Der lecha patriot. (Allentaun, Pa.) 1848-1859, August 03, 1853, Page 2, Image 2

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    Frchl, Patriot.
VUennunlx Per.
Mittwoch, August et.
Canal-Commissioner:
Moses pownall
Auditor-General:
li. KltClure
LandmesscrsGeneral:
Cl)ristwtt Slcncrs
Die Ern t ep red i g t deS Ehrw. Hrn.
Bogelbach in der Lutherischen Kirche allhierist auf
Donnerstags den 18. Auglist bekan»t gcmacht.
Lage r vers am mlu » g e n.—ln nn
ftrer lctztwöchcntlichcn Angabe über die Abhaltung
von Lagcrvcrsammlungcn, die wir einer Wecbsel
zcitung eiitiiahmcn, heißt es, daß die erste auf dem
Lande von Pctcr Jacob?, in Salzburg, Lccha Co.,
gehalten werden solle,—welches unrichtig ist: die
selbe wird irgendwo gegen oder in BuckS Cauntv
stattfinden.
Ansicht von Allentaun.
Es ist uns eine lithographirte „Ansicht von Al
lcntaun " die von Hrn. John I. Louis, vo» Phi
ladelphia, einem Künstler von bedeutendem Rufe,
herausgegeben wird, zur Einsicbt zugesandt wor
den. Die Ansicht ist eine hübsche, was jedoch nicht
leicht anders sein kann, da Allentaun von jedem
Ort ans gesehen schön ist. Wie wir vernehmen,
sollen die Bürger zum Subscribiren aufgefordert
Werden.
LvH-Hr. LcviFrank ist der Agent für obi
ges litographische Bild. Wenn dasselbe gehörig
colorirt ist, wird es sich sehr gut ausnehmc».
<?in scltencr Vogel.
Bei Gcrmansvillc, in Hcidclberg Taunschip,
Lecha Cauntv, wurde vor rinigen Wochen ein
Adler erlegt, der 7 Fuß l l Zoll zwischen den
Flicgclspitzen maß. Dies ist ein seltner Besuch
Abstattcr in dieser Gegend, und der größte scincr
Art von dem man je allhier hörte.
Sitgersville, diesem Cauntv, ist am
letzte» Sonntag ein toller Hund getödtet worden.
So weit man weiß hat er daselbst blos einen an
dern Hund gebißen.—Da aber derselbe aus der
Nähe von Ballict'S Gasthause dahin gekomme»
war, so weiß man nicht was er unterwegs dahin
gebißen haben »mg. —Auf jeden Fall ist es zu
wünschen, daß alle Hunde in der dortigen Nach
barschaft entweder angekettet oder eingesperrt wer
de» »lochten.
Hläckbecrcn-Wein und (sordial.
Da wir gerade jetzt in der Blackbecren Zeit le
ben, wo die obigen gesunden Getränke zu machen
sind, so gebe» wir unscrn Lesern folgende Rezep
te aus dem „Easton Argus" zum Besten. Wir
wisse» aus Erfahrung >?ic nützlich und gcfund die
den Eingeweiden und besonders bei den uni diese
JahrSjeit gewöhnlich haschenden Sommeikrank
heiten der Kinder.
lim einen Wein zu machen, der dem Portwein
im Werthe nicht »achsteht, nehme reife Bläckbee
rcn, preße sie ans und laß die Brühe ZK Stunde»
stehen, zum Gähre», schäume alles ab was auf
die Oberfläche kommt, da»» mische unter jede
Gallon Brühe eine Quart Wasser und drei Psu»d
Zucker, laß dieses wieder Li Stunden i» offenen
Gesäßen stehe», schäume es ab, seihe es, da»»
thue es in ein Faß bis zum März, wann es sorg
fältia abgezapt und „gebottelt" werden sollte.
Für Blächbccrcn-Cordial thut man ein Psund
weißer Zucker zu drei Psuud reisen Brombeere»
und laßt sie so sür l 2 Stunden stehen, dann preßt
man die Brühe heraus, seiht sie, mischt ein Drit
theil Spirit dazu und rührt uuter jede Ouart des
Cordials eiuen Thcelöffelvoll scinpulverisirte» Ncl
!,npfcsfcr (Alspiee>, worauf derselbe fertig ist zum
Gebrauch.
(sltern scid sorgfältig.
In jetziger JabrSzeit sollten Eltern ganz beson
ders sorgfältig sein mit ihren Kindern und sie vo»
dem Essen des vielen uurciseu Obstes abzuhalten
suchen. Ei» manches liebes Kind, das seine» El
ker» durch einen frühzeitigen Tod entrückt wurde,
kannte heule »och in ihrer Mitte foin, wen» nicht
,ine so unverzeihliche Gleichgültigkeit in dieser
Sache herrschte. Gutes reifes Obst zur rechten
Zeit und nicht im Uebermaaß genossen, schadet
nichts, sondern ist zum Gegentheil noch gesund;
aber unreifes Obst ist ei» wahres Gift und sollte
mit der größte» Strenge gemieden werden. Mit
dem Tod sollte man wahrlich nicht spielen.
lapaiu'sische Heirathsgebräuche.
Ei» sonderbarer Gebrauch der Japanesen bei
Helrathe» ist. daß sie die Zähne der Braut durch
eine ätzende Flüssigkeit'schwarz färben, welche Fär
bt sie für imüier behalten und ein Zeichen ist, daß
die Dame v.'rheirathet oder eine Wittwe ist.
Ei» anderer Gebrauch ist, daß sie bei der Geburt
eines jeden Kindes einen Baum iu den Garten oder
Hof pflanzen, welcher seine volle Größe in so viel
.Jahren erreicht, als ein Mann bedarf, um für den
Ehestand alt genug zu sein. Heirathet er, so wird
der Baun, umgehauen und ous den, Holze Kisten
»nd Baxen gemacht, um die Kleider und andere
Gegenstände des neuvermählten Paares zu enthal
ten. Japanese» können so oft hetr.ithen als sie
»vollen, und auch irgend eine verwandte Person,
nur keine Schwester.
