Der lecha patriot. (Allentaun, Pa.) 1848-1859, February 01, 1854, Page 2, Image 2

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    Lccha Patriot.
SMeMamn- Per.
Mittwoch, Februar I, I«S4.
Drucker.
Stelle hören, wenn tr "sich sogleich in portofreien
Briefen an die Erpedilicn dieser Zeitung wendet.
1an.,4. *3i»
An alle die eS angeht
Bekanntlich steigen gegenwär
tig alle Lebensmittel im Prei
se;—und nicht nur allein steigen die Le
bensmittel, sondern in der That Alles
was wir bedürfen steigt im Preise —nur
der Subscriptions Preis der Zeitungen
nicht, damit bleibt es beim Alten. —In
welcher Lage sich da die Drucker befinden,
ist leicht zu errathen. —An das Erhöhen
von SubscrifttionS-Preisen ist durchaus
nicht zu denken; und daher haben wir an
eine andere Methode gedacht: Bei dem
Ueberblick unserer Bücher finden wir daß
uns viele unserer Kunden ziemlich tief in
der Kreide sind. Wir haben daher eine
große Anzahl Rechnungen ausgeschrieben,
die wir ihnen in einigen Tagen überbrin
gen, überbringen laßen und zuzusenden
gedenken—und wir hoffen, daß sie dann
bereit sein werden uns die unsrige Klein
igkeit williglich zukommen zu lassen. —Ge-
schieht dies, so sind wir auch einmal im
Stande dem Sturm des ..Steigens"
unbekümmert zuzusehen. Aber das ist
ausgemacht, Geld müssen wir haben.
Neue Kirchen.
Es freut uns melden zu können, daß man im
Begriffe steht einem längst gefühlten Bedürfniß in
unserer Stadt abzuhelfen, indem der Anfang ge
macht ist mit der Sammlung von Unterschriften für
den Bau von zwei neuen Kirchen eine für die
deutschen und die andere für die englischen Luthera
ner dieses Ortes. Die alte Kirche ist anfänglich
baufällig, kalt und unbequem und will sich garnicht
mehr für unsere Zeit passen. Zudem ist die Ge
meinde stark und vermögend zwei Kirchen zu bauen,
die ihrm Gliedern zur Ehre und unserer Stadt zur
Zierde gereichen würde». Die einzige schlechte
Kirche in unserer Stadt ist die der Lutheraner.—
Die Reformisten haben eine große und schöne Kir
che, mit einem SonntagSschul-Lokal im untern
Raum, das über 366 Kinder fassen kann. Diese
Schule war aber schon vor zehn Jahren mit den
Kindern der Reforniirten und Lutherischen Gemein
den angefüllt und jetzt können nicht mehr die Hälfte
der Kinder derselben darin aufgenommen werdcn,
so daß Hunderte kaun, wisse» wohin zu gehen.—
Alle hiesigen Kirchen haben ihre Sonntagsschulen
—nur die Lutherische nicht, weil ihr ein schickliches
Lokal dazu mangelt. Und weil immer mehr eng
lische Leute hier ansäßig werden und auch die Ju
gend größtentheils englisch gelehrt wird, so hat
man sich eutschlossen, weil dies für das Wohl der
Lutherischen Kirche allhier sehr nöthig ist, mit Muth
ans Werk zu gehen und in brüderlicher Einigkeit
dem langfühlten Bedürfniß suchen abzuhelfen. —
Der englische Theil hat hierzu den Anfang gemacht
und der deutsche ist seinem Beispiel gefolgt, und be
reits ist die Sache so weit gediehen, daß'jeder Theil
über unterschrieben hat. Wenn alle guten
Gemeindeglieder die Wichtigkeit davon einsehen,
dann kann das Werk nicht fehlen.
Neuer Begräbnistplatz.
An, Freitag Abend wurde in dieser Stadt eine
Versammlung gehalten, um eine neue Cemetery-
Assoeiation zu organisiren. I. D. Lawall, Esq.
agirte als President und I. W. Wilson als Se
kretär. Eine Eommittee wurde ernannt, bestehend
aus den Herren Tilghnian Good, M. Hannum,
Ludwig Schmidt. I. I. Thomas und Eh. Groß,
um ein schickliche« Grundstück auszumitteln und
über dessen Preis, Lage ,c. an eine künftige Ver
sammlung zu berichten. Die Herren Tilghnian
Good, I. W. Wilson und M. Hannum wurden
cls Committee ernannt, um eine Constitution und
Nebengesetze abzufassen. Wie wir berichtet sind,
zählt diese Gesellschaft schon bei >5,0 Glieder.
Etwas Neues. Bielleicht Steinkohlen
in Lecha Caunty.
In Obermilford Taunschip, in diesem Caunty,
ist vor einiger Zeit eine Gesellschaft gebildet wor
den, die sich damit beschäftigt, Er, zu entdecken.
Bei ihren Bemühungen Schwarzblei-Erz aufzufin
den, stieß dieselbe neulich auf eine schwarze Stein
ader, die einer Steinkohlen-Ader sehr ähnlich sieht,
und wirklich sind Diele der Meinung, daß es Stein
kohlen seien. Ein „Sämpel" davon liegt in un
serm Buchstohr, wo alle eingeladen sind dasselbe in
Augenschein zu nehmen und ihre Meinung darüber
auszusprechen. Sollten es wirklich Steinkohlen
sein, so wäre diese Entdeckung von großer Wichtig
keit für die Gesellschaft, so wie für die Umgegend
überhaupt, indem sich die Ader ganz nahe an der
von NorriStaun nach Allentaun vermessenen Rle
iZelbahn-Route befindet.
