Der lecha patriot. (Allentaun, Pa.) 1848-1859, January 04, 1854, Page 2, Image 2

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    Lecha Patriot.
SMeMalne, Pa.
Mittwoch. Januar 4, 18gH.
Drucker.
Jan. 4.
oS",Eine gewisse Einsendung von SchneckSville
kann schon deßweg.n nicht erscheinen, weil der
wahre Name des Einsenders fehlt.
kS-Pfr. B r o b st hat uns ersucht anzuzeigen,
daß Earlßerger, ein Deutscher, der zwischen
hierund Reading herumläust, feit dein 25. No
vember kein Agent für den „Jugendfreund" ist und
also kein Recht hat, Gelder für ihn einzunehmen.
Beinahe ein Feuer.
Am letzten Sonntag erscholl abermals der Ruf
Feuer durch unsere Stadt. Die Feuerleute, zu
ihrem Lob fei es gesagt, hatten bald ihre Appara
te auf dem Wege dahin, doch glücklicher Weise hat
te man dasselbe schon gelöscht. Es hatte nämlich
in der Abwesenheit de» Hrn. Daniel Mil
ler und dessen Frau tn ihrem Hause ein Kocho
fen den Feuerheerd-Thüren Feuer mitgetheilt, wel
ches nur noch in Zeit durch die Nachbarn entdeckt
«nd gelöscht wurde, ehe es viel Schaden angerich
tet hatte. Nur noch einige Minute» später ent
deckt, hätte das Haus bis auf den Grund nieder
brennen miißen. Ohne verstanden werden zu wol
len, als sei dies durch Nachläßigkeit entstanden,
möchten wir doch hier alle und jede Bürger
tneser Stadt bitte», behutsam mit den, Feuer um
zugchen, und dadurch ihr eigenes Eigenthum, so
wie dasjenige ihrer Mitbürger z» beschützen.
Schnee.—Schlittenbahn.
Seit dem Erscheinen unserer letzten Nummer hat
sich die Witterung bei uns sehr geändert. Wir er
hielten nämlich drei kleine Auflagen Schnee, welche
zusammen eine ziemlich gute Schlittenbahn bilden.
Daß dieselbe zu Nutzen gemacht wird, läßt sich
wohl denken, denn jeder Liebhaber, der kann, sichert
sich eine Schlittenfahrt. Daß der Drucker hier
wieder hintenan stehen muß, ist allbekannt, denn
dazu nimmt es gcwiße Mittel, die nicht jederzeit
bei ihn, anzutreffen sind. Doch dies sei wie es
will—fahrt nur Alle zu, Eure fröhlichen Gesichter
verdrießen uns sicher nicht.
Die Feiertage
find in Allentaun auf die gewohnte Weise vorüber
gegangen. Der Christtag wurde in den verschiede
nen Kirchen nach den gewöhnlichen gottesdienstlichen
Gebräuchen gefeiert, und außer den Kirche» durch
Geschenkegeben und anf sonstige Weise zugebracht.
Ziemlich das Nämliche kann vom NeujahrStage
gesagt werden. Abends vor Neujahr fand das
Concert zum Besten der presbyterianischen Sonn
tagsschule statt, wobei die Halle ziemlich angefüllt
war. Die „Revivals" in den Methodistenkirchen
sind fortgesetzt und Mehrere in den Bund ihrer
Gliederschast ausgenommen worden.
Alles geboten !
Da vereinigen Wochen ziemlich groß mit Zwei
gen geprahlt worden ist, so kam man auf den Ge
danken, was vorhin nicht der Fall war, sich auch
nicht dahinten finden zu laßen. Denn horcht!—
aus dem Lande des Col. Dan ie l H. B a sti
a n ist in letzter JahrSzeit ein Pslaumcn-Zweig 16
Fuß 3j Zoll lang gewachsen. Sollte dies jemand
bezweifeln, so rufe man an, denn es ist Platz ge
nug um denselben herum, um ihn recht schön in
Augenschein nehmen zu könne». Vom Politischen
wollen wir nichts sagen,- denn ein Jeder weiß oh
nedem wie „sell" ist.
Umgeworfen.
Als am vorletzten Montag ein Treiber der hie
sigen Passagierkutschen vor Vechtel'» Hotel herum
drehen wollte, warf er (durch welchen Umstand
wissen wir nicht) die Kutsche um, wobei der Sche
melnagel herausging und der vordere Wagen sich
ablöste. Die Kutsche war voll Passagiere und
.es ist als ein großes Glück zu rechnen, daß Keine
ernstlich, obschon Mauche bedeutend, beschädigt
wurden.
Nach„Limb o" g e br ach t.—Am Samstag
verrichtete ein Jrländer, Namens William
Cramsey, die gefährliche Operation, unserm
Mitbürger Hrn. Dani e l St ett le r, während
dem Gehen auf dem Pävement, eine Taschenuhr
aus der Tasche zu praltiziren. Bald Saraus, als
der Langfinger die Uhr zu verkaufen suchte, wurde
kx verhaftet und nach eine», vorläufigen Verhöre
»>or Friedensrichter Ruhe in den „sauren Apfel"
sptdirt, wo seine langen Finger einstweilen Ruhe
haben werden.
Eirische Gewaltth at.— Am vorletzten
Dienstag-Abend, als Hr. H a rr! so » Moser,
Wohnhaft auf Luckenbach's Baucrel, eine Meile von
Bethlehem, auf seinem Heimwege war, wurde er bei
Kjeckner'S Backsteinbrenuerei von zwei Jrländern
augefallen, die ihm nach regelmäßiger Straßen
räuber-Manier sein Geld abforderten. Er wehrte
sich jedoch so gut als möglich und schlug den einen
mit einem Stück Holz nieder, woraus ex die Flucht
«ahm, da er in der Dunkelheit einen Hinterba'.t
von mehr Eirischen befürchtete.
