Der lecha patriot. (Allentaun, Pa.) 1848-1859, September 28, 1853, Page 2, Image 2

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Fercha Patriot.
MlKeMüUiMp Pa.
Mittwoch. Sept. Ä».
Demokratische whiy -Sr-ats-jernrniiungen.
Für den Verkauf der öffentlichen Werke.
Richter der Supreme Court:
Thomas Ludd
Canal-Commissioner:
Moses pownal!
von ?a»loster Saunt«.
Auditor-General:
Alexander N. McClnre
Landmesser-General:
Christian Alcners
Unser Einkauf von Büchern, Papier,
Schreibmaterialien, und allerlei sonsti
gen in einem großen Buchstohr zu findenden Arti
kel sind j,tzt erhalten, und wir laden daher das
Publikum ein anzurufen. Kommt und sehet!
Erscheinungswerthe Mittheilun
gen jeder Art sind uns immer sehr ange
nehm ; doch sollten alle unsere Leser und
Andere wissen, daß keinerlei Einsendungen
aufgenommen werden, wo uns der Ein
sender seinen Namen mit;utl)eilen vergißt.
Unser Staatszettel.
Obfchon dieses Jahr kein Whig Caunty-Zettel
im Felde ist, so ist es doch die dringende Pflicht
aller Whigs, auf die Wahl zu gehen und ihre
Stimmen für dcn Whig StaatSzettcl einzugeben.
Die zu füllenden Staat Samter sind alle von der
größten Wichtigkeit und die daju ernannten Can
didaten auf der Whigfeite tragen einen tadellosen
Charakter und besitzen anerkannt große Fähigkei
ten. Nicht nur ist cin Canal-Comniißioncr zu er
wählen, dcßen großer Einfluß auf die Geldange
legenheiten des Staats keinem Bürger mehr un
bekannt sein kann; sondern auch eln 'Richter der
Supreme Court, cin General-Auditor und ei» Ge
neral-Landmesser. Besonders wichtig für die gan
ze Gemeinheit ist die Supreme-Court und es wäre
doch gewiß wiinschcnswerth, daß wir für jene
Stelle unsern Candidat wählen könnten. Der
Achtbare Thomas A. Bndd ist cin Manu von gro
ßer RechtSgclehrtheit und von hohem moralischen
Werth; cr wäre cinc Ehre für die Richterbank;
und wenn alle Whigs zur Wahl gehen und für
ihn stimmen, so bann er, sammt seinen Mit-Ean
didaten, erwählt werden. Der 1 lte Oktober wird
entscheiden, Ihr Whigdemokraten, ob Ihr Das
zu thun willig seid, was Ihr gewiß Alle für Recht
halten müßt. Möge keiner feine Pflicht vernach
täßige»—den» sie ist ja so leicht zu crfüllcn.
Lecha in der Reihe!
Die Demokratie von Lecha Caunty ist nun auch
in die Reihe derjenigen CauntieS eingetreten, wel
che sich sür den Verkauf der StaatSwerke erkläre»,
obfchon mit einem etwas schlauen „Vorbehalt."
nämlich folgender Beschluß paßirt:
„Beschloßen' —Daß unsere Represen
tanten in der Staats Gesetzgebung hier
mit instruirt seien, für den Verkauf der
öffentlichen Werken zu stimmen, vorbe
halten, daß dieselben verkauft werden kön
nen, an einem ni cht z u großen Ver
lust."
Der „Reading Adler" kann hieraus ersehen,
daß cr „zu früh gekräht" hat, als er mit Frohlo
cken verkündigte, die Lecha Caunty Demokratie fei
gegen den Verkauf. Siehst du, Hr. Adler, so
bricht sich ein Grundsatz der Whigs nach dem an
dern Bahn in die demokratischen Reihen. Das
Volk streift immer mehr die Parteifessel» ab und
denkt freier.
National-Nkonuinent.
Der Sekretär der Washington Monument-As
sociation zu Waschington hat uns eine Schrift zu
gesandt, worin das Board der Verwalter alle Rich
ter oder andere Wahlbeamten ersucht, bei der kom
menden Wahl in allen Distrikten schickliche Kassen
anzubringen, wo die Stimmen eingegeben werden,
um damit solche freiwillige Gaben aufzunehmen,
welche die Verehrer des „Vaters seincs Vaterlan
des" zu geben willig sein mögen, um zur Vollen
dung des im Bau begriffenen großen Monuments
zu seinem Andenken verwendet zu werden. Dies
wird ohne Zweifel allenthalben in den verschiede
nen Staaten geschehen, und die Verwalter hoffen
dadurch das nöthige Geld zur Fortsetzung des
Baues zu gewinnen. Sie sagen, daß wenn ein
jeder Bewohner nnserc.S Landes nur cin Fünscent
stück beitragen würde, das Monument dann vol
lendet werden könne. Es wäre allerdings beschä
mend für dieses große Land von 25 Millionen
Seelen, wenn das Monument aus Geldmangel
gänzlich ins Stocken gerathen sollte, nachdem es
bereits zu einer Höhe von 142 Fuß gediehen ist.
Ist ei« Liquor-Nerbots-Gcsctz constitu
tionömaßig?
Das sogenannte „Maine Liquor-Gesetz" wird
von Viele» als constitutionSwidrig angesehen.—
Die hat jedoch scho» anders ent
schieden, wie man im !>ten Bande von „Howard's
Report" von Entscheidungen in den Ber. Staaten
Gerichten, Seite St) 4, findet.
