Ausland. Rußland und die Türkei. Zur jetzigen Zeit, wo Aller Augen nach der Tür kei, dem siid-östlichen Theile Europa'S, gerichtet sind, wo gegenwärtig zwei mächtige Nationen, Russen und Türken, sich einander kau,pfgcrüstet ge genüber stehe» um einen, vielleicht langwierigen und blutigen Krieg zu beginnen, der für ganz Eu ropa inhaltsschwere Folgen haben kann, da mag es für Viele von einigen, Interesse fein, des bes sern Verständnisses wegen, die Stellung der beiden Nationen auf dem großen Schauplätze der Welt, etivas naher zu betrachten. Die eigentlichen Türken stammen, ihrer elge> nen Behauptung nach, von Ismael, den, Sohne der Magd Abraham'S ab, und wurden daher auch früher Jsmaclite» genannt. Sie sind keine Chri sten, sondern Mohamedancr oder Anhänger der Lehre Mohamed's. Diese Lehre ist ein Gemisch von Juddnthum und Christenthum, vom Stifter derselben nach eigenen Ansichten vermehrt, verän dert, ausgeschmückt und in einer Art Bibel, (Ko ran genannt) znsammengkfaßt. Der Hauptgrund ist der Glaube an den tinzige», allmächtigen Gott und Mohamed dessen Propheten ; daneben haben sie das jüdische Gesetz der Beschneidung, die Viel weiberei nebst verschiedenen Ceremonie» und Vor schriften des mosaische» Gesetzes, dürfe» keinen Wein trinken und sind verbunden, zu bestimmten Gebete zu verrichte», zu fasten u. s. w. Das weib liche Geschlecht wird sklavisch behandelt, hat keinen eigenen Willen und wird fast beständig eingesperrt gehalten; wen» sie ausgehen dürfe», sind sie tief verschleiert und dürfen ihr Gesicht nicht sehe» las sen ; dazu sind sie käufliche Waare, werden gekauft berhandel, besteht in auch die Sklaverei in größter Ausdehnung; sie halten Sklaven und Sklavinnen aller Farben, vom weißen Europäer bis bischer Kaufmann aus Mecca, nuißle im Jahre V 22 seiner Lehrd wegen fliehen, von welcher Zeit an die Entstehung der türkischen Religion gewöhnlich gerechnet wird. (Er starb 531, im 63. Jahre.) Die Verbreitung der neuen Lehre geschah ungeniei» schnell; jeder fand darin etwas, was ihm gefiel; wo die Völker nicht freiwillig sich derselben unter warfen, da wurde Gewalt angewandt Blut und Verwüstung folgte stets den Fahnen Mohamed's. Zuerst unterjochten sie die zerstreuten arabische» Stämme, und als nach und nach alle benachbarten Völker Asien'S und Asrika'S unterworfen waren, brachen sie unter ihrem Sultan, Mohamed 11., in Europa herein und eroberten im Jahre 1453 die Hauptstadt des griechischen Kaiserreiches Eonstan tinopel und machte» sich die Länder an der Donau tributpflichtig. In der Folgezeit bekriegten sie Ungarn, Siebenbürgen und das östliche Deutsch schcn und Polen vertrieben wurden und in ihre al ten Grenzen zurückweichen mußten. In den 2V ger Jähren des gegenwärtigen Jahrhunderts end lich wurden die Türken von den Alliirten Mächte» (Rußland, England und Frankreich) gezwungen, mit den empörten Griechen Friede» zu schließen und die Russen kamen sogar bis Adrlanopel.— Seitdem war die Macht der Türken in Europa ge brochen und sie mußt.'» es ruhig leiden« daß die Russen ihnen eine Art Zwa g auflegten. ben den Mohamcdanern von einer bedeutenden An zahl Christen bewohnt. Die größte Zahl unter den verschiedenen christlichen Benennungen bilden der Türken Viel leiden müssen; wenn auch nicht immer durch die türkische Oberherrschaft, doch de sto mehr von den Provinzial Statthalter» und an dern Untcrbcainten wie auch durch den Christcnhaß der Mohamedaner überhaupt. Dieser Haß gegen die Ungläubigen (Christen) hat keineswegs aufge hört, und wenn in neuester Zeit die Christen im Allgemeinen milder behandelt wurden, so geschah es meistens aus Politik wegen der drohenden Stel lung der christliche» Mächte; einiges »nag auch die Aufklärung u»d der Handelsverkehr mit den christ liche» Nationen beitragen. Die Türke» würde» sich auch jetzt in die Forderungen Rußland'S ruhig gefügt