Ertrunke letzten Freitag ertrank in
der Lecha, bei Bethlehem, Josephßilliert,
ein Mann der unter zeitweiser Geistesabwesenheit
litt. Den Umständen gemäß urtheilte die Coro
ner'« Jury, daß er sich absichtlich ertränkt habe.
Er hat eine Familie hinterlassen.
rS" Die „Lehigh Valley Times" giebt sehr
ausführliche Beschreibungen über die religiöse Be
gehung der Feiertage in den verschiedenen Kirchen
Bethlehem» und spricht sich überau» lotend darü
ber aas. Am Christabend waren die Gottshäuser
festlich geschmückt und ausgeleuchtet und die Cere
monien eindrucksvoll und erhebend. Bethlehems
ruhmvoller Name in dieser Beziehung ist wohl
perdient.
«Kongreß.
Im Congreß ist die Feiertage über natürlich
wenig gearbeitet worden. Bisher waren die haupt
sächlichsten Verrichtungen die Einbringung von
Bill«, als zum Exempel: für eine Eisenbahn nach
Kalifornien, —für eine Heimstätte an wirkliche An
siedler—für den Ankauf von Waschingtons Grab
mal, Mount Vernon, u. s. w., n. f. w. Ueber
all« di«f» Bill» «verde« wir künftig Näheres mit
theilen.
»S'Jn Sunbury werden 566 Arbeiter ver
langt. Beständige Arbeit wird während den,
ganzen Winter gegebe«. Lohn 81. IL« per Zag,
Wichtig aus Washington.
Rachrichten von Waschington au» guter Quell«
melden, daß das Gouvernement von zuverlässiger
Seite infornnrt worden ist, es sei eine furchtbare
Erpeditton gegen Euba helmlich tn New Jork und
In New Orleans im Ausrüsten begriffen, um die
Unabhängigkeit jener Insel herbeizuführen. Es
soll bereits alles so weit gediehen sein, daß die
Expedition schon in wenigen Tagen im Stande
wäre abzusegeln. Es sind Befehle erlassen wor
den, alle Bctheiligien sofort zu verhaften, doch
ist zu fürchten, das Gvuvernnient werde diesmal
zu spät koinnien, und wenigstens ein Theil der
Expedition unter Segel gehen. Ernste Conflikte
und selbst ein möglicher Krieg gegen England
und Frankreich ständen dann vielleicht in Aussicht.
Die Gesetzgebung.
Gestern (Dienstag) war der Tag, an welchem
sich unscre Staats-Gesetzgebung der Constitution
gemäß versammelt habe» wirk». Wir werden die
Botschaft des GouvernörS nächste Woche mitzu
theilen haben, so wie andere gleichzeitig erscheinende
woraus manche Stimmqcber viel
leicht einige nicht sehr angenehme Ersahrungen
machen werden. Die Gesetzgebung ist bekanntlich
niit großer Mehrheit „demokratisch" und wird so
mit alles ihren eigenen Weg haben. Der Verkauf
der StaatSwerke wird einer der Hauptgegenstände
der Besprechung bilden und mit andern Fragen die
Sitzung zu ciiicr höchst wichtigen machen. Der
politische Stand der Gesetzgebung ist folgender -
Im Senat: 18 Demokraten, 13 Whigs, 1
Nätiv, 1 Jndependent.
Im Hause: 7V Demokraten, 26 Whigs, 4
NätisS.
Demokratische Mehrheit über Alle, 43 !
Der Deutsche Kirchenfrennd.
Diese Zeitschrift, welche bisher von Professor
Schaff herausgegeben wurde, ist jetzt in die Hände
von W. I. Mann, lutherischer Prediger in Phi
ladelphia, übergegangen und wird von den Buch
händlern Schäffer und Koradi daselbst verlegt.
Pastor Mann ist als Schriftsteller rühmlichst be
kannt und war früher ein Mitarbeiter an diesem
Werke. Prof. Schaff, welcher »ach Deutschland
gereist ist, verspricht in Zukunft als Mitarbeiter an
demselben Theil zu nehmen. Die erste Nummer
des neuen (7ten) Jahrgangs des „Kirchensreunds"
ist erhalten worden und verspricht daß derselbe an
Interesse u»d Tüchtigkeit immer zunehmen wird.
Nicht nur Prediger, sondern Alle, die sich in den
kirchlichen Fragen der Zeit intcreßirt fühlen, soll
ten den Kirchenfreund lesen. Er erscheint in mo
natliche Heften und kostet S2das Jahr.
Die Berks Caunty Bibel' Gesellschaft
sagt in ihrem Bericht vom eben verflossenen Jahr,
daß sie seit ihrem jetzt zweijährigem Bestände im
Ganzen l 0,969 Familien besucht und darunter
2637 gefunden habe, die keine vollständige Bibel
im Hause hatten, und zeigt dadurch wie nothwen
dig es gewesen sei, daß jenes große Caunty unter
sucht wurde. Am schlimmsten sah es in dem>
Taunschip Waschington und Distrikt aus, wo nur
wenig mehr als die Hälfte der Familien eine Bi
bel hatten, wahrscheinlich weil viele Katholiken da
selbst wohnen; am besten aber in Nord-Heidel
berg, wo nur eine Familie aus l 5 keine vollstän
dige Bibel hatte. Im ganzen Caunty zusammen
genommen gab es durchschnittlich aus allen 5j Fa
milien eine, die keine Bibel hatte. Hiervon ist
Reading aber ausgeschlossen, welches durch die
dortige lveibliche Bibelgesellschaft unverzüglich
durchsucht und versorgt werden soll.
