Der lecha patriot. (Allentaun, Pa.) 1848-1859, November 16, 1853, Page 2, Image 2

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    Lecha Patriot.
Zvtittwoch, November?«. 18S3.
Allentaun Riegelbahn (Compagnie.
Bei einer Versammlung der Board der Direk
toren, gehalten am Bten dieses Monats, wurden
folgende zusätzliche Beamten für diese Gesellschaft
erwählt -
Secretä r—Col. I. D. Stiles, Allcntown,
Schatzmeiste r —John T. Johnston, Ncu-
Aork.
Die Engenlere Dr. Samuels und A. K.
Witt in a n, Esq., haben die Route für diese Ge»
sellschast bis Kutztown, Berks Caunty, vermessen,
und dieselbe wie die Sage geht höchst vortheilhaft
gefunden. Ihr Bericht, worin alles Nähere
pünktlich folgen wird, wird erscheinen sobald es
fich dies thun laßt.
Feuer.
In der letzten Freitag Nacht, zwischen 11 und
12 Uhr, als alles in tiefem Schlafe lag, erscholl
der Schreckens-Ruf Feuer! durch unsere Straßen.
Jeder eilte nach Ort und Stelle, und es ergab sich,
daß die Stallung zu dem Gasthause von Henry
Miller (bewohnt von T. O. Gink i ng er),
gehörend, in Brand gerathen war. Als die er
sten Bürger aus der Brandstätte angelangt wa
ren, halte das Feuer schon dermaßen um sich ge
griffen, daß an kcine Rettung der SchedS zu den
ken war. Man versuchte in möglichster Eile die
Pferde, Carriage« und Wägen des Hrn. Reu
den Moyer, welcher daselbst einen MiethSstall
hielt, zu retten. Es gelang auch alle Pferde her
auszubringen ; aber eine ganz neue werthvolle
Carriage, nebst zwei andern guten Wägen wurden
ein Raub der Flammen. Auch eine Kuh des Hrn.
Ginkinger konnte nicht mehr gerettet werden. —
Was der Verlust des Hrn. Miller ist habe» wir
nicht genau erfahren. Die Stallung war aber
zum Theil versichert. Hr. Ginkinger verlor all
sein Heu, Kuh u. s. w., und der Verlust ist sür
ihn schon schwer. Hr. Moyer ist aber der
schwerste Verlierer, indem sein Verlust 666 Thaler
reiche» kann. Obschon die Verluste schon schwer
genug sind, so muß doch Jeder zugeben, daß es
Alles zusammen genommen, sehr glücklich abgelau
fen ist, denn beinahe Allc glaubten, das, das Gast
haus sammt einem andern Hause und Stall un
möglich verschont bleiben würden. Der Thätig
keit der Feuerleute und Bürger überhaupt geziemt
viel Lob, sür ihr unerinüdctes Bestreben ein weite
te« Unglück zu verhüten. Wie das Feuer eigent
lich entstand haben wir nicht vernommen.
Traurig.
Am vorletzten Dienstag war Herr Michael
Fr ey bei Hrn. Michael HauSinan in Heidelberg
Taunschip, dieser Caunty, mit Holzhacken beschäf
tigt. Am Abend kam er nicht nach Hause, welches
aber kein Aufsehen erregte; indem seine Frau
glaubte er sei bei Hausman über Nacht geblieben,
allwo er am nächsten Tage zu dreschen versprochen
hatte, —und Herr Hausman glaubte ganz natür
lich er sel nach seiner eigenen Wohnung gegangen.
Da «S aber am Mittwoch Regenwetter war, so fiel
seiner Frau ein daß dies kein Wetter zum Dreschen
sei, stellte Nachsuchuug an, und bald ergab es sich
daß ihre Befürchtungen nur zu wahr waren—
denn man fand ihn todt auf der Stelle wo er
Holz gespaltet hatte. Eine Jury wurde gerufen,
und man kam zur Uebereinkmrft, daß er durch ei
nen Schlagfluß plötzlich verschied. Er war in den
4<Zcr Jahren seines Alters, war ein fleißiger, nüch
terner und beliebter Bürger,—und hinterläßt eine
tiefgebeugte Gattin und zwei Kinder sein plötzli
ches Hinscheiden zu betrauern.—Wahrlich, das
menschliche Leben ist unsicher.
Excurstonen n»««, der Weltausstellung.
Wir haben letzte Woche vergehen zu melden,
daß ein Ticket für nach Neuyork in den Krystall-
Palast und wieder zurück, welche bei unserm Nach
bar Aaron Wint allhier so billig zu verkau
fen sind, jetzt für drei Tage gut sind, nämlich von
Donnerstags bis Samstag Mittags in Neuyork.
Da die Ausstellungszeit am 1. December aus
läuft, so wärcn also jetzt noch zwei Gelegenheiten.
Diese Tickets sind nur in Allentown und Bethle
hem zu erhalten. Bekanntlich kostet ein solcher
Ticket, wie in unserer Zeitung angezeigt war,
<2.56, woniit man Donnerstags von Easton ab
reisen und jetzt bis Sanistag Mittags in Neuyork
verweilen, die Ausstellung sehen und dann wieder
bis Easton zurückreisen kann.
LLcr soll die Union retten?
Da sich die Demokratie de« Nordens fast über
all mit den FrecsoilerS verbindet um die Whigs
„unten zu halten," —wie zum Exempel in Ver
mont, Massachusetts, Rhode-Eiland, etc. —so ist
jetzt die wichtige Frage: Wer soll die Unw» ret
ten ? Soll etwa dieser Humbug bei der nächsten
Pennsylvanischen ytaatSwahl wieder aufgeführt
«erden durch Bill Bigler, wann er herumziehen
wird Stumpreden zu halten? Wollen sehen.