Unglücksfall.—Am letzten Freitag, den
27sten Januar, traf sich ein trauriges Unglück zu .-
Ein Mann Namens E h r i st. K. L e r ch e r,
ein geborner Deutscher, wurde, indem er in der
Eisenerzgrube auf dem Lande von Balliet und
Koch, (früher bekannt als Guth'S Erzbett) in S.
Whelthall, dieser Caunty, beschäftigt war, von ei
ner schweren Masse Grund und Steinen überschüt
tet und bedeckt, so daß er augenblicklich getödtet
wurde. Eine Eoroners Untersuchung wurde den
nämlichen Tag gehalten, welche den Ausspruch ein
brachte : Tod von Zerquetschung durch Stein und
Erde.
Tod des Hrn. B o d i s c ».---Der russi
sche Gesandte Bodisco ist der vorletzten Mon
tag Nacht zu Georgetown geworben. Er hatte
sich ii; Waschington durch seine liberale Gast
freundlichst und durch herzliche Höflichkeit viele
gute Freunde und einen hohen Platz t,.' der Ge
t.llschaft erworben. Er war seit 17 Jahren Ge
sandter des Kaisers von Rußland, 86 Jahre alt,
yid seine hinterlassene Witkvo, ein? Amcrikanerin,
H U er in diesem Lande geheirathet.
WS-Die Whigs voy. Berks Caunty haben
William H. Keim, und die Demokraten
J.Glaney Jones für Congreß ernannt.
IS" Für die Dovlcetauncr Zweig-Eisenbahn
si)>d bereits Unterschriften im Belaufe von 886,-
liOl> gemacht. ES erfordert im Ganzen K 166,-
1>66, somit wäre also schon »ber die Halste gc
z.'!ch.ict.
Pknnsylvanischt Vtsetzgebiog.
Die Verrichtungen dieses Körpers während der
letzten Woche enthalten nicht viel allgemeine« In
teresse—meistens Lokalsachm. Wir heben folgen
de« heraus: "
Der Senat paßirte am Dienstag eine Bill In
Bezug auf das llounv os livfuxv zu Philadel
phia, worin?26,6V6 verwilligt werden für die Er
richtung von neuen Gebäuden.
Hr. Erabb verlas eine Bill als Anhang zu der
InkorporatlonSaktc der Allentown Riegelbahn-
Company.
Am Mittwoch bot Hr. Frey einen Beschluß an,
der angenommen wurde, welcher die Canal-Com
mißionerS auffordert Bericht zu erstatten über gc
wiße Betrügereien, welche in der Office des Zoll-
CollekterS in Philadelphia verübt worden fein sol
len, und ob irgend welche und was für Maßre
geln dieselben in der Sache genommen haben.
Im Hause bot Hr. Hart einen Beschluß an, die
Canal-CommißionerS für Bericht ansuchend, we
gen gewißen Betrügereien auf der Columbia und
Philadelphia und der Allegheny Portage Riegel
bahn z derselbe ist angenommen.
Hr. Cook von der Committee über Laster und
Unmoralität berichtete eine Vill ein, für den Ver
bot des Handels mit berauschenden Getränken in
diesem Staat.
Eine Bill zur Widerrufung des NegistrirnugS-
Gesetzes, nach welchem es Predigern, Aerzten, u. s.
w., zur Pflicht gemacht worden war, Heiraths,-
Sterbefälle, und Geburten, in der Registrirerö-
Amtstube einschreiben zu lassen, passirte am Montag
imStaatsSenat mit 17 gegen 6Stimmen. —Im
Hause wird dieselbe ebenfalls passiren.
(kine sonderbare Täuschung.
Eine Montreal Zeitung berichtet, daß ohnlängst
ein alter Soldat, Namens Alexander, in jener
Stadt verhaftet wurde auf den Verdacht, daß er
feine Frau ermordet und ihren Körper im Ofen
verbrannt habe. Es wurde vor der Coroners-
Zury deutlich bewiesen, daß er sie am Tage als
sie verschwand,, hart geschlagen hatte, und eine
Quantität Knochen, die man im Ofen gefunden
hatte, wurde der professionellen und kritischen Un
tersuchung von drei Aerzten unterworfen, die ohne
Zögern erklärten, daß es Mcnschenknochen seien,
und sie giengen sogar so weit, sie auszuwählen und
einen an de» andern anzupaßen und solchergestalt
auf eine scharfsinnige und wissenschaftliche Weife
ein vollständiges Skelett einer Frauensperson'zu
sammen zu bringen, ungefähr von der Größe der
vermißten Frau. Nachdem dieses geschehe» war,
that die Coroners-Jury ein Verdikt, welches mit
diesen Umständen übereinstimmte. Zu ihrer äus
sersten Bestürzung, jedoch, erschien nun die ver
meintlich ermordete Frau in ihrer leibhaftigen Ge
stalt und wurde von ihren Anverwandten gehörig
erkannt. Eine aufs Neue vorgenommene Unter
suchung der Ueberreste erfolgte, und das Gerippe,
anstatt jenes einer Frau zu sein, wurde als die
Knochen eines Schweins erfunden ! Solchergestalt
wurde das Trauerspiel in ein Lustspiel verwandelt,
welches in« Andenken gehalten werden mag als das
„Lustspiel der Irrthümer," oder als „Alles gut
was endet gut."—(Bolksfreund.
Meuchelmord.