Staats Temperenz-Conrention.
Der Vorsitzer der Staats Temperenz-Conven
tion hat einen Ruf erlassen für eine Massenver
sammlung der Freunde von Prohibition, abzuhal
ten in Harrisburg am 26. und 27. Januar.
Kuxrewn, Dec. 27.
Diebereie n.—Leider können wir kaum ein
Wechselblatt eröffnen, das nicht von kleinen Die
bereien, die um diese Jahreszeit veriilt werden, zu
erzählen hat, und nur in wenigen Fällen scheint
bringende Noth oder Armuth die Ursache solcher
Nichtswürdigkeit zu seyn. Auch in unserer sonst
so ehrlichen, ruhigen Gegend fangen die Schinder
hanneS-Streiche an häufiger zu werden. —So stahl
in der letzten Dienstag Nacht ein im Hotel des
Herrn Fischer, in dieser Stadt, übernachtender Ei
rischer daselbst eine Flinte, einen großen Rock, und
etwa 26 Thaler Geld, und machte sich dann un
sichtbar. Auch unsere Freunde auf dem Lande
klagen. Einem wurde das Fleisch eines kürzlich
geschlachteten Schweines, einem 2ten ein ganzes
Regiment Hühner, manchcn Andern, wir haben
vergehen was alles gestohlen. W!r haben nicht
vernommen ob irgendwo Verdacht lastet. —(Geist
der Zeit.)
W-S-Dem "Westbote" inColumbuS.OHio, ist fol
gende Anzeige zugeschickt worden, die derselbe blos
mit Weglassung des Namen buchstäblich abdruckt.
Sollte hier oder in der Nähe eine 15 oder 18
hundert Thälerige zum besagten "Stoffel" Lust
haben, so erbieten wir uns durch den "Westboten"
zu ermitteln, wo seine Eltern für ihn das Nest ge
baut haben. Die Anzeige lautet!
Ein .k»eira dSa»d raq. Für unser Sohn
Ein versteinerter Mann zieht in Bal
timore viele Aufmerksamkeit auf sich. Derselbe
ist auf der Insel Jchaboe sechs Fuß in Guano
vergraben gesunden worden. Er ist zu einer soli
den Steinmaße verwandelt und die genauesten Um
risse des Körpers sind erhalten. Aerzte und wis
senschaftliche Männer erklären es als die wunder
barste Versteinerung die sie je gesehen.
Mu si k-J nst rum ent. Petrina, Profes
sor der Physik in Prag, hat ein Instrument mit
Klappen cvnstruirt, welche, wenn sie niit der Hand
angeschlagen werden, in Folge elneS galvanischen
Stromes ein eisernes Stäbchen in Schwingungen
versetzen. Bei jeder Klappe kann man einen an
deren Ton erzielen. Wird nun eine hinreichende
Menge von Klappen angebracht, und werden die
selben, wie bei einem Pianoforte, gestimmt, so kann
man auf dem Jnstrumete wie auf einem Klaviere
spielen, wobei noch der Vortheil ist, daß, so lange
die Klappe niedergehalten wird.derLon unausgesetzt
fortdauert und wenn sie losgelaM» der Ton auf
hört, ohne auch nur im Geringsten nachzuklingen.
Die Art des Tones ist dem der Physharinonlka
ähnlich. — Zwei in bedeutender Entfernung ste
hende Instrumente sind derart in Verbindung zu
setzen, daß, ivenn man auf dem einen spielt, die
Musik von dem anderm Instrumente ausertönt.—
Herr Petrina wird eine Beschreibung seiner Erfin
dung der Oeffentlichkeit übergeben. (Westp.
Stz.)
IS" Sirach, ein welser Jude, sagt sehr rich
»ig - Pech angreift, besudelt sich damit."
Neujahrs- Wunsch.
Jemand spricht beim Jahreswechsel folgenden
Wunsch aus, den sich wohl Jeder anpaffen kann ,
Ich wünsche mir beim Jahreswechsel:
Gottes Huld.
Ich wünsche mir im Mißgeschicke:
Trost, Geduld.
Ich wünsche mich vor'm Richterstuhle:
OhneSchnld.
Ich wünsche mir aus dieser Erde -
Täglich Brod.
Ich wünsche auch sür Weines Trinken -
Kein Verbot.
Und auf dem Sterbebette:
Sanften Tod!
IS'Eine Frau Miller, die Tochter des steinrei
chen Gerritt Smith, der Mitglied des Congreßes
aus dcm westliche» Theil des Staats Neu-Zorl
ist, erregt in Waschington viel Aussehen, weil sie
eine» vollständigen Blormer Anzug trägt, der sie
übrigens sehr gut kleidet, da sie jung und schön ist.
Ihr Anzug bestehet aus einem Frackrock aus schot
tischem Plaid, der bis auf die Knie reicht, Hosen
und Maroeeo Schnürstiefel, einem schwarzen Hut
mit einer Feder, wie sie gewöhnlich beym Reiten
getragen werden.