haben, wenn sie nicht auf die Eifersucht der übrigen europäischen Fürsten gegen Rußland hof fen könnten. Zudem besteht unter den Türken ei ne alte Prophezeihung, daß die türkische Herr schaft i» Europa zu einer bestimmten Zeit zu Ende gehen werde. Ter Glaube an diese Prophezei hung und daß das Ende nahe sei, so wie ?er nicht ausweichen kann, steht bei ihnen so fest, daß viele reiche und gläubige europäische Türken ihre Todten an der andern Seite des Bosphorus, in asiatischer Erde begraben; damit, wenn die Pro phezeihung in Erfüllung geht und die Türken wie der in ihr Stammland Asien zurückgedrängt wer den, die Gräber ihrer anvcrwandtc» Todte» nicht durch die Ungläubigen entweiht werden mögen. Die Regierungsform des türkischen Reiches ist die absolute Monarchie unter einem Sultan oder Kaiser, eine Gewaltherrschaft »ach echt asiatischem Schnitt, weßhalb Künste und Wissenschaften nicht gedeihen und der größte Theil der Bewohner zu den halb- oder noch weniger eivilisirten Völker» gezählt werden. Rußland, da« mächtigste und größte Reich im Norden Europa'S, begreift fast die Hälfte die se« Zöelttheils in sich. Dazu kommen noch die ungeheuern Länderstrecken im Norden Asien'« die sich vom schwarzen Meere bis zur nördlichsten Spitze de« asiatischen Festlandes erstrecke» und nur durch eine Meerenge von einer russischen Ansiedlung auf dem Festland? Amerika's getrennt sind. Ruß land erhielt den Grund zu feiner jetzigen Bedeu tung und Größe erst durch Peter den Großen (ge storben 1725), der die berühmte Stadt Petersburg gründn-und die kaiserliche Regierung von Mos kau dorthin verlegte. Durch die unrrmüdlichen Anstrengungen dieses gll>ßen Monarchen fanden Künste und auch in Rußland Ein- S5"S' Die eigentlichen Russen gehören zur skla vischen Race, später mit den finnische», mongoli schen, tatarischen und andern Volkers, ämmen ge mischt . Die herrschende Religion ist dir Griechi sche. Neben dieser finden sich aber auch bisvnders tn den deutschen Provinzen Protestanten, in den polnischen Provinzen römische Katholiken, welche in den betreffenden Distrikten die Mehrheit bilde». Juden finden sich zerstreut im ganzen Reiche, in be deutender Anzahl. Im asiatischen Theile wohnen auch noch Mohamedanee und zerstreute Bekenner Verschiedener orientalischer Rcligionsbenennungen. Das alte Feudal-System oder die Leibeigen schaft, (früher über ganz Europa verbreitet,) ist fast im ganM Rußland noch in Da« Grundeigenthum gehört fast ausschließlich dem Adel und die Bewohner des platten Landes sind fast sämmtlich Leibeigene der Grundbesitzer, meist hart gedrückt, sowohl geistig als körperlich, und stehen daher auf niedriger Bildungsstufe. Der über mäßige Genuß von Branntwein und andern star ken Getränken ist «"lgcmcin ; man trinlt bei allen Anlässen, in Trauer und Freude und untcr allen Umständen übermäßig. Tie Regierung ist abso lut monarchisch untcr eine», Kaiser, Czar genannt, eine Gewaltherrschaft i»> vollen Sinne des Worts untcr dem Prügelsystem. Tie Kaiserliche Regie rung läßt fleißig prügeln Und die Unterbeanitcn folgen diesem Beispiele getreu nach, so daß im ganzen Reiche Niemand, selbst die Vornehmen nicht, vor der Prügelstrafe sicher sind. Der Wille des Kaisers gilt seit dem Kriege ge gen die Franzosen imter Napoleon, viel, In ganz Europa, und der Krieg gegen die Türken in den Wger Jahren, so wie die letzten Kämpfe gegen die Ungarn, haben den russischen Einfluß auf das Ge schick Europa'S noch bedeutend vermehrt. So wie alle mächtigen Regenten oder Reiche, ist auch Nußland sehr eroberungssüchtig, und möch te gern die europäische Türkei, die ihm ganz gele gen liegt, an sich bringen. Die Religion muß bei licscm Borhaben als Deckmantel dicnen; zudem hat Rußland schon lange unter dem Scheine zum Schutze der Christen in der Türkei, der türkischen Regierung allerlei Vorschriften gemacht, und auf den Grund