Ha sers ch au e r.—Die Marlboro, Md.,Gazelte
vom Mittwoch nicldct, daß jene Nachbarschaft am
vorhergehenden Donnerstag durch ein Schauer von
Haferstroh überrascht winde, weiches bei völliger
Windstille längere Zeit in großer Höhe in der Lust
zu sehen war, ehe es herabkam. Das Stroh war
ohne Körner und man muthmaßt, daß es durch ei
»cn Wirbelwind im Norde» aufgerafft und viel
leicht eine große Entfernung durch einen Luftzug
fortgeführt worden ist.
Marmo r. —Die Marmorbrüche des Staa
te« Vermont gewinnen sowohl im Ausland als
daheim einen Ruf. Zwey Blöcke Vermont Mar
mor, jeder eine Tonne wiegend, sind von Rom be
stellt worden, um eine Büste daraus zu fertigen.
Dlese Bestellung wurde von einem italienischen
.Künstler gemacht, welcher den West Rutlaud
Marmor dem seines eigenen Landes vorzieht.
kV'Eine Frau in Lied Lio» Hundrcd, Dela
ware, r.'urde vorletzte Woche zu Tode gebrannt,
i idem ihre Kleider Feuer fingen, während sieFluid
in eine brennende Lampe scIM-'lk.. Werde» die
Lsutc nie leine» vorsichtig zu sei» ?
Ein gutes Gesetz.
Endlich, sagt der Reading Adler, ist doch auch
etwas sür die Bauern geschehen, indem letzten Win
ter zur bessern Beschützung ihrer Früchte ein Ge
setzpaßirte, w.'lches wir hierünte» mittheilen. Na
mentlich ist auch die Verfügung gut» welche der
ruchlosen Vertilgung der Vögel Einhalt thun soll.
Das Ucberhandnehmen dcr schädliche» Insekten,
die Obstbäumen zerstören, dem Waizcn und ande
ren Früchten großen Schaden zufügen, kommt
blos daher, weil jeder Bube zum bloßen Zeitver
treib irgend eine» Vogel niederschoß, der ihm in
Weg kam. Die meisten Vögel lebe» von den In
selten und ihren Eiern, und der Schöpfer hat die
meisten Vögel in die Welt gesetzt, um der zu gro
ße» Vermehrung der Insekte» Schranken zu setzen.
Tödten wir also die Vögel, so berauben wir uns
der von der Natur selbst augcstclltcu Insekten Ver
tilger. Jeder Bauer ist es sich selbst und seinen
Mitmenschen schuldig, auf die strenge Bollziehung
des Gesetzes zu wachen. Dasselbe ging bereits,
wie man sehen wird, am letzten Montag in Kraft
und erstreckt sich über neun Cauuties.
Gesetz zur Bsschützung von Garten und
Baum-Gärten.
Abschnitt l. Sei es veroiimet etc., daß das
unrechtmäßige Wegnehmen von Obst, Gartenge
wächsen, Pflanzen, Obst- und Zicrbäumen, Ran
kengewächsen und Büschen in Philadelphia, Alle
ghenv, Northampton, Lccha, Somerset, Wavne,
Beaver, Delaware und Beaver Caunties, und in
der Borough von Lewisburg, Union Caunty, ob
sie wachsend sind oder nicht, als ein Mißvcrhallen
angesehen und solchermaßen nach den Gesetzen
des Staats bestraft werde» soll.
Abschnitt 2. Irgend eine Person oder Perso
nen, die i» besagten Caunties vorsätzlich und bos
hafter Weise in irgend eine Einfriedigung (FeuS)
irgendeines Baumgartcn», Gartens, Hofes, Trei
b Gewächshauses, eindringen oder sie niederbre
chcn, oder die vorsätzlich irgend eine» Frucht- oder
Zierbaum, Gewächs, Busch, Pflanze, Weinstock,
Gittcrwcrk, Laube, Treib- oder Gewächshaus, an
schneiden, steinigen, zerbreche», beschädige» oder
verderben, oder die böswilliger Weise in irgend ei
ner Art die Frucht im Felde, Gras, Weinrebe'?,
Gartcnfrücbte oder sonstige Gewächs? niedertreten,
darauf herumlaufe» od?v aus soilstige» Weg beschä
digen, sollen nach Uebersührung des Vergehens von
irgend einem Mahor, Alderman oder Friedensrich
ter, oder in irgend einer Court der besagten Caun
ties, doppelt de» bewiesene» Schaden, sammt
den Kosten der Klage bezahlen, wovon eine Hälfte
der Strafe den Arme» zufalle» soll ! u»d im Fall
die Strafe nicht bezahlt wird, dann soll die über
führte Parthei nicht wcniger als einen und nicht
mehr als zwanzig Tage ins Gefängniß wandern.
Die Klage muß im Name» des Staats gebracht
Heus als Beweis angenommen werden.
Abschnitt 3. Keine Person soll vorschlich irgend
einen Insekten zerstörenden Vogel in den vorbesag
ten Caunties tödten, ausgenommen Krappe» <Na
be»,) Etaare und Raubvögel überhaupt, bei Stra- >
fe von sü»s Thaler und die Kosten für jedes Ver
gehen, die vor irgend einer Magistratsperson ein
geklagt werden kennen, wovon die eine Hälste der
Angeber und die andere der Staat erhalten soll.
Abschnitt i. Vorstehende Abschnitte sollen mit
den, ersten August in Kraft treten.
Wüthender Hund.
Ein Hündchc», welches in der Familie des Herr»
schip, gehalten wurde, zeigte am vorletzten Don
nerstag Spuren der Hundswnth. Ehe man es
verhindern konnte, hatte er ein Kind des Herrn
Baddcrs und ein anderes kleines Kind des Herrn
Misch, soisie auch eine Anzahl Schweine und Gän
se gebissen, als es gelang, ihn zu todten. Man
hatte keine Gewißheit, daß der Hund wüthend war,
man vermuthet jedoch, daß derselbe vor ungesähr
einem Monat von einem ander» wüthenden Hunde
gebissen wnrde. Wir wünschen und hoffen, daß
dieser traurige Vorfall keine llbcle Folge» »ach sich
ziehen möge.—(U». Dem.>
Eine Schlangen-Story.