Oberrichter Taney sagt: „Wenn irgend ein
Staat den Kleinverkauf und innerliche» Handel
mit geistigen Getränken seinen Bürgern für schäd -
lich hält und glaubt daß derselbe zu Trägheit, La
ster und AuSschiveifuiig führe, so kann ich nichts in
der Constitution der Ver. Staaten finden um den
selben zu hindern, den Handel zu reguliren und zu
beschränken oder denselben gänzlich auf
zuheben. Cin jeder Staat kann daher seine»
innern Getränkehandel »ach eigenen» Gutdünken
und nach seinen eigenen Ansichten von dem Inte
resse und der Wohlfahrt fciner Bürger reguliren."
(Seite 537.)
Northampton Caunty Acker
bau-Ausstellung findet statt auf den sten,
vten und 7ten Oktober zu Easton.
Der Amerikanische Bauer.
Das !2te oder Schlußheft des dritten Bandes
dieser nützlichen und für den Landbauer so unent
behrlichen Monatsschrift, ist erhalten worden, und
zeichnet sich beides durch Druck und Inhalt bestens
aus. Die HerauSgebcr dieser Bauernzeitung ver
dienen für ihr Unteinehmen in der Lieferung eines
solchen Untmveisungsbuches für den Bauersmann
di, kräftigste Unterstützung»
Ehrlichkeit an den Staatswerke» :
Zstfic möglich?
Diese Frage, welche gegenwärtig eine
der wichtigsten in der pennsylvanischen
Staatspolitik ist, beantwortet dic Demo
kratie vo» Wcstmoreland Caunty wie
folgt :
„Beschlossen, daß wir die Beschlüsse unserer
Brüder vo» Alt Berks cndossiren —daß wir den
soforten Verkauf dcr öffeutlichcn Werke, weicht die
Republik jetzt eignet, billigen, insofern die ver
gangene Erfahrung gezeigt hat, daß es d u r ch
aus unmöglich ist, dieselben e h r
lichund gut zu verwalten, so lange sie
in den Händen de» Staats sind, weil wir gwuben
daß deren Verbleiben in dcn Händcn dcs Staats
cinc nachthciligc Wirkung ausübt, nicht allcin auf
die Moral der Gesetzgebung, sondern auch auf die
dcr Bürger dieser Republik."
Also Berks und Westmoreland, die
zwei stärksten demokratischen Caunties,
erklären öffentlich, eine gute und ehr
liche Verwaltung der Werke sei unter
den Händen deS Staats unmöglich!
Stimmgeber, könnt Ihr solches glauben ?
Stimmt es mit gesunder Vernunft über
ein, zu sagen, irgend ein Beamte k önne
nicht ehrlich sein? Wenn es einmal zu
diesem gekommen ist, dann wehe unserer
Republik! Aber nein, die Sache verhält
sich nicht ganz so. Der schändliche, nie
drige Parteigeist ist die Ursache, daß
unsere Werke so mißerabel verwaltet wer
den. Die Bürger dcs Staats —das heißt
eine Mehrheit derselben—wollte bisher
noch immer lieber sehen, daß die Werke zu
einer Raubmaschine gebraucht werden
sollten um ihre Partei mächtig zu halten,
als daß auch nur eine Person von ihrer
Gegenpartei in das Canalboard gewählt
werde. Ihr Motto am Stimmkasten war
bisher noch nicht: ~Das Wohl des
Staats," sondern : ~DasWohlder Par
tei," und um daö Wohl der Partei zu be
fördern, ist eS nothwendig, so viel als
möglich lauter Beamten von einer Par
tei zu haben, um zu jederzeit ungestört die
öffentlichen Gelder für dic Partei und ih
re Günstlinge verwenden zu können.—
Wäre das Canalboard gemischt und da
rin beide Parteien, wie eS billig ftin
sollte, repräsentirt, dann würde ein Be
amter dem andern auf die Finger sehen —
eine Partei würde die andere bewachen,
und dem Staat würden Hunderte und
Tausende von Thalern jährlich erspart.
Aber warum geschieht dies nicht ? Warum
ist die Mehrheit des Volks nicht willig,
einen solchen Wcg einzuschlagen Etwa
deshalb, weil man diese Wahrheit nicbc
einsehen kann ? Unmöglich, denn da muß
te man ja stockblind sein! Die Betrüge
reien sind so ungeheuer und die Verwal
tung der Werke so beispiellos schlecht, daß
selbst demokratische Blätter sich gedrun
gen fühlen, manchmal die Wahrheit da
rüber zu sagen—wie zum Beispiel der
Easton Argus in folgenden Worten:
„Wir zweifeln ob in der ganzen Union eine
schlimmere Sett Schurken gefunden werden kann,
als diese Raubvögel, welche beständig an dcn öf
fentlichen Werken PcnnfylvaiiicnS raubcu. Sic
habe» sich, gleich so vielen Straßenrälibern, über
dcn Staat ausgebreitet, plündernd und stehlend
wo sich ihnen Gelegenheit dazu darbictct."
Dies ist eine harte und schwere An
schuldigung —aber wen trifft dieselbe und
welche Partei? Trifft es Joshua Duu
gan, den Canal-Commißioner-Candidat
der Whigs vor drei Jahren? Nein; denn
ein „Demokrat" mußte erwählt werden
—William T. Morrison war der Mann.
Trifft es den ehrlichen Johl'. Strohm, den
Whig - Candidaten vor zwei Jahren?