Kopf abl Hr. Merrill, welcher von der
jetzigen Regierung angestellt wurde als Postmeister
zu Andover, Maß., ist bereits wieder abgesetzt und
»in Hr. Clark an seine Stelle ernannt. Das gro-
He Verbrechen Merrill'S war, daß er nicht mehr
recht an die Unfehlbarkeit der sogenannten „Bal
timore Platforin" glauben wollte. Das ist demo
kratische Duldsamkeit des Präsidenten Pierce
des Mannes, der einmal im Congreß eine feurige
Rede hielt gegen den Gebrauch der Absetzungen
wegen politischer Meinungsverschiedenheit. Oje!
Noch einer!— Hr. Stiles, Postmeister in
Bedford, Mass., der ebenfalls von der jetzigen Ad
ministration angestellt wurde, ist bereits auch wie
der abgefetzt und ein Hr. Gleason an seine Stelle
ernannt. Ursache dieselbe wie im obigen Fall:
politische Gleichgeflnntheit mit denjenigen, welche
dem demokratischen Papste, der Baltimore Plat
form, die Füße nicht mehr küßen wollen.
PardonS. Mehrere neuliche Falle von
Verbrecher-Begnadungen durch Gouvernör Bigler
haben viel» Unzufriedenheit erregt, und mit Recht,
denn mit dieser Gewalt wird ein zu schändlicher
Mißbrauch getrieben. Ein Verbrecher ist kaum
überführt, so läuft er wieder frei in der Gemein
heit herum und spottet der Gesetze.
Liquor. Law in Tennessee.—ln der
Gesetzgebung von Tennesscc haben 30 Mitglieder
de« Hauses eine BitMrifft sür ein Verbotsgesetz
«inaereicht. Einem vMn Wind getriebenen Prai
»itseucr gleich wälzt sich die sogenannte „Maine
Law" von einem Staat in den andern. Wird
sie auch gleich einem Prairieseuer verlöschen? -
Feuer und Lebensverlust. —Nach ei.
neu» Briefe aus Paris. Stark Co., Ohio, hat am
st«n diese« eine Feuersbrunst in jenem Städtchen
5 Häuser eingeäschert, und was das Schrecklichste
ist, sollen dabei vier Kinder—ein Mädchen von 14
und drei Knaben von und 4 Jahren —ihren
Tod gefunden haben.
Staats-Wahlen.
Die StaatS-Wahlen in letzter Woche sind ganz
den Erwartungen gemäß ausgefallen.
In Louisiana haben die Whigs, wie es
seit einigen Jahren gewöhnlich war, die Wahl wie
der verloren; ihre Gegner werden in beiden Zwei
gen der Gesetzgebung große Mehrheiten haben.
In Neulersey siel der Sieg auf dieselbe
Seite. Der demokratische Candidaten für Gou
vernör ist mit einigen Tausend Stimmen Mehrheit
erwählt und diese Partei hat eine entschiedene
Mehrheit in beiden Zweigen dcr Gesetzgebung. —
Die Trenton State Gazette behauptet, daß der
Gouvernör gemäß dcr Constitution von Neu Jer
sey unerwählbar sei, und daß man Anstalten tref
fen würde seine AintSeinsctzung zu verhindern, durch
höhere Autorität.
In Nen Jork haben die Whigs einen ent
schiedenen Sieg errungen. Sie < haben alle ihre
Candidaten auf dem Staats-Ticket mit anfehnli
-5 che» Mehrheiten erwählt, mit Ausnahme dcr bei
den Richter des Appellations-Gcrichts, welche von
den harten und weichen Demokraten unterstützt
wurden. In Betreff dcr Gesetzgebung sind die
Berichte noch unvollständig, doch ist es gewiß, daß
die Whigs in beiden Häuscrn große Mehrheiten
haben werden. Für den Senat werden wohl nur
6 oder 8 Demokraten erwählt sein und mehr als
zwei Drittel dcr erwählten Repräsentanten sind
Whigs. Dies sichert die Erwählung eines Whig
Ver. Staaten Senators.
Mississippi.—Das Lokofoko Staatsticket
(Gouvernär etc.) ist mit etwa 6666 Mehrheit er
wählt. Die Anti-Foot Mehrheit in der Gesetz
gebung ist bei 25, so daß dcr wackere Foote seinen
Sitz im Ver. Staaten Congreß nicht mehr erlan
gen wird.
Wiseonsi n.—Auch dieser Staat ist wie ge
wohnlich mit großer Mehrheit Hj>i>uzomiq gegan
gen—Gouvernör, Gesetzgebung und alles.
Sollten Franenzimmcr stimmen?
Harriet Hunt, ein gebildetes Weib, das in der
Stadt Boston die Arzneikunde betreibt, sagt, daß
Taxirung ohne Repräsentirung Tyrannei sei, und
fährt dann fort: „Hier bin ich, ein unabhängiges
Amerikanisches Frauenzimmer, dafür ausgebildet
und lebend von der Praxis der Medizin. Ich eigne
Vermögen und bezahle Taxen auf jenes Vermögen.
Nun verlange ich von der Regierung die mich be
taxt, daß sie mir eine gleiche Stimme mit den an
dern Taxbezahlern in der Verwendung der öffent
lichen Gelder gibt. Ich bin doch gewiß nicht we
niger intelligent als Tausende, die kaum im Stande
sind ihre Zettel zu lesen und doch zum «stimmen
berechtigt sind. Es ist mir erlaubt zu stimmen in
einiger Bank oder Versicherungsgesellschaft in der
ich Stocks eignen mag. Warum sollte ich nicht
stimmen in der Verwendung der durch Taxen geho
benen öffentlichen Gelder, sowohl als Mannsper
sonen, von denen viele nicht einmal Taxen zu bezah
len brauchen?"
Starke Gründe —wer will antworten?
Tödtlicher Irrthum. —Ein Mann erschos
sen von einem Jäger.
Vor einiger Zeit befanden sich zwei Männer aufder
Jagd in den Wäldern von Sparta Taunschip,
Crawsord Co., Pa., als ihre Aufmerksamkeit auf
einen sich bewegenden Gegenstand, etwa 30 Ruthen
entfernt, gelenkt wurde. Da sie denselben für ei
nen Hirsch hielten, legte der eine an und drückte ab,
aber zweimal versagte seine Büchse das Feuer.
