habe.
Die Berichte aus den Minen lauten günstig. Der
Handel war gedrückt und Preise fielen.
Die Wahlen im ganzen Staate Kalifornien
werden aller Wahrscheinlichkeit »ach zu Gunsten
der Whigs ausfalle». Bei der demokratischen
Staatskonventiv» ging es so hitzig her, daß Messer
und Pistolen gezogen wurden. Die meisten rissen
bei diesem Anblick jedoch durch Fenster und Thüren
aus.
Bibel-Berbrennung.
Das Neuyork „Journal os Commerce" sagt,
daß kürzlich eine Anzahl protestantischer Bibeln
nach Cuniminsvillc gesandt worden seien, um da
selbst unter solche Familien ausgetheilt zu werden,
die nicht vermögend sind solche zu kaufen. Eine
Anzahl Irländer bekamen sie jedoch in Hände,
welche dieselben in der Straße auf einen Haufen
zusammen warsen und verbrannten. Die Uebcr
restc einiger der verbrannten Bibeln können in den
Stuben der Bibel-Gescllschast eingesehen wcrdcn.
auS s» reine r z u in Berka u f.—Ein
gesund und kräftig, ist ju verkauft».
Dr. W. .'l. Berr v, Wilniingten, N. <5.
0V" Obige Bekanntmachung ist ans dem
Charleston Courier. Wir empfehlen das herrli
che Bild aus dem Sclavenlebcn unfcrn nördlichen
Hansschreinern und Handwerkern überhaupt zur
Anschauung, und fragen sie, ob es mit Ihren
Grundsätzen und ihrem christlichen Gefühl über
einstimmt, cin solches fluchwürdige System, unter
welchem man gute Handwerker wie'S Vieh verkauft,
weil sie eine dunkle Hautfarbe haben, noch ferner
mit ihrer Stimme gutheißen und ausbreiten helfen
wollen?
<Tapt. HollinS arretirt.
Es scheint daß dcr große Sieg von Greytown
jetzt noch vor unsern Eourten übcrgcfochten werden
muß. Commandeur Hollins, der tapfere Held, ist
nämlich in Neuyork verhaftet worden, auf die An
klage eincs Hrn. Durand, Kaufmann, wclchcr für
die Zerstörung scines Eigenthums L 14,000 Scha
dcncrsatz vcrlangt. Hollins wurdc in dcr Summc
von 820,000 überbnndeii; einige Customhaus-
Bcamten sind seine Bürgen. Als Präsident Pierce
von scincr Verhaftung hörte, soll er erklärt haben
daß er ihm untcr allcn Umständcn bcistehen werde.
Saubere Geschichten das! Unsere Regierung hat
sich vor dcr ganzen Welt beschimpft, und bereits
enthalten die briltischc» Blätter die empfindlichsten
Spottartikel. nur noch dabei bleibt.
Versprechende Fam i l i e.—ln Sara
toga, N. Z., wurdc letzte Woche ein 12jährlgcr
Knabe, NanicnS Moor, wcgcn Diebstahl ins Ge
fängniß gethan. Dort traf er einen Bruder, eben
falls cincs Verbrcchcns wegen cingespcrrt; gleich
falls eincn Schwager, der ein Verhör für Mei
neid crwai tcte. Eine Schwester Moor's (die Frau
des für Meineid eingesperrten I befand sich im Ar
menhaus, dcr Prostitution unv Landläufcrei ange
klagt. Ein anderes Glied dcr Familic wurde am
Samstag wegen böswilligen Schadcnstiftens arre
tirt. Dcr Vatcr ist ein arbeitender Mann, dem
Trünke ctwas ergeben, svnst aber nicht böse ge
stimmt.
Nächste Präsidentschaft. Ein lei
tendes Wh'ablatt in Alabama, das Montgoincry
Journal, schlagt Vllard Fillmvre als nächster
Präsident vor. Dcr M>"?dgcville Rccvrdcr, ci»
Whigblatt in Georgien, ernc.nnt Daniel
S. Dickinson vo» Nen-lork. Thoüias H. Pen
to» ist bei Versammlungen in Penn-Zai! und
Canton, N. I>., ernannt worden, und cine Mainc
Zeitung führt Johu P. Hale an ihrer Maslspitze.