hin, daß ihm nicht immer Folge gelei stet wurde, die Donau-Fürsttnthümcr, die unter türkischer Oberherrschaft standen, in Besitz genom men, und deßhalb stehen sich jetzt die beide» Nati onen schlagfertig an der Donau gegenüber; hin reichend fanatisirt, jede für ihren Glauben. Die Russen glauben sich berufen, die »lobamedanische Religion in Europa vertilgen zu müssen, und die Türken sind bereit für ihren Glauben zu kämpfen, zu siegen oder zu sterben. —(Lib. Beob.) Ankunft des Dampfschiffes (sanada. <?ine Woche später. Kriegserklärung des Kaisers von Ruß land. Der Krieg hat begonnen. Blutige Gefechte. —Rückzug der Rus sen nach Bucharest.—Große Schlacht in Asien, 15, MV Russen durch die Tür ken in die Flucht geschlagen.-Allianz der Russen mit Dost Mahomed gegen britisch Indien. Halifax d?n 24. Nov. Das Dampf schiff „Canada" mit Nachrichten aus Liverpool bis zum 12. d. ist hier heute Morgen um lO Uhran zekoinmen. KriegS-Vrkkärnnq deS Kaisers von Rußland. Der Czar hat folgendes anmaßende Mani fest erlassen: „Wir Nikolaus, der Erste, durch die Gnade Gottes Kaiser und Sellbsiherrscher aller Neuffen, haben durch unser Manifest vom l t. Juni unsere .zetreucn und vielgeliebten Unterthanen von den Beweggründen in Kcnntniss gesetzt, welche uns die Pflicht auferlegten, von der ottomanischcn Pforte unverletzliche Garanticen für die geheiligten Rechte oer orthodoxen Kirche zu fordern. Zu derselben Zeit kündigten wir ihnen an, daß alle unsere Be kennen und beschließen würde, unscrn Nekianiatio »en Genüge zu leisten. Unsere Erwartungen sind getäuscht. ES war eben so vergeblich, daß die Gre/miächte Europa's durch ihre Ermahnung sich bemühet habe», die blinde Widerspänsligkeit des ottomanischcn Gouvernements zu erschüttern. Durch eine Kriegs-Erklärung, durch eine mit heillosen Beschulrigungen gegen Rußland ange sülltePi oklamation hat sie auf vir friedlichenßemü hungen Europa'S, auf unsere Schonung geantwor- h.il die Feindseligkeiten an der Donau begonnen, Rußland ist zum Kampfe herausgefordert—es ist kein anderes Mittel übrig geblieben, als die Zu flucht zu den Waffen, um das ottomanische Gou vernement zu zwinge», Verträge zu achten, und von Forderungen geantwortet hat, und zu unserer ge setzmäßigen Sorgfalt für die Vertheidigung des orthodoxen Glaubens im Oriente, der auch die Religion des russische» Lölkes ist. Wir sind fest überzeugt, daß unsere getreuen Unterthanen herablassen möge, unscrr Waffen in der heiligen und gerechten Sache zu segnen, welche stets from me goltcosUrchtige und warme Vertheidiger in unsern Vorfahren gesunden hat. Gegeben zu Barskol den 3. November im Jahre der Gnade 1853, im acht und zwanzigsten unserer Regierung. Nikolai." Rußland und die Türkei. Die letzten Nachrichten aus dem Oriente mel den daß 5 russische Offiziere als Kriegsgefangene in Constantinopel angekommen sind. —Der Sohn des Aras Pascha ist zuni Kriegsminister ernannt. In Egypten werden neue Aushebungen gemacht. Die tiirkischen Truppen werden prompt bezahlt. — Die letzten Nachrichten ans Constantinopel melden, daß der Sultan alle neu gemachten Vorschläge verworfen hat. Die eombinirte Flotte hat im BoSphorus Anker geworfen. Zu Constantinopel war das Gerücht verbreitet, daß Bucharest durch die Türken erstürmt sei. Eine Depesche aus Wien vom lg. Novem ber meldet, daß folgende die Bedingungen feien, auf denen Omer Pascha in seiner Note an den russischen General, denFürstcnGortschakoff, bestehe Daß die Festungeu der Donausürstenthümer so fort übergeben und eine gänzliche Räumung der selben so schnell, als möglich bewirkt werden, und daß allen Großmächten eine Garantie gegen ähn liche Invasionen für die Zukunft gegeben werde. Die letzten Berichte ans Asien melden, daß eine starke russische Streitmacht einen Einfall in Bok hardi gemacht hat und, daß die Perser eine Armee im Thale von Sultania versammelt haben, um