Lanc.rster, 7 Uli 26.
Der hiesige "Lancastcrian" erzählt eine merk
ivürdigc (beschichte vo» einem vierjähnge» Kinde
in Marielta, welches es im Gebrauch hatte, seine
Großmutter für Brod zu fragen, um seinen "lang-
Schlauge am Halse hielt und dieselbe mit Brod
krumcn fütterte. Die Schlange wurde darauf
getödtet: aber das Kiud sagte, es habe noch ei
ne» ander» "langschwanzige» Affen," welchen es
zu beschütze» gesonnen sey, dadurch, daß cs seine»
Aufenthaltsort verschwiegen hält. —(Bollsf.
„Nelvet Head" Weizen.
Der Delaware Reporter sagt, daß Hr.
N. D. Wilds, der nahe Dover wohnt, dieses
Jahr achtzig Büschel Weizen von der „Velvet
Head" Sorte auf zwey Acker Land gebaut hat,'
und auf zwanzig Acker hat er sechshundert Büschel
von derselben Sorte geerntet. Dies kann man
prositlichcs Bauern nennen.
Die Freunde des Maine Liquor-Ges?dcS
in Bncks Cauutv gedenken Candidaten für die Ge
setzgebung aufzustellen die zu Gunsten eines Pro
viclcn ander» Caunties des Staats ähnliche TickctS
formirt werden.
HS-Die Baucrei, bekannt als „ClayS Sprin
ge," in Hannover Cauuty, Vir., auf welcher der
Redner und Staatsmann Henry Clay geboren
wurde, wird von dem gegenwärtigen Cigrnthümer,
Herr» William B. Dübiiey, zum Verkauf angebo
ten.
V-S° In dem Gefängniß von Albany Caunty,
N. U., befindet sich ei» Soldat der Revolution,
ll)5 Jahre alt !' Er steht «»geklagt, in der
Trunkenheit-einen Rock gestohlen zu haben.
einer Vierte-Juli-Feier wmÄc folgen
der Toast ausgebracht! „Die Ladies-—Tie
einzige» Cngel die wir je sahen und die ei nigen
Hexe» denen wir je zu begegne» wünsche»."
Lind Goldschmidt hat ein Bäby!
ES ist ei» Mädchen »nd die Mutter wird jetzt ohne
Zweifel ebenfalls Musik bekommen.
Caunty ist ungefähr zwanzig
Meilm lang, und hat-eine durchschnittliche Breite
von etwa sechs Meilen.
WS'Tdl. Lindsay pflegte zu sagen: „Wenn ei»
Tax-Collekior Adje sagt, sagt der andere W i e
VN-DaS Maine Temperanee Gesetz ist mit zwei
Stimmen Mehrheit von der New Jork Gesetzge
«S'Die Pfirschenbänmt in Delaware sollen eine
' reichliche Ernte verspreche».
? vV"Nichls verspricht mehr Zutrauen alv Punkt
lichkeit. Junge Männer, nehmt dies in Acht.
Eheschcidungs-Gcfetz in Ohio.
Die Griindc, kraft derer auf eine Scheidung in
Ohio angetragen werdcn kann, sind folgcndc:
1. Der Beweis der Bigamie; 2. böswilliges
Verlassen während cincS Zeitraums vo» drei Jah
re» ; 3. Ehebruch; 4. Impotenz; 5. grausame
Behandlung; 6. ZwangShcirath; 7. Vernach
lässigung der ehelichen Pflichten; 8. Trunkenheit,
wenn sie drei Jahre fortbesteht; 9. Gefangenschaft
in einer Penitentiary oder einem Staatsgefäng
nissc wegen lidbertrctung der Vcr. Staaten Gcfttze,
oder wegen Ucbertrctung des Criminalgesetzes von
Ohio, oder wegen Ucbertrctung der Criminalgc
sctzc jedes andern Staatcs, vorausgesetzt, daß die
Scheidungsklage während der gefänglichen Haft
der betreffenden Person anhängig gemacht wird.
Zu diesen Gründen gesellt sich »och die beson
ders auffällige Erlaubniß, daß die Geständnisse
einer wegen Scheidung verklagtcn Person als g e
nügcnder Beweis gegen diesclbc»
angcnommcn werdcn dürfen, vor
ausgesetzt, daß solche Geständnisse nicht durch
Drohungen oder betrügerische Vorspiegelungen er
langt worden sind. Auch braucht derjenige, wel
eher auf Scheidung anträgt, nur ei» Jahr in
Ohio gewohnt zu haben.
Diese» Bedingung?» geselle» sich »och andere
hauptsächlich zu Gunsten dcs schöne» Geschlechtes
hinzu, deren Wiederholung hier zu lang werde»
würde. Die hauptsächlichste dcrsclbc» bcstcbt da
rin, daß eine Frau, wrnn sie eidlich aussagt, daß
ihr Mann aus Gründen irgend einer Art cin Ei
genthum zu veräußern gedenkt, aus dcssc» Besitz
sie Anspruch mache» kaiin, ihn durch das Gericht
abzuhalten im Stande ist und cs cincm Eurator
übcrgcbcn kann, der dasselbe für sie verwaltet.
(Herold.)
(?iii jugendlicher Nciscndor.
Die Whecling Timcs mcldct die Ankunft von
John Jacques in jener Stadt, einem Wciscnknabe,
etwa 15 Jahre alt, vom Staat Neu - Aork, aus
sciuein Wege nach Calisornicn übcr Land. Er
sagt, er habe Philadelphia erreicht dadurch, daß cr
sich i» cincm Frachtioagcnzug vcrstccktc, in wclchcr
Stadt cr sich zwey Wochcn aushielt, währcud wel
ker Zeit cr iu dcn Markthäuscr» schlief und sich
vo» dem Abfall nährte, dcr ihm von dcn Dicncr»
in dcn HotclS gereicht wurde. Endlich erlaubte
ihm dcr Führet cincö EisenbahnziigS aus dcr Plat
form cincs WagcnS »ach Baltimore zu fahren,
woselbst cr länger als cin Monat vcrbiicb, und als
Bote und Zeitungsträger dientc, worauf cr zu Fuß
nach Frcdcrick gicng u»d seine Nahrung in dcn
Baucrnhäuscrn längs dcr Straße bctleite. Hicr
vcrdingtc er sich als Stallknecht in einem Gasthau
se, verließ aber den Platz nach Verlauf ciner Wo
che auf dem Dach cincs Buggy-WagcnS sür Har
pcrS Fcrry, wo cr zufällig einc 5 Thalernotc fand,
und von da fuhr er in dcn Eisenbahnwagen nach
Cumberlaiid. Dort bezahlte ein Hcrr seine Pas
sage »ach Whcclüig. In lctztcrcm Ortc sucht cr
sich als eine» Kajütcnjungc an Bord eines Tamps
boots zu verdinge», um nach St. Louis zu gchc»,
ivsselbst er hofft als Hirtc augestellt zu werden, um
Bich nach Calisornicn zu trcibc». Cr muß cin
sehr beharrlicher Knabc scyn.—(Volkss.)