Nein; denn gleichzeitig mit W. F. Hohn
ston, jenem Muster-Gouvernör, mußte
auch er über Bord geworfen werden, um
einem Mann wie Seth Clover Platz zu
machen. Zrisst eS Jacob Hoffman, un
fern letztjährigen Candidaten? Nein;
denn der war ja auch cin Whig; einen
„Demokraten" mußten wir haben, einen
getreuen Diener der Partei—und cin sol
cher war William Hopkins. „Nieder mit
den Whigs, sie sind Föderalisten und
Avolitionisten, was sie uns von der
schlechten Verwaltung der Staatsangele
genheiten sagen sind lauter Lügen—Hur
rah für die Demokratie!" so ungefähr
lautete das Motto noch jedesmal—und die
Folge war, es wurde fortgeraubt—die
Mißverwaltung wurde ärger-die Staats
schuld wurde großer—und das alles um
lzer lieben Partei willen. Daö Volk
hat jetzt, was es haben wollte —eine de
mokratische Negierung durch und durch:
Bigler und seine Unterbeamten sitzen noch
keine zwei Jahren am Staatsruder —und
schon ist die Staatsschuld um einige
Million e n gewachsen; Morrison,Clo
ver und Demokraten vom
neuesten Schnitt—bilden das herrliche
Board, welches gegenwärtig die Aufsicht
über daS Naubsystem führt, und so wirk
sin, arbeitet das System unter ihrer Ver
waltung, daß selbst unsere Gegner anfan
gen zu erschrecken und alseinzige Ab
hilfe den Verkauf der Staatswerke em
pfehlen. Eine andere demokratische Zei
tung sagte neulich:
„Die Beamten und Kontraktoren an den öf
fentlichen Werken betrachten dieselben als eine gu
te Milchkuh, woran Jeder nach Belieben melken
kann, der eine LeizenS dazu (cin Amt oder einen
Kontrakt) hat." «
Jawohl, und kann man nicht mit Recht
hinzusetzen, daß sie das Melken ihrer Kuh
ganz vortrefflich verstehen. Da 6 sind nun
keine „Whiglügen" mehr, das sind demo
kratische Komplimente, und wenn diese
nicht ausreichend sind, um einer Mehrheit
die Augen zu öffnen, dann muß man in
der That eine sonderbare Meinung von
einem großen Theil unserer Bürger be
kommen. In einigen Wochen soll wie
der ein Canal-Conunißioner erwählt wer
den, und wir sind sehr begierig zu ersah
ren, ob daö Volk noch länger beschwindelt
werden will, oder ob es endlich den Weg
des Bessern einschlägt, dadurch daß es den
Whig-Candidat erwählt und somit das
Canalboard in einen andern Zustand
bringt. Wir hoffen die Whigs thun Al
le ihre Pflicht am Wahltage und laßen
unserm Staatsticket» ihre ganze Stärk;
zukommen. Nur durch Ausdauer gelangt
man zum Siege und eine gerechte Sache
sollte man nie verlaßen.
Taxbezahler Wachet auf!
Einer der wichtigsten Gegenstände, an welchem
die Taxbezahler im Staat den thätigsten Antheil
nehmen sollten, zieht gegenwärtig die allgemeine
Aufmerksamkeit des Publikums auf sich—uäinlich
der Verkauf der öffentlichen Wer
ke. Dir LokofokoS von Berks und Westmore
land haben sich zu Gunsten dieser Maasregel er
klärt, und mit Hülfe der Whigs sind sie im Stan
de, eine Mehrheit im Staat dafür zu gewinnen.
Die Whigs brauchen nur ihre Pflicht zu thun, und
bei der nächste» Wahl an die Stimnikästen zu kom
men, um solch einen Ausdruck veröffentliche» Ge
jmuuug zuwege zu bringen, dcr di« nächst« Gesetz
gebung zwinge» wird, dein Volke Gerechtigkeit wi
derfahren zu lassen.
Herr MUhlenberg hat vorletztes Jahr in einer
im Senat gehaltenen Rede bewiesen, daß dic öf
fentliche Werke, feit der Zeit ihres Anfangs bis
auf dcn heutigen Tag keine zivei Prozent von der
Summe, die sie kosten, dem Staat eingetragen ha
ben ; und Leute, dic das Ding verstehen, sind der
Meinung, daß diese Werke jetzt für alles was sie
de?» Staat kosten, verkauft werden könnten. Dies
ist ungefähr zwanzig Millionen Thaler, und der
Unterschied zwischen dcn zwci Prozent, dic wir aus
dcn Werk.'» ziehen, und den fünf Prozent Interes
se», dic wir.ins das Geld bezahlen müssen, das
ivlr zur Errichtung derselben borgen mußten, be
trägt Sechs in alhundert tausend Th
aler des Jahrs. Der Verkauf dcr össcntli
licheii Werke wül'dc diese große Geldsumme jedes
Jahr dcn Taxbezahlern ersparen ; und diese Er
sparuiß wäre ungefähr die Hälfte von dcm jährli
chen StaatStax ans liegendes und persönliches Ei
genthum.
Der Whig Candidat für Canal-Commissioner
ist für, und dcr Lokofoko Candidat gegen
ven Verkauf dcr öffentlichen Werk. Darum ist
es dic Pflicht jedes ehrlichen TaxbezahlcrS herauf
zukommen und für MofcSPowna il zu stim
mcn. Wenn dieser Mann gewählt wird, so wird
dic öffentliche Meinung mit solcher Gewalt auf dic
nächste Gesetzgebung einwirken, daß sie wird genö
thigt sein, dem Volk einen Theil von seiner großen
Last abzunehmen. Und ist der erste Schritt ge
than, dann wird die öffentliche Schuld bald herun
ter kommen.