Es ist auffallend, daß gerade die Staate», welche
nie eine Mehrheit geben, gcwöhnlich die Candida
tcn crnenncn wollcn.
Ei» gutes Vcrin ä ch t»i ß. —Dr. Wm,
Tcrritt von Sparta, in Georgien, hat dcr StaatS-
Universität in Athen 820,000 vermacht. Von
den Interessen dieser Summc soll an bcsagtcr Uni
versität ein Professor des Ackerbaues bezahlt wer
den, dcr frcye Vorträge übcr diefcn Gcgciistand
halten muß. Obschon alle Bürger cin großes
Interesse haben an dcr Verbesserung des Ackerbaues
so sind doch übcr das Fach an den wcnigstcn Uni
versitäten Lehrstühle cingcsctzt, und die bcwußtc
Geldsumme ist daher sehr nützlich angewendet.
Scheuer verbrann t. —Am letzten Mitt
woch, um l 1 Uhr Vormittags, gericth die Scheuer
dcs Hr». Daniel Batteicher, in Obcr-Tulpehoccon
Taunschip, Berks Caunty, auf unbekannte Art in
Brand und wurde mit dem ganzen Inhalt an
Frucht, Heu, Omat zc. zcrstört. Ein wcrthvollcs
Hciigstpferd, welches sich im Stalle befand, ward
so stark verbrannt, daß es erschossen wcrdcn mußtc,
auch kamen mehrere Schweine in den Flammen
Zu vicl Regen. Während man in so
vielen Theilen unseres großen Landes cine große
Dürre zu beklagen hat, kommen Nachrichten aus
lowa vom l2Mi und aus Süd-Carolina vom
lstcn August, welche von iibcrflüßigcn Regen spre
chen. In lowa war es zu »aß, um die Ernte
gehörig einzubringen, welche daselbst mittelmäßig
Unm e» sch. —ln Boston wurde eines Abends
voriger Woche ein Polizeibeaniter in das Haus ei
nes Jrländcrs gerufen, wo er fünf Hungers ster
bende Kinder fand. Ihre Mutter war vergange
ne Woche gestorben, worauf der unmenschliche Va
den armenKlciiien wurden dcmArmeiiaufsehcr über
geben, aber das fünfte starb.
Täuschung der Emigranten.—ln
England und Irland ist das Gerücht verbreitet
worden, als erhielte» jetzt „alle zu Neuyork und
Boston ankommende Emigraiitcnfamilicn IM Ak
ker Land vo» den Ver. Staaten geschenkt." Die
ses unbegründete Gerücht wird zur Folge haben,
das, Viele in dieser Erwartung herüber kommen
und sich hier getäuscht finden werde».
U n t e r fch l e i f. Ei» Notcnbroker von
Philadelphia machte sich letzte Woche mit 520,-
000 Geld, welches er sich durch Einkaßire» von
Noten verschaffte, die ihm zum Negotiiren an
vertraut waren, aus dem Staube. Man verfolg
te feine Spur bis Long Brauch, wo er verhaftet
und z» Freehold, N. Jersey, ins Gefängniß ge
steckt wurde.
Närrische Wel t.—Sieh' dortdaS schwache
zarte Weib, das vom frühen Morgen bis spät in
die Nacht hinein am Waschzuber steht und sich die
Hände Wund reibt; und dann betrachtet den sechs
Fuß großen „Gentleman" mit ein Paar Fäusten
wie ein Drescher, dessen ganze Beschäftigung darin
besteht, einige Aards Band und Calieo abzumes
sen. —Ist das nicht eine närrische Welt?
L i q u or v er b o t.—Folgende Staaten ha
ben sich jetzt durch Stimmenmehrheiten zu Gun
sten von Liquorverbots-Gesetzen ausgesprochen:
Maine, Vermont, Massachusetts, Rhode-Eiland,
Connecticut, Michigan, Wisconsin, lowa und
Texas; so auch die Städte Waschington und Bal
timore.