mit Rußland gegen die Türkei zu operiren. Ein Bericht aus Constantinopel widerspricht aber aus drücklich der Nachricht, daß Persien feindselig ge- Türkei fei. Sclim Pascha hat die russische Gränze in Asien überschritten und cS fiel ein Gefecht vor, wobei Mann engagirt waren. AIS die Nacht einbrach, zogen sich beide Armeen zurück. In ei nem zweiten Gefechte, am ZV. Oktober, wurden die Russen in die Flucht geschlagen. MaSko Bey, ein Offizin in Selim Pascha's Stab«, mit «in« schwachen Begleitung, wurde plötzlich durch ein CorpörussischceKavallerie angegriffen. Der Bey zog sich fechtend auf das Haupt-Corps der türki schen Armee zurück, worauf da« Gefeckt allgemein wurde. 15, VW Russen waren im Kainpfe, der mit der größten Erbitterung gefochten wurde. Die Russen wurden abermals geschlagen und flohen von den Türken verfolgt, welche auf der russischen Position zu Crolle des Sultans Standarte auf pflanzten und ihre Nachtquartieren aufschlugen, acht Stnnden Weges von C i o r o ck d e re/ wo das Gefecht begann. Nach einem Berichte soll die russische Streit macht, welche nach einer Wiener Depesche, nach Bucharest zurückgeworfen ist, ein 3V bis 4V,VW Mann starkes Corps unter General Dannenberg gewesen sein. Zusammengenommen zeigen die Neuigkeiten, daß die Türken die Russen in Asien geschlagen haben, daß der türkische linke Flügel in Europa den russischen, ein Hauptkorps des CzarS enthaltenden rechten Flügel zurückgedrängt, und daß das türkische Centrum zu Nurtukni gi>W Rus sen in die Flucht geschlagen hat ti»d gegen Bucha rest vordringt. Man glaubt, daß es die Politik der Russen sei, die Türken aus ihrer gegenwärtigen vortheilhaften Stellung zu locken und sie dann ZH einer Schlacht zu zwingen, welche den Feldzug ent scheiden soll. Die Absicht Omer Pascha'S ift sein Verspre chen zuhalten, die Russen aus den Donausürsten thüniern zu vertreiben und sein Hauptquartier in Bucharest aufzuschlagen. Die Diplomatie keucht hoffnungslos hinter den Fechtenden drein und hofft selbst jetzt noch, die Zivistigkciten beizulegen, jedoch nicht bevor eine entscheidende Schlacht gefochten fein wird. —Eine Hauptbedingung ist, die Eigen liebe des CzarS zu schonen und deshalb sollen keine Negotiationen wieder nach einem Gefechte aufge ren gezogen hat. In der russischen Armee wü thet das TyplniS-Fiebcr sehr heftig und hat die kampffähige Mannschaft auf 85,Wv Mann redu zirt. Die Pforte hat entschieden, daß fremde Flücht linge nicht in Europa angestellt werden können, aber daß sie in Asien dienen mögen. Constanti nopel ist ruhig. —Der Czar hat die Montenegri ner aufgefordert, sich gegen die Türken zu erheben. —Abba Pascha soll ven der Armee in Asien zu rückberufen werden. C o n st a n t i n o p »l den 27. Oktober.—Die Entfernung Abbas Paschas von der Armee in Asien wird als wahrscheinlich erwähnt. Wir sind benachrichtigt, daß die russischen Truppen in d'ii Fürstenthünier sehr am Typhus leiden und, daß nur 85,00(1 Mann derselben kampffähig sind. — Es werden mindestens sechs Wochen verfließen, be vor die Reserve aus Bessarabien herankommen kann. Wien, 8. Nov.—Der französische Consul zu Bucharest hat an Hcrrn de Bourquenz unterm ö Nov. folgende Depesche gesandt: Am 2. und 3. Nov. haben die Türken, etwa 18, VW Mann stark von Turtukai nach Oltenitza die Donau überschritten. Am 4. griff General Parloff die- Kanips mit dem Bayonette statt. Die Türken be haupteten ihre Position bei Oltenitza und befestige ten dieselbe. Das Gefechte dauerte drei Stunden. und 13L Soldaten an Todten, und (Z Ober-Of fiziere, 18 Subalterne und 479 Gemeine an Ver wundeten. Der Verlust von türkischer Seite ist nicht bekannt. Nach einen, andern Berichte sind 14 russische Ober-Offiziere auf dem Platze geblie ben. Die Türken blieben Meister des Feldes und die Russen zogen sich zuletzt nach Bucharest zurück. Vor der Schlackt hatten die Türken