Hierauf trat der andere hervor und schoß. Aber
gleich vernahmen sie die schreckliche Botschaft - Ihr
habt einen Mann geschossen! und als sie sich nach
der Stelle verfiigt hatten, lag der Erschossene aus
zum Opfer siel. Die Kugel war ihm durch den
Nacken gedrungen und verursachte plötzlichen Tod.
Kind getödtet durch einen Bär.
Eine Huntingdon Zeitung meldet, daß ein dem
Hrn. Janiiso» zu Shade Gap gehörender großer
Bär, der bis daher an einer Kette angeschloßen
war, am 2ten dieses loskam, und seinen Weg nach
dem Hause eines Nachbars, Hrn. Michael Trexler,
nahm, wo er ein Kind desselben angriff und so
furchtbar verwundete, daß es in einigen Stunden
starb. Der Bär hatte das Kind in einen Sched
getragen, wo er von den beigeeilten Nachbarn ge
tödtet wurde.
Alles verschüttet. Der erbärmliche
Versuch des Präsidenten Pierce und seines Eabi
nets zur Amalgamirung oder Verschmelzung der
„FreesoilerS" und „Hunkers" im Norden ist nicht
nur fehlgeschlagen, sondern hat die Partei voll
ständig entzweigebrochen und die beiden Faetione»
stehen einander jetzt feindlicher und erbitterter ge
genüber als jemals. Wir hoffen Pierce wird bald
einsehen, daß er am besten seinen Pflichten als
Präsident abwartet, anstatt sich in die kleine» Ge
zänke getäuschter Politiker zu mischen. O wie
klein!
SO-Gen. Win. H. Irwin, der als Adjutant-
General unter Gouvernör Jvhnsion's Administra
tion diente, wird von den Whigs in Misflin Co.
warm empfohlen als nächster Candidat sür Gou
vernör. Wir fürchten jedoch, das Volk von Penn
sylvanien will noch keinen Whig-Gouvernör, denn
die Staatsschuld ist noch nicht hoch genug ! Das
war das große Verbrechen des Gouv. Johnstons
daß er anfing abzubezahlen: ein Gouvernör muß
Schulden machen, sonst kann er nicht bestehen.
Harte Straf e.-Ein Kcrl im Staat Maim
wurde neulich überwiesen, das dasige Liquorgesetz
übertreten zu haben durch Verkauf von Geistigen,,
und dabei noch recht miserablen Stoff, und erhielt
folgendes Urtheil gesprochen : „Du alter Schelm !
Die Court verurtheilt dich zum Trinken von drei
Gläsern deines miserablen Stoffs —und möge der
Herr deinem Bauche gnädig sein !"
«V'AuS dem „Crysial Fountain," einer Tem
peren; Zeitung, ersieht man, daß die ganze bei letz
ter Wahl eingegebene Maine-Gesetz Stimme in
Pennsylvanien, sich zu 63,W0 beläuft. Nebsi
deni wurden über 52,666 Stimmen für Maine-
Gesetz Candidaten für die Gesetzgebung eingege
ben, welche auf politischen Wahlzetteln standen.
»S"Der nächste Congreß wird aus mehr neuen
Gliedern bestehen als irgend ein früherer. Bei
nahe zwei Drittel der ganzen Zahl war nie zuvor
im Congreß.
Temperen,zeitung sagt: Ungefähr vier
zig Maine Liquor Law Männer, die verpflichtet
sind für das Gesetz zu stimmen, sind in das Re
präsentantenhaus der Pcnnsvlvanischen Gesetzge
bung gewählt worden. Das ist ziemlich stark wenn
sich die Sache so verhält.
SS" Hr. Robert Smith von Mcad Taunschip,
Crawsord Caunty, ist seit dem 25. Oktober sehr
geheimnisvoll verschwunden, und au» verschiedenen
Umständen sHließt man aus das schlimmste.
SSZ-Die Gesetzgebung von Rhode Eiland ver
tagte sich in der vorigen Woche nach einer 2jtägi
gen Sitzung.
Kalifornische Indianerfaste.
Ein Monterey Correspondent de« San Joa
quiu Republikaners hat jener Zeitung mehrere Jn
dianersagen berichtet, von denen wir die folgende
einer Uebersetzung wohl werth halten. Der In
diaiicr erzählt dieselbe mit einem so lebendigen In
tercsse, als ob die Geschichte erst von gestern wäre.
Die Sage hat Bezug auf die Zeit, als der Mon
te Diablo noch ein feuerspeiender Berg war, und
lautet folgendermaßen :
Vor vielen hundert Jahren waren unsere Vor
fahren die großen Manito » S ihrer Naee: sie
beherrschten dieses Land und erhielten den Gehor
sam aller Stämme von den Bergen der ausgehen
den Sonne bis zum Strande dcr westlichen Wel
len. Die Küste des großen Wassers war eine
ungebrochene Bergkette; ihre brennende Gipfel,
gleich Signalfeuer», sandten ein fröhliches Licht
durch das traurige Dunkel; und nicht weniger er
haben waren die Rauchwolken bei Tag, als sie in
die Höhe wirbelten, gleich Säulen, auf denen das
blaue Gewölbe oben zu ruhen schien. Damals
war des Landes ein breiter Raum von
Seen, Inseln und Ströme», die sich gleich einem
große» Netze von Nord nach Süd ausdehnten.
Wo die Thäler des Saeramcnto und San Joa
guin und die Bai von San Francisco sich jetzt be
vow Tausenden kräftiger Männer bemannt. Der
See enthielt eine» Ueberfluß von alle» Arten Fi
scheu, und auf seinem ruhigen Busen verrichteten
inuthige Fischer ihr tägliches Geschäft, nicht ah
nend, daß das Element, ans dem sie damals ih
ren Unterhalt zogen, sich über cincm Ozean von
Lava befinde. Thiere bewohnten die Berge und
Thäler; Städte bereihten die Seeufcr; alles war
Friede und Glückseligkeit. Die zischende Schlan
ge, das giftige Tausendbcin und die tödtliche Ta
rontcl waren noch unbekannt; und die Bleichge
sichter, die jetzt mehr verhaßt sind als alle diese,
hatten mit ihrer Doppelzunge unsern Glauben
noch nicht zerstört.