Drei (Zentstücke Falschmünzer.
In Rochester, N. A., wurden am lllkmDicscs
vier Personen vom Vcr. Staaten Marschall arre
tirt, welche mit falschen Dreiccntkstücke machen
beschäftigt waren. Die Presse und Stempel,
nebst eincr große» Anzahl falsche» Gcldstückc wur
dcu in ihrcm Bcsitz gcfuudkn. Dic Fälscher wur
den cingcftcckt zum weiteren Verhör. Falsche
Dreiccnt-Stücke sind in Baltimore im Umlauf. —
Man sey auf scincr Hut.
Ncw - Aork, 26. Juli. Patrick O'Dono-!
hue, dcr in dcni irländischen Bcfrciungsvcrsuchc in
1848 cincr dcr Führer war und mit O'Brlc», >
Mcaghcr, McManus und Andern zum Tode vcr
urthcilt, suätcr abcr zur Deportation bcgnadigt
wurdc,entfloh seinci» Gefängniß in Van Dianirns-
land und kam gestern mit dem Dämpfn- „North-!
cr» Light" vo» Califorincn hier an. O'Donohue
läßt noch vicr Genossen in der Vcrbannung, als:
Mitchell, Martin, McManuS u. O'Bricn. Wenn
Jrländcr in Amerika das nöthige Licht bringe»
wollen, dann haben sie sammt und sondcrs dic !
Hände voll zu thun.
Baltini or c, den 2ti. Juli. Heute Nach
mittag wurdc eine Jndiguakions-Vrrsammlung im I
Moinimcnt - Square gchaltcn, bci wclchcr l bis
2000 Pcrsoncn gegrnwärtig waren, um ihr Miß
vergnügen übcr das von dem Mayo? am Sonn
tage beobachtete Verfahren, indem cr einen Stra
ßen-Prediger verhaften ließ, auszudrücken. Es
wurden heftige Beschlüsse passirt, m denen das
Verfahren dcs Mayors, als cine Vcrlctzung der
Rcdc-Frcihcit angeklagt wird. Eine andere Vcr
soll morgen Nachmittag erhalten werden.
Waschi » gton , 23. Juli. Gouverneur
Tcyiuour von New Zlork soll in Bezug dcr Anstcl
luttgcincSWHig-EditorS zu cincrOfficcvon Sl2OO
in einem Departement in einigen Zwiespalt mit dcm
Präsidcnten gcrathcn scin. Gouv. Scymour soll
denselben als einen Dcmokratcn cmpsohlcn habc»,
worauf crcine Anstellung crhalten hat.
Fünf Stück elegante Hausgeräthe aus dcr Nach
lassenschast des Viec-Prästdcntc» King sind für
das weil!. Hauö für ?LOO gckauft.—Ma» glaubt
hier zuversichtlich, dap die Mission nach Frankreich
bis zur Eröffnung des uächstc» CongrcfscS offrn
gchaltcn wcrde und daß Hcrr D i x sie dann nicht
bekomm«» wcrde.
N cw-Orleans, 25. Juli. Das gelbe
ken sich zwar meistentheilS auf das Hospital, abcr >
die Todesfälle steigen täglich auf 30 bis 40.
Mobi l e, Juli. Wir habe» Nachrichten
ung des Gouverneurs Trios und scincr Truppcn
aus dcm Mcssiila Thalc, auf Bcschl dcS mcxika
nischcn KricgSministcrs bestätigt».
KS"W. W. Polk, cin Congrcßglicd von Tcii- >
! ncssee, bcspöttcltc cin Mitglied aus den New Eng
land Staaten und bcmcrkte: cr komnic aus einer
! Gegend, die zu arm sei um ctwas Anders zu, -
duzircn alsKälbcr und Esel. „Gewiß ist es so," j
cngegnctc der Jankce, wir zichcn Kälbcr und Esel,
allcin wir scndc» sie nicht »ach dem Congresse, wie
es die Lcutc bei Ihnen machen.
eincr DiScussion der Doktorcn Wal
ton und Drapcr zu Boston sagte Dr. Walto»,
daß cr in vicr Jahren und einem halben den Ei"'
wohncrn von Boston und der Umgegend 100 Fäs
scr Blut abgezapft uud 49 Pfund Mcrcur (Queck
silbcr) cingegcbcn hab?. Wcim'S cin Arzt sagt,
muß cS wohl wahr sei» !
VN-Ein Hr. Jamc» Sd. John von Ohio er
drosseltc sich am 9ten dirses in der Wohnung sei
nes SohncS zu Canaan, Connecticut, bci t-eni cr
zum Bcsucbe war, mit scincm Spazicrstöckche», das
cr sich um den Hals drehte. Er war 77 Jahre
alt.
Ein Raren-Contrast.
Es ist die gewöhnliche Prahlerei des amerikani
schen Volkes, daß es allen andern in allen Sache»
moralischen und int?l!ectucllen Fortschritts weit
voraus ist. Wir bau'» Städte, fälle» Wälder,
ebne» Berge u»d bevölkern Wildnisse schneller als
alle ander». Unsere Dampsbovtc sind am größ
ten und prächtigsten, unsere Eisenbahnen am läng
sten, und unsere Telegraphen am wunderbarste»
auf der Welt. Wir drucken Und lesen mehr Zei
tungen als jede andere Nation aus der Erdkugel.