Laßt uns also hoffen, daß jeder gute Whig zur
Wahl gehen, und seinen Nachbar mit sich bringen
wird. Das alte Sprüchwort sagt- „Schmiede
das Eisen so lang eS heiß ist." Wenn wir dieses
Jahr unsere Pflicht thun, so kan» geschehen, was
von Vielen schon lange gewünscht worden ist; und
ist'S einmal geschehen, so kann'S nicht wieder un
geschehen gemacht, nicht ISkr er umgeworfen wer
den.—(Volkssreund.
Die StaatSwerke noch einmal.
Ein altes Sprichwort sagt: "Wo ein Aas ist
da sammeln sich die Adler." Dieses Sprichwort
finden wir ans die öffentlichen Staatswerke zu die
ser Zeit besonders anwendbar und passend. Die
Werke find das Aas an dem die Adler, nämlich die
niedergebrochenen Politiker und Faullenzer der Ge
geuparthri, schon Jahrelang gezehrt und gerupft
uud sich gemästet und bereichert haben. Für diese
Behauptungen haben wir die Zeugnisse von ehrli
chen Dcmvkraten selbst, und sie könne» daher nicht
als blose Verleumdungen angesehen werden. —
Nun, da das Volk von Peunsylvaiiien ernstlich mit
dein Gedanken umzugel?rn scheint, diese moderne
Carcasse los zu werde», erhebe» die raubsüchtigen
Gtier cin klägliches Geheul uud wollen lhre fette
Beute um keinen Preis, fahren lassen, aus der ein
zigen Ursache damit sie ferner noch rauben und steh
len können. Sind die Staatswerke einmal ver
kauft, dann, o weh! dann müssen diese Müssig
gänger entweder arbeiten oder verhungern und keine
dieser Aussichten will ihnen recht behagen. Ist es
daher ein Wunder, wenn sie sich gegen dessen Ver
kauf steipern, uud suchen das Volk glauben zu nia
chen sie würden nun erst recht profitlich, u. f. w.
Profitlich waren die Werke schon lange aber nur
für die Aemterhalter an denselben.
Wir glauben aber doch, daß trotz allem Strau
ben und Winseln der im Fortbestand des alten
Naubsystem? intcrcssirten Politiker, das Volk ehe
lang darauf dringen wird, daß die Staatswerke
verkauft werden. Es ist der einzige Weg welcher
für eine Verminderung und allmählige Tilgung
der Staatsschuld uud Verringerung der Taxen ein -
geschlagen werden kannn.—(FreilMs-Presse.)
DaS SonntagS-Mesetz.
Herren Drucker: —Da nun, wie ich letz
te Woche aus Ihrer Zeitung ersah, die «uprenie-
Court dieses Staats entschieden hat, daß kein
Liquor auf Sonntags verkauft werden darf,
so möchten sich hierdurch mehrere Bürger mit der
Frage an die geeigneten Autoritäten
wenden, ob das Gesetz auch hier ausgeführt
werden soll, oder ob wir zu der „übrigen Mensch
heit" gehören? (ivrnv.
NorthamptonCaunty.
Freiwillige laiidiSatcii.
Wir gaben letzte Woche das aufgenommene Lo
kofoko Ticket von Northampton Caunty. Fol
gende Herren finden wir in den Eastoner Zeitun
gen als 112 r e i w il l i g e Candidaten ange
zeigt -
A ffe »ibl y—Thos. Barr, Jfaae Richards.
Scherif f —Samuel M. Brod, I > P. Boas.
Schatzmeiste r —John Lawall, Peter Bel
liS, Jacob Solt.
Corone r—Andrew Transue.
Wie wir hören, scheint der Delegaten-Zettel in
Alt Northampton nicht sehr populär zu sein und
man behauptet, daß die freiwilligen Candidaten
die besten Aussichten auf Erfolg habe».
Carbon Caunty.
Commisfione r—Jesse K. Pryor.
D i strikt-A tt orn ey—O. H. Wheeler.
Assembl y—Samuel B. Hutchinson.
Schuylkill Caunty.
whiy-?iiket,
Assenibly: I. M.Wctherill, Jacob Men
nig. Esq.
Schatzmeister: Charles Dengler.
Commissioner! Jacob Klcin.
Anwalt: John Hughes, Esq.
Landmesser: Joseph Heisler.
Coroner: Dr. Steinberger.
Ar in en di re sto rS: D.M. Kistler, Wm.
Deibert.
Auditor: John A. Otto.
Assembl y: Simon Derr, Nath. Cleaver.
Commissio ner - Daniel Felty.
Schatzmeister: A. M. Mvrtimer.
Auditor: Daniel Madenford.
Ar mendirel tor - Joseph Balliet.
Coroner: F. A. Siihitakcr.
Landmesser- D. W. C. Cleaver!
~Durft-Löschanqeleftc»»heit."
Unter obiger Ueberschrift, Herren Herausgeber,
fand ich im Cincinnatler „Deutschen Republika
ner" cinc Einsendung, welche meinen Ansichten über
dic Eiihaltsamkeitefrage in den niehrste» Punkten
so genau entspricht, daß ick) auf den Gedanken
kam, ich wolle Ihnen dcn wesentlichen Theil des Ar
tikels zuscndcn, mit dcr Bittc, denselben in Ihr
vielgelesrneS Blatt aufzunebmen, da ich ja aus
Erfahrung weiß, daß Sie immer willens sind, daß
dem Publikum beide Seiten einer dssentlichen Fra
ge vorgelegt werden. Es wäre mein Wunsch,
wenn die in diesem Artikel enthaltenen Gründe
gegey gänzliche Enthaltsamkeit nicht haltbar sind,
daß irgend einer von den vielen öffentlichen Tein
pcrenz-Rednern eine Antwort erfolgen laßen und
dieselben widerlegen würde, da ich im Voraus
weiß, daß Sie ihre Spalten gerne dazu hergeben.