«S'Jn Vermont haben sich die Demokraten
entzweit und führen einen Krieg, ähnlich dem der
Demokraten in Neu Aork. Beute ist ohne Zwei
fel die Haupt-Ursache dieser Spaltung, und so
bald sich wieder eine neue Aussicht für Beute öffnet
werden sich die Kämpfenden friedlich die Hände
reichen und gemeinsam für den Sieg zu Felde zie
hen. „Eine Krähe hackt der andern kein Auge
aus."
junges Mädchen schrieb neulich an ih
ren Vetter: Theuerer Vetter:—Es ist sehr kalt
bei uns, aber ich glaube es ist noch kälter bei euch.
Wir sind alle wohl, die Mämy hat das Buckelweh
und der Tom den Stickhusten, Schwester Susanna
hat ein Baby und daß Dich diese paar Zeilen in
dcnsclbenUmständm antreffen mögen, istderWunsch
deiner Cousine.
LV'Eine Bill ist vor dcr Georgia Gesetzge
bung für die Umänderung des Namens von Ma
ry Dolly Doxy Ann Lewis zu Mary Dolly Doxy
Ann Sapp. Well, beide Namen sind in der That
„wüst" genug, aber wir glauben daß die Miß
Mary Dolly u. s. w. noch am besten zu „Lewis"
sticke» thät.
SN"Bei einem Verhör in Providenee, R. 1.,
sür Schlägerei, wurde ein Zeuge vom Sachwalter
gefragt, was die Parteien zuerst getrunken; die
Antwort war: „Vier Glas Ale." Was nachher?
„Zwei Glas Wein." Was zunächst ? „Zwei Glas
Brändy." Was dann? „Ei, dann ging's na
türlich an'S Fechten!"
LüS' Fürchte den Gegner nicht, dcr Spektakel
macht und viel redet; er thut dir nichts zu Leide.
Fürchte aber den stillen Widersacher. Dcr lär
mende Donner richtet keinen Schaden an; der
stille Blitz aber zerschmettert Paläste und spaltet
Eichen.
KS-Wie uianchcs treue Herz würde nach dem
erste» Fehltritt, gleich dcr Taube nach dcr Arche,
wieder umgekehrt sei», wenn es nicht durch die kal
ten Blicke, den Hohn und Spott gefühllosen
Seele für immer zurückgeschreckt worden wäre.
SiS'Dcr Ehrw. I. R. Kooken hat die Ge
bäude, welche früher dem Marschall Eollegium in
Mercersburg angehörten, sür die Summe von 9,-
666 Thaler angekauft. Er ist gesonnen daselbst
eine Lehranstalt aus seine eigene Haud zu gründen.
SG"Tic erste Lutherische Gemeinde in Lancastcr
hat mit dem Orgelbauer Knauff.von Philadelphia,
einen Contraet abgeschlossen für die Erbauung einer
neuen Orgel, welche etwa 2,666 Thaler kosten
wird.
SM-Der Neu-Berlin „Volksfreund" hat den
Namen von William F. Johnston für
nächster Gouvernör an seine Mastspitze gesetzt.—
Kein Mann im Staat wäre würdiger für jenes
Amt.
Bten December paßirte ein toller Hund
durch SchnäderSville, Lancastcr Co., und biß etwa
26 andere Hunde ehe er erlegt wurde. Am Ilten
wurden in Straßburg 3 wüthende Katzen getöd
tet.
OÄ"Das Waschington Monument ist jetzt bei
nahe 156 Fuß hoch. Es wird noch eine geraume
Zeit verstreichen, ehe es vollendet ist, denn—das
Geld fehlt.
angetretene Jahr 1854 beginnt und
endet mit einem Sonntag, fünf Monate desselben
werden jeder fünf Sonntage enthalten und das
ganze Jahr zählt 53 Sonntage.
dcm Trcnton (Ncu-Jcrsey) Cannty
Gefängniß sitzen jetzt 18 Personen, darunter eine
ganze Familie, bestehend aus Vater, Mutter und
SV"Zu Mount Holly, N. 1., ist vor einigen
Tagen ein Kind gestorben, welches Zündhölzchen
zernagte.—Haltet Zündhölzchen aus dem Bereich
von Kindern. »Dcr Phosphor daran ist Gift.
IL?" Dcr Achtb. H.A. Mühlcnberg, Congreß-
Rexresrntant von Berks Caunty, ist auf der Bes
serung und wird von seinem Arzt für außer Ge
fahr
»V" Jacob Dillman, in Stark Caunty, Ohio,
bcrichtct, daß im vorigcn Somincr cin Sonncn
blumcn-Stock auf seinem Lande wuchs, welcher drei
und sechszig Blumen hatte.
SS" Ein französischer Alterthumssorscher, Hr.
von Soulais, will die versunkenen Städte Sodom
und Gomorra entdeckt haben. In Niniveh dau
ern die Ausgrabungen fort.
dir'S zu dunkel auf dcr Erde, hebe dcn
Blick zum Himmel, dort ist'S licht.
Territorium Minnesota ist viermal so
groß als
KS" Das junge Volk in PortSmouth, N. H.,
gibt Tanzpartien auf dem Eise.
»lS» Thermometerstand am Dienstag Morgen,
in Allentaun, 7 Grad über Zero.
«S» Schlittenbahn in Philadelphia—so-so.
SS" Schlittenbahn in Allentaun—capital.
LS" Schlittenbahn durch den Staat—exc-llent.
SS" Schnee zu Portland, Maine, 1 Fuß tief.
SS'Auf einem Bierschild in München findet
man folgende lustige Aufschrist:
Gott fürchten macht selig,
Bier trinken macht fröhlich,
Drum fürchte Gott und trinke Bier,
So bist duselig und fröhlich allhier.