Wir veröffentlichen mehr Bücher (?) und sie ha
ben mehr Leser als jedes andere Volk. Wir ge
ben höhere Preise für Concert- und Opern Tickets
als die Dilettanten Europa's. Wir haben die
schnellsten Dampfboote, die schncllsten Lokomoti
ven und, Alles zusammengenommen, die schnellste»
„Meiischcn" auf der Welt. Daraus schließe»
wir also ganz natürlich, daß wir das höchst gebil
dete Volk auf der Welt sind.
Das Charakteristische eines Volkes zeigt sich
indessen nicht allein in seiner mechanischen Geschick
lichkeit, oder in dem verausgabten Gelde. Es
kommt am wahrsten bei Gelegenheit großer Volks
Drnionstrationt» zum Vorschein. Betrachten wir
uns einige derselben, wie sie sich bei der Feier des
letzten National Jahresfestcs enthüllten! In
Nrw-?)ork, das als eine Repräsentantin von Ame
rika und als Typus der National Neigung ange
sehen werden darf, bemerken wir, daß vom frühen
Morgen bis in die späte Nacht des Vierten Juli
nur eine beständige Scene der Trunkenheit, Schwel
gerei und Schlägerei ausgeführt wurde. Jede
Phase des Lasters in ihrem empörendste» Anblick
wurde von der Bevölkerung dargelegt und ein
Verzeichniß allcr der Vergehe» gegen gute Ord
nung, Anständigkeit und Moralität würde empö
rend »nd herzzerreißend sei». Wir citiren New-
Aork, nicht als die schlimmste Beleuchtung der na
tionalen Neigung zu gcmcincn Zerstreuungen, denn
an andern Plätzen gab es ähnliche Scenen, und
die Von Philadelphia waren wahrscheinlich nicht
um einen Deut minder schändlich : aber die Be
leuchtung, welche aus der größten Anzahl gezogen
ist, ist die beste fiir unsern Zweck, und die Scenen
von New-Aork dürfen als Norm für die in der
ganze» Union aufgeführte» angesehen werden.
Wenden wir uns nun zu einem ander» Bilde.
Vor kurzer Zeit versammelte» sich in Philadel
phia einige Tausende deutscher Bewohner verschie
dener amcrikaiüschcr Städte zur Feier eines großen
Gesangfestcs. Obwohl sie meisten» amerikanische
Bürger waren, so waren sie doch Deutsche von
Geburt, und ihre Nationalität war während der
Periode ihres Zusammenseins wesentlich Deutsch.
Sie waren hier mehr als drei Tage lang zu
sammen ; die Arbeit war gänzlich ausgegeben und
Erholung war das Ziel Aller. Während dieser
Zeit benahm sich diese ungeheure Volksmenge —
die sich mit Einschluß der hauptsächlich ebenfalls
aus Deutschen bestehenden Zuschauer auf an zehn
tausend Seelen belief —mit der äußersten Schick
lichkcit. Es herrschte Heiterkeit und gelegentlich
laute Fröhlichkeit, aber wenig oder gar keine Un
mäßigkcit, keine Schlägerei und kein Krawalliren.
Selbst am Tage des großartigen Pic Nie auf Le
mon Hill, wo die äußerste Licenz herrschte, gab es
nur wenig betrunkene Leute unter den vielen Tau
senden Versammelter, und diese waren keine Deut
schen.
Es würde eine Sache von philosophischem In
teresse sein, die -Ursachen dieses Unterschiedes in
dem Charakter zweier Naccn, die so wesentlich
gleicher Natur und von denselben Umstände» um
gebe» sind, zu erforschen. Was ist das sür eine
Körper- oder Gemüths Eigenthümlichkeit, welche
einen Amerikancr, wen» er sich belustigt, sich be
trinken und schlage» heißt? Besteht die Glück
seligkeit von Amerikancr» wirklich in thörichter
Tninlenheit, in Straßenkrauallru und zerschla
gene» Köpfen? Haben unsere junge» Leute kei
nen erhabenem Ehrgeiz, wenn sie von Geschäften
frei sind, als einen Platz in einem Polizeibericht,
oder ein? Mcht im Gefängniß als Held einer
Schlägerei zuzubringen ? Ist es wirklich der Gip
fel des Genusses für eine» Mann dieser gebildete»
amerikanischen Rare, init einer Spritze zu laufen,
durch ein Sprachrohr zu heule», Backsteine auf
seine Mitmenschen zu werfen, Pistole» ans Men
schenhaufen abzufeuern, und drn Frieden der gan
zen Bürgerschaft zu stören? Ein Deutscher, der
sich ei» 'Vergnügen mache» will, nimmt seine Pfeife
(?) und sei» Glas Bier oder leichte» Wein, singt
sein Lied und macht sein Tänzchen. Ein Ameri
kaner in derselbe» Lage nimmt seine zwei oder drei
Gläser Brandy oder Whiskey, versieht- sich mit
einem Knittel, einem Messer oder Pistole, schreit
„Feuer!" durch ein Sprachrohr, ras't durch die
Straßen wie ein Wahnsinniger, stößt jcdcS Hin
derniß, sei es Mann, Frau, Kind, Kiste», Baxen
oder Karren über den Haufen, lind steht so auf der
Höhe dcs Glückes.