Als am Samstag Abend der vorletzten Woche
in Carlisle ein farbiger Mann von gutem Cha
rakter, Namens John Hunter. in der Thüre seiner
Wohnung stand, wurde er mit einem Beil auf den
Kopf geschlagen, einmal mit der Schneide, wo
durch ihm eine tiefe und gefährliche Munde ver
fetzt wurde, und zweimal mit dem Stiel, wodurch
er in einem bewußtlosen Zustande niedergeschlagen
wurde. Der Bösewicht, welcher diesen feigen An
griff auf ihn machte, konnte in der Dunkelheit
nicht erkannt werden, und entfloh. Hunter ist
seitdem an den erhaltenen Wunden gestorben.
Schrecklicher NngluckSfall.
Am 14. Januar kam Hr. Nagle, Conduc
tor an der Pennsylvania Eisenbahn. 'auf eine trau
rige Weise um'S Leben. Er stand auf einem Train
als dieser durch eine Brücke auf einem Punkte, et
wa 2(1 Meilen oberhalb der Stadt Philadelphia
passirte, und kam mit dem Holze der Brücke in
Berührung, wodurch er von dem Wagen gewor
fen wurde. Der Zug ging über feinen Körper,
ohne daß es bemerkt wurde, und erst der herabfah
rcude Zug fand den Unglücklichen, dem beide Beine
abgeschnitten waren. Er wurde sofort nach seiner
Wohnung gebracht, wo der Tod bald darauf sei
nen Leiden ein Ende machte. —(Bat. W.)
Sumn »taun, Jan 25.
Diebst ah l.—ln der Nacht vom letzten
Freitag auf den Samstag wurden einem jungen
Mann Namens Eharles Schcimer, von ScheimcrS
ville, Lecha Caunty, der eine Ladung Frucht »ach
Jesse Zicglcr'S Mühle gefahren, und zurückkeh
rend dahin in Sumnytaun an Hrn. Rudy'SGast-
Haus überiiachtcte, von einem Deutschen, Namens
Jacob Fischer, gegen achtzig Thaler Geld gestoh
len. Beide schliefen in einem Zimmer; »ach Mit
ternacht entfernte sich Fischer, und da Hr. Schci
mcr Verdacht hegte, suchte er nach seinem Geld und
fand daß es fort war. Lärm wurde sogleich ge
macht und den, Dieb, der seinen Kleider-Bündel
zurückgelassen, nachgesetzt. Eine Halbmeile den
Turnpeik hinab wurde er gesehen, aber da er seine
Verfolger merkte ging er von der Straße seitwärts
und sie verloren ihn in der Nacht. Herr Rudy
fuhr sogleich nach NorriStaun, beschrieb dm Dieb
und ließ nach Philadelphia telegraphiren, um die
Polizei auf die Wacht zu stellen. Nachmittags
kam eine verdächtige Person mit dem Karren,ug
von Eonschohocken nach NorriStaun, wo er sofort
angehalten, vor die Polizei gebracht, untersucht
und einige achtzig Thaler Geld bei ikm gefunden
wurden. Man gab ihm darauf Quartier im neu
en Gefängniß, wo er sitzen muß bis zurLebruar
Court, um fein Verhör zu erhalten.
Die Herren Schcimer und Rudy reisten am
Montag nach NorriStaun und fanden, daß der
Gefangene derselbe Jacob Fischer ist den sie ge
sucht hatten. —(Bauernfreund.
Scheuer niedergebrannt. Die
Scheuer des Hrn. Jos. R. Lawrence, nahe HartS
ville, Bucks Caunty, gcrieth am vorletzten Mon
tag Morgen in Feuer und brannte, mit Ausnahme
des Viehes, nebst allem Inhalte nieder. Hr. Law- >
rence hatte kurz vorher seine Bauerei verkauft und
befand sich cbcn mit dem Käufer in der Stube um
den Kaufcontract zu unterzeichne», als auf einmal
zum Schrecken Aller die Scheuer in hellen Flam-
inen stand, was natürlich den Handel rückgängig
machte. Wie da§ Feuer entstand, weiß Niemand
zuße, kläreu. —(Expreß.
Sehr vcrnün fti g. Es wurde dieser ,
Tag.' im Congreß ein Beschluß eingebracht, nach >
welchen.' dem nächsten männlichen Verwandten des
Majors Samuel Ringgold (in Hinsicht auf Ring
gold'S Verdienste) ein Schwert überreicht werde» '
solle. Hiergegen protestirte Hr. Johnson, indem
er ganz wahr und treffend sagte: „Ehre und Aus- i
Zeichnung sind nicht erblich und sollten unter kei- s
ner Bedingung in diesem Weise mißbraucht wer- >
dcn." Bravo! >
- r l - t.
»SS- Der Vlr. Staaten Senator James Cor»
per von Pcnnsylvanicn ist zum Präsidenten der
Sunbury und Erie Eisenbahn-Company gewählt
worden.
Der Stadtrath von Marion, Ohio, hat
auch ein Maingefetz erlasse», das den Verkauf von
starken Getränke» verbietet und die Uebertrcter mit
Geldstrafe» belegt. Alle geistigen Getränke wer
den für „Nulsanccs" erkläit.
«S- Hirschfleisch wird in Elncinnati an fünf
Cents per Pfund verkauft.
KS" Zwei Neger licß man vorige Woche in
Ncu-Orlea»S verhafte», während sie im Begriff
standen einen Duell zu fcchtcn.
»S- Berichte von Trinidad, in Betreff der Zu>
cker-, Kaffee- und Cocoa-Ernte, sind nicht erfreu!
lich.
OH- Vom 24. December bis zum 2. Januar
hat die Cholera zu St. Thomas vier hundert cin
und dreißig Personen hinweggerafft.
WS- Im südlichen Theil von Californien hat
man den Waizenbau begonnen. Dir Landschaft
soll dazu geeignet sein.