Vielweiber et.—ln der Boston Muniei
pal-Court wurde Jsaac Helland, ein farbiger Bar
bier, zu neun Monaten Gefangenschast »erurtheilt,
weil er überführt wurde, drei Weiber z» haben,
woyon die letzte eine weiße Eirische ist.
Das erste weiße in Ohio geborn« Kind.
Einige deutsche Zeitungen erzählen dem Colum
bu» „Westboten" nach, daß am 36. Dec. 1788
da» erste weiß« Kind in Ohio geboren worden sei
und zwar in Marietta. Sein Name sei Arthur
S. Kelly gewesen, der sich später in Virginien an
gesiedelt und dort gestorben sei. Das zweite wei
ße Kind sei L. G. Cenver» gewesen, geboren 14.
Februar 1789, welcher gegenwärtig auf seiner
Bauerci am Muskingumfluße, 22 Meilen von
Zanesville, lebt.
Diese Angabe wird jedoch vom Cineinnati .Re
publikaner' dahin widerlegt, daß obige nicht die
erstgebornen Weißen OhioS seien. Das erste
weiße Kind wurde am 16. April 1781 zu Sa
lem, in Ohio, geboren. Es war MariaHeck
en? elder, Tochter des Herrnhuter - Missionärs
Johann Hcckewelder und der Sarah Ohnberg.—
Das zweite war Christian FriedrichSen
seman, Sohn des Herrnhuter-MissionärS glei
chen Namens, der ein Jahr später in Gnadenhüt
ten zur Welt kam. Ihre letzten Jahre verlebten
die Maria zu Bethlehem, der Christian Friedrich
zu Nazareth.
Herr Klauprecht, der talentvolle Editor des
Cincinnati „Republikaners," hat im 2. Bande sei
ner neulich publizirten „Geheimnisse des Westens"
eine geschichtliche Skizze dieser ersten Ansiedlungen
des Staats in novellistischer Form gegeben. Die
selbe legt dar, daß Schönbrunn, Salem und Gna
denhütten die blutige Wiege Ohio'S sind. Die
Amerikaner wollen freilich das erst vierzehn
I« hre nach Schönbrunn gegründete M ari
etta als die erste Niederlassung des Staates
Ohio betrachtet wissen. Bilden doch die an den
deutschen Herrnhutern verübten Greuelthaten keine
beneidenSwerthe Eröffnung einer StaatSgeschichte.
Aber jemehr die amerikanischen Geschichtschreiber
und Publizisten die obigen Facta durch stete Ver
läugnung zu vernichten streben, desto größer wird
die Verpflichtung der deutschen Presse, die ge
schichtliche Wahrheit und damit das Andenken an
jene deutschen Märtyrer ausrecht zu erhalten.
Auf dcm Kirchhofe zu Gnadenhütten, im heuti
gen TuScarawas Caunty, steht ein moosbedccktcr
Stein, der die Aufschrift trägt: Hier ruhet
DavidZeiSberger. Die erste Votiv-Ta
sel der Geschichte Ohio'S. Der dritte Mai
1772 ist der Tag der Landung der Herrnhuter Pil
grime und Schönbrunn das Plymouth OhioS.
Langes Leben in den Ver.Staate».
Aus den Berichten von der Volkszählung in
1856 geht hervor, daß die Anzahl der Personen
welche 166 Jahr und darüber alt waren und zu
jener Zeit in den Ver. Staaten lebten, war wie
folgt i
Weiße Männer 357
do Frauen 436
Freie sarbige Männer 114
do Frauen 229
Sklaven, männliche 666
do weibliche 818
Dies zeigt ziemlich deutlich, daß die Frauen
länger leben als die Männer. Es zeigt ebenfalls
daß die farbige Race länger lebt als die weiße. —
Das durchschnittlich Verhältniß ist beinahe wie
19! zu 5.
Ohio in der Fremde.
Der Westbote von ColumbuS sagt! —Die
sämmtlichen Congreßmitglieder Kaliforniens find
Leute, die aus Ohio dort hinwanderte». Unscr
Ohio liefert indeß nicht blos Congreßmitglieder für
Californien, sondern es ist so zu sagen, die Mutter
der jüngeren westlichen Staaten. Der vierte Theil
Bevölkerung des Staates Indiana, ein Drittel
von lowa und die große Mehrheit der Bewohner
vonMinesota, besteht aus Auswanderern von Ohio.
Von jeden 5666 Stlinmgcbern in Ohio wandern
jährlich fast.l 66 nach ferner gelegenen westlichen
Staaten aus!
Poltkrille, Dec. 29.
Ein Mord.— Am letzten Freitag Abend
wurde an der Ausdehnung der Mine Hill Eisen
bahn, oberhalb MimrSville, ein Contrakt-Ausse
her von einen Jrländer, der Clark heißen soll, mit
einem Messerstich augenblicklich erstochen. Den
Namen des Gemordeten haben wir nicht gehört.
Der Mörder ist verhaftet.
Riegelbah nU nglück. Am Samstag
vor acht Tagen kam ein junger Mann von Me
Keansburg, Namens Louis Faust, auf der Kleinen
Schuylkill Riegelbahn bei Newkirk unter einen mit
Kohlen beladenrn Karrenzug, und erhielt so schwere
Verletzungen, daß daß er am Dienstag starb.
Fürchterlich! —Ein in Athens Caunty,
Ohio, wohnender Mann, ging kürzlich in Gesell«
schast seines Schwiegervaters nach Pomroy, dort
tranken sich beide einen tüchtigen Rausch an und
nahmen noch einen Krugvvll Whisky mit auf den
Heiniweg. Als sie in der Wohnung des jünger»
Mannes angekonmien waren, verlangten sie ein
Nachtessen. Die Frau bat ihren Mann, das
Kind so lange zu halte», bis sie das Cssen würde
zubereitet haben.
