Der lecha patriot. (Allentaun, Pa.) 1848-1859, October 05, 1853, Page 2, Image 2

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    Lecha Patriot.
LMeWüemKp Pcr.
Wilttwoch, Aktober A» 18A3.
vtmokr-tische Whig St-a»«-ternrnnungcn.
Für den Verkauf der öffentlichen Werke.
Richter der Supreme Court:
Thomas Ludd
v«n Philadelphia.
Sanal-Commissioner:
Moses pownal!
ven Sani-ister Caunty.
Audltor-General:
einander R McÄlure
Landmesser-General:
Christian FNeners
Zur WM ! Zur U'M !!
Am nächsten D i e n st ag!
Wer wollte nicht ein paar Stunden
Zeit verlieren und am nächsten Dienstag
auf die Wahl gehen, um seine Stimme
für das Wohl des Staats einzugeben.—
Wir können nicht denken daß ein einziger
guter Whig diese Pflicht vernachläßigen
wird—zumal da es möglich sein kann, daß
eine einzige Stimme, in dem Wege
einer guten Regierung, einem jeden
Stimmgeber tausendmal mehr werth sein
kann aIS die paar Stunden die er nöthig
hat auf die Wahl zu gehen. Und wer für
das Staatswohl stimmen will, muß seine
Stimme ohne zögern für Fl -se» P-wnall,
den Whig Canal-Commißoner Candidat.
eingeben —und wer dafür ist, uns und al
len Parteien auf der Richter-Bank unse
re Rechte zu sichern, stimmt für Thoma»
A. K«dd, so wie überhaupt, wer für gute
Beamten ist, stimmt daS ganze Whig
StaatS-Ticket.
Nn die Wahlbeamten und Stimmgeber
von Lecha Caunty.
Wir haben in Erfahrung ge
bracht, daß der Gedanke verbrei
tet worden ist, alsmüßten bei der näch
sten Wahl in diesem Caunty alle Eandi
daten aus einem Stück Papier gestimmt
werden, mit Ausnahme des Supriem-
RichterS. Der Supriem-Richter muß
allein gestimmt werden —so weit ist obiger
Gedanke richtig—aber übrigens müßen
die Wahlbeamten dem Stimmgeber seine
Stimme abnehmen, mögen die Candida
ten alle auf einem Stück Papier, oder ein
jeder Candidat auf einem Stück allein
sein. Der Stimmgeber kann also stim
men wie er dies bisher gewohnt
kann alle Candidaten auf einem Stück
Papier stimmen, gerade wie er will. Die
Wahlbeamten der verschiedenen Taun
schips werden wohlthun, sich auf beide
Wege zum Stimmen vorzubereiten, indem
das Gesetz sie verpflichtet dem Stimmge
ber seine Stimme abzunehmen, einerlei
wie er sie auch offeriren mag.
Die letzte Zeitung.
Dies ist die letzte Zeitung die wir noch
vor der October-Wahl zu liefern im
Stande sind. Wir können also weiter
nichts thun was dazu beitragen könnte,
die Whigs zu bewegen der Wabl beizu
wohnen. Laß eS aber ein jeder Whig im
Andenken erhalten, daß diese Wahl eine
wichtige ist, und bleibe keiner zu Hause.
ES wäre höchstens zu wünschen —ja es
wäre in der That für daS gemeinsame
Interesse, so wie für die Parteien selbst,
beßer wenn beide Parteien auf der S u
priem-Richter Bank und in dem C a
nal-Board representirt sein würden.
Also auf, Ihr eurem Vaterlande stetS ge
treue Whigs—geht zur Wahl und stimmt,
obschon wir keine (Zauntn-Candidaten ha
ben, das ganze Whig-Staats-Ticket.—
Thut Ihr das, dann erst habt Ihr Eure
Pflicht gethan und nicht eher. Ja woh
net alle der Wahl bei, wie es sich für gu
te Patrioten geziemt, nnd zeigt der Welt
daß Ihr Eure Grundsätze immer noch
lieb l)abt, und entschlossen seid dieselbe zu
befördern. ES ist durchaus nichts vor
handen das die Whigs entmuthigen soll
te, denn daß sie gute und heilsame Grund
sätze zu befordern suchen, beweißt derUm
stand klar, daß unsere Gegner endlich ge
zwungen worden sind, nun einen unserer
Grundsätze anzunehmen, um ihre Partei
vor dem Untergang zu retten. Wir ha
ben nämlich Bezug auf den Verkauf der
Staatswerke. Dies zeigt schon hinläng
lich daß, obschon wir unsere Candidaten
nur sehr selten erwählen können, wir den
noch unserem lieben und theuer erkauften
Aaterlande heilsame Dienste zu leisten im
Stande sind. Aufdaher Whigs und woh
net am nächsten Dienstag alle der Wahl
bei, und stimmt für die Whig-StastS-
Candidaten, dann, und nur dann erst habt
Jbr Eure Pflicht gegen Euer Vaterland
erfüllt.
Unserm Nachbar vom hiesigen
„Demokrat" sind wir eine kurze Zurecht
weisung schuldig. Er sagt nämlich in sei
ner letzten Nummer, die WhigS hätten
den Versuch gemacht, mit einigen unzu
friedenen Demokraten ein OppositionS-
Ticket zu formiren, aber es sei ihnen miß
lungen. Dem ist aber durä)auS nicht so
—kein einziger Whig, zu unserm Wissen,
wünschte einen solchen Wahlzettel, son
dern im Gegentheil würde Jeder sich ei
nem solchen widersetzt haben. Was un
sern Nachbar bewogen haben mag einen
solchen groben Fehler zu begehen« ist und
wird uns ein Räthsel bleiben. Es ist doch
immer am Besten und Schönsten, und
bringt ohne Ausnahme die besten Früch
te, »venn man die Wahrheit redet.