Das Volk bekommt Immer nur die eine Seite von
der Sache zu hören, und wie kann es da ein richti
ges Urtheil fällen? Selbst Prediger des Evange
liums scheinen keinen rechte» Glauben mehr an dic
»lenschcnbcglückende Kraft dcr Lehre Jesu zu ha
ben, sonst würdcn doch s i c nicht ihr wichtigcs Amt
cntchrcn, dadurch daß sie auf und von dcr Kanzcl
die gänzliche Enthaltsamkeit als das große Mittel
zur Weltverbesserung auspredigen. Wnm diese
Ansichten irrig sind, so hoffe ich, wie gesagt, cinc
widerlegende Antwort zu erhalten; denn cinc Fra
ge die ganze Staaten in Aufregung versetzt, ist
der Besprechung gewiß werth. Der Schreiber
des gemeinten Artikels sagt:
Die Beantwortung dcr Frage: „Sind geistige
Getränke zur Erhaltung dcr Gcsundheit und Stär
kung dcs Körpers nützlich und nothwendig," dürfte
während der gegenwärtigen Tcmpcrenz-Beweguug
zu öffnen.
Allen geistigen Getränken liegt cin- Stoff zum
Gründe, welcher Weingeist (Spiritus ui-tlons)
genannt wird, uud schon den Arabern im Ute»
Jahrhundert bekannt war. Raimund Lull aus
Palina (Anfang dcs l t. Jahrh.) nannteihn nach
dcm Arabifchcn, Alkohol, d. h. das Feinste, Beste
und sagte von ihm : „Er ist des Menschen letzter
Trost."
Der gute Branntwein, vranck/. soll 35 bis 1»
Proccnt Weingeist enthalten, und bewirkt in mäßi
gen Portionen, Z —l Uuze genossen, cin Gefühl
vermehrter Wärme in dcr Magengegend, Steige
rung de? Appetits, wenn cr fehlte, und Verminde
rung der Eßlust, wcn» vorher heftiger Hunger ge
fühlt wurde. Werden die Gabe» einige Male
wiederholt, so stellt sich Heiterkeit und Frohsinn
ein, Traurigkeit und Sorgen verschwinden; dcr
zuvor Kummervolle wird gesprächig, seine Augen
beleben sich, dcr Puls wird voller, rascher, der
Athem beschleunigt, die Haut wird wärmer und
dünstet mehr aus. In übermäßigen Gaben genos
sen, erzeugt der Branntwein den Rausch, dessen
nähere Beschreibung man dcnTempcrenzlcuten über
lassen muß.
Conzcntrirtcr Wcingcist odcr Branntwein in zu
großen Gaben genossen, kann als Gift wirken,
was selbst bci dein unschuldigen Wasser unter ge
wissen Umständen dcr Fall sein kann.
Das Bier aus Malz, Hopfen und Wasser be
reitet, besteht aus 1 —!) Proe. Alkohol, Gummi,
Zucker, Kleber, Esfig-und Phosphorsäure. Wenn
von betäubenden Stoffen rein, (wie leider hier
nicht!) ist das Bier das gesundeste Getränke.—
Bci häufigem Gcnusse macht es gerne fett, und
wäre daher unsern dlirrbeinigen Mitbürgern zur
Erzielung eines bessern Ebenmaßes sehr zu cmpfeh
len.
Der aus dem Traubensast bereitete Wein ent
hält Alkohol von o—Procent0 —Procent (je nach dem
Vaterlande der Trauben), Zucker (in dcn süßen
Weinen), Gerbstoff, Essig-, Aepfel-, Weinsäure und
Kalksalze. Seine Wirkungen sind die des Wein
geistes, in naturgemäß gemildertem Grade, so daß
ein Wcinrausch weder so anhaltend, noch von sol
chen Nachwehcn begleitet ist, wie ei» von Brannt
wein verursachter.
Aus dem bisher gesagten erhellt zur Genüge,
daß oje geistigen Getränke in dem gehörigen Maße
genossen, nicht nur nicht schädlich, sondern nur
nützlich sc!» können.
Die Frage aber über die absolute Nothwendig
keit des Genusses derselben für einen großen Theil
der Bevölkerung, soll in nachfolgenden Zeilen ihre
Erledigung finden.
Nur der ganze wilde Mensch verzehrt die Stoffe,
wie die Natur sie ihm bietet; sowie er sich aber
aus diesem Zustande erhebt, treibt ihn cin gewis
ser Instinkt, seine Speisen und Getränke mit .pas
senden Zusätzen zuzubereiten. Mit fortschreiten
der Civilisation gewöhnt cr sich abcr nicht mir an
künstlich bereitete Speisen, sondern es entsteht anch
hitdurch schon, wie durch andere initwirkende Ur
fachen eine Verweichlichung, welche die Verdauung
mancher ganz rohen Speise unmöglich macht. Ist
dieser Zustand der Civilisation eingetreten, so be
gnügt der Mensch sich auch nicht mehr mit dem
Getränke, welches die Natur ihm bietet; cr sucht
Stoffe, die ihm »an, seinem Instinkte in Bezug
aus die Verdauung nützlich erscheinen. Durch
Hilfe der Scheidckunst haben wir der Natur Ge
tränke abgewonnen, die jetzt so nothwendig sind,
als die Kartoffeln zur Ernährung der Bevölke
rung.