Durch ungeschickte Behandlung oder vielleicht
auch durch den lieblichen (?) Whiskyduft des Be
soffenen erhob das Kind ein klägliches Geschrei;
das verdroß die beiden Viehmensche», Vater und
Großvater, sie ergriffen das Kind und hieben ihm
mit einer Axt den Kopf ab ! —Welche Strafe wäre
wohl hart genug, für solche Unmenschen?
Gute Demokraten. Zwei demokra
tische Zeitungen in Waschington, vle „Union" und
dec „Sentincl" streiten gegenwärtig über die Fra
ge, welche von ihnen der Partei am getreuesten
diene. Der Sentincl wurde von der Union de«
Bestrebens, die Demokratische Parthei aufzubre
chen, beschuldigt. Der Sentlnel erwiederte da
rauf, daß er irgend einen« Manne welcher versuche
die demokratische Partei niederzubrechen, gerne die
Kopfhaut abziehen sehen wolle.
N e w-B edford, 21. Dec. —Ein Baptisten-
Geistlicher, Rev. Gardiner Dean, ist seit Don
nerstag von hier verschwunden und man hat seit
dem nichts von ihm gehört. Der Mayor hat ei
nen Preis von 5366 für Nachsicht über ihn aus
gesetzt. Hier herrscht seinetwegen große Aufre
gung, man fürchtet, daß er ermordet ist.
Cincinnati,2l. Dez. Auf dcm Dampf,
boot Zach. Taylor explodirte heute Abend auf der
Fahrt von Lawrenceburg hierher zu Taylorsville
der Dampfkessel, wobei drei Personen um'S Leben
kamen und zehn schlimm verbrüht wurden.
Boston. 21. Dec. —Gestern Abend, als eine
Gesellschaft junger Herrn und Ladies sich auf dem
Eise zu Spy Pond in Cambridge ergötzten, brach
das Eis und sie stürzten alle in'S Wasser. Es
wurde ihnen sofort Beistand geleistet und alle bis
auf Miß Perry Peck, Tochter de» Kaufmanns Peck,
welche ertrank, wurden gerettet.
Brooklyn.26. Dez.—Acht prächtige Häu
ser auf den Lrooklyner Höhen, Collonade Row
genannt, sind heute abgebrannt. Der Verlust
wird auf »166,666 angeschlagen.
Der Gtfenbahn-Ttrett z« Erie.
Zu Erie ist der Eisenbcchnstreit aufs Neue aus
gebrochen . Eine telegraphische Nachricht von dort,
datirt den 2lsten December, meldet, daß die Ei
senbahn-Brücke über die Harbor Creek, welche von
der Companie am vorhergehenden Tage auSge
beßert worden war, seitdem wieder niedergebrannt
worden ist.
Erie, 27. Dec. —Gestern Abend ist das Ge
durch die hiesigen Bürger zerstört. Durch die Ei
senbahn-Wärter wurde eine Person verhaftet, der
selbe wurde aber durch Bürgschaft sofort wieder
frei gemacht. Gestern Abend wurde eine Versamm
lung der Bürger gehalten, und es wurden Versuche
gemacht, dieselben zu veranlassen, das gegenwär
tige Versahren auszugeben.
Bufsalo, 28. Dee. —Die Streitigkeiten,
welche gestern zwischen den Bürgern und der Ei
senbahn-Company zu Erie vorgefallen sind, waren
ernsterer Natur, als anfänglich berichtet wurde. —
Einige der Eisenbahn-Arbeiter sind schrecklich ge
schlagen und eS wird auch erzählt, daß Versuche
gemacht sind, Herrn Dennis, den Aus/eher der Ei
senbahn, aufzuknüpfen. Einer der Bürger erhielt
eine, jedoch nicht gefährliche Schußwunde.
Die Company weigert sich jetzt, über die StaatS-
Linie hinauszulaufen. Hier ist eine ungeheuere
Aufregung und man fürchtet, daß, wenn das Gou
vernement nicht dazwischentritt, eine Bewegung un
ter dem Volke in diesem Theile des Staats statt
finden wird, der schreckliches Unglück folgen wird.
LS'Am Samstag vor acht Tagen hat die Su
preme Court von Pennsylvanicn, welche ihre Sitz
ung in Pittsburg hält, eine Jnjunetion gegen den
Mayor und die Bürger von Erie ansgesprochen,
sich aller Gewaltthätigkeit gegen die Franklin Ca
nal Companie zu enthalte». Als Grund für diese
Entscheidung wird angegeben, daß vor besagter
Court ein Prozeß obschwebt, in welchem das Recht
der Companie, eine Riegelbahn anzulegen, bestrit«
ten wird, die Court also verbunden sey, bis zur
Entscheidung dieses Prozesses das Eigenthum der
Companie zu beschützen.
PottSville ist'das Wasser sehr rar.
Lech» Caunty Cvnrt.
Grand-Jurors für den Januar Termin.
1854.
Ephraim F. Butz, Siidwheithall,
William D. Dillinger, Niedern»!sord,
Aaron Dubs, do.
Charles Zoster, Oberniilsord,
Jsaae Hartman, Obersaucon,
Jonas Haas, Lynn,
Henry Janett, Niedermaeungie,
James F. Klein, Allentown,
Nelson Labor, Waschington,
Peter Moyer, Lynn,
Simon Moyer, Südwheithall,
Henry Romig, Obersaucon,
Benjamin Riegel, Niedermaeungie,
John Schäffer, do.