Die Fair
Die zweite jährliche Ausstellung der Le
ch» Eaunty Ackerbau - Gesellschaft, am
Mittwoch, Donnerstag und Freitag der
letzten Woche, ist recht glänzend ausgefal
len. Obschon das trübe Wetter und eini
ge Regenschauer am ersten Tage die Lie
ferung mancher Ausstellungs Gegenstän
de verhindert haben mag, so ivar doch die
Verschiedenheit und Vortrefflichkeit der
ausgestellten Gegenstände im Ganzen ge
nommen nicht besser zu wünschen. Die
Bciwohnung an den beiden letzten Tagen
war ungemein stark—wir würoen die an
wesende Menschenmenge zu nicht weniger
als Zehntausend anschlagen. Won den
ertheilten Prämien werden wir eine s.iste
mittheilen, sobald wir dieselbe erhalten.
Die Einnahme durch Tickets soll bei ? 2,-
200 betragen.
Steuer Patont Ofen
Da wir gerade von der Falr sprechen, so möch
ten wir noch des neuen Ofens erwähnen, der durch
Hrn. Charles L. Ginklnger, von dieser
Stadt, erfunden und patentirt tst und wahrschein
lich von den meisten Besuchern der Fair beimrkt
wurde. Soviel wir von einer Eramination des
selben verliehen, glaube» wir, daß es ein ganz vor
züglicher Ofen ist, für Holz und Kohlen gleichgut
eingerichtet. Hr. Ginkinger wird ln wenigen Ta
gen ein großer Vorrath auf Hand haben und es
dann dein Publikum durch eine ZeitungS-Anzeige
bekannt mache», wie jeder Geschäftsmann sollte.
Einstweilen ladet er Alle ein, wein es schickt, vor
läufig bei ihm anzurufen —No. 7, Ost-Hamilton
Straße.
Der StaatS-Tax.
Alle guten Whigs und alle solche die
des Taxbezahlens müde sind, sollten am
nächsten Dienstag auf die Wahl gehen
und für M ose s Powna ll fürCanal-
Eommissioner stimmen. Kann er erwählt
werden, so wird er ein scharfes, Auge auf
die beiden andern Canal-Eommissioners
gerichtet halten, und wird die Räubereien
an den öffentlichen Werken, auf die wir
das Volk schon längst aufmerksam mach
ten, und welches nun von unsern Geg
nern selbst bestätigt wird—sa noch schlim
mer geschildert wird, als dies je von uns
geschah—einstellen. Bleibt Ihr aber zu
Hause, oder erwählt Ihr sogar seinen
Gegner, so werden die alten Räubereien
immer wieder fortdauern, trotz dem daß
jeder Tarbezahler weiß, daß dieselbe bis
zu einem schändlich hohen Grade betrie
ben werden. Also kommt alle zur Wahl
Ihr guten Whigs, und thut Cure Pflicht
getreulich, und sucht diesen Raub aus der
Staats-Casse auf immer einzustellen.
Unser Staats-Ticket.
Die Nachrichten zur Erwählung unse
res StaatS-Tickets in andern Theilen des
Staats, lauten höchst günstig. Wie kann
es aber auch anders sein, denn die Candi
daten die dasselbe bilden, sind alle Män
ner von unbescholtenem Ruf, sind recht
schaffen, fähig und ehrlich, und selbst vie
le Gegner, die noch keine Partei-Sklaven
sind, im Westen und Norden, werden die
selben unterstützen. Wollen die Whigs
von Lecha also die einzigen im Staate sein,
die ihre Pflicht vernachläßigen. Hoffent
lich nicht —dies wäre unverzeihlich.—
Kommt daher Alle am nächsten Dienstag
zur Wahl, und mag dann der Ausgang
sein was er immer will, so habt I h r Eu
re Pflicht gethan.
Die Wachsamkeitö-Committeen.
Die vorjährigen Wachsamkeits-Com
mitee-Männer sind hiermit benachrichti
get, daß zufolge eines BeschlußeS der ste
henden Caunty-Committee, sie bei näch
ster Wahl nochmals als solche zu dienen
haben.
Die Pflichten eines Wachsamkeits-Com
mittee-Mannes sind wichtig, und nur zu
oft werden dieselve in manchen Taunschips
vernachläßiget. Die Pflichten sind: Vor
dem Wahltage schon Tickets auszutheilen
—dafür zu sorgen daß alle Stimmgedel
der Wahl beiwohnen—daß kein Stimm
geber um seine Stimme betrogen wird,
und daß keine ungesetzmäßige Stimmen
eingegeben werden. Wir hoffen daherdaß
Committeen dieses Jahr ihren Pflich
ten getreulich nochkommen werden.
die schon solange
unter der schweren Last geseufzt haben, die
Öffentlichen Werke aufrecht und im Gang
zu halten, können sich freuen, daß die
Stunde ihrer Befreyung von dieser Last
herannahet. Es sind jetzt alle Anzeichen
vorhanden, daß das Volk den Verkauf der
Ttaats-Werke fordern wird, und daß das
Heer von Aemterhaltern, die schon so lan
ge sich von seinem sauern Schweiß gemä
stet haben, wird entlassen werden, um ihr
Brod durch ehrliche Arbeit zu verdienen.
Um aber den glücklichen Ausgang dieser
Sache gewiß zu machen, muß jeder Stimm
fähige zur Wahl gehen. Laßt einmal die
Herren in Harrisburg sehen, daß es dem
Volk einErnst ist, und sie werden sich
nicht länger unterstehen dürfen, den Wün
schen des Volks sich zu widersetzen.