Welcher von diesen rcpräscntirt nun die höchste
Bildungsstufe? Ist cs der, welcher der großen
amerikanische» Race angehört, die die Welt durch
ihre» Fo tschritt in Staune» versetzt? Der, wel
cher am 4 July den meisten Rum trank, die mei
sten blaue» Augen machte, an, lauteste» schrie und
am hervorragendste» in den Polizeibcrichten des
nächste» TagcS figurirte? Oder ist eS der, wel
cher bei dem Genusse eines dreitägige» Festes mit
mehrere» Tausenden seiner Landslcute innerhalb
der Schranken von Gesetz und Ordnung blieb und
seinem Enthusiasmus in heiteren Liedern, Tanzen
oder Spielen Lust machte. Wahrlich wir sind
der Ansicht, daß die prahlerische, amerikanische
Bildung.viehisch ist in Vergleich mit der seines
deutschen Nachbars. Will nicht irgend cin phi-
Moral Philosoph eine Art u»d
Weife anrathe», iv!e die Neigungen des „Jungen
Amerika" vo» Rum, und «straßcn
krawallen ab und in einen so friedlichen Kanal zu
leiten sind, wie der, in welchem die deutsche Ne>
gimg fließt? Solle» Musik, Tanz, gymnastische
Spiele» und Velustigüngen stets als unter der
ManncSwürde der Amerikancr betrachtet werden,
die ihren Stolz im SchcnkzimMcr oder in dein
Straßcnkrawall zeigen müssen? Unsere deutsche
Brüder mögen lailgsamer, träger und unbeholfener
in ihre» Bewegungen sei», aber das muß man ge
stehe», daß sie in allen«, was Moralität und Bil
dung betrifft, der Masse des amerikanischcn Vol
kes weit voraus sind."
Cincinnati, 27sten Juli. —Sechs Falsch
münzer siiid gestern Abend drei Mcilcn untcrhalb
der Stadt verhaftet. In ihrcm Haufe wurde für
540,000 falsches Geld gesunde», alle auf die
Ohio Staatsbank, außer einer Anzahl 5 Thaler-
Notc» aus die Fairfield Caunty Bank, Connecti
cut. Falschmünzer - Stempel und Gcräthschaftcn
wurden aufgefunden, aber die Platte», vo» wei
chen die Noten abgedrnckt sind, hat nicht cnt
decken können. Drei von den Verhafteten sind
alte Zuchthausvögcl und einer, Namcns Ouincv
Hurchy war cin bcdcutcnder Contractvr an der
Ohio- und Mississippi-Eisenbahn. Die ganze Gc
sellschaft hatte heute ein Verhör und wurde dann
nach dem Gefängniß gesandt. Tic Bande wird
sür etile der verwegenste» und ani weiteste» ver
zweigte» Falschmünzextandcn im ganze» Lande ge
halten.
Ckllsovtlron»
Gold —Aeuci'sbrünste —Mordthaten—
Aufknüpfungen, etc.
Neuvork, Z 3. Juli. Das Dampfschiff
„Northern Light" ist hin heute Morgen um 9
Uhr mit §5389,000 Gold und 50» Passagiere»
angekommen.—Die Stadt Roug h und R ea
d y ist beinahe dm'ch Feuer zerstört, nur 15 Häuser
sind stehen geblieben, alle Stores bis auf einen
sind zerstört. Die Stadt Scha st a ist am lt.
Juni fast abgebrannt. Alles was dem früheren
Zeucr entronnen war, ist jctzt in Asche gelegt. —
Der «chadcn wird auf 9500,000 angeschlagen.
Die Berichte aus dm Mine» Distrikten melden
einen ungewöhnlichen Grad von Wohlfahrt. Zu
Marvsvillc wurdk ein Duell zwischen Col. Nüst,
den Herausgel»or de« Expreß und Züchter Studper,
dem Herausgeber des Herald gefochten. Der
Lctztc wurde verwundet.
Zu Sarramento hat sich ein entsetzliches Trau
erspiel zugetragen. Joseph Scribbic und dessen
Frau sind durch Heinrich «kribble, den Bruder des
Ehemanns, ermordet. Der Mörder versuchte
hierauf sich das Leben zu nehmen. Die Brüder
sind Zimigießcr und aus Baltimore. Beide wur
den zwar von den Aerzten verbunden, es ist aber
gar keiue Hoffnung zu ihrer Wiederherstellung. —
.ju San Andres fiel am Montage ei» Streit zwi
schen Dr. Frcuville und einen» Jrtänder, Namens
Eon», über einen Land-Anspruch vor, der zn der
Tödtung des Letzteren führte. —Daselbst wurden
auch 2 Chinesen aufgehciikt, die in der Nachbar-!
schast gestohlene Maulesel zum Berkauf angeboten
halten. Nachdem die Identität der gestohlenen
Thiere festgestellt war, mußten die Diebe ihr Ver
brechen sosort dadurch büßen, daß sie aufgeknüpft.
wurden.
DiedcnlotratischeStaatS-Coiivcntionhat Gou-!
verueur Bigler zum Kandidaten für Gouverneur I
wieder nominirt.
Aus Calci Veras Caunty wird geiiiel-
det, daß man sehr emsig mit der Ernte beschäftigt!
ist; uni die ForkS Heruni sind viele schöne Ranchos I
ausgelegt, welche de» Ackerbauern reichlichen Lohn
für ihre Beinühnngcn abwerfen werden.—Waize»,
iiian hat gegründete Hoffnungen, daß 'Calisornicii
eines der fruchtbarsten, reichsten Zkkerbauländcr dcr
Welt wird. Große Goldklumpen fallen häusig'
Lotte an der Waschiiigtonstraßc cine» Klumpcn von
7l Unzen soliden Goldes, fiir welchen ihm 817.-
50 per Uuzc geböte» wurde.
Ucbcrhaupt bietet Ealaveras Caunty einer gro
ßen AuzahlVon Minern reiche Ausbeute dar. An !
der Angels Ercck arbeitet eine Gesellschaft, welche
täglich 10 bisSlB per Kopf verdienen. Von
Sa» Antonio, San Domingo »»d andern Orten
lausen ebe» so günstige Berichte ein.
V onSaer am e nto wird gemeldet, daß die j
Ernte glänzeudc Aussichten gewährt. An Scotts
Bar arbeitete eine Company, die an einem Tage
fiir N 359 Gold aus der Erde nah»,. Unterhalb
Hamburg, an der Klamath, verdienen die Miner!
täglich?B bis 812.
Ein Indianer, der alte Taylor genannt', wir.sc!
vor Kurzem aufgeknüpft, weil er bei Ermordung
mehrer weißen Männer bctl eiligt war.—ln dem
an den South Forks belegenen Reservoir -- Hill ist '
eine nnermeßliche ..nd unerschöpfliche ?iiedcrlagc>
von Gold entdeckt. —Zu Schasta haben die Ka !
tholiken eine neue Kirche gebaut. —Zwei Chinese» j
sind ans dem Wege vom Pitt River »ach Schasta
ermordet worden. '
Oregon.