LS" Eine sonderbare Sterblichkeit graßirt un
ter dcn Thieren in Californien. Seegulls, Peli
canS, Hühner, Schweine, etc. werden krank und
krepiren.
LG- Die Eigenthümer der Tammany Halle in
Neuyork haben einen RechtShandel gegen die so
genannte Demokratische General Committee vom
Jahr 1852 anhängig gemacht, um die Summe
von ?1417 zu erhalten, welche sie ihnen schulden
für Rent, zerbrochene Möbeln, Gläser, und Gr-
tränke.
Am vorletzten Sonntag starb ein 7jähri
gcS Mädchen im Massachusetts Hospital an der
Wasserscheu. Einige Tage vorher ward es von
einem tollen Hund gebiße».
LSS"Die Patent-Office zu Waschington ist scit
Neujahr von l(>, Mg Personen besucht worden.
IG-Vicle von den Gämbllng-Hvllen in San
Francisco sind neuerdings wegen Mangel anKund
schaft geschlossen worden. Eine sehr nöthige Re
form.
»-S-Banken in Neu-lork—in 1326 nur 16,
jetzt 52.
LÄ>" Eine freiwillige Küsten-Garde von 16,-
66(1 Mann soll in England formirt werden.
es- Ein Juden-Hospital wird in Neu-lork
errichtet.
L. Fried, der wegen Ehebruch scit
einiger Zeit im Northampton Caunty-Gefängniß
saß, wurde vom Gouvernor begnadigt und ist wie
der in Freiheit gesetzt worden.
k-tZ" Heuchler betrügen zuerst die Welt, dann
sich selbst.
SÄ-- Acht Studenten in der Akademie zu AateS,
N. ?>., sind ausgestoßen worden, weil sie eine
Tanzschule besuchten. ,
l>Ü?- Mehrere Gazellen, Tauben und Esel sind
von der Insel Maltain Neu-lork angekommen.
LKS" Eliza Nellis ist zu Newark, N. 1., des
Todtschlags überführt.
LG" Der Borger ist ein Sclave des LeiherS,
und der Bürge von beiden.
SW" Joshua Ncwbold, von Bucks Co., fing
neulich eine Sing-Maus in seinem Wagenhauo,
die er jetzt in einen« Käfig hält.
Hr. Stanly, einer von Stevens' Erfor
schungS-Expedition, sagt, daß die Entfernung vom
Mississippi Fluß bis zum Stillen Meer 1866 Mei
le» betrage; das La»d sei reich und eben und ent
halte starkes Bauholz.
LV"Die größten „BustleS," sagt Bayard Tay
lor, werden von dcn LävieS in Afrika getragen;
und was noch mehr, in den warmen Monaten ha
ben sie im Gebrauch sonst gar nichts zu tragen.
KN'Ein Individuum, Namcns Hannibal, in
Neuyork zu Hause, frißt täglich vierhundert Pfund
Heu und drei Büschel Hafer, welches er mit vier
Barrel Wasser himmterwascht. Das "Dessert"
besteht aus Aepfel, Kuchen, etc. und den freiwilli
gen Gaben seiner jungen Freunde. Dieser mo
derne Fresser ist U> Jahre alt, 11 Fuß hoch und
wi.gt 11,666 Pfund. Er ist der größte Elephant
SS'Philip Johnson, Esq., einer der Repräsen
tanten von Northampton Caunty in der Gesetzge
bung, liegt seit einiger Zeit bedenklich krank in
Harrisburg.
LSZ-In Neuorleans werden Pferderennen und
dergleichen Volksvcrgnügungcn auf Sonntags
gehalten.
großes Etablisement für die Manufak
tur von Nähseide soll zu Hartford, Eonn., errich
tet werden welches 3 bis 466 Hände beschäftigen
wird.
VV"Der erste Theil von „Bunyan'S Pilgerreise"
ist in das Chinesische übersetzt und publizirt. CS
heißt, die ~Himmlische»" liebte» solche Literatur.
VS"Wclche Regierung ist die beste? —Dlcwcl-
«S'Eichcn Holz In Waschington S 6; Pine 85;
Steinkohlen? 7. 56.
LV'Profesior Agassi, behauptete in einer ncu
lichen Vorlesung in Boston, daß in Florida mensch
liche Ueberreste gefunden seien, die wenigstens 266,-
666 Jahre alt sein müßten ! —Wahrscheinlich zwei
Nulle zu viel.
VN' Die in Lancastcr gelegene Dampf- Flau
er- und Farina-Mühle der Herren StoU und
Comp, wurde am vorigen Dienstag durch Feuer
zerstört.
SÄ" Allerhand Diebereien in Lancastcr.
LG- Die Scheuer des Herrn Robt. Schwischcr
in Bart Tsp., Lancastcr Co., sammt ihrem In
halt, wurde vorletzte Woche durch Fcucr zerstört.
In Massachusetts wurden in 1852 2g,-
862 Personen geboren, während 11,578 geehlicht
wurden und 18,482 Personen mit Tode abgin
gen.
SÄ" Ein kleines Mädchen, Tochter de« Herrn
John Brannon, in Carlisle, wurde am Freitag
der vorletzten Woche zu Tode gebrannt. Sie war
In der Küche bei ikrer Mutter, und als sie einen
Kuchen von dem Ofen reichen wollte, genethen ih
re Kleider In Brand.
SS" Ein namhafter Arzt von Mobile hat eine >
interessante Abhandlung über da« gelbe gleder ge- ,
schrieben, worin ec bchauptct, daß diese Scuchc <
vächstc» Jahr die nördlichen Städte heimsuchen
>vcrde, >
von Calisoruitil.