Eine Mehrheit für daS Whig Ticket
wird den Verkauf der öffentlichen Werke
zuwege bringen. DieS kann leicht gesche
hen, wenn die Whigs herauskommen. —
In einer oder zwei Stunden konnte jeder
Stimmgeber seine Stimme eingeben, und
dann wieder z v seiner A rbeit zurückkehren.
Wird sich wohl irgend. Jemand weigern
dies zu thun?
die Oeffentlichen Werke ver
kauft werden (was zu gegenwärtiger Zeit
leicht geschehen könnte) so würde ver St.
Tax auf einmal um ein Drittel herabge
setzt oder verringert iverden. Ist es dieser
Erfolg nicht werth, daß man sich bemühen
sollte, ihn zuStande zu bringen? Darum
sollte jeder Stimmmgeber am Nlen Ok
tober herauskommen, und seine Stimme
für das ganze Whig Ticket eingeben.
„Onkel Sain'S Palast" ist der Name
eines neu»n Werkes, das aus der Feder des Fräu
lein Emma Wellmont im Verlage von Massey und
C». in Boston erschienen ist.
Nnsere StaatS-Vanäle.
Eine der schändlichsten Schwindclanstalten, sagt
dcr Eric Zuschauer, die je in diesem oder in ir
gend einem anderen Lande bcstandcn haben, ist un
ser jetziges StaatS-Eanal Institut. Die Schur
kereien, die da getrieben werden, fangen an, nicht
allein von den Whig-Zeitungen, sondern auch
selbst von demokratischen Mitgliedern und Zei
tungsschreibern, die noch einige Ehrlichkeit behal
ten haben, bloSgestellt zu werden. Was in Recht
schajfenbclt angefangen wurde, ist durch Partei-
Politik verhunzt worden. Was ein Denkmal des
Stolzes für den Staat hätte werden sollen, ist
nun ein Denkmal seiner --schände. In unseren
Staatsioerken wird jetzt mehr Unehrlichkeit er
zeugt, gemeinere Spekulationen getrieben und selbst
schlechtweg Diebstahl begangen, als in allen an
deren Lasterhöhlen unscrc« Landes zusammen ae
nommcn. Der Partei-Faullenzer, dcr politische
Betrüger, der steche StaatS-Jndustricrittcr, der
hinterlistige Gauner, dcr durch hochfahrende Phra
sen und Salbadern von „Demokratie" und von
„Patriotismus" und von „Tugend" dem Volk
Sand in die Augen streuen kann, erhält die Bro
cken von unseren StaatS-Canälen und Eisenbah
nen, und wird feist und fett aus uud a» denselben.
Durch diese Art Demokratie wird das Volk unse
res gedrückten Staates uni mehr bcraubt, als die
gedrückteste Nation Europa'S von ihren monarchi
schen Tyrannen. Wenn unscrc „demokratischen"
Canal-Commissioncrö an eincni Etücklben Eisen
bahn über die AlleghenieS alle Contrakte, statt an
den Wenigstnehmcndcn, an den Meistnehmenden
verakkordiren, blos weil diese Meistnehmenden
CabinctSbeaintc des demokratische» Gouv. Bigler
und Verwandte dcr Canal-CoinmissionerS sind,
und dadurch mit der größten Frechheit den «taat
um wenigstens S2W,l)l)0 beraube», so ist das al
les recht, denn es sind „Demokraten" die es thun.
Wenn drei bis vier Faullcnzcr, politische Schrcicr
und VolkSverduniiiicr an kurze» Strecken des
StaatS-CanalS mit drei bis vier Thalerper Mann
des Tags und reichlichen Abfallen bezahlt, ange
stellt werden, wo allemal einc einzige Person für
anderthalb Thaler des TagS den Dienst versehen
könnte, so sind die demokratischen Zeitungsschrei
ber weit davon entfernt, dieses zu rügen. Nein,
das wäre Verrath an dcr Partei. Sic müssen die
H.indSjmigen jener politischen Gauner bleiben,
welche sie und ihre Kinder unter ein unzerbrechli
ches Schuldenjoch stecken. Anstatt sich um die
Uebel im Staatshaushalt zu kümmern und das
Volk aufzuklären über die großartigen Betrügerei
en, die unter dem Namen Demokratie an ihm be
gangen werden, faseln sie lieber von Tcmperänz
und Anti-Tcinpcräiiz Spuck dem Volke etwas vor
setzen dessen Leidenschaften wegen Nebenfragen in
Bewegung, damit feine Einbildungskraft gereizt
bleibe und eS ja nicht darauf verfiele, einmal über
die Missethaten scincr politischen Schinder nachzu
denken. An fünfzehn Jahre lang haben u»fere
politischen Gegner die Staatswcrkc, dicse milch
ende Kuh—diese Haupt,znellc ihrcr Macht—un
unterbrochen in ihren Händen gehabt, und den
! Staat jährlich um Hunderttausende betrogen; wä
! re cs dahcr nicht Zcit, daß cndlich cinmal cine
Acndcrung cinträte ? Müssen von den alten Dro
! nen immer wieder gewählt werden? Wollen nicht
die ehrlichen und vernüftigen Demokraten in der
herannahenden Wahl einmal helfen einige derfel
ben auf den Sand zu fetzen ? Wir wollen sehen.
Ein ehrlicher Beamter.