Aus diese Art lebten unsere Vorsahre» in Frie
den und Bergnüglichkcit. Sie hatten kcine Krie
ge oder Spaltungcu—die Salsonas waren unsere
Freunde —Pan-Wa-Ehe war ihr Häuptling. Aber
sie wurden stolz und übermüthig; Reich
thum lehrte sie Tyrannei, und Geiz, verbunden mit
Aberglauben, machte sie zu Kannibalen. Jeden
Neumond wurden Menschen geopfert, daß dcr gro
ße Geist dcr Finsterniß nicht zornig werden son
dern wohlgefällig auf ihre Arbeiten blicken sollte.
Aber gegen ihre Erwartung strafte sie dcr große
Geist des Lichts mit schreckliche» Heimsuchungen—
erst mit Wasser, dann mit Feuer. Ein mächtiger
Sturm kam nnd versank alle ihre Canoes; dcr
See überschritt seinc Ufer und fluthete alles hin
weg ; StäVte und Dörfer mit ihren Einwohnern
wurden zerstört. Dann kam ein so furchtbares
Getöse wie von zehntausend Donnern; in einem
Moment flog dcr See in das Meer; das Meer
drängte denselben wieder zurück; die Erde erbebte
nnd schoß aus ihrem Innern hervor, hoch wie die
Sonne, Feuerstrahlen und Aschregen. Erst wurde
die Sonne roth, dann schwarz; Ströme von roth
heißem Wasser (Lava) sausten die Berge herunter
und zerstörten alles Lebendige. Mehr als Zwci
drittheile unscreS Volkes gingen verloren. Drei
Tage lang übte dcr große Geist dcr Finsterniß die
se Herrschaft; abcr dcr große Gcist des Lichts,
welcher die Macht hat zu binden und dessen Werk
zeug er ist, sah es für gut an, daß nicht alles
Volk zerstört werde, und stillte seinen Donner.
Dann schien die Sonne in Ihrer ganzen Pracht.
Welch eine Scene! Alles war fort wo der hüb
sche See war; nichts als öder Sand war übrig.
Vergebens suchten wir »ach Wasser, keinS war zu
finde». Nach vieltägigem Suchen kaincn wir an
Wasscr—es war salzig! Die Berge der Meeres
küste waren entzwei ge>>s>c», uns» ulrcr Kriegs
pfad durchschnitten, und das große Wasjcr dec
Westen füllte den Riß aus und formirte so die
Bai von Salsona (San Francisco). Der See
war fort, abcr zwci große Fliiße (die cr durch
seiner Aerme bezeichnete) flößen ruhig
Welt war wieder Leben gegeben und die Ordnnug
hergestellt. Der Zorn dcS großen Geistes des
Lichts hatte nachgelassen und er gab uns die Ver
heißung, daß so lange jener Berg brenne (nach der
Richtung des Monte Diablo hinneigend), sollte
dieses Land nicht mehr zerstört werden.
PotlkviUe Nev. 10.
Entsetzlicher Vorfall —Eine Frau
und vier Kinder verbrannt. I»
der letzte» Sonntag Nacht gerieth an den New
Minen, nahe bei Muddy Brauch, in Schuylkill
Caunty, die Wohnung eines JrländerS Namens
Mulligan, in Brand, und, schrecklich zu melden,
feine Frau und vier kleine Kinder kamen in den
Flammen um. Dcr Mann entkam unbeschädigt.
Wie das Feuer entstand und das Unglück sich ereig
n.te, haben wir nicht erfahren.
Lebendig g e b ra t en. Am Dienstag
gegen Mittag, gcrieth das Haus einer Fran Reed,
an dcr Port Carbon Straßc, in dieser Borough
in Brand, und die alte Frau, welche sich im Bette
bcfand, betrunken wie man sagt, wurde buchstäb
lich geröstet ehe sie aus den Flammcn gczogcn wer
den konnte, und starb gleich nachher. Sie wohnte
mit mehreren ihrer Töchter beisammen, welche
sämmtlich dcr Umuäßigkeit ergeben waren. Wie
das Fcucr entstand ist unbekannt. Das Haus
brannte gänzlich nieder.-(Preße)
Sklaven freigege be n.-Ein und zwan
zig Sklaven, alle jung und werthvoll, denen die
Freiheit durch das Testament ihres einstigen Herrn,
James Wardlaw in Fayette Caunty, Kcntuckn,
geschenkt wurde, verließen Lexingto» unter Aufsicht
eines Agenten der KolonisationS-Gcsellschaft, um
sich nach Libirien einzuschiffen. Sie sind alle fro
hen Muthes in Hinblick auf ihre sichere Aussicht
auf Befreiung. Ihr Herr hinterließ ihnen über
dieß noch hinlängliche Mittel zur Reisebeköstigung,
so wie für Bestreitung des ersten Lebensunterhal-
Die S on ntag s. F r age. Die Eigen
thümer der Sonntags-Omnibusse in Pittsburg,
welche die Rechtsfrage, ihr Geschäft am Sonnta
ge fortzusetzen, vor die Suprcmc-Cvurt gebracht,
haben beschlossen, während sie auf die Entscheidung
der Court warten, ihre Fahrten einzustellen. Die
Entscheidung der Supreme-Court kann erst in ei
nigen Wochen bekannt gemacht werden.
Kriegsflotten.—Die englische Kriegs
flotte hat L3K Schiffe mit 17,681 Kanonen, die
französische 346 Schiffe mit 8923 Kanonen, die
russische 179 Schiffe mit 5896 Kanonen, die hol
ländische 134 Schiffe mit 4646 Kanonen, die der
Ver. Staaten 77 Schiffe mit 2345 Kanonen, die
türkische 66 Schiffe mit 2666 Kanonen.