Pa ßt auf! Die kleinen unter fünf Thaler
lautenden Noten der Banken vom Staat Indiana
werden in den westlichen Städten nicht mehr ange
nommen. Auch mit den 2 —lO Thaler Noten,
u. s. w., soll es verdächtig aussehen. Weißt das
ganze Lumpcnzeug zurück. Das wird am sicher
sten sein.
Merkwürdig.—ln einem Städtchen im
Westen starben kürzlich 7 Personen an der Chole
ra, die den Drucker nicht bezahlt hatten; die Ue
brigen, welche Richtigkeit gemacht, blicbcn"ver
schont und sind bei guter Gesundheit.—Ein pro
bates Präservativmittel.
Jung Amerika. „Tommy, lauf 'mal
geschwind nach dem Stohr und hol eii paar Pund
Zucker." —~Ne ich kann »et, Mäm, ich fühl net
gut den Morge. Schick der Päp, und sag ihm,
er soll mir a e Roll Tuwak mitbringe."
VS" Folgendes ist der Wortlaut eines Testa
ments, das ein Mann hinterließ, der sein eigener
Advokat zu sein wünschte -
„Dies ist mein, John Thomas, letzter Wille
und Testament. Ich gebe alles Meinige an meine
Verwandten, die es unter sich vertheilen mögen,
so gut sie können.
N. B. Sollte Jemand einen Streit anzetteln,
oder deßhalb Lärm erheben, so soll er gar nichts
erhalten. Unterzeichnet von mir John Thomas."
N e w-O rleanS, 18. August.—Das gelbe
Fieber fangt an, ernstlich um sich zu greife». Im
Hospital kamen bis jetzt 80 Fälle vor. Es ster->
bcn gegenwärtig vielleicht 10 Personen per Tag.
OH" Unfcrc Lescr erinncrn sich ohnc Zweifel
noch des Prozesses gegen Ward in Kentucky wc
gen Ermordung des Lchrcrs Butler und dcnkcn
dabci mit gerechtem Zorne an das ungerechte Ur
theil der Geschworenen, wodurch Ward frei wur
de. Die Grand-Jury in Elisabethtown, Hardin
Caunty, hat vier von jenen Geschworenen des
Meineides angeklagt. Wir wolle» nun sehen,
welche Entdeckungen »och gemacht und welche Fol
gen ste haben werden.
LS?" Einige Jahre nach ihrer Verheirathnng
stattete die gegenwärtige Kaiserin vo» Rußland ih
rem Vatcr zu Berlin cinen Besuch ab. Zwei Ta
ge nach ihrer Abreise nahm Kaiser Nicholas Post
pscrde und reiste verkleidet in größter Schnelle
cbcnfalls nach Bcrlin, wo er cine Stunde vor sei
ner Gattin im Königspalast ankam. Diese war
nicht wenig erstaunt als sie von ihren. Manne bc
willkommt wurdc, dcr ihr mit herzlichem Lachen
die Hand bot.
WS" Die 6 Jndiancrstämme in Canada West
haben in einem Handschreiben dcr Königin Victo
ria ihre Dienste gegen Rußland angeboten. Es
sind dieselben Stämme, die im Revvlutionskricgc
die Waffen für England gegen die amerikanischen
Freiheitskämpfer ergriffen. In ihrem Schreiben
nenne» sie die Königin Victoria ihre „große Mut
ter." Eine „große Mutter" ist sie jedenfalls, sie
wird bald das Dutzend Kinder voll haben.
LT" Es sind gegenwärtig in Pittsburg 38 Ei
sengießereien in Thätigkeit, wovon sich !> ausschließ
lich mit der Manufaktur van Dampfmaschinen be
schäftigen, und 2!) mit Fertigung von Hohlwaa
ren, Maschine» u. s. w. Die!) erstere» verbrau
chen jährlich 12,400 Tonnen Eisen, beschäftigen
040 Arbeiter und produzlren 120 Dampfmaschi
ne jedes Jahr. Ihr Capital beträgt 8549.000.