In Bezug auf I. Porter Brawley, dem gegen
wärtigen Ge> eral-Landmesscr und Candidaten znr
Wieder - Erwählnng für dasselbe Amt, auf dem
I Lokofokv-Ticket, sagt das Harrisburg Journal, daß
er sein Interesse in zwei Kontrakten an dcr Alic
ghcny Staats-Eisenbahn, welche ihm von der Ca
nal Board'verliehen worden waren, mit einem
Prosit von Slij,i)i)(l verkaufte, und daß man
allgemein glaubt, daß er auch in anderen Sektio
nen interessirt ist, obwohl sein Name nur in zweien
als Kantraktor auf der Liste steht. Man wild
sich erinnern, daß für die beiden Kontrakte, w.lche
an I. Porter Brawley und Co. gegeben worden,
von zuverlässigen Männern Kl 2, 7i)2 weniger ge
boten wurden, als die Suimne welche Brawley
dafür erhielt, und es ist wohlbekannt, daß er den
ihm überlassene» Sektionen nie die mindejte Auf
merksamkeit schenkte, aber er versicherte sich dir
Kontrakte über bessere Männer und zu verschwen
derischen Preisen, für den einzigen Zweck, dieselben
mit großem Profit an Andere zu verkaufen. Das
Journal sagt ebenfalls daß er dem General Land
niesseramte auch wenig oder gar keine Aufmerksam
keit widmet und scit dcm letzten Frühjahr mir we
nige Tage in Harrisburg war. Er erhielt einen
großen Gehalt vom Staate, um den Pflichten sei
nes Amtes abzuwarten, hat aber während dersel
ben Zeit einem fetten Kontrakte feine Aufmerksam
keit gewidmet, welchen er von der Regierung er
hielt, Schweinefleisch für die Marine anzuschaffen.
Hr. Brawley ist, wie gesagt, wieder ein Candidat
für das Ä.'Nt welches er jetzt entehrt, und seine Er
wählung wurde ein Fleck auf den Charakter des
Staats fein. alle die, welche cs wissen daß
er unfähig und des in ihn gesetzten Vertrauens
unwürdig ist, gegen ihn stimmen, so muß er mit ei
ner großen Mehrheit besiegt werden. Die Her
ren Demokraten mögen sich'S überlegen, ob eS
rathsam ist, für einen solchen Mann zu stimmen.
Die nahe Wahl.
Scit dielen Jahre» herrschte keine so große
Ruhe kurz vor einer allgemeinen Wahl, als ge
genwärtig. Nicht allein in unserm, sondern auch
in dcn meisten andern CauntieS von Pennsylva
nien, werden die Wahl-Angelegenheiten nur we
nig besprochen und dcr Kampf ist nur in den we
nigen CauntieS etwas warm, wo Lokal-Interessen
mit der Wahl verbunden sind. Es scheint fast als
ob die beiden großen Parteien im letzten Jahre
ihre Kräfte überschritten und noch nicht genug wie
der gesammelt hätten, uin dieses Jahr mit demsel
ben Eiser zu wirken. Es mag aber auch sein, daß
sie es nicht der Mühe werth halten, rccht cisrig zu
wirkcn.
Unter solchen Umständen sollten die Whigs sich'S
zur Ausgabe machen, ihre volle Kraft herauszu
bringen, denn es ist nicht unmöglich unscrc Can
allc Whigs für sie stimmen. Unsere politischen
Gegner sind unter sich selbst zerfallen und es wird
ihnen nicht gelingen zur nächsten Wahl ihre volle
Macht herauszubringen. Sie streiten sich nicht
um Grundsätze, sondern nur darum : welche Fak
tion die Aemter haben soll. —Dies ist nicht dcr
Fall bei dcn Whigs. Sic sind cinig in ihrcm
Strcben und wenn sie auch im vorigen Jahre eine
bcdcntulde Niederlage erlitte» haben, bilden sie
doch gegenwärtig wieder cine starke Partei, dic
mächtig gcnug ist, ihren uneinigen Gegnern gegen
über etwas zu wirkcn, wcnn sie nur wollen.—
Die heilsamen Maßregeln, welche dic Whigs in
Pennsylvanien cinzusührcn bcabsichtlgcn, niösicn
sicher erreicht werden, wcnn sie ihre Schuldigkeit
thun, welche das Wohl des Staates mehr als das
ihrcr Partci von ihnen fordert.- —(Lib. Beob,)
lK>-Unter dcn Juwelen im Glaspalast ist ein
Halsband, mit Perlen und einem Diamant besetzt.
Das Halsband wird ans ? 15,000 geschätzt, der
Diamank allein aus 55,000.
Die schönen Künste.
In unserem praktischen, geldmachenden Jahr
hundert wird gemeiniglich auf die Künste, wir mei
nen Dichtkunst, Malerei, Musik, als nur zur Zier
de dienend, ja als eine Verschwendung der Zeit für
Leute von Verstand und Geschäft, herabgesehen.
Die schönen Künste, sagen sie, sind nicht wesentlich
zum Leben ; Nationen können ohne sie Einfluß und
Macht erlangen, während Einzelne dadurch, das,
sie sich ihren sanften Lockungen nicht hingeben, Zeit
und Geld sparen werden. Die Folge dieser Art
zu denken zeigt Vernachlässigung der Bildung,
Mangel an Sympathie für alles wahrhaft Mensch
liche und die Abwesenheit eines Geschmacks für alle
edleren und feineren Genüsse. Dle Künste, nicht
der Heroismus oder die Industrie der Griechen,
haben sie zu Lehrern der Menschheit gemacht nnd
diesem wunderbaren Volke eine Unsterblichkeit ge
sichert, welche den ewigen Wechsel der Zeiten über
daurr» wird. Die Industrie der Chinesen kann
>» einer späteren Periode zurückgeführt werden, als
zu der des PerikleS ; aber sie war nicht im Stande,
die Himmlischen vor dem allererniedrigensten Ma
terialismus zn bewahren, der immerhin die Fähig
keiten cincs Volkes Jahrhunderte lang gefesselt
hält.