LtS-„Bill, was ist eine Wittwe ?"
„Eine Wittwe ist eine vcrheirathete Frau, die
keinen Mann hat, weil er todt ist."
„Gut, Billy, und was ist ein Wittwer?"
„Ein Wittwer ist ein Mann, der den Wittwen
nachläuft."
„Gut geantwortet Billy, zwar nicht ganz rich
tig, aber es will thun."
Zurückgekehrt. Der Ehrw. C. R.
Dcmnie, D. D. von Philadelphia, nnd dcss,»
Sohn Theodore, die während dem Sommer eine
Reise nach Deutschland gemacht haben, sind am
vorletzten Montag, mit dem Dampfschiff Man
chester, nach Philadelphia zurückgekehrt.
oN"Nach dem I slen December wollen die Koh
lenhändler in Philadelphia das Tonnengewicht
der Kohlen herabsetze», so daß 2660 Psund als
cine Tonne Kohlen gelten sollen, anstatt 2246
Pfund wie bieher.
LV"J» ganz Frankreich ist seit dem Sommer
185 l nicht ein Leben durch Unglück bei der Rie
gelbahn verloren gegangen. Wollte Gott, daß
man ähnliches von den Riegelbahnen in den Ver
einigten Staaten sagen könnte.
OH'Jn Neuyork wurde vor einigen Tagen ein
Mann, Namcns I. Füller, todt in feiner Stube
gefunden. In feinen Taschen fand man 826 in
drei Crntstückc» und ein Bankbuch, woraus sich er
gab, daß cr 82,866 in der Bank dcponirt hatte.
AB"Die junge Lädy, beschuldigt eines jungen
Mannes Herz gebrochen zu haben, ist zur Siche
rung des Friedens in Bande der Ehe gefesselt.
SN»Der Achtb. John Bell (Whig) ist von der
Gesetzgebung von Tenncssce zum Vereinigten Staa
ten Senator erwählt worden. Herr Bell ist einer
der fähigsten unserer jetzt lebenden Staatsmänner.
«S-Dr. Schaff, Professor d'eS theologischen
Seminars zu MereerSburg, erhielt von der Resor
inirten Synode, die neulich in Philadelphia ver
sammelt war, die Erlaubniß nach Europa zu rei
sen und ein Jahr abwesend zu seyn.
VG"Ļi vorletzten Freitag wurde zivischen 10
und 2 Uhr in das Haus des Herrn Samuel Sandt,
ungefähr drei Meilen oberhalb Easton, an der De
laware Fluß Straße, eingebrochen und 886 bis
896 daraus gestohlen. Die Diebe wurden weder
gesehen noch gehört.
der vorletzten Sonntag Nacht stand ein
Knabe, der sich in einem Boote auf dem Lccha Ka
nal in Süd-Easton bcfand, im Schlafe auf, begab
sich in diesem Zustande auf das Deck des Bootes
und lief in den Kanal, wo er, da ihm Niemand
zu Hülfe kam, ertrank. Name ist unbekannt.
Constabler von Lancaster geben Nach
richt in den Zeitungen, daß sie alle Gastwirthe und
Bierhaushälter, welche die Gesetze durch de« Ver
kauf von Getränken an Sonntagen übertreten, bey
dem gehörigen Tribunal angeben werden.
tausend drei hundert und vierzig
Personen paßirtcn über die Ohio und Pennsylva
nia Eisenbahn während den ersten fünf Tagen des
gegenwärtigen Monats.
SV-Ai» letzten Mittwoch fand man den todten
Körper der Eliza Moore, etwa 46 Jahr alt, in
einem Hause in der Bedford St. Philadelphia.—
Sie hinterließ ein drei Wochen altes Kind. Un-
Mäßigkeit war die Ursache ihres Todes.
r-Ä"ln Cincinnati werden jedes Jahr so viel
Schweine geschlachtet, daß wenn ein jedes von dem
nachfolgenden in den Schwanz gebissen und so ei
ne ununterbrochene Reihe aufgestellt würde, dies
eine Kette gäbe, die lang genug wäre, die ganze
Boston, der keine einzige Nacht aus dem Hause
abwesend war in dem er geboren wurde. Schinär
ter Bub'.
LN"Die große und die kleine Frau, die
neulich hier in Allentown waren, ließen sich vorige
Woche in Philadelphia sehen.
Gefecht fand neulich zu ClarkSville, in
Virginien, zwischen zwei Anverwandten, Namens
G. B. Elliott und E. G. Elliott statt, in welchem
ersterer getödtet und letzterer tödtlich verwundet
wurde.
SV°Nn der Erweiterung des CapitolS zu Wa
shington sind jetzt 200 Marmorhauer, 200 Ar
schäftigt.
«kö-In Huntingdon Caunty hat eine Frau ih
re Schwester, eine allgemein geschätzte Dame, mit
Arsenik vergiftet. Die Mörderin ist verhaftet,
LtS-Jin Westen haben die Obstgärten so reich
leich getragen, daß Zeitungen von dort das ge
genwärtige Jahr das große Obstjahr nennen.—
Wir wünschten, östliche Zeitungen könnten dassel
be sagen.
Lkö"ln Neuyorkist vorige Woche Adele But
ler sammt ihrer Tochter eingesteckt worden, weil sie
junge Mädchen zum stehlen abrichtete. Sie be
hielt das Gestohlene und die Mädchen erhielten
zur Belohnung einige Cents. Das ruchlose Weib
hatte zuerst ihre Tochter zum stehlen abgerichtet
und diese warb dann andere Mädchen für das
„Wcstbote" in ColumbuS, Ohio, sagt:
Captain Shaddock in unscrm Caunty pflanzt seine
Kartoffeln stets im Herbst und hat immer eine gu
te Ernte von der ausgezeichnetsten Sorte.