Joseph «chlauch, Lowhill,
Samuel Schneider, Lynn
Peter Schneider, do.
Stephen Schlosser, Waschington,
Andrew Schelton, Südwheithall,
Jacob Ueberroth, Obersaucon,
Reuben Wenner, Südwheithall,
Moses Wieand, Salzburg,
Francis Weiß, Weißenburg,
Janb E. Zimerman, Lowhill.
Petit-Jurors.- Erste Woche.
Morgan Appel, Salzburg,
Charles Brauß, Allentown,
Charles Breder, Allentown,
Charles E. Beck, Waschington,
Edmund I. Balliet, Allentown,
George Desch, Niedermaeungie,
John H. Fogel, Oberniacungie,
John Flexer, »Salzburg,
Ephraim Guth, Südwheithall,
Henry Gangewer, Allentown,
William Horn, do.
Samuel Horn, do.
Charles Harmony, Lynn,
Joseph Hsffert, Salzburg,
Abraham Heller, Obersaucon,
Edwin Kciper, Nordwhcithall,
Friedrich Kranß, Heidelberg,
Israel Larosch, Niedermilford,
Henry Masteller, Obermilford,
Godfricd Peter, Heidelberg,
Nathan Peter, Nordwhcithall,
Thomas Peter, Waschington,
George Rex, do.
Michael Reichard, Obermaeungie,
Thomas Ritter, Hanover,
Jesse Solliday, Obersaucon,
David Schitz, Lynn,
EharlcS B. Scheimer, Obermilford,
John G. Schimpf, Allentown,
George Vliet, Waschington,
David Weida, Lowhill,
Samuel Wieder, Niedermilford,
Joseph Wittman, Obersaucon,
Jacob Zimerman, Lowhill.
Petit-Jurors.—Zweite Woche.
Paul Brown, Nordwheithall,
Benjamin F. Beisel, Südwheithall,
George Brong, do.
Daniel Bitner, Weißenburg,
Reuden Cole, Nordwheithall,
Benjamin Dicsenderser, Niedermaeungie,
Jacob Erich, Allentown,
Daniel Frey, Hanover,
Jacob Fabien, Obersaucon,
Nathan Friedrich, Catasauqua,
Henry Fogelman, Hanover,
Charles Groß, Allentown,
Daniel Heninger, Südwheithall,
John Kerchner, Niedermaeungie,
Joel Klotz, Lowhill,
Henry Keiser, Niedermaeungie,
Tilghman Kleppinger, Allentown,
Martin Kemmerer, Salzburg,
Nathan Laudenschläger, Allentown,
Jacob Laudenschläger, Salzburg,
Joseph Moyer, Hanover,
Samuel Mißemer, Obermaeungie,
Jacob Marx, Niedermaeungie,
David Peter, Waschington,
Charles Peter, Hanover,
Daniel Röder, Niedermilford,
John Schiffert, Niedermaeungie,
Reuben Stähler, Obermilford,
Gideon Sechler, Lynn,
Samuel Sieger, Nordwheithall,
Henry Stauffer, Niedermilford,
Jesse Ueberroth, Salzburg,
Joseph Weber,
Daniel Weaver, Lynn,
Jaeob Weimer, Niedermaeungie,
William Aoung, Allentown.
richten —Beinahe 2 Millionen Thaler Geld.
Das in Neuyork angekommene Dampfschiff
Northern Light hat Nachrichten bis zum 1. Deebr.
und 51,486,666 Gold von San Francisco über«
bracht, wie auch eine bedeutende Summe tn den
Händen der Passagiere.
Die Nachrichten aus den Minen lauten günstig
und lassen bei günstigem Wetter eine vergrößerte
Goldausbeute erwarten. Die Regenzeit hatte sich
mit Ernst eingestellt und die Ströme find ausge
treten. Die Gesundheit war nie besser und die
Geschäfte sind lebhaft. Am Sacramento River
hat man Neuorleans Samen gesäet, der gut zu ge
deihen verspricht. Unter den Demokraten hat die
Acmtcrbeute einen bittern Streit verursacht. Neue
Kanäle werden erbaut und neue Mine», hin und
wieder entdeckt.
Neu - Mexik o.—Nachrichten bis zum 7ten
Nov. sind eingegangen. Der berühmte MuSca
rellero Ehes wurde durch einen Mexikaner ermor
det, welches im Mesillathale große Aufregung er
weckte. Hugh Smith wurde zu Santa Fe durch
einen der Männer von der SchellingSpost geschossen
und der ThatSverdächtige, ein gewisser Scallion,
lynchgerichtlich dafür aufgehängt, obfchon Smith
»och am Leben ist.
Orego ».—Die Nachrichten aus Oregon sind
Z Wochen später. Eine ganze Gesellschaft von
Einwanderern, w.lche die neue Route durch das
Willametta-Thal eingeschlagen, ist angekommen.
Ihre Leiben sind schrecklich gewesen, sie hatten ihre
Mundvorräthe aufgezehrt, und eine Zeitlang starrte
ihnen der in das Antlitz.
Zine Woche später. Schiffbruch deS
Dampfers WinsieldScott —Untergang
des Küppers Eclipfe.
Das Dampfschiff Texas hat Nachrichten von
Ealifornien bis zum 7. Dec. nach Neuorleanck
gebracht, welche melden, daß das Dampfschiff Win
field Scott an der Küste zu Santa Barbara auf
den Strand gerieth und ganz verloren ging. Die
Passagiere unv das Gold wurden gerettet. Auch
ist das nach Neuyork gehörende KlipperschiffEelipse
Nov. unweit San Blas untergegangen. —
Zu Aeapulco sind außerordentlich reiche Silber
' minen entdeckt.