LM- Der Befehlshaber einer Division Russen
im Türkenkricge Gen. Nlepokoitchyzki. Das
Ausbringen eines solch,?! Namens zerstört alle
Fricdenohoffnungcn. Di'c Tiuu'," könne» ihn schla
men auszusprechen ; und schlägt er die Türtcit, so
werden sie nie im Stande sein, zu sagen, „wer ih
nen wehe that."
SL?" Zu Montreal hat kürzlich ein erbärmlicher
Schuft einen Hund mit Terpentin und Theer be
schmiert, denselben dann angezündet und in die
Office der Montreal Gazette grjagt, in der Ab
ficht, wie man vermuthet, die Office in Brand zu
fetzen. Die umherliegende» Papiere hatten be
reits Feuer gefangen, als man es entdeckte und
löschte; der Schurke kam jedoch »nciitdeckt davon.
iKS" Die öffentliche» Ländereie» i» lowa wer
de» dieses Jahr massenhaft von Ansiedlern besetzt.
Der „Burlington Telegraph" vom stcn Juli
schreibt: In den letzten 3t) Tagen sind nicht viel
weniger als täglich l 00,000 Acker eingetragen
worden, und die Einnahmen des laufenden Jah
res für die Ländercien dürften leicht 7 Millionen
Thaler Übersteigen.
V-S" In Chicago hat cin Mann sein Cholera
krankes Weib sammt ihrem Säugling in der höch
sten 'Noth verlassen und ist mit den drei ältcrc»
Kinder» aus dem Hause und der Stadt geflohen.
Die Arme starb aus Mangel an Pflege, weil der,
dem dies obgelegen hätte, geflohen war. Ein
sauberer Gatte !
OH" M.Bart h, Buchdrucker zu Breslau,
hat vor einigen Wochen den 350stcn Jahrestag
des ersten in seinem Etablißcmcnt gedruckten Bu
ches gefeiert. Hr». Barth's Druckerei ist die äl
teste i» Europa und seit 350 Jahren i» de» Hän
den seiner Familie.
c-K" Die Verwüstungen der Indianer in So
nora, Mexiko, sind über die Maßen schrecklich. —
Die Apaches gehen in größern Banden als ge
wöhnlich und greisen Städte und Dörfer an, wel-
Weiber und Kinder und das Vieh wegführen.
SU?" Ein amerikanischer Marine-Osficicr, der
schon alle Theile der Welt besucht hat, behauptet,
daß in keiner der tropische» Gegenden eine solche
gräßliche Hitze vorkommt, wie sie manchmal die
Bewohner von Nordamerika im Sommer belä
stigt.
VH- An den Niagarastillen soll mit nächstem
der Bau eines Hotels begonnen werden, welches
ISOO Fronte, 500 Schlafstuben und cin Eßsalo»
vo» 105» bei 04 Fuß enthalte» soll. Das Ge
bäude wird eine achteckige Gestalt bekommen.
osZ?" Während wir auf der einen Seite die frohe
Meldung thun können, daß die Cholera überall
am Verschwinden ist, geht uns auf der ander»
Seite die traurige Nachricht zu, daß das gelbe Fie
ber in dem südlichen Städten immer mehr um sich
greift.
iW" Zwischen Neuyork und Poughkeepsic brann
te die am Fluß gelegene Wohnung von Alvain
SV" Bei der Lagerversammlung der Evangeli
sche» Gemeinschaft in Hilltown, Bucks Caunty,
sind durch böswillige Menschen Störungen und
richtlich ausgeglichen werden müßen.
LW" Gouv. Reeder wird Easton ungefähr den
25. September für feine neue Heimath in Kansas
verlassen. Er wird etwa zwei Monate in Kansas
bleibe» und dann nach Easton zurückkehren und
da bis zum Frühjahr verweilen.
NB" Mäuse werden bei Nacht am Besten da
durch gefangen, wenn man vor dem Schlafengehen
eln Stück Käse in den Mund nimmt und denselben
! weit offen behält. Sobald man den Schnurr
bart der Maus fühlt, beiße man zn.
LS" Wäre der rohe Angriff auf den Präsiden
ten seitens drei besoffenen «Südländer durch Nord
länder ausgeführt worden, wie würde da aus die
Abolitionisten geschimpft werden !