LV-Vorletztcn Freitag wurden l 600 Schwei
ne in LouiSville, Kentucky, an 84.56 per hundert
»S"Der Milleriten Glauben verbreitet sich in
Maine. Viele glauben daß die Welt im nächsten
Frühjahr in Feuer vergehen werde. Arme Un
glücklichen !
SV"Es sollen sich in der Stadt Neuyork und
Umgegend 24 Kakholische Kirchen und 9 Klostern
befinden.
VV"Tin Wurm, ein achtel Zoll in der Länge,
wurde vor einigen Tagen durch eine ärzliche Ope
ration aus dem Auge von George Kccny In Pitts«
bürg entfernt.
LN'Es gehen in die öffentliche Schulen in Cin
einnati 39,240 Kinder.
Ein Gastwirth in England an der Bristolstraße,
der auf seinem Schilde einen Esel führte, machte
vorzüglich gut aus, und fein HauS war berühmt
wegen seiner guten Speisen und Unterhaltung.—
Zur Zeit der großen Popularität des Herzogs von
Wellington nahm er den Esel herunter und stellte
an dessen Stelle ein schönes Gemälde Seiner
Gnaden in Lebensgröße. Ein eoncurirender Wirth
im Dorfe, welcher seinen Irrthum einsah, kaufte
den alten Schild und hing den grauen Esel über
seine Thür auf. Zum großen Vcrdruffe sah der
ursprüngliche Eigenthümer sich getäuscht, indem der
alte Schild auch alle seine alten Kunden mit fort
genommen hatte. —Um diesem Uebelstande abzuhel
fen, malte er mit großen Buchstaben gerade unter
des Herzogs Bildniß die Worte, „Dies ist
der ursprüngliche graue Esel."-" I
Telegraphisches.
NeuOrleanS, Nov. 6.—Die Picayune
hat heute Morgen Nachrichten von El Paso erhal
ten. Die neulichen Unruhen an dem Orte haben
viel Ausregung erzeugt. Aus zuverlässiger Quel
le wird versichert, daß 5066 Mann mexikanischer
Truppen nach der Stadt marschiren. Mansürch
tet, daß aus dem Zwiste »och mehr Unruhen er
wachsen werden.
B a l t i in o r e, Nov. 6. —Wir habe» heute
schon die Wirkungen des Erfolgs des Maine Ge
setzes bei der letzten Wahl verspürt. Fast alle
Tavernen in der Stadt waren geschlossen, indem
die Besitzer eine strenge Handhabung der Sonn
tags-Gesetze erwarten.
Neuyork, Nov. 6. Die Jndustrieaus«
stellung, als „WorldS-Fair," wird am 1. Dee.
schließen, da an diesem Tage jeder AnSstellcr be
rechtigt ist, die eingesandten Gegenstände zurückzu
ziehen. Das Direktorium wird jedoch auf „all
gemeines Verlangen" wahrscheinlich um einiger
maßen zu den Kosten zu gelangen, eine weitere
Ausstellung veranstalten. Den bisherigen Aus
stellern wird der ihnen bisher zugemessene Raum
belasse», wenn sie die Artikel, so lange in das
Jahr 1854 hinein, im Krystall-Pallasle lassen,
wie die Direktoren verlangen. Den Ausstellen
den Ist dadurch ein Köder hingehalten, daß ihnen
hinfort gestattet wird, die Preise an den Waare»
zu befestigen.
Buffal o, Nov. 7. —Zu Green Bay siel
am vorigen Montage ein Feuer vor, welches die
halbe Stadt zerstört hat. Ueber 36 Häuser, da
runter das United Stätes Hotel sind ei» Raub
der Flammen geworden. In den niedergebrann
ten Waaren-Häusern war eine große Masse von
Gütern aufgehäuft. Der Verlust wird auf N I 00,-
006 geschätzt, von denen nur ein kleiner Theil ver
sichert ist. Es wird erzählt, daß die Patchin-
Bank dieser Stadt sallirt hat. Der Vankerot
soll durch übertriebene Eisenbahn Spekulationen
verursacht sein. Die Bank soll jedoch im Stan
de sein, die Depositoren zn befriedigen. Das
BesördernngS-HauS von Lucios Pratt und Co.
dahicr hat am Sonnabend mit mehr als 8260,-
000 fallirt.
Waschingto n, Nov. l l.—ln den di
plomatischen Cirkcln hat sich ei» seltsames Gerücht
verbreitet, daß nämlich eine 66,000 Mann starke
russische Armcc in Khlwn eingerückt und eine an
dere wirklich auf Pckin zumarschirtsei. Die Nach
richt mag eine russische Kriegslist sein, sollte sie
aber wahr sein, so würden die Russen schon über
Constantinopel hinaus sein.
Boston, Nov. 8. —Die heute von Halisax
hier eingegangenen Zeitungen melden, daß die
Mackerel-Fänger in der Nähe von Fort Hood gu
te Geschäfte machen. Einige Schiffe sangen täg
lich bis 86 Barrel. Die Briten haben die Grän
zn des Vorgebirges mit Gewalt behauptet, aber
die amerikanischen Schiffe werden sie überschreiten.
Es wird gemeldet, daß in der Nähe von Fort
Hood sich 68 britische und 46 amerikanische Schif
fe befinden.
Easto n, Nov. 16. —Die Zimmerleute, welche
letzte Woche höheren Loh» forderten, erlangten sol-
Presse ging, waren sie noch zu keinem Resultat ge
kommen ; es ist jedoch tri»«» Zweifel untcrworfen,
daß auch ihre Forderung zugesagt wird. Ein
Jeder sieht ein, daß, da Lebensmittel und über
haupt alles, was zum Lebensunterhalt gehört, im
Preise bedeutend gestiegen ist, auch einem jeden Ar
beiter eine vcrhältnißinäßige Erhöhung seines Loh
nes erlaubt werden müsse. Es sollte dies wenig
stens ein Jeder cittsehcn. —(Dem.)
Vo» (?„la.
