Der lecha patriot. (Allentaun, Pa.) 1848-1859, March 16, 1853, Page 2, Image 2

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    Lecha Patriot.
aMon-ramn«. Per.
Mittwoch, Wtärz I«, 1833.
Trauriges ilngtück.
Am letzten Mittwoch ereignete sich fol
gendes Unglück in dieser Stadt: Herr
Isaac Raub, ein fleißiger und nüch
terner junger Mann war auf der Dampf-
Sägmühle des Hrn. Thos. Mger beschäf
tigt, und kam unglücklicher Weise der Zir
kelsäge zu nahe, welche seinen rechten Arm
ergriff, und unterhalb dem Ellbogen bei
nahe durchsägte oder abriß. Der kleine
Knochen ist gänzlich durchsägt. Beim er
sten Anblick entschied Jeder daß der ganze
Arm abgenommen werden müße, allein
dies ist bisher noch nicht geschehen, und
die Aerzte haben nun Hoffnung daß der
Arm erhalten werden kann. Daß aber
der volle Gebrauch desselben hergestellt
werden kann, ist durchaus nicht zu erwar
ten. Hr. Raub ist ein unbemittelter aber
respektabler Mann, und der eine Familie
zu versorgen hat. Ein Subscriptions-
Schreiben ist sogleich für ihn aufgezogen,
und wirklich liberal unterschrieben worden.
Solche die dem Unglücklichen auch ein we
nig mithelfen wollen, denen das Schreiben
nicht vorgelegt wurde, können ihre Gabe,
die mit aller Dankbarkeit angenommen
werden wird, an seinen früheren Beschäf
tiget, ThonaS Fläger, abgeben.
Die S t a dt w a h 1.
Es war bisher immer Gesetz daß wir
hier in Allentaun zwei Frühjahrswahlen
zu halten hatten. Dies ist nun dahin ab
geändert daß künftighin nur eine Wahl
gehalten wird, und die erste Gesammt
wahl findet schon am nächsten Freitag wie
folgt statt: Für den Nordward wird ge
stimmt am Hause von Gangewer und
Moyer; für den Südward am Hause
von Henry Enders; und für den
Ostward am Hause von T. I. Klep
jz i n g e r. —Dann und daselbst wird ge
stimmt werden für ein Bürgerinelster,
Hochconstabel, (Sonstabel, Wahlrichtcr,
Assessor, Inspektors, Schul - Direktoren,
und Auditor.
Wegmeister werden durch den
Stadtrath ernannt.
Im Senat dieses Staats ist ein An
hang zu einer Bill paßirt, wonach die
Wahlplätze von Obersaucon und Nieder
milford in diesem Caunty verändert sind.
Ob es die Taunschip- oder altgemeinen
Wahlen sind, und w o sie gehalten werden
sollen, haben wir noch nicht erfahren kön
nen.
Ein Vorschlag, die Bill für die Cata
sauqua Riegelbahn wieder vor das Haus
zu bringen, ist letzte Woche durch ein ge
gen besagte Bahn stimmendes Mitglied
gemacht worden, unterstützt ebenfalls von
einem dagegenstimmenden Mitglied. Als
dies geschehen war, bot Hr. Laury einen
Anhang an, ebenfalls eine Riegelbahn von
Allentaun nach der Berks Eaunty Linie
autorisirend, worauf die Bill für jetzt ver
schoben wurde. EinS dieser Tage wird
dieselbe wieder vor das Haus kommen,
und was dann der Ausgang sein mag muß
die Zeit erst lehren.
Turnpeik-Ktrajsen.
Eine Bekanntmachung für die Erwäh
lung von Beamten für die Berks und Le
cha Turnpeik-Compagnie befindet sich im
heutigen „Patriot." Schon oft hat es
uns gewundert daß man sich in unserer
Umgegend so blutswenig um Turnpeik-
Strassen bekümmert, da doch unsere Wege
eine große Portion des Jahres so unge
mein schiebt sind. Der Anfang mit der
Turnpeik-Strasse zwischen Allentaun und
Pottstown soll nun mit vollem Ernste ge
macht werden. Die Vermessung soll so
gleich .stattfinden, damit es bekannt wird,
wie viel der alten Strassen jedem Taun
schip durch dieselbe abgenommen wird. —
Und wenn dann die intereßirten Taun
schips nur einen mit ihren jährlichen Un
kosten geringen verhältnißmäßigen An
theil Stocks nehmen, so wird das M a
che n sogleich begonnen werben. Geschieht
solches aber nicht, so soll die Strasse durch
aus erweitert und verbessert werden. Also
Hossnung auf bessere Wege. Was sagt
Allentaun zu diesem Turnpeik? Derselbe
würde uns von unberechenbarem Interesse
sein.
Herr Frey überreichte letzte Woche cinc
Bittschrift im Senat dieses Staats, un
terzeichnet von Wl) Einwohnern der Stadt
Bethlehem, bittend für eine freie Brücke
über den Lecha Fluß daselbst.
Im Unterhause der Staats - Gcsctzge
bung ist eine Bill paßirt, wonach es dem
Gouvernör zur Pflicht gemacht wird, ei
nen Aufseher der Druckerarbeit an einem
Salarium von SBVO des Jahrs zu ernen
nen. Die Herren Laury und StrutherS
stimmten für die Bill.—lmmer drauflos
gehauen, und mehr Staatsunkosten ge
macht—mit den Bolksgeldern braucht man
nicht sparsam zu sein!
Per Monat März. —Schnee.
DaS Wetter in der ersten Hälfte des
MärzmonatS war keine-.weg angenehm.