Ankunft deö Dampfschiffes ..Northern
Light" mit SI,4(XI,W<I. —Ein Gefecht
in Unter-Californien. — Erfolge der
Flibustier?.
New-Aork, 24. Januar. —Das Dampf
schiff „Northern Vight" ist hier heute Morgen mit
Nachrichten aus SaR Francisco bis zum 3!. Dez.
angekommen. Er überbringt die Passagiere, wel
che durch das Dampfschiff Panama nach Juan del
Süd gebracht sind und KB-!8,38l in Fracht und
einer großen Summe in den Händen, der Passa
gieren die Post aus Kalifornien bis zum >'jl.
Dez Das Dampfschiff „Oregon" fuhr an dem
selben Tage mit ?B<><),<>llo von San Francisco
nach Panama ab. Die Wahl für Senator ist zu
Gunsten des Herrn Mahone? ausgefallen, der mit
einer Majorität von -M)O Stimmen über die
Whig Nomination gewählt ist. Große Aufre
gung hat die Entdeckung einer weiblichen Brand
stifterin verursacht, lvelche bei mehreren Besuchen,
Feuer anzulegen, betroffen war.
Die Expedition des Dr. Wozencraft ist noch
nicht von Schasta City nach der Sierra Nevada
abgegangen, weil der Schnee Fuß tief in der Nähe
der Stadt lag.—Das Wetter ist in den letzten
vierzehn Tagen sehr schön und nur gelegentlich viel
Regen. Die Ackerbau-Aussichten sind'im Staate
höchst blühend, nur klagt man über tiefem Drucke
von dem letzten Regen in den Minen-Regionen.
Aus Unter-Californien. In San
Francisco ist Nachricht eingegangen, daß ein zwei
tes Gefecht zwischen Walkers Partei und den mex
ikanische» Truppen vorgefallen ist, i» welchem die
Amerikaner einen vollständigen Sieg davon trugen,
indem sie mit etwa 3l) Mann eine feindliche Macht
von etwa MV Mann in die Flucht schlugen. Die
Gewehre, Munition und ein Geschütz des Feindes
wurden genommen. Die Eindringer haben neuen
Muth und Bcrtraucn durch die Nachricht gewon
nen, daß die „Anita" mit Verstärkungen angekom
men ist.
Captain WatkinS ist mit einem Bataillon von
25V Mann, mit denen er von San Francisco in
dem Schiffe „Anita" abgegangen war, in Cuccnada
angekommen und hat sich mit den Expeditionisten
vereinigt. Die Partei ist nun stark genug, um
den Streitkräften die Spitze zu bieten, die gegen
dieselben abgeschickt werden können, und rückt vor
in Der Gouvernör von Sonora hat
eine Proklamation an das Volk des Staats erlas
sen, in der er es auffordert, die Waffen gegen die
Flibustiere zu ergreifen. Er nennt sie Piraten und
Räuber und sagt hiezu : .Vernichtet sie bis auf den
letzten Mann, damit ihr Schicksal den Dieben und
Spitzbuben zum Beispiele dienen, welche ihnen
nachahmen. Am folgenden Tage erließ der Gou
verneur eine andere Proklamation, in welcher er
sagt, daß alle Fremden, welche ins Departement
ohne Erlaubniß kömmen, als Piraten behandelt
werde» sollen.
In Sacraniento ist gleichfalls eine Ex
pedition nach Unter-Californien und Sonora aus
gerüstet, bei welcher einige Kaufleute bethciligt sind.
In San-Francisco ist noch eine Cvinpany gc
bildet, die bald »ach dem Kriegs-Schauplatze ab-
geht.
Ncn-Mexiko.
Die Post von Santa Feist in Jndependence
angekommen. Die Utah-Indianer haben bedeu
tende Räubereien a» den Niederlassungen verübt.
Den CaniancheS ist eine Mrs. Jane Wilson, wel
che sie gefangen genommen hatten, abgenommein
Sie wurde, als sie auf der Reise von Texas nach
Californie» war, gefangen, ihr Mann und Andere
wurden ermordet. Sie erzählt, daß ihre Leiden
sehr groß und vom empörendsten Charakter gewe
sen sind und, daß die Indianer »och eine weiße
Frau in der Gefangenschaft halten.
Aus Oregon sind Nachrichten bis zum 24.
Dez. eingegangen, sie enthalten aber nichts Wich
tiges. Die Gesetzgebung ist in Sitzung. Es war
sehr tiefer Schnee gefallen. Auch aus Washing
ton Territory ist nichts Wichtiges zu melden.
Justiz in Skiaveiistaate«.
Bor einigen Tagen stand Josiah DobbinS vor
der Suprein« Court zu Petersburg (Virginien) an
geklagt, am 3. Juli vergangenem Jahres einen
dem Jordan gehörigen Sklaven Namens Ned Da
vis i:l der Absicht, ihn zu todten, angegriffen, ge
stochen und verwundet zu haben. Der Neger starb
einige Tage nach dem verübten Anfalle an den von
DobbinS erhaltenen Wunden. Nach vorgenom
mener „gesetzlicher" Untersuchung erklärte die Ju
ry den Angeklagten des „unsetzlichm Stechens"
schuldig, und als Strafe dafür erhielt er einen
Cent Geldstrafe und eine Stunde
Arrest im Stadtgefängnisse.
Eine solche Justizverhandlung zeigt das Skla
ven-Institut in seiner vollständigsten Scheußlichkeit.