Ohne die bumanisirenden und erhebenden Ein
flüsse der schönen Künste sind auch wir, obgleich
eine christliche Nation, der Gefahr ausgesetzt, in
den gröbsten Materialismus zu verfallen. Erwer
ben wir Reichthum, so können wir doch unmöglich
nnsrc ganze Zeit unsren physischen Bedürfnissen
diene». Die Glückliche» und Erfolgreichen finden
Muße, die Arbeitende» verlangen Erholung von
der Arbeit. Besitzt ein Volk einen gebildeten Ge
schmack, hat es eine, wenn auch nur unvollkomme
ne, Würdigung der schönen Künste, dann wird es
keine Schwierigkeit finden, die Zeit zwischen Ge
schäft und Thätigkeit aller Art mit vernünftigen
Vergnügungen auszufüllen und die Zeit, auf sol
che Weise zugebracht, wird es zu vernünftigem und
mehr ernstlichem Streben befähigen. Der Hand
werker, welcher sich gewöhnt, das Ebenmaß der
Formen zu betrachten, wird sich einen Geschmack
envcrben, der ihn in seinem Geschäft unterstützen
wird; der reiche Kausniann, der ein Freund und
Gönner der Künste ist, wird sich, anstatt mit ge
meinem Prunk des Reichthums, mit geschmackvol
ler Eleganz umgeben und der Mann von Fach wird
sich erfreuen über die Schönheit und Harmonie der
edelsten Schöpfungen des Menschen in ihrer Uc
bcreinstimmuiig mit den Offenbarungen der Wis
senschaft. Denn die Gesetze, welche die schönen
Künste regieren, sind so unveränderlich, wie jene
des Universums. Sie tragen den wahren Stem
pel der Menschlichkeit an sich, werden durch die
Anschauung erkannt und wiedergaben und dar
gestellt durch den Künstler. Nur in den schönen
Künsten erkennen wir den Genius des Menschen.
Unsre Erkenntniß wird für immer Stückwerk blei
ben, unsre Industrie eine schwache Nachahmung der
Geschicklichkeit der Würmer und Insekten. Nur
durch die Künste betrachten wir die Gesühle, die
Leiden, die Freuden, däs Streben unsres Geschlechts
nnd werden von thierischen Leidenschaften zu der
Bcschauung des Erhabenen und Schönen geführt.
Und welche neue Quellen des Glückes und der
Freude öffne» sich den Verehrern der schönen Kün
ste ! Ganze Regionen veredelter Genüsse, bisher
verschlossen nnd uncntdeckt, bieten sich ihren ent
zückten Sinnen dar, und jenichr sie sich daran er
götzen, desto mehr werden sie vorbereitet für höhe
re nnd nachhaltigere Vergnügungen. Ein Leben,
gänzlich dem Streben nach Reichthum gewidmet,
eine Eristenz, gänzlich in Arbeit zugebracht, ist
nicht allein erschöpfend für Geist und Körper, son
der» in gewisser Hinsicht erniedrigt und vermindert
es die höheren Kräfte. Nur in der glücklichen
Thätigkeit aller menschliche» Fähigkeiten erfüllt
der Mensch seine Bestimmung aus Erden. Eine
Entwickelung nach einer einzigen Richtung hin
muß nothwendig zu Abirrungen führen und die
Harmonie und Schönheit des Ganzen zerstören.
Es ist naturgemäß, daß der Mensch Erholung
von der Arbeit sucht und wo der Geschmack ausge
bildet ist, wird man zu veredelten wel
che den Geist erheben, während sie dem KörperEr
leichtcrung verschaffen, seine Zuflucht nehmen.
Der miterielle Chinese, der rohe Türke, der ri-ste
von welchen nur ein Verzerrer der Natur ist, wäh
rend der letzte den Genius der Griechen mit Füs
sen getreten, kennen keinen höheren Genuß, als
den verdummenden, Geist und Herz zerstörenden
Rauch des Opiums, wahrend das arbeitende nnd
darniedergetrückte Volk der Britten und Jrländer
in dem berauschenden Getränk Vergessenheit oder
eben Boden, übcrflüßigen Belohnungen des Fleis
ses und den freiesten Institutionen der Welt, sind
kaum erhaben über jene, in dem Rennen nach thie
rischen und erniedrigenden Lastern in dem Laufe
des alltäglichen Lebens.
Wie verhält sich dies ? Werden die Vorschrif
ten unsrer Sittenlehre?, werden die feierlichen Ge
bote unsrer Religion, wird die öffentliche Meinung
solcher gemeiner, herabsetzender Ansschwcisung kei
nen Einhalt thun ? Ohne Zweifel thun sie ein
Großes, sie einzuschränken. Aber die Mensche»
werden Genüsse fordern und wo sie sich denselben
nicht öffentlich hingeben können, werden sie zu
Schlupfwinkel fliehen und die Heuchelei wird zum
Laster ihre Zuflucht nehmen. Läßet edlere und
höhere Genüsse vor das Volk gestellt werden. Las
set den öffentlichen Geschmack durch Darstellurg
der Künste gebildet, lasset die Musik, die Malerei,
die Bildhauerkunst zur Erziehung der Sinne und
Gefühle des Volks angewandt werden und die
Verehrer des Rums und Brandys unterdrücken.
5 W.
Horace Greel», der Herausgeber der
Neu Dork Tribune, machte letzthin folgende An
kündigung !
"Wir werden kein Ticket für Staats- oder an
dere Beamten an die Spitze unsercr Spalten setzen.