Die Wcge waren zu allen Zeiten sehr
schlimm, und am letzten Freitag Morgen
fing es noch an zu fchncien und daucrte
ununtcrbrochen fort bis Mittag, zu wel
cher Zeit eine große Massc Schnee gefallen
war, aber in Folge des offenen Bodens
alsbald wieder verschwand. Darauf folg
te ungewöhnlich kaltes Wetter, welches
hcute noch fortdauert, mit keinem Zeichen
von Linderung.
WS' Die neuste Neuigkeit - Keine Hoffnung
für die Genesung von Vicepresident Ki» g uud
bereits Trubel in Pierce'S Cabinet. -So heißt es.
Auszug eines Briefes von Oregon.
Dieser Brief ist r«n Herrn William Waller,
Interesse, und talin:
Olympia, O. T.» P«c. ?, lGii?.
„Lieber Freund :—lhr werthes Schrei
ben habe ich erhaltn» und der Inhalt erfreute mich,
mit der Ausnahme, daß einige Eurer Getraide
nicht gut gerathen sind. Ohne viel Zelt und
Raum zu verbrauchen, will ich Ihnen die Einzeln
heiten einer Reife erzählen, welche ich und 5 andere
junge Herren, von Willamette Valley »ach diesem
Ort (Olympia, Puget Sound), welches eine Ent
fernung von l.'il) Meilen ist, durchmachten. Wir
kaufte» drei Joch Ochsen und einen Wagen. Zwei
von uns mußten die Ochsen etwa 1W Meilen
treiben, welche ganze Strecke keine Wagenstraße,
sonder» nur ein Jndianerpfad ist, und die ander»»
vier Herren sollten den Wagen, unsere Baggage
-e. in zwei „Skiffs" den Columbia Fluß hinunter
und den Cowlitz Fluß hinaufnchme». Von dorten
ist eine Art Wagenslraße. Ich war einer der
Treiber, und als ich sand wie das Reisen ging,
war ich froh daß ich diese Stelle hatte. Ich »vill
dir nun sage» wie es uns erging. Der Weg war
so schlecht, daß »vir nur 12 Virilen des Tags zu
rücklegen konnten. Die Nacht übernahn» uns ein
mal, nnd wir sahen uns natürlich nach einem HauS
um. Nachdem wir lange genug gesucht hatten,
fanden wir endlich eins, aber zu unserm Leidwesen
war es verschlossen und niemand darin. Es war
so dunkel als es nnx werden kann, uud wir mußten
thu» so gut wir konnte». Unsere Ochsen hatten
gute Waide, denn sie gingen in Gras, welches bis
zu ihrer Mitte hinaus reichte, und »in, diese hatte»
wir uns am meiste» bekümmert. Für uns selbst
zündeten »vir ei» Feuer an, u»d machten uns mit
einige» Stücken Board eine Art Dach, um darun
ter zu sitzen, denn es regnete die ganze Nacht hin
durch. Nachdem wir u»s soweit eingerichtet hat
»lnd faiide» zu unserer große» Freude einige Grund
becreii in, Grunde, womit »vir uiisern Huuger für
selbige» Abend und dcn nächsten Morgen stillte».
Den Ȋchsl.n ganzen Tag zogen wir dahin, ohne ein
HauS anzutreffen. Selbige Nacht hielten wir .»»-
ser Feuer auf, konnten aber nur wenig schlafen,
und fassen so unter unsern» kleinen Dache. Es ist
gebräuchlich in diesem Welttheil, daß Reisende ihr
Bett mit Zugehör, bestehend aus einigen BlänketS,
m t sich führe!». Dies konnten wir natürlich durch
diese Hecken nicht thu». Den nächsten Tag, wel
ches der 15te November war, mußten »vir über
eine» Fluß schwimmen, welches aber sehr kalt fühlte.
Zwei andere Nächte mußten wir »och in dem Wald
schlafen. Eine Nacht gingen unsere Ochsen wieder
etwa 3 Meilen zurück. Du kannst dir nicht vor
stelle», wie schlecht die Wcge sind. Ueber viele
Hügel mußten »vir unser Vieh treiben, und oftmals
rutschte oder siel eS dabei 2l) bis 40 Fuß hinunter.
Es ist mir bekannt, daß an diesen Stellen Ochsen
das Leben eingebüßt haben. Unsere Ochsen muß
ten »vir auch durch eine Anzahl Flüsse schwimmen
lassen. Die vier Herren in dcn „Skiffs" hattcn
aber »och mehr Beschwerden als »vir, und hatte»
sehr harte Arbeit de» Flnß Cowlitz hinauf. Ein
großer Theil des Weges mußten sie die „Skiffs"
an langen Stricken selbst ziehen, wobei eS noth
wendig war, daß sie bis zu ihrer Mitte hinauf in»
Wasser wadeten. Nachdem »vir die Wagnistraße
erreicht, hatten wir genug zu essen, und alles ging
gut bis zu diesem Ort.
Ich hatte auf unserer Herreise gar keine Ah
nung, daß wir solch gutes und snichtbares Land
hier antreffen würden, —und hätte ich eine Familie,
so würde ich mich keine» Augenblick darüber besin
ne», und würde mich für Lebenszeit als Bauer hier
niederlaßt». Ich bezweifle gar nicht —ich wollte
in wenigen Jadre» hier reich werden. Die Ursa
che warum »vir die Willamette Valley verlasse» und
hieher gekommen sind, ist diese: Tausende von
Emigranten siud dort angelangt, welches zur Fol
ge hatte, daß der Arbeitslohn sehr nieder und die
Arbeit sehr rar wnrde. Aber hier ist Arbeit genug
und der Arbeiter nur »venige. Wir beschäftigen
uns jetzt damit Bauholz, Sägblöcke, und Schin
del» herauSzarbeite», und zwar beinahe ohne AuS
nalnne für dcn California Markt. Der Taglohn
ist hier gewöhnlich >.rei Thaler per Tag —aber es
ist jctzt die regntgte Jahreszeit, so daß man nicht
mehr als etwa die halbe Zeit arbeiten kann.