Der „Orcgonian" vom 11. Juni sagt - „Vom
ober» Williamettc-Thal erhalten wir die zuvcrläs
sige Nachricht, daß die dortigen Ansiedler fast alle
vom Goldficbcr ergriffen sind und in hellen Hau
fen lulch den neu entdeckten Goldwäschcreien zie
hen. CS heißt, daß die Leute dort von 815 —
8100 de» Tag machen. Die Goldlager sind et
wa 40 Meilen von Saleni i» de» Onellgegendc»
des Santiani." —Der „Portland Comincreial"
vom lii. Jnni bemerkt über denselben Gegenstand:
„Zu Anfange dieser Woche wurde durch die An
kunft einiger Haudclslcute aus der Nähe des Ore
go»'schc» Eldorado eine nicht geringe
hervor gerufen. So viel wir erfahren, ist der
obere Lauf des Santiani, etwa 40 Meile» ostwärts i
vo» Salem, der Ort, wo die »e» entdeckte» Gold-!
Minen sich befinden. Daß dort bereits seit einiger
Zeit Gold in kleine» Stückchen gefunden wurde, ist
eine Bielen bekannte Thatsache, aber daß der Er-,
trag hinreichend ist, um mehr zu bewirken, als eine
Ableitung der Arbeit ans der vortheilhaftestcn!
Richtung (der ans den Ackerbau! daran zweifeln!
wir sehr." —Die ganze Geschichte >i?itd vermuthlich >
mit dem Tcxas-Gvldhuinbug aus ein und demsel
ben Teige geknetet sein.
Aus Creseent City wird gemeldet, daß I Z Mei
len von diesem Orte neue Goldgruben aufgefun
den feien und knüpfte man daran die glänzendste»
Hoffnungen.
Gencral Lane ist zum Delegaten für den Con- !
greß von Oregon gewählt.
Mcxi k o.
Ncw-Orleans, 26. Juli. Es sind hier!'
Nachrichten auS Mcriko vom lii. d. eingegange».
Die Zeitungen sind mit DiScufsioiicn i» Bctxrff
des spanischen Protektorats angefüllt. Die Je
suiten sind, von, Gou»erncmc»t bcglliistlgt, einge
laden nach Mexiko zurückzukehren. Santa Anna >
trifft Vorkehrungen, die Kirche und den Staat zu
vereinigen. Graf Boulbon, der dem mexikani ! >
schcn Gouvernement seine Dienste angeboten hat, !
hat dem Präsidenten Santa Anna seine Aufwar- !
tung gcmacht.—Die Post-Kutsche von Vera-Cruz l
nach Mexiko ist beraubt und einer der Passagiere '
ermordet. Fünfzehn der Posträuber siud verhaf- I
ttt.
Eine" furchtbare Ueberschwemmung hat den St. ,
JaliSeo hei,»gesucht. Die Stadt zu Huajaear ist
zerstört »ud es stnd dabei viele Nienschen umS Le- ,
be» gckoninien. Eine schrecklich? Wolle von La- >
eusts wüthet i»i südlichen Mexiko »Nd hat die In- >
digo- und Korn-Feldcr in einem Raum von 500
Medcn zerstört.
Mer k w itrd ige Persönlich leiten.- !
Zwei merkivürdigc Frauen bereisen gegenwärtig die ,
westliche» Staaten und lassen sich sür Geld sehen.
Die „fette Frau", welche 710 Pfund wiegt, und
deren lebendige Opposition, die „kleine Frau", ,
welche 32 Jähre alt »nd nur 30 Zoll groß ist.
Letztere ist verheirathct und hat drei hübsche kleine ,
Kinder. >
Keine du mm e Gan s.—Am Canal Ba- >
si» zu Alban? gerieth vor einige» Tage» ein Gau- >
strich, der mit väterlicher Sorgfalt einen Trupp j
junger Gänschen überwachte, mir ein«,» Hahn in >
Streit, während welchem er diesen an, Halse pack- l
te und ihn nach dem Basin schleifte, wo er ihn so -
lange unterm Wasser hielt, bis er todt war. > 112
Illinois.
Blutiger Angriff auf den Sängcrvereii,
von Lebanon.
In Lebanon hatte sich ein deutscher Sängervcr
l ei» gebildet, dem der Highlandcr Sängervcrein am
> 4. Juli einen Besuch absktlete. Nach einem
> fröhlich verbrachte» Tage, ohne alle Störungen,
gab ein Theil der Lebanotier Säuger den High
>' landern da ? Geleite - bis tinige Meile» von der
> Skadt. Nach hereingebrochenem Dunkel kehrte
- der Wagen mit de» Sänger» wieder nach Lebanon
> zurück. Da wurden eine kurze Strecke vor Lcba
' »on, v?n de? Nähe eines Hauses aus, Steine auf
die Fahrende» geschle><dcrt, und mehrere von dcn-
bedeutend verletzt. Die Sänger, etwas
i! a» der .Zahl, sprangen herunter, um zu sehe», wer
,! die Angreiser seien, als sie augenblicklich von einer
, Bande amerikanischen Rowdie', welche mit Aex
' tcn.Stcllscheide», Kummctspänenetc. bewaffnet wa
ren, angefallen wurden. Einer, Namens Kauf
mann, soll einen bedeutende» Attbirb in das Bein
i erhalten haben, mehrere Andere smd schwer ver
, wundet. Die Unverletzten eilten nach Lebanon,
'! theils um den Verwundete», welche »och am Hause
I lagen, beizuspringen, theils Um sich der Ruhestörer
- zu brniächtige».