ein Gebäude und einen Brückenkopf zu Kalafat errichtet, der ihnen als Basis ihrer Operationen diente. Omer Pascha hatte die Donau an drei Punkten über schritte» zu Oltenitza mit 18, VW Mann, zu Ka l.irache mit 4VW und zu Giurgewo mit 2WV Mann. Scharmützel sielen täglich vor. Bevor die Türken die Donau überschritten, erschien ein Corps Kosacken am User und »lachte» den Cgyp diese warfen sich aber gleich in Boote, durchschiff, ten trotz des Feuers der Kosacken den Strom und bestraften sie, indem sie dieselben in'S Land jagten und triumpbirend nach dem Lager zurückkehrten. — 4WV Türken besetzten Kalarache, 2VW Mann l festgesetzt und 12, VW Mann sind in der kleinen Wallache!. —Es werden verschiedene Bewegungen der Türken an den Donau-Usern berichtet, darun l ter die Zerstörung eines russischen Dampfschiffs zu > Orfova. Oesterreich. Oestreich eoncentrirt eine Truppenmacht an der servische» Gränze. Das Gouvernement von Ser vien hat die Bevölkerung aufgefordert sich zu be waffnen und die Pforte benachrichtigt, daß weder Oestreich noch Rußland verstattet werden solle, Servien zu besetzen. Die Pforte hat Oestreich aufgefordert, daß es den Nüssen verboten wird, die Montenegriner mit Waffen durch den Hafen vvn Cattaro zu versehen. Oestreich hat sich erbo ten, sich ganz neutral zu verhalten, wenn die Tür ken sich der Verwendung östreichischer Flüchtlinge in ihrem Dienste enthalten wollen. F r a n k r e rch. Die Untersuchung gegen die Verschworenen in dem berüchtigten OpernhauS-Complot hat zu dem klare» Beweise einer wirklichen Verschwörung und eines ComplotS zur Ermordung des Kaisers Na poleongeführt.—ln Paris erzählte man sich offen, daß 25, VW Mann französischer Truppen nach der Türkei gesandt werden würden, daß aber die Be fehle zu deren Abgange nicht eher ertheilt werden würden, bis Depeschen vom Generale Baraguay d'Hillier« von Constantinopel eingegangen sein »Ver den. Indien und China. Die Ueberlandpost aus Indien lst i» Trieft am 8-Rov. mit Nachrichten aus Caleutta bis zum 3.! und aus Bombay bis zum 14. Oktober angekom men. Im Norden von Indien waren Berichte! im Umlaufe, daß eine russische Armee in Khiva I und Bocharas eingerückt sei und, daß Rußland' eine Allianz mit Dost Mohamed abgeschlossen ha be, sowie daß eine starke persische Armee im Thale von Sultania zusammengezogen sei, um gemein schaftlich mit Rußland gegen die Türkei zu operi ren.—Die britischen Streitkräfte in Burmah be finde» sich in einem Belagerungszustände und das Land ist im Besitze von Merten und andern Chefs, welche vorgeben, unter Autorität des Königs von Ava zu handeln.—Auf die britischen Dampfschiffe wurde, als sie den Strom auf- und abfuhren, Feuer gegeben. Der Wiederbeginn des Krieges in einem großen Maßstabe unterllegt keinem Zwei fel. Letzte Nachrichten. Folgende Nachrichten, welche mit der Canad« eingrga»gen sind, theilen wir vorläufig noch mit, Berichte aus Rom melden die höchst wichtige Nach« , richt, daß die KriegS-Neuigkeiten von den Ufere Donau unter den jungen Soldat«, sown selbst unter den ältesten Veteranen der französischen Occupations-Armee, große Aufregung erzeugt ha ben. An die eompctenten Behörden sind zahl reich« Gesuche um die Erlaubniß eingereicht, an den Operationen der türkischen Armee Theil nehmen zu düi^en. Die Dresdener Zeitung enthält einige Details über die Rüstungen Rußlands. Außer den drei Corps in den Donau-Fürstenthümern und Bessa rabien, wird ein viertes inßolhinien undPodolien und ein fünftes in Esthland und Curland eoncm trirt. Auch an andern Pläßen werden große Trup penmisse» zusammengezogen. Zu Kremiletschuck sind acht Kuirasster- und vier Uhiancn-Reginirntcr und zn Charkows ist das achte Dragoner-Regi ment stationirt. Außerdem sind zahlreiche Kosa cken-Cerp« bereit, ins Feld z» rücken. Zahlreiche Verstäl klingen gehen zu dein Corps des Fürsten Woronzoff ab. Brieflichen, in