Mundvorräthe sind hier rar, und diejenige die
sie habe» fordern dafür vier oder fünf Preiße.
Boarding ist von 81(1 bis öl t per Woche. Flour
ist 820 das Hundert; Schweinefleisch 83(1 das
Barrel; Rindfleisch Ibis 20 Cents das Pfund ;
Gnmdbccrc» 82 das Büschel und alles Andere im
nämliche» Verhältniß. Die Mundvorräthe wer
de» etwas im Preiße fallen —auch wird das Wet
ter bald besser, da»» gcdmken »vir gute Geschäfte
zu mache».
Vielleicht würde es dir lieb fei» etwas von dcn
Jndiancril zu höre». Es befindet sich noch cinc
große Anzahl diefcr wildcn Mensche» dahier —
niehr als Weiße. Sie lebe» hauptsächlich nur von
Fische», Auster», u. s. w. Sie sind bange vor
de» Weiße», u»d daher si»d sie nicht gefährlich;
allein sie stehlen irgend ctivaS, mag cs auch vo»
so wenig Werth sei» als es wi.l, »voraus sie ihre
Hände legen können. Sie sind „lausig," faul und
fehr „dreckig," und »nanche gehen beinahe nackend.
Sie sind auch sehr abergläubig. Ein Doktor ist
keineswegs sicher wenn cr ihncn Mcdizin gibt, »venu
sie krank sind. Gibt cr ihncn Mcdizin und sie
sterben, so crmordcn die andern dcn Doktor, sa
gend cr habe ihren Mann oder ihre Männer ge
tödtet. U»d selbst wem» cr sie kurirt, so sagen sie
cr sci cinc Hcxe, »ind glauben weiter daß wenn der
Doktor sie gesund »lachen könne, so könne cr sie
auch krank machen, und bringen ihn um, mag cr
noch so entfernt fein. Sie habe» sehr zierliche Ka
»oes und sind sehr geschickt damit in schnellem Was
ser. Stirbt einer von ihncn so wird cr in sci» Ka
il oe begraben odcr gclcgt. Dann wird ein Ort
l» dc» Hcckcn ausgewählt, die Kanoe etwa 5 Fuß
von dcr Erde befestigt—all sein Eigenthum zu ihm
in das Kanoe gelegt, »nd somit wird Körper und
Kanoe der Verwesung überlasse». Sie glaube»
imd denken eS seriier recht zu sei», daß wen» ei»
Mai,» eine llebeltbat begeht, daß er gerade auf die
» ä mliche Weise gestraft wird, einerlei ob eS
absichtlich oder nur aus Zufall geschah. Es fiel
nämlich unlängst hier ei» Unglück vor. Ei» weißer
Viani» schoß zufälliger Weife einem ander» weiße»
Mamie einen Knoche» in einem seiner Beine ab.
Ein Doktor wurdc cinc große Entfernung gebracht,
um das Bcin zu fctzcn. Ein Jndiaiicr, der Au
'enzeiige war, frug sodaii» nachdem dies geschehn,
war, gain ernslliaft, ob sie »un nicht des andern
Mannes Bein auch sogleich abschieße» wollte», f.>
daß der Doktor, weil cr mm da sci, cs auch so
glcich wieder setzen könne, und es somit nicht »ö
-ting habe diese große Eutscrnung wicder zu kom
me». Es w»rdc ihm gcsagt, daß dieS schr »ngc
recht sei» würdc. Aber cr licß sich nicht übcrwci
>c», und bestand darauf, daß jener Man» für feine
Nachläßigkeit gestraft werden sollte. Nichts mehr
für diesmal. Ich verbleibe der Ihrige,
William Walter.
Die Convention unserer Gegenpartei.
denen Aemter aufgetreten waren, in ibrcr Tabelle ren
letzter Woche angefiihrl? Wellen Sie die Gille haben
die« jetzl noch zu lhun, da« heißt, wie Nile Summen
Lecha.
soll dies geschehen, und wir
würden dies schon letzte Woche gethan haben, hät
ten wir eine vollständige Liste gehabt.
C a n al>C o mm i Bioner?
Abstimmungen. 1. 2. I. 4. 3. s.
Themas H. Fers-'lh, 21 38 41 50 55 81
John A. Morrison, 25 25 M II 22 0»
Henry S. Mett. 22 33 33 36 4» 46
A. S. Zeather, 11 8 6 8 9 00
I. P. Hoeoer, 3 3 0 0 0 V
Edward Nicholson, 5 5 5 5 4 3
laceb Erdnian, 4 2 2 0 0 0
Joel B. Danner, 8 II 10 0 0 0
Edwin Doer, 4 2 0 0 0 0
S. B. Pattersen, 4 0 0 0 0 0
Jehl, Armstreng, 2 0 0 0 0 0
A. B.Wersord. 3 0 0 0 0 0
William Forsvth, 3 0 0 0 0 0
John Kean, 4 0 0 0 0 0
In Bezug auf den Auditor-General und Gene
ral-Landmesser, war unsere letztwöchige Angabe
richtig.
SN"Die Namen der Delegaten, die für oder
gegen diesen oder jenen Eandidat gestimmt
haben, habe» wir nicht in unserm Besitz, und konn
ten dieselbe auch nicht ermitteln, sonst würden wir
mit allem Willen auch diese Bitte der Einsender
gewährt haben.
President Fillmore.