Die „Philadelphia Gazette" glaubt, daß
die jüngst in Mexiko verstorbene Sängerin Mad.
Sontag von ihrem Gemahl, dem Grafen Rossi,
aus Eifersucht vergiftet worden fei.
V-L" Der letzte Congreß kann füglich als der
schlechteste bezeichnet werden, der je in Wasching
ton versammelt war.
V-S" Auch in den zu Texas abgehaltenen Wah
len haben die Know-Nothings in de» meisten Or
te» den Sieg davon getragen.
KÄ"Drüben im Osten soll ein Mann sein, der
so groß ist, daß er auf eine Leiter steigen muß, um
sich den Hut aufzusetzen.
SN» Von Göthe'S Werken ist die ste Liefe
rung erschienen.
Selbstmord eines Knaben. —Zu
Lexington, Ky., beging ein IZjähriger Knabe neu
lich Selbstmord dadurch, daß er Strychnin einnahm
weil ihm sein Vater Schlage gedroht hatte.
Eine sonderbare Geschichte.
Eine Virginicr Zeitung crzäblt, daß ei» bcy Elk
Run wohiiciidcr Hcrr das Glück hat die merkwür
digste Katzc zu besitzen, von dcr man jemals ge
hört hat. Ihr Körper ist vo» ungewöhnlicher
Lange, ihr Pelz von rothlicher Farbe, verziert mit
schwarze» Flecken und Streifen von verschiedenen
Figuren. Ihr Gesicht ist grimmig und ihre Natur
grausam. Gewöhnlich ist sie ganz lenksam, und
obschon sie meistens schwcigt, antwortet ste doch
bereitwillig aus den Name» "Billy."
Indem das Haus ihres Herrn von Schlangen
geplagt wurde, welche in einer benachbarte» stei
nernen Fcnsc ausgebrütet wurde», nahm sie sichs
in de» Kopf solches Wild wic Ratten und Mäuse
zu meide» und Krieg gegen die Schlangen zu füh
ren, welche sie bald allc vertilgte. Da sie einen
Geschmack für derartige Jagd bekommen hatlc,
dehnte sie das Feld ihrer Operationen aus tind
machte öfters Slrcifzüge mehr als eine Meile vom
Hause cntfcrnt und kehrte jeden Tag zurück mit ci
ner Schlange, welche von zwry bis sieben Fuß in
Länge maß. Sie führte dieses Verfahren für acht
Wochen fort. Bei einer Gelegenheit kehrte sie
nach dem Hause zurück sehr ermüdet und ganz »aß
und mit Speichel bedeckt. Man vcrmuthcte, daß
sie einer jener großen aber seltenen Schlangen be
gegnet war, welche unter dem Namen Goobat be
kannt sind. Diese Vermuthung erwies sich als
wahr, denn am solgenden Tag wurde die Schlange
todt gesunden, und im waren Spuren cincs
surchtbarcn Kampfs sichtbar. Beynahe alle ihre
Wunde» waren ihr hinten am Halz versetzt wor
den. Das Gewicht dieser furchtbare» Schlange
war übcr vicrzchn Pfund.
Dicse Art vo» Schlangen ist im östlichen Vir
ginie» einheimisch. E«e habe» sehr große Köpfe
und Kinnbacken ; ihr Maul ist mit schneidenden
gekrümmte!, Zähne» bcwafsnct, untcr welchen sich
zwey befinden, die länger find als die übrigen und
in, Vordcrthcil dcs obern Kinnbackens cingcsctzt
sind. Rund um das Maul hcrum haben fie einen
schuppigen Saum, und die Augen sind so groß,
daß sie dem Gewürme ei» furchtbares Ansehen ge
ben. Der Vordeikopf ist mit großen Schuppen
bedeckt. Jede Seite des Bauchs ist mit großen
viereckigen Flecken von kastanienbrauner Farbe mar
morirt, in deren Mitte sich cin ganz runder Flecken
befindet, der wie polirtes Gold aussieht. Es ist
von ihnen bekannt, daß sie kleine Schweine, Mufk
ratten, Opossums, zc. verschluckt habe». Sie
meide» das Angesicht des Menschcn, und
daher selten gesehen, so daß das Daseyn dcS
bats wirklich von viclcn bezweifelt worden ist.