Man glaubt sich zurückgesetzt in das dunkle Zeital
ter des rohesten Barbarismus. Wenn Sklaven
halter die Gesetze zu einem Kinderspiele, zu einer
Farce zu machm vermögen, wenn ein Mörder, weil
er weiß ist, eine Strafe erhält, in welcher eine of
fenbare Verhöhnung der Gesetze liegt, dann ist frei
lich jede Stütze des Rechts und der Humanität
niedergerissen. Und dennoch kann es Deutsche ge
ben, welche die Ausbreitung dieses Systems ver
theidigen, sie sind eine Schande des deutschen Na
mens.—(P.Dem.)
Sklaven-Mörder verurtheilt.
In Süd Carolina belustigten sich im vorigen
Herbst zwei weiße Bösewichte damit, daß sie einen
Neger wie ein wildes Thier hetzten und ihn nachher
langsam zu Tode quälten. Sie wurden verhört
und des Mordes schuldig befunden. Es wurde
nachher für ein neues Verhör für sie angesucht,
welches aber uicht bewilligt wurde, und sie wurden
am Montag vor acht Tagen in Charlestaun von
Richter O' Neal zum Tode verurtheilt.
Selbstmord eines Predigers.
D. C. Clark, von Brooklyn, ein Prediger der
Methodistenkirche, durchschnitt sich an Board des
Dampfschiffes Sarah bei der Landung in Harri
sonburg, La., mit dem Rasirmesser die lebenswich
tigen Adern seines rechten Armes und verschied. —
Er war seit einigen Tagen tiefer Melancholie ver
fallen, da ihn feine Frau verlassen und sich einem
andern Manne angeschlossen hatte.
PittSburg, Jan. 24. —Das westliche the
ologische Seminar ist gestern Abend bis auf den
Grund niedergebrannt. Die Hälfte der sehr
werthvollen Bibliothek ist gerettet. Das Gebäu
de war zu LsWs> versichert, die Bibliothek teil
weise. Vierzig Studenten der Gottes-Gelehrt -
keit wohnten tn dem Webäude, diese sind alle ohne
Beschädigung davon gekommen.
Wi nchest e r , 25. Jan. Vorige Nacht fiel '
hier eine sehr verderbliche Feuersbrunst vor, durch
welche 12 bis 15 Häuser vernichtet sind. Der
Schaden wird auf L>s,O<A) angeschlagen.
0K- In Liberia (Afrika) ist gekuntc>,.
Ausland.
Weitere Nachrichte» ans Europa'mit
der,, Niagara."
Ein allgemeiner Krieg fast unvermeidlich,
—Die combinirten Flotten haben Be
fehl erhalten, Rußland zu zwingen, die
Feindseligkeiten im schivarzen'Meere ein
zustellen. — Der Ezar weiset die Ver-
Mittelung Englands und Frankreichs
zuriick. Unruhen in (sonstantinopel.
--Fra nk re ich unzufrieden mit Oest
reich, drohet, den Ungarn und Italie
nern zu Hülfe zu kommen.
Halifax, den 2A. Januar. —Das Dampf
schiff ~Nia gar a" ist heute Morgen mit Nach,
richten aus Liverpool vom 7. und aus London und
Paris vom ti. d. MtS. angekommen.
Das Wetter war in England, Frankreich, Bel
gien, Deutschland und dem nördlichen Theile von
Europa, ungewöhnlich streng und es fiel tiefer
Schnee, wodurch der Lauf der Posten unter
brochen wurde. Ma» fürchtet, daß nach dem
Schmelzen des Schnees große Fluthen folgen wer
den . Es war der heftigste Schneesturm, den man
seit vielen Jahren erlebt hatte.
Die türkischen Angelegenheiten werden immer
mehr verwickelter und ein allgemeiner Krieg in Eu
ropa wird fast für unvermeidlich gehalten.
'England.
Die Eisenbahnen sind seit zwei Tagen durch tie
fen Schnee gesperrt. Das baltische Meer ist mit
Treibeis angefüllt. Es herrscht sehr große Unzu
friedenheit und Unwillen gegen den Prinzen Albert
besonders in den unabhängigen Zeitungen. Die
öffentliche Meinung behauptet, daß er ein Werk
zeug Rußlands fei. Der Prinz soll alle Kabi
netS-Geheimnisse an Rußland, Oestreich und
Deutschland verrathen. Die Sache wird wahr
scheinlich vor das Parlament kommen.
Frank r^ich.
Bei dem üblichen Levee am NeujahrS-Tage hielt
der Kaiser Napoleon eine Anrede an die gegenwär
tigen Gesandten, in welcher er die Hoffnung aus
sprach, im Stande zu sein, daß die bestehenden gu
ten Verhältnisse mit den respektive« Gouverne
ments ausrecht erhalten werden könnten. Dem
türkischen Gesandten versicherte er seiner guten
Wünsche und seiner Sympathie mit den Anstren
gungen der hohen Pforte. Der Pariser Corref
pondent der London Times berichtet, daß 7(l,Wt)
Mann Franzosen bereit seien, nach der Türkei ab
zugehen wenn es erforderlich werde. Das KriegS-
Ministerim» berichtet, daß im Falle eines allge
meinen Krieges, 1,25<1,i>W Mann für den Land-
Dienst verwendbar sein würden.
In politischen Eirkeln ist es ein gangbares Ge
rücht, daß der Kaiser Nikolaus alles anwendet,
Napoleon zu veranlassen, die Allianz mit England
aufzugeben und daß er seine Einwilligung dazu
angeboten habe, Belgien und Egypten an Frank
reich zu annexiren. Der Ezar soll für den Fall
auch versprochen haben, die Sache der Bourbons
zu verlassen.
Deutschland.
Anleihe von L2.'»,Wl1,0l1l) bewirkt habe. —Preu-
ßen hat den Ständen ein Anleihe-Projekt vorge
legt.
Schweden und Dänemark.