Der „Newyork Eommcrcial" sagt folgendes in
Bezug auf die Administration des Presidenten Fill
inore, und seinen Nachfolger Pierce:
„Fill mo r e'S Administration gehört die Eh
re, unsere auswärtigen Angelegenheiten aus jener
Dunkelheit mit der sie umgeben waren, herauszu
ziehen. Und dieselben werden seinem Nachsolger
Pierce ohne auch nur eine einzige bedenkliche Schwie
rigkeit oker Verwickelung übergeben. Man stelle
sich alle Umstände von Fillmore'S Administration
vor. Die Schwierigkeiten die reis waren als er
de» Zügel erhielt —die politische Feindschaft des
Congrcsses, und andere Beschwerden die wohl be
kannt sind —uud es muß zugegeben werden, daß
die Administration eine der weisesten, glücklichsten
und brilliantesten war, welche diese Union je hatte.
Politiker mögen dies leugnen—allem diese That
sachen stehen vor der Welt fest ausgezeichnet. Herr
Fillmore und sein Eabiuet ziehen sich von der Re
gierung zurück und überlassen ihren Nochsolgern un
sere Innere und Auswärtige Angelegenheiten in
einem weit besseren Zustande als sie dieselben erhiel
ten. Ja sie überlassen Hrn. Pierce und seinem
Cabinet cinc Erbschaft von National-Glückseligkeit
und National-Ehre und Einfluß, deßglcichen viel
leicht bisher noch nie geschehen ist."
Neneö von der Gesetzgebung-
Nur ganz wenig wird in diesen, Körper verhan
delt, und das Meiste was gethan wird, wird ebenso
schnell mit dem Veto des Gouv. BiglerS belegt,
als es paßirt werden kann. Eine sonderbare Welt,
dies!
E d irovlelte6 ÄUle rlei.
OLS"Mifi Mary Prieezu Ncw-Scotla»d, N. I.
eignet eine Kuh, von welcher sie von, 11. November
bis 18. Februar 117 Psund Butter erhielt. Ihr
Futter bestand während der Zeit in Heu und vier
Quart Buchwaize»-Kleie zweimal des Tags. Ihr
Werth wird geschätzt wie folgt: 1 l 7 Pfr. Butter
829.25; 1432 Quart abgerahmte Milch und
Buttermilch 8 23. 64; —zusammen 8 57. 89 in
IVV Tagen.
IkS"DaS HauS von Zt. V. Blackburn, in Flu
vanna Co., Va., brannte neulich ab. Seine Ne
ger eilten nach der Brandstätte und bemerkten in
de» Flamme» de» todte» Körper des Meisters.
Seine Frau und 4 Kinder waren auf Besuch, und
man glaubt daß er ermordet, beraubt und dann
das Haus angezündet worden sei. Ein Nachbar
ist auf Verdacht hin festgenommen.
SV-Ei» unvergleichlicher Schneesall hat am Zten
Dieses zu Syracuse, N. ZI., stattgefunden. Es
fing um 3 Uhr Morgens an zu schneien und bis 7
Uhr lag der Schnee zwei Fuß tief—also ei»
halber Fuß per Stunde! Dies war aber nur bei
Syracuse, nicht in andern Gegenden des Staats,
der Fall.
V-S"Dic Abschaffung der Beerdigung der Todten
in großen Städten wird auch in England vielfach
besprochen. Von einigen Seiten wird das Ver
brennen der Körper und Aufbewahren der Asche in
Urnen angcrathe», weil der Gebrauch de« Bcgra
bens schon Ursache von Pestkrankheiten gewesen sei.
LV'Die „Ehrwürdige" Frau Antoinette Brown
hat zwei Einladungen bekomme», die Postoralauf
sicht von religiösen Gesellschaften in, Staat New-
Aork zu übernehmen eine davon ist in Troy.—
Also auch noch weibliche Pastoren ! Wunderbarer
Fortschritt!
LN'Bricfc von de», J»dia»erland am obern
Mississippi beschreibenden Winter als ungewöhnlich
streng. Menschen und Vieh sind erfroren. Man
fürchtet daß die ungeheure Masse Schnee große
Ueberschwc»»uiungcn zur Folge haben wird.
KÄ"Ein sehr interessantes Paar befindet sich in
Cincinnatc. Dasselbe wünscht sich schon seit fünf
Jahre» zu verheirathe», wozu es aber bisher noch
keine Gelegenheit fand, weil beide noch nie zu glei
cher Zeit aus dem Gefängniß waren.
LO"CharlcS Shields, früher ein Bedienter des
Presidenten Tavlor, und der einmal wahrend dem
mexikanischen Kriege durch Auffange» eines tödtli
chen Streiches dessen Leben rettete, gibt in Roche
ster Vorlesungen.
M-S'Briefe von Wafchington wollen wissen, daß
Hr. Buchanan als Gesandter nach England, Hr.
Dir als Gesandter nach Frankreich und Hr. G»y
ro»c als Gesandter nach Spanien ernannt werden.
LW"Einc ungeheure Musikhalle wurde neulich in
Quebec, Canada, eingeweiht. Dieselbe ist 120
Fuß lang, 00 Fuß breit »nd 85 Fuß hoch, mit
einer großen Buhne am obern Ende.
NS°Eis ist in Paris so rar, daß die EiSeriem-
Confectioiiäre vereinigt beschlossen haben, zwanzig
Schiffe nach Norwegen und «chivedcn zu senden,
um dort einen Vorrath zu Holm.
für und Remonstranzen gegen
ein verbietendes Liqiwrgcsctz laufen von allen Thei
le» des Staats bei Dutzenden an die Gesetzgebung
ein.
soll so voll Aemterjäger sein,
desgleichen noch nie gesehen worden ist.
»S>Ergouvernör David R.Porter ist ein Ap
pllkant für Hafen-Collektor zu Philadelphia.—
James Buchanan bemüht sich, diese Ernennung zu
bewirken.