Die Katze fährt noch immer in ihrem Krieg ge-
gen die Schlangen fort. Genannte Zeitung be
merkt, daß obige Thatsachen in der Fcrnc kcincn
Glauben erhalten mögen, sie seyen aber so gut be
kannt und bezeugt, daß niemand in der Nachbar
schaft sie im Geringsten bezweifelt.—(Volksfr.)
Die Baucru-Hochschiile.
Unsere letzte Gesetzgebung passirte cin Gesetz zur
Jnkorporirung ciner Bauem-Hochschulc. Eine
Vcrsaiiimlung dcr Trusices dieser Bauer?! Hoch
schule wurde kürzlich zu Harrisburg gehalten, wel
cher aber nur eine kleine Anzahl der TrustecS bey
aber darübcr überein, dem Volke desStaatSeinen
Bericht vorzulegen, worin folgende Grundsätze
niedergelegt werden, nämlich:
1. Daß die Hochschule unter dem jetzigen Ge
setz nicht organisirt werden kann, weil cs cine zahl
-820,000 und die StaatS-Ackerbau-Gesellschast
? 10,000 dazu verwilligen. Nach diesen Ansich
ten handelnd wurde eine Committee ernannt, um
Man daß die Schule mit 540,000 in
Gang gesetzt werden kaiin; hievon soll der Staat
für >?20,00t1, die StaatS-Ackerbau-Gesellschast für
810,000 angesucht werden; und die übrigen-?lO,-
000 gedenkt man borgen zu können. Mit dieser
den nothwendigen Vorrätben und Gebäuden ange
schafft werden, und es wird ferner geschätzt, daß die
Schule sich völlig selbst ernähren wird. —(ib.)
S taa ts-Fa i r.
Die Pennsylvaiiischc Staats Ackerbau-Ausstel
lung wird gehalten zu Pbiladelphia, vo» Dien
stag bis Freitag den 20., 27., 23. und 20. Sep
tember nächstens, worauf wir unsere Leser und alle
Freunde dcr Laiidwirthschast besonders anfmcrksain
zu »lachen wünschen.
Dies ist die vierte Ausstellung dieser Gesell
schaft und wird zum ersten Mal so nahe in dieser
Gegend gehalten. Die Einrichtungen, welche da
zu gemacht werden, sollen großartig sei». Artikel
sichert.
Blos Glieder der Gesellschaft werden am ersten
Tag dcr Ausstellung zugelassen.
Donnerstags und Freitags wird das Publikum
im Allgemeine» zugelassen. Der Eintritt kostet
25 Cents.
Das Wettpfliigen findet Freitags, um 9 Uhr
Morgens, auf dcm Powelton und Bingham Land
gut, wo die Ausstellung gehalten wird, statt.
Die Adresse wird aus Freitag um 1 Uhr Nach
mittags gehalten. Es steht zu erwarten, daß
dicse Ausstellung von einer außerordentlichen Men
schcnzahl besucht werden wird, und daß sehr viele
hächst interessante Sachen daselbst zu sehen sein
werden. —t Bauern freund.)
Skippach, (Montgvmery Co.) August 22.
Die scit mehreren Wochen anhaltende trockene
Witterung hat den Spätjahrs-Früchten viel ge
schadet. Das Welschkor» hängt traurig die
Blätter und sein Wachsthum scheint an einen, völ
ligen Stillstand. Viele Bauern haben alle Hoff
nung ausgegeben, auch nur einen halben Crop zu
erhalten. Kartoffel und Gartengewächse leiden
cbcnfalls Noth, und dcr Wasserstand in vielen
Brunnen wird so niedrig, daß manche am ausge
hen find. Die Müller klagen cbcnfalls übcr Was
sermangel. Regen, Regen, cin anhaltender durch
wcichcndcr Regen wird von jedem erseuszt.
DoylcStow», (BuckS Co.) August 22. —
Die Umgcgend von Doylestown bedarf nichts nö
thiger wie Rcgen, es ist so trocken, daß die Aus
sicht für eine gute Wclschkorncrnte bereits sehr in
Zweifel gczogen wird. Seit 1826 soll es nicht
so trocken gewesen sein.