War aber das klare Wasser zur Beförderung
der Verdauung schon lange nicht genügend, so ist
es das, in Amerika meistens trübe, warme oder zu
kalte, mit erdigen Bestandtheilen vcrbundcneMisch
masch-Wasser um so wcniger. Ein solches, von
dem in der heißen Sonne sowohl, wie in engen
Räumen Arbeitenden nach dem Gefühle des Dur
stes genossen, würde schon lange vermehrte Krank
heiten und größere Sterblichkeit zur Folge gehabt
habe«, hätte nicht der Instinkt das Volk geleitet,
immer sein Bitteres zur Hand zu haben. Die
größten Staatsmänner Amerikas haben jedenfalls
auch ihren Schluck genommen, obwohl die Ge
schichte davon schweigt. That es ja doch auch
der erste Beamte der frcicstcn(t) Freistaaten erst
kurzlich mit Recht, als er im feierlichen Zuge nach
deni Jndustrie-Ausstcllungsgcbäude durchnäßt wor
den war, um sich von dcn möglichen Folgen des
unmäßigen Wasscrgcnusses (durch die Haut) zu be
wahren. Jetzt ist unter vielen politischen Füh
rein Teinperenz zur Mode geworden. Kömmt es
etwa daher, daß sie politische Zwerge sind?
In südlichen Gegenden werden die VerdannngS
organe immer schwächer, der Appetit ist geringer,
die Produkte der Natur sind wasserreicher -e., die
Luft ist häufiger mit wässerigen Dünsten geschwän
gert, in Amerika findet überdieß der größte Wech
sel in der Natur Statt; der Körper dünstet mehr
aus, verliert also schneller jene Bestandtheile, die
zu seiner Erhaltung nothwendig sind, besonders
wenn cr so schwere Arbeiten verrichten soll, wie de
ren niiter denselben Wärmegraden der Erde an
derwärts nicht ausgeführt werden. Um nun un
ter diesen Umständen die Verdauung aufrecht zu
erhalten und durch das Athmen die Bestanotheile
aus der Luft anzueignen, welche das Fortbestehen
des menschlichen Organismus erfordert, ist der Ge
nuß geistiger Getränke absolut uothwcndig.
Daß wirklich nur reiner Naturtrieb in Bezug
auf Erhaltung der Gesundheit die Menschen leitet,
beweisen die Völker Europa'S. Die Bewohner
des feuchten, naßkalten Holland«, Norddeutfch
lands, Dänemarks, Schwedens, Rußlands und
Polens trinken Schnapps und find gesund uud
kräftig. Die Süddeutschen, Franzosen, Spanier,
Italiener, Ungarn und Griechen trinken Wein und
sind feurig und thatkräftig. Was thut dagegen
der Türke? Er trinkt weder Wein noch Bier;
cr sitzt in der Bio scher, verdreht die Augen und
hofft auf Bcsscrcs. Dic Türkei geht aber auch
der politischen Fäuluiß entgegegcn. Welche Zu
kunft dürfte wohl den Wasserköpfe» der Tcmpe
rcnzmänner erblühn?
L»pieuti «üt, zu Deutsch: den Schmeckenden
genug. ' z -p .
Was wird aus den Pferden ?
Diese Frage wird oft von Leuten gethan, wel
che die zahlreiche» Heerde» von Pferden sehen, die
fortwährend nach dem Osten getrieben werden.
Folgende Angabe des ContraktorS, welcher von
dcn der Stadt Neuyork angestellt ist,
um die Körper todter Thiere ie. fortzuschaffen,
zeigt, warum die Nachfrage für Pferde nie auf
hört. Diese Angabe zeigt die Anzahl von todten
Thicren, welche während dem Monat August fort
geschafft worden, und ist wie folgt!—
Tedle Pferd- . . . 577
„ Kühe ... 6^l
„ Hunte . . . 88:1
„ Katzen . . . 111
„ Schweine . . . 1-t
Tennen von Schlechter? AbstiN, etc. i.M^
Pferde in einem Mouat liefern einen starken Be
weis, daß Neuyork kein Paradies für Pferde ist.
Acht hundert und drei »nd achtzig Huude ist eben
falls ein schwerer Posten, der sich abcr durch dcn
Huude-Pfaudstall und dic >v Cents Prcmic für
jeden Gefangenen erklären laßt. Die ganze Au-
gäbe ist wirklich ergreifend. Welch ein
res Golgatha muß die Stadt Neuyork sein ! Welch
! ein Paradies für Seife- und Knochcnfi.der. Welch
I ein Pferdeinarkt und ivrichr eine Niederlage für
! trankhaftes Schaaffleifch nnd Spülicht-Milch!
(Velk»freu»d,
liN'Das Sklavengesetz in Illinois, wonach be
kanntlich jeder in diesen freien Staat sich wa
mathsrrcbt in Illinois hat, war vor einiger Zeit
in Waschington Cauuty entdeckt worden. Nach
..scchswöchcntlicher Eiuspcrruug" in dcr Caunty
Jail wurde cr au M. G. Faulkncr von Grand
Point auf eine» Monat lang für die Summe von
81,75, verkauft. Verläßt «ach Ablauf dieser Zeit
! dcr Unglückliche den Staat nicht, so wird cr wie
der verhaftet und an dcn höchsten Bieter verkauft
für einen Monat, ein Jahr, cin Dutz.'iid Jahre
und endlich auf „Lebenszeit." So lautet das
neue Gesetz im „freien" Staate Illinois !
M>-Jn der Stadt New - Zlork hat am 12.