Remed o i s, Okt. 11.—In diesem klei
nen, zwischen Mantanzas und Saquaio Grande
belegenen, gerirg bevölkerten, etwa 20 Meilen gro
ßen Distrikte, sind nach offiziellen Berichten 13,»
006 Sklaven durch Cholera fortgerissen. Dir
Anfälle waren sehr kurz, einige währten nur eine
Stundc-
SchrccklichcS Nugluek und LebenSverlnst.
Ein bedauernSwerther Unfall ereignete sich am
Trenton Eisenbahn, auf der Sectio» von Bern
hard McLane, oberhalb Raubsvitte an der Dela
ware.— Die Arbeiter waren daselbst mit dein
Sprengen der Felsen beschäftigt, und eben abge
feuert, kamen alle auf den Ruf ihres VormaiineS,
uni nun die losgcsprengten Steine wegzuräumen.
Herr McLane und Patrick Manlcy, Sohn von An
drew Manley, waren die Ersten am Platze, als
plötzlich der «clmß zum zweite» Male losging und
ersteren gefährlich verwundete, letzteren aber auf der
Stelle tödtete. Es scheint, daß der Felsen, in den
das Loch gebohrt war, am untern Ende ein Spalte
hatte, in die eine große Quantität Pulver geron
nen war, welches erst bei der Zurückkunft der Ar
beiter Feuer fing und die schreckliche Erplosion be
wirkte. Ein Fclscnstllck traf den Kopf Manley'S,
nahm denselben gänzlich ab und-schleuderte sein
Gehirn in alle Richtungen. Dasselbe LooS wür
de Herrn McLane getroffen, hätte er nicht die Hän
de über seinen Kopf zusammengeschlagen, gerade in
dem Augenblick, als ein schwerer Stein gegen ihn
flog, der mehrere seiner Finger brach und feine
Hände und sein G»s!cht sehr beschädigte; ein ande
rer Stein traf sein Knie und zerbrach die Knie
scheibe. Seit Lebens würde er ein Krüppel geblie
ben sein, wenn es nicht der Zufall wollte, daß Dr.
C. C. Fi'eld nur einige hundert Aard von dem
Schauplätze sich in einer der Schänties befand, wo
selbst er einen kranken Mann besuchte, und dem es
gelang, die zerbrochenen Knochen alle wieder in ih
ren gehörigen Platz zu versetzen. Zu bewundern
ist, daß alle übrigen Arbeiter, der unverhofften Er
plosian so nahe, unversehrt blieben. (Easton
Dem.)
Ziemlich scharf.
Bennet von dem New Aork Herald, den die Lo
kofoko Presse angeklagt, um die französische Ge
sandtschaft sich beworben zu haben, leugnet die An
gabe, aber fügt hinzu!
„Die Erörterung der Sache in den Zeitungen,
auf falschen Bericht, hat den Gegenstand seinem
Geiste lebhaft vergegenwärtigt, und er denkt daß
er im Ganzen für die Mission »ach Frankreich, in
jeder Hinsicht eben so gut qualifizirt ist als ein fran
zösischer rothrepublikanischer Paragraphist für die
Gesandtschaft nach Spanien, oder als ein nieder
gebrochener englischer Socialist sür die Mission
nach Neapel, oder als ein jüdischer Ladendiener
von Frankfurt» der in der Wall Straßcrcich ge
worden, amerikanischer Minister im Haag werden
sollte.
Abscheulicher Mord-Akt.
L o u i S v i l l e, 4 November 1853. —Eine der
abscheulichsten Mordthaten in den an blutigen Aus
tritten überreichen Criniinalanualen der Ver. Staa
tmist hier verübt worden uxd wird nicht verfehle»,
selbst auswärts Sensation zn erregen. Dieser Fall
liesert einen neuen, sprechenden Beleg für die schau
verhafte Rohheit und Brutalität, die in Amerika
oft sogar unter den höheren und sogenannten ge
bildete» Classe» eingewurzelt ist, die alle Schichten
der Gesellschaft zu durchdringen scheint. Der
Sachverhalt ist svlgender. William Ward, ein
Knabe von 14 Jahren, hatte in der Schule von
einem seiner Lehrer, Mr. W. G. Butler, eine leichte
körperliche Züchtigung erhalten, weil er während
des Unterrichts Kastanien verzehrt, auch seinen
Mitschülern davon gegeben und dem Lehrer nach
träglich eine Unwahrheit gesagt hatte. Die Züch
tigung überschritt keineswegs die Grenzen, welche
die Schulgesetze in solchen Fällen vorschreiben, si«
bestand in 7—B Hieben über den Rücken mit einem
gewöhnlichen Lederricinen. Nachdem dcr Junge
seine Strafe erhalten hatte, eilte cr nach Hanse und
erzählte den Vorfall, natürlich von feiner Seite
aufgefaßt, feinen beiden erwachsenen Brüdern Ma
thew und Robert Ward. Am nächsten Morgen
gegen 16 Uhr war Mr. Butler in seiner Klasse
beschäftigt, als die drei Gebrüder Ward in da»
Schiilzimmcr traten. Dcr jüngste Ward nahm
stillschweigend seinen Platz ein, während Mathen»
auf Mr. Butler zutrat und ihn in zeimlich
barschem Ton wegen dcr seinem Bruder ertheilten
Züchtigung zur Rede setzte. Dcr Lehrer er
suchte ihn, in ein anstoßendes Zimmer zu treten,
wo cr bereit sei, die Sache zu erklären, da es
nicht passend sei, dergleichen in Gegenwart der
übrigen Schüler zu erörtern. Ward ließ sich
jedoch nicht irre machen, sondern fuhr fort mit sei
nem beleidigenden Reden, und als 'Air. Butler ihn
nicht weiter beachten wollte, packte cr ihn bei dcr
Schulter. Der Angegriffene, ein robuster Mann,
dcr Wird an Körperkraft überlegen sein mochte,
will sich vertheidigen,—in diesem Augenblick aber
knallt ein Pistolenschuß, und der Lehrer sinkt tödt
lich getroffen zu Boden. „Mein armes Weib !