llonstantlnopel verbreiteten Nach richten zufolge, ivären 20,0V0 Mann russischer Truppen aus dem Marsche von Daghestan nach der türkischen Gränze im Engpasse von Zakortola von 3l),(X»> GebirgS-Bewohuern übersallen und gänzlich zersprengt worden. Der Kaiser Nikolaus führt ein Leben von wahrhaft fieberischer Thätigkeit. Er reitet, fährt, gehet, hält Revüen, wohnt großen Manö vers und Uebungen der Flotte bei und nimmt an Festen und Gastmähler Theil und das alles an ein und demselben Tage. Er durchreiset halb Eu ropa im Fluge 'und hat im verflossenen Herbste 15i)v Stunden zurückgelegt. Die zu seiner Snite gehörenden Personen müssen alle diese Mühseligkei ten mit überstehen. Einen großen Theil seiner Fahrten legt er in offenen Kaleschen zurück. Die Kaiserin, welche früher ihren Gatten überall hin begleitete, hat ihre Gesundheit durch die Reisen ein gebüßt. Glückwunsch an den Ehrw. Hrn. Pfarrer S. H» Brobst, in Al lentown, und seine Tanin, geborne M. Ritter; Nim habt Iftr beschlossen den ehelichen Bund Gott gebe Euch sein Segen, das wünsche ich beut. Das sei Euch vom Schöpfer zur Ehe geweiht. Zwei Herzen verbunden, zwei Sehlen vereinte So lebet ihr glücklich, der Mann wie das Weib. lind Du mit dein'm Galten sei glücklich, o Brau»! Bewahret die Pfänder, die Soll euch v.'rlraut, größte Ässortement von Kna- Mann« nnd Knaben Kleidungk-Etablisement, No. Mü Marli Straße, dritte Thüre oberhalb der Neunten, Philadelphia., (SeptSS nc>3M Leryctratpet: Am 27. November, durch Pastor Jäger, Nicho las Ewald mit Eva W. Wagner, beide von Al lentolvn. Gestorben: Am letzten Samstag Morgen, in dieser Stadt, an einem kurzen Krankenlager, Caps. Jacob N e u h a r d, in seinem tieften Lebensjahre.— An, Montag wurden dessen Ueberrestc Im Beisein der „Vecha FencibleS" und einer großen Menschen menge überhaupt zur Ruhe begleitet, bei welcher Gelegenheit Pfr. DubS eine schickliche Leichenrede hielt. Am !9tcn September, in Sacramento City, Calisornien, Hr. David S t eck e l, ehedem von Nordwheithall, Lecha Caunty, im 22sten Le bensjahre. Hr. Stecket war erst im Frühjahr die ses Jahrs von hier nach dem Goldlande abgereist. Am l3ten dieses Monats, in Salzburg, Lecha Caunty, am Mcrvensicber, Maria K s>a u ß, Im Alter von 53 Jahren, 10 Monaten und 12 Tagen. Beider Beerdigung predigte Pfr. I, I. Regenna«. Am Nie» November, in Oberfaucon, Rebec eaSchässer, (gebonie Reinhard) Gattin von Manasseö Schäffer, 23 Jahr und K Monate alt. Bei ihrer Beerdigung predigte Pfr. S.K. Brobst, Am 7. November, in Philadelphia, William Wilson, Bruder des letztherigen JameS Wilson von Allentown, 75 Jahre alt. Am 2. November, in Obermilford, am Brust fieber, Henry Schmoyer, im 62sten Lebens jahre. Bei seiner Beerdigung predigte der Ehrw. Hr. Zeller. (Eingesandt durch Pastor Iggelbach.) Am 21. ?iovember, in Allentown, an der Hals bräune, Hannah Susanna, Töchterlein von Wil liam und Cotillia Knerr, alt 4 Monat ll Tage. Am nämlichen Tage, in Allentown, an den Gich tern, Agnes Viola, Töchterlein von Joseph und Susanna Gräff, im 3ten Lebensjahre. Marktpreise. Preise in AUcntaun am Dienstag. Butter (Pfund) . . L(> llnschliit 111 Schmalz 12 Wachs 22 Schinkenfleisch ... 12 Seitenstiicke 9 Aep.-Whi«key (Gal) 2S Hickory-Holz (Klaft.) 4üt> Eichen-Holz.. ... 3 25 Steinkohlen (Tonne (3 Sil Gi'v« 4 üO Zl»ucr (Bärrel) K 5 00 Waizen (Büschel). 1 35 Roggen 85 Wehchkorn. ... k! 5 Hafer.. . . ... !V Eier (Dutzend) . 