September Morgens ein Schalk sich dadurch einen
Spaß gemacht, daß cr in verschiedenen Richtungcu
der Stadt die- Nachricht verbreitete, es liabe ei»
Mann eine Wette gemacht, daß cr an jenem Mor
gen sich ans die Spitze des Thurmes auf der Trini
ty Kirche oben auf das Kreuz stellen wolle eine
schwindelige Höhe von 312 Fuß vom Straßen
pslaster. Um dieses verwegene Unternehmen mit
sie uud Broadway einige tausend Menschen, staun
ten dcn hohen Thurm au und erwarteten der Din
ge die da gesehen werden sollten. Es dauerte et
wa eine Stunde bis das Volk erfuhr, daß es ge
humbugged war, uud die Wenigen, welche niit dem
Geheimniß bekannt waren, freuetcn sich herzlich
über den Spaß.
Jones, ei» Pächter auf der Bauerey
von Jesse Gregy, in Christiana Hundred, Dela
ware, molk kürzlich cinc Kuh, als dieselbe von ei
nem Blitzstrahl getroffen und augenblicklich getöd
tet wurde. Eine nahe flehende Kuh ward zu der
selben Zeit erschlagen. Der Strabl fuhr durch
die Kuh und streifte den Schenkel des Hrn. Jones,
der noch nebenbey dadurch leichte Beschädigungen
erhielt, indem die Kuh auf ihn fiel. UebrigenS
hat man Hoffnung, daß cr rccht bald von allcn
Verletzungen wieder hergestellt seyn wird. Ein
sonderbares Ereigniß !
NN»Dcr Missouri Fluß hat seine Mündung in
den Mississippi schon mehrere M>7< gcäudcrt und
wiederum neulich hat derselbe sich einen neuen
Ausflug gebahnt. Vorige Woche ist cr durch'S
Land gebrochen, eine halbe Meile nördlich von sei
nem vorigen Ausflüsse. Diese neue Richtung soll
sehr günstig sein, indem durch dieselbe das östliche
User des Mississippi mehr, als bisher der Fall, von
dem Auswaschen des Grundes verschont wird.—
Mehrere Boote sind schon durch den neuen Caual
gegangen.
SV'Jn Boston starb neulich ein Geizhals, Na
mens Noah Adell, sechzig Jabre alt. So bange
war er, sein Geld möchte verloren gehen, daß er
es in einem Beutel mit einer Kette um de» Halobe
festigt, am Leibe trug. Hier lMe er es beständig,
und »och im Sterben heftete er einen lange» Blick
auf den Schatz. Ii» Winter verließ er sein Bett
nicht auSgenommcn um Speise zu erkalten und in
die Kirche zu gehen, wo cr sich des Sonntags re
gelmäßig dreimal einfand, um seine frostigen Glie
der an fremdem Feuer ein wenig aufzuwärmen.
K)' Der Naire der Stadt Springfield, des Re
gierungssitzes von Illinois war früher Calhoun ;
da es aber so viele Springfield in der Union gibt,
wollen die Jllinoiser den Name» ihrer Hauptstadt
wieder andern. Einige schlugen „Sangamo" vor,
aber am meisten scheint wohl der Name „Jllini"
beliebt zu werden.
VN»In Texas beklagen sich die Bauern sehr
über Ameisen, die in ltt verschiedenen Arten vor
kommen und bis zu einem Zoll groß werden. Sie
benasche» und benagen alles, dringe» in die Bie
nenstöcke und todten ihre Bewohner, finden sich in
Billionen vor, verheeren die Baume, daß kein Blatt
übrig bleibt, und plündern alle Vorratskammern
in der Art, daß sie in einer Nacht bis zehn Pfund
Reis fortschleppen.
VH-Jn Chicago hatte ein Kalb so große Anla
gen zu einem Bankier, daß es ein Taschenbuch mit
BMU Banknote» verschlang. Man tödtete es je
doch sofort und siehe da, es waren noch SLSO vor
handen und der Rest verdaut.
»M-Sechs junge Dame» in Clneinnati studiren
die Arznei künde.
Falschmünzer wurden am Donner
stag zu Hamilton, Ohio, arretirt.
Schleids ist am Besserwerden.
»b»-Teid Ihr aff«ssirt?
Eine mysteriöse Geschichte.
Busfalo, 13. Sep.—Dem Dunkirk Jour
nal zufolge, ereigmte sich in luisercr Nachbarstadt
Folgendes : Es wüthcte auf dem See cin heftiger
Sturm, als man' zwei Männer am Seeufer ent
deckte, welche mit Sorgfalt ein Fe»er unterhielten.
Zuerst beachtete man sie nicht besonders, als man
aber eine Stunde später sie besuchte, schienen sie
»erwirrt und fragten nach dem Wege und der Ent
fernung von Silver Creek und entfernten sich in
der Richtung nach letzterem Ort im Walde. Als
man jetzt dic Asche des Feuers untersuchte, fand
man in derselben die Ueberreste eines Anzuges,
Knöpfe ,e. fowie das Schloß, dic Bänder »e. ei
nes Koffers.
Syraeufe, I <>. Sept. In der Nahe von
Lyons fiel gestern eine CoUistvn zwischen einem
Sand - Train und dcn Staats - Trains vor, wobei
zwei Personen ums Leben gekommen sind. Dcr
nculichc Unglücksfall bci Oneida wird dem Um
stände zugeschrieben, daß ein gelernter Maschinist
aus Gründen der Sparsamkeit entlassen und an
dessen Stelle einFeuerinaiin, dcr keine genaue Kennt
niß besaß, angestellt wurde.
Cleve land, 21. Sept. In der Nacht
vom 15. d, ist zu der Ost-Seite dcr Franklin-
Straße in Michigan Citn cin Feuer ausgebrochen,
welches eiucu ganzen Block von Frame-Häusern
zerstört hat. Man glaubt, daß das Feuer das
Werk einer Brandstiftung gewesen ist. Die Post
office, zwei Zcitungs Ofsiecn und an 20 Häuser und
Stallungen find in Schuttbaufen verwandelt.—
Der Verlust wird auf?s<>,<)W geschätzt.