Ach, mein Kind !" waren die letzten Worte, die er
auszustoßen vermochte; trotz der rasch herbeige
schafften ärztlichen Hilfe gab cr in der folgenden
Nacht feinen Geist auf. Robert Ward, der andere
Bruder, hatte ein langes Messer hervorgezogen,
und nachdem der Schuß bereits gefallen »vor,
schwang er es »och immer drohend in der Lust.
Mr. Butler, dcr auf so schändliche Weise Er
mordete, war ein in jeder Beziehung ausgezeichne-
und vortrefflicher Mann. Er hatte eine höchst
sörgfältige Erziehung genossen und galt allgemein
als einer dcr tücbtigsten und talentvollsten Lehrer.
Vor mehrere» Jahren war cr Erzieher gewesen in
dcr Faiiiilie des Mr. Robert Ward, des Vaters
des Mörders. Später unternahm cr eine Reise
nach Europa, bei welcher Gelegenheit .r vor drei
Jahren sich bei dem FriedcnS-Eongrcß zu Frank
furt a. M. als amerikanischer Delegat betheiligte.
Nachdem cr in die Heiinath zurückgekehrt war, bot
ihm Mr. Ward abcrnmls unter sehr vortheilhaf
ten Bedingungen die Erzieherslelle in seiner Fami
lie an, was cr jedoch ablehnte, da cr sich einen
weiteren Wirkungskreis zu eröffnen gedachte.
Im Verein mit Prof. Stugus gründete Butler
eine höhere Unterrichtinigsanftalt für Knaben, die
sich bald der allgemeinste» Anerkennung erfreute.
Er nxrr seit einem Jahre vcrheirathet und hinter
läßt außer der bcklagcnswcrthen Wittwe ein erst
sieben Monate altes Kind.
Mathew Ward vollbrachte die That keineswegs
in einem Moment der Aufregung, sondern bei ru
higem Blut und mit voller Ucbcrlegung. Ein
W'ffcnschmicd bezeugte, daß er am vorhergehen
den Tage das Pistol bei ihm gekauft und in seiner
Gegenwart geladen habe. Er gehört zu einer der
reichsten und aiigcsehcnstc» Familien dieser Stadt,
ist ein Mann von Erziehung und Bildung, von
dem es fast unbegreiflich scheint, wie er eine so
scheußliche That vollbringen konnte; sogar als
Schriftsteller war er ausgetreten, denn erst vor Kur
zem erschien ein Buch von ihm unter dem Titel:
"üiizlisk Itoms", welches einiges Aufsehen er
regte, zwar nicht wegen seines geistvolle» Inhalts,
sondern nur wegen der Heftigkeit, womit England
und seine Bewohner darin angegriffen wurden.—
Eine Schwester des Mörders, Miß Saline Ward,
heirathetc vor etlichen Jahren Col. Lawrence in
Boston, von dem sie bald nachher wieder geschieden
wurde.
Bei der am heutigen Tage stattgehabten Vor
untersuchung vor Richter JoyeS zeigte sich eine hier
fast unerhörte Theilnahme des Publikums. Nach
Mr. Butler's, gab der Richter ohne' Zögern den
Entschied, daß die beiden Gefangenen kinstweilen
i»'s Gefängniß zu bringen feien, um vor der näch
sten Sitzung der Jefferson Circuit Court wegen
vorsätzlichen Mordes ihre Untersuchung zu beste
hen. —(Eriminal Zeitung.)
Ra lei gh, N. E-, l. Nov.—Letzten Freitag
Che er das Gefängniß verließ, legte er ein Ge
ständnis! seines Verbrechens ab. Er bekannte, daß
er seine Frau mit Hülse eines alten Siegers, der
unterdessen gestorben ist, in einen Brunnen gestürzt
habe. Als sie eben beschäftigt war, einen Eimer
voll Wasser aus dem Brunnen heraufzuziehen, pack
ten sie die beiden Mörder an den Beinen, und stürz
ten sie kopfüber hinunter. Während des Falls
ergriff sie das Seil und war nahe daran, sich her
auszuhelfen, was jedoch die Schändlichen dadurch
verhinderten, daß sie ihr den Eimer von oben auf
den Kopf fallen ließen. Schläge mit einer Axt,
wie während des Prozesses behauptet wurde, hat
man ihr nicht beigebracht.
Perry sah seiner Hinrichtung mit großer Angst
cntgcgeli und als ihm die vcrhängnißvvllc Schlinge
um den Halz befestigt wurde, zitterte er am ganzen
Körper wie Espenlaub. Nichtsdestoweniger sah
man ihn nicht eine Thräne vergießen. Eine unab
sehbare Mtnschcnmenge hatte sich zu dieser Hinrich
tung, die öffentlich von Statten ging, eingefunden.
Wal lsi sch sa ng. Letzten Herbst legten
275 Wallfisch-Fahrer bei den Sandwich-Insel«
an, die 17,247 Barrel Spermöl, 421,567 Bar
rel Thran und beinahe 5j Mill. Pfund Fischbein
an Bord hatten. Von der Zahl der Schiffe wa
ren 258 aus den Vereinigten Staaten, 16 aus
Frankreich, 4 ans Bremen, l aus England, 1 aus
Chili, 1 aus Hawaii, einer der «andwich-Inseln
selbst. Im Ganzen sind ungefähr 15,000 ame
rikanische Seeleute auf 656 Schiffen mit Fischerei
im stillen Meer beschäftigt.
Backenbärte. —Ein Londoner Arzt sagt,
Iren» die Mannsleute ihre Bärte im Winter tra
gen würden, würde es keine wehen Hälse mehr ge
ben. Wie es scheint ist es in vielen Gegenden Eu
ropas ziemlich allgemein zur Mode geworden den
Bart wachsen zu lassen und das Rasiermesser nicht
mehr zu brauchen.
Banken.- Im Jahr 1852 gab es 94V
Banken in den Vereinigten Staaten; Gesammt
kapital über 3lOj Mill. Dollars; umlaufende
Noten Mill; baare Münze 51 j Mill; aus«
geliehen 486j Million.