SB"In Folge der anhaltenden Trocknlß wurde
dcr Mangel an Wasser in Pottsville äußerst fühl
bar.
Furchtbare Waldfeuer
in den Sia.iren Ohio, Neu-Hampshire und Maine.
C o n e o r d, New-Hampshire, 21. August.
Das Feuer, welches seit 14 Tage» in den Ebenen,
östlich von hier, wüthete, hat sich, trotz der An
strengungen der Farmer, es zu dämpfen, nach den
Hochlande» zwischen hier und London verbreitet
und vernichtet ungeheure Quantitäten des besten
Holzes. Mehr als 2500 Acker sollen schon nie
dergebrannt sein.
M a n ch ester, New Hampshire, 21. August.
Am Samstag Abend brannte cin furchtbares Feuer
in de» Wäldern bei Wilson's Crossing, 0 Meilen
von hier, an der Manchester und Lawrence Eisen
bahn. Den ganzen Sonntag hindurch waren
eine Mettge Leute beschäftigt, das Feuer zum Ste-
Bangor. Maine. 23. August. Waldbrände
wiithen in diesem Caunty nach allen Richtungen
hin. In Corinth, Charleston, Garland und an
der» Orten sind eine Menge Gebäude niederge
brannt. Aus viele» Ortschaften ist die ganze Be
völkerung ausgezogen, um dem Feuer Einhalt zu
tkii». Aus Garland wird berichtet, daß eine ganze
Familie, die etwas entfernt von allen andern Wohn
häusern lebt, vollständig von den Flammen einge
schlossen ist und wahrscheinlich verbrannt sein wird.
Clev e l a nd, 2t. August.—ln den Wäl
dern bei Cuyahoga Falls, Franklin, Randolph,
Raveiina. Robertson, Nortbsield, so wie in Thei
len von Sunlinit und Postage County des Staates
Ohio ivllthrt ein furchtbares Feuer. Die Hitze ist
so kolossal, daß selbst der Boden bis zu einer Tiefe
von l i Fuß brannte. Die Bäume sind fast in
demselben Augenblick, wo sie von den Flammen er
griffen werden, auch schon niedergebrannt. Viele
mit Heu und Getreide gefüllte Scheunen in der
Nähe de» brennenden Waldungen sind ebenfalls
ein Raub der Flammen geworden. Man fürch
tet sehr für die Sicherheit der Stadt Hudson.
Allc Bemühungen, den Flamnic» Einhalt zu
thu», sind bis jetzt nutzlos gewesen. Ein tüchtiger
Regen, auf den Jedermann schon seit Wochen mit
Sehnsucht wartet, ist allein im Stande, das Feuer
mecr zu unterdrücken.
Die Wildungen in der Nähe von Painesville
sieben cbcnfalls auf ciner Strecke von einer ganzen
Die Stadt Cleveland war gestern Abend ganz
in Rauch einghüllt.
ViglcrisnniS.
Das "Statc Journal" sagt:—Scit einign»
Tagcn haben wir die folgende JtemS der Beleh
rung erhalten, aus den zuverlässigsten Quellen:
Erstens. —Gouvernör Bigler hat so eben
drei ungebesserte Schurken begnadigt, welche i»
Philadelphia schwerer Verbrechen' überführt und zum
Zuchthause verurthcilt worden waren. Muthmaß
liche Ursache: sie und ihre Freunde haben Stim
men und der Gouvcrnör bcdarf dieselben.
Zweite n —Bei seiner legten Anwesenheit
in Philadelphia, besuchte er ein großes Lagerbier-
Etablissement in Mvyaincnfing.—Muthmaßliche
Ursache, do.
(Niemand würde es dem Gouvernör verargen
oder übel auslegen, daß er sich bei dem heißen
Wetter mit einem Trunk Lagerbier labte, da aber
sein Freund der Ehrw. Dr. Chamber.!, ein fana
tischer MäßigkeitS-Apostel, gegenwärtig im Staate
herumzieht und öffentlich aufschreit, Gouvcrnör
Biglcr sei zu Gunsten dcs Branntwclnvcrbvts-Gc
sctzcs, so mag die obige Thatsache als Beweis gel
ten, daß der Gouvernör gern als Mäßigkeit«- und
Anti-Mäßigkeits-Candidat passiren mochte. —An-
merkung des Beobachters.)