Wir geben diese zeitige Nachricht, damit unser Be
werbe, als seyen wir mit diesem Candidaten oder
jenem Ticket nicht zufrieden. Während wir ge
sunde Grundsätze und wohlthätige Maßregeln eh
re» und vertheidigen, werden wir künftig von
Parthey-Gebräuchen, Befehlen und Platformen
ganz unabhängig handeln, den Gebrauch aber, das
Ticket an die Spitze der cditoriellen Spalten zu
setzen, als eine veraltete Fori» betrachten und »i,4
blos auf unsere Artikel verlassen, unsere UebcrM
gung auszusprechen und unsere Bevorzugungen
anzudeuten."/
VM-Jn Boston wurde in letzter Woche ein
zweijähriges Kind erhängt gefunden, welches mit
dem Kopf zwischen dem Querbalken und Kopfstück
einer Beilade fest saß. Es war offenbar während
der Nacht dahin gekrochen, denn man fand cs in
dieser Lage todt am nächsten Morgen.
Wasser weich zu machen. —lm
Klsine wird angegebcn, daß man drey
bis vier Eimer hartes Wasser durch Znsetzung von
einem Eßlöffel voll Salz weich machen könne. —
Das wäre ein händiges Mittel, und kann gar
leicht probirt werden.
Per Telegraph.
Die StaatSsair.
Pit tSburg, Sep. 28.—Die Stadt ist zum
Ucbcrströmcn mit Fremden angefüllt, welche von
allen Seiten aus West.Pennsylvanien und rem
benachbarten Ohio zusammengekommen, um Theil
an der Ackerbau-Messe Hierselbst zu nehmen. Die
zur Schau gestellten Pferde. Rindvieh, Schaafe,
Schweine u. Ackerbau-Gerä'tkschasten sind zahlreich
und auserlesen. Alle Hotels der Stadt und von
Allegheny sind mit Gästen angefüllt.
PittSburg, Sep. 26.—Die hier gehaltene
Ackerbau-Messe hat einc unermeßliche Masse von
Besuchern herbeigelockt. ZwölfCarS an der Ohio -
Pcnnsylvania-Eifenbahn kamen sämmtlich mit Per
sonen angefüllt hier an. Unsere Stadt ist mit
Fremden überfüllt. Die Ausstellung enthält schö
ne Muster aus jedem Aweigc der Manufaktur und
Produktion.
Buffalo, 29. September.—Ein furchtba
rer Sturm hat gestern auf dem Eric See gewüthet
und großen Schaden angerichtet. Eine Menge
Schiffe sind an's Ufer getrieben. Der Schooner
Puritan hat bei Michigan City gestrandet. An
dere Schiffe sind mehr oder weniger beschädigt.
Der Sturm ist der furchb.irste, den wir seit Jah
ren erlebt habe». Man fürchtet, daß viele Men
schen auf den Sien um'S Lebe» gekommen sind.
Die Wherfte am Hafen stehen sämmtlich unter
Wasser.
Neu-OrleanS, Sep. 26. Berichte aus
Galveston vom Freitage melden, daß das Fieber
daselbst durchschnittlich täglich l 0 Personen fort
reißt, unter den Opfern befinden sich Major San
derson und Professor Ruter.. Der erste wurde
auf dem Sterbebette beraubt und drei Personen
sind wegen des Diebstahls verhaftet.
Mobile, Sep. 28.—Das Fieber ist hier im
Abnehmen. Wir haben heute nur l t Todesfälle,
darunter 9 vom gelben Fieber gehabt.
BatonNouge, Sep. 2t. —Wir haben in
den letzten 10 Tagen 5iZ Todesfälle vom Fieber
gehabt. Col. Morgan von der Ver. Staaten
Armee ist ein Opfer der Epidemie gestorben.
Mobile, Sep. 26.—Das gelbe Fieber,
iiiinmt hier ab. Am Freitage sind nur l 8 Beer
digungen berichtet, und während der gestern Abend
abgelaufenen 2! Stunden li, darunter 9 vom
gelben Fieber. Es sind vom l. Aug. bis zum
23. Sep. 1002 Personen, darunter 7i2 vom gel
ben Fieber gestorben.
Neu-OrleanS, Sep. 26. —Während der
gestern Morgen abgelaufenen 2l Stunden fanden
hier 35 Todesfälle Statt, darunter l 6 vom gel
ben Fieber. Die Zahl der heute Morgen berich
teten Todesfälle waren 10, von denen 17 vom
Fieber. Es werden von heute an keine tägliche
Berichte weiter vom GesundbeitS-Board veröffent
licht.
Natchez, Sep. 20.—Vom 19. Juli bis 18.
September sind hier aus einer Bevölkerung von
2000 Seelen 256 Personen gestorben. Berichte
von Plaquemine, Vicksburg Und andern Plätzen
am Mississippi weisen keine Veränderung der Epi
demie nach.
N e u-N o r k, Sep. 27. —Die Aufregung un
ter den Politikern der deinok. Partei in der Stadt
hat den höchsten Grad erreicht. Es ist beinahe
gewiß, daß Charles O'Conner. Eer. Staaten Di
striktS-Attorney und Greene Bronson, Hafen-Col
lector hierselbst in Folge der Briefe, weiche sie an
das Söst-Meeting geschrieben haben, abgesetzt wer
ten. Man spricht davon, daß sie resigmren wol
len, um so der Schande der Dienst-Entsetzung zu
entgehen. Bei dem Einstürze der Platsorm ge
stern Abend während der Massen-Versammlung
sind neun Personen, mehr oder weniger verwun
det.