Schweden u»d Dänemark haben ein Cireular
erlassen, in welchem sie ihre Neutralität erklären,
komme was da wolle.
Die orientalische Frage.
Der Pariser Moniteur enthält ein vom 30.
Dezbr. 1853 datirtes Cireular des Ministers der
auswärtigen Angelegenheiten an alle französischen
Gesandschasten über die orientalische Frage. Das
Dokument ist gemäßigt, aber fest. Die französi
schen Zeitungen melden authentisch, daß das fran
nehmen Oestreichs unzufrieden ist und eine strenge
Vorstellung und Warnung an dasselbe gerichtet
hat, in welcher eS angedeutet, daß eine sernere
Trennung von Verbandlungen der ander» Mächte,
als von Seiten Oestreichs beabsichtigte Feindselig
seligkeiten betrachtet werden müßten, deren Resul
tate es zu erwarten vorbereitet sein müsse, und, daß
Frankreich in solchem Falle den Ungarn und Ita>
lienern Hülse leisten werde ze.
Die Pariser Zeitungen berichten, daß der Czar
den russischen Truppen Befehl ertheilt habe, sofort
Vorbereitungen zur Überschreitung der Donau zu
»lachen, wodurch die Hoffnung, daß er die durch
die westlichen Mächte vereinbarte Note annehme»
werde, ganz zu nichte werden würde.
Die Russen baben die Grenzen der östreichischen
Wallachei von Orsova bis Cronstadt besetzt und
den Truppen ist verstattet, Ankäufe auf östreichi
schem Gebiete zu machen. Triest wird als der
nentrale Platz bezeichnet, wo der Kongreß der al
liirten Mächte sich versamnieln wird.
Dem Vernehmen nach haben die Banern die
Donau entlang, von Kalafat bis Tnrna, die Waf
fen ergriffen uud die russischen Beamten weggejagt.
Authentische Nachrichten bestätigen die früheren
Berichte, daß die Pforte die Note der 4 Groß
mächte angenommen hat. Inder offiziellen Er
klärung sagt der Sultan, daß er unter gewissen
Bedingungen keine Einwendung gegen einen Waf
fenstillstand macht, aber auf der Räumung der
Donaufürstenthümer nnd der Aufrechthaltung der
türkischen Souveränität bestehet. Er willigt in
die Haltung eines Congresses in einer neutralen
Stadt, um die bestehenden Verträge zu revidiren
und die Paßlichkeit fernerer Verbesserungen in den
Zuständen seiner christlichen Unterthanen in Erwä
gung z» ziehen.
Die Berathungen des DivanS währten drei
Tage und als das Resultat bekannt wurde, ent
stand in Eonstaiitinopel ein Tumult. Ein Pöbel-
Hausen vSn Mann, der von den zur Ueber
gabe einer Remonstration versammelten Uleinas
angeführt wurde, erklärte die Scheriate Constitu
tion durch den Ministerrath für verletzt; für eini
ge Zeit wurde ein Aufruhr befürchtet und eine Ab
theilung von Marine-Soldaten von den britische»
und französischen Dampfschiffen wurde nach Con
stantinopel berufen. Am 22. Dezbr. erließ der
Sultan eine Proklamation, durch welche die Ruhe
wieder hergestellt wurde. Mehrere Personen, die
an den Unruhen Theil genommen hatten, wurden
verhaftet und verbannt.
Am 24. Dez. waren die alliirten Flotten noch
nicht in den BoSphoruS eingefahren. Die In
struktionen an die Commandeure der vereinigten
Flotten sind, daß im Falle des Zusammentreffens
mit russischen Kriegsschiffen, sie im Namen ihrer
respektive» Gouvernements die Commandeurs er
suchen. nach Sebastopel zurückzukehren, wo sie wei
tere Befehle vom russischen Gouvernement finden
würden. Sollten sie dem Gesuche nicht entsprechen
so soll Gewalt angewendet werden.
In Asien ß"d keine Bewegungen von Be-
Deutung vorgefallen. Scharmützel sind tägliche
Ereignisse. Die russischen Berichte sagen, daß die
türkische Armee in Asien gänzlich disorganisirt und
vaß die Truppen Selim Pascha und dm General
Guyon ermordet hätten. Dies wird jedoch nicht
geglaubt. Türkische Berichte bekennen die Räu
mung des russischen Gebiets in Asien, jedoch ohne
bedeutenden Verlust.
Eine Depesche von Wien vom 5. lanuer sagt i
Es sind Depeschen von Eonsiantiopel bis zum 26.
De;. eingegangen. Herr Marsch, der amerikanische
Minister hatte eine Abschiedsaudienz beim Sultan.
In Constantinopel sind die Truppen in den Kaserne»
eingesperrt, aus der Nachbarschaft sind Verstärkun
gen herbei gezogen und starke Patrouillen ausge
sendet, um Versammlungen in den Straßen zu ver
hindern.
Ein Brief aus Bucharest vom !6. Dezbr. sagt,
daß Rußland auf die letzte» Friedens-Vorschläge
nur dadurch geantwortet habe, daß es neue krie
gerische Bewegungen gemacht. Bon St. PeterS
durg sind Instruktionen abgesandt, die Anne« in
den Donausürstcnlhümern auf 240,00» Man»
Rußland.