Staat Missouri hat ?4UOO verwilligt,
zur Bestreitung der Unkosten des Transports von
Artikeln nach der Neuvorker Weltfair.
SS" Pferdestehlen ist in Indiana so sehr im
Schwange, daß allenthalben Gesellschaften zur
Einfangung der Diebe gebildet werden.
LV"Dcr Süden ist mit der Ernennung des Jcf
fcrfon Davis als Cabinctsbeamten sehr unzufrie
den. Er gefällt der Uni onpartei nicht.
»V'Profcssor Schönbein hat das Geheimniß
zur Verfertigung der Schießbaumwolle, der öster
reichischen Regierung für 3V,WO Gulden verkauft.
WV"Die Mormonen haben auch Missionäre un
ter den Cherokee-Jndianern, die ihnen zwar auf
merksam zuhören, aber nicht gläubig werden wollen.
IS"Tin Mann, Namens Day, hat sich neulich
zu Sankvillc, Wisconsin, fatal heschädigt, indem
cr das sogenannte Degenschlucken vollbringen wollte.
VA'Daniel Heberling, Esq., wurde zun» Post
meister in Weißport angestellt, in die Stelle von
A. Klotz, welcher resignirte.
SV°Ain 2. Dieses wüthete ein heftiger Schnee
sturm zu TuScaloofa, Alabama, und richtete be
deutender Schaden an.
KA"Es heißt daß Strang, der Mormonen-Pro
phet zu Beaver Eiland, ein Applikant für die Gou
vcrnörSstelle in Utah sei.
oS'Herr Fillmore gedenkt wieder nach Busfalo
zu ziehen und seine Amtsstube als Nathgeber wieder
zu eröffnen.
L-B"Po,» Observatorium zu Cambridge wurde
am 9ten Dieses ein neuer Comet entdeckt.
S-D-Herr Benton ist mit einigen Ernennungen
des Presidenten Picree sehr unzufrieden.
e-L"Die Confulschaft nach Lahina, Sandwich-
Inseln, soll 814 bis 820,909 jährlich werth sein.
LV-Ein artesischer Brunnen, 1509 Fuß tief, ist
zu St. Louis gebohrt worden.
einigen Theilen von Burks Cauuty sind
die Einwohner stets mit tollen Hunden geplagt.
LßS"Auf der Angstbank die Aemterjäger In
Waschingto». Arme Seele»!
SN"In St. Petersburg, Nußland, wüthet die
Cholera.
Geisterklopferei macht viele Irren.
L.s
Philadelphia, März 12.
Schauderhafter Doppelmord.
Gestern früh wurde der Distrikt Southwark in
die größte Aufregung versetzt durch die Nachricht
von dem an 2 verheiratheten Schwestern, Namens
Hannah Shaw und Ellen Lynch verübten Morde.
Das HauS, worin dieses schauderhafte Verbrecht»
verübt wurde, gehört einem gewissen John Carroll,
der mit seiner Frau und seine», Bruder William
in de»,selbe» wohnt, und in der Nacht sich auf ei
nem Balle befand. Madame Carroll kehrte am
Morgen um 7 Uhr allein zurück und fand de»
'Milchmann vor der Thüre warten, weil er keinen
Einlaß bekomme» konnte, öffnete und sie Beide
entdeckten die Leichname in den Frontzimmer im
ersten Stock, durch mit einem Messer verübte Stich
wunden aufs Aeußerste entstellt. Hr. Eoroner
Goldsmith, der augenblicklich davon in Kenntniß
gesetzt wurde, begab sich nach dem Schauplatze der
scheußlichen That, No. 250 Feberal Str., zwischen
der 7. und 8. Straße und berief eine Jury zu
sammen. Das Zeugenverhör hatte bis Nachmit
tag drei Uhr kein Resultat ergeben, das in irgend
welcher Weise den Schleier des über die Thäter
«altenden GeheimnificS lüftete und nur die Ver
haftung eines gewinn Ryan, sowie eines gewissen
Spring, von denen man jedoch nur »veiß, daß sie
am Abende vor der That im Hause gewesen sind,
und die desCarroil und seiner Frau, aus die jedoch
ebenfalls kaum der Schatten eines Verdachtes ruht,
zur Folge gehabt.—(Demokrat.)
zur Zeit als wir zur Presse gehen, ist
noch nichts Näheres über obigen Mord entdeckt
worden. Daß ein fürchterlicher Kampf stattge
funden hat, ergeht aus der Thatsache, daß Mrs.
Shaw 17 uud MrS. Lynch 41 Wunden am Kör
per hatten.
Tragödie im Taiizsaalc.
Bangor, Me,, 2. März 1853. Ein Ball,
welcher gestern in Grey'S Salon zu Pea Eove in
Oidtown abgehalten werden sollte, wurde gleich
während des zweiten Tanzes aus eine traurige
Weise unterbrochen. Als nämlich ein junger
Mann aus Upper Stillwater, Namens William
Bowman, an der Stelle vorbeitanzte, wo eine jmigc
Dame aus demselben Ort mit ihrem Bruder Platz
genommen hatte, erhob sich diese und schoß beide
Läuse eines doppelläufigen PistolS auf den Vorbei
tanzenden ab. Der eine der Schüsse traf ihn hin
ten an der Schulter, der andere fuhr in die gegen
überliegende Wand. Große Aufregu..g herrschte
u"d der Tanz war zu Ende. Die junge Dame
blieb durchaus ruhig, und bedauerte, daß sie Bow
man nicht getödtet habe. Die Ursache der That,
sagte sie, müsse der Gesellschaft wohl bekannt sein.