N e u-I o r k, Sep. 26.—DieNational-De
»ivkraten haben heute Abend ihre Ratification«!-
Versammlung im Park gehalten. Achtb. Tickin
son, Ex.Senator DaweS, Gouv. Williard von
I ldiana, Meik Malsch und andere ausgezeichnete
Redner haben gesprochen. Als der Achtb. Bra
dy die Tribüne betrat, um eine Rede zu halten,
brach die Platsorm, auf wilci'er die Beamte» der
Versamminng, die Sprecher, Reporters und etwa
300 bis standen
VeraE r u z, Sep. 22.—1 n den Staaten
Durango und Chihuahua begehen die Indianer
die schrecklichsten Grausamkeiten, sie rauben und
Baltimore, Sep. 27.—Wir haben die
Post aus Neu-OrleanS bis Mittwoch erhalten.
Die Zeitungen bringen Details aus Texas bis
zum 16. Sep. Das Fieber herrscht in großer
Ausdehnung und Strenge nicht allein in Galve
ston, sondern durch das ganze Innere des Staats.
Das Danipsschiff Louisiana wurde durch Krank
heiten unter der Schiffs-Mannschaft und den Pas
sagieren zurückgehalten, abzufahren. Die Zeitun
gen von Neu-OrleanS enthalten fortwährend trau
rige Berichte über das Vorherrschen des gelben
Fiebers zu Vicksburg, Jackson, Aazoo und an an
dern Plätzen, wo es epidemisch geworden ist. Von
Vicksburg hat es sich in'S Innere ausgebreitet.
Oregon.
Die letzten Nachrichten aus Oregon sind vom
26. August. Der Aufstand der Indianer im
Rogue River Thale hatte große Bestürzung un
ter den Einwohnern verbreitet. Einige Stamme
haben sich verbunden und einen Krieg zur Vernich
tung der Weißen begonnen. Viele Mordthaten
sind schon begangen und es wird großes Gemetzel
befürchtet. Unter den Opfern, die der Wuth der
Wilden gefallen, befindet sich Dr. Rose und John
Harnden. Lieutenant Griffin mit einer Coinpa
nie Truppen hat einen Angriff auf eine große Ban
de Wilder gemacht und wurde, nachdem er ver
wundet war, gezwungen, sich zurückzuziehen. Un
ter Gen. Lane ist eine Expedition räch der Scene
des Vorfalls abgegangen, und es werden blutige
Ereignisse erwartet. Nach den letzten Nachrichten
waren mehr als 26 Weiße ermordet.
Verbrechen. —Nach den Berichten im sie
benten Census hat die Zahl der vom Allsten Juni
18-19 bis zum Msten Juni 1856 in den Ver.
Staaten begangenen Verbrechen, deren Personen
überführt sind, 2?,066 betragen, von denen wa-
ren 13,660 Eingeborene und 14,000 Einwände« '
I
«M-Jn Süd-Carrolton, im Staat Kentucky, >
rief eines Tages vorletzter Woche die Tochter von >
Col. Wilson, in Begleitung ihres Vaters, bey ei- >
nein jungen Mann an, der sie verleumdet hatte. — <
Er konnte seine Aussage nicht läugnen, worauf sie >
eine Pistole auf ihn abfeuerte und ihm eine gefähr-
liche Wunde im Hals beybrachte. >
Schrecklicher Raubmord und Brandstif
tung.
Wir meldeten in unserer vorigen Zeitung in der
Kürze, daß die Wohnung des William Siechrist,
bey Perryopolis, zehn Meilen von BrownSville,
Penn, in der Nacht vom Bten dieses MonatS von
Räubern gewaltsam betreten wurde, ivelch» dessen
Frau ermordcten, ihn selbst schwer verwundeten, so
daß man nur wenig Hoffnung zu seiner Genesung
halte, das Hans ausplünderten und dasselbe dann
sammt der Leiche der ermordeten Frau niederbrann
ten.
Eine Zeitung von BrownSville berichtet nun,
daß zwey junge Männer, Namens George Ward
und Malcolm Gibson, auf die Anklage, diese«
schreckliche Verbreche» begangen zu haben, verhaf
tet und in das Gefängniß eingesetzt worden sind.
Ein GläScken Zimmettropsen, ivelcheS, wie es heißt,
sie einige Tage vor dem Mord in der Nachbarschaft
gekauft hatten, wurde in dem Hof des Hause« ge
funden, in welchem sie verhaftet worden; nebstdem
wurde Blut an ihren Hemden entdeckt, und 30
Ibaler in Geld wur.e in dem Garten des Ward
verborge» gefunden, welches Herr Siechrist erkannt
hat als einen Theil von 200 Thalern, welche au»
dem HauS geraubt wurden in der Nacht, da der
Mord begangen wurde.
Es erhellet, daß als die Räuber im Begriff wa
ren in das Haus einzubrechen, Herr Siechrist von
seinem Bette aufsprang, ein großes Scheit Hol,
ergriff und sich anschickte sich ihrem Eindringen zu
widersetzen, eben als die Thüre einfiel, worauf die
zwey Bösewichte auf ihn eindrangen; einer von
ihnen feuerte zwey Läufe eines Revolvers gegen ihn
ab, wovon beyde Kugeln ihn am Kopf gefährlich
verwundeten, wahrend der andere ihn mit einer
Grubhacke niederschlug, ihm mit den Füßen gewalt
sam aiis den Kopf und die Brust stampfte und ihn
' dann für todt liegen ließ. Frau Siechrist, als sie
die gefährliche Lage ihre« Mannes sah, lies nach
! dem Feuerheerd, ergriff das Schüreisen und machte
einen kräftigen Angriff auf die Schurken, als ein
mörderischer Schlag mit der Grubbacke sie zu Bo
den streckte, worauf dir Teufel in Menschengestalt
sie schlugen und traten bis sie todt war.