1V Mien's Monster Orchcstra. tor. 2Zg oll lk« »kovo. ZO, l8»H. " Concert! Gräfin Mara de Estvan und Madame Laura de L a e y, von Ungarn,—welche in des unglücklichen Ausgangs der ungarische» Revolution ihr Vaterland verlaßen mußten und sich »ml aus diese Art während ihrer Verbannung auf eine etliche Weise ernähren z» können hoffe», —gedenken eu>'' Donner, ?ag Abends, Dec. !, in der OddsellowS-H.'lle hiersclbst, ein Eonzert zu geben, mit folgendem Programm? Erster Theil. Zweiter Theil. Thüren offen um 7 Uhr, Anfang des Concerts um 8 Uhr. Eintrittspreis 25 Cents. Tickets zu haben im Buchstohr des „Patrioten." Allenlown, Nov. 23. nq2m An Aeyte, Stohrhalter, und Kranke! ». n, l K 'V. Moser. Atlentewn, Nov. 30. nqlZ An Hausfrauen ! bei I. B. Moser. ,u haben bei I. B. M « s er. Messer und «Säbeln, Schlachtmesser, Lichter >. stocke, Lichtscheeren, Bratpfannen, Bügeleisen und bei J B.Moser. An Bauleute! be» bei I. B. Moser. An Kabinetmacher! ben bei lch 112 g An Sagmüller und Bauern ! sten Art, Schaufeln von allen Arten, Sperrketten, Brustkellen, Halfierkelten, KiihketteN, Kettenstrckngc, Siebe und viele andrer Artikel für Bauern, ,n ha ben bei I. B. Moser. An Zimmerleute, Schreiner und andere Holzarbeiter! Ein gute« Ässortement von Hebeln, Sagen, Boh rern, Meiseln, Schneidemesser, Aerte, Breitbeile, Miihlniacherbeile, Terel, Bankschrauben, u. dgl. zu haben bei I. B. M o s e r. An Schmiede! AnSchuhmacher! und alle anders zum Kchuhmacher-Weschäft nothwen dige Artikel, zu haben bei I. B. Moser. An Maurer! Mauerk'llen, Pflästerung-ftellen, Siebe, Pflasterer Beile, Miitlelhacken. Mauerschniire, u. dgl. zu haben bei I. B. Mos er. Gesellschafts-Auflösung. Die seit einiger Zeit her bestandene Gesellschaft zwischen Keiper und Good in dem Halten des „Allentown Hotels," ist am löten November 1853 ausgelößt worden. Alle diejenigen die noch etwas an die besagte Firma zu fordern haben, sind ersucht ihre Rechnungen wohl bestätigt an Tilgh man H. Good für Bezahlung einzuhäudigen, der die Geschäfte fortbetreibt. St-ö-Herr G o o d ist im Stande alle. Anspre chenden auf da» angenehmste zu bewirthen. David Keiper, Tilghman H. Good. Allentown, November 3(1, 1853. nq-tm Nachricht wird hiermit gegeben, daß der Unterzeichnete al« Administrator von der Hinterlassenschaft des ver storbenen Henry Schmoyer, letzthin von Obermilford Taunfchip, Lecha Caunty, ernannt worden diejenigen daher, welche noch an besagte Hinterlassenschaft schuldig sind, werden hie mit aufgefordert innerhalb 6 Wochen bei dem Un terzeichneten anzurufen und abzubezahlen Solche die noch rechtmäßige Forderungen haben, sind ebenfalls ersucht solche innerhalb der besag ten Zeit wohlbestätigt einzubringen an James Heintz, Adm'or. November 30. ' nq6m "I'-Uriot": » I'IIK i-nr: v? ml) : Or, 'l'k» ?olilie!>i Lvents os lko nvxt leiste«» Dirs Sldlerj.Hotel In der Stadt Allentaun. Unterzeichneter, herzlich dankbar für genossene liberale UntcrMung, wünscht das Publikum zu benachrichtigen, daß er Daö Adler.Hotel am nord - westlichen Ecke des Markt-Vierecks, in der Ä! Stadt Allentaun noch im» U.W > bewohnt, und zu al- Icu Zeiten bereit und ein ! gerichtet ist Ansprechende zu bewir ! then. > Da« Haus ist unlängst einer bedeutenden Ver besserung Untergängen, und in dasselbe vieles neue ' Furnitur gekauft worden, so daß dasselbe nun sich ! mit irgend einem ander» Hotel in dieser Gegend messen, und noch mehr, übirtressen kann. Tisch und Ba r.-Sein Tisch hat mit Recht den Namen, daß er in keiner Landstadt In Penn sylvanien übertroffen wird, und sein Bär, daß er diebesten Liquörc enthält und alles reinlich aus- ' gethan wird, hat denselben Namen, und soll ihn auch behalten, so lange er unter seiner eigenen Auf sicht steht. In feinen Ställen ist auch alles recht, wie die» schon wissen muß, der weiß welchen sorg fältigen Stallknecht er dort hält. Juryleute, Zeuge» und andere »ie de/Coukt beiwohnen werde», sind herzlich eingeladen bei ihm vorzusprechen, und er verspricht ihnen eine ange nehme Heimath und volle Zufriedenheit. Seine Forderungen sind allezeit billig, und fer nere Begünstigung so wie die frühere, wird er im mer in danlbarem Andenken erhalten. James W. Esbach. November 30. nqbv Soldaten von 1812! Nachricht ist hiemit ertheilt an alle Personen wohnhaft in Lecha Caunty, welche