' N?w ?1i? r ky W. Sept. - -Gestern Lwrird ka-^
meir aii drr in ker Näh?
der 53. Straße zwei Männer umS Leben, welche
durch dcn Zug überfahren wurden.
Ein Manns- wurde»
heute auf die-Bcschuldk,uny-v»rhastct, .seiner FrailN
?10l)() gestoblen » "
KattS k»i l l, LtvScpt.» Dämpf»-VI«
tica kam gestern in der Nähe von Pouphkeepsie mit
einer Schaluppe in Zustaiumcnstoß. Ei» juivgc
Lady wurde vo» dem Dämpfer über Bord'cseslürzt''
::»d ertrank. Beide Schiffe sind sehr beschädigt.
Balti »ior e, 2l>. Sept. Wir haben heute
Abend die Posten aus New Orleans bis vom Mitt
woch empfangen. Zu Madisoiiville hat das gel
be Fieber furchtbar gewüthet. Captaiu Smith von
dcn Ver.-Staaten Ingenieurs nebst fünf Kindern
ist zu Moundeville am Fieber gestorben.
Mobile, 15. Sept. Es ist hier Aussicht
für Abnahme der Epidemie vorhanden. Die Zahl
der Patienten in den Hospitälern sowohl, als in
der Privat-PraxiS nimmt täglich zu. Die Be
gräbniß-Plätze werde» schnell angefüllt.
Aztekische Alterthü m e r.- Aus neu
eren mexikanischen Nachrichten ersehen wir, daß
mit dem Ausgraben des Tezeuco-Canals beschäf
tigte Männer einen l j Aard langen und 1 Fuß
breite» steinernen Behälter gesunden habe», wel
cher eine Verschiedenheit von AlterthumS-Gegen
iländen der Azteke» enthält. Dieselben sind dem
National-Museum übcrsandt.
Schmerzliches Minen Unglück.—
Am lii. dieses Monats, verlor Charles
V eck in a n sein Leben in einer Koblenmine nahe
bei MinerSville, indem eine Masse Kohlen aus ihn
herab sielen, und feinen augenblicklichen Tod ver
ursachten. Er hinterläßt eine tief betrübte Witt
we und vier unmündige Kiuder.
dcn wodurch ihr Verdacht bestärkt werden konnte.
Der Verstorbene war 28 Jahre alt und hinterließ
cin junges Weib.
Plötzlicher Tod. Jacob Grieger,
cin bckannter Einwohner dieser Nachbarschaft,
starb am Sonntag vor acht Tagc» plötzlich, wäh
schip, mit Jagen belustigte. Er wurde in einer
sitzende» Stellung mit dem Gewebe auf der Schul
ter todt gefunden.—lPvttSvillc Preße.
Richtiger Vergleich erwachsene
Mensch is doch jerade wie een Kind ! Beide saufen
dlgeii, und fallen oocb beide bäufig uf die Nase!
Mich paßirt des wenigstens jede Woche einmal.'
In Sp ri n gssi el d, in New - Jersey, hat
Herr Stiles, ein Papier-Fabrikant vor Kurzem ei
ne Quantität Lumpen ans New-OrleanS empfan
gen, durch welche auf die Fabrik das gelbe Fieber
verschleppt sein soll, an dem cr innerhalb zwei Ta
gen gestorben ist.
Ein Gegner der Weiberrechte.
Z» Arbroatk, Eng., stopfte cin Mann seiner Ehe
hälfte, welche wegen ihrer Zungenfertigkeit bekannt
war, 24 Stunden lang den Mund zu.
I » C le rmon t - C aun t y in Ohio besitzt
cin Herr aus Philadelphia einen Baum-Garten, in
welchem sich 17,000 tragbare Peach - Bäume be
finden.
John Bohann a, cin dem Trunk ergebe
ner 40 jähriger Mann von Philadelphia, wurde
ebenfalls in letzten Woche, nabc bei Heckscher
ville todt gefitnde». Er hinterließ ? Kinder..
lkS'ln Columbus, Obio, fragte unlängst'eine
Dame die Gcistcrpocher, wie viele Kinder sie habe.
Der Geist antwortete: vier. Ihr Gatte, er
staunt über die Richtigkeit der Antwort, trat eben
falls vor und fragte, wie viel Kinder er habe, und
erhielt zur Antwort: zwey.
AM-Eitte heißblütige junge Dame in Marion
Caunty, 111., gab folgenden Trinkspruch zur Feier
des äten Juli: „Die jungen Männer Amerika'S —
ihre Arme unsere Stiche; unsere Arme ihr
Lohn!"
einen viereckigen Acker Land abzunicsstn,
messe man 209 Fuß auf jeder Seite, und man hat
die Quantität auf den Zoll.
KÄ"Die Welt ist eine große Uhr. Auf der Un
ruhe sitzt ein Weibsbild und das Gewicht ist
ein Geldsack!
LS"Von Calisornien wird geschrieben, daß
„Abcnth'urcr" in der Wüste am westlichen Colo
rado egyptifche Pyramide» und Minen von Städ
ten gefunden haben.
„Louisville Daily Courier" schreibt,
daß, als am Montag die Hütte einer Negerin,
Namens Nancy, den, Samuel Bell von Icfferson
Caunty gebörig, geöffnet wurde, fand man, daß
sie ihre 3 Kinder und sich ausgehängt hatte. Alle
vier waren bereits todt. Wahnsinn, welcher sich
bei der Frau gezeigt hatte, war Schuld an dieser
That.