Dritten s.—Ein Boot-Capitän, von Nor
thumbcrland, Pa., versuchte kürzlich, in Maryland,
einen freien farbigen Jungen in feinem Dienste, zu
verkaufen. Er wurde verhaftet für Menschensteh
len, aber durch die Anstrengungen feiner Excellenz,
wieder befreit. Mutlmiaßliche Ursache, wie oben
angcgeben. Der zuletztgenaimte Räskel hat seit
seiner Freilassung seine Creditorc» betrogen, seine
Familie verlassen und ist entflohen nach unbekann
ten Gegenden, und wir fürchten, daß der undank
bare Schüft nicht zeitig genug wiederkommen wird,
recht. —(Llb. Beob.l
Lrjlc deutsche Kalik in Amerika.
Wir haben die ersten Banknoten der von de»
Herren Papendiek hier gegründeten „Germania
Bank" gesehen. Das Papier ist das beste, da»
wir bisher sahen, der Druck ein wenig schwarz, die
Vignetten schön und passend. Der alte Hermair
und andere Scenen aus nein deutschen Leben sind
darauf zu sehen.
Bekanntlich hatten ihrer Zeit die Massillon wie
Wooster Bank Noten in deutscher Spracht, und
ken in Pennsylvanien Noten in deutscher Sprache.
—(P. Courier.)
Leser! Vcrgcßt den Drucker nicht, wenn
Ihr »ach der Court geht. Gebt Euer Geld nicht
alle den Lawyers—wir brauchen auch eppes !
Ncw-Ivrk, 22. August. —Es wird mit
Bestimmtheit versichert, daß unser Gesandter in
England, Herr Buchanan, spätesten binnen drei
Monaten sei» Amt niederlegen werde. Es heißt,
mit einer solchen Administration kompromittiren.
Der Govcr »or von Nebraska
scheint ein todt gcborncS Ding. Nach der Ableh
nung von General Butler wurde der Posten 3 bis
4 andern Herren angetragen, die sich alle bemü
ßigt sahen, ihn dankend auszuschlagen. Jetzt soll
er einem Auditor iin Kriegsministcriiim aufgehalst
werden, der wegen Nichtannahme leicht niit Per
lust seines jetzigen AemtchenS gestraft werden könn
te. Wird der also wohl aeceptire» ?
Buffalo, 20. August. Der Herr Professor
Bristow, in dessen Koffer man gestohlene silberne
Messer und Gabel und eine ganze Musterkarte von
Dicbeshandlvcrkzeugen vorfand, wurde zu 55»
Strafe verurtheilt. Robert Fischer, ein armer
Deutscher, der unglücklicherweise keine „einfluß
reichen" Freunde, keinen Professortitel hat, hatte
aus einer Barbierflube <lO Cents gestohlen und
wurde für 6g Tage in's Zuchthaus geschickt. Es
ist doch wahrlich eine schöne Sache, die „Gleich
heit vor dcmGcsetz." Hoch lebe der Humbug.(Tel.>
Holloway's Pillen ein sicheres unv
gewisses Mittel für Hüsten, Erkaltung und asthmo
tifche Leiden. Das herbstliche Viertel ist das je
nige wo Husten, Erkältungen und Brustleiden am
meisten grassirc» ; die Eigenschaften von Hollo
way's Pillen sind der Art, daß sie, wenn sie im
Anfange des Anfalles genommen werden die Kraft
der Krankheit viel dadurch geschwächt wird, so daß
der Patient nur wenig oder gar keine Unbequem
lichkeiten leidet, aber wenn es vernachlässigt wird
so geschieht es nicht selten, daß das Fundament zu
unheilbaren Krankheiten gelegt wird; daher wird
solche» ivclche Anfälle» der Art unterworfen sind,
besonders gerathen, diese schätzbaren Pillen zu pr»-
li,ei>