Bowman war nämlich au, vorhergehenden Tage
geachtet, und die Stimmung ihrer Bekannte«
ganz zu ihren Gunsten. —Sie ging mit ihrem Bru
der »ach der That fort und es wurde kein Versuch
gemacht, sie zu arretiren. Die junge Dame wur
de jedoch am Morgen nach dem Balle auf eine
Klage von Bowman verhaftet und vor Richter Al
ford zu Oldtown gebracht. Kläger hatte eine
Menge Zeugen aufgcrufen. Da jedoch kein ein
ziger davon zur Untcrsuchung erschien, wurdc die
Klage niedergeschlagen und die Verhaftete entlas
sen.
Die Städte deS Westens.
St. Louis. Um unsern Lesern zu zeigen, mit wel
chen Riesenschritten dieselben zunehmrn, führen wir
folgende Zahlen an. Einwohner hatten:
18ZV 185:! Zuwachs.
Cincinnali lIK.IOB IM.ISK 44.N78
!pittsl'urq ö!,<>«»> MM«
St. Seui« 82.744 87,625 4 910
Die Zunahme der Bevölkerung von Cincinnati
beträgt in drei Jahren 31pCt.,die von Pittsburg
30 und die von St. Louis spCt.
Nock' ester, 10. März. Ei» Knabe von 14
Jahren NiniensStatterbec, stach beute einen an
dern >2 jährigen Knaben Namens Gardner, mit
den, er in Streit gerathen war und tödtete ihn aus
der Stelle.
Hexerei in Pennsylvanien.
Der Ehambersburg Whig vom 17. Februar
sagt, ein Corrcspondent von Fulton Caunty, be
nachrichtigt uns von einem sonderbaren Falle von
vermutheter Hexerei, welcher sich nahe bei Seidling
Hill ereignete. In jener Nackbarschaft befiel t ei
ne gewisse religiöse Sekte, welche sich die christliche
Kirche nennt. Eine Dame, ein Mitglied jener
Gemeinde, wurde krank und lag einige Zeit, bis sie
sich förmlich einbildete, daß sie behert sei und ein
anderes Mitglied der Gemeiude wurde beschuldigt
die Hexe zu sein. Ein« Versammlung der Session
wlirde zur rechten Zeit berufen, bei welcher der
Prediger presidirte, und Aullage für Hexerei wur
de förmlich gegen das Frauenzimmer gebracht.—
Da eS ein ganz neucr Fall, «nd wie wir vermuthen,
keine Vorkehrung dafür in der Disciplin gemacht
war, so gerieth die Session in Verlegenheit, in Be
treff des richtigen Verfahrens in der «ache. Endlich
wurde vorgeschlagen, daß sie aufgefordert werden
sage, daß eine Hexe dies nicht thun könnte; aber
die Angeklagte kam ohne scheinbare Schwierigkei
ten darüber. Nach weiterer Berathung wurdc
man einig, daß sie ans einerWaage geprüft werden
sollte, mit eiiier Bibel als Gegengewicht, und wenn
sie eine Here sei, so würde die Bibel zu schwer für sie
fein. Demgemäß wurde sie nach einer Mühle ge
bracht und das Experiment probirt, aber es erwies
sich, daß sie zu schwer war für die Bibel. Man
kam dann auf den Einfall, daß ihre Kleider viel
leicht eine richtige Probe verhinderten und ein hal
bes Büschel Welschkorn wurde zu der Bibel auf
die Waagschale gelegt, als Gegenwicht für die
Kleider, aber die Angeklagte war noch immer zu
schwer für eine Hexe und wurde entlassen.
Das ist ein Fall für die Freunde der Aufklä
rung nnd Verbreitung des Lichtes. Sie werden
erschrecken, wenn sie erfahret» daß es in der letzten
Hälfte des aufgeklärten Igten Jahrhunderts, in
Fulton Caunty, noch cinc dunkle Ecke gibt, wo
man noch an Hexen und Hexerei glaubt! Es ist
wirklich zu bewundern, daß die frommen Leute in
ihrem Eifer nicht die Feuer- oder Wasser-Probe
anwandten, um die Hcxe zu entdecken. Die An
geklagte mag von Glück sage», daß sie gelenkig
genug war, um über den Besenstiel zu schreiten und
schwer genug, um eine Bibel und halbes Büschel
Welschkorn aufzuwiegen, sonst hälte, wer weiß noch
was Aergeres mit ihr geschehen können. jßeob.)
Die Benediktiner in Amerika.
der geräuschlose, aber immer weiter dringende Fort
schritt der katholischen entgangen sein.
Von den Jesuiten ist öster die Rede gewesen, we-
Sitz aufgeschlagen haben. Tie Benediktiner ge
hörten im Mittelalter zu den Bewahrern »nd Be
förderern der Wissenschaft. Obgleich man noch
immer einen Zug, dieses rühmlichen Streben« an
ihnen bemerkt, können sie doch, in dieser Hinsicht,
nicht den Platz von damals einnehmen.
In dem Bcncdiktinerkloster Latrobei» West
moreland Cannty in Pcnnsylvanicn sind jctzt 13
Mönche und 2l) Studenten der Theologie und
Philosophie von der Benediktinerregel. Außerdem
gibt es dort acht jüngere Aspiraiite» in den Klassen
Land an vier verschiedene» Plätze». Die Laienbrü
der, und wen» eo sich nicht anders thun läßt, auch
die Mönche und Studenten arbeite» auf dem Land«
oder beschäftigen sich auch mit andcren Handarbeiten.