Aus Mexiko v.rnimnit man, daß Santa
Anna ein Dekret erlassen, durch welches er die Gua
dalajara-Dc>l.iration mit einem Jahrgehalt vvn
866,666 annimmt und statt des Titels General-
Captaln den „Durchlauchtigste Hoheit" führen
wird. Seine Diktatur dauert zehn Jahre.
Soichlimm als russisch.
Die deutsche Zeitung von San Antonio, Texas,
meldet folgendes Beispiel der empörenden Körper
strafen, die znr Schande unserer Republik noch iHi
mer über die Soldaten unserer Armee verhängt
werden!
Vergangenen Scnntag, den lsten Rovember,
gingen einige unserer Bekannten zivei Meilen von
mit an, daß ein Soldat, der ungehorsam gegen sei
nen Offizier gewesen war, auf folgende Art be
straft wurde: Es ward ihm ein Stock wie ei»
Gel iß quer durch den Mund gesteckt und nach hin
ten mit Stricken so nm den Nicken befestigt, daß
er nicht schreien konnte. Dann wurde» ihm die
Hände über dem Kops zusammcn gebunden und er
aste so weit in die Höhe gezogen, daß er c n
nig mit den Zchenspipcn die Erde berührte. In
dieser schmerzhafte» Stellung hing er längere Zeit
unv konnte nur eine Art Grunzen vor Schmerz
hervorbringen. Dcr Schaum stand ihm vor dcm
Munde, und das ganze Schauspiel war so e> t
würdigend und peinlich, daß die Erzähler sich v.'r
dem Ende der Strafvollstreckung entfernten.
Trauriger An'lick.
Der Neu-lork Mirror erzählt, daß vor einign»
Nachm!ttagen, als alle Welt in Broadway spa
zieren ging, eine gutgekleidete Dame einen betrun
kenen Mann am Arm sührte. Sein Geficht war
schmutzig und verschnnden, das ihrige war durch
einen dichten Schleyer verdeckt. Er glotzte stumpf
sinnig in die Welt hinein, während ekelhafte Ta
baksbrühe aus beiden Ecken seines Mundes am
Kinn hinunterlief; sie war ein Bild des Mitleid»
und Bedauerns, während ihr Herz von Wehmuth
zusammen gepreßt schien, rannen Thränen des
Schmeres ihre Wangen hinab. Wir sahen (sagt
der Mirror) dem dahinwankcnde» Paare nach und
gewannen die Ueberzeugung, daß es auf Erden
kaum eine» traurigern Anblick geben kann, als wenn
ein von Schaan, niedergedrücktes und im Herzen
gebrochenes Weib, ihren trunkenen Man» am hel
le» Tage, auf öffentlicher Straße heimführt.
Trauri g.—Ein recht schmerzliches Errlgniß
betraf am Bten Dee. die Familie des Hrn.
George Hopp, in Mooresburg, Mvntour
Eaunty, ehemals von Berks Caunty. Ihre ein
zige Tochter, Jsabella, ein Mädchen von nächst
elf Jahn», die Morgens frisch und gesund ausge
standen war, ihr Morgen« und Mittagsessen mit
Appetit genossen hatte, bat Nachmittags ihre Mut
ter, auf die Leiche eines zu begrabenden Kindes
mitgehen zu dürfen. Der Kirchhof war nur 46
Ruthen vom Hause und so nahm die Mutter nicht
den geringsten Anstand es ihr zu bewilligen. Sie
ging indeß nur eine Strecke mit, kehlte um und
sank etwa acht Ruthen von ihrem elterlichen Hause
an einer Fens nieder. Der Vater, davon benach
richtigt, eilte hin und sie sprach blos die Worte zu
ihm: "Valer, nimm mich auf." Er eilte mit sei
ner Tochter ins HauS, wo sie blos noch äußerte:
"hebt meinen Kopf auf," und zwey Minuten spä
ter war sie eine Leiche. Der Arzt hat diesen plötz
lichen und darum traurigen Todesfall dm Wür
mern zugeschrieben.
Werth einer Nase. —Eine Nase von ge
wöhnlicher Größe ist 7V Thaler und 42 Cent»
werth. Um diese Summe wurde nämlich letzte
Woche ein Mann in New-Hampsire gestraft, der
seinem Nachbar am Danksagungstage die Nase
abbiß. Längere Nasen sind vielleicht noch etliche
Cents mehr werth.
Die Säubengel im „Morgenstern."—
Eine Erklärung.
Um gewisse Mißverständnisse aufzuhellen, erklä
ren wir hiermit, daß wir unter den „ Säubengeln
im Morgenstern" nicht die Schriftsetzer in der
Druckerei jenes Blatte» verstanden haben, sondern
die schmutzigen Kerle sonstwo, welche die schändli
chen Dreckgeschichten schreiben und einsenden
und somit auch für den Morgenstern arbeiten.
Diese Menschen nannten wir Säubengel, weil sie
einen säuischen Geschmack zeigen und eine säuische
Arbeit verrichten. Wir hatten ein sittliche»
Recht, ihnen den Namen, welche» fte selbstverdient
haben, beizulegen, denn in der Bibel »erden die
unsaubern Geister auch mit den Säue« verglichn,.
2Pct. 2, 22. Ps. 80, 14. Matth. 7. 6.
Sittlich?»««.