den Der. Staa ten in irgend einer militäiischen Lage, zu irgend einer Zeit während dem Krieg von 1812, oder ir gend andern Kriegen, seit 17W gedient haben, daß eine National Convention solcher Soldaten, oder ihrer Delegaten, gehalten werden soll in der Stadt Philadelphia, auf den 3ten Januar» näch stens, zu dem Endzweck, unter andern Dingen, Mittel und Wege zu ergreifen um Bittschriften vor den Congreß zu bringen, allen solchen Soldaten oder ihren gesetzmäßigen Erben, 160 Acker Land zu erlauben. Ihr seid daher ernstlich ersucht, euch am Gasthause von I. W. E s ch b a ch, in Allen town, zu versammeln, auf Samstag« den 10. De cember, nächstens, um Delegaten zur besagten Na tional ConventiMzu ernennen. Lapi. I. F. Ruhe, Adam Hecker, Capl. Selomon Siecke!, Michael Schaudt, Keiper, Adam Hertzel, Jacob Mohr, Solomon Lucas, Geerge Haberacker, Henry Reichert, Leonard Nagel, Eaxt. Abr. Gangewer, Samuel Horn, John Mohr. Peter Trerell, November!i(>. Im Verloren aus einer Geschäftsreise von West-Rockhill Tsp., Burks Caunty, durch Bunkerhill, CharleStown, Spinnerstown, Hosensack, bis nach der Wohnung des Josiah Stahl in OberMsord, Lecha Caunty, ein Pocketbuch mit einer Summe Geld. Der ehr- Hrn. David Gehman in Hosensack, oder'an de» unterschriebencn Eigner zu überliefern, von welchen er eine rechtliche Belohnung und den wärmsten Dank erhalten wird. Joel Rosenberger, wohnhaft nahe Line Lexington Posiofflee. November 30. nqZn» Hollo! Hollo! Lecha gegen die Welt, besonders gegen Alt Northampton! lÄS. Wenn ihr denket daß ihr euch diesen Winter nochmals mit dm ZV M,/Lechaer meßen wollt, so könnt ihr euch einfinden, am Freitag den December, nächsten», am von Carl S ch e f yzHM 112 e r, bei Siegfried« Brücke, Lecha M> Caunty. Da gehet e« für dm Ii?-,!/ vsvi», auf 100 Id. aufgelegt und 60 Aard au« freier ' o Hand, wozu der G. W. B. A. ' S. C. R. S. W.R. G. S.D. und besonder« die Fedtaoner eingeladen sind, wenn sie e« für rathsam haltm mit den Lechaer ins Feld zu gehen; aber paßt auf, die Lechaer Buben singen gern da« Liedchen „Brüder ihr habt eingebüßt." Schuylkill, Monroe, Carbon tc. werden denken, wenn wir doch auch einmal so geschickt wären um sich mit diesen Buben meßen zu können. Nathan Peters Aaron Guth, Solomon Stecke!, - Jonaö Peter, W. H. Moll, I. Gackenbach, Solomon Kratzer, John H. Romig. November 30. nqZm ' Charles L. Ginkinger, Wholesale und Xetail Mtchlvaarttt - Mannsakturiß, Ecke der Fünften und Hamilton Straße, Allentown, Pa. No? 23,1855. «qlI Briefliste. Eine Liste der Briefe welche bi«zum letzten Dienstag M gen auf den, hiesigen Postamt« liegen zebli»« John Albright 2, LKarle« Bieber, W Becker, Amo« Bacher, Jacob Booch. F Bolen, M Brode. Tilghman Bus, Je« Caal. Bulla Culp, Peter Dielil, Soloman Dubb«, Christiana Deffenderfer, JsabeUa Dorne», G Deshler, Amanda Deshler, Daniel Fuliner, Elija Aen stermaker Maria Gackenlxich, L Geisert, G<» Z Henri', S H Heim, Jos Heist, Theophilu« Harlacher, EHurt, John Hinkel, C Honfelman, I S Honki', g Heist, Alo renee Heller, S E Hanger, ZameK Jacob,', Edward Krämer, Wm Keichleine, F Kaufman. Gabriel K»i iier, Mr «leckner, C Kline, G I Konelt, Ephraim Kemrer, Auaust KeiKer.Catharine Kistler, H Ludwia, H M Sek, I S Lonqsho/e, I Saziruth«, Christian Sentz, Alr?»eKee. R Meyer«. John Z Mei'er«, Henrn Metzler, The Neuhard, D Narigan, Slaniina Nagle. Philip .Reinsniith. iScmiel Ritchenburq. I Ritter.' P RStk. Samuel Re»p. H Reinhard, I C Reichard, Racheal Reax. Geo M Smith, W H Seip, Solomon Sterner, E Shafer, Amoe Stecke!, C Spinner. Leon Smoi'er, Mofe«Schadd. John Sasamon. Amanda E Swartz, John Treichler.Etamina Trarel,Loui«Wehr, E Weant.W Wenner jr., James Wise. Jona« Welser, Reuden Weiss. Jacob Welf, Sbarlee Wolf. Sarah Wendel, Elizabeth Wiffer, Mary Ainglina, Aundl. M.E. Hornbtck, P. M.
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