Die religiöse» Gemälde, welche im Kloster gemacht
sind, werden sehr gelobt. Diese Benediktiner sind
Deutsche, meist ans Baicrn und erstrecke,! chrc
Elcarficldund W.irren. König Ludwig von Baiern,
Bischof Zicgler von Linz, die Mifsionsgefellschaft
in München und einige AebtedtS Ordens in Baien,
haben dieses Kloster unterslüvt, welches besonders!
auch von Blschos O'Connor in Pittsburg begünstigt
wird. Auch der Papst hat diesen Sprößling des
BenediktinerordenS in aller Form anerkannt. Aus
ser dea erwähnten Studenten »verde» dort K 6 Kna
hen erzogen, von denen ungefähr die Hälfte für den
geistliche» Stand bestimmt sind. Die Kandidaten
des Klerus werden frei unterrichtet und bekommen
zahlen ?K6 für Kost und Wohnung, Wäsche, Mu
sik und andern Unterricht.
stag in Harrisburg, und organisirte sich durch An
stellung des Achtb. Chr. MeyerS, von Clarion, als
temporären Vorsitzer. Fast alle Caunties waren
mit einer Anzahl Vice Presidenten und Secrctärc».
Der Hauptzweck der Convention, Maßregeln zur
Gründung eines Ackcrbau-Collegiums zu treffen,
wurde gehörig berathen und eine Committee, beste
hend aus de» Herren Simon Cameron, I. Strohn,
entwerfen, welche dem Senat vorgelegt werde» soll.
Die Direktoren der Staats Ackerbau-Gesell
sch.ist versammelten sich ebenfalls in Harrioburg
Die Zeit zum Halten der Ausstellung ist auf de»
27., 28. und 29. September bestimmt.
Schneeschuhe.
In Minnesota haben die dortigen norwegi
schen Ansiedler de» Gebrauch der Schneeschuhe, wie
sie in Lappland üblich sind, eingebürgert. Diesel
ben bcstcbe» bekanntlich aus sechs Fuß langen u-d
wenige Zoll breite» Streifen eines festen Holzes,
die unter die Fuße geschnallt und »ach Art der
Schlittschuhe gebraucht werden: der Schneeschuh
läuser fuhrt ausserdem einen langen Stab mit sich,
mit dessen Hülfe er sich wciterrudert und so die Ge
schwindigkeit verwehrt. Ende Januar kam in St.
Paul ei» Norweger auf dieser eigenthümliche» Lo
komotive an, nachdem er in ein-m Tage an 80 Mei
len zurückgelegt hatte. Diese Geschwindigkeit ist
nichts Ungewöhnliches In Schweden ist der
»A-Der Katholische Telegraph sagt: „Wir ha
ben Ursache zn glauben, daß die Zeitungen bald die
Bekehrung zu uusercm heiligen Glauben bekannt
tige» Antheils wegen, den er an polemischen Diskus
sionen gcuvinme», ga»z ausgezeichnet war."—Wie
heißt dieser Prediger?
Von den deutschen Bürgern, welche am Revolii
tionkriege der Ver. Staaten gegen England tbeil
nahmen, leben jctzt noch 3, nämlich: Jakob Weber,
Adams Caunty, N. Aork; George AreulariuS, in
N. ?lork City, und Jakob Eberhardt in Pennsyl
vanien. Es sind diese 3 Veteranen sämmtlich über
90 Jahre alt.
I. Binder, in Neu-Hanover, Montaomerv
Cauuty, verkaufte neulich auf öffentlicher Vmdu
fünf Pferde für 773 Thaler.
Gerechtigkeit—wo ist sie?
Ein Wechselblatt ergeht sich in folgenden Aeuße
rungen über unsere heutige GerrchtigkeitSpslege, die
leider nur zu viel Wahres enthält:
Wo findet man heut zu Tage Gerechtigkeit?
Such mal, lauf her«», den gapzen Tag, die ganze
Woche das ganz? Jahr in allen Straßen und
Gassen, in allen Häusern und Palästen, in allen
Gerichtshöfen und Advokatenstuben : die alte Ma
trone Gerechtigkeit mit ihrer Wige wird dir selten
begegnen. Wer findet heut zu Tag sein Recht,
wenn er kein Geld und keine Freunde hat ? Ich
rede jetzt nickt von Deutschland, sondern von un
serer glorreichen Republik. „Die größten Fische
fressen die kleinen," ist ein altes, wahres Sprich
wort, und findet besoiiders hier zu Lande seine An
ivendung; die kleinen Diebe hangt man, die gro
ßen läßt man lause». Ein Nigger in Baltimore
stiehlt einen Hosenträger, der einen Schilling werth
ist, und kommt 2 oder 3 Jahre ins Zuchthau»,
und ein lumpiger Gciitelman absquiatuttrt und
veruntreut 85VMV —und man läßt ihn »»bestraft
durchbrennen. Hier in 9tew Aork erschießt ein
versoffener Rowdy einen ehrlichen Bürger, er giebt
aber Bürgschaft uud wird freigelassen) dort in
Philadelphia prügelt ei» armer Deutscher einen
ungezogenen Zlankee durch, der ihm seine Frau
mißhandelte, und muß ins Loch, weil er keine'
Bürgschaft hat. —Ach, und die Händel erst der
Avokaten ! Wohl gilt hier das Wort - In ei
nem einziger Recktshandel stecken mehr Drangsale,
als in zehn ägyptischen Landplagen. Es ist da
her kaum zu verwundern, wenn sich kürzlich »in
„grober Bayer" über die Herrn LawyerS etwa»
grob also vernchmcn ließ: „Hierin New Jork
sind so vtele Advokaten und Rechtsverdreher, daß
man tausend Säu damit füttern konnte, die aber
Bauchgrimmen davon kriechen müßten." Früher
hat man gesagt: „Fanstrecht ist mehr als Kops
recht;" jepund aber heißt es- Der goldene
«chlüssel paßt zu jedem Schloß; wer aber ein ar
mer Teusel ist, muß draußen bleiben. Ach, daß
Gott erbarm ! wo sind mehr Frevler, als in Amer
ika? Wo sind mehr RowdieS? mehr Gotteslä
sterer ? mehr Tagediebe? mehr liederliche Lumpen ?