Sie begannen dann das Haus auszuplündern,
und als sie dieses gethan hatten, setzten sie dasselbe
an mehreren Stellen in Brand und liefen dann
davon. Wahrend diesem schrecklichen Verfahren,
ungeachtet feinen qualvollen Schmerzen, die er von
> seinen schrecklichen Wunden und von dem Umstand
l auszustehen hatte, daß er sein Weib vor seinen Au
> gen mußte sehen ermordet werden, ohne d « Mög
lichkeit sie zu erretten, und mit der Ueberzeugung,
das, er sein eigenes Leben einbüßen würde, wenn er
einen Versuch machte sie zu retten, hatte Herr
Siechrist die Stanvhastigkeit und die Geistesgegen
wart, sich zu stelle» als ob er todt wäre, indem er
regungslos liegen blicb, bis die Mörder sich ent
fernt hatten, worauf er aus einem hintern Fenster
' hinausstieg, einige Ruthen von dem brennende«
Hause weggieng und dann ohnmächtig zur Erde
niedersank. Er verblieb eine geraume Zeit in ei
nem sinnlosen Zustande, und als er wieder zu sich
kam, war das Haus von den Flammen beynahe
verzehrt Er war durchdeußlutverlüst sehrschwach,
und die Ferse an einem scincr Füße war durch ei«
ncn Schlag mit der Grubhacke auf eine schreckliche
Weise aufgespaltct, so daß er sich glänzlich unfähig
fand, zu stehen oder zu laufen: dcmuiigeachtct
fuhr er fort durch eine beynahe übermenschliche
'?lustrc>ign»g sich auf Händen und Knien fortzu
schleppen über einen sehr rauhen und unebenen Bo
den, für eine Strecke von ungefehr drey viertel
Meilen, bis er die Wobnung von Cook u. Schwei
tzer, bey den „St v.' Works" eir ichte, woselbst
er, blos in seine Nachtkle-ter gekleidet, und völlig
erschöpft, um ungefehr zwey U, r de« Morgens an
kam. Nachdem er Lärm gemacht und jede mög«
liche Pflege, welche sein bedauerlicher Zustand er
sordeite, erhalten hatte, wurde sogleich eine Par
thie von Männern zusammengebracht, welche sich
nach dem Schauplatz der grausenhaften That be
gaben ; allein sie kamen blos noch in Zeit an, um
die rauchenden Ruinen der Wohnung und die ver
kohlten Knochen der crmvrdctcn Frau zu sehen. —
(Volkssrcund.)
—Am Donnerstag, den Bte»
Sept. wnrde die Wohnung des Hrn. Daniel Wick
lein in Robeson Taunschip, Berks Co., am hellen
Tage um Zl-Ul befohlen, die aus einer Bureau-
Schublade entwendet wurden, zu welcher der Schlüs
sel in einer Bor unterm Bett verwahrt wurde. —
Oas Geld bestand ans,'jg spanischen Thalern, L3S
in Note» der Farmcrs' Bank von Reading, und
der Rest in Gold und Silberniiinzcn. Ter Dieb
stahl muß entweder früh Morgens oder gegen
Abend verübt seyn, während die Männer anf'm
Heide und die Frauen am Milchen waren. Der
Dieb war offenbar mit dem Hause und der Fami
lie genau bekannt, sonst hätte er den Schlüssel
nicht finden können. Ein von ihm auch mitge
nommener Rock, wurde später in dem nächst zum
Hause befindlichen Felde unter einem Hafcrstvck ge
fundn!.—(Adler.)
viS"Eine Convention der deutschen reformirtcn
Kirche kam am2l. September zu Columbia in
Ohio zusammen. Der ehrwürdige Gerhart führ
te den Vorsitz. Die Convention repräsentirt zivet
Svnoden: die östliche, bestehend aus den in dem
östlichen Pennsylvanien, in Maryland, Virginien
und Nord-Carolina belegenen Kirchen, und die
westliche bestehend aus den in Ohio, dem westli
chen Pennsylvanien und an beide stoßenden
len des Westens. Sie zählt nahe an MV Ge
meinden und 275 Pastoren. Die Convention ist
ein berathender Körper und ist aus einem Geistli
chen und zwei Laien, als Delegaten von jeder Kla
ße innerhalb ihrer Gränzen vertreten. Zwei Drit
theile der Gemeinden dieser Kirche sind in Penn
sylvanien belegen.
Nordzweig Ca na l.—Einc Strecke die
ses Canals von fünf und neunzig Meilen, reichend
von Pitt«ton in Luzerne Caunty, bis nach Athens,
in Bradford Caunty, wird auf Anordnung der
Canal Cominissioner am töten mit Was
ser gefüllt werden und in Gebrauch kommen. —
Viele Bestellungen von Kohlen für den westlichen
Theil des Staats Neu-Aork sind bereits in Pitt«-
ton gemacht worden. Von Slthcns bis znr Ncu-
Aork StaatSgrcnze, eine Entfernung von Zr Mei
len, soll bis zum l sten nächsten April ein Canal
vollendet werden, der dort mit dem direkt nach der
Stadt Aeu>?lork führenden lunction Canal iu
Verbindung tritt.
Correspondent des Ohio "Farmer"
bereitet auf folgende Art einen Dünger, den-er
den« Guano nächst stellt. Zu vier Büschel Aesche
rig (ausgelaugte Holzasche) nimmt er ein Büschel
Hinkelmist, vermischt beydes recht gut und deckt
dann den Hausen mit Gyps zu. In einigen Ta
gen ist die Masse trocken, doch läßt man sie ruhig
liegen, bis man Gebrauch davon machen will, dann
wird das Ganze erst noch mal tüchtig gemischt.—
Eine Handvoll davon an jeden Wclschkornstock,
kurz vor einem Regen gethan, meynt er, würde die
Ernte um ein Drittel erhöhen. Das mag recht
wohl seyn, und kömmt auf einen Versuch an.