! Es machten sich natürlich alFhalb eine Anzahl
Deutsche» aus den Weg. und da sie mit Gewißheit
! vermuhtetcn, daß die Bctheiligten sich im Hause
! versteckt hielte«, dasselbe aber verrammelt war, so
! sprengte» sie die Thüre, wurde» aber alsbald durch
! eine» neuen starken Haufc», unter Anführung ei-
neS Eonstablcrs, wie man jetzt erfährt, an einen»
weiter» Vorwärtsschreite» verhindert. Es wur-
de» dann in der Nacht Alle, welche iua» ivi Hau »
gesehen habrn glaubte, arretirt, u»d wegen
> „Tumult" in Anklage gesetzt, und bis auf Weite-
res, mit Ausnahme dcs Herrn I. Tiedemann,
! welcher Cailtio» leistete, i-ach Bclleville in'S Ge->
! sängniß abgeführt. Seitdem sind zwei weitere!
l ebenfalls durch Caution auf freie» Fuß gesetzt
worden. Vier andere sind noch verhaftet, doch
! sind schritte gethan worden, ihre einstweilige Be
! frciung zu bewerkstellige». Es hat dieser Vorfalk
' hier ungeheure Entrüstung lind mit Recht hervor
gerufen.—(Ohio Zeitung.)
Gewinnreiches Bauern.
erwähnt den Erfolg eines Bauern in jenem Caun
ty durch den liberalen Gebrauch von Tünger.
Er kaufte eine Bauercy in 1644. Von jeuer Zeit
! brachte sie kaum genug hervor, um eine Familie zrr
ernähre» ; u»d seit jener Zeit, jetzt neun Jahre,
! hat er daraus verwendet ltl.öös Büschel Asche,
17,665 Vuschel Skemkaii, und i),7t><> Büschel
tragend 53,224. In 1844 wurden die Produk
te der Bauerey verkauft für 9491, I» 1852
für 53,504. Während den neun Jahren Bbetru
gen die Vrrkäufe 819,215', sdcr K 12,99(1 mehr
als der Dünger kostete. Nach dem Ertrag von
i 1844 verechnet, würden die füiimitlichcii Verkäufe
! i» »eun Jahren nur M,424 betragen haben, so
daß ihm ein reiner Gewinn von den Produkten
! allein bleibt von ?B,st)<». Wcr sagt, daß sorg
sält gcs Bauern nicht profitlich sey ? —(Baucr»fd.>
Riegelbah ». —Längs der vorgeschlagenen
! Ricgelbahn-Route der Philadelphia, Easto» und
j Wasserkast Eonwany werde» die SchäntieS errich
tet und grmacht, mn die Arbeit
P Ä»
Die iiol><?ste» Nachrichten.
Die Zwistigkeiten im Oriente noch
nicht beigelegt.
New Jork, 28. Juli. Das Dampfschiff
A 112 i a ist mit 93 Passagiere» und Nachrichten bi»
zum lö. July von Liverpool ailgckommcn.
Die „orientalische Frage" ist gc»au in demsel
ben Stande gkblirben, in welchem sie sich nach deit
letzten Nachrichten beftmdcn. Dieselbe wird zwar
in den Zeitungen mit viel L-ben und Eifer
che», aber sie hak das friedlichste Ansehen gewon
nen. Der britische, französische und preußische
Gesandte zu Constantinopel haben eine sAund
schaftliche Note, welcher der Sultan bcigestiiumf
hat, entworsc» und iolche >.c»i Kaiser vo« Ruß-
land zur Annahme übersandt. Es scheint kein.
Zivrisel darüber obzuioaltcn, daß dieselbe seine Ge^
Frage üöer die Fortdauer des ottomanischen Kai-,
serreiches, der hohen in Europa, »och auf
! einige Zeit vertagt sein.
Rußland.
Die Nachrichten aus den Fürstenthümern und
aus Odessa lauten herzzerreißend. Das Stoclck
dcs Handelsverkehrs nimmt täglich zu. Ein Brief
eines russischen Osfizicrs aus den Herzogthüincm
meldet, daß die OccupationS-Arniee de» Winter
hindurch in den Fürstcntbümern Moldau und Wal
lache! bleiben wird. Die Offiziere lassen ihre
Frauen und Familie» kommcn.
Zwei charakteristische Ereignisse werden gemeldet.
Die Russe» habe» sich der Direktion der Posten
in der Moldau und Wallachei bemächtigt und den
Besehl erlasse», daß im Lager von Warschau ein
feierlicher Gottesdienst gehalten werde, um Gott"
zu bitte», die Waffen des orthodoren Glauben»
gegen die Ungläubigen zu segnen. Die Kaufleute
von Odessa sind gewarnct, keine Berichte über die
Ereignisse an Freunde Eorrespondciitc» zu gebe».
Türkei.
Ter Sultan hat sein ganzes Silbergeschirr, 49,-
<>o9 Piaster Wcrth in die Münze geschickt.—
Das Gold welches jetzt sehr häusig in Constanti
nopel ist, kommt ans de» Moschee», wo Collect?»
gesammelt werde» z»m Krieg gegen die Ungläubi
gen . Um Eoiistantinopcl gegen einen Ȋchtkchen
Uebcrfall zu schütze», ist die Einfahrt i» die Z?ar
danellc» nach Sonnenuntergang allen Schiffen ge
sperrt.
Propheze i h u » g . Ein Correspondmt
des New - Aorker Expreß macht folgende Vorher
sagung : Der Marsch der Russen »ach Constanti
nopel wird gleich nach dem Znfrieren des baltischen
Meeres, wen» ei» Schlagbaum von Eis Rußland?
Nordgräuzen und dessen Flotte in der
einige Monate schützen wird, beginnen. Engkmd
und Frankreich werden dann mit ihren Flotten
nicht im Stande sein, den Marsch der 2HÄ,(W
Russen zu hcmmril, die sich dcs ottomanischen Rei
ches bcniächtige» werden. Frankreich wird Ruß
land zu Lande bedroben, aber Preußen und Oester
reich werde» ihre Masken abwerfen und Frankreich
die Stirn bieten. Dann >»>rd eine' M 'dlutlon
aiiSbrechcn und Napoleon RtißauS nehmen und
»ach Amerika lanse». Heinrich der Fünfte wird
den Thron von Frankreich besteigen uud Friede»
geschlossen werden. England wird seinen
Handel im mittelländischen und baltischen Mcere
fortzusetzen, wenn eS Frieden hält, wo nicht, wird
das alte Continetttal-System Napoleons dec Er
sten gegen dasselbe angewendet und der britische
Handel von den Häfen des Contincnts ausgeschlos
sen.