Eine außerordentliche militärische Thätigkeit
herrscht überall in Rußland. Der Ezar hat von
der Kirche einen Vorschuß von 20 Millionen Ru
bel erhalten. Der Londoner Observer sagt, daß
russische Agenten unterwegs nach den Ver. Staa
ten seien, um privatim Schiffe und Munition für
Rußland zu kaufen. Berichte aus St. Peters
burg vom 20. Dez. melden, daß der Kaiser da»
Wiener Protokoll und die Note vom 5. Dezember
zurückgewiesen, daß er aber eingewilligt habe, die
türkischen Vorschläge vom 20. Dez. in Erwägung
zu ziehen, obgleich er sich weigert, das Recht der
Jnventio» der europäischen Mächte in die Angele
genheiten Rußlands und der Türkei anzuerkennen.
Die Berichte aus Rußland affcetiren nicht die
mindeste Beunruhigung über die Bewegungen der
ailiirten Flotten zu fühlen und sagen, daß deren
Einfahrt in das schwärze Meer das Signal eines
gleichzeitigen VolkS-AusstandcS in Indien, Algier
und Griechenland, so wie zu einer allgemeinen
Schilderhebung der griechischen Christen durch die
ganze Türkei sein werde. Der russische Eonsul zu
Tiflis ist als Spezial-Gesandter des russischen Kai
sers nach Persicn und Afghanistan gereist.
Spanien.
Zwar fehlt es an uinständlichen Nachrichten über
die weitere Entwickelung der Soule'schen Duellan
gelegenheit, doch ist so viel gewiß, daß das Ge>
rücht vom Tode Soules ei» Hoax war.
Lexin gton. Der Lcxin.zt»» (Kentucky)-
Observer erzählt folgende echt südliche Mordge»
schichte:
Eine MrS. Weigart k.nn in den CqMtorladen,
des Hrn. G. Dahlinghaus. Ein junger
Namens Luther E. Eushing welcher temporär den
Stohr versah, trat zu Mrs. Weigart, legte ganz,
familiär seine Hand auf ihren Rücken und fragte,
was wünschen Sie, meine Schöne? MrS. Wei
gart erwiderte schnell, sie werde ihrem Manne dir
Beleidigung erzählen, die Eushing ihr zugefügt ha
be. Letzterer sagte, er hatte sich an der Person
geirrt, Mrs. Weigart für ein Frauenzimmer von
seiner Bekanntschaft gehalten und bitte sie deshalb
um Verzeihung. Sie wollte jedoch nichts davon
hören, sonder» erklärte, sie werde die Sache ihrem
Manne erzähle». Eushing begab sich dann in das
Hintere Zimmer, erzählte einigen dort befindlichen
junge» Männern den Vorfall und ersuchte einen
derselben, sich zu MrS. Weigart zu begebe» u»d
ihrem Manne die gehörige Erklärung zu geben.
Indessen versah er sich mit einem Revolver, um
sich im Falle eines Angriffs vertheidigen zu kön
nen. Nach Verlauf von drei Viertelstunden kam
Hr. Weigart mit seiner Frau, fand Eushing allein
im Stohr und feuerte sogleich mehrere Schüsse auf
denselben ab. Eushing bückte sich hinter den Eoun
ter, erhielt aber, während er dieses thun wollte,
einen Schuß, dessen Kugel in die rechte Schulter
hineindrang und durch den ganzen Körper ging.
Eushing hatte gleichfalls seine Pistole abgeschos
sen, aber erst, nachdem er geschossen worden war.
Er war fast augenblicklich tolt. Weigart ist ar
retirt und siebt seiner Untcrsnchung entgegrn. (PE
KS" Ein Eouithaus ist ein Ort, wo man ein
Pens werth Gerechtigkeit siir ein Sch lling werth
Law kaufcn kann.
Vcryciratvct:
Am 24sten December, durch Pfr. Stetzel, Jo
hann Bitting mit Caroline Bortz, beide von Ma
cungie.
, (Durch Kaller Veaelbach.)
Am 24. Januar, Hiram Säger mit Eliza Jane
Lcvan, beide vonAllentaun.
(Durch Laster Jäger.)
Am 25sten Januar, Johann Dult mit Emilia
Rhein, beide von Minersvillc.
Am 29sten Januar, Abraham Steinberger mit
Ainanda Rickert, leide von Allen taun.
Am 30ste» Januar, durch John F. Halbach,
Esq., Friedensrichter dieser Stadt, Gustav Paitz
mit Magdalena Borst, beide von Alleiilaun.
OL c st o r b e n t
Am letzten Donnerstag in dieser Stadt, die
Ehegattin des Hrrn EharlesSavitz, elneToch
ter des Herrn H.W. Kneip, in ihrem 43ten
Lebensjahr. Bei der Beerdigung am letzten
Sonntag predigte der Ehrw. Herr Vogelbach.
Am 25sten Januar, in Nazareth, Sarah Lonisa
Rondthaler, Gattin des Ehrw. Edivard Rondlha».
ler. Prinzipal der Nazareth Halle, im Alter von
36 Jahren.
(Eing.'santt durch Laster Regennaß.)
Am jtzten Januar, in Texas, Macungie Ts».,
Peter Emanuel Revier Jones, Sohnchen von Jo
nathan und Sarah Jones, an der Mu»dsäule, iin
Alier von 3 Jahren, 7 Monaten und 17 Tage»..
Am 27sten Januar, in Niedermacungie, an ei-,
»er Halzkrankheit, Anna Maria, Tochter von Jo
nathan Breinig, all 20 Jahr, 3 Monat und l 4
Tag.
(Eingesandt durch Laster Vegelbach.)
An, 22. Januar, in Salzburg, Andreas Hartzel,
im l>3. Lebensjahre.
Am 25. Januar, in Obermilford, Elisabeth
Tchanzenbach, im 72. Lebensjahre.
Marktpreis?.
Preise in AUentaun am Dienstag.
flauer (Kärrel) «9 «K>
SSaizen (Büschel). I !X»
Weli'chkern. ... 75
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