mehr Sauskcrle? —mehr—mehr? Ach hier ist ein
ganzes Meer von Frevler —eine wahre Sündsluth t
Und doch kein starker Damm, den Strom aufzu
halten ! meist nur gebrechliche Fahrzeuge in, Stru
del des verderbte» Wcltgeistes?—Ach wo ist die
Justiz? St. Paulus sagt: Die Obrigkeit trägt das
Schwert nicht »»»sonst, d. i., nickt zur Kurzweil,
wie die Bürgersoldate» ihren Schießprügel, wenn
sie ausmarschiere» mit Trvmmel und Pfeifen und
dann ins Wirthshaus laufe». Hier scheint die
Obrigkeit kein Schwert zu haben, sondern einen
Hasenfuß oder Fuchsschwanz. Die Madame
Justiz ist eine gar alte Lad? ; sie läßt sich »ich»
viel u»ter dem Volke sehen
Schauderbas t. —Onkel Ned, ein alter Ne
ger von achtzig Jahren, der seines Geizes wegen
bekannt war, wurdc am 3ten Dieses in seinem
Bette gemordet, indem ein von, Satan besessene»
Weib kochendes Wasser tkber ihn goß. Man fand
in seiner elende» Hütte 15V Paar alte Stiefel und
813) in Silberwechsel.
Wunderbar! —Ein sehr berühmter Gärt
ner in Paris hat ein Gas erfunden, wodurch cr
Blumeuknospc» «»gmblicklich zum Blühen brin-
Der Mensch n't glücklich, dessen Umstände seiner
GemüthSbcschayeuheit abgemessen sind; noch glück
licher aber ist Der, welcher sein Gcmüth allen Um
ständen anpassen kann.
Der Mineral Point Deinokrat sagt, daß der
westliche Tlieil des Staatec Wisconsin mit Bank»
Lumpe» überschwemmt sei, herausgegeben von
Männer», die keinen rotbe» Cent -werth sind.
Ei» Ucbcrland Cniigr.'iit n.'ch Calisornien schreibt
von einem furchtbare» Schneesturm in den
gebirgcn. Auf einer Stelle die sie passirte», glaub»
er zuversichtlich, war der Schnee kW Fuß tief.
In einigen Theilm des Staats sind falsche Drei
.A u m ö r.
Der Pfarrer nns die Baßgeige.
Vor viele» Jahre» befand sich im östliche»
Massachusetts ein würdiger alter Prediger der,
obschon er als ei» wohlthätiger und christlicher
Mann bekannt war, doch auch eine» guten Spaß
so leidenschaftlich liebte, als der allerärgste
Spaßmacher. Da in jener Zeit Kirchenorgeli»
noch nicht viel im v'elnuich waren, so hatte sich
das Chor eben eine große Baßgeige angeschafft.
Nicht weit von der Kirche befand sich in einem
Waidcfeld ein großer Bull. Eines heißen Sonn
tags im Sommcr gelangte derselbe aus dem Felde
u»d kam brummend die Straße heran. Um die
Kirche herum stand noch viel unzertreteneS Gras,
grün und gut, und Mister Bull stoppte, um dessen
Qualität zu »ntersuche». Eben war nun der
Psarrer in der Mitte seiner Predigt, als der Bull
sein bekanntes
„B n b- w u b- w u h" ertönen lies».
Der Psarrer stockte, sah nach »cm Chor hinauf
und sagte mit einen, ernslhaften Gesicht:
„Ich würde den Musikanten danke», wenn sie
ihre Instrumente nicht wäbrend der Predigt stim
men würde», indem es mich stört."
Die Zuhörer stierten und der Pfarrer fuhr in
feiner Predigt fort.
„B uh - wuh -wu h" brummte der Bull aber
mals, als er eine andere grüne Stelle betrat.
Der Pfarrer stockte wieder und sprach zum Chor -
„Ich wünsche wirklich, die Musikanten irürten
ihre Instrumente nicht stimmen, während ich am
Predige» bin, in dem eS mir, wie schon bemerkt,
sehr störend ist."
Jctzt fingen die Zuhörer an zu kickern, denn sie
sahen w»hl, wie die Sache in Wirklichkeit stand. —
Der Pfarrer verfolgte seine Predigt aufs neue, war
aber wieder nicht weit gekommen, als zum dritten
mal des Bullen
„B u h- w u h- w u h" in die Kirche tönte.
. Nochmals stockte der Pfarrer und rief halb un-
Ivillig zu dem Chor hinauf:
Ich habe schon Zweimal die Musikanten ersucht,
ihre Instrumente glicht während der Predigt zu
stimme», —nun ersuche ich Hrn. Lafeol besonders,
daß er seine große Baßgeige nicht stimme, während
ich predige."
Dies war zu viel. Lafeol sprang in großer
„Es Ist nicht mich, Hr. Pfarrer —eS ist jener
Ver —ver —verwitterte Town-Bull."
Sin junger Engländer—so erzählt dessen Reise
geführte—knüpfte in Valencia mit einem hübschen
Zigeunermädchen ein zartes Verhältniß an. Die
Mutter schlug ihm vor ihre Tochter zu Heiratben.
Der Engländer lehnte das ab, weil er nach London
znriickkehren müsse »nd nickt reich genug sei, dort
einen Hausstand zu erhalten. „Wie!" rief die
Zigeunerin und lachte laut auf, „nicht reich genug
in der Stadt Guineen ? Mit einer so abgefeimten
Spitzbübin, wie meine Tochter, sind Sie in weniger
als einem Jahre Millionär."—Gewiß eine sehr
gute Heirathsnnpfehlung.